Freitag, 27. November 2009

Polizei kommt nicht auf Hilferuf

An die Polizeihauptdienststelle


Auf Notruf keine Hilfe


XY-Stadt, 27.11.09


Sehr geehrte Damen und Herren,


heute am Vormittag um ca. 11:15 rief ich bei der 112 an, um zu melden, dass mir eine Dame über den Blindenstock gefallen war, und dass ihr schlecht sei und sie blute, und ich bat um einen Sanitätr mit Verbandszeug in die Xssssstraße in Höhe der Drogerie Müller. Mir wurde zugesagt, dass jemand geschickt würde. Ich wartete zusammen mit der Dame, wobei auch ein Herr türkischer Abstammung mit uns wartete.
Nach etwa 10 Minuten entschieden wir, dass offenbar niemand kommt, und die Dame wandte sich an die Augenarztpraxis Dr. B.R., wo ihr Mann gerade in Behandlung war, damit sie dort eventuell ärztlich versorgt würde. Allerdings war sie ziemlich wackelig auf den Beinen, aber da von Ihnen niemand kam, war dies die einzige Lösung. Da ich fast blind bin, und sie den Weg wusste, ging sie ohne Begleitung.

Im Februar 2003 passierte mir ebenfalls Ähnliches, dass nämlich keine Hilfe kam. Ich rief damals die 110 an, da ich mit stärksten Schulterschmerzen bewegungsunfähig im Bett lag, und beim ärztlichen Notdienst das Telefon dauernd besetzt war. Ich gab damals an, dass ich fast blind bin und mich nicht aus dem Bett bewegen könne und hilflos in der Wohnung läge. Am anderen Ende der Leitung kam nur barsch: „Da kann ich auch nichts machen.“ Ich rief nochmals an, und es kam dieselbe Aussage. Als ich dann völlig verzweifelt und weinend die 112 wählte, war am anderen Ende endlich jemand mit Herz und Verstand, der ein Fax an den ärztlichen Notdienst schickte.

Ungefähr im Jahre 2005 Ende August fand ich mich in der Polizeidienststelle ein und gab durch die Sprechanlage an, dass ich eine Anzeige machen wollte, da mir ein Nachbar anonym gedroht hatte, meine Katzen zu töten. Mir wurde der Einlaß zunächst verweigert, und mir wurde erst die Türe geöffnet, nachdem ich angab, mit dem Tierschutz Rücksprache gehalten zu haben und auf dessen Anraten zur Polizei gegangen sei. Statt aber meine Anzeige aufzunehmen, wurde ich nur über meine Person befragt, ob ich alleine lebe, berufstätig sei, wie viel ich noch sehen könne. Dann wurde vom diensthabenden Beamten geäußert, er glaube nicht, dass der Nachbar so etwas tun würde, und wenn doch, wie wolle ich dann nachweisen, dass die Katzen umgebracht wurden. Er schrieb zwar mit, doch wurde mir nichts zur Unterschrift vorgelegt, also die Anzeige demzufolge gar nicht erst aufgenommen. Der Beamte hatte mich als Person auch gar nicht ernst genommen, wie ich aus seiner Art der Fragestellung unschwer erkennen konnte.

Ich fühle mich diskriminiert und als Bürger zweiter Klasse. Meine Hilferufe werden nicht entsprechend behandelt. Somit kann ich mich also nicht drauf verlassen, dass mir in einem Notfall geholfen wird. Auch wenn dies nun leichtere Fälle waren, muß bei einem Notruf der Sache immer nachgegangen werden. Ich empfinde besonders im von mir zweiten geschilderten Fall, dass ein solches Verhalten regelrecht unmoralisch ist. Mein Vertrauen in die Polizei ist durch solche Vorfälle nachhaltig erschüttert.

Ich werde mich, da mir dies nun allzu häufig passiert ist, nun an die Presse wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Keine Kommentare: