Sonntag, 21. September 2014

Jetzt sag mir doch endlich mal jemand, dass das wirklich umständlich ist!

Vor einigen Monaten habe ich beim Tauschring eine neue Lampe erworben, da diese Form schöner ist als meine alte, bei der vier leuchten an einer Schiene hintereinander aufgehängt waren. Dies sah mehr nach einem Büro als nach einem Wohnzimmer aus. Allerdings waren es sehr helle Lampen. Da sie einen E25-Sockel hatten, gaben sie viel Licht ab, denn in dieser Kategorie gibt es Lampen bis zu 1000 Lumen. Leider haben die neuen leuchten nur einen Sockel für E14-Lampen. In dieser Kategorie gibt es nur Sparbirnen mit ca. 7 W oder LED-Lampen mit sechs oder 7 W. Wegen meiner schlechten Augen brauche ich schon so bis zu 800 Lumen. Dazu brauche ich Sparbirnen mit 14 W. Ich ging also zum Saturn, dort hatten sie eben nur welche bis zu einer Ausleuchtung von 400 Lumen. Ich ging zum Conrad, dort war es dasselbe Spiel. Zuhause schaute ich im Internet. Da ich aber befürchtete, etwas Falsches zu bestellen, rief ich direkt bei der Firma Osram an. Dort war eine nette Dame, die suchte mir Lampen mit einer Leistung von 15 W heraus. Sie gab mir die Nummer, und ich solle bei Obi anrufen, dort könnte ich sie bestellen. Ich rief also bei Obi an, doch angeblich stimmte die Nummer nicht. Dort empfahl man mir, direkt an den Zwischenhändler von Obi zu gehen, die könnten dann solche Lampen haben. Beim Zwischenhändler war eine sehr nette Dame, die von der Firma Megalite  Lampen fand mit einer Stärke von 14 W, die ungefähr 700 Lumen Leuchtkraft haben würden. Ich brauchte fünf Sparlampen, da meine neue Leuchte fünf Arme hat, allerdings hatte sie nur vier da. Ich wollte aber die fünfte erst dann bestellen, wenn ich sicher gehen konnte, dass die Sparbirnen auch in die Fassungen hinein passen. So schnappte ich mir die Leuchte, bestellte ein Taxi und fuhr mit dem ganzen Gerät zu diesem Geschäft. Ich hatte Glück, die Sparbirnen sind zwar zu lang und stehen nach vorne etwas heraus, aber man kann sie ein drehen. Es ist lediglich eine Frage des Geschmacks, aber immerhin passen sie. Ich bestellte also die fünfte Lampe und bezahlte die vier. Nun brauchte ich noch jemanden, der mir die Deckenleuchte anbringen würde. In dem Verein meine Helfer gibt es einen Elektriker. Wir machten einen Termin aus. Ausgerechnet an diesem Tag hatte er bis 5:00 Uhr morgens Dienst, so kam er erst spät ins Bett und konnte nicht kommen. Normalerweise hat er keine Notfälle und kann um 3:00 Uhr ins Bett und hätte somit um 11:00 Uhr bei mir aufschlagen können. So verschoben wir die ganze Sache noch um eine Woche. Da ich befürchtete, dass es wieder so schwierig würde wie beim ersten Mal, wo mir jemand meine Schienen anschraubte, und dies ewig dauerte, warnte ich ihn schon vor und bat ihn, möglichst sämtliche Dübel und Befestigungen mitzubringen, die er zuhause hatte. Er war tatsächlich innerhalb von eineinhalb Stunden fertig. Eine der Fassungen ist etwas locker, daher warnte er mich, nur nicht hin zu fassen, damit sie nicht abgeht. Ich musste mich nun an das etwas dunkleren Licht gewöhnen, denn so schön hell wie meine vorherigen Lampen waren sie nicht. Aber mittlerweile bin ich es gewohnt. Nach einer Woche war dann auch die fünfte Lampe dar. Die konnten wir dann auch noch eindrehen. Endlich war alles fertig.

 

Der Akku meines Handys wurde immer schwächer, zum Schluss musste ich das Handy immer am Ladegerät lassen. Ich bestellte einen bei der Hilfsmittelfirma, bei welcher ich schon viele Hilfsmittel für Blinde, unter anderem auch das sprechende Telefon bestellt hatte. Der Chef persönlich war dran und versprach mir, einen Akku zu besorgen. Nach einer Woche hatte er sich immer noch nicht gemeldet. So rief ich bei der Firma an, und es stellte sich heraus, dass der Chef in Urlaub war, und dass er seinen Angestellten nicht mitgeteilt hatte, dass sie nun für mich nach einem Akku schauen solten. Er wolle dies nun in die Hand nehmen, meinte der Angestellte. Nach einer Woche rief ich wieder an, und da hat er erklärt, dass er erst jetzt mit dem Chef gesprochen hatte, der habe ihm nun gesagt, dass er vergessen habe, die Information an seine Mitarbeiter weiter zu geben. Der Akku würde also nun bestellt. Mittlerweile war es mir zu blöd, und ich suchte im Internet und fand tatsächlich einer Homepage, wo man alle Batterien bestellen kann. Dort bestellte ich per Vorkasse, die Überweisung wollte ich dann ein paar Tage später tätigen. Ich überwies also das Geld, und drei Tage später kam eine Mahnung, ich solle doch nun endlich die Vorkasse erledigen. Ich dachte an letztes Jahr, wo ich 150 € für meine Spracherkennung an einen Händler überwiesen hatte, und das Geld monatelang nicht angekommen war. Ich schrieb also an die Firma mit allen Batterien und erklärte ihnen, dass ich das Geld bereits überwiesen hätte. Ich wurde beruhigt, es handele sich nur um eine automatisch erzeugte E-Mail. Das Geld war mittlerweile angekommen, und mein Akku eigentlich auch schon. Nun hätte ich eigentlich von der anderen Firma keinen Akku mehr gebraucht. Die Hilfsmittelfirma rief also an und fragte, ob sie den Akku noch bestellen sollten. Ich meinte, zwei Akkus können eigentlich nicht schaden, denn wenn der eine unterwegs leer wird, kann man einen geladenen Akku, den man in Reserve hat, bequem einlegen. Der Akku würde also bald kommen. Mir war das mittlerweile egal, wie lange es noch dauern würde, denn ich hatte ja jetzt wieder einen Akku. Als ich dann den Stecker des Ladegerätes aus der Steckdose zog, blieb einer der Pins in der Steckdose stecken. Ich fasste hin, bekam auch keinen Schlag, traute mich aber nicht, den Pin herauszuziehen, denn wenn ich wo angestoßen wäre, hätte dies übel ausgehen können. Meine Taxifahrerin kam, da ich bereits bei der Hilfsmittelfirma angerufen hatte, um ein neues Ladegerät zu kaufen, welches sie zufällig auch da hatten. Sie rief ihren Mann an, der ihr riet, die Sicherung herauszudrehen, und dann mit Gummihandschuhen den Pin herauszuholen. Dies tat sie auch, und gefahrlos konnte das Corpus Delicti entfernt werden. Als wir in der Hilfsmittelfirma ankamen, kaufte ich das Ersatzladegerät, der Akku war aber immer noch nicht da, man wolle ihn mir zuschicken, und dann könne ich ja die Rechnung für beide Sachen (Ladegerät und Akku) zusammen begleichen. Eine Woche später war immer noch nichts da. Ich rief also an und fragte, was denn nun mit dem Akku sei. Erst daraufhin bekam ich den Rückruf, der Akku sei dar. Wer weiß, wenn ich nicht von mir aus angerufen hätte, hätte ich noch immer keinen Akku. Ich fuhr also zu der Hilfsmittelfirma, schlug mich durch, da ich dort fast noch nie zu Fuß hin gegangen war. Ich nahm den Akku in Empfang und zahlte die 25 € für Ladegerät und Akku. Nun war wieder alles da, was ich brauchte.

 

Schon vor einigen Jahren hat mir eine Helferin empfohlen, auf meinen Trockner, welche auf der Waschmaschine steht, ein Brett zu legen, damit nicht alles, was ich auf dem Trockner lagerte, nach hinten herunterfallen würde. Sie habe ein Brett, sie müsse es nur zu schneiden und lackieren, dann könne ich es haben. Sie kam aber nie dazu, mir dieses Brett zu geben, da sie nur eine Stellvertreterin für meine sonstigen Helfer war. So dachte ich, als der Elektriker da war, der mir die Deckenleuchte anmontierte, dass ich ihn gleich fragen könnte, wie lang und breit das Brett sein müsse, und wo ich das bekommen würde. Er maß es aus und meinte, die Tiefe sei 75 cm, die Breite 62. Ich solle lediglich zu einem Baumarkt gehen und dort ein Brett zurecht schneiden lassen. Die normalen Bretter hätten eine Länge von 60 cm, es gäbe aber auch längere Bretter. An einem Dienstag, an welchem ich noch bis zur Budgetkonferenz 1 Stunde Zeit hatte, machte ich mich also mit meiner Helferin auf den Weg, um dieses Brett zu holen. Mir war schon klar, dass ich keine Arbeitsplatte in haargenau der Farbe finden würde, in der der Rest meiner Küche war. Somit stellte ich mich darauf ein, eine hellere  oder dunklere  Platte zu kaufen, oder eine in Bordeaux, da diese Farbe auch schön zur restlichen Küche passen würde. Wir standen also an, um uns ein Brett zu schneiden zu lassen, nachdem wir zwei Farben ausgesucht hatten. Ein Mann war vor mir, und ich bat ihn, ob er uns vielleicht vor lassen könne, da wir es eilig hätten, und ich meine Helferin jetzt nur befristete Zeit zur Verfügung hätte. Er meinte, jeder habe es eilig, er eben auch. Als wir an der Reihe waren, empfahl man mir, ein Brett zu bestellen. Wir deuteten auf die Farbe, die ich haben wollte, aber die Bestellung dauerte so lange, dass wir unverrichteter Dinge nachhause fuhren und auch noch zu spät zur Budgetkonferenz kamen, wobei die anderen Damen schon vor der Haustür warteten. Meine Betreuerin hatte mich schon auf dem Handy angerufen, wo wir denn seien, und das Handy ist mir dann auch noch ausgegangen trotz neuem Akku. Meine Helferin versprach mir, nach der Budgetkonferenz noch einmal alleine hinzugehen. Ich erhielt später die E-Mail mit folgender Erklärung von ihr: „zwei Leute waren nicht in der Lage, den Computer zu bedienen, und der, der es könne, sei gerade nicht da, ich solle ein anderes Mal wiederkommen. Ich wartete eine Viertelstunde, dann kann derjenige, und er fand heraus, dass das Brett in der Farbe, in welcher wir es haben wollten, nicht zu haben sei, und das Brett in Bordeaux 80 € kostet.“ Sie hatte das Brett natürlich nicht bestellt. Ich fand es unmöglich, dass ein Brett so viel kostet. Außerdem fand ich, als wir zu zweit dort waren, die Verkäufer ziemlich unfreundlich, der eine hat sich ziemlich seltsam verhalten, als ich ihm erklärte, wie breit und wie tief das Brett sein müsse, wobei er mir nicht abnahm, dass ich Breite und Tiefe auseinanderhalten könnte. Als ich dann fragte, ob wir vielleicht einfach unterschreiben könnten, und sie die Bestellung dann alleine weiter ausführen könnten, meinte der eine auch noch frech: „Ja klar, wenn sie 10.000 € da lassen.“ Ich schrieb einen Beschwerdebrief an den Baumarkt, indem ich die ganze Misere schilderte. Ich bekam einen Anruf, dass es eigentlich ungewöhnlich sei, dass niemand den PC bedienen konnte, schließlich hätten doch alle Mitarbeiter eine Schulung erhalten.  Wir sollten diejenigen beschreiben, die das Programm bedienen wollten und nicht konnten, er würde diejenigen noch einmal nach Schulen. Die Äußerungen und das Verhalten der Mitarbeiter kritisierte er scharf. Er könne aber natürlich nicht zulassen, dass ich einfach etwas unterschreibe, denn es muss erst ein Ausdruck für genau dieses Produkt erstellt werden. Daher sei sein Mitarbeiter sachlich natürlich im Recht gewesen. Dies sei zu meinem Schutz und zum Schutz des Baumarktes. Er bot mir aber an, mich an ihn zu wenden, wenn ich das Brett doch noch bestellen wollte. Es kostete übrigens, was er im Handumdrehen herausfand, nur 46 € und keine 80 €. Mit Umleimer würde es jedoch 84 € kosten. Ich glaube, die drei Herren, die zuerst versuchten, das Brett zu bestellen, hatten den Umleimer bereits mit einberechnet. Da ich aber mittlerweile vom Tauschring jemanden gefunden habe, der bei mir englisch machen möchte, und Schreiner ist, lehnte ich zunächst einmal ab, behielt mir aber vor, falls es mit dem Schreiner auch nicht klappen würde, noch einmal auf das Angebot des Herren vom Baumarkt zurückzukommen. Er gab mir seinen Namen und seine Telefonnummer, so dass ich mich im Bedarfsfall direkt an ihn wenden kann. Bis jetzt habe ich noch kein Brett, ich bin gespannt, wie viel Arbeit hier noch geschehen muss, damit ich das Brett bekomme.

 

Vor einer Woche wollte ich mir eine Frikadelle kaufen. Da ich jedes Mal Pech habe, wenn ich zum Metzger gehe, und es entweder noch keine oder keine mehr gibt, rief ich am Morgen an, um eine Frikadelle zu bestellen. Ja, man würde mir eine machen. Als ich dort hinkam, hieß es, alle Frikadellen seien verbrannt, ich müsse noch einmal kommen. Auf dem Rückweg, als ich über die Straße ging, fand ich den Fußweg nicht, und wäre entweder auf der Straße oder auf dem Grünstreifen gelandet. Nach 1 Stunde, nachdem ich einen Punkt Schriftbrief an eine Freundin getippt hatte, machte ich mich nochmals auf den Weg, rief aber zuvor vorsichtshalber noch einmal an, ob nun wirklich eine Frikadelle für mich da sei. Ja, ich könne nun kommen. Ich ging hin, und auf dem Rückweg hupte ein Auto, da ich wahrscheinlich wegen meinem rechts Drall aufgrund von Gleichgewichtsproblemen auf die Straße geraten war. Dann bog ich auch noch versehentlich eine Straße zu früh ein, und dieses Mal regnete es auch in Strömen. Ich wunderte mich, wo mein Haus war, und stieß mit meiner Zehe heftig gegen eine Baustelle. Somit stellte ich fest, dass ich eben eine Straße zu früh abgebogen war und lief nachhause. Die Zehe tat mir noch tagelang wie. Und dies alles nur wegen einer einzigen Frikadelle.  Ich habe mir einmal Frikadellen gekauft, die ich in den Gefrierschrank legte.  Es ist mir in dieser Beziehung schon zweimal passiert, dass genau dann der Gefrierschrank versehentlich aufging, ohne dass ich es bemerkte, und alles abtaute. Daher lagere ich keine Frikadellen mehr in meinem Gefrierschrank.

 

Alle Leute, denen ich dies erzähle, behaupten, es ginge ihnen genauso. Oder sie sagen, sie seien nicht so anspruchsvoll wie ich, daher würden sie keinen solchen Aufwand betreiben, um an diese Dinge heranzukommen. Nun bin ich aber fast blind und bin auf helles Licht angewiesen. Ein normaler Mensch, der eine Frikadelle will, hat meistens Glück und bekommt noch eine. Ein normaler Mensch, der im Baumarkt ein Brett kauft, hat mich das Pech, dass seine Farben und seine Länge so schlecht zu bestellen sind. Andere Menschen werden ernst genommen, und der Chef gibt Ihre Bestellungen an seine Mitarbeiter weiter, und man bemüht sich stärker, das zu  besorgen, was der Kunde will. Und andere Menschen sind nicht so klein wie ich, da fällt Ihnen auch nicht dauernd alles hinter den Trockner, wenn sie etwas dort oben ablegen. Ich muss jedes Mal einen Schemel holen, wenn ich etwas von meinem Waschturm herunter holen möchte, was etwas weiter hinten liegt. Dabei stoße ich es dann eher hinten hinunter. Bei einem normalen Menschen würde man sagen: „Mensch, Du hast aber auch ein Pech, Du musst aber auch ganz schön kämpfen, um die normalen Dinge des Alltags zu bekommen.“ Nun habe ich schon das extreme Pech, dass mir all diese Dinge passieren, und dann ist es noch nicht einmal wie bei einem normalen Menschen, das einem von anderen bestätigt wird, wie schwierig man es hat, die einfachsten Dinge zu besorgen. Im Gegenteil, es wird mir auch noch dafür die Schuld in die Schuhe geschoben, dass ich zu anspruchsvoll sei, oder, das es doch anderen auch so ginge. Schließlich habe man ein  Plastikdach des Wohnwagens, welches auch dauernd zur Reparatur müsste. Niemand auf der Welt versteht, dass es ein Unterschied ist, ob man die ganz alltäglichen Dinge zum Leben auf so harte und umständliche  Weise erkämpfen muss, oder ob man Luxusartikel wie Plastikdächer von Wohnwagen ab ändern lassen muss.

 

Ich würde mir wünschen, dass bitte einmal jemand einen Kommentar hinterlässt und schreibt, dass es für mich sehr umständlich ist, die normalen Dinge des Alltags zu verrichten. Falls nun wieder ein böser Kommentar kommt, man würde mir das Geld hinten hineinschieben, und es sei nur Gejammere, weiß ich, von wem dieser Kommentar ist.