Donnerstag, 31. Dezember 2020

Küche, Kämpfe und Corona

Nun ist sie endlich da, meine neue Küche. Eigentlich sollte sie ja um Nikolaus herumkommen. Dann hat sich das Ganze noch mal um eine Woche verschoben. Wegen Corona wurde ich dann gebeten, dass wir den Termin noch mal auf den 16. Dezember verschieben, dann würde aber auch gleich aufgebaut. Ursprünglich sollte ja an einem Tag geliefert und am anderen Tag aufgebaut werden. Was am 16. nicht fertig würde, würde man dann am 17. noch installieren. Ich hatte ja noch überlegt und gegrübelt, wo ich jemanden finde, der mir hilft, die alte Küche wegzubringen. Ich war dann vor dem Lockdown "Light" noch mal im Kino und habe mir gleich 2 Filme angeschaut. Während der Pause saß ich dann in dem Bistro des Kinos, und in dem Moment kam eine Bekannte von mir herein, die ich schon seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ganz zufällig fragte ich sie dann auch gleich, ob sie einen Handwerker kennt, der mir helfen könnte. Sie kannte tatsächlich jemanden, der ihr in ihrer Wohnung geholfen hatte. Ich hatte ja noch den einen, den mir die Frau von der Blinden- und Sehbehindertenseelsorge empfohlen hatte, aber er hatte sich bis dahin noch nicht gemeldet. Auf der anderen Seite der Küche hatte ich noch etwas zu tun, daher habe ich ihr mal meine Telefonnummer gegeben, damit er sich bei mir meldet. Schon am Montag drauf kam sein Anruf. Ich habe ihn also gefragt, wie viel er denn verlangen würde, wenn er mir die alten Schränke abbaut und zum Recyclinghof fährt und dann die eine Seite, an welche die neue Küche kommt, noch streicht. Er meinte, wenn er sich noch ein Auto leihen müsste, um alles weg zu schaffen, würde das 150 € kosten, ohne Auto nur 100. Ein paar Tage später hat sich dann der andere Handwerker auch noch gemeldet. Daher dachte ich, der andere Handwerker könnte ja dann die Möbel wegbringen, dann verlangt dieser nur 100 €, denn das Leihen eines Autos wäre sicher teuer. Ich bat den Handwerker von meiner Bekannten aber zunächst, mir die andere Seite der Küche noch zu renovieren, denn in die kleine Nische vor einem Eckpfeiler sollten die Bretter weg, und es sollten neue hin, und ich wollte, dass die Wand vor Spritzern meiner Espressokanne geschützt wäre. Zufällig gab es in einem Discounter zu der Zeit Tapeten in Fliesenoptik, und die haben wir dann hin geklebt. Die beiden Bretter hat er mir zugeschnitten, natürlich anders, als wir das in unserem Plan vorhatten, denn er meinte, die Rundungen seien nicht zu realisieren. Aber er hat es trotzdem ordentlich gemacht. Wir haben dann das Ganze noch mit einem Furnier beklebt, welches die Farbe der neuen Möbel auf der anderen Seite haben würde. Die neue Küche hat ein Furnier aus Ahornimitat. Daher haben wir das dementsprechende Furnier auch um die Bretter auf der anderen Seite gewickelt. Die Tapete mit der Fliesenoptik ist in Grau, und meine Arbeitsplatte der neuen Küche ist aus Keramikimitat, also auch grau. Das sieht ganz gut zusammen aus. Gestrichen musste ja natürlich auch noch werden, ehe die neue Küche mit den neuen Schränken kommen würde. Außerdem wollten wir die alten Löcher zu machen, auch wenn man sie hinter den Schränken nicht mehr sehen würde, aber ich mag es nicht, wenn Löcher offenbleiben, und die ganze Wohnung zu einem einzigen Schweizer Käse mutiert. Auf der anderen Seite wollten wir auch neu streichen. Da ich eine Säule neben der Küchenzeile habe, um die ich immer herumlaufen muss, wenn ich zur Tür will, ist es für mich etwas gefährlich. Die Säule steht zwar nicht frei, sondern sie ist direkt an der Wand als Stützpfeiler, sodass die Küche eine richtige Kochnische hat, und die Tür auf der anderen Seite der Säule ist, aber ich laufe dauernd dagegen, da alles in Weiß ist, und ich dann die Kante nicht wahrnehmen kann. Daher wollten wir die eine Seite des Stützpfeilers , der sozusagen an den Fliesenspiegel der Kochnische anschließt, seine linke Seite also, in Rot streichen. Ich sitze mit dem Rücken zur Kochnische, und wenn ich aufstehe, um dann links hinter mir die Tür zu suchen, muss ich erst um diesen Pfeiler herum. Wir haben schon an die Vorderseite des Pfeilers einen afrikanischen Fächer gehängt, so ist das Ganze jetzt ziemlich kontrastreich. Wir haben auch alles schon so umgestellt, als ob der Balkon schon da wäre, denn die Tür muss ja auch aufgehen, daher darf da nichts im Wege stehen. Tisch und Bank haben wir dann gegen ein Regal ausgetauscht, sodass das Regal jetzt hinter der noch nicht vorhandenen Balkontür sein wird, wenn sie nach links anschlägt. Da passt es gerade noch hin, da es nicht zu tief ist. Die Bank ist jetzt an die Stelle des Regals gekommen. Ich habe noch 2 Regalbretter in Rot gehabt, die ich schon seit meiner Studentenzeit habe und langsam nicht mehr sehen kann. Da standen immer Gewürze, größere Bestecke wie Käsemesser, Tortenschaufel, Schöpflöffel, Kochlöffel und alles Mögliche an Zierrat, Knoblauchpresse, Tonbehälter für Knoblauch, Duftlampe, alte Teekannen, Töpfe in Salzglasur oder irgendwelche Arten von Krügen und Bembeln herum. Mit meiner Assistentin hatte ich schon ein längeres weißes Regalbrett aus Rauchglas mit verchromten Konsolen besorgt, und das sollte dort jetzt hin, weil es nicht zu wuchtig und rustikal aussehen würde. Und ich dachte mir, da könnte ja auch im Hintergrund die Farbe Rot gut wirken. Ich dachte zunächst, nur ein gewisses Viereck in Rot zu streichen, aber jetzt haben wir ungefähr die Breite von 1 m hergenommen und von oben bis unten diese Bahn gestrichen, wobei wir ganz oben und ganz unten einen Sockel in Weiß gelassen haben, da das etwas eleganter ausschaut. Auf diesem Regal aus Rauchglas stehen jetzt zwar auch noch ein paar zierliche Gewürzstreuer und 2 Zuckerdosen herum, aber überwiegend meine sogenannten Ausstellungsstücke, eben besagter Knoblauchbehälter aus Keramik, oder besagte Duftlampe, oder irgendwelche hübschen Teekannen oder andere schöne dekorative Elemente, die nicht mehr so plump wirken. Die Bembel aus Salzglasur habe ich jetzt auf das Regal hinter der noch nicht vorhandenen Balkontür verbannt. Dort sind neben einigen größeren Besteckstücken auch einige alte Flöten drin, zum Beispiel die Tin Whistle aus Irland oder Holzflöten aus anderen Ländern, chinesische Essstäbchen oder andere witzige Sachen. Das alles hat aber wahnsinnig viel Arbeit gemacht. Der Handwerker, der aus einem nahöstlichen Land kam, hat mir auch erklärt, dass er gut kochen kann. Demnach haben wir häufiger mal zusammen gekocht. Er kann das sehr gut, und seit neuestem mag ich sogar Fisch. Irgendwie hat sich das einfach so ergeben. Vielleicht hat der Eigentümer meiner transplantierten Niere immer gerne Fisch gegessen, und vielleicht hat meine Niere mal meinem Körper befohlen, mir auszurichten, dass er doch jetzt auch Fisch mögen soll, damit sie mal wieder Fisch bekommen kann. Früher hat mich der Geruch von Fisch immer geekelt. Vielleicht lag das an meiner Nierenerkrankung, oder vielleicht ändert sich der Geschmack nach der Pubertät auch. Teilweise fand ich ihn aber etwas aufdringlich, denn er kam, wann immer er selbst einen Anlass dazu fand. Mal brachte er dies, mal brachte er das, mal rief er wegen jenem und "cellem" an, oder mal wegen anderer Sachen. Auch blieb er dann immer ewig lange. Er hat mir natürlich sehr viele Videos mit Musik aus seiner Heimat gezeigt, was ich sehr interessant fand. Am Abend vor unserer großen Aktion ging er dann noch mit mir spazieren, dann gingen wir in seine Wohnung, um seine Sachen zu holen, die er am nächsten Tag brauchen würde. Dann beschloss er, er könne doch auch gleich bei mir über Nacht bleiben, denn dann könnten wir am Morgen zeitig anfangen. Dagegen hatte ich nichts einzuwenden. Als wir dann aber auf dem Sofa saßen, um fern zu sehen, hätte ich nahezu 10 Hände gebraucht, um mich seiner Zudringlichkeiten zu erwehren. Zum Glück hatte ich dabei Erfolg, ich bin in diesen Sachen ziemlich geübt. Ich hatte schon mehrere Begegnungen mit solchen Typen, die ich dann in dieser Situation ziemlich unsympathisch fand. Als wir dann zu Bett gingen, kam er doch tatsächlich um 6:00 Uhr morgens in mein Zimmer, wobei mir mein ohnehin extrem schlechter Schlaf mehr als heilig ist. Ich war gelinde gesagt stinksauer. Er wollte mich aufwecken, um mit mir mit der Arbeit anzufangen, allerdings hätte er wahrscheinlich auch gerne noch was anderes gemacht, wenn ich ihn denn gelassen hätte. Ich schickte ihn aber einfach knallhart wieder raus. Ich konnte dann allerdings nicht mehr schlafen. Ich habe dann versucht, ihn damit zu konfrontieren, dass das wirklich nicht in Ordnung war, einfach bei mir reinzukommen. Er meinte, ich hätte ihm doch gesagt, dass wir zeitig anfangen wollten, und dann fing er an, um jede halbe Stunde zu feilschen und zu diskutieren, ich hätte doch 6:30 Uhr gesagt. Beim Frühstück erzählte er mir dann, dass er eine Freundin hätte, die aber kein Interesse mehr an intimen Kontakten hätte. Ich sagte ihm, der werde ich gleich mal erzählen, dass du heute Morgen bei mir um 6:00 Uhr auf der Matte gestanden bist. Da hat er dann kapiert, dass das so nicht geht. Er meinte, er habe doch geklopft. Ich sagte, habe ich etwa herein gesagt, was er zugegebenermaßen verneinen musste. Ich finde sowieso die meisten Leute ziemlich übergriffig. Er wollte zum Beispiel nur eine Tasse Kaffee, ich habe mir aber 2 gemacht, und dann hat er mir die 2. Tasse dann doch einfach weggetrunken, und mein ziemlich deutlicher Hinweis, dass ich jetzt extra aufstehen und mir selbst noch eine Tasse aufbrühen müsste, wurde dann geflissentlich ignoriert. Beim nächsten Mal sagte ich ihm, er solle mir doch bitte gleich sagen, dass er 2 Tassen will, und da meinte er nur einfach, jaja, was so viel wie Leck mich am Arsch bedeutet. Anfangs wollte er auch gleich nach der Schokolade greifen, die zur Zierde als Schiff mit Pralinen auf meinem Regal stand, was aber nicht automatisch bedeutet, dass sie für das Publikum bestimmt ist. Die Leute benehmen sich bei mir immer so, als seien sie hier zu Hause, nur, weil sie mir helfen. Selbst verständlich habe ich ihm genügend angeboten, und ich habe ihm dann auch eine andere Schokolade gegeben, denn das Showco-Schiff wollte ich noch aufheben, weil das ein ganz besonderes und vor allem teures Stück war. Wir haben also fleißig miteinander die schränke ausgeräumt, danach haben wir alles auf die Straße gestellt mit einem Schild, dass es auch jemand abholen könnte, weil die Sachen zu verschenken sein. Als wir dann aber rauskamen, standen sie halt leider immer noch dort. Meine ganzen Anzeigen in diversen Anzeigenblättern oder an schwarzen Brettern haben mir damals auch nichts geholfen. Somit haben wir alles weggefahren. In diesen Sachen war er aber sehr hilfsbereit, er meinte, du musst nicht helfen, sitzen und genießen. Danach haben wir dann weitergemacht, indem er die Wand Rot gestrichen hat, und wir mussten dann natürlich mein Geschirr so aufräumen, dass ich noch Zugang zu einigen Stücken hatte, bis die neue Küche eingeräumt sein würde. Ich hatte 3 Umzugskisten von Ikea geholt, die waren aber extrem klein. Einige Wannen und Plastikschüsseln dienten dann noch als Behältnisse, und meine alte Arbeitsplatte vom alten Schrank legten wir provisorisch über die 3 Kisten von Ikea, sodass ich quasi ein Schubladensystem hatte. Ich hatte also genügend Geschirr griffbereit, denn in der Spülmaschine waren ja auch noch einige Stücke drin. Am nächsten Tag kam dann noch die Bekannte von uns, die da noch alles bewunderte. Der Anstrich mit den roten Highlights sah wirklich sehr geschmackvoll aus. Jetzt war die Kochnische für die neue Küche bereit, es standen aber noch Herd und Spüle dar, die erst am Montag den 14. von der Genossenschaft vor der Wohnung abgeholt werden sollten. Normalerweise wäre ja die Möbelfirma am 12. Dezember gekommen, um Herd und Spüle ab zu klemmen und nach draußen zu schaffen, wenn sie die Möbel schon mal gebracht hätten. Da sich ja der Termin grundsätzlich geändert hatte, Herd und Spüle aber am 14. Dezember draußen stehen mussten, brauchte ich ja jemanden, der das jetzt macht. Die Möbelfirma würde die Sachen nun also am 11. rausstellen. Am 14. sollten die Sachen dann von der Genossenschaft abgeholt werden. Den Termin wollte ich jetzt nicht noch mal umständlich ändern. Am Freitag den 11. kam also jemand von der Möbelfirma, um den Herd abzuschließen und die Spüle ebenfalls. Ich fragte ihn, wo denn sein Kollege sei, denn sie sollten ja Herd und Spüle nach draußen stellen. Er sei alleine, ich hätte ja nur gesagt, dass alles abgeklemmt werden sollte, ich hätte ja nicht dazu gesagt, dass es nach draußen muss, ich hätte nur gesagt, es wird abgeholt. Das stimmt natürlich so nicht. Er schimpfte, dass die Genossenschaft doch unflexibel sei. Ich dachte mir, das gilt aber dann genauso für ihn. Zum Glück hatte ich ein Rollbrett, da er meinte, er habe noch nicht mal etwas, worauf er die Geräte schnallen und nach draußen rollen könnte. Daher fiel mir die Sache mit dem Rollbrett ein, welches wir aus meiner Kammer holten, er wuchtete jeweils ein Trumm auf das Rollbrett und rollte es nach draußen, nachdem ich die Teppiche weggeräumt hatte. Dann ließ er alles so hängen, stopfte den Wasseranschluss noch mit einem Taschentuch zu und hängte den Spülmaschinenschlauch in einen Eimer. Dann ging er. Danach kam mein Handwerker und schimpfte, dass der Mann wohl ruhig auch hätte sich darum kümmern können, dass alles sauber hinterlassen wird. Ich bat ihn, nachdem er mir am Montag den 14. die Spüle mit dem Loch für die Mischbatterie bringen wollte, auch etwas zu helfen, die Fliesen zu säubern, auf denen Herd und Spüle gestanden waren. Im Fernsehen hatte ich ja gehört, dass jetzt der harte Lockdown kommen würde, und niemand mehr raus dürfte, und so habe ich das ganze Wochenende mit dem grauenhaften Gedanken dagesessen, bis zum 10. Januar ohne Küche, ohne Herd und ohne Spüle dazustehen. Ich schrieb eine verzweifelte E-Mail an die Sekretärin der Möbelfirma, und die rief mich dann umgehend am Montagvormittag an und versicherte mir, dass dies nur für den Laden selbst gelte, dass aber die Dienstleistungen, die bereits vertraglich beschlossen waren, noch durchgeführt würden. Sie meinte im hiesigen Dialekt, tun sie sich nicht ab, sie kriegen ihre Ware. Das war der schönste Satz, den ich je in diesem Dialekt gehört hatte. Plan B wäre gewesen, dass meine Assistentin und der Handwerker zusammen die einzelnen Teile von der Möbelfirma abholen und dann aufbauen würden. Daher war dann mein Gedanke, vorsorglich schon mal den Boden gründlich zu reinigen, falls das eine oder das andere dann gemacht würde. Somit kam dann eben mein Handwerker am Montagvormittag und schimpfte fürchterlich, weil der Boden nass war, ich hatte den Eimer offenbar etwas zu früh weggezogen. So schimpfte der eine auf den anderen. Am nächsten Tag kam dann noch mein Putzmann, den ich bat, den Rest noch sauber zu machen. Als dann am Mittwoch den 16. der Monteur kam, schimpfte dieser wiederum, hinter der Spülmaschine sähe es aus wie Sau. Man hätte doch bei der blinden Frau mal Rücksicht nehmen können, meinte er, und man hätte doch hinter der Spülmaschine sauber machen können. So geht es mir immer, alle sind zu faul, jeder schimpft über den anderen, dass jener nicht hilfsbereit, faul und gemein sei, wohingegen er sozial, mitleidig, hilfsbereit und verantwortungsvoll sei. Auch mein Handwerker erklärte mir stundenlang, er habe ein Herz, er könne dieses oder jenes doch nicht zulassen usw. und sofort. Da denke ich dann nur wiederum, jaja, Leck mich am... Glaub diesem nichts, und glaub jenem nichts. Die Küche wurde stückweise hereingebracht, und dann gingen die anderen Handwerker weg und ließen den Monteur alleine. Normalerweise, so meinte er, seien sie zu zweit, aber es wären nicht genügend Leute dar. Die Spüle mit ihrem Ablauf aus Stahl lag auf der Bank, ich erklärte, dass ich diese Spüle eingebaut haben möchte, und dann verkroch ich mich in mein Schlafzimmer mit dem Schreibtisch, denn da war ich sicher, überall sonst standen alle möglichen Trümmer im Wege herum. Ich sagte, wenn Sie Fragen haben oder was brauchen, ich bin in meinem Zimmer. Um 12:00 Uhr holte ich dann eine Brotzeit für den Handwerker, die ich ihm natürlich spendierte. Meiner Ansicht nach gehört das dazu. Wir unterhielten uns eine Weile, danach arbeitete er weiter. Dann rief auch schon wieder mein Handwerker an und fragte, wie weit der Monteur denn sei, da er ja die Spülmaschine und den Wasserhahn anschließen wollte. Die Firma wollte das ja nicht übernehmen, da weder das eine noch das andere von ihnen selbst war, und sie schlechte Erfahrungen hatten, Geräte oder Dinge von Fremdanbietern mit anzuschließen. Er meinte, so um 16:00 Uhr wäre er fertig. Ich begutachtete schon mal das, was er bis dahin geschafft hatte. Dummerweise gab ich ihm schon 20 € Trinkgeld, er meinte, er würde am nächsten Tag noch mal kommen müssen, um den Rest noch fertig zu machen. Außerdem habe er jetzt keinen Bus, er müsse alles stehen lassen, er käme ja sowieso morgen wieder. Ich schaute mir dann alles an, und da fiel mir leider auf, dass meine Edelstahlspüle viel zu weit nach links gerückt war. Sie war nicht etwa über dem dazugehörigen Schrank, sodass zwischen Herd und Spüle ein kleiner Steg von vielleicht 15-20 cm wäre, und ich dann links neben der Spüle meine Mikrowelle hinstellen könnte. Nein, der Ablauf der Spüle ragte über die Arbeitsplatte auf der Spülmaschine hinaus, sodass ich die Mikrowelle um 90° gedreht hinstellen musste, zwischen Herd und Spüle befand sich ein Steg von 34 cm, mit dem ich sowieso nichts anfangen kann. Dies monierte ich auch gleich, und er meinte, die meisten Leute wollten zwischen Herd und Spüle Arbeitsfläche haben, und ich hätte ja nicht dazu gesagt, dass ich das nicht wollte. Es stünde so im Plan, er habe es genau nach Plan gemacht, sehen Sie usw. und sofort. Das mit dem Sehen ging allerdings recht schwierig. Ich sagte, ich glaube Ihnen, aber daran kann ich mich wahrscheinlich nicht gewöhnen, wenn mir da nichts anderes übrig bleibt. Erst einmal nahm ich es so hin. Der Monteur ging, und alles stand noch im Wege herum. Seine Pappe, die er ausgelegt hatte, lag noch am Boden. Der Koffer mit dem Staubsauger, den er mitgebracht hatte, stand neben dem Tisch, im Wohnzimmer stand sein Handwerkskoffer, ein Koffer mit einer Säge stand noch da, dass Stativ für den Laser zum Ausmessen der schränke stand mitten im Weg, sodass ich nirgendwohin konnte. Seine Werkzeuge hatte er in den neuen Schränken verteilt. Das wäre ja noch angegangen, aber ich konnte nirgendwo herumlaufen. Alles stand überall herum. Dann kam also mein Handwerker und meinte, der Wasseranschluss sei jetzt zu weit entfernt vom Wasserhahn, der ja wesentlich weiter nach links gerückt war. Ich hatte den Schreikrampf meines Lebens, ich fluchte, brüllte, schimpfte, tobte, denn ich hatte ja schon seit Februar den Kampf mit der Küche. Mein Handwerker hat dann einfach alles mit seinem Hindi aufgenommen, ich hoffe nur, dass er es nicht ins Internet stellt. Er meinte, ich solle das gleich reklamieren, denn so ginge das nicht. Außerdem wollte er unbedingt, dass ich die Schränke alle nach rechts an der Wand anschlagend rücken lasse, sodass auf der linken Seite zwischen Spülmaschine und Wand mehr Platz wäre, um noch ein kleines Regal hin zu quetschen. Das wollte ich allerdings nicht, ich fand es schön, dass links und rechts von der Küchenzeile eine kleine Blende war, das wirkte optisch wesentlich besser. Denn mit dem kleinen Abstand konnte ich sowieso nichts anfangen. Das einzige, was der Monteur hätte bedenken können, war, dass er zwischen der 45 cm breiten Spülmaschine und der Wand einen Abstand von mindestens 15 cm lässt, falls ich mal eine Spülmaschine mit 60 cm Breite haben wollte. Daran hätte er denken können, da wir das zuvor besprochen hatten, dass diese Überlegung im Raum stand. Als er aber, nachdem er mir Herd und Spüle raus geschafft hatte, alles noch mal durch gemessen hatte, meinte er, zwischen Spülmaschine und Wand seien gerade mal 14 cm, das sei 1 cm zu wenig. Das hätte er aber ändern können, denn auf der rechten Seite ist noch genügend Spielraum, sodass mein Vorhaben geklappt hätte. Aber das ist noch das geringste Problem, denn ich hoffe, dass es immer Spülmaschinen mit einer Breite von 45 cm geben wird. Ich habe also die Arbeitsplatte fotografieren lassen, mein Handwerker hat noch den Plan fotografiert, und ich habe sofort an die Sekretärin der Möbelfirma geschrieben, mit der ich wegen all dieser organisatorischen Dinge in Verbindung stand. Als dann der Monteur am nächsten Tag kam, meinte er, der Chef habe bereits mit ihm gesprochen. Er bestand wieder darauf, ich hätte ihm sagen müssen, dass ich zwischen Herd und Spüle keine Arbeitsfläche wollte, und dass es so im Plan stand. Ich schrieb dann eine E-Mail an den Chef, in der ich ausführte, dass der Monteur mich hätte fragen müssen, dass sich herausgestellt hatte, dass im Plan eine von der Firma eingesetzte Spüle eingezeichnet war, und dass diese von der Größe meiner Spüle abwich, was der Monteur hätte bemerken und daher nachfragen müssen. Ich hatte beim Kauf der Küche gesagt, dass ich bereits eine Spüle habe, die ich jetzt nicht wegwerfen möchte. Mein einziger Fehler war, dass ich die Maße nicht durchgegeben hatte. Aber die Platte wurde ja vor Ort ausgeschnitten, und die Spüle lag bereit. Wenn er gemerkt hat, dass die Maße vom Plan abwichen, hätte er mich rufen und fragen müssen. Außerdem bin ich selbst verständlich davon ausgegangen, dass eine Stahlspüle immer auf den Spülschrank geht und einfach dorthin gehört. Außerdem hat der Monteur selbst meine Mikrowelle von der Spülmaschine runtergehoben, da sie dort noch gestanden war, daher hätte er merken müssen, dass die Mikrowelle auf die linke Seite kommt. Die Tür der Mikrowelle schlägt nach links an, sodass ich jedes Mal um die Türe herum greifen müsste, wenn ich das Gargut aus der Mikrowelle holen wollte. Daher kann ich sie auch nicht einfach um 90° drehen und auf der linken Seite stehen lassen. Daraufhin rief der Chef bei dem Monteur an, und der Monteur gab mir den Hörer. Der Chef meinte, normalerweise spielt die Musik zwischen Herd und Spüle, aber ich erklärte ihm, dass mir das zu gefährlich sei, wenn ein Pfannenstiel oder ein Griff von einem Topf von der Herdplatte nach links heraus steht, könnte es sein, dass ich die ganzen Speisen dann durch die Gegend katapultieren würde, wenn ich an den Pfannenstiel komme, oder wenn ich den Topf um Kippe. Er meinte auch, er hätte nicht ahnen können, dass es mir so wichtig war, dass die Mikrowelle auf der linken Seite steht. Ich möchte aber die Mikrowelle immer neben der Spüle haben, damit ich das Wasser von meinem Gemüse, den Nudeln, den Kartoffeln oder dem Reis, den ich immer in der Mikrowelle mache, gleich in der Spüle wegschütten kann. Wenn die Mikrowelle rechts steht, muss ich erst am ganzen Herd vorbei, und wenn ich dann alles auf dem Boden verschütte , wäre das eine Riesensauerei. Daher bot er mir an, ich würde eine Arbeitsplatte bekommen, er hätte eine in einer fast identischen Farbe dar. Er wolle das Ganze jjetzt abschließen, ob ich bereit wäre, diese Arbeitsplatte zu nehmen. Ich sagte, wenn sie zu den Wandabschlussleisten passt, macht mir das nichts aus, ob es nun dieses oder jenes Grau ist. Da meinte er dann, dann machen wir es lieber im Januar. Offenbar dachte er, bevor die dann wieder was zu meckern hat, gehe ich lieber auf Nummer sicher und bestelle die Originalfarbe. Der Monteur war dann ziemlich sauer. Ich fragte ihn dann später noch, ob er ein paar Rohre dabei hätte, da ja aufgrund von Corona der Baumarkt zu hatte. Ich bin so eine, die fast wöchentlich zum Baumarkt geht. Ich brauche dort immer irgendetwas. Er meinte, er habe vielleicht einige Rohre dabei, aber er wisse das nicht. Hätte ich alles bei ihm machen lassen, hätte er jetzt alles dabei. Er riet mir, gleich einen Siphon zu kaufen, da wäre dann alles dabei. Ich fragte ihn, ob dann so lange Rohre auch dabei wären, da meinte er, nein, die gehen extra. Ich sagte ihm, ich kann doch jetzt nicht bestraft werden, weil ich die Spüle nicht bei Ihnen bestellt habe. Da meinte er, bestrafen würde ich Sie, wenn ich alles nach Plan machen würde. Ich sagte, dass mit dem Plan und der Spüle und der Arbeitsplatte hat jetzt damit nichts zu tun, ich möchte mit Ihnen jetzt hier keinen Krieg anfangen, ich möchte einfach nur die Rohre haben. Und warum muss ich dann einen Siphon nehmen, wenn ich nur die Rohre möchte? Da meinte er, ich hätte ihn nach dem Siphon gefragt. Ich hatte den Eindruck, er will mir jetzt so viel wie möglich unterjubeln. Er hat sich wahrscheinlich darüber geärgert, dass ich ihm das unterstellt habe, oder dass ich ihm drauf gekommen war. Dann meinte er, man braucht immer einen neuen Siphon wenn man etwas Neues anschließt. Ich sagte, der Siphon war schon bei der neuen Spüle dabei, das ist schon ein neuer Siphon, er selbst habe doch mit mir die alte Spüle nach draußen gebracht, da müsste er doch bemerkt haben, dass alles mit der alten Spüle mitgegangen war. So hatte ich es zumindest verstanden, denn damals, als wir die neue Spüle gekauft hatten, hat meine Assistentin noch extra den dazugehörigen Siphon in der Packung fotografiert, da einer unserer Assistenten ihn dann später ja anschließen wollte. Darum muss wohl einen Siphon dabei gewesen sein. Er zeigte mir dann noch die Dunstabzugshaube und erklärte mir, wie sie funktioniert. Ich fragte ihn noch, wo jetzt die Mikrowelle stünde, und er murmelte nur, da unten. Ich habe ihn dann noch um Rohre gefragt, und er hatte noch welche. Ich fragte ihn, wo er sie denn hingelegt hätte, da murmelte er nur, unten in den Schrank. Ich fragte ihn, wie viele Zentimeter es denn sein, da meinte er nur knapp, genügend. Als ich ihn noch fragte, wo er denn die Kaffeemaschine hin gepackt hätte, gab er gar keine Antwort mehr. Ich fragte ihn, ob er die alte Arbeitsplatte mitnehmen könnte, seine Kollegen hätten das versprochen, da meinte er, stellen Sie sie nach draußen. Die Arbeitsplatte ist 1 m breit und 60 cm tief. Und so habe ich die alte Arbeitsplatte von meinem alten Schrank, die ich bis zur Montage der neuen Küche provisorisch als Arbeitsfläche benutzt hatte, selbst rausschleppen müssen. Als er dann weg war, habe ich festgestellt, dass er die Pappe, die er auf dem Boden ausgebreitet hatte, in die Ecke zwischen Kühlschrank und Getränkekästen "geknört' hatte. Der dachte wohl, die nehme ich jetzt nicht mit, das sieht sie sowieso nicht. Die Pappe habe ich dann mit den zusammengefalteten Umzugskisten in den Keller geschafft, da man die immer mal brauchen kann, aber dennoch finde ich es eine Frechheit, seinen Krempel einfach da zu lassen, ohne zu fragen, ob man Verwendung dafür hat, oder ob er ihn entsorgen soll. Aber er war noch so nett und hat im Flur noch Staub gesaugt, damit er keinen Dreck hinterlässt. Das fand ich wiederum anständig. Am Nachmittag kam dann meine Assistentin, die meine Küche bewunderte. Insgesamt fand ich sie wunderschön, das hab ich auch dem Monteur gesagt. Sie begutachtete die Arbeitsplatte und meinte, Männer könnten einfach all dies gar nicht beurteilen, denn die stünden meistens immer noch nicht in der Küche, und man braucht zusammenhängende Arbeitsflächen, daher wäre das so nicht richtig, der Steg zwischen Herd und Spüle sollte maximal 20 cm breit sein, das sei verschenkter Platz, und so sehe ich es eben auch. Ich habe ihr noch das mit den Schränken erzählt, dass der Handwerker meinte, man sollte die schränke alle nach rechts rücken, was ja auch damit verbunden wäre, die Oberschränke ebenfalls nach rechts zu rücken und neue zu montieren, da sonst die Dunstabzugshaube ja nicht mehr genau über dem Herd wäre. Sie meinte, der spinnt wohl, dass sie doch unmöglich aus, und wie will man denn in die Ecke links neben der Spülmaschine noch ein Regal quetschen. Das würde doch den Anblick total verderben. Genau derselben Meinung bin ich auch, und es würde außerdem viel zu viel Arbeit machen. Außerdem wäre es von mir ja meiner Meinung nach eine Unverschämtheit, eine neue Arbeitsplatte zu fordern und dann auch gleich die Ausschnitte komplett zu verändern, die ja dann ebenso verschoben werden müssten. So sieht es wesentlich besser aus, links und rechts, oben und unten sind somit jeweils an jeder Seite 2 Blenden. Wir klebten noch die Markierungen für blinde auf den Herd, die ich mir extra bei einer Hilfsmittelfirma bestellt hatte. Dort gibt es universelle Kits für Herde. Die sehen sehr schick aus und fallen überhaupt nicht auf. Aber sie sind trotzdem sehr praktisch. Dann klingelte es, und der Handwerker kam mit unserer bekannten. So waren wir schon zu viert. Das fand ich eine Riesengaudi, ich war beschäftigt, Kaffee zu machen, und ich war die einzige, die einen Riesenhunger hatte, da ich die ganze Zeit noch nichts gegessen hatte. Leider haben die Rohre doch nicht ausgereicht. Wir haben dann noch im Haus versucht, jemanden zu finden, der Rohre haben würde. Aber leider fand sich niemand. Der Nachbar meiner Bekannten, ein Grieche, so wurde mir gesagt, hätte alle möglichen Dinge immer auf Lager. Den wollte man mal fragen. Spaßeshalber meinte dann mein Handwerker, er würde morgen früh um 5:00 Uhr, wenn die Ausgangssperre zu Ende sei, gleich bei mir auf der Matte stehen, um die Rohre hinzu machen. Dies nahm ich natürlich nicht für bare Münze. Am nächsten Tag um 9:00 Uhr vormittags, als ich noch nicht mal mein Frühstück gemacht hatte, klingelte es an der Haustür, und davor stand er. Er habe mir doch gesagt, er würde heute früh um 5:00 Uhr kommen, jetzt sei es doch etwas später geworden, er hätte die Rohre dabei. Ich sagte, ich wollte noch meinen Kaffee fertig machen, und ich fragte ihn, wo er denn die Rohre her hatte. Er fauchte mich gleich an, ich solle ihn doch in Ruhe arbeiten lassen, wo die Rohre her sein, könnte mir doch egal sein. Da fragte ich ihn rundheraus, ob er sie wohl irgendwo geklaut hätte. Denn wenn mir jemand so eine ausweichende und aggressive Antwort gibt, muss ich davon ausgehen. Dann meinte er, er würde mich jetzt gleich mal an die Kaffemaschine lassen, er wäre in 2 Minuten fertig. Als er dann zur Seite trat, krabbelte ich in den Schrank, um das Werk zu begutachten. Da fuhr er mich an, was ich denn da unten zu suchen hätte, er sei doch noch gar nicht fertig. Ich sagte ihm, du hast doch gerade gesagt, in 2 Minuten seist du fertig. Ja, aber nur, damit du an die Kaffemaschine kommst. Manchmal bist du so klug, und dann wieder so weit weg. Das stimmt leider allerdings, deswegen lasse ich mich jetzt auch testen, warum ich eine so starke kognitive Einschränkung habe. Aber ich fand es dennoch keinen Grund, mich dermaßen runterzuputzen. Als er einfach nicht aufhören wollte zu schimpfen, meinte ich, was ist denn jetzt dein Problem in der Geschichte, dass ich das falsch verstanden habe? Das hat aber jetzt nichts mehr mit mir zu tun. Dann packte er die Rohre in einen Eimer und meinte, das müsse noch trocknen, und dann könnte man es in meine Kammer stellen. 2 Minuten später drückte er mir eine Plastiktüte mit den Rohren in die Hand, und ich meinte, ich dachte, du wolltest es noch trocknen lassen. Da fuhr er mich wieder an und meinte, wie kannst du den Rohre trocknen lassen, du denkst ja überhaupt nichts. Usw. und sofort. Da brüllte ich aus Leibeskräften zurück, er solle mir bitte gefälligst alles richtig erklären, und bitte schön mit richtigem Deutsch, dann könnte ich ihn auch verstehen. Normalerweise bin ich nicht so, aber ich lasse mir auch nicht immerzu alles bieten. Dann erklärte er mir auch etwas freundlicher, dass die Rohre von dem griechischen Nachbarn von nebenan sein. Das hätte er mir auch gleich sagen können, anstatt zu aggressiv zu werden. Dann gingen wir in meinen Keller, und ich gab ihm einen meiner Deckenventilatoren, den er haben wollte. Ich sagte ihm ausdrücklich, dass dies nun die Bezahlung sei. Denn ich hatte ihm für eine seiner Dienstleistungen 30 € gegeben, dann mal 20 €, und dann noch 120 €. Da hat er etwas verschnupft gewirkt, und er meinte, wir hatten doch 150 ausgemacht. Ich sagte ihm aber, nur dann, wenn du dir ein Auto leihen musst. Zwischenzeitlich hatte er aber gemeint, er könne die Sachen auch selbst zum Recyclinghof fahren. Warum er sich dann zu Beginn ein Auto leihen wollte, wo er doch selbst eines hatte, in welches die Sachen reinpassten, war mir sowieso schleierhaft. Daher habe ich ihm dann 120 € anstatt 100 € wie ausgemacht gegeben, wenn er das mit dem Auto nicht gemacht hätte. Ich fragte ihn, ob das so in Ordnung sei, und er meinte, natürlich ist das zu wenig, und dann hielt er mir einen Vortrag, das Geld für ihn nicht zu wichtig sei, dass er immer gerne ehrenamtlich hilft usw. Ich habe ihm dann noch 30 € für Material gegeben, so waren es dann auch 150 €. Somit hat er also 200 € und einen Deckenventilator bekommen. Das ist zwar jetzt nicht die Welt für so viel Hilfe, aber zum einen kann ich mir nicht mehr leisten, zum anderen ist es für ihn dennoch ein gutes Zubrot zu seinem sonstigen Auskommen. Ich hatte meiner Assistentin das mit der Übernachtung erzählt, und sie meinte, das sei ja wohl unmöglich, und sie hätte ihn gleich rausgeworfen. Ich bin halt auch leider abhängig von Hilfe, und ich konnte mich ja gezielt wären. Aber ich möchte ihn nicht wieder hier haben. Er hat noch mal während der Weihnachtsfeiertage angerufen, und ich sagte, ich hätte jetzt zu tun, da ich gerade eine Übersetzung für eine Freundin machte, ich müsste jetzt arbeiten, er hat mir dann noch schöne Feiertage gewünscht und zum Glück nicht mehr wieder angerufen. Ich glaube, er hat gemerkt, dass ich nicht mehr viel mit ihm zu tun haben möchte, und wahrscheinlich eher mit mir auch nicht. Die Küche ist wirklich wunderschön geworden. Bisher ist sie auch schon sehr bewundert worden. Sie passt wirklich gut hierher, und die gesamte Küche, der ganze Raum, ist sehr schön geworden. Jetzt muss noch das mit der Arbeitsplatte geregelt werden, und dann kann man dort richtig gut arbeiten. Das Arbeiten klappt auch jetzt schon. Ich habe schon viel mit dem Herd gemacht, und durch die Umluft schmeckt der Auflauf wesentlich besser. Mit dem Feld aus Glaskeramik komme ich auch ganz gut klar. Wenn man die Sachen darauf hin- und herrutscht, spürt man, wo die Begrenzungen sind. Die Markierungen sind auch noch alle dran. Ich hoffe, dass sie auch dortbleiben. Ich habe mir 2 Abdeckplatten aus Glas gekauft, damit ich den gesamten Herd oder die heruntergeklappte Seite immer noch als Arbeitsfläche verwenden kann, auch wenn ich die anderen Herdplatten offen habe, um darauf etwas zu kochen. Die Dunstabzugshaube ist extrem laut, manchmal tutet sie sogar wie ein Dampfschiff. Wenn ich dann nebenher noch etwas aus dem Fernseher oder meinen smartspie kann hören will, muss ich Kopfhörer benutzen. Irgendwie ist mir auch einiges an Geschirr während des Umbaus abhandengekommen, manches hat sich nach und nach wieder eingefunden. Das meiste konnte ich wieder so einordnen, wie es zuvor war. Demnach finde ich alles auch gleich wieder. Jetzt bin ich froh, dass das Projekt Küche halbwegs abgeschlossen ist. Wenn die Arbeitsplatte noch mal gemacht wird, bitte ich meine Assistentin dazu, die kann dann dem Monteur genau erklären, wie ich es haben will. Sie kann dann auch zwischen mir und ihm besser vermitteln, damit ich verstehe, was er meint und umgekehrt. Ich kann ja schließlich auch keine Pläne lesen, und sie ist ja ursprünglich Raumausstatterin. Daher kann sie sich da wesentlich besser ausdrücken. Ich hoffe, dass das nächste Mal aber ein anderer Monteur kommt. Möglicherweise hofft er das auch. Die Rechnung für die Küche ist schon da, beim Überweisen brauche ich aber Hilfe, damit bei so einem großen Betrag nichts schief geht. Den Herd habe ich zu Weihnachten von meinen Eltern bekommen. Ich hab auch schon ordentlich Bilder gemacht, denn mit dem Handy konnte ich das ganz gut erkennen. Bisher ist jeder begeistert, ich auch. Am Ende wird doch noch alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, so ist es noch nicht das Ende. Der Austausch der Arbeitsplatte wird sicher noch mal einen Blogeintrag wert.

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Zum Nikolaus gibt es Küche oder Coronabeschränkungen

Es ist geschafft! Vor einer Weile saß noch so aus, als ob es mit der Küche gar nichts würde. Zum einen hatte ich zu wenig Geld, und zum anderen war es schwierig, passende Schränke zu finden, da einige Dinge bereits bestehen. Außerdem musste ja jemand die Küche auch aufbauen. Wegen Corona habe ich wenig persönliches Budget gebraucht. Denn es durfte eine Zeit lang ja niemand kommen. Im Juli war aber die Abrechnung. Den Überstand musste ich zurückzahlen. Alle meine Argumente halfen nichts, dass ich ja jetzt noch einiges nachzuholen hätte, was in der Zeit der verstärkten Beschränkungen nicht erledigt werden konnte. Ob es nicht möglich wäre, mir etwas von dem Geld zu lassen. Nein, es sei nur möglich, einen Monat mehr auf dem Budgetkonto zu haben, den Rest müsse man zurückgeben. Da ich merkte, dass ich hier nicht weiter kommen würde, fragte ich, ob ich denn einen Antrag stellen könnte, für die nächsten 3 Monate etwas mehr Geld zu bekommen. Ja, das ginge, aber das müsste ich dann eben begründen. Zusätzlich hatte ich ja noch das Problem, dass ich nicht wusste, wo die Heizung hinkäme, wenn ich einen Balkon mit der entsprechenden Tür bekommen würde. Hier stand ich derzeit noch an dem Punkt, wo ich laufend nachhaken musste. Ich war wirklich am Ende und dachte, das war es jetzt. Vielleicht soll ich keine neue Küche haben, da ich einmal träumte, dass ich nach 3 Jahren wieder ausziehen müsste wegen einer gefundenen Fliegerbombe. Das war natürlich nur ein Traum, aber ich hatte schon häufig Dinge geträumt, die hinterher auch so eingetreten waren. Irgendwie hat man ja doch eine gewisse Intuition. Vielleicht war es auch nur die Angst, hier wieder weg zu müssen. Ich dachte, vielleicht soll ich die Küche nicht haben, denn wenn ich umziehen müsste, würde sie in eine neue Wohnung nicht reinpassen. Meine Assistentin meinte, ich solle doch nicht immer gleich aufgeben, sie hätte doch auch kämpfen müssen, um eine Lohnerhöhung in ihrem anderen Betrieb zu bekommen. Ich war ziemlich verärgert, denn ich habe mein Leben lang um jeden Knopf und um jeden Schritt kämpfen müssen. Das lasse ich mir ungern sagen. Ich war immer sehr hartnäckig. Aber man muss auch merken, wann man aufgeben sollte. Und zu diesem Zeitpunkt sah es so aus, als wäre dieser Moment gekommen. Zufällig war ich damals in einem Vortrag über zivilen Ungehorsam. Als ich gerade beschloss, nicht mit dem Taxi nach Hause zu fahren sondern meinen Navigationsgürtel wieder mal auszuprobieren, sprach mich die Frau von der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge an, die ebenfalls auf diesem Vortrag war. Ich kannte sie, da ich mir dort einige Bücher ausgeliehen hatte. Sie würde mich zum Bahnhof begleiten. Auf dem Weg zum Bahnhof klagte ich ihr mein Leid über mein Projekt mit der Küche, welches einfach nicht voran kam. Da fragte sie mich, ob ich eine bestimmte blinde Person kenne, die sei in einem Küchenstudio gewesen, die Verbindungen zur hiesigen Blindenschule hätten, und die ihr gut geholfen hätten. Sie nannte mir den Stadtteil. Über Google fand ich dann auch gleich die Postleitzahl des Stadtteils heraus und befragte dann wieder Google, wo es in diesem Postleitzahlbereich ein Küchenstudio gäbe. Prompt wurde mir das richtige genannt. Ich rief also an, wobei ich ja noch nicht wusste, ob es überhaupt das richtige sein würde. Aber sie meinten, ja, sie hätten diese Frau bedient, und wenn das bei ihr geklappt hätte, würde das bei mir auch klappen. Ich sagte denen ganz offen und ehrlich, dass ich wenig Geld hätte, und dass ich noch nicht wüsste, wo die Heizung überhaupt hinkäme, und ich daher noch keinen Plan hätte, wie die Küchenzeile aussehen sollte. Er bot mir daher an, bei meiner Genossenschaft anzurufen und nachzufragen. Das war dann aber zum Glück nicht mehr nötig, da ich dann doch endlich mit dem Architekten verbunden wurde, der den Balkonbau plante. Somit hatten wir nun freie Bahn, denn ich hatte gerade Besuch aus dem Schwarzwald, dass ich mir eine Küche anschauen konnte. Ich rief also sofort dort an und machte mit dem man einen Besichtigungstermin aus. Wir fuhren mit dem Taxi dorthin, um pünktlich zu sein. Der Mann war noch beim Impfen. Das fand ich toll, denn es gibt ja heute so viele Menschen, die das Impfen rundweg ablehnen. Dieses Jahr habe ich mich auch wieder impfen lassen, konnte mich aber auch wieder wenig schonen, da ich Waschtag hatte und ziemlich viel von meinem Einkauf nach Hause schleppen musste. Ich war dann völlig kaputt, und am nächsten Tag musste ich im Bett bleiben. Zum Glück hat es mich aber dann dieses Jahr nicht erwischt wie letztes Jahr, wo ich nach meiner Impfung so sehr krank wurde, dass ich im Januar gleich wieder im Bett lag. Das zog ja dann den ganzen Rattenschwanz nach sich, über den ich hier auch berichtet habe. Während wir warteten, sahen wir uns schon einmal um. Das Möbelgeschäft machte einen eher wertkonservativen Eindruck, der sehr auf Familie achtet. Es gab sehr viele ziemlich teure Möbel für größere Familien. Ich dachte zunächst, da bin ich sicher verkehrt, das kann ich mir bestimmt nicht leisten. Wir gingen dann hinunter zu den Küchen. Und dort fand ich tatsächlich einen Schrank, der mir sehr zusagte. Er schien auch nicht so teuer zu sein. Das Holz war nicht echt, und es war etwas angeraut. Aber die Tür ließ sich nach oben klappen. Ein Bekannter von mir sagte mir, dass man dies Guillotine Türen nennt. Das war genau das, was ich wollte, damit ich mir nicht dauernd den Kopf stoße. Ich dachte aber immer, das sei unerschwinglich. Mein Besuch schreckte schon jedes Mal zusammen, wenn ich vor der Küchenzeile herumlief, und eine Türe offenstand. Aber da ich die Bewegungen bereits gewohnt bin, stoße ich mich eher selten. Ich gehe ganz unbewusst um die geöffneten Türen herum. Aber auf der anderen Seite habe ich noch einen alten Schrank meiner Eltern, der ebenfalls 2 Türen hat, die sich wie ein Garagentor nach oben aufklappen lassen. Wir gingen dann wieder nach oben, da der Chef der Firma nun da war. Ich sagte ihm, dass ich gerne das Modell mit den Guillotinetüren hätte. Er fing sofort an zu lachen. Das Wort hatte er noch nie gehört. D. h. irgendwas mit Knick-Falt-Klapptüre oder so ähnlich. Ein Bildschirm wurde zu uns hin gedreht, und er machte ihn so hell, dass auch ich etwas erkennen konnte. Die Masse hatte ich ihm bereits per E-Mail geschickt. Das Holz, welches ich mir ausgesucht hatte, war ziemlich hell. Er meinte, diese Art von Holz würde häufig genommen. So konnte ich dann meine eigene Küchenzeile auf dem Bildschirm bewundern. Es stellte sich aber heraus, dass es auch glattes Holzimitat gab, und das war sogar günstiger. Und es ist leichter zu putzen. Er meinte, ich solle das nicht nur auf dem Computer sehen sondern auch fühlen. Somit gingen wir noch einmal mit ihm hinunter. Erachtete immer genau darauf, dass ich nirgendwohin viel oder über nicht stolperte. Er wies mich auch auf jede Schwelle hin. Ich war wirklich erstaunt. Er sagte mir dann, dass seine Frau früher Erzieherin in unserer blinden Schule gewesen sei. Er holte sie dann extra einmal her, und ich glich mit ihr ab, wenn wir beide kannten. Sie kannte einige Leute, die mir auch bekannt waren. Ich war zwar in einer anderen Schule, aber dennoch kenne ich viele Leute vor Ort, die diese Schule besucht hatten. Sie kannte auch eine Erzieherin, die ich auch von der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge kenne, die dort auch die Nachmittage gestaltet. Ich ertastete einige Holzimitate, und ich suchte mir dann auch eine schicke Arbeitsplatte aus. Er hätte mir zu einer weißen Platte geraten. Aber ich finde, zu einer hellbraunen Fläche passt er eine graue Arbeitsplatte. Und da ich viele helle Schneidbretter habe, stechen diese dann auch gut ab. Nun habe ich ein Imitat aus Ahorn, das geht leicht ins Altorsé. Und die Arbeitsplatte ist aus grauem Keramikimitat. Das sieht total schick aus. Eigentlich wollte ich ja einen Herd der B-Ware. Aber er riet mir davon ab. Denn wenn diese Herde eingebaut sein, würden die Knebel sehr heiß, wenn der Backofen an sei, da irgendwelche zusätzlichen Lüftungen fehlten. Er habe hier großen Ärger gehabt, daher würde er diese nicht mehr einbauen. Er nahm mich aber extra mit in sein Lager, fuhr und sogar extra mit dem Auto hin, und ich konnte die Knöpfe des Backofens ertasten, den er für mich für am günstigsten hielt. Und er holte sogar extra noch das Kochfeld hervor, und ich konnte mit einem Topf darauf herumfahren, um zu testen, ob ich die Rillen spüren würde, um nicht von den Platten weg zu rutschen, wo dann gar keine Hitze wäre. Denn für blinde ist es immer gut, Herde zu haben, wo die Platten hervor stehen. Dazu hatte er mir zunächst geraten. Aber ich hatte von Kochfeldern gehört, die auch tastbare Ringe haben. Die Herde, die ich mir zuvor angeschaut hatte, hatten sogar sichtbare Ringe. Bei diesem Herd ist der Ring zwar nicht weiß und sichtbar, aber man kann ihn erspüren, wenn man mit dem Topf darauf herum fährt. Angeblich soll dabei auch nichts zerkratzen. Zumindest dachte ich, dann kann ich diesen Herd auch nehmen. Außerdem riet er mir noch zu einer Dunstabzugshaube. Das wollte ich eigentlich nicht. Aber er meinte, sonst würden die schränke kaputt gehen. Ich weiß ja nicht, ob meine jetzigen schränke unten kaputt sind, wo der Herd ist. Aber so teuer ist die Dunstabzugshaube nicht. Er wollte erst dort keinen Schrank hinmachen, aber ich bestand darauf, dass über der Dunstabzugshaube noch ein paar Stellflächen hinkommen müssen. Denn sonst habe ich nicht mehr genügend Stauraum. Das ist auch möglich. Der hat aber dann eine normale Drehtür und keine Guillotine Tür, wie ich sie nenne. Glas nehmen wir jetzt gar nicht. Alle Türen werden aus Holzimitat sein. Aber er hat extra Runde Griffe ausgesucht, die sind aus Edelstahl, und man kann sie gut anfassen. Er hat sich wirklich Gedanken gemacht. Als wir dann wieder oben saßen, habe ich gerade heraus gefragt, wann können Sie liefern? Er war total platt. Aber worauf sollte ich denn noch warten? Seit Februar suche ich nun eine Küche, diese Küche sagte mir zu, sie war im Preis erschwinglich, sie erfüllte die Bedürfnisse, die ich erfüllt haben wollte, somit passte ja alles. Ich unterschrieb also sofort den Kaufvertrag. Nun besprachen wir noch, wann und wie die Küche geliefert würde. Er meinte, er wolle seine Monteure schonen, am 5. Dezember würde voraussichtlich die Küche kommen, am 7. Dezember wollten sie dann aufbauen. Sein Bruder sei Elektriker, der könne mir dann auch den alten Herd abklemmen und die alte Spüle und den alten Herd dann nach draußen bringen, damit die Genossenschaft ihn abholen könnte. Sie würden mir auch 2 der alten Schränke abmontieren, aber für den Rest müsste ich dann bezahlen. Das finde ich sehr sozial. Ich werde aber dennoch versuchen, vorher Leute zu finden, die alles abbauen. Dann können die gleich beginnen. Denn für jeden weiteren Schrank, den sie abbauen müssten, müsste ich dann die Arbeitszeit bezahlen. Der Preis für alles zusammen ist nur knapp über meinem Budgetrahmen. Ich werde meine Eltern bitten, mir den Herd zu Weihnachten zu schenken. Dann kommt es hin. Ich musste noch die Spülmaschine fotografieren und die Maße hinschicken. Den Typ konnte ich nicht ganz rauskriegen, aber irgendwann hat auch das geklappt. Denn links von der Spülmaschine kommt eine Blende hin. Ich habe jetzt noch 15 cm auf der linken Seite Platz. Aber mein Bekannter aus dem Schwarzwald meinte, jetzt hast du eine Spülmaschine mit 45 cm Breite. Wenn du später mal eine mit 60 cm Breite möchtest, hast du noch Spielraum. Das finde ich von Vorteil, denn eigentlich wollte ich den ganzen Raum nutzen. Aber irgendwann wird es vielleicht keine Spülmaschinen mehr mit 45 cm Breite geben. Und vom Stromverbrauch her sind die beiden Größen nicht sehr unterschiedlich. Aber ich brauche da nicht so häufig zu spülen und verbrauche insgesamt vielleicht sogar weniger Energie. Ich hoffe nur, dass diese Spülmaschine noch lange hält. Durchschnittlich habe ich bisher alle 7 Jahre eine neue Spülmaschine gebraucht, und das ist eigentlich kein Alter. Meine Waschmaschine ist schon über 20 Jahre alt und auch der Trockner. Das bedeutet, dass wir diese Woche schon einmal kaputtes Geschirr oder angeschlagene Ware aussortieren. Ich suche jetzt noch bei meinem Verein von Assistenten einen Handwerker, der mir die schränke abbaut. Ansonsten hat mir sogar die Frau, die mir das Koch Studio empfohlen hatte, die Telefonnummer eines Handwerkers gegeben. Der könnte das dann auch erledigen. Die Spülmaschine wird mir nicht wieder angeschlossen und auch nicht mein Wasserhahn. Denn das habe ich von einer anderen Firma. Er hat mir einige Geschichten erzählt, was ihm alles schon zugestoßen sei, wenn er etwas von anderen Firmen angeschlossen hatte. Ich bedauere es, dass ich die Mischbatterie für 50 € schon besorgt hatte, die ich jetzt mit Sicherheit nicht wieder los bekomme. Die hat nur einen Silikonknopf, um den Perlator einzuschalten. Er hätte jetzt für 120 € Wasserhähne gehabt, die man herausziehen und zu einer Brause machen kann. Das wollte ich mir eigentlich schon immer mal leisten, wenn ich eine neue Küche bekomme. Aber jetzt ist es zu spät. Damals hatten wir anders geplant. Das Spülbecken habe ich auch schon, das werden sie mir einsetzen. Die Spülmaschine ist ja bereits vorhanden, und die können Sie auch nicht anschließen. Das sei keine böse Absicht, aber sie hätten hier schlechte Erfahrungen gemacht. Er hat uns hier so manche Geschichte erzählt, die einen wirklich nur noch wundern kann. Somit könnte ich dann den Handwerker fragen, da er einen anderen Handwerker kennt, der wiederum Wasserarbeiten erledigen kann, so sagte es mir die Frau ebenfalls. Vielleicht finde ich da auch jemanden aus unserem Verein, da wir einen Elektriker haben, der bei uns auf 400 € Basis arbeitet. Das bedeutet also, eine Zeit lang werde ich ohne schränke auskommen müssen, da wir vielleicht Mitte November schon alles wegschaffen können. Das Wochenende um Nikolaus herum muss ich dann noch mal richtig leiden, wenn dann alle Möbel unaufgebaut dastehen, die Tassen und das andere Geschirr und Besteck ungeordnet in der Küche umher liegen, und ich weder Herd noch Spüle habe. Das mit dem Herd ist am wenigsten das Problem, denn ich habe noch eine Mikrowelle und eine Heißluft Fritteuse. Aber dafür erstrahlt dann die Küche hinterher in neuem Glanz. Die 1. Anzahlung ist getätigt, und voraussichtlich bekomme ich dann um Nikolaus herum meine Küche. Der Termin muss noch bestätigt werden. Und dann ist da ja noch Corona. Man weiß ja nicht, ob uns dieses böse Virus (illud malum virus, wie es Ovid schon nannte), einen Strich durch die Rechnung machen wird. Damit meinte er aber bestimmt nicht Corona, aber wer weiß, was die damals hatten. Zumindest ist von daher überliefert, dass das Virus ein Neutrum ist. Böse ist es alle Mal. Ich hoffe also, dass bald mein großer Wunsch erfüllt wird, und ich dann in einer schönen neuen Küche meine Mahlzeiten zubereiten kann.

Sonntag, 18. Oktober 2020

Ein Balkon bringt Licht und Schatten

Schon bei meinem Einzug hieß es, dass wir innerhalb der nächsten Jahre Balkone bekommen sollten. Das ist der Hauptgewinn, eine Wohnung mit Badewanne und Balkon. Zuvor hatte ich immer nur entweder das eine oder das andere. Da galt immer die Frage, was ist einem lieber, eine Badewanne oder ein Balkon? Ich habe schon beides gehabt. Da wir allerdings elektrische Boiler benutzen, gehe ich mit dem Baden auch aus ökologischen Gründen recht sparsam um. Trotzdem ist es schön, nicht nur eine Duschkabine zu haben. Letztes Jahr erhielten wir einen Brief, dass in unserer Straße mit dem Bau der Balkone begonnen werden sollte. Ein Plan wurde erstellt, und zu meiner großen Enttäuschung sollte ich erst im Jahre 2021 dran kommen. Zum Glück hat Corona nicht so einen großen Einfluss auf den Bau der Balkone gehabt, sodass es hier nicht zu größeren Verzögerungen kommt. Nun war aber die Frage, wo die Heizung hinkommt, wenn die Balkontüre eingebaut wird, da nun ja die Heizung direkt unter dem Fenster ist. Ich müsste ja dementsprechend meine Möbel umstellen. Dies hat ja auch Auswirkungen auf meine neue Küchenzeile. Eine Weile musste ich der Information, wo die Heizung hinkommt, hinterher laufen. Ich rief also mehrfach bei unserer Hausverwaltung an. Irgendjemand sagte mir dann, die Heizung käme wohl nach links neben die Balkontür, aber da wäre ja kein Platz, darum hieß es dann, nein, sie kommt doch nach rechts. Dann wäre aber meine Küchenzeile schmäler. Somit rief ich immer wieder dort an, um die richtige Person ans Telefon zu bekommen. Einmal hieß es dann, sobald er meinen Namen hörte, er müsse erst warten, bis ein Vorgesetzter wieder da sei. Ich wunderte mich schon, warum ich auf einmal so auf Abstand gehalten wurde. Aber den Grund sollte ich bald erfahren. In der Zwischenzeit war ich auf einem Vortrag über zivilen Ungehorsam. Dort ist mir jemand von unserer blinden Seelsorge über den Weg gelaufen und hat mich angesprochen und ist mit mir zum Bahnhof gegangen. Die Frau kannte mich, da ich schon ein paarmal dort Bücher ausgeliehen und wieder zurückgebracht hatte. Ich erzählte ihr von meinem Chaos mit meiner Küchenplanung. Daraufhin sagte sie mir, sie kenne ein Küchenstudio, welches enge Verbindungen zu unserer blinden Schule hätte, und dass eine blinde Person sich auch dort eine Küche hat machen lassen. Sie nannte mir den Stadtteil des Küchenstudios. Ich fand dann über mein Smartphone die Postleitzahl des Stadtteils heraus und suchte dann über diese Postleitzahl des Küchenstudio. Ich rief dann aufs Geratewohl dort an und fragte nach, ob sie Verbindungen zur Blindenschule hätten. Ich hatte Glück, es war genau das richtige Möbelgeschäft. Er bot mir auch noch an, mit der Hausverwaltung Kontakt aufzunehmen, um die Sache mit der Heizung herauszubekommen. Welch eine Fügung! In der Zwischenzeit rief ich noch mal bei unserer Hausverwaltung an. Die Frau an der Pforte hatte dann ein großes Engagement und sagte mir, falls ich von dem Techniker bis zum Mittag nichts hören würde, sollte ich noch mal bei ihr anrufen, sie würde ihn da noch mal ansprechen. Das tat ich dann auch, nachdem ich vergeblich gewartet hatte. Prompt läutete dann mein Telefon, und der Architekt war am Apparat. Er machte umgehend einen Termin für die nächste Woche mit mehr aus. Er würde dann die Pläne mitbringen, um die Sache mit dem Balkon und der Heizung mit mir zu besprechen. Die Frau an der Vermittlung rief dann noch mal bei mir an und erklärte mir, dass der technische Leiter schon längst mit dem Architekten Kontakt aufgenommen hatte, ihn aber erst heute auf der Baustelle erreichen konnte, um ihn noch mal auf das Problem mit der Anschaffung meiner Küche und der Positionierung der Heizung im Zuge der Planung der Balkone anzusprechen. Daher hat mich der Architekt dann eben sofort selbst angerufen. Jetzt kann ich mir auch das Zögern des Angestellten erklären, als er meinen Namen hörte. Wahrscheinlich wurde ihm geheißen, erst noch abzuwarten und die Sache zurückzustellen, bis der technische Leiter den Architekten hatte erreichen können. Ich hatte während des Termins mit dem Architekten gerade Besuch aus dem Schwarzwald. Mein guter Freund war wieder einmal da, wir hatten es doch nach längerer Zeit mal wieder geschafft, dass er mich besuchen konnte. Er sollte also auch dabei sein, da er ja als sehender die Sache besser überblicken könnte. Der Architekt hatte die Pläne auf seinem Handy. Er meinte, ich solle mir um die Küchenzeile keine Gedanken machen, es wäre doch schade, nicht die ganze Zeile auszunutzen. Die heutigen Heizkörper hätten ein Zirkulationssystem, sodass die Luft von unten angesaugt und nach oben wieder heraus geblasen würde. Daher könne ich auch meine Bank vor die Heizung stellen. Man würde also die Heizung auf die längere Seite links hin montieren, und so könnte ich dann das Billy Regal und die Bank austauschen, denn das Billy Regal würde hinter der Balkontüre Platz finden. Die Bank würde ja verhindern, dass man die Tür öffnen kann. Das war von Anfang an der Plan, diese beiden Gegenstände dann auszutauschen. Nun würde also die Bank vor der Heizung stehen, meine Besucher hätten es also immer schön warm im Winter. Im Sommer sowieso. Somit brauchte ich also bei den unteren Schränken meiner Küche keine Abstriche zu machen. Der Architekt meinte, die Leitung der Heizung ginge um die ganze Küche herum, sodass die Heizung überall hin könnte. Notfalls könne man sie auch hinter die Küchentür machen. Er sagte, ich solle meine Küche einfach planen und keine Rücksicht auf die Heizung nehmen. Er erklärte uns dann noch, wie die Balkone aussehen würden. Zu meiner großen Freude erstreckt sich der Balkon über die gesamte Schmalseite der Küche, mit 5,40 m erhalten wir, mein Nachbar und ich, einen Doppelbalkon mit Trennwand. Die Tiefe beträgt 1,50 m. Der Balkon wird nahezu so groß wie der in meiner alten Wohnung. Somit kann ich all meine Möbel wieder dorthin stellen. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Aufgrund des Denkmalschutzes kann keine Balkontür eingebaut werden, die ganz und gar aus Glas besteht. Der untere Teil wird aus Holz sein, und in der Fensterscheibe gibt es eine senkrechte und eine waagrechte strebe. Das obere Drittel geht ganz durch, der untere Teil des Fensters ist dann durch eine senkrechte Strebe geteilt. Somit habe ich weniger Licht als zuvor. Ich dachte, wenn eine Glasscheibe eingesetzt wird, hätte ich dann die ganze Morgensonne auf der Ostseite. Ich habe mir daher überlegt, dass ich im oberen Drittel vielleicht bunte Fensterbilder oder durchsichtige farbige Folie anbringen könnte, damit es etwas wie ein altes Fenster mit Bleiverglasung, also Tiffany aussieht. Dann leuchtet die Sonne herein und bringt etwas Farbe mit. Der Architekt erklärte uns auch den Ablauf der ganzen arbeiten. Es gebe 3 Tage, wobei an einem Tag das Loch für die Balkontür, der Boden und die Balkontüre selbst angebracht würden. Man hätte aber dann noch 2 Tage, falls sich etwas verzögert oder nicht gleich klappt. Am selben Tag würde auch die Heizung versetzt. Dann dürfe ich 4 Wochen nicht auf den Balkon. Man würde ein Brett vor die Türe machen, denn sonst kämen die Mieter in Versuchung, doch einmal schnell auf den Balkon zu gehen. Ehe der Architekt den Balkon nicht abgenommen hat, darf man ihn nicht betreten. Denn das gelte als stille Abnahme, dann könne der Architekt nicht mehr in Regress genommen werden. Es sei schon vorgekommen, dass Leute heimlich auf den Balkon gegangen seien, dann hätte es Schäden gegeben, und der Architekt sei dafür verantwortlich gemacht worden, wobei das Betreten dann doch rausgekommen war. Die Farbe des Geländers wäre ein helles Braun, denn es würden eine Art Holzbretter verwendet. Ich stelle mir das in etwa so wie bei Küchenschränken aus Holzimitat vor. An die Trennwand, an die nichts hingenagelt werden darf, kommt aber eine Halterung für Kleiderbügel. Es wurde aber offenbar an alles gedacht, damit niemand individuelle Veränderungen vornimmt. Es soll auch eine Vorrichtung für 2 Blumenkästen geben. Man kann dann seine eigenen Blumenkästen hinein stellen. Meine Blumenkästen warten schon sehnsüchtig darauf, dass dieser Moment kommt. Ich hatte mir gedacht, vielleicht kann man, ohne etwas anbohren zu müssen, einen Spiegel an die Trennwand in schräger Lage anbringen, um etwas Licht in die Küche zu bekommen. Der Architekt meinte, wir könnten doch etwas herumlaufen und uns die bereits angebrachten Balkone einmal ansehen. Ich war nun erst einmal beruhigt, dass die Sache mit der Küchenzeile geklärt war, und wir hier weitermachen konnten. Wir gingen also los, um uns die bereits bestückten Wohnungen einmal von außen anzusehen. Mein Bekannter hob mich etwas über den Bauschutt, sodass wir näher an den Balkon herankamen. An den Häusern waren schwarze Leichtmetallstangen befestigt, die von unten bis oben senkrecht angebracht wurden, und dort hängen die Balkone drin. Da die Balkone doch relativ breit sind, gibt es bei jedem Balkon in der Mitte noch einmal eine senkrecht verlaufende Stange. Die Farben sind immer etwas anders. Es gibt sogar Häuser, die durchgehende Glastüren haben. Nebendran ist sogar noch ein kleines Fenster bei denen. Offenbar hängt das auch mit dem Denkmalschutz zusammen. Zufällig landeten wir genau bei dem Balkon meines Nachbarn, der alles mitkriegt und immer aus dem Fenster herausschaut. Auch hier besteht Licht und Schatten. Auf der einen Seite ist es schön, wenn jemand sofort zur Stelle ist, wenn man Hilfe braucht. Auf der anderen Seite fühle ich mich auch immer etwas beobachtet, wenn einer auf magische Weise wie Jack in the Box auf einmal vor mir auftaucht, rauchend vor meinem Fenster steht, oder ganz gebannt in meinem Briefkasten schaut, wenn ich ihn öffne, um mir dann zu erklären, dass nichts drin ist. Daher bleibe ich immer so lange seelenruhig vor meinem Briefkasten stehen, bis er weg ist. Ich unterhalte mich dann eine Weile mit ihm, mache aber keinerlei Anstalten, das Ding aufzumachen. Es ist zwar nichts Geheimes drin, aber ich habe immer das Gefühl, als käme mir da jemand zu nahe und würde mir in den Mund schauen. Der Preis ist, dass, wenn ein Brief herausfällt, er ihn auch sofort entdeckt und mich darauf aufmerksam macht. Das ist die Ambivalenz von Fürsorge und Kontrolle. Dieser Nachbar kam auch prompt jetzt an seine Balkontür, hinaus treten konnte er ja noch nicht. Er erklärte uns, dass die Arbeiten doch etwas länger dauern würden, als man ihm das gesagt hätte. Die Miete würde um 50 € angehoben. Und ich solle auch bedenken, dass der Balkon über mir ebenfalls Schatten wirft. Das würden viele nicht bedenken. Er hätte jetzt den ganzen Tag in der Küche das elektrische Licht brennen und hätte andere Lampen gebraucht. Ich habe sowieso, sobald ich in der Küche bin, das Licht an, es sei denn, ich erwische an einem heißen Sommermorgen noch den Zeitpunkt, an dem die Sonne direkt in meine Küche scheint, und ich dann die wunderbare Morgensonne auf der Ostseite ohne elektrisches Licht genießen kann den Rest des Tages ist es dort sowieso schon immer ziemlich schattig.. Daher kam mir eben auch die Idee mit dem Spiegel. Er muss halt nur so angebracht werden, dass sich niemand beobachtet fühlt. Denn rechts von mir ist die Türe unseres eingangs in den Innenhof. Das könnte so aussehen, als ob ich beobachten wollte, wer rausgeht und reingeht. Vielleicht ahmt mein Nachbar dann diese Konstruktion womöglich auch noch nach...lach… Er ist aber nicht mein direkter Nachbar. Da könnte man sich glatt das Kabelfernsehen sparen... Ich freue mich schon riesig auf meinen Balkon. Ich freue mich, wenn ich die Sachen aus dem Keller herauf holen kann. Ich freue mich schon darauf, wenn der Keller wieder etwas übersichtlicher wird. Ich freue mich, wenn ich dann die 1. Samen in meine Blumenbeete streuen kann. Und ich freue mich, wenn ich dann vielleicht an einem Sommermorgen die Morgensonne auf der Ostseite bei einem Frühstück direkt draußen auf meinem Balkon genießen kann. Und ich freue mich darauf, den ganzen Tag im Schatten zu sitzen, wenn es brütend heiß ist, und abends noch eine Weile draußen auf dem Balkon sitzen zu können. Aber dazwischen kommt noch die Sache mit der Küche.

Sonntag, 13. September 2020

Fritz und Co.,-- keine Logik, notfalls einfach Stecker ziehen!

Als ich mir Ende Juni meinen neuen Fire Stick einrichten ließ, wurde mir erklärt, dass es besser sei, meine Leitung auf 50 mb hoch zu stufen. 14 mb würden da nicht mehr reichen. Den Fire Stick wollte ich eigentlich deshalb, weil ich manchmal Kinofilme verpasse, und diese dann eben über Amazon anschauen kann. Außerdem ist meine physische Fernbedienung schon so kaputt, dass ich die App benutze, damit ich meine Programme einstellen kann. Dort fiel mir auf, dass man auch auf die Mediathek zugreifen kann. Allerdings komme ich da nicht weit, denn danach spricht ja nichts mehr. Ich kann zwar alles öffnen, aber sonst nichts. Es gibt zahlreiche Apps, unter anderem eben auch Amazon Prime oder Netflix oder YouTube, zuvor bin ich noch nicht mal hingekommen, jetzt kann ich immerhin mit der virtuellen Fernbedienung diese Punkte ansteuern. Aber danach beißt es sich aus. Darum hat mir eine meiner Assistentinnen, die sehr fit am PC ist, gesagt, es gäbe ein Gerät, da spricht man rein, und dann kommt der Film. Ich dachte, das ist ja einfach. Zufällig hörte ich dann eben von einer Hilfsmittelfirma, die genau diese Firesticks installiert. Ich setzte mich mit der Firma in Verbindung, und man sagte mir, es kostet 200 € pauschal, um alles einzustellen. Da wäre dann die Anfahrt drin, dass Ding käme selbst noch mal auf 60 €. Man würde mich auch anlernen und darauf schulen. Da meine Assistenz noch sehr jung ist und häufig einmal sehr schnell etwas macht, wo ich da nicht mitkomme, dachte ich, eine Schulung eines selbst blinden Nutzers dieses Firesticks ist vielleicht am besten. Da zahle ich gerne mal die 200 €. Dafür hat man ja sein Blindengeld. Er kam dann also an einem Tag, und ich habe relativ schnell die Funktionen des Fire-Sticks verstanden. Es ist nur oft eine Herausforderung zu wissen, ob man nun mit dem Pfeil nach oben, nach links oder nach rechts muss. Das Prinzip ist aber recht einfach. Die Tastenbelegung hatte ich auch schnell raus. Ich habe sie mir zusätzlich noch mal auf meinen Milestone diktiert. Im Zuge all dieser Installationen wurde mir eben gesagt, wenn sie jetzt auch noch Rollos wollen, und wenn sie ihre Lichtschalter und ihre Heizkörper auch über Alexa steuern, reichen ihnen 14 mb nicht aus. Daher habe ich umgehend meine Telefongesellschaft angerufen und meinen Vertrag hochstufen lassen. Dabei erklärte man mir, dass an diesem Tag, an dem der Wechsel stattfände, die FRITZ!Box plattgemacht werden würde, dann müsse man alles wieder neu einrichten. Denn der Mann von der Hilfsmittelfirma hat mir auch noch meine FRITZ!Box etwas verschönert, indem er ist so eingestellt hat, dass ich meine verpassten Nachrichten über E-Mail gesendet bekomme. Die Fernabfrage hatten wir zuvor selbst noch einstellen können. Das würde jetzt ebenfalls alles rausgeworfen. Er hat mir extra den Auftrag gegeben, dies an andere weiter zu sagen, dass er das für mich gemacht hat. Ich sag aber jetzt trotzdem hier nicht, wer es war. Wer es wissen will, kann mich ja direkt fragen. Am Telefon sagte man mir bei meiner Telefongesellschaft noch, wenn ich keinen hätte, der mir an diesem Tag die FRITZ!Box neu einrichtet, könne man mir für 70€ einen Techniker schicken. Ich habe mit einigen Leuten drüber gesprochen, und eine aus meiner Theatergruppe hat mir angeboten, dass ihr Mann notfalls helfen könnte. Eine andere Assistentin von mir, die zusätzlich noch in der IT arbeitet, hat mir das ebenfalls angeboten, mir zu helfen. Somit habe ich also mehrfach bei meiner Telefongesellschaft angerufen, um zu klären, dass ich auch alle Funktionen weiterhin erhalte, die ja kostenpflichtig mit in den Vertrag aufgenommen werden müssen. Am 27 August sollte es dann soweit sein, irgendwann zwischen 6:00 Uhr und 16:00 Uhr würde alles eingestellt und plattgemacht. Danach könne ich wieder ins Internet. Wir sahen dann irgendwann an meiner FRITZ!Box, dass ein rotes Licht leuchtete, und meine Sprachboxen waren nicht mehr über Sprache erreichbar. Daraus schlossen wir, dass es jetzt so weit sein würde. Nachdem meine Assistentin und ich beim Einkaufen waren, haben wir uns also dran gemacht, mit ihrem Laptop in meinen Account von der FRITZ!Box zu gehen. Sie hatte aber kein Internet. Die FRITZ!Box Weiher platt. Dies sollte aber eigentlich jetzt soweit eingestellt sein, dass man wieder ins Internet kommt, um sie dann dort einrichten zu können. Also riefen wir nochmals an, nachdem sie zuvor mehrfach den Stecker reingesteckt und wieder hinaus gezogen hatte. Der Techniker riet ihr, sie solle doch mal den Stecker ziehen. Ich murrte im Hintergrund, das ist das, was wir schon die ganze Zeit gemacht haben. Aber sie hörte auf ihn und tat es ein weiteres Mal, und siehe da, es hat funktioniert. Ich sagte ihr, da siehst du mal, wie es uns immer geht, wenn wir bei der IT anrufen, und die Raten einem irgendwelche dummen Dinge, die man schon zehnmal gemacht hat, und nur weil die am Telefon sind, geht es auf einmal. Da steht man jedes Mal als Idiot dar. Sie meinte, dass so viele Kunden genau mit diesen Anliegen zu ihr kämen. Da kommt man sich dann ziemlich blöd vor. Wir kamen also ins Internet. Ich sagte ihr noch, das würde sicher wieder ewig dauern, wahrscheinlich braucht es wieder ein paar Monate, bis alles läuft, so war es zumindest, als ich 2015 meinen neuen Computer bekommen hatte, und so war es 2019, als ich den PC auf Windows 10 hochgestuft habe. Da meinte sie, sie hätte auch noch nicht die Zeit gehabt, ihre Festplatte zu formatieren, die auch schon ein halbes Jahr bei ihr herumliegt. Allerdings kann man das nicht mit einander vergleichen, denn sie könnte ja dran gehen. Nein, sie wisse schon, was das wieder für ein Theater würde, daher hätte sie es bis jetzt noch nicht in Angriff genommen. Dennoch finde ich das Jammern auf hohem Niveau. Dann war die Aufgabe, das Fax und das Telefon separat einzurichten. Denn bei einem Komfortanschluss hat man mindestens 2 Nummern. Wenn wir das Telefon anriefen, klingelten immer alle Geräte, auch das Fax. Oder es klingelte gar nichts. Aber wir bekamen es nicht getrennt. Sie versuchte es mehrfach, aber es kam immer das gleiche dabei heraus. Wir haben auch noch ein zweites Mal bei der Telefongesellschaft angerufen. Ja, es sei alles wunschgemäß eingerichtet worden. Wir probierten also weiter. Irgendwann wurde ich dann so wütend, dass ich nur noch laut schrie und mit dem Kopf auf den Boden trommelte, nein, nein, nein, !!!!! Auf einmal sagte sie, jetzt geht es. Da hat man seinen Zirkus abgeliefert, und schon bekommt man, was man will. Warum es dann auf einmal ging, wissen wir nicht. Da war dann auf einmal einfällt, welches zuvor nicht angeboten wurde. Offenbar habe ich es herbeigeschrien. So waren dann das Fax und das Telefon getrennt. Das ganze hatte über 5 Stunden gedauert. Danach musste sie noch zu einer anderen Kundin. Ich hatte auch noch ein fürchterliches Passwort erhalten, ich dachte mir, Nomen est Omen, denn es heißt so etwas Ähnliches wie Schnitzer, dann kommt noch eine Jahreszahl hinterher. Wie kann man denn das Passwort Schnitzer vergeben, welcher Idiot hat sich das ausgedacht? Auf jeden Fall ging es dann. Ein paar Wochen vor dieser ganzen Aktion hatte ich einen Anruf am Morgen, und ich wunderte mich, warum mein Echoconnect nicht anschlug. Das ist ein Gerät, welches zwischen FRITZ!Box und Telefon gesteckt wird, und es sagt einem, wer anruft, und man kann damit über die Sprachboxen herausrufen. Zumindest hat man dann keine lästigen Anrufe mehr von irgendwelchen Betrügern, die vorgeben, bei Microsoft zu arbeiten, und die einen dann bitten, den PC einzuschalten und irgendein Passwort einzugeben, damit sie Zugriff auf den PC haben und ihn beschlagnahmen können, um ihn dann nur gegen ein Lösegeld wieder freizugeben. Ich hatte eine Zeit lang extrem viele solcher Anrufe. Oder man weiß, das ist jetzt der und der, der kann auch mal eben schnell auf den AB sprechen, ich habe jetzt eine Skype Sitzung. Oder man weiß, dieses oder jenes ist jetzt dringend, da muss ich hin. Außerdem ist es schön, wenn man die Leute direkt mit ihrem Namen begrüßen kann. Auf jeden Fall ging es nicht mehr. Man konnte nur ein Licht sehen, das andere blinkte. Normalerweise müssen 4 Lichter kontinuierlich leuchten. Mein Bekannter vom Tauschring kam, um mir zu helfen. Denn wir haben auch noch einen Schlüsselanhänger eingerichtet, der mir hilft, meinen Milestone zu finden. Meine Schlüssel verlege ich nicht, denn ich habe entweder den Schlüssel an der Kette in der Handtasche hängen oder an einer Kette an der Garderobe. Daher gibt es nur 2 einschlägige Plätze, wo er sich aufhalten könnte. Der Milestone scheint im ganzen Haus herum zu rennen. Ich nehme den Milestone mal dorthin und mal dahin, und dauernd ist er nicht dort, wo ich ihn will. Daher habe ich es mit 4 verschiedenen Schlüsselanhängern probiert, ihn zu orten. Der 1. Schlüsselanhänger hat laufend gepfiffen, und wenn ich etwas über den Milestone abgespielt habe, war das Pfeifen sehr störend, sodass ich gar nichts mehr hören konnte. Das hat mir nichts geholfen. Dann hat diese eine Assistentin 2 Objektfinder besorgt, die 4 Sender haben. Der eine wurde an den Milestone gehängt, der andere an den Schlüssel für die Assistenten, und die anderen beiden wurden an die Wäschekörbe befestigt, denn die stelle ich beim Waschen immer irgendwohin und finde sie dann nicht wieder. Auch in einer kleinen Wohnung hat man keine Lust, erst mal stundenlang herum zu rennen, um seine Wäsche wiederzufinden. In der Hitze des Gefechts kommt da einiges durcheinander. Auf einmal gingen diese Geräte nicht mehr, ich dachte, ich hätte meinen Milestone draußen irgendwo verloren. Dabei hat einfach nur die Fernbedienung schlapp gemacht. So ging es auch meine Assistentin, die Angst hatte, dass sie ihren Schlüssel irgendwo verloren hat, dabei hat er nicht mehr angeschlagen. So haben wir es weggeworfen. Die Knopfbatterien habe ich noch rausgenommen, die kann man ja noch brauchen. Dann haben wir mit der anderen Assistentin noch einen anderen im Internet bestellt, der von vornherein nicht funktionierte und schlechte Bewertungen hatte. Dann habe ich einen Chip bestellt aus Amerika, der über das Internet mithilfe des Handys meine Sachen suchen kann. Man kann diese Chips entweder in den Geldbeutel legen, wenn sie auf einer Karte sind, oder man hängt den Chip an ein Objekt, und das Objekt fängt dann zu piepen an. Umgekehrt läuft es auch, man drückt auf den Chip an einem Objekt, und das Handy ertönt. Mein Bekannter vom Tauschring hat mir also diese Chips befestigt und eingerichtet. Man kann auch eine Ortung vornehmen, wenn man die Chips verloren hat, wo man sie zuletzt gesehen hat. Dabei habe ich eben auch das mit dem Echo Connect erwähnt. Wir riefen also bei Amazon an, und es dauerte ewig, bis wir verbunden wurden. Da wir das Telefon wechseln wollten, wurde die Verbindung unterbrochen. Ich hab also noch mal versucht, bei Amazon anzurufen. Der Mann sagte aber, er könne uns nicht mehr verbinden. In der Zwischenzeit hatte aber auf dem anderen Apparat eine andere Kollegin von Amazon angerufen. Wir haben es aber nicht mehr geschafft, hinzukommen. So lief das einige Minuten lang und mehrfach im Kreise. Irgendwann hatte dann mein Bekannter jemanden am Festnetz, und bei mir war ein anderer am Handy. Beide versprachen uns, einen neuen Echo Connect zuzusenden. Es kam dann zum Glück nur einer. Alsdann der neue Echo Connect kam, hat eine meiner Assistentinnen in wieder an die FRITZ!Box dran gemacht. Ich hatte ihr extra gesagt, sie solle alles austauschen, aber den alten Adapter hat sie hängen lassen. Meine andere Assistentin hat ihn dann in der Kiste gefunden. Die sollte dann auch wieder den Adapter austauschen, meinte sie, ich solle ihr das ausrichten. Das hat sie dann auch gemacht. Dennoch ging er nicht. So sagte die andere wieder, ich solle mir eine höhere FRITZ!Box anschaffen, denn die FRITZ!Box sei offenbar mit den vielen Dingen überfordert. Somit bestellte ich zusätzlich zur Erhöhung der Geschwindigkeit des Netzes auch noch eine höhere FRITZ!Box. Da sowieso die FRITZ!Box plattgemacht werden würde, kam es nun darauf auch nicht mehr an. Jetzt stellte sich aber auch noch heraus, dass die neue FRITZ!Box nur einen Schlitz für einen Telefonanschluss hatte. Die anderen Telefonanschlüsse musste man mithilfe von Adaptern befestigen. Und dann kam es noch dazu, dass mein Funktelefon, welches ich über DECT an der FRITZ!Box angeschlossen hatte, nicht mehr ging. Wir hatten es also geschafft, dass Telefon und das Fax getrennt zu haben, aber der Echoconnect lief weiterhin nicht, und meine Assistentin meinte, den wirst du auch nicht einrichten können. Das Funktelefon ging auch nicht. Somit rief ich dann die bekannte aus der Theatergruppe an, die dann tatsächlich mit ihrem Mann kam. Zwischenzeitlich wollte ich für meinen Bekannten ein Gedicht ausdrucken, denn er hatte mich zum 60. Geburtstag eingeladen. Und das Thema des Gedichtes war, dass er mir immer so oft hilft, und dass er jetzt schon 60 wird und so viel kann. Aber das blöde Gedicht konnte nicht ausgedruckt werden, da der blöde Drucker nicht ging. Es sei an die FRITZ!Box kein Drucker angeschlossen worden. Denn ein LAN Kabel geht vom Computer zur FRITZ!Box und von dort geht wieder eines zum Drucker. Ich hätte ihn ja schließlich schlecht anrufen können, um ihn zu bitten, sein eigenes Gedicht auszudrucken. Es wäre natürlich lustig gewesen, ihn ob dieses Vorwands zu mir zu lotsen, um ihm das Gedicht zu geben. Aber ich hab es ihm dann per E-Mail zugeschickt, und da hat er es auch nicht bekommen. Der Mann meiner Bekannten aus der Theatergruppe hat dann erst einmal den Drucker eingerichtet. Denn ich hätte einfach nur den richtigen Drucker aussuchen müssen, da der Fritz Drucker eingestellt war. Aber beim Ausdrucken wurde mir das Menü nicht angeboten, den Drucker auszusuchen. Jetzt weiß ich, wie man dahin kommt, da der Drucker offenbar jedes Mal wieder neu gefunden werden muss, und ich das jetzt auch selbst einstellen kann. Das wäre also schon einmal geschafft. Dann ging es daran, dass schnurlose Telefon mit der FRITZ!Box zu verbinden. Wir setzten uns in das Wohnzimmer , und meine Bekannte drückte auf Kommando immer wieder auf den Knopf an der Basis, um es mit der FRITZ!Box zu verbinden. Aber es klappte nicht. So schlug ich vor, über Kabel das Telefon einfach einmal an die FRITZ!Box zu stecken, und das schnurlose Handteil dann einfach in das Wohnzimmer zu legen. Aber es hat sich nicht verbunden. Im Nachhinein denke ich, dass Handteil war ja immer nur direkt mit der alten FRITZ!Box verbunden und niemals mit seiner Basis. Und man kann ja eine Basis eines Funktelefons nicht über Funk mit einer FRITZ!Box verbinden, weil die Fritz ja auch eine Basis ist und sonst nix. Vielleicht muss man einfach das Handteil wieder direkt mit der neuen FRITZ!Box verbinden. Dafür darf man nicht auf den Knopf an der Basis drücken. Vielleicht hat das Handteil selbst eine Funktion, dass es sich mit der FRITZ!Box findet. Unser Redakteur von unserer Radiogruppe hat gesagt, das ging recht einfach, da hab ich ihn gleich eingespannt. Jetzt wird er am 21. September kommen, da habe ich ihn gleich festgenagelt. Ich hoffe, dass er es hin bekommt. Denn die anderen vermuten jetzt, dass ich mit der neuen FRITZ!Box ein IP-fähiges Telefon benötige. Und das will ich noch nicht so recht glauben. Sogar mein altes Gigaset aus dem Jahr 2000 ist mit meiner alten FRITZ!Box noch gelaufen. Allerdings hat es dann die Telefonnummer nicht mehr angesagt. Daher habe ich seine Basis direkt an der FRITZ!Box anschließen lassen, und das Handteil ist in der Küche in einer separaten Ladeschale. Wir haben mal versucht aus Spaß, dass Gigaset direkt mit der FRITZ!Box zu verbinden, aber das geht jetzt mit der neuen FRITZ!Box nicht mehr. Daher hängt das gute alte Teil vom Jahre 2000 immer noch mit seiner Basis an der FRITZ!Box und sagt fröhlich seine Nummern an. Ich hoffe aber, dass das Telefon aus dem Jahre 2017 sich noch mit seinem Handteil an der FRITZ!Box direkt verbinden lässt. Das wäre ja lächerlich, wenn das nicht mehr ginge. Aber vielleicht kaufe ich mir einfach ein neueres Gigaset, da schließe ich dann die Basis direkt an der FRITZ!Box an und melde 2 Handteile an der Basis an , wenn das jemand kann. Dann habe ich eines für das Wohnzimmer und eines für die Küche. Im Schlafzimmer habe ich auf dem Schreibtisch immer noch das gute alte rote Telefon stehen, von dem hier in diesem Blog auch schon die Rede war. Das ist halt das Beste, was es gibt. Wenn ich wichtige Anrufe mache, mag ich sowieso nicht mobil telefonieren, denn da habe ich lieber ein Gerät auf dem Tisch stehen, wo ich mich nicht verwählen kann. Nun ging es noch daran, den Echo Connect anzuschließen. Tatsächlich hat er es geschafft. Der Grund, weshalb es zuvor nicht funktioniert hat, war, dass ich 2 WLAN-Netze habe. Das eine ist langsamer und hat nur 2,4 GHz, das andere schneller und hat 5 GHz. Somit kann man auf 2 verschiedenen Autobahnen fahren. Denn mir brachen laufend die Verbindungen ab, wenn ich über das Internet Radio hören wollte. Darum hat mir das mal jemand getrennt. Einige der Geräte aus dem Smart Home laufen aber nur auf 2,4 GHz, andere wieder auf 5 GHz, bei anderen ist es nur wichtig, dass die anderen Geräte, die sie steuern, auf dem gleichen Netz laufen. Wenn ich aber den Echo Connect anschließe, muss ich sowieso in ein Netz von Amazon, damit sich Handy und Echoconnect erst mal finden. Denn bei dem Echodot läuft das über Bluetooth, beim Echo Connect nicht. Daher dachte ich, dass es egal ist, in welchem Netz das Handy läuft. Aber offenbar war das nicht der Fall. Zumindest lief jetzt der Echoconnect, alle 4 Lichter leuchteten. Aber wenn jemand anrief, hieß es nur immer: „Anruf von einer unbekannten Nummer“. Na toll, dass jemand anruft, habe ich auch so gemerkt. Ätsch, es ruft jemand an, aber wer, sag ich dir nicht. Man konnte aber hinausrufen, und das war schon wertvoll. Denn wenn ich gerade die Hände voll habe, und mir einfällt, dass ich diesen oder jenen ja noch anrufen muss, geht das wesentlich schneller, als wenn ich mir denke, mache ich nachher, dann muss ich es noch umständlich auf meinem Telefonbuch im Milestone oder auf dem Handy raussuchen, und dann anrufen. Das vergesse ich schon einmal schneller. So kann ich es jetzt dann machen, wann es mir in den Kopf kommt, und es ist erledigt. Außerdem kann ich im Wohnzimmer, wo ich ja im Moment kein schnurloses Gerät habe, über die Box mal eben schnell einen Anruf annehmen. Die Sprachqualität ist zwar nicht sehr gut, aber für ein kurzes Telefonat reicht sie schon. So hatten wir genau die Hälfte geschafft, nämlich der Drucker ging, der Echoconnect ging zur Hälfte, das Telefon ging nicht. Aber wir waren wieder einen Schritt weiter. Daher war ich schon mal froh. Zwischendurch hat dann auf einmal der Fire-Stick versagt. Da war ich dann erst einmal ganz verzweifelt, bis ich dachte, ich zieh jetzt einfach mal den Stecker der FRITZ!Box heraus. Dann habe ich im Menü des Firesticks einen Menüpunkt gefunden, wo man ihn neu starten kann. Das habe ich dann auch mal gemacht, auch wenn ich etwas Angst hatte, dass er dann nicht mehr mit mir sprechen würde. Aber die Stimme kam wieder, irgendein Voiceover war aktiviert. Und schon konnte ich auch wieder die Verbindung zum Internet aufnehmen. Da will man einfach gemütlich einen Film schauen, und dann braucht man erst mal 2 Stunden, bis man das Zeug zum Laufen kriegt. Ein paar Tage später fiel dann auf einmal wieder der Echo Connect aus. Ich dachte, das darf doch jetzt nicht wahr sein. Ich habe dann selbst mehrfach probiert und die Nadel reingesteckt, um ihn zurückzusetzen. Ich dachte, jetzt ist es auch egal. Nachdem ich den Prozess gefühlte 100 mal bis zu einem bestimmten Punkt durchlaufen hatte, dachte ich, jetzt reicht es mir, ich werde es wagen. Ich zog den Stecker der FRITZ!Box und steckte ihn wieder rein. Mit einem Mal leuchteten alle 4 Lampen am Echo Connect. Offenbar ist das wirklich so, dass Zeug hat alles keine Logik. Wenn etwas nicht geht, was von der Logik her eigentlich gehen müsste, muss man halt eben einfach den Stecker ziehen, da sich offenbar etwas aufgehängt hat. Das ist die Quintessenz aller technischen Schulung. Ich habe es aufgegeben, hier Logik zu erwarten. Auf jeden Fall war ich mächtig stolz, dass ich das geschafft habe, auch wenn man nur den Stecker ziehen musste. Nun hoffe ich noch darauf, dass unser Medienpädagoge das mit dem Telefon hinkriegt. Ich habe nämlich keine Lust, schon wieder Geld für ein neues Telefon auszugeben. Schließlich sitzt mir ja immer noch das Thema Küche im Nacken. Ehe ich das nicht alles geregelt habe, und bevor die Küche steht, werde ich keine neuen Anschaffungen mehr machen. Und das alles, obwohl ich jetzt ja eine 50 Mb Leitung habe. Was den geritten hat, mir das zu empfehlen, weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall hat es nicht viel gebracht. Zuvor war es halbwegs in Ordnung, hatte einige Macken, aber lief halbwegs. Jetzt ist es auch nicht anders. Aber ich darf mir eventuell neue Telefone anschaffen, da sich die Technik der neuen FRITZ!Box weiterentwickelt hat, und da alte Sachen nicht mehr laufen. Das ist der Preis des Fortschritts. Wie sagt mein Tauschring-Nachbar immer: Never change a running system." Ab jetzt wird auch nicht mehr großartig etwas verändert.

Samstag, 12. September 2020

Es ist doch nur eine Küche!

Jetzt versuche ich schon seit März, eine neue Küche zu bekommen. Mittlerweile ist schon einer meiner Schränke fast zusammengefallen. Wegen Corona haben wir dann nicht einfach nur die Spüle und den Herd ausgewechselt, um dann die Arbeitsplatte oben drüber zu setzen. Denn wir haben dann doch nicht mehr die Spüle mit 70 cm gefunden, als wir wieder raus durften, um weiter nach Küchenschränken zu schauen. Ich dachte, der Schrank für die Spüle sei 70 cm breit gewesen, aber es war weniger. Daher haben wir es dann erst mal gelassen. Nun ist aber der Schrank neben dem Herd zusammengefallen, daher war ich froh, dass wir damals nicht nur Spülschrank und Herdnische besorgt und den 100--cmGeschirrsschrank stehengelassen hatten, denn ich wollte ihn zunächst nicht ersetzen, weil ich ihn erst vor 3 Jahren gekauft hatte. Hätte ich jetzt nur im März die Spüle und die Herdnische ersetzt und einen neuen Herd gekauft, und wäre mir dann der Schrank hinterher zusammengefallen, und ich hätte keinen mehr mit 100 cm zum Einbauen bekommen, hätte ich mich in den Allerwertesten gebissen. Denn die schränke mit 100 cm gibt es offenbar nur mit eigener Arbeitsplatte. Da hätte ich mich schön geärgert. Nun haben wir passend zum Rest der neuen Küche einen Schrank mit 80 cm ausgesucht. Denn das ist das Breiteste, was es als Unterbau gibt. Aber schon kam die nächste Herausforderung. Als mich neulich jemand aus meiner Theatergruppe besuchte, fragte sie mich, wo denn die Heizung hinkäme, wenn ich dann mal einen Balkon bekäme. Gute Frage, nächste Frage. Es gebe mehrere Möglichkeiten. An der Längsseite der Küche,, wo jetzt meine Bank steht, dann müsste ich die Bank quer stellen, damit sie noch hin passt. Der Plan war eigentlich, dass Billy Regal und die Bank einfach in ihrem Platz zu tauschen, damit die Balkontüre dann nach links aufgehen kann, weil da keine Sitzfläche einer Bank im Weg steht. Das Billy Regal ist nicht sehr tief. Wenn aber jetzt dort die Heizung hinkommt, sind wir aufgeschmissen. Die Heizung ist bestimmt 80 cm breit. Die hätte ich dann verloren. Die Heizung könnte aber auch links von der künftigen Türe hinkommen, das wäre die eleganteste Lösung, aber da reicht wahrscheinlich der Platz in die Breite nicht. Es gebe also noch die Möglichkeit, dass die Heizung rechts von der Türe hinkommt. Dann geht aber meine Spülmaschine nicht mehr auf. Denn die Heizung ist ja auch dicker, und jetzt ist ja nur die Wand dort. Ich habe also einfach mal bei der Hausverwaltung angerufen, und irgendwann habe ich dann auch einen der Techniker erreicht. Denn bei dem einen war der Anrufbeantworter voll, beim anderen erst gar nicht an. Die nette Frau von der Rezeption hat dann einfach einen Zettel bei dem einen Techniker hinterlegt, dass er mich anruft. Das hat er auch gemacht und sich sogar noch an mich erinnert, da ich einmal Fliegengitter machen wollte, und da brauchte ich die Erlaubnis, welche Technik wir da benutzen dürfen, ohne Ärger zu bekommen. Das hat damals prima geklappt. Er musste noch etwas schmunzeln. Offenbar kommt die Heizung rechts hin. Zunächst sagte er, wahrscheinlich auf die linke Seite. Da habe ich ihn darauf aufmerksam gemacht, dass da wenig Platz ist. Da schaute er noch mal genauer nach, er meint, sie kommt auf die rechte Seite. Meine Assistentin meinte, gut, dass wir dieses Gespräch hatten, sonst hätten wir blöd dagestanden. Da hat dein Luzifer aber jetzt 5 Jahre lang Narrenfreiheit. Da ich jedes Mal schimpfe, dass es mit dem Teufel zugeht, weil so viel nicht klappt. Da hat es ja seinen Sinn gehabt und sein Gutes, dass es bisher noch nicht hingehauen hat mit der Küche. Denn wir wollten einen Schrank mit 80 cm Breite und müssen jetzt einen mit 60 cm Breite nehmen. Wir werden dann alles rechts anschlagend aufbauen, damit dann links genug Platz ist, um die Klappe der Spülmaschine noch herunter zu bekommen. In diese Nische kann man ja dann auch irgendwelche Tabletts oder andere Dinge wie zum Beispiel Abfalleimer stellen. Dabei gab es noch ein Intermezzo: als ich mit einer Gruppe von Leuten zusammen in einem Restaurant war, haben mich die Leute dort ganz verrückt gemacht. Denn es hieß, der Aufbau pro Meter kostet 250 €. Daher wollte meine Assistentin das zusammen mit einem Kollegen machen. Sonst hätte ich 800 € zahlen müssen. Sie schlugen das noch am Tisch dann bei Google nach und behaupteten, das stimmt nicht, im Internet stünde, es wird bis zu 3 m eine Pauschale von 150 € berechnet. Ich fragte, ob das dann auch gelte, wenn man die Arbeitsplatte woanders kauft. Denn dann ist es ja keine ganze Küche mehr. Per Definition gehört ja eine Arbeitsplatte zu einer Küche hinzu, wenn man also nur die Möbel aufbauen lässt, könnte es sein, dass es dann keinen Block Vorteil mehr gibt, und daher die Pauschale nicht mehr gilt. Dann müsste ich eine teure Arbeitsplatte bei dem Möbelhaus selbst kaufen, nur, um die billige Aufbaupauschale von 150 € zu bekommen, und dann gleicht sich der Vorteil, den ich habe, wenn ich die ganze Küche aufbauen lasse, sowieso wieder aus. Das haben die aber nicht verstanden, Küche sei doch Küche. Außerdem meinten sie, gib halt den Leuten etwas Trinkgeld, die stecken dann vielleicht das Geld ein, wenn sie die fremde Arbeitsplatte draufsetzen, die sind sowieso schlecht bezahlt, und dann wedelst du etwas mit dem Blindenstock, und dann geht das schon. Ich erinnere mich an die Episode, als meine Regenjacke fast zu Staub zerfiel, und man mir weismachen wollte, dass eine 8 Jahre alte Regenjacke, die einmal 150 € gekostet hat, immer noch zu reklamieren sei, wenn man nur auf blind macht, und wenn man sich nur ins Geschäft stellt und einen Skandal macht, dann schenken die einem schon sogar noch die ganze neue Jacke. Ich weiß nicht, wo und ob sie diese Erfahrungen schon selbst gemacht haben. Ich rief dann einfach mal bei dem Möbelhaus an, und dort hieß es, der Aufbau einzelner Möbel koste pro Möbelstück 50 €. Das macht bei 7 Schränken 350 €. Da hängen die aber noch nicht. Da muss ich aber viel mit dem Blindenstock wedeln, vor allem mit den Geldscheinen, damit sie sie mir dann auch noch aufhängen. Als ich dann nach mehrmaligen Versuchen bei einer sehr netten Dame gelandet war, sagte sie, dass hinge vom jeweiligen Möbelhaus ab, da hier Subunternehmer beschäftigt werden. Bei uns in meiner Region gibt es nur 1 davon, und da kostet eben der Meter 250 €. Da ist aber dann auch Wasser und Strom dabei, es werden alle Beleuchtungen, die man mit gekauft hat, eingebaut, es wird alles angeschlossen, was man dazu gekauft hat. Ich habe ja kaum Elektrogeräte neu zu kaufen, außer, dass ich einen Herd möchte, den ich aber nicht dort kaufen werde. Man wollte mir zwar die indirekte Beleuchtung auch noch andrehen, aber die hatten wohl am Anfang des Gespräches damals nicht zugehört, dass ich blind bin und das nicht brauche. Auf jeden Fall haben mich die Leute wieder einmal total kirre gemacht, denn die wissen alles besser, und ich bin klein Doofi, die sich immer so blöd anstellt und alles immer nur so teuer bekommt. Meine Assistenten seien eben blöd, sagte man mir. Geht es dabei wirklich darum,, mir zu helfen? Und warum legen dann die Herrschaften nicht selbst mal bei meinen Sachen mit Hand an, wenn sie schon so tönen? Dasselbe passierte mir in einer anderen Runde, weil ich immer als der Idiot dastehe. Ich sagte, dass man bei diesem oder jenem Restaurant so gute Käsespatzen hat. Da hat dann eine Frau gleich ganz giftig herumgegeifert, die mache man sich doch selbst. Das würde sie niemals im Restaurant essen, das mache sie selber. Da hat dann auch gleich eine Frau mit geprahlt, ja, natürlich, das mache man schließlich selbst. Die wollte nur nicht neben ihrer Kollegin zurückstehen. Denn man traut sich nie, auch mal auf meiner Seite zu sein. Das ist irgendwie gesellschaftlich verpönt. Ich bin ein sozialer Paria. Daraufhin sagte ich ihr, du wolltest mir doch mal einen Salat machen, da kannst du mir auch gleich Käsespatzen machen. Sofort lud sie mich ein und sagte, sie würde das für mich kochen. Ich dachte, das ist ja total nett. Ein paar Tage später rief sie dann an und fragte, ob es auch etwas anderes sein dürfte. Soviel zum Thema Zivilcourage. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Nachtigall, ich hör dir trappsen. Natürlich, das macht man sich doch selbst. So langsam verliere ich die Achtung vor den Menschen. Das ist nur unnötige Arbeit, wenn man dann immer nachschauen muss, und sich kümmern muss, ob es tatsächlich die Dinge billiger gibt, als man sie herausgefunden hat. Ich werde immer hingestellt, als könne ich nur schlecht recherchieren. Außerdem wurde uns am Telefon gesagt,, die Arbeitsplatte gebe es nicht am Stück, man müsse sie zweigeteilt nehmen. Darum wollten wir sie ja in einem Baumarkt kaufen. Dort ist sie sehr günstig, sie wird gebracht, es werden die Ausschnitte gemacht usw. Aber nein, warum hätten wir das nicht gewusst, bei diesem Möbelhaus gäbe es doch billige Arbeitsplatten bis zu 4 m. Ich habe also am Telefon auch dies erfragt, und man sagte mir, die längste Arbeitsplatte sei 140 cm lang. Ich verstehe nicht, warum man bei mir immer alles anders sagt. Wenn also jemand wie ich anruft, gibt es nur 140 cm lange, wenn andere anrufen, dann geht es bis zu 400 cm. Ich verstehe nicht, wo die ihre Weisheiten wirklich her haben. Ich glaube nicht, dass der je dort gekauft hat. Aber Hauptsache, es können mal wieder alle auf mich einreden. Man braucht doch schließlich einen Idioten. Und dazu eigne ich mich am besten. Damit wieder ein dummer August dasteht. Und das bin halt immer ich. Da wundert es mich nicht, zumindest mich alleine nicht, dass ich nicht mehr so gerne unter Leute gehe. Bei meiner Spanierin haben damals ihre Leute angepackt und ihr alles gemacht. Ich höre nur große Töne, dass man doch auch als blinder eine Spülmaschine anschließen könne, und dass man doch schließlich auch selbst schon oft eine Mischbatterie angeschlossen hätte. Wenn ich dann aber Nachfrage, kommst du und machst mir das, kommt nichts mehr. Ich habe ein einziges Mal einen Echodot angeschlossen. Wenn jetzt also jemand sagt, ich traue mich nicht, dass alleine anzuschließen, ich lasse mir lieber Hilfe kommen, dann dröhne ich genauso hämisch, das kann man doch selbst machen, ich hab das auch schon gemacht, das ist doch wohl nicht schwer. Aber bei mir würden wahrscheinlich die Leute demjenigen, den ich so vorführen würde, sofort beispringen und sagen, dass ich nicht so angeben sollte, und ich habe außerdem den meisten Menschen die Bescheidenheit voraus. Das klingt jetzt arrogant, aber es ist so. Nur, weil ich das mit dem Echodot einmal gemacht habe, heißt das noch lange nicht, dass ich es wirklich kann, geschweige denn bei anderen Leuten, bei denen ich dann die Bedingungen überhaupt nicht kenne. Bei sich zu Hause ist das noch mal was ganz anderes. Aber dann halte ich eben einfach den Ball flach und die Klappe still. Ich habe auch wirklich nicht das Herz, andere so in die Enge zu treiben, das täte mir dann auch wieder leid. Und wenn ich bei etwas sage, dass es einfach ist, dann wirklich nur, um dem anderen Mut zu machen, so nach dem Motto, wenn ich das schon kann, schaffst du das alle Mal. Aber nicht so, das ist doch wohl leicht, das kann man wohl selbst machen, das kriegt man doch billiger usw. Genauso wie mir immer alle sagen, ich brauch keine Schablone zum Unterschreiben, ich brauch keinen Geldbeutel mit 4 Fächern, ich brauch keine Betreuung. Statt dass man mal denkt, wie schön für mich, aber andere sind vielleicht stärker behindert. Ich finde das sehr unnachsichtig und ungnädig und unerbittlich. Man könnte ja auch mal sagen, in deinem Fall ist das ja auch was anderes als bei mir. Schließlich habe ich auch allerhand Bürokratie, schließlich lebe ich ganz alleine, schließlich habe ich auch Probleme mit der Feinmotorik. Ich stelle mich auch nicht vor die Leute hin und sage, ich brauche keinen Rollstuhl, ich brauche kein Schlafgerät, ich brauche kein Hörgerät, ich brauche keinen Übersetzer. Das ist reine Glückssache und nicht mein Verdienst. Genauso wie es nicht mein Luxus oder meine Spinnerei ist, oder meine Faulheit oder Blödheit, dass ich eben eine Schablone zum Unterschreiben, eine Betreuerin und einen Geldbeutel mit 4 Fächern brauche, oder weshalb ich mir Sprachboxen, automatische Rollläden oder automatische Lichtschalter und Heizungsthermostate angeschafft habe. Das ist zwar meine Sache und geht sowieso niemanden etwas an, aber ich möchte auch nicht bei jedem Wort aufpassen, was ich sage, um nicht den Sport, die Überlegenheit oder das Unverständnis der Umwelt auf mich zu ziehen. Im Übrigen haben mir einige Taxifahrer gesagt, dass zwar viele blinde ohne eine Schablone unterschreiben, dann aber über die Kreuz und die Quere ihre Unterschrift setzen. Das tolle Ergebnis können sie ja schließlich nicht einmal selbst verifizieren. Nun habe ich einen kleinen Brief für die Bewohner im Nachbarhaus der Wohnung an derselben Position wie die meine geschrieben, um ihn oder sie zu bitten, dass ich mal kurz reinschauen kann, um die Stelle mit der Heizung auszumessen, damit ich besser planen kann. Denn ich habe jetzt keine Lust, noch länger zu warten, bis dann nächstes Jahr endlich der Balkon kommt, und ich dann die Küche bestellen könnte. Denn der eine Schrank ist ja schon zusammengekracht, damit kann ich nicht länger leben. Wenn ich aber jetzt einfach interimsmäßig einen neuen Schrank mit 100 cm und eigener Arbeitsplatte dorthin stelle, kommt mich das ziemlich teuer. Darum werden wir jetzt schon einmal den Schrank holen, der dann sowieso an diese Stelle kommt, und dann legen wir die Arbeitsplatte des halb zusammengekrachten Schranks einfach obendrauf, bis wir dann endlich alles weitere einbauen und die neue Arbeitsplatte drauflegen können. Ich hoffe, dass ich bald rausgekriegt habe, wo die Heizung nun endgültig hinkommt, denn wir müssen dann rechts anschlagend alle Schränke planen, um die Lücke auf der linken Seite dementsprechend groß oder klein zu lassen, je nachdem, ob da jetzt die Heizung hinkommt oder nicht. Es wäre ja schade, wenn die Heizung dann doch woanders hinkommt, und ich den Platz umsonst verschenkt habe. So langsam habe ich das Gefühl, als ob ich mehr als den Berliner Flughafen planen müsste. Wenn da auch solche Koryphäen wie ich am Werk waren, wundert es mich nicht, dass das Ding bis heute noch nicht fertig ist. Ich hoffe, dass ich zu Weihnachten dann endlich in meiner neuen Küche sitzen und etwas feiern kann.

Montag, 17. August 2020

Küche, Kisten, Kästen und Co.

Schon vor Corona wollte ich ja eine neue Küche haben. Das Problem in meiner Küche ist, dass der alte Herd, ein alleinstehendes Gerät, nur 50 cm misst. Die heutigen Herde sind aber standardmäßig 60 cm breit. Und ich möchte ja eine Arbeitsplatte, die die gesamte Länge der Kochzeile abdeckt. Sodass nur die Ausschnitte für Herd und Spüle heraus schauen, um alles besser sauber machen zu können. Nun habe ich zwischen dem Herd und seinen angrenzenden Teilen Stangen mit Silikon gemacht, damit nicht das ganze Wasser hinunter läuft oder Speisen dazwischen hinunterfallen. Das sieht nicht sonderlich schön aus, zur Not geht es, aber es ist auch nicht sehr sauber gemacht worden. Die Spüle ist 80 cm breit, und ich möchte keine mit nur 60 cm. Spülen mit 70 cm gibt es offenbar nicht. Ich meine, dass meine Assistentin und ich eine bei der großen schwedischen Möbelfirma gesehen hatten, aber sie behauptet, die hätte 80 cm gehabt. Nun dachte ich mir, ehe ich lauter einzelne schränke kaufe, ist es billiger, gleich eine ganze Zeile zu kaufen. Wir haben jetzt auch eine sehr schöne gefunden. Aber es kamen immer wieder Anlässe, die meinen Plan zurückwarfen. Leider waren die Rollowickler ja doch teurer als geplant. Bisher habe ich die Rückzahlung noch nicht erhalten, nachdem ich die falschen Rollowickler mithilfe meiner Assistenz an den Händler zurückgeschickt hatte. Angeblich sollte mir das auf meiner Kreditkarte gutgeschrieben werden. Aber zwischendurch hat das Geldinstitut die Zusammenarbeit mit meinem Kreditkartenbetreiber aufgekündigt, und ich habe eine neue Kreditkarte bekommen. Dummerweise hatte ich mit meiner anderen Assistentin diese bereits bei PayPal eingerichtet. Ich hatte vergessen, dass ja noch das Geld auf die alte Kreditkarte gebucht werden sollte. Auf der Kreditkartenabrechnung war nichts zu sehen. Wir haben dann mit PayPal einen Chat begonnen. Denn die andere Assistentin hatte die Transaktionsnummer nicht mehr gefunden. Nachdem wir aber einen Screenshot der E-Mail von PayPal in den Chat kopiert hatten, hat sie dann gesehen, dass ich über einen Gastzugang bestellt hatte, da das ja meine Assistentin für mich gemacht hatte. Somit konnte sie den Vorgang dann endlich finden. Angeblich könne das noch bis zu 30 Tagen dauern, und es sei dann egal, ob es auf die alte oder auf die neue Kreditkarte gebucht wird. Das würde von PayPal automatisch auf die Kreditkarte gebucht, die vorhanden ist. Somit Waren Meine Selbstvorwürfe, Die Karte Zu Früh Bei PayPal Gewechselt Zu Haben, Gar Nicht so sehr begründet. Ich hoffe, dass das Geld noch kommt. Denn auf der Kreditkarte ist ein annähernd gleichwertiger Betrag, der abgebucht werden muss. So würde es sich genau auf 0 ausgehen. Das wäre natürlich praktisch. Mittlerweile ist mir einer meiner Küchenschränke, und zwar einer von denen, die ich erst bei meinem Einzug im Jahre 2017 neu gekauft hatte, zusammengefallen. Ich muss jetzt jedes Mal aufpassen, wenn ich die Schubladen herausziehe oder eine der Schranktüren öffne. Es ist also wirklich höchste Zeit, eine neue Küche zu bekommen. Die Markierungen auf meinem Herd fallen auch jetzt langsam alle ab. Ich habe versucht, das Geld zusammen zu sparen. Aber ich schaffe es irgendwie nicht, über die 2000er Marke zu kommen. Nun rief auch noch eine Hilfsmittelfirma an, dass sie ja alle 5 Jahre den Betrag für mein Lesegerät erhalten, da wir mit der Kasse einen Wartungsvertrag ausgemacht hatten. Sie fragten mich, ob ich das Lesegerät denn überhaupt noch benutzen würde. Ich meinte, es sei für mich immens wichtig. Selbst wenn ich keine langen Strecken mehr unter dem Lesegerät schaffe, muss ich doch manchmal einen Blick auf ein Schriftstück werfen können, um zu wissen, was das genau ist, ist das wichtig, oder kann das weg. Außerdem muss ich ja, wenn ich jemandem ein Fax schicke, wissen, wie herum ich das Schriftstück auf das Fax legen muss. Da gibt es ja zahlreiche Möglichkeiten, entweder vorne oder hinten auf dem Kopf, oder vorne oder hinten richtig herum. Dann kann es auch im Querformat sein, dann dasselbe Spiel, es steht auf dem Kopf, ist aber auf der richtigen Seite, es ist richtig herum, aber man sieht die Rückseite. Ich tue mir da noch mal besonders hart, die richtige Möglichkeit zu finden. Ich muss immer erst alle falschen Möglichkeiten durchprobieren. Ich glaube schon, dass das mit meinen Zusatzbehinderungen zu tun hat. Es gibt auch viele blinde, die mittlerweile mit ihrem Handy den Text fotografieren und sich vorlesen lassen. Hierfür gibt es einschlägige Programme. Ich habe ein kostenloses, denn ich komme so schlecht damit zurecht, dass das für mich keine Investition wert wäre. Wenn ich das Schriftstück erst auf den Scanner lege, habe ich dasselbe Spiel. Ein Scanner kann zumindest schon mal Schriftstücke einlesen, die auf dem Kopf stehen. Aber da ist noch immer das Problem mit dem Hochformat und dem Querformat und der Vorderseite und der Rückseite. Das Problem wäre nur mit einem Duplex-Scanner zu lösen, das steht aber nicht dafür. Das würde sich wirklich nicht lohnen. Außerdem kann ich meine Sachen unter dem Lesegerät unterschreiben. Denn dann kann ich noch sehen, wo ich den Kugelschreiber ansetzen muss. Ich habe auch kleinere Formulare darunter schon ausfüllen können. Und ich kann sehen, ob meine Adresse aus dem Fenster im Briefumschlag herausschaut. Das ist immens wichtig. Somit wäre es schrecklich, wenn man mir das Lesegerät wegnehmen würde. Kurz schon vorab, ich hatte noch Glück, die Sachbearbeiterin, die normalerweise für mich zuständig ist, ist gerade im Urlaub. Am Telefon war ein ganz lieber Herr, der sich nur mal kurz erkundigte, ob ich das Lesegerät noch nutze, und der ist dann weiter genehmigt hat. Die Firma hatte im Jahre 2016 vergessen, den erneuten Antrag zu stellen. Daher war ich im Glauben, dass denen das Gerät zu alt ist, und dass sie es daher nicht mehr beantragen und auslaufen lassen. Die hätten mir das Ding aber weggenommen, wenn jetzt die Kasse es nicht weiter finanziert hätte, und mir dann ein anderes verkauft. Ich hatte damals noch zusätzlich ziemlich viel Geld für das Gerät bezahlt, da ich ein etwas luxuriöseres Modell genommen hatte. Auf Arbeit hatte ich nämlich eines, dass man mit dem PC koppeln kann. Dann kann man einen Knopf drücken, um zwischen Lesegerät und Computerbildschirm hin- und her zu schalten. Sonst hätte man 2 riesengroße Bildschirme auf dem Schreibtisch. Wenn man ein nützliches Glied dieser Gesellschaft ist, wird einem das auch finanziert. Aber nur zum Vergnügen zu Hause wird einem das natürlich nicht zugestanden. Hätte ich also dieses Lesegerät verloren, hätte ich mir ein stinknormales klobiges Gerät hinstellen können, das einen eigenen Bildschirm hat, und bei dem man das Lesegut unter eine Kamera legt, über der dann der große Monitor hängt. Dann muss man auch noch zwischen Lesegerät und Computer hin- und her schauen, und bei einem sehr eingeschränkten Gesichtsfeld ist das ziemlich mühsam. Oder ich hätte wieder viel Geld für ein gleichermaßen hochwertiges Modell ausgeben müssen. Man wollte mir sogar ein gebrauchtes Gerät anbieten, aber ich meinte, dann kann ich ebenso gut dieses Gerät behalten, an welches ich bereits gewöhnt bin, und dann eben eine kleine Ablösesumme dafür entrichten. Dann wäre ich aber von meinem Ziel einer neuen Küche wieder etwas Weg gerückt. Meine Betreuerin meinte dann, kaufen Sie einfach die Küche, wenn es wirklich soweit kommt, werden wir eine Lösung finden, dass sie das Geld für das Lesegerät bekommen. Viel kann es ja nicht mehr sein, was sie da bezahlen müssen. Das Gerät von der Arbeit ist baugleich mit meinem Gerät zu Hause. Ich hätte das Gerät von der Arbeit sogar damals mit nach Hause nehmen können, um es zu Hause weiter zu verwenden. Kein Hahn hätte danach gekräht. Aber es war leider nicht mit meinem Computer kompatibel. Ich rief dann damals beim Arbeitsamt an, um nachzufragen, ob sie es wiederhaben wollten. Die waren gar nicht mehr daran interessiert, mussten es aber der Form halber eben abholen. Es ist nicht erlaubt, Geräte zu veräußern, die einem nicht persönlich gehören. Das Gerät ist Eigentum des Integrationsamtes oder eben des jeweiligen Kostenträgers, der es einem finanziert hat. Ich war ziemlich sauer, dass dieses Gerät einfach zu Hause nicht funktionieren wollte. Daher musste ich mir damals eben das baugleiche Modell für zu Hause bei einer anderen Firma kaufen, da hat es einen anderen Namen. Weiß der Geier, warum es dann funktioniert hat. Das Gerät ist mittlerweile 14 Jahre alt, und ich muss meine Auflösung am Computer ziemlich niedrig halten, damit das sogenannte Bildschirm splitting oder das Umschalten zwischen PC-Bildschirm und Lesegerät überhaupt noch gelingt. Aber ich bin dieses Gerät gewohnt, es ist auf meine Bedürfnisse eingestellt, ich kenne mich damit aus, ich bin damit zufrieden, und die Auflösung ist mir herzlich egal. Meine Assistentin stellt sie sich um, wenn sie am PC arbeitet, sonst bekommen Sehende nicht alles auf den Bildschirm. Für mich arbeitet ja die Sprachausgabe, und ich kann ja mit Bewegungen durch bestimmte Tastenkombinationen auf dem Bildschirm navigieren. Wenn wir den PC ausschalten und wieder hochfahren, ist alles wieder wie zuvor. Ich habe ja schließlich den PC-Wächter, was verhindert, dass ich versehentlich einmal auf eine falsche Taste gerate, weil ich eben Probleme mit dem Tippen habe, und dann etwas verstelle, bei dem ich da nicht mehr wüsste, wie ich es wieder richtig zurückstellen kann. Daher ist das sehr beruhigend, so einen PC-Wächter zu haben. Zuvor Musste Ich Sehenden Immer Sagen, Bitte Nichts Verstellen, sonst kann ich nicht mehr damit arbeiten. Jetzt können Sie daran herum stellen, was immer sie wollen, ich starte den PC neu, und alles ist wieder wie neu. Der Preis dafür ist natürlich, dass ich bei jedem Update meinen Hilfsmittelversorger kontaktieren muss, damit er sich auf den PC draufschaltet, den PC aufschließt, danach können wir, wie er sagt, daran herum spielen, wir rufen ihn dann wieder an, er macht den PC wieder zu, und alles ist fertig. Dann starten wir das Ding neu, und alles geht wieder wie zuvor. Drum bin ich sehr froh, dass ich auch das Lesegerät behalten konnte, und jetzt könnte der Küche bald nichts mehr im Wege stehen. Die Arbeitsplatte haben wir auch schon ausgesucht. Mit dem Aussägen der Ausschnitte für Spüle und Herd und mit Lieferung kostet alles zusammen nur 150 €. Wir hatten echt einmal Glück, es gab eine Arbeitsplatte von einer Länge von 2,96 m für um die 90 €, und wenn dann die 16 cm, die sie zu lang ist, abgesägt werden, kostet mich das nichts. Eine Maßanfertigung hätte wesentlich mehr gekostet. Die Wandabschlussleisten habe ich auch schon ausgeguckt. Die Kosten aber noch mal einiges, denn die Ecken und Verschlusskappen sind immer so in den Päckchen sortiert, dass man prinzipiell zu wenige davon hat. Daher muss man dann die teuren Päckchen kaufen, und der Rest landet in einer Kiste mit Montageresten. Leider ist mir Dragon auch noch abgelehnt worden. Dragon selbst habe ich ja schon ewig. Aber es beißt sich immer mit meinen Programmen, die zur Vergrößerung da sind, oder die den Bildschirm auslesen. Außerdem verkanntet es sich immer mit Outlook. Eine Hilfsmittelfirma hat hierzu Skripte entwickelt, die dies zum einen verhindern, und zum anderen alles vorlesen, was man diktiert. Man weiß zwar selbst, was man sagt, aber man weiß ja nicht, ob Dragon es richtig verstanden und hingeschrieben hat. Ich könnte das natürlich auch über die Braillezeile kontrollieren. Aber die Braillezeile zeigt fieserweise immer genau den Ausschnitt, in dem das Wort gerade nicht ist, und das zu korrigierende oder zu kontrollierende Wort ist immer am Ende und am Umbruch. Eine Zeile, die man von der Kasse bekommt, hat immer 40 Zeichen. Eine normale Bildschirmzeile hat aber mindestens 60 Zeichen. Daher kann es oft passieren, dass man genau das am Umbruch ertastet, somit weiß ich nie, ob das Wort richtig geschrieben ist. Mit Dragon ist das etwas einfacher, denn man kann einen Befehl erteilen, um das Wort aus zu lesen. Da ich erst seit 2010 die Punktschrift kann, und da ich nicht schon als Schülerin mit der Braillezeile gearbeitet habe und damit groß geworden bin, ist mir Computerbraille nicht sonderlich vertraut. Hier gibt es einige Sonderzeichen. Die Blindenschrift hat normalerweise 6 Punkte, am Computer sind aber 8 Punkte. Denn der Punkt Nummer 7 und der Punkt Nummer 8 zeigen bestimmte Sachen an, die normalerweise vor dem entsprechenden Zeichen stehen, aus Platzgründen dann eben nicht dort sein können. Dadurch verändern sich dann einige Buchstaben, die dann auf der Braillezeile wieder anders dargestellt werden. Oder manche bekommen dann ein Sonderzeichen, damit man weiß, dass es sich um einen Buchstaben und nicht um eine Zahl mit einem Zahlenzeichen handelt. Ein Zahlenzeichen ist normalerweise immer vor der Zahl, aber das geht ja beim Computer nicht. Das kann jemanden wie mich, die damit nicht großgeworden ist, schon ziemlich verwirren. Die mathematischen Schriftzeichen kenne ich sowieso nicht. Ich nutze die Blindenschrift, um Bücher zu lesen. Und es ist wichtig, die Punktschrift zu können, um seine Rechtschreibung nicht zu vergessen, oder um neue Wörter in ihrer Schreibweise kennen zu lernen. Vieles hört man in den Nachrichten, weiß aber nicht, wie es geschrieben wird. Sehende können das ja am Fernseher mitlesen, wenn die dementsprechende Grafik gezeigt wird. So habe ich mich einmal bei meiner Arbeit unsterblich blamiert, als ich Istambul mit N geschrieben habe, da ich das Wort immer so gehört hatte, und da ich es einfach nach Gehör geschrieben habe. Normalerweise habe ich eine sehr gute Orthographie. Aber einige Wörter werden im Englischen auch anders geschrieben als im Deutschen, zum Beispiel Gorbatschow, Kenia, Bagdad o. ä. Da ich manchmal was auf Englisch oder was auf Deutsch lese, bin ich in den Zeiten, als ich noch Schwarzschrift lesen konnte, dann auch häufig durcheinander gekommen. Daher bin ich da nicht so sicher in der Rechtschreibung. Drum Ist Es Ganz Gut, Auch Als Blinde Nicht Zur Funktionellen Analphabetin zu werden. Vor meiner Dialysezeit konnte ich noch recht lange und ausdauernd tippen. Man hat sich aber auch damals schon immer über meine zahlreichen Tippfehler beklagt. Meine Mutter hat mir neulich auch erzählt, dass sie so gerne Stenolehrerin geworden wäre, aber als Nebenfach hätte sie Schreibmaschine belegen müssen, und sie hatte sich mit dem Tippen immer schwergetan. Ich glaube, solche Dinge liegen bei uns in der Familie. Sie hat auch erzählt, dass sie als Kind immer meinte, schlecht zu hören. Der Ohrenarzt habe aber nichts festgestellt. Genauso ging es mir ja auch. Als ich dauernd nachfragte, was mir jemand sagt, hat sie mich zum Ohrenarzt gebracht. Der meinte, ich hätte ein erstklassiges Gehör. Ich vermute, dass dies auch mit ADHS oder Wahrnehmungsstörungen zu tun hat. Durch die Dialyse und den damit verbundenen Dialyseshunt ist insbesondere die linke Hand ziemlich schwach geworden. Ich meine, auch mein Bruder hätte mir erzählt, dass er, seitdem er einen Shunt hat, sich beim Klavierspielen etwas schwerer tut. Insgesamt hatte ich ja mit der Motorik immer schon große Schwierigkeiten. Ich kriege alles kaputt, kann alles zerlegen, drücke bei allem zu fest zu, oder lasse alles fallen. Ich kann zum Beispiel Gegenstände nicht in ein Loch stecken, zum Beispiel geht der Schlüssel nicht in Schlüsselloch, und wenn ich als Kind den Stift in eine Kapsel stecken wollte, habe ich mir zuvor erst einmal die Fingerspitzen voll gemalt, bis ich den Stift in der Kapsel hatte. Ich kann auch keine Kerze anzünden, da die Flamme immer neben dem Docht landet. Sogar bei einem Anzünder für blinde gelingt mir das nicht. Das ist allerdings ziemlich schwer. Das ist ein Bogenfeuerzeug. Es wird ein elektrischer Strom erzeugt, wenn man einen Knopf drückt, sodass sich ein Lichtbogen bildet. Wenn man in diesem Lichtbogen, also zwischen die beiden Pole etwas hält, sollte das dann in Flammen aufgehen. Wenn also jemand, der nicht sieht, dass Ende dieses Feuerzeug so platziert, dass der Gegenstand zwischen den beiden Enden ist, und dann auf den Knopf drückt, kann er eine Kerze anzünden. Es bedarf also keiner Augen-Hand-Koordination. Da ich immer geschielt habe, dachte ich zunächst, es läge daran. Aber wenn ich mit einem Gegenstand nicht zurechtkomme, bei dem man gar nichts sehen muss, muss es ja noch etwas anderes sein, was hier nicht ganz stimmt. Ich habe auch große Mühe, Knöpfe zuzumachen. Entweder verknöpfe ich mich von vorneherein, oder ich komme mit dem Knopf nicht durch das Loch, dass ich immer ein Stück Stoff vor das Loch legt, da ich es nicht schaffe, den Knopf in der einen Hand zu halten, das Loch in der anderen, und dafür zu sorgen, dass sich die Knopfleiste nicht umknickt und somit das Loch verlegt. Ich habe als Kind sehr lange gebraucht, bis ich gelernt habe, Schuhe zu binden. Auch heute noch trage ich nur Schuhe mit Klettverschluss oder Schuhe, in die man nur rein schlüpfen muss, da bei mir alle Schnürsenkel aufgehen. Wenn man tagsüber hundertmal mit solchen Herausforderungen konfrontiert ist, wird man irgendwann auch ungeduldig und genervt. Dann wird man dauernd beschuldigt, ungeduldig zu sein. Man bekommt dann eine Charakterschwäche angedichtet, die andere auch hätten, wenn sie in derselben Situation wären. Es wäre also eine riesengroße Entlastung für mich, wenn meine motorischen Schwierigkeiten endlich anerkannt würden. Hier gibt es noch mehrere Beispiele, was mir alles angedichtet wird, weil man meine Situation nicht würdigt. Ich würde so schnell in Panik geraten usw. Wenn mir etwas kaputt geht, oder wenn Dinge nicht ankommen, wenn Briefe nicht sehr zeitnah beantwortet werden, oder wenn ich kaputte Geräte geliefert bekomme, werden alle vorherigen Situationen in mein Gedächtnis zurückgerufen. Das gebrannte Kind scheut das Feuer. In der Traumaforschung würde man das Trigger nennen. Die Aussicht, wieder so einen Kampf zu haben, das gleiche Ding noch mal zu bekommen, oder etwas ähnliches, mit dem ich zurechtkomme, versetzt mich tatsächlich in schiere Panik. Ich habe ja auch die dementsprechenden Vorerfahrungen, die die anderen gar nicht ermessen können. Selbst ein verlorener Kartoffelscheler würde mich in schiere Verzweiflung stürzen, da es diesen wahrscheinlich nicht mehr gibt. Somit könnte ich nie wieder Kartoffeln schälen. Ich brauche auch einen Geldbeutel mit 4 Fächern, da ich sehr lange brauche, um die Geldscheine taktile auseinander zu halten. Die meisten Geldbeutel haben nur 2 Fächer. So Müssen Die Blinden immer 2 verschiedene Arten von Scheinen in ein- und dasselbe Fach geben. Die meisten kommen damit zurecht. Nun gibt es einige wenige Geldbeutel mit 4 Fächern. Aber deren Verschluss ist sehr kompliziert. Denn es sind Geldbeutel für Kellner. Damit komme ich dann auch wieder nicht zurecht. Es ist also sehr schwer, einen Geldbeutel zu finden, der 4 Fächer hat, und den ich aufbekommen und auch wieder schließen kann. Hätte ich jetzt nur einen Arm, wäre das jedem plausibel, wie frustrierend das ist. Ich habe jetzt einen, aber der sollte möglichst lange halten. Der Druckknopf ist selbst für Menschen ohne motorische Probleme bei diesem Geldbeutel recht schwer zuzumachen. Denn in dem Geldbeutel ist ziemlich viel drin, Karten, Ausweise etc., sodass sich der Druckknopf ziemlich wert. Aber besser als nichts. Den anderen Verschluss für Kellner bekomme ich gar nicht erst zu. Wegen all dieser Schwierigkeiten habe ich mich ja einmal an das Zentrum seltene Erkrankungen gewandt, und in diesem Zusammenhang hat ja ein Genetiker meinen Gendefekt festgestellt. Mit diesem Gendefekt bin ich dann zu einem Experten für meine Formen von Krankheitsbildern. Er hat mir dann schriftlich bescheinigt, dass ich tatsächlich durch diesen Gendefekt möglicherweise motorische Probleme habe, dass also meine Schwierigkeiten durchaus mit meinem Gendefekt zu tun haben könnten. Nun brauchte ich ja das Rezept für Dragon. Ich bin also erst einmal zum Neurologen, der hat aber keine Diagnose auf das Rezept geschrieben. Er war einfach der Annahme, dass es sich um ein blinden Hilfsmittel handelt, daher war er sehr begeistert von meiner Idee, Dragon zu nutzen. Ich dachte, er hätte vielleicht das mit der Motorik schon drauf geschrieben. Die Krankenkasse rief mich aber dann an, die Dame von der Hilfsmittelabteilung wollte ja genau wissen, wie viel ich tippen kann und wie viel nicht. Um mich hier nicht irgendwie um Kopf und Kragen zu reden, fragte ich sie, welches Rezept sie denn bräuchte. Sie meinte, sie bräuchte eine Diagnose, denn mit blinden Hilfsmitteln sei ich ja gut eingedeckt. Ich habe also die Stellungnahme des Experten zu meiner Hausärztin mitgenommen. Die Hausärztin ist neu in dieser Praxis. Die alte ist in Rente gegangen. Die neue Hausärztin hat dann die Stellungnahme durchgelesen und fand in Windeseile den Passus mit den motorischen Schwierigkeiten. Sie stellte mir also ein Rezept aus und meinte, gerne. Ich habe dann das Rezept eingescannt und per E-Mail an die Dame geschickt, das Original folgte danach. Um meine Problematik und die Komplexität meiner Erkrankung zu untermauern, schickte ich ihr noch als Anlage die Stellungnahme zum einen des Genetikers und zum anderen des Experten für meine Form von Erkrankungen. Es hieß dann, es sei jetzt alles zu medizinischen Dienst weitergeleitet worden. Also war ich schon mal einen Schritt weiter. Mitten in meiner Pechsträhne mit der Frage um das Lesegerät, dem kaputten Schrank, dem kaputten Echoconnect, dem Ärger mit den Medikamenten und den falschen Rollowicklern und dem kaputten Schlüsselfinder rief dann eben auch noch der Hilfsmittelversorger an und meinte, er habe eine elektronische Nachricht erhalten, Dragon sei abgelehnt worden. Meine Betreuerin las mir dann die sozialmedizinische Stellungnahme des medizinischen Dienstes vor. Auf die motorischen Schwierigkeiten sind sie nicht eingegangen. Als ich später dann selbst die Stellungnahme las, hatten sie sich nur auf das Rezept des Neurologen bezogen. Ich weiß nun also nicht, ob das Rezept meiner Hausärztin überhaupt angekommen war. In der Stellungnahme hieß es, ich sei ja nicht geistig eingeschränkt, ich könne telefonieren, ich sei mit blinden Hilfsmitteln eingedeckt, hätte eine Braillezeile, ein Lesegerät, und es gäbe ja noch Rundfunk und Fernsehen. Was all das allerdings damit zu tun hat, wie ich offizielle Briefe tippen kann, wenn ich mich zum Beispiel an die Krankenkasse wende, oder wenn ich die Rechnung einer professionellen Zahnreinigung an die Zahnzusatzversicherung einreiche, habe ich nicht ganz verstanden. Es gibt Stellen, an die man sich nicht telefonisch wenden kann. Man kann nicht alles telefonisch regeln, denn sonst bekommt man auch keine schriftliche Antwort. Es gibt auch Freunde, die vorzugsweise E-Mails schreiben und nicht unbedingt über WhatsApp kommunizieren wollen. Ich Manche können auch gar nicht über WhatsApp kommunizieren, und manchmal muss man eben auch eine Mail schreiben. Es entlastet mich enorm, nach all diesen Herausforderungen über den Tag nicht auch noch tippen zu müssen. Bisher war das immer fast zum Auswachsen, wenn ich meine E-Mails danach korrigieren wollte. Denn das Programm sprang überall hin, und wenn ich am Ende weiterschreiben wollte, stand der Cursor noch irgendwo in der Mitte, und ich schob das zuvor Geschriebene einfach vor mir her. Die Kommandos wie „wach auf“ oder „geh schlafen" wurden oft nicht richtig umgesetzt, sodass ich, wenn mich jemand anrief, hinterher in mein Schreiben unser ganzes Gespräch hinein diktiert hatte. Auch musste ich alles hundertmal neu schreiben, denn es lohnte sich nicht immer, Dragon einzuschalten, wenn ich nur 3 Sätze schreiben wollte, da es so umständlich war, dieses Programm zu starten, weil es sich dauernd mit Outlook gebissen hat. Es hat sogar neulich ein Freund gefragt, das sieht ja toll aus, was hast du denn gemacht, es sind ja gar keine Tippfehler mehr drin. Das hat schon eine gewisse Signifikanz. Gut, dass ich es schon mal testen kann, dass es tatsächlich funktioniert. Denn die Finanzierung von Dragon würde jetzt auch erheblich mit meiner Küche kollidieren. Zum einen ist das schon allein ein Aspekt In Bezug Auf Hilfen Für Blinde, denn auch in der Küche wollte ich ja einen Induktionsherd. Denn ein Induktionsherd ist sicherer, da er wirklich abgeschaltet ist, wenn man die Küche verlässt und den Topf wegnimmt. Zum anderen brennt nichts ein, wenn etwas daneben kleckert. Aber da ich einfach auf keinen grünen Zweig komme, habe ich mich jetzt um entschieden und nehme einen ganz normalen Herd mit Glaskeramik. Da spare ich noch mal 250 €. Normalerweise gibt es sogar Knöpfe, die von einer Hilfsmittelfirma am 3-D Drucker angefertigt werden, wenn sie das Modell des Herdes kennen, und bei denen man die Symbole dann schon direkt auf dem Knopf abtasten kann. Nun leiste ich mir für 47€ ein Universalkit, mit dem man alle Herde bekleben kann. So macht man eben seine Abstriche. Es wäre jetzt etwas übertrieben, sich die sprechenden Knöpfe dieser Firma zu gönnen, die ja auch noch in der Entwicklung sind. Außerdem sind sie nicht sehr laut, sodass man sie dann gar nicht hören würde, wenn etwas in der Pfanne brutzelt. Aber schick ist das schon. Muss aber nicht sein. Die Genehmigung von Dragon würde auch bedeuten, dass man nun endlich meine motorischen Schwierigkeiten anerkennt. Jahrelang bin ich der Ungeschicklichkeit, Ungeduld, Frustrationsintoleranz, psychischen Schwäche und ähnlicher Attribute geziehen worden. Ich hatte so sehr gehofft, dass ich endlich mal rehabilitiert werde, wenn herauskommt, dass ich nicht nur einfach zu deutsch doof, ungeschickt, schwach, faul und schnell aus der Ruhe zu bringen bin. Letzteres stimmt zwar, aber viele Menschen sind mehr oder weniger impulsiv, außerdem habe ich eine ADHS, und bei dem, was sich bei mir an Stress angesammelt hat, wäre es ein Wunder, wenn das nicht so wäre. Schließlich können andere ja auch Holzhacken oder Joggen gehen, um sich ab zu reagieren. Ich muss immer mit angezogener Handbremse durchs Leben laufen, denn bei der kleinsten ausladenden Bewegung schlage ich irgendwo dagegen, und wenn ich auch nur einen Schritt schneller gehe, stoße ich mich oder Falle hin. Das war schon als Kind so. Ein wildes Temperament wohnt in einem nicht dafür ausgestatteten behinderten Körper. Die Selbstbeherrschung muss man erst einmal lernen, indem man zahlreiche Schrammen, Löcher oder Knochenbrüche und Ähnliches erlebt. Ich habe mich jetzt an unsere Rechtsabteilung gewendet, bisher habe ich noch nichts gehört. Ich kann nur hoffen, dass sie den Fall annehmen. Ich hoffe auch, dass man damit keine schlafenden Hunde weckt. Denn die Frage, braucht ein Blinder überhaupt einen PC, oder kann er sich nicht anders behelfen, würde er damit wieder neu aufgerollt. Vielleicht ist sie aber auch schon so hinreichend beantwortet, dass die Juristen das im Handumdrehen abschmettern können. Vielleicht ist einem die Thematik der Mehrfachbehinderung aber auch zu heiß. Ich werde gerne mal überall abgewimmelt. Ich habe bei diesem Arzt angerufen, der sich mit meinem Krankheitsbild auskennt, und er hat zurückgerufen, nachdem ich seine Sekretärin gebeten hatte, dass er mich anrufen möge. Er meinte aber, er würde sich schädigen, wenn er mir hier etwas konkretes schreibt, es sei doch schließlich für die Kasse plausibel, dass meine Problem mit der Motorik von meinem Gendefekt herrühren. Ich würde außerdem mich selbst schädigen, wenn ich ein Gutachten von ihm erbitten würde, da das so aussehe, als ob ich mir hierfür einen Spezi irgendwo aus Deutschland suchen würde. Wenn er halt nun mal der einzige ist, der sich damit auskennt oder einer der wenigen, was soll ich anderes machen? Dafür soll es doch angeblich ein Netzwerk meiner Erkrankungen geben, da es hier so wenige gibt, die etwas darüber wissen. Aber für mich lehnt sich doch kein Mensch aus dem Fenster. Er hat mich dann zur Achse verwiesen, der Allianz chronisch seltene Erkrankungen. Dort habe ich hingeschrieben, und zunächst erhielt ich nur eine E-Mail, ich solle mich doch an die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung in meiner Stadt wenden. Viel Erfolg, alles Gute usw. Ich habe dann wütend zurück geschrieben, dass ich mich nicht schon wieder von einem zum anderen schieben lasse. Ich habe ihr noch einige ziemlich wütende Takte dazu erzählt. Eine ehemalige Schulfreundin rief mich nämlich an, sie hat psychische Probleme. Während der Coronakrise hat sie aber ein von ihr selbst aufgesetztes Attest zu ihrer Psychiaterin gebracht, damit sie keine Maske tragen muss, und damit sie während der Ausgangssperre raus darf. Die Psychiaterin hat ihr dann sogar noch einiges dazu geschrieben, dass sie verantwortungsvoll mit ihrer Erkrankung umginge und für niemanden eine Gefahr darstellen würde, sprich also niemanden anstecken würde. Ich war schon ziemlich sauer, denn manche Menschen können ihre Neurosen pflegen, denen wird alles geschrieben, für die wird alles getan, für die würde sich jeder aus dem Fenster lehnen und sich verwenden, wohingegen man mich einfach im Stich lässt. Ich war vom 3. März an wegen meiner niedrigen Leukozyten in der Wohnung eingesperrt, durfte nur zum Arzt, und als am 23. April es wieder möglich war, mit einer Begleitung rauszugehen, hat man sich geweigert, da man bei mir ja die 1,50 m Abstand nicht einhalten kann. Somit hätte ich noch länger zu Hause bleiben müssen als alle anderen. Und ich war ja schon viel früher unter Ausgangssperre gestanden wegen meiner vorherigen gesundheitlichen Probleme als alle anderen. Dennoch wurde ich hingestellt, als hätte ich einfach nur kein Durchhaltevermögen. Ich finde schon, dass man mir mit dieser Beurteilung massives Unrecht tut. Daraufhin hat dann die Dame bei mir angerufen und gemeint, wenn ich mich abgeschoben gefühlt hätte, täte es ihr leid. Ich erzählte ihr dann meine ganze Geschichte, und sie meinte, sie würde mir jetzt helfen, und es täte ihr leid, dass sie das so formuliert hätte, im Alltag fehle halt oft die Sensibilität. Ich glaube, es fehlt eher an dem Bewusstsein, dass ich tatsächlich Hilfe brauche. Viele denken, wenn sie einem eine Adresse geben, haben Sie einen geholfen. Sie hat mir jetzt versprochen, die Ärztin dort zu fragen, ob die einen Kollegen kennt, der mir in meiner Nähe helfen könnte. Es meldet sich aber jetzt keiner mehr. Die Rechtsabteilung meldet sich nicht, ich habe dort noch mal angerufen, mein Fall sei untergegangen, man würde mich noch mal anrufen. Es ist nichts passiert. Alle anderen Menschen werden mit offenen Armen empfangen, bei mir schließen sich alle Türen. Bei allen Bedürftigen geht jemand mit, hockt sich stundenlang mit ihnen auf die Bank in Ämtern, begleitet sie weiß Gott wohin, und ich muss dauernd kämpfen, um die Leute für mich zu mobilisieren. Keiner hat genug Arsch in der Hose, sich mal für mich zu verwenden und Zivilcourage zu zeigen. Ich glaube, dass mir gar niemand glaubt, dass ich diese Probleme habe. Ich werde einfach überall irgendwie abgelehnt, es ist wie verhext. Da es nicht so eindeutig ist, hat keiner den Mut, zu mir zu stehen. Ich bin auch sozial zu geringwertig, als dass man sich hier für mich einsetzen würde. Wegen jemandem wie mir verliert man doch nicht sein Gesicht. Und man würde es vielleicht noch nicht mal verlieren, denn schließlich habe ich ja wirklich was. Die Zeit wird wohl nie kommen, in der ich endlich verstanden, erlöst, rehabilitiert und entlastet werde.