Freitag, 24. Oktober 2008

Was kam raus in Offenburg?

In Offenburg kam nichts heraus. Sie fanden diesmal nichts. Der Arzt dort meinte, er wisse auch nicht, warum das Kalium auf einmal gestiegen sei, offenbar habe meine Niere nun komplett den Geist aufgegeben. Aber das hatte sie ja schon, als ich an die Dialyse kam. Dieses Argument zählte aber mal wieder nicht, dann sei halt noch etwas passiert, daß das Kalium nun auch drinbleibt und nicht mehr ausgeschieden wird. Wir überlegten, ob eine Transplantation nicht das Beste für mich sei, und ich bat ihn, doch für mich zu plädieren, daß ich auf die High Urgency (hohe Dringlichkeit) Liste kommen würde. Ich wollte mich sogleich in Heidelberg vorstellen. Aber da ich ja woanders gelistet bin, können die in Heidelberg nichts machen. Ich will aber vieleicht dorthin, da die mich ja auch von der Dialyse her kennen und mir vielleicht schneller helfen können. Von Offenburg erhielt ich ein unterstützendes Schreiben, daß auch der Arzt dort eine rasche Transplantation für sinnvoll hält, um die "nachvollziehbar störenden Beschweden" zu beheben. Ich kopierte diesen Brief und schrieb an Heidelberg mit Abschrift an meinen Nephrologen. Endlich reagierte der und meinte, daß sein Kollege gerade auf einem Symposium in Heidelberg sei, und daß ich warten solle, was dort herauskommt. Mittlerweile weiß ich, daß man nur auf die HU-Liste kommt, wenn man ansonosten sterben würde, und daß man dann eine weniger gut passende Niere kriegt, damit man überhaupt eine hat. Mein Nephrologe schilderte die Aussichten nach einer Transplantation nicht gerade rosig, wobei angeblich nur 1/3 damit zufrieden sei, ein Drittel sei sogar verzweifelt und bereue den Schritt. Als der andere Arzt aus Heidelberg kam, berichtete er mir, daß die dort "ganz ordentliche Arbeit" machen. Auch er warnte eher vor einer Transplantation und meinte, ich müsse dann jahrelang Medikamente einnehmen, und es gäbe einen Fall in England, wo jemand 30 Jahre eine Niere habe (ach DER Eine mit dem 30jährigen Transplantat) und so lange schon diese Medikamente schlucken würde, und ob ich das wolle. Es wäre besser, sechs Jahre Dialyse zu machen, dann 10 Jahre eine Niere zu haben und dann wieder sechs Jahre zu dialysieren. Wenn das mal so hinkommt, ich werd es so in dieser Reihenfolge "beim Universum bestellen". Ich hätte ja gute Werte, man würde nur schlafende Hunde wecken, wenn man diese Stabilität an der Dialyse mit einer Transplantation aufs Spiel setzen würde. Als ich ihn auf mein Befinden, das Augenflimern, die Gliederschmerzen und die Übelkeit ansprach, meinte er, das könne ja auch andere Ursachen haben. Mein Hinweis, daß diese Beschwerden erst mit der Dialysezeit begonnen hatten, und daß sie nach der Dialyse immer besser sind als vor der nächsten Dialyse, wurde folgendermaßen kommentiert: "Ich will ja nicht so weit gehen und von EInbildung sprechen." Als ich ihm sagte, ich wolle nicht als eine Irre angesehen werde, und ich könne damit leben, wenn sie nicht wissen, was mir fehlt, aber das geht gegen meine Ehre, meinte er, das habe er nie so gesagt, und ich würde das ja nur emotional übertrieben sehen. Und sogar Depressive hätten Sehstörungen, obwohl körperlich dafür keine Ursache da sei. Nun habe ich ja genügend Erkrankungen, als daß man bei mir die Psyche als Erklärung bemühen müßte. Ich bat ihn, doch wenigstens weiter dran zu bleiben, und ich werde ihm den Artikel über Sehstörungen bei Netzhautpatienten an der Dialyse geben, den ich von einem Netzhautspezialisten habe. Offenbar halten die mich einfach nur für eine hysterische Kuh. Ich habe ihm auch erklärt, daß ich schon so oft gute Shunt-Flüsse hatte, aber daß dennoch der Shunt zu war, aber das interessiert die eh nicht. Auch erklärte ich, daß ich früher sogar einen Harnstoff von 200 hatte, und man habe mir dennoch nicht geglaubt. Natürlich meinte er, er könne das gar nicht glauben, daß die anderen Ärzte da nichts gemacht hätten, ER hätte mich mit so hohen Werten bei meiner zierlichen Statur nicht herumlaufen lassen, das sagen die hinterher immer. Als ich ihm sagte, daß auch in letzter Zeit zweimal der Shunt verengt war, und man es auf Anhieb nicht sehen konnte, daß es mir die ersten Male nach den OPs ja auch besser ginge, das bei den letzten Malen aber nicht der Fall war, meinte er, die OPs seien ja auch nur "kosmetische Korrekturen" gewesen, die man nicht hätte machen brauchen. Das muß er ja sagen, er kann ja schlecht zugeben, daß sie notwendig waren, da sie ja versäumt hatten, mich zur OP zu schicken, und ich selbst die Initiative ergriffen hatte. Ich wies darauf hin, daß sie in Offenburg seriös sind und keine rein kosmetischen OPs machen, wenn sie nicht nötig sind, und daß sie dort vermuten, daß mein Augenflimmern und die anderen Beschwerden mit meinem noch wenig erforschten Krankheitsbild zu tun haben. Nur weil man etwas nicht findet, heißt es ja nicht, daß man deshalb nichts hat. Es hat sich schon so oft herausgestellt, daß angeblich psychische Beschweden dann doch eine bis dato noch unentdeckte körperliche Ursache hatten. Ich sage denen nicht mehr, wie ich mich fühle, es hat ja sowieso keinen Sinn, weil man mich nicht ernst nimmt.

Duschkabine steht!

Endlich steht die Duschkabine in ihrer vollen Pracht! Eigentlich meinten die von der Initiative "Arbeit statt Sozialhilfe", an die man sich als einkommensschwacher Bürger wenden kann, und die noch Handwerk zu realistischen Preisen abliefern, daß sie diese Woche nicht kommen könnten, und ich dachte felsenfest, der Termin sei am 28. Oktober. Aber auf einmal klingelte es an der Tür, und Herr Hauenstein von der NOA stand da mit seiner Truppe. Ich spannte ihn gleich ein, mich zur Bank zu führen und das Geld mit mir abzuhaben. Dann ging er los und holte das Ding ab. Es dauerte ca. drei Stunden, und in dieser Zeit mußte ich zum HNO, da die Nase wieder einmal angeschwollen war, und ich eine Knorpelentzündung entwickelt hatte, die angeblich auch nur in ganz seltenen Fällen vorkomen soll. Ich bekam Antibiotika verschrieben und ging nach Hause, wo inzwischen die Arbeiter fertig waren. Es kostete nur 65 Euro, was ich sehr human finde. Ich habe die Duschkabine bereits eingeweiht, und ich bin sehr zufrieden. Sie ist etwas eng, da sie die Kabinenwände am inneren Wannenrand befestigen mußten, aber man gewöhnt sich daran. Sie ist sehr stabil mit "gebürstetem Aluminium", wie mir ein Bekannter sagte.

Gott sei's getrommelt, gepfiffen und gebaßgeigt! Möge sie lange halten!

Nachstar -- jetzt schon!?

Als ich zur Kontrolle bei der Augenärztin war, konnte ich das erste Mal fast die 20%-Reihe sehen. Leider war dies beim zweiten Mal nicht mehr so. Die Ärztin meinte, es sei der Nachstar, wobei sich am hinteren Pol des Kapselsackes, der nach der Linsenentfernung im Auge verbleibt, Dreck ansammelt. Dies kommt sonst immer erst nach ein paar Monaten, aber bei mir kam es schon zwei Wochen nach der OP. Auch war der Augendruck etwas erhöht, was die Ärtzin beunruhigte. Daher bestellte sie mich für die nächste Woche wieder ein. Da war dann wieder die andere etwas junge Ärztin da. Die meinte damals etwas spöttisch, als ich ihr von meinen dialyseabhängigen 'Sehstörungen erzählt habe, "da sind Sie ja wohl ein ganz besonderer Fall, so etwas habe ich ja noch nie gehört." Diesmal behauptete sie, ich sei das erste Mal vor ein Kästchen gesetzt worden, wo man die Brechkraft der Linse untersucht hätte, und das habe nicht geklappt, und daher gäbe es keine Ergebnisse. Dies müsse jetzt mit erweiterten Pupillen widerholt werden. Ich schwor Stein und Bein, daß ich niemals vor irgend einem Kästchen gesessen habe. Dies ist -- abgesehen davon, daß ich mich ja wohl daran werde erinnern können, was an mir gemacht wurde --, insofern wichtig, als daß sie das erste Mal meinte, ich brauche keine Brille, und nun auf einmal solle ich eine bekommen. Ich wandte ein, daß sie mir das erste Mal sagte, ich sei weitestgehend normalsichtig, die Linse sei optimal angepaßt, und ich bräuchte keine Brille, und daß ich eher denke, daß das schlechtere Sehen sicher eher am Nachstar läge. Sie stimmte zu, man müsse den Nachstar erst lasern, bevor man entscheiden kann, ob ich eine Brille brauche. Das meine ich aber auch, denn es ist ja unsinnig, eine Brille auf einen Nachstar hin anzupassen, und wenn der weg ist, brauche ich die Brille dann doch nicht mehr. Ich habe die Mädels vorne im Verdacht, daß sie die Untersuchung das erste Mal vergessen haben und einfach einen Strich reingemacht haben, daß es angeblich nicht geklappt habe. Das hätte ich nämlich gemerkt, wenn es nicht funktioniert hätte, so wie ich es ja damals in Fürstenfeldbruck auch mitbekommen habe, daß sie bei meinem Auge kein Ergebnis kriegten und zu zweit mehrmals probiert haben.

Ich wandte auch ein, daß das Lasern sicher wenig helfe, denn der Nachstar könne immer wieder kommen, ich kenne genug Leute, bei denen das so ist. Sie meinte, die Frau, die mir das erzählt habe, habe das sicher mit was anderem verwechselt. Klar, wir Patienten sind ja auch alle blöd, wir merken nicht, was an uns gemacht wird. Ich bin mir sicher, daß ich auch zu den Kandidaten gehöre, wo der Nachstar immer wieder kommt. Es ist mir halt gar kein Erfolg gegönnt.

Montag, 6. Oktober 2008

Shunt kommt von Schande: Es geht mal wieder nach Offenburg

Vor einigen Wochen merkte ich, daß ich mich wieder schlechter fühle. Das sagte ich auch der Ärztin. Ich konnte ja bis dato essen, was ich wollte, und hatte keinerlei Kalium-Probleme. Auf einmal merkte ich, daß mir morgens die Beine wackelig waren, und daß ich mit der rechten Hand nicht mehr richtig zugreifen konnte. Ich verdächtigte gleich das Kalium. Als ich das dem Arzt sagte, glaubte der mir wieder nicht. Aber als das Ergebnis der Kalium-Messung kam, war es bei 5,8, und ab 6 wird es bedenklich. Somit mußte er einräumen, daß das Kalium nochmal am Ende der Dialyse geprüft werden muß. Am Ende war es dann bei zwei Dialysen zum Schluß so hoch wie sonst, wenn ich am Anfang komme. Nun habe ich total auf Obst und Gemüse verzichtet. Das Kalium ist jetzt zwar so hoch wie sonst, aber nur mit strengem Verzicht. Würde ich so weiter essen wie bisher, würde es gefährlich. Daher denke ich, daß der Shunt wieder mal zu ist. Auch fühle ich mich nach der Dialyse so schlecht wie sonst eher vor der Dialyse. Das Augenflimmern kommt noch viel früher als sonst. Ich habe den Oberarzt aus dem Klinikum, der immer bei uns die Feiertagsvertretung macht, um eine Überweisung nach Offenburg gebeten, und er hat das auch eingesehen. Die eine Schwester hat etwas geknottert von wegen: wieso, der Shunt liefe doch. Als ich ihr erklärte, daß das Kalium bei mir der beste Indikator für eine Shunt-Insuffizienz sei, meinte sie nur, naja, wenn Sie meinen. Den Termin habe ich bereits, und morgen geht es los. So geht es nicht mehr weiter. Ich werde jetzt so oft hingehen, bis sie mir den Shunt an den anderen Arm legen. Ich halte es auch körperlich nicht mehr aus, weil mir immer so komisch ist. Lange mache ich das nicht mehr mit! Dann tue ich alles, um diesen Zustand zu beenden.

Ich habe während der letzten OP die Wader-Wecker-CD gehört, die sowohl ich als auch der Arzt hatte, und ich versprach ihm, ihm die Wader-Wecker-Mey-Doppel-CD zu brennen. Mal sehen, ob er mir dann gewogen ist. :-) Eine CD ist lang genug zum Shunt-Unterbinden am einen Arm, und die andere CD reicht zum Shunt-Verlegen an den anderen Arm, dann haben wir die ganze Zeit musikalische Untermalung. :-) Hoffen wir, daß er was findet und es auch beheben kann, sonst bin ich verratzt und muß immer so weiter leben, bis die NIere kommt: totale Einschränkung beim Essen und immer schlapp! So will und kann ich nicht leben!

Star-OP -- das graue Vögelchen ist ausgeflogen

Endlich habe ich mich durchgerungen und die Star-OP durchführen lassen. Am 28. September bin ich ins Herzog-Theodor-Krankenhaus zur Aufnahme nach München gefahren, gegründet vom "einzigen Wittelsbacher, der was gearbeitet hat", laut meiner ersten Zimmerkollegin, die mir half und mich gut einwies. Dort habe ich erst mal ein gutes Eis in der Nähe gegessen. Abends untersuchte mich noch eine sehr junge Ärztin, ob auch das Auge für die OP in Ordnung ist. Sie fragte mich: "Haben Sie Ihr Dialysegerät dabei?" ("Ja, der Hänger mit der Maschine sucht noch einen Parkplatz, und der Installateur für die Osmose ist auch schon bestellt.")
Am nächsten Tag gab es wieder Ärger mit dem Taxi zur Dialyse. Der Augenarzt hatte nur die Kopien der Transportscheine an die Klinik geschickt. Ich hatte einen Brief von der Kasse dabei, den ich einem der Fahrer gegeben hätte, der dann die vier mal gefahren wäre, und der hätte dann direkt mit der Kasse abrechnen können. Aber die Schwester meinte, das ginge nicht. Auch hat sie, was ich hinterher erfahren habe, den Fehler gemacht, n icht die Zentrale sondern den Stand anzurufen. Dort sind auch Einzelunternehmer, die nicht auf Transportschein fahren. So habe ich die sieben Euro erst mal vorgestreckt. An der Dialyse haben wir dann meinen Brief von der Kasse an die Zentrale gefaxt. Ich dachte, es sei ein Unternehmen, das speziell für die Dialyse fährt. Als dann der Taxifahrer kam, wollte er den Schein nicht nehmen, den mir die Dialyse ausgestellt hatte. Er rief aber dann bei der Zentrale an, die ihm sagte, er solle ihn dort abgeben und würde dann sein Geld kriegen. Bei der Dialyse lag ein Mann mir gegenüber, der auf einmal gellend aufschrie. Ich rief die Schwester, die auch gleich kam. Dem Mann war die Nadel aus dem Arm gerutscht. Die Schwester war froh, daß ich so laut geschrien habe, um sie herbeizuholen. Es war obendrein noch ihr Geburtstag. Es ging nochmal gut, die mußten halt dann alles aufputzen, aber der Mann blieb wohlauf.

Am Mittag bezog dann eine andere Frau mit mir das Zimmer, die ebenfalls am selben Tag operiert wurde. Sie war sehr nett. Ihre Tochter hatte sie gebracht. Die eine Schwester, Schwester Karin, war sehr nett. Als ich sie fragte, ob wir denn morgen duschen dürfen, meinte sie: "Morgen ist piano, und heute ABEND ist AUCH piano!" Die war sehr lieb und hat mir sogar mal einen Kaffee von sich gegeben, weil keiner mehr da war, als ich von der Dialyse kam. An diesem Montag vor der OP warteten wir voller Angst und voller Bangen. Besondere Angst hatte ich vor der Dämmernarkose. Ich mag es nicht, belämmert zu sein. Als ich dann dran kam, war die erste Frage der Narkoseärztin, wo meine Versichertenkarte sei. Die wurde dann nachgereicht. Offenbar wurde die Ärztin separat vergütet. Da meinte ich zur Anästhesistin, ich wolle auf keinen Fall eine "Lämmernarkose" haben. Sie meinte, sie könne mich nicht zwingen, wenn ich das nicht wollte, sie legte aber vorsichtshalber eine Kanüle, falls ich es mir anders überlegte. Ich bekam auch keine lokale Anästhesie ins Auge gespritzt, weil ich ja von der Dialyse noch Heparin im Blut hatte, und ich sonst eien Bluterguß am Auge gekriegt hätte. So bekam ich Tropfen ins Auge, damit es taub wurde. Dann wurde mir eine Sauerstoffsonde unter der Nase angeklebt und ein Abstandshalter für das OP-Tuch am Kinn befestigt, damit das Tuch nicht direkt auf das Gesicht fallen konnte, das nur das Auge frei läßt. Es war wie Tüll, man konnte durchgucken, daher hatte ich keine Panik. Ansonsten war mir die Vorstellung, mit einem Tuch über dem Kopf dazuliegen schon komisch. Der Augenarzt war nicht so angetan davon, daß ich keine Narkose wollte. Dann bekam ich ein paar Pflaster ins Gesicht. Und es ging los. Ich spürte gar nichts außer den Bewegungen, oder wenn etwas Crème oder Paste auf mein Auge fiel. Manchmal drückte es etwas in der Augenhöhle. Das Licht blendete auch ganz schön. Dann kamen die Geräusche, die wie beim Zahnarzt klangen, als er die Linse zermörserte und absaugte. Ich bekam sogar Zahnweh, weil ich es so empfand wie beim Zahnarzt. Er meinte, es sei schwer, mich zu operieren, da ich ja diesen Nystagmus habe, bei dem das Auge unwillkürlich herumzittert. Nach einer Weile machte er das Licht aus und meinte, jetzt kommt die Linse. Dann ging das blendende Licht wieder an, und dauernd schüttete er mir literweise Wasser über das Auge, so daß ich froh war, abgedeckt zu sein. Meine Haare waren hinterher patschnaß sowie mein Rücken meines Hemdchens. Wir mußten die eigenen Hemdchen anziehen und bekamen keine OP-Kleidung. Das finde ich eher nachteilig. Als das Licht ausging, war alles dunkel vor meinem Auge. Ich rief vor Schreck: "Jetzt bin ich ja blind!" Da meinte der Arzt, ich sei nur geblendet, da das Licht so stark ist. Er meinte, ich habe tapfer durchgehalten, er war wohl überrascht, daß ich es so gut ausgehalten habe, obwohl ich nur eine Tropfenanästhesie und keine Dämmernarkose hatte. Schwester Karin holte mich ab und hatte schon die Brote geschmiert. Am Abend hatten wir eine Augenklappe drauf. Am nächsten Tag wurde sie abgenommen und einen Tag durch eine durchsichtige Klappe ersetzt. Ich konnte noch wenig sehen. Durch die Dialyse, die bei mir das Sehen sehr beeinflußt, war alles noch verschwomen. Denn ich hekam keine HDF wie daheim und hatte daher eine wenig effektive Blutwäsche. Wenn die Dialyse gut läuft, kann ich am Ende ganz klar sehen. Auch war das ganze Auge noch ziemlich verpappt und verklebt von den Salben und Tropfen. Nach ein paar Tagen konnte ich aber schon besser sehen. Nun kann ich mit dem operierten Auge, welches ja sogar mein schlechteres Auge ist, wieder meine Uhr lesen. Das geht aber NUR unmittelbar nach der Dialyse. Vor der nächsten Dialyse sehe ich sie nicht einmal mehr richtig mit dem besseren linken Auge. Heute war ich bei der Augenärztin, und die meinte, wenn ich die ganze untere Reihe sehe und nicht nur die 7, dann kann ich 20% sehen. Es würde sich n och weiter entwickeln, da das Auge ja noch abheilen muß. Das wäre dann der Zustand wie vor dem grauen Star, und damit bin ich vollends zufrieden. Leider ist es ja dialysebedingt nicht immer der Fall, daß ich meine volle Sehkraft nutzen kann, weil die im Laufe des Dialyseintervalles immer schlechter wird. Das sagte ich auch der Ärztin, und die fand das nur komisch und konnte damit nichts anfangen. Ich muß nun die nächsten vier-sechs Wochen einmal wöchentlich zum Augenarzt. Ich werde auch das andere Auge machen lassen, denn das schlechtere Auge war schon erfolgreich. Danach passen wir dann die Lesebrille an. In die Ferne sei ich laut Augenärztin "weitestgehend normalsichtig", was heißt, daß ich in die Ferne keine Brille brauche, da die Linse optimal angepaßt ist. Normalsichtig heißt aber nicht, daß ich normal sehen kann, sondern das, was in meinem Rahmen möglich ist. Jetzt muß noch die Dialyse verbessert werden, und dann kann ich wieder sehen wie früher. Der Blindenhund wird aber dennoch nicht abbestellt werden, da das Gesichtsfeld ja eng bleibt.

Duschkabine, wann kommst Du?

Nun habe ich noch die alte wackelige Plastik-Duschkabine, aus der sogar die Dichtungen herausgefallen sind. Mein Vater und meine Mutter kamen zu Besuch, und mein Vater ist mit mir zum Baumarkt (Jippijajajippijippijeeee...., genau der). Wir haben nun endlich eine schöne Duschkabine gefunden. Sie ist aus Lugano-Glas, also kein Echtglas. Und sie hat einen Alurahmen, der nicht schön weiß sondern in Alu-Farbe gehalten ist. Dennoch ist sie sehr elegant. Sie hat keinen Eckeinstieg, da ich nicht sehe, ob beide Türen genau aufeinander stoßen, und so das ganze Wasser rausläuft. Es ist eine Falt-Türe, die ich gut aufbekomme. Mal hoffen, daß ich dann noch am Waschbecken vorbei in die Kabine hineinkomme. Sie kostet 10 mal soviel wie das lidschäftige Ding, nämlich 500 Euro. Wenn also eine Duschkabine um 500 Euro noch nicht mal Echtglas hat, dann wundert es mich nicht mehr, daß die um 200 Euro mit Echtglas im Rahmen verzogen war. Für das Geld ist die einfach nicht zu haben. Nun habe ich hoffentlich was GEscheites und Vernünftiges. Ich lasse sie mir auch von einem Profi einbauen, nämlich von jemandem von NOris Arbeit (NOA). Der war schon einmal wegen des Abflusses da, und der hatte mir damals schon angeboten, mir die Duschkabine einzubauen. Aber ich wollte es halt billig und habe sie mir von einem Hobby-Handwerker einbauen lassen. Der von der NOA ist ein gutes Mittelding zwischen Hobby-Handwerker und sehr teurem Sanitärhandwerker. Sobald die Kabine da ist, gebe ich ihm das Geld, er kholt sie ab und baut sie ein. Hoffentlich ist es dann damit endlich getan!

Endlich ein Festplattenrekorder

Nun habe ich endlich einen Festplattenrekorder gefunden, der die Filme mit Bildbeschreibung für Sehbehinderte und Blinde im Zweikanalton mit aufnimmt. Der Technisat K2 schafft das Wunder. Nun habe ich mich zum Kabel angemeldet. Leider muß man dieses blöde digital home mit buchen und muß das Probeabo kündigen, und dann muß man um eine Kündigungsbestätigung ringen, damit man nicht nach zwei Monaten für irgendwelche Schrottprogramme zahlen muß, die man nicht will. Der Technisat hat keinen Slot für eine Smart-Card. Aber man kann bei Bedarf ein Alpha-Crypt-Light-Modul in den CI-Steckplatz einführen. Ich habe vom Kabel-Ingenieur, der zum Anschließen kam, zwei Steckdosen gekriegt, da er schon merkte, daß ich zwei Receiver anschließen will. Aber man braucht eigentlich nur eine Dose. Denn ich habe das Antennenkabel von der Dose über den Receiver zum Videorekorder und zum Fernseher durchgeschleift und die Geräte hintereinander kaskadiert. Und das geht! Der Videorekorder nimmt noch analoge Kabelprogramme auf, so daß ich bis 2010 die Privaten nicht über ene Smart-Card digital zu empfangen brauche. Und der Fernseher nimmt die Analogen auch noch an. Am AV1 hängt dann der Receiver, der die öffentlich Rechtlichen digital empfangen kann. Um diese ist es mir ja auch gegangen, denn nur die haben den Zweikanalton für Blinde. Ich habe aber noch den Kabel-Receiver, den ich vielleicht noch zwischen Fernseher und Technisat-Receiver stecke. Dann kann ich mit der Festplatte vom Technisat auch digital die Privaten aufnehmen und die Werbung bequem rausschneiden. Aber das muß ich in aller Ruhe machen. Doof is tnur, daß es genauso stolpert wie beim DVB-T-Receiver. Der Ingenieur hat den Verstärker unten im Keller repariert. Da kam der Nachbar und meinte: "ENDLICH sehe ich mal die Programme in schöner Qualität, ich WUSSTE ja gar nicht, daß da was kaputt war, ich dachte, das gehört so!" So haben wir nebenbei noch ein gutes Werk getan. Manchmal muckt der Receiver und nimmt nicht den ganzen Film auf, schaltet zu spät an oder zu früh ab. Das liegt vielleicht entweder an der Zeitverschiebung, wenn die Filme zu spät anfangen, oder gar an den Rucklern und Aussetzern vom digitalen Fernsehen, die der Receiver als Beenden der Ausstrahlung interpretiert und sich ausschaltet. Wie sage ich doch immer: Digital -- scheißegal! Wenn das mit dem Timing nicht klappt, schicke ich den Receiver wieder zurück. Aber ich denke, da muß es eine Lösung geben.

Hauptsache, es läuft endlich.