Donnerstag, 18. Dezember 2008

Meine KÜCHE ist fertig

Gestern kamen die Fliesenleger. Sie machten alles wunderbar. Schon heute, obwohl ich dachte, es müsse länger trocknen, kam der Schreiner und baute die Küchenmöbel auf. Die Küche mit den anthrazitfarbenen Resopalplatten und den Terracottafliesen sieht sehr gut aus. Auch ist alles, wie ich es wollte, es schaut einfach ordentlich und super gut aus, mehr kann ich gar nicht sagen. Auch mein Ofen hat jetzt einen würdigen Platz. Ich habe eine größere Spüle und muß mich erst dran gewöhnen, daß ich jetzt GERADE davorstehen kann. Auch das Geschläuch im Unterschränkchen ist gut verstaut, und vorne ist mehr Platz für den Mülleimer. Die Spülmaschine ist ganz links, so daß ich nun den ganzen Platz nutzen kann. Einfach süß! Und gar nicht teuer und sehr schnell erledigt!

Dann kamen aber wieder die NOA-Männer, die ich dreimal anrufen mußte, damit sie endlich die Waschmaschine bringen. Das Phänomen mit dem fehlenden Licht auf der Fortschrittsanzeige ist immer noch. Auch muß man neuerdings die Vorwäsche von Hand jedesmal neu eingeben, was vorher auch nicht so war. Nun bin ich zwangs-ökologisiert und spare mir eben die von allen bisher als unnötig angesehene Vorwäsche. Die Maschine geht. Jakobs Kissen vom Tragekorb, in die er reingepinkelt hat, als wir ihn heute zum Tierarzt scvhafften, wurden sauber, und die Maschine stellte automatisch die Programmreihenfolge her, die ich vorher eine Zeit lang von Hand erzwingen mußte. Ich habe nun insgesamt 100 Euro für die Reparatur hingeblättert, dafür hätte ich eventuell auch den Kundendienst von Miele holen können, und die hätten vielleicht den Programmfehler gefunden. Aber hinterher weiß man immer mehr.

Die Vermieterin kam nun an und meinte, sie habe doch einen Anstreicher und Tapezierer, der es für 82 Euro die Stunde erledigt. Ich solle doch nun meinen Handwerker fragen, ob er es billiger macht. Ich war sauer, weil sie mir erst sagte, es würde von den Rücklagen bezahlt, und ich solle mich nicht kümmern. Dabei war er VORGESTERN da, und er hätte es so schön mitmachen können! Hätte ich es einfach gemacht, wäre sie sicher sauer gewesen, weil sie vielleicht jemand Billigeres gehabt hätte. Wie man es macht! Nun wollte sie wissen, wieviel er verlangt. Als ich ihn anrief, war nur seine Frau da, die ihm das ausrichten wollte. Zwischenzeitlich rief die doch glatt wieder an und meinte, sie habe sich verlesen, der Handwerker, den sie hätte, würde eine Pauschale von 100 Euro verlangen, ich solle nun meinen Handwerker fragen, wie teuer es bei ihm sei. Da platzte mir dann der Kragen und ich sagte, sie solle bitte nun selbst bei diesem Handwerker anrufen, bzw. ich gebe ihm ihre beiden Nummern, SIE solle entscheiden und nicht ich! Außerdem hat mir die Haftpflichtversicherung geschrieben, ich müsse mich erst an die Gebäudeversicherung wenden, und die würden dann das GANZE bezahlen und würden es sich dann von meiner Haftpflicht anteilig wieder holen, da die Haftpflicht nur den Zeitwert und nicht den Neuwert zahlt. Das habe ich auch der Vermieterin gesagt, und die hat es kaum richtig kapiert. Nun habe ich meinen Betreuer von der Caritas auf sie angesetzt, der ihr sagen soll: Bitte setzen Sie sich mit dem Handwerker in Verbindung und entscheiden, wer kommen soll, und: Bitte rufen Sie die Verwaltung an, erbeten Sie sich die Nummer der Gebäudehaftpflicht und rufen Sie dort an und melden meinen Schaden. Ich hoffe, daß das lappt.

Die KÜche ist so schön anzusehen, und ich freue mich, daß sie gelkungen ist. Da der Boden nun gefliest ist, kann die Gebäudeversicherung nun nicht den Schaden begutachten. Hätte ich das früher gewußt, daß ich IN JEDEM FALLE erst zur Gebäudeversicherung muß, hätte ich die erst zur Begutachtung kommen lassen, bwz meine Vermieterin hätte sie zu mir schicken müssen.

Aber die Fliesen sind sehr schön, auch wenn noch die Dehnfuge hinein muß. Auch der Laminat vor der Balkontüre muß noch gemacht werden. Ich hoffe, bald ist der Rest auch so schön wie meine neue Küche. Lutz sagt, sie sähe aus wie eine Puppenstube. Fehlen noch die Vorhänge und die BOrdüre. Dann ist die Puppenstube perfekt!

Augenlaserung

Ich habe ja noch nicht von meiner Augenlaserung am 11.12. berichtet. Ich hatte große Angst und fühlte mich wie zur Schlachtbank geführt. Die Behandlung war aber in keinem Verhältnis so schlimm wie meine Ängste. Eigentlich hat es nur gekknackt, und das 10 mal. Dann meinte die Ärztin, nun sei es FAST fertig, und dann knackte es nokch zehnal. Dann war es wirklich vorbei. Das war alles. Man sollte angeblich Blitze sehen, aber dazu sehe ich wohl zu schlecht, denn die waren wohl außerhalb meines kleinen Gesichtsfeldes. Umso besser. Geblendet war ich aber dennoch, sah alles grün und rot. Aber das verging schnell wieder. Viel Benefit habe ich von der Behandlung nicht, denn durch die blöde Dialyse sehe ich ja dann doch wieder so wenig. Aber zeitweilig, wenn die Dialyse gut läuft, kann ich meine Uhr lesen. Mal sehen, was der Sehtest sagt, zu dem ich avber erst wieder im Januar muß. Hoffen wir, daß der Nachstar dann nicht schon wieder da ist. Selbst in der Einverständniserklärung stand, daß u.U. mehrere Behandlungen erforderlich sind. Aber es war ja nicht schlimm. Nur will ich keinen Nachstar und keinen Nach-Nach-Star usw. Es ist ja alles gut gegangen.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Meine Wohnung

Nun ist es endlich soweit, nach sechs Wochen wurden die Fensterbänke eingebaut, nachdem ich dreimal anrufen mußte. Auch der Putz um die Stahlträger ist herum gemacht. Die einen sagen, das Tapezieren sei Eigentümersache, die anderen sagen, es sei von den Rücklagen bezahlt. Kümmern muß eh ich mich drum. Morgen werden hoffentlich die Fliesen in der Küche gelegt, am Donnerstag soll schon die neue Küche hinein. Es wird Schnellkleber verwendet, der klebt schnell, und die Fliesen gehen auch schnell wieder ab. Ich hoffe nur, es hält etwas!

Die Waschmaschine ist auch kaputt gegangen. Als ich sie, da mir der Miele-Kundendienst zu teuer war, bei NOA abgab, hieß es zunächst am Telefon, man könne den Fehler vor Ort beheben. Es kam ein Brummer von Kerl, der aber kein Deusch verstand. Er nahm das Gerät mit. Es hieß dann am nächsten Tag, die Maschine sei repariert. Als ich anrief, um den Liefertermin für nach dem 17. wegen der Fliesen, die noch trocknen müssen, abzumachen, hieß es, die Maschine sei nicht fertig, sie ginge während des Waschens auf, und das dürfe nicht sein, er käme ins Zuchthaus, wenn er sie mir so überließe. All meine Beteuerungen, daß das nicht der von mir angemahnte Fehler sei, und daß dieses Phänomen schon immer bestanden habe, und mir das sogar nützlich sei, wurden mir nicht abgenommen. Ich solle eine Bestätigung unterschreiben, daß er mich gewarnt habe. Als dann die Heflerin von der Caritas nochmal anrief, stellte sich heraus, daß der sich als Leiter der Elektronikabteilung zu erkennen gebende Mensch sehr "übermotiviert" sei. Die Maschine würde termingemäß wieder angeliefert werden, ich müsse auch nichts unterschreiben. Einen Schrecken hatte er mir dennoch eingejagt.

Diwe Vermieterin wollte erst die Differenz vom PVC-Boden zwischen dem, was die Haftpflicht zahlt und dem, was der Boden tatsächlich kostet, nicht übernehmen, da ich ja den Schaden verursacht habe, und die Firma, die den Siffon falsch eingebaut hatte, schuld sei. Aber ich erklärte ihr, daß der Boden so oder so hinüber sei, und daß sie von Glück sagen kann, daß der Wasserschaden eingetreten sei, denn sonst müßte sie nach 10 Jahren den ganzen Boden zahlen. Sie jammerte, daß sie sich aufhängen könne, weil sie schon 14000 Euro für diese Wärmesanierung gezahlt habe, ist das mein Problem? Und 10 Jahre seien ja noch kein Alter für den Boden. An der Dialyse erklärten mir einige Schlauköpfe, ich könne die Zahlung der Vermieterin vergessen, denn Recht bekommen und Recht haben sei zweierlei, und ich müsse erst mal beweisen, daß der Boden wirklich hinüber sei. Man wird doch immer so toll von seinen Mitmenschen unterstützt. Was mich besonders ärgert ist, daß, obwohl mich der Mieterverein genau aufgeklärt hat, und obwohl da studierte Juristen sitzen, die es ja wissen müssen, die anderen, die mich dann eines Besseren belehren wollen, immer die "Gescheiteren" und Erfahreneren sind. Nun hat aber die Vermieterin eingelenkt, sie habe sich nur über was anderes aufgeregt, sie würde ihren Anteil am Boden bezahlen. Ich selbst zahle ja die Fliesen, da ich die ja haben will, und da vorher ja nur PVC drin war.

Die Handwerker sind endlich mit dem Kostenvoranschlag für den PVC-Boden rübergekommen, den ich ja an die Versicherung schicken will, damit die Versicherung mir den von ihr berechneten Anteil zahlen kann. Sie haben es sehr hoch angesetzt. Mal sehen, was die Versicherung zahlt.

Die Arbeiter haben die Fenster verklebt, ich hause in einem Loch wie in einer Gruft! Außerdem ist niemand wie versprochen gekomen, um den Laminat vor der Balkontüre einzusetzen. Ich muß nach wie vor allem hinterher laufen. Ob das stimmt, daß die von selbst kommen, um die Wände zu tapeziteren und zu streichen, wo der neue Putz ist, das bezweifele ich.

Wir haben nun die Vorhänge für die Balkontüre und das Küchenfenster ausgesucht. Die Balkontüre war erst neu bevorhängt worden, aber leider ist ja die Türe nun mit dem neuen Rahmen anders, und somit mußte wiede rmal was Neues her. Das Küchenfenster erhält eine einklemmbare Vo rhangstange, wobei der Vorhang über das ganze Fenster geht. Bistro-Gardinen, die nur halb das Fenster bedecken, finde ich scheußlich, sowas geht gar nicht!

Der Blindenstock war auch mal wieder kaputt, aber das konnten wir heute schnell reparieren.

Der Festplattenrekorder nimmt nicht brav auf. Es kommt entweder gar kein Zweikanalton, oder er fängt erst mitten drin an, und manchmal ist die Sendung verschoben, und vorne ist zuviel von der Vorsendung, und hinten ist dann der Schluß gekappt. Es klappt mal wieder gar nicht.

Fazit: Ewig Kampf, und dann geht es mal wieder gar nicht, und mal geht es etwas besser.

Ich mache 3 hoch 20 Kreuzzeichen, wenn alles vorbei ist in der Wohnung!!!!

Donnerstag, 27. November 2008

Und ich hätte doch SO schön geheult!

Da ich ja eine bekennende RTL-Glotzerin bin, schaue ich mir auch ab und an mal Helfer mit Herz oder Einsatz in vier Wänden an. Dort wird Leuten geholfen, ihre Wohnung herzurichten, oder es wird Menschen in Notlagen beigestanden und mit angepackt. Da dachte ich mir in meiner Verzweiflung, das kann ich ja auch mal machen. Nach meiner harten Zeit der Andialyse, dem Kampf mit der Grundsicherung und dem Kampf, daß ich in der Wohnung blieben konnte und all den vielen Katastrophen und Schicksalsschlägen, dachte ich, ich hätte es eigentlich auch mal verdient, Hilfe zu kriegen. Damals schrieb ich an Einsatz in vier Wänden. Es kam keine Antwort. Den Einsatz mußte ich wie immer dann wiedermal selbst einbringen, indem ich 2007 in meiner Abwesenheit zur Kur meinen handwerklichen "Einsatz" organisieren ließ und aus der Ferne Blut und Wasser geschwitzt habe, daß auch alles klappt. Das Ergebnis war zufriedenstellend, wenn auch noch einige Nachbesserungen erforderlich waren, und ich dafür auch wieder Geld hinblättern mußte, zwar nicht viel, aber Einsatz in vier Wänden hätte mich nur ein paar Freudentränen und ein überschwängliches Dankeschön vor laufender Kamera gekostet.

Da sich dieses Jahr die Schicksalsschläg(l)e wieder häuften, siehe Shunt-OPs, Augen-OP, Duschkabinendesaster, Überschwemmungen etc., dachte ich in meiner noch größeren Verzweiflung, wende Dich doch mal an Vera int Veen, die hilft doch anderen so gerne. Ich schrieb einen ehrlich verzweifelten und appellativen und sehr anrührenden Brief an diese Dame bzw. an deren Show-Team. Ich dachte eigentlich, ich würde mich in jeder Hinsicht für diese Hilfsaktion qualifizieren: Ich bin fast blind, habe gesundheitlich massive Probleme, ich habe wenig Geld, ich bin verzweifelt, kann mir selbst nicht so gut helfen und habe viel zu kämpfen, und ich hätte es verdient, UND ich hätte auch SO schön GEHEULT, ganz ehrlich und ungeachtet sämtlicher laufender Kameras! Aber offenbar ist mein Schicksal nicht reißerisch genug und rührt nicht genügend die Tränendrüse der Zuschauer. Ich bin keine alleinerziehende Mutter mit fünf Kindern, von denen eines krebskrank ist, denn Krebs hat ja einen höheren emotionalen Punktwert als Dialyse, um es mal boshaft zu sagen. Auch gehöre ich für Einsatz in vier Wänden beispielsweise nicht zu den armen Wesen von Frauen, die sagen können: "Mein Mann ist Handwerker, aber daheim kümmert er sich um nichts, und wir sind einfach nicht mehr dazu gekomen, das dritte Zimmer jetzt auch noch zu renovieren!" Verständlich, daß diesen bedauernswerten und hilflosen Menschen unter die Arme gegriffen werden muß. Ich gebe halt als Tränendrüsenfaktor nicht genug her und muß mir mal wieder selbst helfen. Ekelhaft! Das schaue ich NIE mehr! Ich bin sauer und auf ewige Zeiten kuriert! Wenigstens von diesem Schmarrn!

Handwerker arbeiten very well, tröpflesweis und gar net schnell

Nun sollte ja Mitte September mit dem ökologischen Umbau unseres Hauses begonnen werden. Wer sich für diesen Schwachsinn entschieden hat, will jetzt keiner mehr wissen, keiner will's gewesen sein. Wir werden in 15 cm dickes Styropor eingepackt, die Fenster sind luftdicht verschlossen, ich lebe in einer Tupperdose. Es fing aber erst Mitte Oktober an. Die Fenster wurden ja rasch ausgetauscht. Aber es blieben wegen der Rahmenversetzung große Flächen unverputzt um die Fenster herum, und das in der Wohnung. Die Blumenbänke waren weg, so daß ich die Pflanzen auf dem Tisch zu stehen habe, und es gibt nur noch zwei Sitzplätze bei mir, wenn Gäste kommen, meiner und noch einer. Um die Balkontür ist das gleiche Spiel getrieben worden, und zwischen Laminat und Tür klafft eine Lücke, in die man hineinfallen könnte. Wochenlang kam niemand. Ich fürchtete schon, die Firma sei Pleite gegangen. Niemand im Haus wußte, was los war. Offenbar gab es mehrer Baustellen zu bedienen, von denen ein-zwei etwas mehr zahlten und es eiliger hatten. Sie verschwanden und kamen und gingen, wie sie wollten. Auf einmal hämmerte es wieder. Die Frau von ganz oben meinte, man habe ihr einen Termin für den Einbau der Fensterbänke auf den AB gesprochen. Ich hingegen hörte nichts. Als ich den Arbeiter ansprach, ich quatsche schon jeden Arbeiter an, den ich im Hausflur zu fassen kriege, hieß es, ich sei ja nie erreichbar gewesen. Andere arbeiten ganztags, und ich bin nur viermal die Woche halbtags an der Dialyse, und einen AB habe ich auch. Der Helfer von der Caritas rief dann bei den Fensterbänklern an, und die vertrösteten uns erst mal. Ich rief zweimal an, und nun endlich haben wir morgen einen Termin für die Fensterbänke. Ich war drauf und dran, über Mietminderungnachzudenken. Auf meinem Balkon ist ein solcher Verhau, als sei ein Krieg ausgebrochen. Styropor steht herum, alles ist verrückt worden, alles ist durcheinander, ich werde auf dem Kopf und an den Füßen weiß, wenn ich hinausgehe und kann meinen Balkon n icht mehr betreten. Heute kamen endlich die zwei Arbeiter, die den Estrich für den Spalt zwischen Balkontüre und Laminat verlegten. Sie werden wieder kommen und ein Stück Laminat und ein Stück Sockelleiste mitbringen. Heute kam dann sogar noch derjenige, der um die Fensterrahmen innen verputzen soll. Die Firma mit den Bänken hatte ja behauptet, sie hätten von mir gar keine Telefonnummer gehabt. Dieser Arbeiter aber erklärte mir, meine Nummer stünde an der Pinnwand draußen. Gucke an, das war also eine faule Ausrede der Fensterbänkler, dachte ich mir schon. Nun geht es hoffentlich weiter. Mein Weihnachtswunsdch: Eine ordentliche Wohnung, keine Überschwemmungen mehr!

Duschkabine repariert, aber Überschwemmungen gehen weiter!

Nun haben sie eine undichte Stelle in der teuren neuen Wand der Duschkabine gefunden und abgedichtet. Aber als ich aus der Duschkabine ausstieg, war alles wiederum unter Wasser. Diesmal war es der Ablauf neben der Duschkabine, der übergelaufen war, da verstopft. Die Handwerker (Gude Fraa, was hams jetzt widder gmacht?) meinten, auf meine Frage, ob man den Deckel des Abflusses so erneuen könne, daß man ihn immer aufbekommt, da der Abfluß ja schon öfter verstopft war: "Gude Fra, da muß man das ganze Bad zerstören." Ich sagte: "Guder Mo, ich will einen Deckel, den man abnehmen kann. Am Ende haben sie so an dem Deckel herumgezerrt, daß er von alleine und freiwillig abging. Als ich sie fragte, warum es denn nun doch ginge, meinte er, er habe doch von Anfang an gesagt, daß das ginge, ich hätte gefragt, ob das ROHR erneuert werden könne. Das stimmte aber naürlich so nicht. Jedenfalls war nun alles gerichtet und fertig.

Als ich eine Woche später gemütlich beim Fernsehen saß, versammelte sich eine Menschentraube vor meiner Wohnungstür. Dann ertönte auch schon die schrille Schock-Klingel. Als ich öffnete, wurde mir erklärt, daß es unter meiner Wohnung tropfe. Ich durchsuchte alles, hatte zunächst das Bad in Verdacht. Aber es war diesmal in der Küche. Die Spülmaschine war eingeschaltet, und es hatte sich beim Herausnehmen des Mülleimers der Geruchsstopper vom schlampig anmontierten Wasserrohr am Siffon gelöst, und alles war bis in die Stromkästen unter meiner Wohnung getropft. In meiner Panik rief ich den Notdienst an. Als ich dann mit meinen beiden Caritas-Betreuern sprach, meinte einer per Telefondiagnose nach ein paar Tests mit Wasserhahnauf- und -abdrehen, ich könne den Notdienst wieder abbestellen, es sei der Ablauf. Ich rief daraufhin bei Lutz an, der sich sehr um mich bemüht und sich für mich interessiert. Er kam und reparierte alles. Provisorisch stellten wir einen Bierkrug unter das Knie vom Rohr, damit es nicht wieder herunterkrachen konnte.

Da der Boden nun eh schon hinüber war, und da er schon vorher "fertig" aussah, habe ich entschieden, nun die Küche neu machen zu lassen. Es werden Fliesen hineinkommen, damit es besser zu wischen ist, da diese sich nicht wellen können. Die Resopalplatten sollen erneuert werden und ums Eck gehen, damit der Platz, wo der Kocher steht, auf gleicher Höhe mit dem Teil ist, in den die Spüle mit Ablauf eingelassen ist, also rundum alles gleich. Dann sollen Wischleisten hin, ein Spritzschutz im rechten Winkel, so daß Steckdosen auf der einen und der Waschturm auf der 90-Grad-Seite dazu geschützt ist. Auch soll das Öfelchen auf ein Regal, und unten soll alles zu sein, damit nichts darunter rollen kann. Die Oberschränke bleiben, da ich nie wieder Schränke finden werde, die nach oben aufklappbar sind, und wo man sich nicht den Kopf anhauen kann. Auch soll eine schicke Unterbauleuchte unter die eine der Resopalplatten, damit ich Licht über dem Öfelchen habe. Das Unterschränkchen für die Spüle ist durchgeweicht udn kommt weg. Da ich ja wegen der Vierziger-Spülmaschine nun 20 cm mehr Platz habe, soll ein breiteres Schränkchen hin, damit der Mülleimer in den linken Teil hineinpaßt. Die Schläuche, Anschlüsse und Rohre am Siffon sollen nun endlich ordentlich nach hinten rechts verbannt werden. Ich hatte schon zwei Firmen da, die einen Kostenvoranschlag machen sollen. Ich bekam zu hören, daß es unter TAUSEND EURO nicht gehen würde. OHNE die FLIESEN kostet es bereits 1500 Euro. Die andere Firma hat noch keinen exakten Preis genannt. Das wird ein teurer Spaß. Die Hausratsversicherung haben wir verständigt. Als der Helfer von der Caritas anrief, meinten sie, was denn das Schränkchen gekostet habe. DA ich von Lutz den IKEA-Katalog da hatte, sagte ich, 60 Euro. Das wurde anstandslos, ohne Bürokratie und ohne weitere Fragen überwiesen. Nun hörte ich, daß ein neues Schränkchen schon 350 Euro kosten soll bei diesen Superfirmen! Da hätte ich doch noch etwas mehr sagen können..... Nunja, das alte Schränkchen war ehrlichwerweise sicher nicht mehr wert. Die Haftpflicht muß den Fremdschaden an dem Fußboden der Vermieterin zahlen. Die Vermieterin muß dann einen neuen PVC-Boden zahlen abzüglich dessen, was die Haftpflicht mir für den Boden gibt.

Ich werde wohl Straßenmusik machen müssen oder CDs verkaufen mit dem Titel: Ich singe für meine Küche. Es ist schon etwas Geld da, aber es reicht noch nicht so ganz. Nun mußte auch noch ein neues Handy her, da das alte beim Eintippen immer mit den Tasten hängen bleibt und dann total blockiert, so daß man 30 Minuten warten muß, bis man wieder telefonieren kann. Das geht so natürlich nicht. Hoffen wir, daß die Küche bis Februar drin ist. Die Fliesen gehen noch extra. Es soll noch eine dritte Firma kokmkmen, damit ich definitiv weiß, daß es wirklich so teuer ist. Etwas wird man jas doch immer über den Tisch gezogen. Aber diesmal lasse ich es gleich von Profis machen, damit ich nicht wieder singen muß: Duschkabin', oh Duschkabin', Du wirst nochmal mein Untergang werd'n! Sonst heißt es: Küchenschränk', oh Küchenschränk', isch kriesch die Kränk'!

Freitag, 7. November 2008

Briefkastenmobbing

Seit einigen Monaten stelle ich immer wieder fest, daß zerknüllte Zeitungen, tausend gleichartige Prospekte oder zerknüllte Abfallpapiere in meinem Briefkasten landen. Dies teilte ich der Vermieterin mit. Sie sendete mir eine erboste Nachricht auf meinem AB, daß ich mich gegen diese SChweinerein wehren solle, und ob die anderen sich nicht schämen, einer Blinden so viel Dreck in den Briefkasten zu werfen -- pfui Teufel! Ich solle diesbezüglich einen ganz "krassen Anschlag" an den Briefkasten hinmachen, so daß es auch jeder sieht! Ich war glücklich über diese Anfeuerung und Bestätigung meines Empfindens, daß da was nicht stimmt. Als ich schon dabei war, diesen Anschlag zu fomulieren, kam ich am Abend vom Chor und vom danach stattfindenden Essen nach Hause. Ein MItbewohner sprach mich beim Hereingehen an, daß Laub in meinem Briefkasten sei. Als ich ihn öffnete, quoll haufenweise Erde und Laub heraus. Der Bewohner meinte noch: "Tut mir Leid, daß ich Dich belästigt habe." Diese Äußerung verwunderte mich sehr, denn er hat mich ja nur auf den Umstand hingewiesen. Er wolle ein Auge drauf haben, versprach er mir. Ich ließ den Briefkasten offen, damit er vom Hausmeister ausgekehrt werden konnte. Als ich das Desaster am Morgen meiner Taxifahrerin zeigen wollte, war der Briefkasten zugesperrt, was mich doch sehr verwunderte, denn außer mir hat ja keiner einen Schlüssel. Als dies mit dem Briefkastenmobbing passiert war, rief ich die Polizei an. Ein netter Beamter meinte, es gäbe zwar noch keinen Straftatbestand, aber ich könne um Beobachtung seitens der Polizei bitten. Ich machte nun einen wirklich "krassen" Anschlag und klärte darin auch auf, daß die Polizei eingeschaltet ist. Als ich am nächsten Tag mit dem Helfer von der Caritas zur Polizei ging, da ich Angst hatte, sie würden mich wie damals, als jemand drohte, meine Katzen umzubringen, wieder abweisen, war die Beamtin zunächst recht ratlos. Ich machte daraufhin den V orschlag mit einer Webcam. Auch hat die Polizei versprochen, nun öfter Streife zu fahren.

Der nette Nachbar, der mich auf diesen Anschlag hinwies, kam nun laufend herein und erkundigte sich sehr eingehend über die Ermittlungen, so daß ich ihn schon förmlich hinauskomplimentieren mußte, weil er doch etwas länger bleibenwollte, als mir das zu den Zeiten, zu denen er aufkreuzte, recht war. Und nun lieh er sich auch noch einfach 20 Euro von mir, als würden wir uns schon ewig kennen. Ich denke mir mein Teil und überlasse es vorerst dem Leser, sich ebenfalls sein Teil zu denken, denn es ist ja alles noch sehr in der Schwebe, wer nun der "Attentäter" auf meinen Briefkasten war.

Es is tzumindest eine Sauerei, daß auch dieses Kapitel mir nicht erspart geblieben ist. Warten wir es ab, was noch herauskommt.

Duschkabin', oh Duschkabin', Du wirst nochmal mein Untergang werd'n

Jetzt habe ich die Duschkabine zwei Wochen, und als ich letzten Sonntag nach dem Duschen und Haarewaschen herausstieg, stand das ganze Bad unter Wasser. Als ich die Leute von der NOA holte, suchten die eine Stunde lang nach dem Fehler. Wahrscheinlich ist eine Dichtung zwischen Glas und Rahmen kaputt. Außerdem kann man das Silikon außen nicht ganz bis hinter spritzen, da ja dann schon die halbe vorstehende Wand kommt, und es für die Hand und die Silikontube zu eng wird. Von innen wurde nun nachgespritzt. Und sie wollen mir eine Leiste senkrecht von oben nach unten im rechten Winkel zur Fliesenwand und zur Duschkabinenwand anbringen. Alles kostet zum Glück nichts, da es auf Garantie läuft. Wenn ich Pech habe, muß die Duschkabine nochmalraus, bzw. sie muß vielleicht sogar umgetauscht werden. Wir probieren, den Fehler selbst zu beheben, sonst wird es wieder ein Zirkus, bis alles wieder steht.

Auch ist der Abluß zwischen Duschabfluß und Gulli im Bad-Boden wieder mal verstopft, und da kommt auch Wasser heraus. Das muß auch wieder gereinigt werden wie letztes Jahr. Es reißt nicht ab. Und trotzdem gibt es immer noch Leute, die mir erzählen wollen, daß das doch ganz normal sei und jedem so passiert. Das kann doch gar nicht sein, da zweifele ich schon an meinem Verstand, wenn mir einer erzählen will, daß das vielen so geht!

Freitag, 24. Oktober 2008

Was kam raus in Offenburg?

In Offenburg kam nichts heraus. Sie fanden diesmal nichts. Der Arzt dort meinte, er wisse auch nicht, warum das Kalium auf einmal gestiegen sei, offenbar habe meine Niere nun komplett den Geist aufgegeben. Aber das hatte sie ja schon, als ich an die Dialyse kam. Dieses Argument zählte aber mal wieder nicht, dann sei halt noch etwas passiert, daß das Kalium nun auch drinbleibt und nicht mehr ausgeschieden wird. Wir überlegten, ob eine Transplantation nicht das Beste für mich sei, und ich bat ihn, doch für mich zu plädieren, daß ich auf die High Urgency (hohe Dringlichkeit) Liste kommen würde. Ich wollte mich sogleich in Heidelberg vorstellen. Aber da ich ja woanders gelistet bin, können die in Heidelberg nichts machen. Ich will aber vieleicht dorthin, da die mich ja auch von der Dialyse her kennen und mir vielleicht schneller helfen können. Von Offenburg erhielt ich ein unterstützendes Schreiben, daß auch der Arzt dort eine rasche Transplantation für sinnvoll hält, um die "nachvollziehbar störenden Beschweden" zu beheben. Ich kopierte diesen Brief und schrieb an Heidelberg mit Abschrift an meinen Nephrologen. Endlich reagierte der und meinte, daß sein Kollege gerade auf einem Symposium in Heidelberg sei, und daß ich warten solle, was dort herauskommt. Mittlerweile weiß ich, daß man nur auf die HU-Liste kommt, wenn man ansonosten sterben würde, und daß man dann eine weniger gut passende Niere kriegt, damit man überhaupt eine hat. Mein Nephrologe schilderte die Aussichten nach einer Transplantation nicht gerade rosig, wobei angeblich nur 1/3 damit zufrieden sei, ein Drittel sei sogar verzweifelt und bereue den Schritt. Als der andere Arzt aus Heidelberg kam, berichtete er mir, daß die dort "ganz ordentliche Arbeit" machen. Auch er warnte eher vor einer Transplantation und meinte, ich müsse dann jahrelang Medikamente einnehmen, und es gäbe einen Fall in England, wo jemand 30 Jahre eine Niere habe (ach DER Eine mit dem 30jährigen Transplantat) und so lange schon diese Medikamente schlucken würde, und ob ich das wolle. Es wäre besser, sechs Jahre Dialyse zu machen, dann 10 Jahre eine Niere zu haben und dann wieder sechs Jahre zu dialysieren. Wenn das mal so hinkommt, ich werd es so in dieser Reihenfolge "beim Universum bestellen". Ich hätte ja gute Werte, man würde nur schlafende Hunde wecken, wenn man diese Stabilität an der Dialyse mit einer Transplantation aufs Spiel setzen würde. Als ich ihn auf mein Befinden, das Augenflimern, die Gliederschmerzen und die Übelkeit ansprach, meinte er, das könne ja auch andere Ursachen haben. Mein Hinweis, daß diese Beschwerden erst mit der Dialysezeit begonnen hatten, und daß sie nach der Dialyse immer besser sind als vor der nächsten Dialyse, wurde folgendermaßen kommentiert: "Ich will ja nicht so weit gehen und von EInbildung sprechen." Als ich ihm sagte, ich wolle nicht als eine Irre angesehen werde, und ich könne damit leben, wenn sie nicht wissen, was mir fehlt, aber das geht gegen meine Ehre, meinte er, das habe er nie so gesagt, und ich würde das ja nur emotional übertrieben sehen. Und sogar Depressive hätten Sehstörungen, obwohl körperlich dafür keine Ursache da sei. Nun habe ich ja genügend Erkrankungen, als daß man bei mir die Psyche als Erklärung bemühen müßte. Ich bat ihn, doch wenigstens weiter dran zu bleiben, und ich werde ihm den Artikel über Sehstörungen bei Netzhautpatienten an der Dialyse geben, den ich von einem Netzhautspezialisten habe. Offenbar halten die mich einfach nur für eine hysterische Kuh. Ich habe ihm auch erklärt, daß ich schon so oft gute Shunt-Flüsse hatte, aber daß dennoch der Shunt zu war, aber das interessiert die eh nicht. Auch erklärte ich, daß ich früher sogar einen Harnstoff von 200 hatte, und man habe mir dennoch nicht geglaubt. Natürlich meinte er, er könne das gar nicht glauben, daß die anderen Ärzte da nichts gemacht hätten, ER hätte mich mit so hohen Werten bei meiner zierlichen Statur nicht herumlaufen lassen, das sagen die hinterher immer. Als ich ihm sagte, daß auch in letzter Zeit zweimal der Shunt verengt war, und man es auf Anhieb nicht sehen konnte, daß es mir die ersten Male nach den OPs ja auch besser ginge, das bei den letzten Malen aber nicht der Fall war, meinte er, die OPs seien ja auch nur "kosmetische Korrekturen" gewesen, die man nicht hätte machen brauchen. Das muß er ja sagen, er kann ja schlecht zugeben, daß sie notwendig waren, da sie ja versäumt hatten, mich zur OP zu schicken, und ich selbst die Initiative ergriffen hatte. Ich wies darauf hin, daß sie in Offenburg seriös sind und keine rein kosmetischen OPs machen, wenn sie nicht nötig sind, und daß sie dort vermuten, daß mein Augenflimmern und die anderen Beschwerden mit meinem noch wenig erforschten Krankheitsbild zu tun haben. Nur weil man etwas nicht findet, heißt es ja nicht, daß man deshalb nichts hat. Es hat sich schon so oft herausgestellt, daß angeblich psychische Beschweden dann doch eine bis dato noch unentdeckte körperliche Ursache hatten. Ich sage denen nicht mehr, wie ich mich fühle, es hat ja sowieso keinen Sinn, weil man mich nicht ernst nimmt.

Duschkabine steht!

Endlich steht die Duschkabine in ihrer vollen Pracht! Eigentlich meinten die von der Initiative "Arbeit statt Sozialhilfe", an die man sich als einkommensschwacher Bürger wenden kann, und die noch Handwerk zu realistischen Preisen abliefern, daß sie diese Woche nicht kommen könnten, und ich dachte felsenfest, der Termin sei am 28. Oktober. Aber auf einmal klingelte es an der Tür, und Herr Hauenstein von der NOA stand da mit seiner Truppe. Ich spannte ihn gleich ein, mich zur Bank zu führen und das Geld mit mir abzuhaben. Dann ging er los und holte das Ding ab. Es dauerte ca. drei Stunden, und in dieser Zeit mußte ich zum HNO, da die Nase wieder einmal angeschwollen war, und ich eine Knorpelentzündung entwickelt hatte, die angeblich auch nur in ganz seltenen Fällen vorkomen soll. Ich bekam Antibiotika verschrieben und ging nach Hause, wo inzwischen die Arbeiter fertig waren. Es kostete nur 65 Euro, was ich sehr human finde. Ich habe die Duschkabine bereits eingeweiht, und ich bin sehr zufrieden. Sie ist etwas eng, da sie die Kabinenwände am inneren Wannenrand befestigen mußten, aber man gewöhnt sich daran. Sie ist sehr stabil mit "gebürstetem Aluminium", wie mir ein Bekannter sagte.

Gott sei's getrommelt, gepfiffen und gebaßgeigt! Möge sie lange halten!

Nachstar -- jetzt schon!?

Als ich zur Kontrolle bei der Augenärztin war, konnte ich das erste Mal fast die 20%-Reihe sehen. Leider war dies beim zweiten Mal nicht mehr so. Die Ärztin meinte, es sei der Nachstar, wobei sich am hinteren Pol des Kapselsackes, der nach der Linsenentfernung im Auge verbleibt, Dreck ansammelt. Dies kommt sonst immer erst nach ein paar Monaten, aber bei mir kam es schon zwei Wochen nach der OP. Auch war der Augendruck etwas erhöht, was die Ärtzin beunruhigte. Daher bestellte sie mich für die nächste Woche wieder ein. Da war dann wieder die andere etwas junge Ärztin da. Die meinte damals etwas spöttisch, als ich ihr von meinen dialyseabhängigen 'Sehstörungen erzählt habe, "da sind Sie ja wohl ein ganz besonderer Fall, so etwas habe ich ja noch nie gehört." Diesmal behauptete sie, ich sei das erste Mal vor ein Kästchen gesetzt worden, wo man die Brechkraft der Linse untersucht hätte, und das habe nicht geklappt, und daher gäbe es keine Ergebnisse. Dies müsse jetzt mit erweiterten Pupillen widerholt werden. Ich schwor Stein und Bein, daß ich niemals vor irgend einem Kästchen gesessen habe. Dies ist -- abgesehen davon, daß ich mich ja wohl daran werde erinnern können, was an mir gemacht wurde --, insofern wichtig, als daß sie das erste Mal meinte, ich brauche keine Brille, und nun auf einmal solle ich eine bekommen. Ich wandte ein, daß sie mir das erste Mal sagte, ich sei weitestgehend normalsichtig, die Linse sei optimal angepaßt, und ich bräuchte keine Brille, und daß ich eher denke, daß das schlechtere Sehen sicher eher am Nachstar läge. Sie stimmte zu, man müsse den Nachstar erst lasern, bevor man entscheiden kann, ob ich eine Brille brauche. Das meine ich aber auch, denn es ist ja unsinnig, eine Brille auf einen Nachstar hin anzupassen, und wenn der weg ist, brauche ich die Brille dann doch nicht mehr. Ich habe die Mädels vorne im Verdacht, daß sie die Untersuchung das erste Mal vergessen haben und einfach einen Strich reingemacht haben, daß es angeblich nicht geklappt habe. Das hätte ich nämlich gemerkt, wenn es nicht funktioniert hätte, so wie ich es ja damals in Fürstenfeldbruck auch mitbekommen habe, daß sie bei meinem Auge kein Ergebnis kriegten und zu zweit mehrmals probiert haben.

Ich wandte auch ein, daß das Lasern sicher wenig helfe, denn der Nachstar könne immer wieder kommen, ich kenne genug Leute, bei denen das so ist. Sie meinte, die Frau, die mir das erzählt habe, habe das sicher mit was anderem verwechselt. Klar, wir Patienten sind ja auch alle blöd, wir merken nicht, was an uns gemacht wird. Ich bin mir sicher, daß ich auch zu den Kandidaten gehöre, wo der Nachstar immer wieder kommt. Es ist mir halt gar kein Erfolg gegönnt.

Montag, 6. Oktober 2008

Shunt kommt von Schande: Es geht mal wieder nach Offenburg

Vor einigen Wochen merkte ich, daß ich mich wieder schlechter fühle. Das sagte ich auch der Ärztin. Ich konnte ja bis dato essen, was ich wollte, und hatte keinerlei Kalium-Probleme. Auf einmal merkte ich, daß mir morgens die Beine wackelig waren, und daß ich mit der rechten Hand nicht mehr richtig zugreifen konnte. Ich verdächtigte gleich das Kalium. Als ich das dem Arzt sagte, glaubte der mir wieder nicht. Aber als das Ergebnis der Kalium-Messung kam, war es bei 5,8, und ab 6 wird es bedenklich. Somit mußte er einräumen, daß das Kalium nochmal am Ende der Dialyse geprüft werden muß. Am Ende war es dann bei zwei Dialysen zum Schluß so hoch wie sonst, wenn ich am Anfang komme. Nun habe ich total auf Obst und Gemüse verzichtet. Das Kalium ist jetzt zwar so hoch wie sonst, aber nur mit strengem Verzicht. Würde ich so weiter essen wie bisher, würde es gefährlich. Daher denke ich, daß der Shunt wieder mal zu ist. Auch fühle ich mich nach der Dialyse so schlecht wie sonst eher vor der Dialyse. Das Augenflimmern kommt noch viel früher als sonst. Ich habe den Oberarzt aus dem Klinikum, der immer bei uns die Feiertagsvertretung macht, um eine Überweisung nach Offenburg gebeten, und er hat das auch eingesehen. Die eine Schwester hat etwas geknottert von wegen: wieso, der Shunt liefe doch. Als ich ihr erklärte, daß das Kalium bei mir der beste Indikator für eine Shunt-Insuffizienz sei, meinte sie nur, naja, wenn Sie meinen. Den Termin habe ich bereits, und morgen geht es los. So geht es nicht mehr weiter. Ich werde jetzt so oft hingehen, bis sie mir den Shunt an den anderen Arm legen. Ich halte es auch körperlich nicht mehr aus, weil mir immer so komisch ist. Lange mache ich das nicht mehr mit! Dann tue ich alles, um diesen Zustand zu beenden.

Ich habe während der letzten OP die Wader-Wecker-CD gehört, die sowohl ich als auch der Arzt hatte, und ich versprach ihm, ihm die Wader-Wecker-Mey-Doppel-CD zu brennen. Mal sehen, ob er mir dann gewogen ist. :-) Eine CD ist lang genug zum Shunt-Unterbinden am einen Arm, und die andere CD reicht zum Shunt-Verlegen an den anderen Arm, dann haben wir die ganze Zeit musikalische Untermalung. :-) Hoffen wir, daß er was findet und es auch beheben kann, sonst bin ich verratzt und muß immer so weiter leben, bis die NIere kommt: totale Einschränkung beim Essen und immer schlapp! So will und kann ich nicht leben!

Star-OP -- das graue Vögelchen ist ausgeflogen

Endlich habe ich mich durchgerungen und die Star-OP durchführen lassen. Am 28. September bin ich ins Herzog-Theodor-Krankenhaus zur Aufnahme nach München gefahren, gegründet vom "einzigen Wittelsbacher, der was gearbeitet hat", laut meiner ersten Zimmerkollegin, die mir half und mich gut einwies. Dort habe ich erst mal ein gutes Eis in der Nähe gegessen. Abends untersuchte mich noch eine sehr junge Ärztin, ob auch das Auge für die OP in Ordnung ist. Sie fragte mich: "Haben Sie Ihr Dialysegerät dabei?" ("Ja, der Hänger mit der Maschine sucht noch einen Parkplatz, und der Installateur für die Osmose ist auch schon bestellt.")
Am nächsten Tag gab es wieder Ärger mit dem Taxi zur Dialyse. Der Augenarzt hatte nur die Kopien der Transportscheine an die Klinik geschickt. Ich hatte einen Brief von der Kasse dabei, den ich einem der Fahrer gegeben hätte, der dann die vier mal gefahren wäre, und der hätte dann direkt mit der Kasse abrechnen können. Aber die Schwester meinte, das ginge nicht. Auch hat sie, was ich hinterher erfahren habe, den Fehler gemacht, n icht die Zentrale sondern den Stand anzurufen. Dort sind auch Einzelunternehmer, die nicht auf Transportschein fahren. So habe ich die sieben Euro erst mal vorgestreckt. An der Dialyse haben wir dann meinen Brief von der Kasse an die Zentrale gefaxt. Ich dachte, es sei ein Unternehmen, das speziell für die Dialyse fährt. Als dann der Taxifahrer kam, wollte er den Schein nicht nehmen, den mir die Dialyse ausgestellt hatte. Er rief aber dann bei der Zentrale an, die ihm sagte, er solle ihn dort abgeben und würde dann sein Geld kriegen. Bei der Dialyse lag ein Mann mir gegenüber, der auf einmal gellend aufschrie. Ich rief die Schwester, die auch gleich kam. Dem Mann war die Nadel aus dem Arm gerutscht. Die Schwester war froh, daß ich so laut geschrien habe, um sie herbeizuholen. Es war obendrein noch ihr Geburtstag. Es ging nochmal gut, die mußten halt dann alles aufputzen, aber der Mann blieb wohlauf.

Am Mittag bezog dann eine andere Frau mit mir das Zimmer, die ebenfalls am selben Tag operiert wurde. Sie war sehr nett. Ihre Tochter hatte sie gebracht. Die eine Schwester, Schwester Karin, war sehr nett. Als ich sie fragte, ob wir denn morgen duschen dürfen, meinte sie: "Morgen ist piano, und heute ABEND ist AUCH piano!" Die war sehr lieb und hat mir sogar mal einen Kaffee von sich gegeben, weil keiner mehr da war, als ich von der Dialyse kam. An diesem Montag vor der OP warteten wir voller Angst und voller Bangen. Besondere Angst hatte ich vor der Dämmernarkose. Ich mag es nicht, belämmert zu sein. Als ich dann dran kam, war die erste Frage der Narkoseärztin, wo meine Versichertenkarte sei. Die wurde dann nachgereicht. Offenbar wurde die Ärztin separat vergütet. Da meinte ich zur Anästhesistin, ich wolle auf keinen Fall eine "Lämmernarkose" haben. Sie meinte, sie könne mich nicht zwingen, wenn ich das nicht wollte, sie legte aber vorsichtshalber eine Kanüle, falls ich es mir anders überlegte. Ich bekam auch keine lokale Anästhesie ins Auge gespritzt, weil ich ja von der Dialyse noch Heparin im Blut hatte, und ich sonst eien Bluterguß am Auge gekriegt hätte. So bekam ich Tropfen ins Auge, damit es taub wurde. Dann wurde mir eine Sauerstoffsonde unter der Nase angeklebt und ein Abstandshalter für das OP-Tuch am Kinn befestigt, damit das Tuch nicht direkt auf das Gesicht fallen konnte, das nur das Auge frei läßt. Es war wie Tüll, man konnte durchgucken, daher hatte ich keine Panik. Ansonsten war mir die Vorstellung, mit einem Tuch über dem Kopf dazuliegen schon komisch. Der Augenarzt war nicht so angetan davon, daß ich keine Narkose wollte. Dann bekam ich ein paar Pflaster ins Gesicht. Und es ging los. Ich spürte gar nichts außer den Bewegungen, oder wenn etwas Crème oder Paste auf mein Auge fiel. Manchmal drückte es etwas in der Augenhöhle. Das Licht blendete auch ganz schön. Dann kamen die Geräusche, die wie beim Zahnarzt klangen, als er die Linse zermörserte und absaugte. Ich bekam sogar Zahnweh, weil ich es so empfand wie beim Zahnarzt. Er meinte, es sei schwer, mich zu operieren, da ich ja diesen Nystagmus habe, bei dem das Auge unwillkürlich herumzittert. Nach einer Weile machte er das Licht aus und meinte, jetzt kommt die Linse. Dann ging das blendende Licht wieder an, und dauernd schüttete er mir literweise Wasser über das Auge, so daß ich froh war, abgedeckt zu sein. Meine Haare waren hinterher patschnaß sowie mein Rücken meines Hemdchens. Wir mußten die eigenen Hemdchen anziehen und bekamen keine OP-Kleidung. Das finde ich eher nachteilig. Als das Licht ausging, war alles dunkel vor meinem Auge. Ich rief vor Schreck: "Jetzt bin ich ja blind!" Da meinte der Arzt, ich sei nur geblendet, da das Licht so stark ist. Er meinte, ich habe tapfer durchgehalten, er war wohl überrascht, daß ich es so gut ausgehalten habe, obwohl ich nur eine Tropfenanästhesie und keine Dämmernarkose hatte. Schwester Karin holte mich ab und hatte schon die Brote geschmiert. Am Abend hatten wir eine Augenklappe drauf. Am nächsten Tag wurde sie abgenommen und einen Tag durch eine durchsichtige Klappe ersetzt. Ich konnte noch wenig sehen. Durch die Dialyse, die bei mir das Sehen sehr beeinflußt, war alles noch verschwomen. Denn ich hekam keine HDF wie daheim und hatte daher eine wenig effektive Blutwäsche. Wenn die Dialyse gut läuft, kann ich am Ende ganz klar sehen. Auch war das ganze Auge noch ziemlich verpappt und verklebt von den Salben und Tropfen. Nach ein paar Tagen konnte ich aber schon besser sehen. Nun kann ich mit dem operierten Auge, welches ja sogar mein schlechteres Auge ist, wieder meine Uhr lesen. Das geht aber NUR unmittelbar nach der Dialyse. Vor der nächsten Dialyse sehe ich sie nicht einmal mehr richtig mit dem besseren linken Auge. Heute war ich bei der Augenärztin, und die meinte, wenn ich die ganze untere Reihe sehe und nicht nur die 7, dann kann ich 20% sehen. Es würde sich n och weiter entwickeln, da das Auge ja noch abheilen muß. Das wäre dann der Zustand wie vor dem grauen Star, und damit bin ich vollends zufrieden. Leider ist es ja dialysebedingt nicht immer der Fall, daß ich meine volle Sehkraft nutzen kann, weil die im Laufe des Dialyseintervalles immer schlechter wird. Das sagte ich auch der Ärztin, und die fand das nur komisch und konnte damit nichts anfangen. Ich muß nun die nächsten vier-sechs Wochen einmal wöchentlich zum Augenarzt. Ich werde auch das andere Auge machen lassen, denn das schlechtere Auge war schon erfolgreich. Danach passen wir dann die Lesebrille an. In die Ferne sei ich laut Augenärztin "weitestgehend normalsichtig", was heißt, daß ich in die Ferne keine Brille brauche, da die Linse optimal angepaßt ist. Normalsichtig heißt aber nicht, daß ich normal sehen kann, sondern das, was in meinem Rahmen möglich ist. Jetzt muß noch die Dialyse verbessert werden, und dann kann ich wieder sehen wie früher. Der Blindenhund wird aber dennoch nicht abbestellt werden, da das Gesichtsfeld ja eng bleibt.

Duschkabine, wann kommst Du?

Nun habe ich noch die alte wackelige Plastik-Duschkabine, aus der sogar die Dichtungen herausgefallen sind. Mein Vater und meine Mutter kamen zu Besuch, und mein Vater ist mit mir zum Baumarkt (Jippijajajippijippijeeee...., genau der). Wir haben nun endlich eine schöne Duschkabine gefunden. Sie ist aus Lugano-Glas, also kein Echtglas. Und sie hat einen Alurahmen, der nicht schön weiß sondern in Alu-Farbe gehalten ist. Dennoch ist sie sehr elegant. Sie hat keinen Eckeinstieg, da ich nicht sehe, ob beide Türen genau aufeinander stoßen, und so das ganze Wasser rausläuft. Es ist eine Falt-Türe, die ich gut aufbekomme. Mal hoffen, daß ich dann noch am Waschbecken vorbei in die Kabine hineinkomme. Sie kostet 10 mal soviel wie das lidschäftige Ding, nämlich 500 Euro. Wenn also eine Duschkabine um 500 Euro noch nicht mal Echtglas hat, dann wundert es mich nicht mehr, daß die um 200 Euro mit Echtglas im Rahmen verzogen war. Für das Geld ist die einfach nicht zu haben. Nun habe ich hoffentlich was GEscheites und Vernünftiges. Ich lasse sie mir auch von einem Profi einbauen, nämlich von jemandem von NOris Arbeit (NOA). Der war schon einmal wegen des Abflusses da, und der hatte mir damals schon angeboten, mir die Duschkabine einzubauen. Aber ich wollte es halt billig und habe sie mir von einem Hobby-Handwerker einbauen lassen. Der von der NOA ist ein gutes Mittelding zwischen Hobby-Handwerker und sehr teurem Sanitärhandwerker. Sobald die Kabine da ist, gebe ich ihm das Geld, er kholt sie ab und baut sie ein. Hoffentlich ist es dann damit endlich getan!

Endlich ein Festplattenrekorder

Nun habe ich endlich einen Festplattenrekorder gefunden, der die Filme mit Bildbeschreibung für Sehbehinderte und Blinde im Zweikanalton mit aufnimmt. Der Technisat K2 schafft das Wunder. Nun habe ich mich zum Kabel angemeldet. Leider muß man dieses blöde digital home mit buchen und muß das Probeabo kündigen, und dann muß man um eine Kündigungsbestätigung ringen, damit man nicht nach zwei Monaten für irgendwelche Schrottprogramme zahlen muß, die man nicht will. Der Technisat hat keinen Slot für eine Smart-Card. Aber man kann bei Bedarf ein Alpha-Crypt-Light-Modul in den CI-Steckplatz einführen. Ich habe vom Kabel-Ingenieur, der zum Anschließen kam, zwei Steckdosen gekriegt, da er schon merkte, daß ich zwei Receiver anschließen will. Aber man braucht eigentlich nur eine Dose. Denn ich habe das Antennenkabel von der Dose über den Receiver zum Videorekorder und zum Fernseher durchgeschleift und die Geräte hintereinander kaskadiert. Und das geht! Der Videorekorder nimmt noch analoge Kabelprogramme auf, so daß ich bis 2010 die Privaten nicht über ene Smart-Card digital zu empfangen brauche. Und der Fernseher nimmt die Analogen auch noch an. Am AV1 hängt dann der Receiver, der die öffentlich Rechtlichen digital empfangen kann. Um diese ist es mir ja auch gegangen, denn nur die haben den Zweikanalton für Blinde. Ich habe aber noch den Kabel-Receiver, den ich vielleicht noch zwischen Fernseher und Technisat-Receiver stecke. Dann kann ich mit der Festplatte vom Technisat auch digital die Privaten aufnehmen und die Werbung bequem rausschneiden. Aber das muß ich in aller Ruhe machen. Doof is tnur, daß es genauso stolpert wie beim DVB-T-Receiver. Der Ingenieur hat den Verstärker unten im Keller repariert. Da kam der Nachbar und meinte: "ENDLICH sehe ich mal die Programme in schöner Qualität, ich WUSSTE ja gar nicht, daß da was kaputt war, ich dachte, das gehört so!" So haben wir nebenbei noch ein gutes Werk getan. Manchmal muckt der Receiver und nimmt nicht den ganzen Film auf, schaltet zu spät an oder zu früh ab. Das liegt vielleicht entweder an der Zeitverschiebung, wenn die Filme zu spät anfangen, oder gar an den Rucklern und Aussetzern vom digitalen Fernsehen, die der Receiver als Beenden der Ausstrahlung interpretiert und sich ausschaltet. Wie sage ich doch immer: Digital -- scheißegal! Wenn das mit dem Timing nicht klappt, schicke ich den Receiver wieder zurück. Aber ich denke, da muß es eine Lösung geben.

Hauptsache, es läuft endlich.

Sonntag, 14. September 2008

Die ewigen Dauerbrenner: Duschkabine und Festplattenrekorder

Ich bin eine Schallplatte! Seit einem Jahr sage ich: Ich will einen Festplattenrekorder, der den Zweikanalton für Blinde aufnehmen kann. Ich habe auch noch folgende Schallplatte auf Lager: Ich will eine Duschkabine, da das Wasser herausspritzt. Dann habe ich noch die LP: Ich will endlich, daß die Dialyse vorhält, und mein Shunt ist kaputt, und keiner glaubt mir.

Festplattenrekorder: Seit einiger Zeit habe ich eingesehen, daß es im DVB-T-Bereich keine Möglichkeit gibt, Filme mit Audiodeskription auf eine Festplatte zu bekommen, und habe mich daher entschlossen, Kabel zu abonnieren. Der Technisat K2 soll angeblich diesen Traum erfüllen. Nun hat ein Mitarbeiter von Saturn es ausprobiert. Aber er ist mittlerweile nicht mehr im Unternehmen tätig, ist also nicht mehr greifbar für mich. Ein anderer meinte, es ginge nicht. Der K2 ist mir mit 566 Euro zu teuer, denn kaum hatte ich das Geld zusammen, ging mein Milestone, mein Diktiergerät kaputt, damit ich nur ja nicht den Festplattenrekorder kaufen konnte, da ich das Geld für das Diktiergerät brauche. Da mir alle Diskmen an der Dialyse kaputt gehen, habe ich angefangen, alles in MP3 zu konertieren und auf Speicherkarten zu kopieren, damit ich es mit meinem Milestone anhören kann. Da ist dieser eben auch kaputt gegangen. Auch brauche ich 100 Euro Schutzgebühr für eine "Zweitkatze", die ich vom Tierheim holen will, da ein junges Kätzchen für Jakob nicht mehr in Frage kommt -- siehe hierzu "Aus Lilo wird Kitty" in meinem BLOG. Eine billigere Variante des Technisat kann der gute Mann zwar bestellen, die ich mir dann auch leisten kann, aber wenn er es extra bestellt, muß ich das Gerät in jedem Falle nehmen, auch wenn der Zweikanalton nicht funktioniert. Das ist mir zu riskant, und da er sagte, es gine eh nicht, habe ich fast schon aufgegeben. Aber die Schallplatte dreht sich nun weiter. Nun habe ich mich an die Deutsche Hörfilm gGmbH gewandt. Dort ist ein technisch versierter Herr, dessen Kollegin einen Technisat hatte, und er schickte mir die Daten zu. Und siehe da, es gibt die billigere Variante dieses Rekorders ohne das moderne HDTV, das ich ja eh nicht brauche. Ich fand ihn im Internet für 350 Euro und bestellte ihn sogleich. Es gibt hier das Rückgaberecht. Auch das Kabel abonnierte ich. Nun ist wiederum folgendes Problem aufgetreten, damit die Schallplatte auch schön hängenbleibt: Dieser Rekorder hat keinen SLOT für eine Kabel-Deutschland-Smart-Card. Der vom Kabel Deutschland für 9 Euro im Monat verliehene und zertifizierte Humax hat zwar die Smart-Card, aber ob er den Zweikanalton aufnimmt, hat zwar der Kabelmensch bejaht, aber der Technisat-Mann hat dies wiederum bezweifelt. Mit dem Technisat kann ich nun nur die öffentlich Rechtlichen empfangen. Ob da aber ARTE und 3SAT auch dabei sind, die ja viele Zwekanaltonfilme senden, ist noch nicht geklärt. Auch hat mich der Mann von der Hörfilm gGmbH nun vollends verwirrt, da man angeblich für den Empfang von privaten Sendern ein Alpha-Crypt-Modul braucht. Ob da dann die Smart-Card reingehört, und man dann damit doch noch auch mit dem Technisat die Privaten empfangen kann, ist die Frage, die am Montag geklärt werden soll. Jedenfalls lasse ich den DVB-T-Receiver noch dran, denn dann kann ich darüber die Privaten ansehen. Den Technisat bestelle ich dann auch definitiv und verbindlich, wenn ARTE und 3SAT unentschlüsselt erscheinen, und man keine Smart-Card dafür braucht, und dann schickt mir ja Kabel Deutschland auch noch einen Receiver, der immer im Paket enthalten ist, und der dann auch einen SLOT für die Smart-Card hat. So langsam artet es in Arbeit aus, und ich werde noch ein Technik-Diplom brauchen, um demnächst fernsehen zu können. Jedenfalls brauche ich einen SCART-Verteiler oder eine SCART-Weiche, denn ich habe nur zwei AV-SCART-Anschlüsse am Fernseher und kann nicht tausend verschiedene Receiver für zweitausend Bedürfnisse anschließen.

Auch ist mir heute meine Duschkabine fast auseinander gefallen, und das Theaer geht von vorne los. Ich habe schon beim Handwerker angerufen. Mal sehen, ob wir es reparieren können. Die Wand ist halb aus dem Rahmen gefallen, und der Rahmen läuft nicht mehr auf der Schiene.

Meine Hexentheorie: Ich soll einfach nichts mehr Neues bekommen und mich in jeder Hinsicht absolut und ohne Veränderung mit dem abfinden, was ich habe. Jegliche neue Verbesserung oder Veränderung wird sofort mit Rückschritten bedacht, und ich muß immer auf der Stelle treten. Ich bin eine Schallplatte. In zehn Jahren wird es immer noch heißen: Ich suche immer noch nach einem Festplattenrekorder, der den Zweikanalton aufnehmen kann. Ich brauche immer noch eine Duschkabine. Ich suche immer noch nach einer Zweitkatze für Jakob. Ich habe immer Shunt-Probleme, und keiner glaubt mir. Kratz, Kratz, Kratz die Nadel!

Freitag, 5. September 2008

Landschlacht in der Schweiz -- ein toller Urlaub

Nun bin ich seit einer Woche wieder zu Hause aus dem Urlaub. Ich war in Landschlacht im Internationalen Blindenzentrum in der Schweiz. Es wird getragen vom Deutschen Katholischen Blinldenwerk und vom Caritas Aktion Blinde aus der Schweiz. Dialysiert habe ich im Klinikum Konstanz, dem ein privates Dialysezentrum angeschlossen ist.

Sonntag 24.8.08:
Die Anreise verlief fast problemlos. In Stuttgart wurde ich von der Bahnhofsmission abgeholt. Leider vergaßen sie, dies dann für den Zug von Singen-Hohentwiel nach Creuzlingen weiter zu geben. Aber gleich kam jemand auf mich zu und nahm mich mit zum Zug. In Creuzlingen erlebte ich aber dann eine böse Überraschung. Der Bus nach Landschlacht Blindenzentrum fuhr nicht an der gewohnten Stelle, und niemand wußte, wo er abfahren sollte. Ein nettes Ehepaar aus Deutschland suchte für mich. Aber sie kamen auch nicht weiter. Eine Bahnangestellte meinte: Wir haben noch einen anderen, der den Bus nicht findet, was kann denn ich dafür, wenn Ihr den gellben Bus nicht seht. Als ich sie drauf aufmerksam machte, daß es gar nirgends ausgeschildert sei, und auch Sehende nicht weiter kämen, meinte sie: Die schreiben halt nicht alles an, oder?! Ob soviel Dummheit blieb mir nur kopfschüttelnd weiter zu gehen. Aber das nette Ehepaar fand einen anderen Bus, der mich mitnahm und extra etwas früher losfuhr, damit wir den Bus nach Landschlacht am Bärenplatz noch einholen konnten, und ich umsteigen konnte. So erwischte ich Dank dieser Leute doch noch den Bus. Im Bus saß ein Mann, der auch am Blindenzentrum ausstieg. Er war sehend und erklärte mir sogleich, daß er wegen eines Konzertes hergekommen sei. Ich brach fast unter meinem Rucksack zusammen, als wir so langsam zum Haus zuckelten. Dort angekommen, wurde ich von Schwester Edelburga, einer Nonne in zivil, begrüßt. Nach Umziehen und Auspacken und Frischmachen bekam ich ein Stück Kuchen und Kaffee und ging dann mit dem Mann ins Konzert. Eine Musiktherapeutin mit ihrer Gruppe spielte dort Harfe mit Mundharmonika und wurde von BLockflöte und Laute begleitet und spielte selbst diese Instrumente auch. Anfangs war alles etwas verstimmt, aber sie merkte schnell, daß was falsch klang und justierte etwas nach. Zwischendurch wurden Texte von einem Jesuiten namens Demello gelesen, die sehr sinnig und auch witzig waren. Zum Beispiel die Geschichte von dem Wirt, der keinen Zulauf hatte, dem ein weiser Mann riet, das Wirtshaus "Fünf Glocken" zu nennen, aber sechs Glocken aufzuhängen. Alle Leute kamen herein und machten ihn auf den vermeintlichen Fehler aufmerksam und aßen dann auch was bei ihm. Fazit: Es schmeichelt dem menschlichen Ego, anderen ihre Fehler zu zeigen. Dann durften wir auch mit Rhythmusinstrumenten selbst mitsingen. Sie gab mir sofort eines, und eines jemand anderm. Der Mann, der mich dort hin begleitet hatte, versprach mir, mir eine Kassette von Jora Feitmann zu schicken, was aber leider bisher noch nicht geschehenist. In der Cafeteria ließ ich den Abend ausklingen.
Was ich zunächst als Manko ansah war, daß ich keinen Fernseher im Zimmer hatte. Am Ende war ich so glücklich darüber, den Glotzkasten einmal nilcht anzuhaben. Auch fand ich super, daß der Heimleiter jeden Neuzugang beim Essen über das Mikrophon extra begrüßte. Ich fühlte mich sogleich aufgenommen. Nach dem Essen bin ich noch ganz alleine ins Schwimmbad gegangen. Da unten habe ich mich schrecklich gefürchtet, bin bei jedem Geräusch zusammengezuckt. Aber ich habe es geschafft, meine Furcht, die ja nur in meinem Kopf war, zu überwinden und bin ins Wasser. Dort konnte ich aber nicht viel leisten, da ich schon von der Reise sehr k.o. war, was mir erst später bewußt war. Schwester Edelburga führte mich dann noch durchs Haus, aber das Haus ist sehr kompliziert angelegt, so daß ich einige Tage brauchte, das alles wieder zu finden. Aber es war gut, eine Führung gehabt zu haben, um zu wissen, WAS es alles dort gibt! Eine Sonnenterrasse, ein Modell vom Bodensee, einen Fitneßraum, einen PC-Raum mit zwei Lesegeräten...

Montag, 25.8.08:
Da ich nicht wußte, ob es bei der Dialyse was zu Essen gab, bat ich Schwester Edelburga, mir morgens einen Kaffee zu machen und ein Brötchen hinzustellen. Ich bekam auch ein Lunchpaket, was dort immer "Lensch" ausgesprochen wurde. Dann kam das Taxi, das ich in Deutschland schon organisiert hatte, um mich nach Konstanz zu bringen. Das Auto war auch so Gelb wie ein Seeteufel, so hieß das Unternehmen, aber Nomen est Omen. Als ich einstieg, wollte der Fahrer gleich 20 Euro von mir. Aber ich hatte ja die Genehmigung von der Kasse, die ich ihm geben wollte, damit er dann direkt mit denen abrechnet. Aberer meinte, die Chefin habe das extra nicht gewollt sondern wollte Barzahlung. Ich bat darum, daß er mit ihr telefonieren sollte, um das zu klären. Sie meinte, wir hätten das extra besprochen, und sie hätte mir das extra so gesagt, daß sie nur Barzahlung akzeptiert und mir dann eine Quittung gibt, sonst hätte sie mich als Kundin nicht angeommen. Ich aber blieb dabei, daß wir das nie und nimmer überhaupt angesprochen hätten, sonst hätte ich nämlichdieses Unternehmen nicht genommen. Sie fauchte, ich solle ihr 20 Euro zahlen (16 waren ausgemacht gewesen), und dann habe sich der Fall für sie erledigt. Ich war total erschüttert und habe dann über die Dialysestation ein anderes Unternehmen gefunden, die sehr seriös waren und meinten, daß Seeteufel immer so etwas seltsam verfahren würde. Ich hatte die Zahlungsfrage gar nicht angesprochen, da ich gar nicht gedacht hätte, daß ein Taxiunternehmen NICHT direkt mit der Kasse abrechnen würde.

Die Dialyse war sehr gut. Ich bekam sogar HDF, was sonst an anderen Zentren, bei denen ich nur vorübergehend war, nicht möglich war. Ich war nahezu alleine in einem Zweibettzimmer. Es gab eine verstellbare Liege. Und zu meiner Freude gab es Frühstück, und es wurde auch ein Mittagessen angeboten. Ich konnte für Mittwoch, Freitag und Samstag zwischenzwei Gerichten wählen. Der Kaffee wurde mit aufgeschäumter Milch serviert. Auch sonst wurde alles so gemacht, wie ich es von daheim gewohnt bin. Nach der Dialyse ging ich dann in die Stadt. Dort erkundigte ich mich gleich danach, wo ein Bodenseeschiff abfahren würde. Man sagte mir, es sei für mich kostenlos. Als ich fragte, ob auch was erklärt wird während der Fahrt, meinte sie, wenn er Lust hat. Das Schiff buchte ich zunächst für Mittwoch. Als ich dann nach einem Kaffee ins Fremdenverkehrsbüro kam, erklärte man mir, daß montags immer alle Museen zu hätten, was ich mal wieder nicht wußte. So entschied ich spontan, die Bodenseefahrt dann doch heute zu machen. Der nette Mann aus dem Büro brachte mich zur Anlegestelle. Ich wählte die lange, vierstübndige Fahrt nach Überlingen und zurück. Aber der Mann am Mikrofon hatte wohl heute keine Lust. Er sagte nur die Haltestellen an. Es war halt nur ein LInienschiff, dafür war es für mich ja auch kostenlos. Etwas gelangweilt und etwas enttäuscht ging ich dann um 19:50 von Bord und wurde aber pünktlich wie abgemacht vom Taxifahrer abgeholt und nach Landschlacht gefahren. Dort gab es Abendessen. Ich hatte mich erkundigt, ob die Gruppe, die vom Deutschen Katholilschen Blindenwerk aus Limburg da war, mich mit dem Bus mitnehmen würde. Das hätten sie auch getan. Aber nun stellte sich heraus, daß sie nur in den Schwarzwald fuhren. Da ich genug von langen Fahrten hatte, und da ich ja was von der Schweiz sehen wollte, entschied ich mich dann am nächsten Morgen doch noch, lieber nach St Gallen zu fahren.

Dienstag 26.8.08:
Dem Busfahrer sagte ich somit ab, und er war auch nicht bös drum, und ich mußte den Platz auch nicht zahlen. Schwester Edelburga lief zufällig zum Bahnhof nach Landschlacht und bot mir an, mich mitzunehmen. So saß ich dann an der S-Bahn-Haltestelle, wo man immerr einen Knopf drücken mußte, da der Zug nur "auf Verlangen" dort hielt. Dies wurde auch immer im Zug drinnen so angesagt: "Nächster Halt auf Verlangen...." Ein netes Mädchen half mir in den Zug. In St. Gallen stieg ich dann aus und fragte erst mal nach, was es denn zu sehen gab, und wann es eine Stadtführung geben würde. Sie meinte, um 14 Uhr gäbe es eine Führung, und bis dahin könne ich mir den roten Platz ansehen. Ich dachte, sie macht Witze, da ich den nur aus Moskau kenne. Aber als ich dort war, kam ganz zufällig ein Mann auf mich zu und erklärte mir, daß dies die Hauptzentralstelle der Schweizer Raiffeisenbank sei. Der ganze Platz war in knalligem Rot gehalten. Es gab steinerne "Sofas" auch in Rot, und es gab Laternen, die Rosa strahlten, wenn man sie einschaltete. Auch ein steinerner Porsche stand da, den ich abtasten durfte. Sogar der Strafzettel war mit eingemeißelt. Auch der Porsche war rot. Dies habe eine Künstlerin so vor ein paar Jahren so gestaltet, erklärte mir der Mann, der, wie er sagte, nun auf dem Weg zum Zahnarzt sei.

Ich lief in die Fußgängerzone von St. Gallen. Dort guckte ich ir die KLeider an. Ich sah ein T-Shirt für 15 Franken. Da ich ja haushalten mußte, wollte ich es nicht kaufen. Aber dann ließ es mir keine Ruhe mehr, und ich suchte so lange, bis ich den Laden wieder fand und war stolz, daß mir das gelungen war. Dann ging ich zur Post und kaufte Marken. Man mußte ein Nümmerli ziehen und warten, bis es bimmelte, und dann zeigte es die Nummer an, und so konnte man dann vortreten. Eine ältere Frau half mir dabei, und ich fand den Vorgang sehr kurios. Später, nachdem ich ohne richtig zu sehen die Postkarten geschrieben hatte, fand ich die Post auch wieder, worüber ich ebenfalls ganz stolz war. Überhaupt konnte man sich in St. Gallen gut orientieren. Es war, als sei ich schon oft dort gewesen. Um kuz vor zwei Uhr stand ich dann vor dem Touristenbüro und wartete. DA ich mich etwas setzen wollte, suchte ich eine Bank. Ein Mann kam auf mich zu und meinte, ich könne in seinen Biergarten kommen und dort sitzen. Ich mußte nicht mal was bestellen, was ich sehr nett von ihm fand. Um 14 Uhr dann sammelten wir uns alle. Da die Gruppe einen flotten Gang hatte, bat ich jemanden, mich einhängen zu dürfen. Eine Frau erklärte sich sofort bereit. Zuerst ging es ins Textilmuseum, wo wir Dessous aus verschiedenen Epochen bewunderten, wie Stützkorsette, BHs, Höschen von Coco Channel etc. Auch die wunderschöen St. Gallener Stickerei konnten wir sogar anfassen. Die wird heute noch gemacht, aber sie hat stark abgenommen, da sich dies kaum einer leisten kann. Danach gingen wir durch St. Gallen und durften die Häuser mit den Erkern bewundern und das FAchwerk. Leider sah ich die Erker nicht sehr klar. Aber man sagte, es seien die Häuser der "Stickerei-Barone", die zeigen wollten, wieviel Geld sie haben. In den Erkern waren oft die fünf Köpfe mit fünf Hautfarben oder andere Symbole angebracht, die die fünf Erdteile darstellen sollten, in die alle Barone verkauften. Auch wurden Männlein angebracht, die dem Nachbarhaus die Zunge herausstreckten, um zu zeigen: Ätsch, ich habe mehr als DU! Wie gesagt, schade, daß ich es nicht sehen k onnte. Danach gingen wir in die Kathedrale. Dort erklärte sie uns die Entstehungs-Legende von St. Gallen, wonach ein gewisser Gallus aus Irland mit Komomban gekommen ist. Er wurde krank, seilte sich von der Gruppe ab, die weiter nach Italien zog, und zog sich zurück. Er fiel über einen Dornenbusch und erklärte einem Bären, er solle sich aus dem Tal verziehen. Daraufhin wurden "Gallus-Zellen", eine Art Mönchskloster gegründet, woraus dann diese Kathedrale und auch St. Gallen entstand. Berühmt ist die Kathedrale für ihren grünen Stein. Auch die Beichstühle waren wunderbar verziert und geschnitzt. Es gibt eine Orgel im Chor, die mit einer anderen Orgel gegenüber verbunden ist, und die beiden kann man entweder alleine spielen, so daß ein Organist beide Orgeln bedient, oder es können zwei Organisten gleichzeitig miteinander spielen. Es soll in Passau eine Kirche geben, wo fünf Orgeln miteinander verbunden sind. Nach der Kathedrale gingen wir noch in die Stiftsbibliothek, von wo wir gleich das Taxi auf fünf Uhr bestellten, um mich zum Bahnhof zu bringen, damit ich noch den Zug nach Hause bekam. In der Bibliothek mußten wir Filzpantoffeln über die Schuhe ziehen. SIe wollte mir erst keine geben, aber ich bestand darauf, da ich nicht fußkrank bin, sondern es an den Augen habe. Drinnen waren alte Bücher fast aller Fakultäten, Medizin, Geschichte, Theologie... Jedes Gebiet hatte eine Putte, die das Fachgebiet symbolisieren sollte. Es gab auch eine Mumie zu bewundern, die Napoleon in Ägypten hat mitgehen lassen. Als der Landesherr von St. Gallen ihn besuchte, um die Grenzen vom Kanton St. Gallen festzulegen, schenkte Napoleon ihm die Mumie. Als dieser sie seiner Frau als Gastgeschenk mitbrachte, soll sie ausgerufen haben: "Ih, ein Skelett -- entweder die Mumie oder ich". Und so landete die e Mumie in der Stiftsbiobliothek. Dort kann man auch heute noch Bücher ausleihen, aber für manche muß man sogar Handschuhe tragen. Dann mußte ich leider weg, und meine nette Begleiterin brachte mich noch zum Taxi. In Landschlacht ließ ich mich dann vom Bahnhof abholen, was für drei Franken sofort möglich ist und sehr bequem ist. Leider geht es nur bis acht Uhr abends, so daß man dann eben einen Zug erwischen muß, der rechtzeitig da ist. Am Abend wollte ich dann am PC ein paar Mails schreiben, aber das endete nur mit Fluchen. Auch am Lesegerät, das ich nicht auf Inversdarstellung einstellen konnte, habe ich keine Postkarten zuwege gebracht. Schließlich war dann der Zivi so nett, mir die Mails nach Diktat zu schreiben und schrieb auch meine Postkarten. Dann packte ich dann alles für die Dialyse und hörte noch etwas Musik auf dem im Zimmer zur Verfügungstehenden Radiorecorder.

Mittwoch 27.8.08:
Nun brauchte ich kein Frühstück mehr, da ich ja an der Dialyse verköstigt wurde. Ich durfte sogar meine Vollpensions auf Halbpension umstellen und bekam sogar etwas wieder heraus, was ich sehr kulant finde.
Das Taxi brachte mich wieder ordnungsgemäß zur Dialyse, und ich mußte nur die Genehmigung von der Kasse abgeben und nichts vorstrecken. An der Dialyse wartete ich ewig, bis jemand auf mich aufmerksam wurde und m ich anhängte. Dann kam aber ein gutes Frühstück und Kaffee mit aufgeschäumter Milch. Leider hatte ich meine Speicherkarte im Zimmer runterfallen lassen und hatte so nur Musik zu hören. Mein Hörbuch war auf der anderen Karte. Ich rief heimlich mit dem Handy oben in Landschlacht an, und die stellten dann auch das Kärtchen sicher. Nach der Dialyse ging ich dann ins Rosgartenmuseum. Dort war freier Eintritt an diesem Tag. Da ich denen erklärte, daß ich schlecht sah, wurde dann sogar jemand extra abberufen, die mit mir durch das Museum gehen sollte. Zunächst wollte sie nicht ganz so, da sie meinte, sie habe für so etwas zu wenig Zeit, aber dann bemühte sie sich nach Kräften, mir alles gut zu erklären und mich auch Sachen anfassen zu lassen. Zunächst gab es vom Museumsgründer, seines Zeichens Apotheker, seine Versteinerungssammlung in seinen alten Apothenekschränken zu sehen, was "Museum im Museum" hieß. Danach konnten wir das Stadtmodell des 16. Jahrhunderts bewundern, aber leider konnten wir es nicht anfassen. Es gab dann noch die Riechental -Chronik, der das Konzil vom 14. Jahrhundert gemalt hatte, wo sich drei Päpste um den Stuhl gestritten hatten. Auch am PC konnte man einiges sehen, zum Beispiel die alten Türme, die dann aber eingerissen wurden, um sie als Material für die Stadtmauer zu verwenden. Es gab auch was zu hören, zum Beispiel über den Schwäbischen Krieg, wo sich die Eidgenossen und die Schwaben stritten, und wo Thurga dann zur Schweiz dazu kam. Auch über Hecker, der 1848 bei der Revolution mitgemischt hatte, wurde etwas zu Hören geboten, und ich konnte einige BIedermeier-Möbel anfassen. Dann gab es noch Konstanz im Nationalsozialismus, wo man alte Wahlplakate gesehen hat, und vorher noch Konstanz im ersten Weltkrieg, später dann im zweiten. Konstanz lieferte damals die Elektrizität nach der Schweiz, und Amerika hatte ein Abkommen mit den USA, daß sie nicht zermbomt wurden. Konstanz ließ das Licht an und widersetzte sich der Verdunkelung. Die USA wußte nicht, wo die Schweiz anfing, so wurde KOnstanz ebenfalls mit verschont. Insgesamt war es sehr interessant, und ich war froh, daß die Frau sich soviel Zeit nahm. SIe brachte mich dann ins Münster, von wo ich dann das Taxi anrief, um mich nach Landschlacht zu bringen. Das Essen fand dieses Mal zum letzten Mal in diesem Jahr drauen statt. Es wurde gegrillt, und es gab Unmengen verschiedener Salate. Das war richtig schön. Ich wollte eigentlich am Donnerstag nach Pregenz. Aber da wäre der Zug zu spät gefahren, um dann noch am Bahnhof abgeholt werden zu können. Als ich von Konstanz aus im Pregenzer Fremdenverkehrsbüro anrief, hatten diese nicht mal eine Stadtführung. So habe ich Pregenz wieder sausen lassen und mich für Zürich entschieden. Pregenz mache ich dann nächstes Jahr, genau wie Lindau. Abends ging ich noch ins Fitneß-Studio, aber da mußte mir dann jemand, der zufällig vorbei kam, die Wattzahlen am Ergometer einstellen, und trotz mehrmaligem Üben mit einer anderen Frau, die Treppe wieder zu finden, fand ich nur ein Telefon, von dem aus ich dann Schwester Edelburga anrief, um mich abzuholen und aufs Zimmer zu bringen.

Donnerstag 28.8.08: Da ich daheim so wenig zum Schwimmen komme, nutzte ich um sieben Uhr das Bad, das diesmal belebt war, so daß ich mich nicht so gruselte. Die Uhr schlug alle 15 Minuten, so wußte man auch als Sehbehinderter, wieviel es geschlagen hat und kam nicht zu spät zum Frühstück.
Nun fuhr ich nach dem Frühstück nach Zürich. Ich mußte in Romanshorn umsteigen, was aber ganz gut gelang, da mir wieder jemand geholfen hat. In Zürich ging ich aus dem Bahnhof und war erst mal erschrocken. Es war laut, roch nach Teer, und da war mir bewußt, wie gefährlich das war, einfach so in eine fremde Stadt zu fahren, ohne richtig zu sehen. Als ich nach dem Fremdenverkehrsbüro fragte, schickte man mich den gut sichtbaren und tastbaren Streifen entlang wieder in den Bahnhof zurück. Dort war dann das Fremdenverkehrsbüro, wo man mir eine zweistündige Busrundfahrt vorschlug. Die nahm ich dann für 33 Franken und mußte die Abfahrtsstelle suchen. Ein netter junger Mann half mir dorthin, nachdem er mich irgendwo auf einem Bahnsteig aufgelesen hatte. Dort angekommen waren da zwei ältere Schwestern aus der Pfalz, die sich meiner annahmen. Es gab im Bus an jedem Sitzplatz einen Kopfhörer, bei dem man die Sprache einstellen konnte. Es wurde dann erklärt, daß wir an der Limat entlangfahren, dem Fluß, und am Züricher See. Wir sahen das Großmünster, das auf Karl den Großen zurückgeht. Dort in der HNähe sollen die zwei Stadtheiligen Regula und Felix geköpft worden und ohne Kopf herumgelaufen sein, daher wurde dort die Kirche erbaut. Danach ging es ins Fraumünster, das im 9. Jahrhundert gebaut wurde und an ein Frauenkloster angeschlossen war. 1970 hat Chagall dort seine fünf wunderschönen Fenster mit Bibelszenen in leuchtenden Farben gestaltet. Diese durften wir ansehen. Die zwei Pfälzerinnen gingen mit mir, und wir wollten dann noch in das Häuschen, wo sie Schokolade verkauften. Aber das war zu spät. Der Busfahrer ließ die beiden aber doch raus, und sie besorgten mir -- obwohl ich nur eine wollte, da es ja dieteuren Stellen waren -- gleich zwei Tafeln für insgesamt 15 Franken, da habe ich erst mal geschluckt. Aber ich konnte ja nichts sagen und nahm die guten Schokoladen dann eben mit. Wir fuhren auch am Sprüngli-Haus vorbei, ddas ich mir gleich merkte. Auch über Pestalozzi, den Begründer der Volksschulen für alle, wurde etwas erzählt. Und dann kamen wir noch zum Fifa-Gelände. Nach der fahrt stieg ich rein zufällig in die 13 ein, und so landete ich auch gleich am Paradeplatz, wo all die Banken sind, wo ich meine Million lassen könnte, wenn ich sie hätte, und wo ich aber dann nur fünf Franken achtzig für eine Tafel Schokolade im SprüngliHaus ließ. Zuinächst wollte sie mir eine eingepackte Schokolade mit Bärchen drauf für 18 Franken andrehen, aber da protestierte ich, und so kam diese etwas "günstigere" Tafel in original Sprüngli-Papier verpackt zu mir, die ich für meinen Katzenbetreuer daheim vorgesehen habe. Da ich fast am Verhungern war, half mir eine Frau zu einem Café, das aber etwas sehr nahe am teuren Paradeplatz war. Ich bestellte mir einen Cappuccino, einen Apfelkuchen und ein Croissant. "Das Gipfli kommt gleich", hieiß es. Und dann kam ein ganz, ganz kleines Gipfli, das aber ganz gut schmeckte. Der ganze Spaß kostete 13 Franken. Aber dann kam ich gleich zur Peterskirche, deren Turm das größte Ziffernblatt der Welt zeigte, was ich sogar sehen konnte. Es war schwarz mit goldenen römischenZahlen und ein paar Ringen. Schätzungweise hatte es 20 Meter Durchmesser. Danach ging ich in den alten Stadteil "Niederdörfli", wo ein reges Leben mit Lokalen und jungen Leuten stattfand. Leider mußte ich meinen Zug beachten und konnte mich nicht so lange dort aufhalten. Abends wäre das sicher super dort. Es "hat" dort ganz viele alte Häuser, enge Gäßchen und sieht einfach säß aus, und es hat Atmosphäre. Ich ging an der Limat entlang, bis ich nach einigem Fußmarsch durch die Hitze am Platz Belle-Vue ankam, der mir aber nicht so sonderlich schön aussah, wie der Name es sagt. Ich vbog dann, alles mit viel Durchfragen und viel Hilfe, in die berühmte Bahnhofstraße ein, wo man die teuren Rolex und teure Kleider und viel Schmuck in den "Bijouteries" kaufen kann. Ich guckte nur kur in die Schaufenster, genehmigte mir ein Eis in einem Café und flanierte dann langsam zum Bahnhof, wo es wieder nach Hause ging. In den Zug half mir ein Herr Mautz, der aus Deutschland kommt und in Landschlacht lebt und Parkinson hat. Er leiht sich immer Bücher aus der Blindenhörbüchrei des CAB, die dem Blindenzentrum angegliedert ist. Die kann man auch besichtigen,was ich nächstes Jahr mache. Auch das NIederdörfli werde ich nochmals genauer besichtigen, und in Zürich gibt es ein Museum der Medizingeschichte, das dann auch nächstes Jahr auf meinem Programm stehen wird. Herrn Mautz nahmen wir dann vom Bahnhof mit nach oben, als mich der Zivi abholte. So war auch ihm geholfen.

Freitag 29.8.08:
Diesmal ging ich etwas früher zur Dialyse, damit ich um 14 Uhr an der Stadtführung in Konstanz teilnehmen konnte. Vor der Tür saßen die Patienten, die bis zum Einlaß um acht Uhr schon mal ihre Brötchen schmierten, die sie mit Namen versehen vom Klinikwagen nahmen. Das tat ich dann auch. Eine etwas blöde Frau meinte, ich sehe ja wohl noch gut, wenn ich so schön Brötchen schmieren könnte. Als ich ihr sage, daß der Schönheitsgrad der Brötchen nicht auf das Sehen schließen läßt, und daß ich sehr wenig sehe, beharrte sie: Aber immerhin noch ein bißchen. Ich entgegnete ihr daraufhin, daß sie ja immerhin ein großes bißchen sehen würde im Gegensatz zu mir. Gerade die, die gut sehen, meinen immer, sie müßte mir reindrücken,daß ich ja froh sein könnte, noch was zu sehen! Wenn ich das jedem unter die Nase halten würde, was er noch sieht, hätte ich viel zu tun! Jedenfalls wurde ich dann als erste aufgerufen und als erste angehängt, damit ich dann auch bald fertig sein würde. Das Taxi bestellte ich auf 13:15 auf eigene Kosten, damit es mich zum Touristenzentrum fahren sollte, wo die Führung los ging. Ich hatte gut getan, das Taxi nicht gleich um 13:00 Uhr zu bestellen, da die arterielle Stelle nochmal nachblutete, und ich mir die ganze Handtasche eingesaut hatte. Wir kamen etwas früher als zwei Uhr am Touristenbüro an, so daß ich in der nahegelegenen BÄckerei noch etwas essen konnte, wo eine Schülerklasse recht herumtobte. Dann kam ich also zur Stadtführung, und die rannten auch sehr schnell. Diesmal hatte ich irgendwie nicht den Nerven, jemanden um Hilfe zu bitten, und rannte halt mit Stock mit. Die Stadtführerin plauderte viel aus dem Nähkästchen und erzählte vom bauernschlauen Bürgermeister der Grünen, der sich von den Studenten das zweite Mal wählen ließ. Sie zeigte uns ein Nonnenklkoster und ein Hospiz, wo früher Leute um Übernachtung und Essen bitten konnten. Wir gingen auch durch die kaum belebte Altstadt und standen dann vorm Münster. Dort war eine Stadt unter der Stadt, und durch eine Pyramide, wie eine Miniaturausgabe vorm Louvre, konnte man dann durchgucken und Knochen sehen. Auch konnte ich hinterher einige lustige Figuren an einem Brunnen abtasten, wie ein Pferd mit acht Beinen und ein Fasan mit drei Köpfen. Auch über die Imperia erzählte sie uns etwas, eine Hure, die den Papst und den Kaiser im Arm hatte, was ein Künstler unlängst in Konstanz nahe dem Konzil aufstellen ließ. Natürlich hat JPII, der alte Papst, sich darüber aufgeregt. Aber nun steht die Imperia dort, die ich leider nur schwer erkennen konnte. Daneben ist ein Schiffsunternehmen, das kleinere Fahrten durch die Konstanzer Bucht anbietet, was ich nächstes Jahr machen will. Nach der Stadtführung und einem Eis bin ich dann endlich in die bereits geplante Napoleonausstellung gegangen. Dort war eine sehr unfreundliche Frau. Eine Dunkelhäute hatte mir auf Anfragen erklärt, daß es auch etwas zu hören gibt. Diese andere Frau deutete mit der Hand auf den EIngang, wo die Ausstellung losging. Als ich ihr erklärte, daß ich ihre Hand ja gar nicht sehen könnte, wenn sie nur hindeutet, fauchte sie mich an, was ich denn dann in der Ausstellung wollte, wenn ich eh nichts sehe. Ich machte sie auf das Gleichstellungsgesetz aufmerksam und ging hinein. Al ich die Säulen mit dem akustischen Beiträgen nicht fand, kam ich weide rheraus und hörte noch, wie sie wetterte: Das geht ja wohl zu weit, und siehst, hab ich ja gesagt, daß das nicht geht. Als ich ihr sagte, daß ihre dunkelhäutige Kollegin mir versicherte, es gäbe was zu hören, meckerte sie nur, man hört nur die Marseillaise, und sonst gar nichts, was wollen Sie denn da.... Ich war schon den Tränen nahe, als ein Mitarbeiter kam und mich mitnahm, dem ich dann auch gleich meine Beschwerde über diese Diskriminierung anbrachte. Er zeigte mir die Knöpfe, wo man etwas hören konnte, und es kamen Zitate von Zeitgenossen Napoleons des Dritten, der mit seiner Mutter in Konstanz gelebt hatte. Auch in Arenenberg in der Schweiz gibt es eine Napoleon-Ausstellung, die ich dann nächstes Jahr besuche. Ich durfte auch seine Kutsche und eine kleine Kanone anfassen, und ich konnte die Totenmasken von Napoleon I und III sehen. Auch ein Zahl von Napoleon III war zu bewundern. Alles in allem hat es sich gelohnt, und diese Frau war einfach mit Blinden überfordert und konnte sich das offenbar nicht vorstellen, daß man da doch was davon hat. Nur hätte sie ja auch freundlich sagen können: "Ich weiß nicht, ob Ihnen das was bringt, wir haben das und das zu bieten..." Hoffentlich hat der andere Mann, der mir dann geholfen hat, ihr ordentlich den Kopf gewaschen. Nach der Ausstellung habe ich wieder das Taxi gerufen, das mich auch treu und brav nach Hause brachte. Zum Essen, wobei ich ja das warme Mittagessen am Abend bekam, gab es Fisch. Ich kam sogleich mit meiner Tischnachbarin ins Gespräch, die mich aufzog und die Bedienung rief: "Bringen Sie der Dame noch mehr Fisch, den ißt sie so gerne!" Und dann kam auch noch Mascarpone, eine Art Wackelpudding, auch meine "Leibspeise". Die nette Tischnachbarin entpuppte sich als die Präsidentin des CAB, und sogleich löcherte ich sie eingehend über das Schweizer Blindenwesen, und sie gab mir genauerste Auskunft. Nach dem Abendessen bin ich noch in den Fitneßraum und habe Stepper und Fahrrad bearbeitet, wobei ich sogar diesmal die Watt-Zahlen und den Sitz alleine einstellen konknte, und ich fand auch wieder alleine in mein Zimmer zurück -- Schulterklopfen!

Samstag 30.8.08:
Das Taxi kam zur Dialyse, und ich bekam etwas Nußbrot mit, das sehr heiß begehrt war, und das ich ja nur an der Dialyse essen darf. Dort machte ich wieder wie alle anderen meine Brötchen zurecht und bekam dann nach dem Anhängen meinen Cappuccino. Diesmal war eine sehr nette alte DAme mit mir im Zimmer. Ich merkte gleich, daß sie gebildeter war, und wir verstanden uns sehr gut, weil sie mir so viel von ihrer Zeit als Lehrerin erzählte, und ich gab die Stories von meiner Zeit als Ausbilderin im Berufsförderungswerk zum Besten. Die Zeit ging sehr schnell herum. Für den MIttag hatte ich mit Schwester Edelburga abgemacht, daß sie mit dem Bus nach Creuzlingen kommt, und daß ich mich vom Taxi dort hinfahren lasse. Dort gibt es ein Seepark-MIGRO-Einkaufszentrum, wo ich mich mit Schokolade und Käse eindecken wollte. Das klappte vorzüglich. Wir gingen durch den Laden, und bald hatte ich zwei Tüten. Zum Dank für ihre Hilfe bezahlte ich dann die Kerzen, die sie für die Kapelle mitnahm -- ein kleines Dankeschön. Ich kaufte fünf-sechs Sorten Käse und massenhaft Schokolade für diesmal nur 1,10 Franken. Auch Kekse und die von meiner Dialyse-Kollegin beschrieben Leckerli kaufte ich ein und brachte ihr auch welche mit. Die Tüten packte ich daheim dann um und auf Anraten von Schwester Edelburga legte ich alles des Nachts auf den Balkon und wickelte es dann morgens in Zeitungspapier, damit es auf der Reise nicht schmelzen würde. Nach dem Einkaufen packte ich meine Sachen und ging nochmal auf die Sonnenterrasse und ins Schwimmbad. Dort waren einige Franzosen oder welche aus der "Welschen Schweiz", wie man das dort sagt. Als ich, um auch das mal auszuprobieren, vor dem Abendessen in die Cafeteria ging und mir einen Kaffee aus dem Automaten ziehen wollte, kam ich etwas mit den Belgiern und französischen Schweizern ins Gespräch und radebrechte mein schlechtes Französisch. Der Mann war ganz begeistgerte, weil ich ihm den Barfüßer in Nürnberg empfahl, weil er dort öftger ist. Und er ließ es michgleichauf seinen Milestone sprechen, damit er es nicht vergaß. Nach dem abendessen telefonierte ich, und da hörte ich doch so schöne Schweizerische Musik von draußen aus dem Garten. Eine Frau sang und jodelte mit sehr kräftiger Stimme und spielte Akkordeon. Da ich mit Schwester Edelburga um neun verabredet war, um das Bodenseemodell zu erkunden, das sie mir erklären wollte, wollte ich auf dem Zimmer bleiben, aber nachdem ich sie unten gehört hatte, ging ich doch runter und sagte ihr, da ich jetzt da sei. Aber wir entschieden, die schöne Musik zu hören. Es war die Präsidentin des CAB, die da spielte. Ich setzte mich in das HÜttli mit dazu, und da meinte ich, das wäre schön, eine Gitarre da zu haben.
rompt wurde eine Gitarre organisiert, und Ruth, die mir später das Du anbot, gab mir die Akkorde an, so daß ich mitspielen konnte. Sie spielte einige Schweizer Volksweisen. Ich dachte schon, meinen MIlestone herauszuholen und es aufzunehmen. Dann war ich aber zu faul. Und auf einmal meinte die Präsidentin, sie singe und spiele jetzt was auf Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Da wollte ich schnell den Milestone auspacken und die Aufnahme starten, aber die Speicherkarte war auf einmal schreibgeschützt. Als ich auf internen Speicher umstellen wollte, muß ich ich vergriffen haben, jedenfalls war der Milestone auf einmal komplet "abgeschossen" und abgestürzt. Das habe ich so bedauert. Aber dennoch war es ein wunderbarer Abend. Wir sangen und spielten. Ich durfte auch ihr Schweizer Örgeli mal anfassen. Es ist handgearbeitet, und es ist eine Ziehharmonika mit Knöpfen anstatt Tasten, sie hat mehrere daheim davon. Das war dann noch der krönende Abschluß eines wirklich gelungenen Urlaubes, bei dem mir alles zuzufallen schien!

Sonntag, 31.8.08:
Vor dem Frühstück wickelte ich noch alles schön in Zeitungspapier wie angeraten und packte alles schön zusammen. Eine separate Tüte mußte ic leider so mittragen, aber das war es mir wert. Schwester Edelburga kontrollierte auf meine Bitte hin noch, ob ich auch nichts vergessen hatte. Da der CAB sein 75jähriges Bestehen feierte, und dies bei einer katholischen Organisation, wie soll es auch sein, mit einem Gottesdienst eingeläutet wurde, gab es zu wenige Autos, um die Heimfahrenden zum Bahnhof zu bringen. Somit bin ich schon eine Dreiviertelstunde früher mit einem anderen Fahrgast mit herunter genommen worden. So wartete ich auf den Zug, und wieder ging alles schön reibungslos. Als ich in Schaffhausen ankam, fragte ich jemanden, wo der Zug nach Stuttgart abfährt, und prompt war es auf dem gegenüberliegenden Geleis. In Stuttgart hat mich natürlich die Bahnhofsmission wieder versetzt, und eine Frau mit ihrem Kind, von der ich zufällig mit hörte, daß sie auch auf Gleis 16 müsse, und die ich daraufhin ansprach, nahm mich mit. Wir rannten wirklich wie die Verrückten, da es so weit hinten war, und ich kam mit hängender Zunge noch in den Zug. Im Speisewagen trank ich Kaffee, und da war ein netter junger Mann aus der Pfalz, mit dem ich mich unterhalten konnte. So kam ich mit Rucksack und Plastiktüte daheim an, wo mein Kater Jakob schon auf mich wartete.

Insgesamt hat mir der Urlaub sehr gut getan. Und der "Versuchsballon" Urlaub mit Dialyse hat gut funktioniert. Da ich sehr zufrieden war, und da auch das Taxiunternehmen und die Dialyse gestiimmt haben, werde ich nächstes Jahr noch mal nach Landschlacht fahren, wo es noch einiges zu sehen gibt. In Konstanz an der Dialyse habe ich schon einmal vorgefühlt, ob ich da dann den Hund mitnehmen darf, den ich ja bekommen soll, und die waren nicht unaufgeschlossen. Ich soll noch Informationen liefern, und dann darf Fenia vor der Dialysentür bei der Sitzgruppe auf mich warten. Auch in Landschlacht darf der Hund mit, wir werden dann im Erdgeschoß ein Zimmer kriegen und im "Wintergärtli" essen, wo es keinen Teppich "hat", den der Hund vollsauen könnte. Da hoffe ich, daß es wieder alles so schön klappt wie dieses Jahr. Der Alltag hat einen ja so schnell wieder. Ich zehre aber noch etwas von dem schönen Urlaub.

Mittwoch, 6. August 2008

Star-OP angesetzt

Am Dienstag war ich in Fürstenfeldbruck, da mir dort ein Augenarzt empfohlen wurde. Ich wollte abklären, ob ich mir den grauen Star wegoperieren lasse, oder ob es wegen dem Augenflimmern während der Dialysen eigentlich auch sinnlos ist. Ich fuhr also hin und ließ mich untersuchen. Leider wurde ich getropft, was ich nicht verhindern konnte trotz meines Einwandes, daß ich w ieder nach Nürnberg alleine zurückfahren müsse und daher klare Sicht bräuchte. Zunächst wurde ein Sehtest gemacht, der aber vollkommen unprofessionell ablief. In einem schummerigen Licht wurde mir eine Tafel hingehalten, die ich zunächst wegen dem kleinen Gesichtsfeld gar nicht fand. Sie deutete auf die Zahlen und sagte, da , wo mein Finger ist, ist die Zahl. Mein Flehen, mir doch den eigenen Finger auf die Zahl zu legen, da ich, wenn ich die Zahl nicht im BLickfeld hatte, ihren Finger auch nicht sehen oder finden konnte, wurde nicht erhört. So kamen auch wegen der Tropfen ganz falsche Werte heraus. Der Arzt sah sich die Augen an. Er meinte, wir probieren das schlechtere zuerst, und wenn es mir etwas gebracht habe, könne ich ja für das bessere Auge wieder kommen, wenn nicht, könne er mich nicht zwingen. Er mache mir keine großen Hoffnungen, aber etwas könne man schon herausholen. Das war gut, denn ich will nicht wieder hoffen und dann wieder enttäuscht werden. Die Aufklärung für die Anästhesie fand statt, wobei leider nur die Variante mit der Scheiß-Egal-Spritze in Frage kokmmt, da Tröpfchen ins Auge zur Betäubung nicht ausreichen würden, da ich nicht ruhig halten könne wegen der Probleme mit der Fixation des Auges ins LIcht. Vor dem Zustand mit der Beruhigungsspritze habe ich jetzt schon Angst. Ich unterschrieb gleich für beide Augen. Die OP findet in München in der Augenklinik in der Nymphenburger Straße statt. Dort muß ich mir dann ein Dialysezentrum in der Nähe suchen. Am 29. September ist die OP. Am 28. soll ich ins Krankenhaus aufgenommen werden. Vor der OP am Montagmorgen ist noch eine Dialyse. Am Mittwoch wird dann das Auge angesehen, und am Abend ist die nächste Dialyse. Am Donnerstag darf ich dann nach Hause. Der Arzt hat etwas Bedenken, da ich ja dann von der OP noch schlecht sehen kann, aber es ist ja eh das schlechtere Auge. Ich schaue sonst auch nur mit dem besseren. Die Frage war nun, Fern- oder Nahlinse. Er schlug mir eine Linse von -1 bis -0,5 Dioptrien vor, mit der ich so ca. einen Meter vor mir am schärfsten würde sehen können. Für die unmittelbare Nähe und für die Ferne bräuchte ich dann eine Brille. Hierüber werde ich mich nochmal beraten lassen. Für den Computer und das Lesegerät am Bildschirm bräuchte ich dann keine Brille mehr. Aber immer eine Brille aufsetzehn, um mal auf die Uhr zu sehen oder in der Ferne etwas zu erkennen, oder gar eine Gleitsichtbrille halte ich bei meinen Augen für problematisch. Dann wurden noch einige Untersuchungen gemacht, um das Auge abzumessen. Die eine Untersuchung war der Ultraschall des Auges, der von der Kasse übernommen wird. Die andere Methode war der LASER, der aber 100 Euro kostet, aber viel genauer sei. Ich wurde also zu einer IGeL-Leistung angehalten, das erste Mal in meiner Krankenlaufbahn bekam ich das zu spüren. Ich entschied aber für die LASER-Technik. Es wqurde aber auch der Ultraschall gemacht. Der klappte aber nicht. Da dachte ich, nun muß ja die Kasse den LASER zahlen, da ja der Ultraschall bei mir nicht ging. Ich bat also um eine schriftliche Bestätigung, daß bei mir der Ultraschall nicht durchführbar sei. Leider wurde dies abgelehnt, da dies keine Kassenleistung sei. Hätte man ja wenigstens probieren können. Dann bestellte ich das Taxi und fragte, wie teuer es von Bruck aus bis zum Münchner Hauptbahnhof sei, da ich auch wegen der Tropfen zu faul war, nun mit der S-Bahn erst nach München zu fahren und dann dort in den Zug umzusteigen. Leider kostete dies 45 Euro, und da ich ja schon den teuren LASER zahlen mußte, habe ich es sein lassen. Am Bahnhof gingen der Taxifahrer und ich zum Schalter und bestellten für München die Bahnhofsmission zum Umsteigen. Dabei verpaßten wir aber die S-Bahn, und ich mußte zwanzig Minuten warten. Ich habe noch mit aller GEwalt probiert, in die Tür reinzukommen, hielt den Stock hinein, und die Tür ging zu. Der Taxifahrer zog ihn heraus, aber die Spitze war weg, und er läßt sich nicht mehr zusammenfahren. Nun habe ich mich hier auch wieder nicht durchsetzen und doch noch einsteigen können. Am Münchner Bahnhof war natürlich die Bahnhofsmission weg, und ich mußte mich von München Tief zu den Geleisen durchfragen. Dort stieg ich in den Zug, in den mir eine Frau half. Im Bistro fiel die Kühlung aus, und da der Zug später in Hannover geteilt wurde, gab es im anderen Zugteil noch ein Bistro, in das mich der nette Herr vom kaputten Bistro dann begleitete. Wir mußten aus dem Zug raus, vorrennen und wieder schnell vorne hinein. Und da bekam ich dann endlich was zu Essen.

Nun machen wir an der Dialyse die OP-vorbereitenden Untersuchungen und hoffen, daß alles gut geht.

Hörfilmautorin

Vor einigen Tagen kam eine E-Mail herein, daß in Bamberg ein neues Hörfilmteam aufgestellt wird. Eine Frau, die bereits viele HÖrfilme produziert hat, zieht nach Bamberg und will dort dieses Team aufmachen, zu welchem sie noch eine/n blinde/n Autor/in suchen. Ich habe mich beworben und wurde auch gleich angerufen. Wir besprachen, daß ich die Dialyse in diesen Zeiten auf den Abend verlegen könnte, und dies mit dem Zentrum abgeklärt werden müßte. Es seien nur so um die zehn Termine à sieben Tage im Jahr. Das kann ich durchaus bewerkstelligen, mehr allerdings nicht, denn ich bin j anicht ohne Grund voll erwerbsgemindert. Wir hatten ein langes und interessantes Gespräch. Sie meinte, es würde Ende August ein Seminar stattfinden, in dem der Bewerber, der genommen würde, nach München eingeladen wird. Ich erklärte ihr, daß ich zu dieser ZEit in Urlaub fahre, und daß ich bereits ein Radioseminar mitgemacht hätte und auch schon eine Führung durch eine Rundfunkstation, und ob das Seminar pflicht und Vorbedingung sei, um den Job zu bekommen. Sie meinte, es ginge notfalls auch so, man würde das Wichtigste ohnehin während der Tätigkeit selbst lernen. Mein Problem war eben, daß ich die Dialyse nur in dieser Woche am Urlaubsort bekomme und daher den Urlaub nicht verschieben kann, aber wenn es ABSOLUTE Bedingung ist, werde ich den Urlaub eben absagen. Es wäre schon gut, meinte sie, wenn man da hinkäme. Sie meinte, sie würde mir noch Bescheid geben, ob ich genommen würde. Ich rief in der Dialyse an und klärte ab, ob ich wenn nötig abends kommen könnte. Dies wurde bereitwillig gewährt. Nun meinte sie, haben sie die Qual der Wahl. Später bekam ich dann die Absage, daß der andere Bewerber bevorzugt würde. Ich solle mich im Oktober nochmal melden, man würde sich etwas überlegen. Ich fragte den Redakteur nach, ob es mit der Dialyse zusammenhinge, und er meinte, das sei ja geklärt. Sie wollten den anderen Bewerber, da er schon länger im Rennen war. Und sie meinten, sie hätten uns auch beide eingeladen, aber da ich ja in Urlaub wollte und nicht stornieren wollte, was er, wie er meinte, verstehen könne, hätten sie jetzt nur ihn eingeladen. Nun habe ich es mir also wieder mal versaut. Hätte ich sofort ja zum Seminar gesagt, hätten sie mich vielleicht genommen. Ich dachte einfach, warum ein Seminar besuchen, wenn man das alles doch eh während der Arbeit nach und nach lernt. Und wie ein Hörfilm produziert wird, hatte sie mir ja schon lang und breit erklärt. Nun habe ich es verbockt. Ob da noch was ommt, sicher nicht.

Sonntag, 3. August 2008

Aus Lilo wird Kitty

Die kleine Katze, die ich mir geholt habe, war tatsächlich ein Weibchen. Ich habe es an der ganzen Ausstrahlung und ihrer Art gemerkt. Mein neuer Vorhang ist an einigen Stellen stark angegriffen, mein Inlet vom Bett ist kaputt gerissen. Ich hatte schon Angst um meinen Shunt, da die kleine beim Spielen so brutal war. Mein Kater fauchte und rannte weg vor ihr, wenn sie ihn kratzte oder biß, was ihr noch mehr Spaß machte, weil der Große sich so von ihr ärgern ließ. Auf einmal entdeckte ich bei Jakob einen Knoten im Nacken zwischen den Schulterblättern. Da ich die Kleine ja auch mal der Tierärztin vorstellen mußte, damit sie die Grundimpfungen erhielt, habe ich Jakob gleich mitgenommen. Die Tierärztin bestätigte zunächste mal, daß es s ich tatsächlich um ein Weibchen handelte und meinte, es sei eine richtige kleine Hexe. Wir impften sie und entwurmten sie zunächst, was nach vier Wochen wiederholt werden muß. Dann wurde Jakob angeguckt. Die Tierärztin betastete den Knoten und sagte: "Das ist ein Fibrosarkom, das ist bösartig, man kann es operieren, aber es kann schon beim Fädenziehen wieder da sein." Somit ließ ich den Jakob gleich da und war todtraurig. Sollte mir nun, nachdem Fridolin dieses Jahr schon überfahren wurde, auch noch Jakob genommen werden? Wie oft würde der Tumor wieder kommen? Würde es sich dann lohnen, das Tier laufend zu operieren? Das wäre abgesehen von den Kosten eine hohe Qual für das arme Katerchen. Somit war ich furchtbar am Boden zerstört. Die Katzen-Ära sollte wohl gewaltsam beendet und die Hunde-Ära eingeläutet werden. Die kleine Katze fraß wieder nichts mehr und hatte wieder ihre Allüren, sich nur von Katzenmilch und aus der Hand gefütterter Katzen-Wienerle, die wie Menschen-Wienerle schmeckten, zu ernähren. Sie kam auch zu mir her, wie sie es immer tat. Jakob hatte ja eh keine Chance, solange sie da war, da sie immer um mich war und Jakob sofot wegbiß oder wegkratzte, wenn er kam. Als ich dann in der Tierarztpraxis anrief und sagte, daß ich eventuell nicht bis achtzehn Uhr da sein könnte, da ich auf die Anlieferung einer Spülmaschine wartete, kam der erlösende Satz: "Sie hatten übrigens Glück gehabt, es war kein Fibrosarkom, es war eine entzündete Talgdrüse." Ich bin vor Freude fast in die Luft gesprungen. Ich holte Jakob also ab, da die Spülmaschine rechtzeitig gekommen war. Dort erzählte man mir in der Praxis dann, daß es wohl eine äußere Wunde gewesen sein muß, die sich Jakob zugezogen hatte. Ich zählte eins und eins zusammen, denn mit dem Einzug dieses Kätzchens hatte Jakob diese Wunde erworben, und wenn es ein Tumor gewesen wäre, hätte die Ärztin ihn ja beim Impfen zwei Wochen zuvor auch schon sehen müssen, wenn er nicht innerhalb von drei Tagen gewachsen ist. Daher war klar, daß Jakob mal wieder einen ABszeß hatte, wie er damals auch von Fridolin durch eine Kratzwunde zweimal entstanden war. Hätte man auch gleich draufkommen können. Nun war die Frage, was tun, sollte dieser Satansbraten von Kätzin wirklich bei uns bleiben? Würde sie sich mit Jakob irgendwann mal vertragen? Ich wollte sie keine Minute länger mehr in meiner Wohnung haben und rief den Tiernotdienst. Die weigerten sich jedoch, sie abzuholen, obwohl ich meine Angst kundtat, daß sich die beiden während meiner Dialysezeit zerfleischen würden. Mir wurde wieder mal keine Gnade zuteil, und es wurde stattdessen nur lapidar geraten, sie in separaten Zimmern aufzuteilen. Ich erzählte alles meinem Taxifahrer, mit dem ich ja immer zur Dialyse unterwegs bin. Er hängte sich da so rein und meinte, man könne doch so ein armes Tier nicht einfach ins Tierheim abschieben, nur weil es einem nicht mehr paßt, und es sei doch "noch ein KIND", und ich solle doch mehr Geduld haben. Alle anderen rieten mir, daß ich das Tier weggeben solle, da Jakob sonst darunter leiden würde, und der is tmir wichtiger als dieses kleine Kätzchen. Ich meinte zum Taxifahrer, der sehr gut mit der Kleinen konnte, wenn er sich schon so engagiere, solle er doch die Katze nehmen. Ich rief im Tierheim an. Dort machte man mir erst mal Vorwürfe: "WER gibt IHNEN ein SECHSwochen altes Kätzchen, das ist VERBOTEN! Jetzt hat es eh einen Treffer, weil es so früh von der Mutter weg ist, das gibt sich nicht mehr." Als ich ihm erklärte, daß ich meinem neun Jahre alten Kater wieder Gesellschaft zukommen lassen wollte, da er ja seit Fridolins Tod alleine war, meinte er, man könne doch so einem alten Kater kein BABY vorsetzen. "Sie haben alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann." Ich meinte, nun sei es halt so, und es nütze jetzt nichts mehr, mir im Nachhinein dies zu sagen, was solle ich JETZT tun? Er meinte, in zwei Wochen habe man einen Platz für das Tier, jetzt habe man so viele Babies, man wisse nicht, wohin damit. Am Abend rief der Taxifahrer an und meinte, wie es stünde. Ich erklärte ihm alles, und da meinte er: "Lassen Sie m ich doch mal zu Wort kommen, wir nehmen die Katze!" Ich war so froh, richtete sofort alles her: Katzenklo, Trocken- und Naßfutter, Spielmläuse, Katzenmilch, Katzenwurst, und schon klingelte der Fahrer und holte die kleine ab. Nun höre ich täglich von ihr, daß er ihr alles beibringt, daß sie langsam kapiert, wer der Cher im Hause ist, daß er alles aus dem Internet gelesen hat, was man bei Katzen so macht und braucht, und überhaupt scheint er ganz verliebt in die Katze zu sein. Seine Freundin, die mich auch öfter fährt, war auch begeistert, die Katze aufzunehmen. Die Hauptbezugsperson ist wohl eher. So erhärtet sich wieder mal meine Theorie, daß Kätzinnen eher zu Männern und Kater eher zu Frauen gehen. Ich werde Jakob nun erst mal zur Ruhe kommen lassen, ihn viel streicheln und die Wunde abheilen lassen. Dann, nach meinem Urlaub, können wir uns immer noch überlegen, ob wir uns unter dem Vorbehalt der Rülckgabe falls es nicht gutgeht, einen etwas gesetzteren Kater aus dem Tierheim holen.

Die kleine Katze wurde übrigens sofort umbenannt. Da die Taxifahrerin jemanden in der Verwandtschaft hat, der Lilly heißt, wollte sie Lilo nicht so nennen, so heißt sie jetzt eben Kitty. Darauf wird sie sicher auch bald hören -- oder nicht hören, wie sie es wohl eher machen wird.