Sonntag, 15. Februar 2009

Der Oberhammer des Monats

Vor drei Tagen erhielt ich eine Zahlungserinnerung, wo ich doch immer alle meine Rechnungen sofort begleiche. Der Brief kam vom Bezirk, von dem ich meine Grundsicherung erhalte. Ich habe 683,22 Euro an ausstehenden Forderungen noch zu zahlen. Diese habe ich zuviel erhalten.

Als der Chef der Caritas anrückte, riefen wir sofort beim Bezirk an. Es stellte sich Folgendes heraus: Während meiner Arbeitszeit habe ich an die VBL eine Zusatz-Rentenversicherung eingezahlt. Mein Betreuer von der Caritas hatte die Idee, daß wir diesen Einsatz in Höhe von 820 Euro doch von der VBL zurückfordern könnten, da ich ja nicht mehr arbeitsfähig bin. Dies taten wir auch und meldeten es ehrlicherweise auch dem Bezirk. Dieser meinte, er würde einen Monat das Geld mit der Grundsicherung von 683,22 Euro verrechnen, und somit dürfe ich von den 820 Euro 140 Euro einbehalten, davon könne ich mir ja das Lichttherapiegerät kaufen, das ich vom Arzt verordnet jedoch von der Kasse nicht gezahlt bekommen habe. Die Frage war nun: zahlt der Bezirk automatisch jeden Monat das Geld, und ich muß es dann für den besagten Monat einfach zurück überweisen, oder wird das Geld mit der monatlichen Zahlung verrechnet, so daß ich einfach in diesem besagten Monat nichts vom Bezirk bekomme? Wir sahen auf meinem Konto nach und fanden einen Euro vom Bezirk. So war uns klar, ich muß nichts zurück überweisen, sie haben es direkt miteinander verrechnet. Wir lachten noch über den einen Euro, den sie extra noch überwiesen hatten. Der Kontostand war ja dennoch hoch, da ich ja die 820 Euro von der VBL bekommen hatte, so fiel mir nichts Besonderes auf. Daher beharrte ich auch darauf, daß ich in diesem besagten Monat kein Geld bekommen habe, da ja die VBL eine hohe Zahlung an mich gegeben hatte, dies direkt mit der Grundsicherung verrechnet wurde, und somit auch nichts an den Bezirk zurückzuzahlen war. Aber als wir nachsahen, der Caritaschef und ich, waren die 683,22 DOCH eingezahlt worden! Wie war das möglich, wir hatten doch diesen einen Euro gesehen, es war doch sonst nichts überwiesen worden für diesen Monat! Es stellte sich heraus, daß wir ab dem 27.10. geguckt hatten, während das Geld aber am 24.10., also drei Posten oben drüber überwiesen worden war. Warum dann der eine Euro überwiesen wurde, wissen wir nicht. Wir hätten nur die Bildschirmausgabe der Kontoumsätze um drei Tage früher ansetzen müssen. Es kommt mir nicht wie Zufall vor, daß wir ausgerechnet diese Zahlung um drei Posten übersehen haben. Nun muß ich das ganze Geld zurückzahlen. Manchmal kommt es mir so vor, als sei das Geld damals wirklich nicht überwiesen worden, aber als ob irgend ein böser Geist es im Nachhinein in die Kontoauszüge und -umsätze hineingeschmuggelt hat. Da ich ja nie recht haben darf, und ich ja dann recht gehabt hätte, als ich sagte: "Schauen Sie, diesen Monat ist doch gar kein Geld vom Bezirk gekommen", hat sich im Nachhinein dieser Betrag sozusagen als "Geschichtsfälschung" selbst eingetragen. Manchmal kommen mir solche Gedanken, denn ich zweifele mittlerweile vollständig an meinem Verstand. Jedenfalls hat es eben einfach nicht sein dürfen, daß ich mit meiner Erinnerung und meiner Version der Dinge recht gehabt hätte. Wenn solche Dinge vorkommen, irre immer ICH mich, andere sind dann immer unfehlbar. Es kann und darf ni cht sein, daß sich dann halt mal der andere geirrt hat, daher ändert sich das dann m Nachhinein so, daß es für den anderen paßt. Ich kann also machen, was ich wil, das Schicksal nimmt sowieso immer den gleichen Lauf. Angeblich muß ich ja nur das zurückzahlen, was ich ohnehin zuviel hatte. So recht glauben will ich es allerdings nicht.
Daraus gelernt habe ich: Daß ich nie mehr ein Geld zurückfordere, von dem ich selbst sowieso nichts habe, und das nur wiederum dem Amt geschenkt wird.
Ich kann mich auf mich nicht mehr verlassen, und ich brauche mich nicht mehr abzusichern, denn es kommt sowieso, wie es kommt, und hinterher war es sowieso, wie ich es nicht wollte, egal, wie es wirklich war.

Computerkauf

Wie immer hat sich auch der Computerkauf zu einem endlosen Epos ausgewalzt. Ich hatte Ende 2008 meinen PC-Mann da, um einige Änderungen vorzunehmen. Da fragte er mich, ob ich einen PC haben wolle, den sein Freund nun wegen Geldmangels doch nicht kaufen wolle. Er würde nur 300 Euro kosten, hat zwei Prozessoren, 2 GB DDR-RAM und 200 GB Platte. Das wollte ich mir nicht durch die Lappen gehen lassen, zumal ich das XP Professional und die Worksuite dazu bekommen sollte. Also habe ich den PC gekauft, da mein alter aus dem Jahr 2002 es wahrscheinlich ohnehin nicht mehr lange macht, und dann das gute Angebot weg wäre. Als wir ihn angeschlossen haben, haben wir zunächst mal die Treiber der gesamten Peripherie neu installiert. Das Vergrößerungsprogramm Zoomtext haben wir uns für den Schluß aufgehoben, da der PC-Mann ja keine Vergrößerung braucht, und die ihn ja eher beim Arbeiten gestört hätte. Als wir aber dann Zoomtext vom Jahre 2002 aufspielten, erlebten wir eine böse Überraschung. DER GANZE PC war komplett lahmgelegt. Es ging nichts mehr. Der PC-Mann hat den PC nach VIEREINHALB Stunden Arbeit wieder eingepackt, alles rückgängig gemacht usw. Als er dann wieder kam, hatte der PC eine neue Graphikkarte. Wir luden die Demo-Version des neuen Zoomtextes herunter und haben den Autostart herausgenommen, da die Demo-Versions-Dateien sich mit anderen Programmen gebissen haben, die ebenfalls starten wollten. Es war aber noch viel zu tun, bis der PC lief, und es waren viele Einstellungen vorzunehmen. So hatte das Worksuite zwar eine Rechtschreibprüfung, die ging aber bei E-Mails nicht mit an. Das geht nur mit einem richtigen Word. Das luden wir dann aus meinem alten Bestand herunter. Aber es biß sich mit der Worksuite, so daß wir diese löschen mußten, was aber auch mehrmalige Anläufe benötigte. Dann ließ sich mein heiß geliebtes Kaspersky nicht von der altenFestplatte, die wir ebenfalls eingebaut hatten, da noch viele Daten darauf waren, nicht auf die neue C-Platte aufspielen. Nun mußte ich einen neuen Virenscanner herunterladen und kaufen. Aber der hatte keine SPAM-Schutz, und wir mußten extra einen Spam-Schutz installieren. Auf einmal fiel jedesmal die Sicherung heraus, wenn ich den Schalter für den Start des ganzen Systems umgelegt hatte. Der Chef der Caritas, der früher Elektriker war, meinte, es sei zuviel an der Leiste, und ich solle den PC im Wohnzimmer einstecken. So bauten wir eine Kabelverlängerung bis zum Wohnzimmer. Dann schaltete ich wieder ein, und kein PC-Bild kam. Als ich dann gucken wollte, ob vielleicht das Kabel vom Monitor nicht am PC angeschlossen war, habe ich gleich mal eben mit meinen langen Fingern noch das Netzkabel mit rausgerissen. Dann ging gar nichts mehr, und ich dachte, der PC sei wieder kaputt. Als der PC-Mann kam, stellte isch heraus, daß nur die beiden Kabel rausgegangen waren, weil eines der beiden nicht richtig angeschraubt war. Nun läuft der PC, aber ich muß mir noch die Vollversion von Zoomtext kaufen, die, da ich bereits die Basisversion noch von der Arbeitsaplatzausrüstung mit nach Hause genommen habe, mit Sprachausgabe statt 700 Euro "nur" 370 Euro kostet. Auch noch genug! Zum Glück wohne ich in Bayern (in DIESER Hinsicht zum Glück) und nicht in Niedersachsen, sonst hätte ich nur 220 Euro Blindengeld und könnte mir solchen "Luxus" einer Vergrößerungssoftware nicht leisten. Die Kasse zahlt entweder ein Lesegerät oder eine Vergrößerungssoftware. Das heißt: Wer seine Briefe unter eine Kamera zur Vergrößerung legen muß, braucht am Bildschirm offenbar keine Vergrößerung. Logisch, er kann sich ja den ganzen Bildschirminhalt jeweils ausdrucken und dann unter die K amera legen, haha!

Von Wasserschäden und Baustellen

Im Oktober wurde das Gerüst vor dem Haus aufgebaut. Mitte Oktober wurden die neuen Kunststoffenster eingesetzt. Dabei wurden auch die Fensterbretter herausgenommen. So mußte ich sechs Wochen auf neue Fensterbretter warten und mit den Topfpflanzen auf dem Tisch essen. Mein Caritas-Betreuer hat zweimal angerufen bei der Firma, aber jedesmal hieß es, wir rufen zurück. Es hieß zudem, daß man mich so schlecht erreichen könne, da ich nie da sei. Bei anderen wurde auf den AB gesprochen, auf diese geniale Idee sind sie bei mir nicht gekommen. Andere arbeiten acht Stunden täglich, während ich nur viermal sechs Stunden wöchentlich an der Dialyse bin. Ich wandte mich an den Mieterschutzbund, da ich der Vermieterin ein Druckmittel gegenüber der Verwaltung an die Hand geben wollte, da es so nicht mehr auszuhalten war. Kommentar der Verwaltung: Nur weil man nicht die Erste ist bei so einer großen Renovierung, braucht man nicht gleich zum Mieterschutzbund zu rennen. Irgendwann hat es dann doch geklappt, und die Fensterbretter sind nun breiter als vorher, auch was wert. Dann ging es ums Kämpfen für den Verputz um die Fensterrahmen herum. Dabei habe ich dann direkt einen Brief an die Firma geschrieben. Endlich wurde auch das erledigt. Beim Tapezieren und Streichen war es die Hölle in Dosen. Als ich die Vermieterin fragte, ob der Mann meiner Putzfrau, der die Küche nach meinem Wasserschaden fliest, auch gleich die Wände um die Fenster mit tapezieren und streichen soll, meinte sie, das würde von den Rücklagen gezahlt und von den Arbeitern mit erledigt. Als sie dann drei Tage später wegen dem neuen Waserschaden wieder anrief, meinte sie bei dieser Gelegenheit, ich solle doch mal den Fliesenleger fragen, was er fürsTapezieren nimmt. Als ich ihr sagte, zu spät, der ist schon weg, schimpfte sie, ich hätte das doch gleich mit erledigen können. Ich ließ ihr durch meinen Caritasbetreuer die Nummer meines Handwerkers geben und ihr nochmal erklären, daß ich die Nummer der Gebäudeversicherung wegen dem Wasserschaden nun endlich brauche. Sie rief daraufhin an und keifte wütend auf meinen AB, daß es eine Unverschämtheit sei, daß ich jemand anderen da bei ihr anrufen lasse, und VIELEN DANK für den Brief vom Mieterverband, Sie würde jetzt mit dem GRundbesitzerverband kommen. Einen Tag später erklärte ich ihr dann, daß ich den Brief vom Mieterverband nicht gegen sie gemeint habe, was ich ihr aber schon einmal erklärt hätte, und da meinte sie wieder, nein, ich solle doch nicht so dumm sein, und das mit dem Tapezieren und Streichen selbst erledigen, es würde doch von der Hausgemeinschaft mit gemacht. Dann rief sie drei Tage später wieder an, der Handwerker, den sie beauftragt hätte, würde sich nicht melden, und sie würde es weiter probieren, das würde aber bis nach Dreikönig dauern -- von mir aus bis Ostern. Dann rief sie wieder an, sie käme an den Handwerker nicht heran. Es stellte sich heraus, daß er krank sei und aufgehört hat. Also sollte ich dann doch meinen Handwerker anrufen, und dann hieß es wieder, nein, das würde ein anderer machen, der von der Hausgemeinschaft organisiert wird. Mir war es dann auch schon egal, und irgendwann kam er dann auch: Montag wurde tapeziert, Dienstag gestrichen. Der Boden vor der Balkontüre, wo eine Bohle fehlt, ist noch immer eine Stolperfalle. Als der Architekt wegen der Abnahme da war, schleifte ich ihn zu der Stelle und erklärte ihm, daß sich eine Blinde da den Haxen brechen kann. Und er versprach, daß es gemacht würde. Als immer noch kein Lebenszeichen eines Bodenverlegers kam, riefen wir den Architekten an. Der fragte nach zwei Wochen, ob sich nun die Bodenverlegerin gemeldet habe, und als ich verneinte, gab er mir ihre Handynummer. Als ich dort anrief, knurrte sie, daß sie doch dem Architekten gesagt habe, daß sie erst ab März könne. Also, März.

Der Wasserschaden, den ich verursacht habe, ist mittlerweile optimal behoben. Die Hausrat hat auch sofort ohne Einfordern von Nachweisen 60 Euro für mein kaputtes, durchweichtes Unterschränkchen gelöhnt. Aber die Hafpflichtversicherung zahlt nicht. Der Boden sei ja sowieso schon alt, und ich solle mich an die Gebäudehaftpflichtversicherung wenden, diese würde den Neuwert zahlen und sich dann für den Zeitwert ihrerseits an die Hafpflichtversicherung wenden. Wir waren deshalb bei der Rechtsanwältin. Schlau, wie wir nunmal sind, haben wir uns erst mal bei der Rechtsschutzversicherung abgesichert, ob sie die Kosten für den Fall übernehmen. Ja, mündlich wurde meinem Betreuer von der Caritas mitgeteilt, daß die Kosten übernommen würden. So blieb mir vorerst der Gang zum Amtsgericht wegen Prozeßkostenhilfe erspart, wofür hat man schließlich eine Rechtsschutzversicherung? Als wir bei der Anwältin waren, eröffnete diese uns, daß die Haftpflichtversicherung nicht dafür zuständig sei, denn ich habe den Schlauch ja versehentlich und unbemerkt von mir selbst beim Mülleimer-Rausholen mit herausgezogen. So schrieb sie an die Gebäudehaftversicherung, daß diese den Neuwert von 431 Euro für die Fliesen zahlen müsse. Dann kam der Brief der Rechtsschutzversicherung: Sie bezahlen nur die Beratung! Die Anwältin meinte, daß der Streitwert eh so gering sei, daß es nicht mehr Geld koste als für eine Beratung. Ich war beruhigt. Und dann kam der Hammer: Die Rechtsschutzversicherung hat eine Selbstbeteiligung von mir verlangt bis zu 102 Euro. Da das Anwaltshonorar wegen des geringen Streitwertes nur ca. 60 Euro beträgt, muß ich nun DOCH alles selbst zahlen und nun DOCH zum Amtsgericht hinlaufen, und um Prozeßkostenhilfe bitten. Von der Gebäudehafpflichtversicherung höre ich nichts mehr, die hüllen sich in strategisches Schweigen. Wir, bzw. die Anwältin, haben nochmal hingeschrieben. Wenn die nicht bald zahlen, werde ich mir die 300 Euro von meiner Vermieterin holen, die sie mir vor Zeugen versprochen hat, da der Boden ohnehin bald erneurt werden mußte, weil er eh alt war. Somit muß sie sich sowieso beteiligen. Dann habe ich wenigstens etwas.

Der zweite Wasserschaden, der einen TAG nach der Behebung des von mir verursachten Wasserschadens auftrat (Zufall?) ist noch nicht behoben. Sie haben erst mal einen Monat zugewartet und alles munter durch die Rohre in der Wand tropfen lassen, so daß sich an meiner Wand bereits Schimmel gebildet hat. Erst, als der Chef meines Betreuers, der ja inzwischen das Arbeitsumfeld gewechselt hat, in seiner energischen Art ZWEIMIAL bei der Hausverwaltung angerufen und Druck gemacht hat, haben die reagiert. Mein "Obermirnachbar Klausi", dessen Namen nur erwähnt wird, weil nomen schon manchmal omen est, -- wie man sich nur Klausi nennen kann --, hat ja steif und fest behauptet, bei ihm sei kein Wasserschaden an der Wand. Auf meine Bitte, endlich mal da zu sein, wenn die Männer mit den Wasserdetektoren kommen, meinte er nur, er habe denen doch seine Nummer gegeben. Einen Tag nach dem zweiten energischen Anruf meines Betreuerchefs war er seltsamerweise sofort daheim. Und der Schaden war, wie von mir vermutet, auch bei ihm in der Wohnung. Wie soll denn auch Wasser um die Wohnung des lieben Klausi einen Bogen machen und nur bei mir auftreten, es sei denn, der Rohrbruch hätte GENAU bei meiner Decke angefangen, was sehr unwahrscheinlich ist. Jedenfalls haben sie nun, nachdem sie das Rohr geflickt hatten, ein Gebläse unten am Anfang des Schachts, wo das Wasser in Strömen auf den Kellerboden und dann in einen Eimer geflossen ist, aufgestellt, womit trockene Luft in den Schacht hineingepustet wird. Aber es hilft nichts. nach zwei Wochen waren die Herren wieder da und haben ausgemessen, aber es ist noch genauso feucht. Nun muß ein Tapezierer kommen und die Tapete an meiner Küchenwand entfernen, damit sich nicht erneut Schimmel bildet. Bei mir hört nie etwas auf, bei mir ändert sich nie etwas, und wenn dieser Wasserschaden behoben ist, bin ich sicher, kommt gleich der nächste.