Sonntag, 4. Dezember 2016

Geräteglück -- Gerätepech -- Geräteärger

Nun haben sich ziemlich viele Schwierigkeiten mit den neuen Geräten gelegt. Zum einen habe ich dann doch einen neuen Kurzzeitwecker zugeschickt bekommen. Den Kurzzeitwecker habe ich zusammen mit dem neuen sprechenden Fieberthermometer, über das weiter unten noch berichtet wird, zu unserem Blindenverband mitgenommen, da dort ein Lehrer für lebenspraktische Fähigkeiten arbeitet, der mir die Bedienung zeigen konnte. Der Wecker ist ziemlich komplex, der LPF-Lehrer musste selbst einmal das Gerät anschauen und die Gebrauchsanweisung lesen. Einiges war auch nicht sehr verständlich oder an anderer Stelle ganz anders beschrieben. Lustig war, dass die Batterien schon wieder fast leer waren. Als ich 3 Sekunden einstellte und auf den Piepton wartete, wurde das Piepen immer tiefer und immer länger, es klang wie in einem Science-Fiction-Film, als säßen wir in einem Raumschiff. Es war zumindest sehr komisch. Nun muss ich wieder Knopfzellen suchen und kaufen, wobei es für jedes Gerät ja wieder andere Knopfzellen gibt. Am Montag werde ich das mit meinem Helfer tun, und dann hoffen wir, dass das Gerät dann auch funktioniert. Einer meiner Assistentin hatte ein sprechendes Fieberthermometer bei Tchibo gekauft, wobei er zunächst gar nicht wusste, dass seines sogar eine Sprachausgabe hat. Er hat dafür 20 EUR bezahlt und brachte es mir mit, damit ich ausprobieren konnte, ob ich ein Stirnthermometer und Ohrthermometer überhaupt bedienen konnte. Es war etwas schwer, die Kappe abzuziehen, unter der dann der Fühler für das Ohr steckte. Aber ich schaffte es dann nach einiger Übung. Das Ding sieht etwas aus wie eine Pistole, ich amüsierte mich köstlich, als ich mir das Gerät an die Stirn hielt und abdrückte. Ich stellte mir vor, dass das so auch die Adeligen gemacht haben, wenn sie sich umbringen mussten, weil sie etwas Schändliches getan hatten. Man musste es etwas in die Nähe der Schläfen halten und dann den Knopf drücken. Mein Helfer meinte aber, dazu braucht man schon ziemlich viel Fantasie. Auf jeden Fall hatte ich so ein Thermometer zuvor noch nie gesehen. Er sagte, wenn ich damit klar käme, würde er es mir für einen Zehner verkaufen. Ich dachte, ich könnte es ja noch einmal bei einer hochwertigen medizinischen Firma versuchen, bei der ich auch mein sprechendes Blutdruckgerät bekommen hatte. So schaute ich mit meinem neuen Smartphone im Internet und fand auch tatsächlich die Firma, wo ich dann sofort anrief. Man erklärte mir, die unverbindliche Preisempfehlung läge bei 66 EUR. Ich könne es aber nicht dort direkt bestellen, sie würden nur für den Großhandel liefern, ich sollte eben im Internet nachschauen, ob ich das Thermometer in irgend einem Internetshop finden würde. So schaute ich zusammen mit meiner Helferin, wobei sie auf ihrem Smartphone und ich auf meinem arbeitete, ich fand die Nummer, und sie wählte dann. Denn es gibt manche Firmen, bei denen ein Button vorhanden ist, der gleich den Wählvorgang einleitet. Dies war aber bei der Firma, wo ich auch die Uhr herhatte, und bei der ich nun das Thermometer für 25 EUR gefunden hatte, nicht der Fall. Ich erkundigte mich, und tatsächlich handelt es sich hier um ein Sonderangebot, wobei ich natürlich sofort zuschlug. Das Fieberthermometer war auch sofort nach einigen Tagen dar. Ich nahm es auch mit zu unserem Blindenverband, wo ich am selben Tag eben auch den Kurzzeitwecker näher erklärt bekam. Es war nicht schwer zu bedienen, aber auch hier war die Kappe sehr schlecht abzuziehen. Nach einigem Üben, und wohl auch deshalb, weil das Material etwas lockerer wurde, schaffte ich es mühelos, die Kappe abzuziehen und wieder drauf zu stecken. Das Gerät spricht nicht in jeder Situation, es sagt lediglich die Temperatur an. Der Mann am Telefon von der Medizinfirma meinte, das Gerät habe aber ein großes Display, da würde ich das dann schon sehen. Zuvor hatte ich ihm noch gesagt, dass ich fast blind bin. Selbst der Lehrer für LPF konnte das Display kaum lesen. Nun denn. Das Gerät gibt, nachdem man es eingeschaltet hat, und es seine Daten überprüft hat, einen Piepton von sich. Dann hält man es an die Stirn und drückt ab. Sogleich ertönt kein Schuss sondern die Temperaturansage. Wenn man die Kappe abzieht, muss man es etwas ins Ohr hinein drehen, da der Gehörgang ja etwas krumm ist. Hier muss man dann eine andere Taste betätigen, nämlich die gleiche, mit der man es einschaltet. Sogleich wird einem die Temperatur ins Ohr gesagt. Die Lautstärke kann man wählen, bzw. ein sehender, man selbst natürlich nicht. Es wundert mich immer wieder, wie die Firmen entscheiden, was einem blinden reichen muss. Es wäre doch genauso einfach, wenn man sich denn schon die Mühe macht, eine Sprachausgabe zu programmieren und zu installieren, das gesamte Menü mit der Sprachausgabe zu unterlegen. Nun denn, wenn die Einstellungen einmal vorgenommen wurden, muss man ja sowieso nicht mehr viel oder fast gar nichts mehr ändern. Zuhause probierte ich es noch ein paar Mal aus, wobei ich feststellte, dass die Temperaturen ziemlich hoch angesetzt waren. Ich hatte sogar ein paar Mal 38° Fieber. So nahm ich das Gerät mit in die Transplantationsambulanz, wo wir mit dem dortigen Fieberthermometer einen Vergleich machten. Es stellte sich heraus, dass ich versehentlich ein paar Mal den Knopf für die Stirn anstatt den für das Ohr gedrückt hatte. Außerdem habe ich im Ohr eine höhere Temperatur als im Körperkern. Dies war schon einmal irreführend, als ich einen Shunt revidiert bekam, und man mich nicht nach Hause lassen wollte, da man annahm, ich hätte Fieber. Als wir dann rektal gemessen hatten, stellte sich heraus, dass ich einfach nur heiße Ohren habe. Hätte ich das im Internat schon gewusst, hätte ich das natürlich für mich genutzt, denn da ich kein Fieber bekam, musste ich, egal wie dreckig es mir ging, zur Schule, und im Gegensatz zu den anderen, die das Essen ans Bett geliefert bekamen, musste ich mich selbst mit schwerer Bronchitis noch in den Speisesaal schleppen. Zumindest war nun geklärt, weshalb es im Ohr zu hohe Temperaturen ansagte, denn sonst hätte ich das neue Fieberthermometer gleich wieder zurückgeschickt. Denn der Lehrer für lebenspraktische Fähigkeiten meinte, sie hätten schon einmal den Vorgänger dieses Fieberthermometers dieser Firma gehabt und hätten den Kunden davon abgeraten. Ich fürchtete schon, dass das Gerät daher so günstig war, da die Internetfirma vielleicht ihre alten Bestände an Vorläuferprodukten loswerden wollten, ehe sie von der Medizinfirma die Neuauflage des Produkts bestellen würden. Aber offenbar handelt es sich um ein gutes Thermometer und tatsächlich einfach nur um ein Sonderangebot, wo ich einfach mal Glück hatte. Das alte Thermometer, mit dem man unter dem Arm misst, haben wir mit neuen Batterien bestückt, wobei die Handhabung immer noch schwierig ist, da es unter dem Arm sehr ungenau ist, bzw. überhaupt nichts ansagt oder mitten in der Ansage abbricht. Die Apothekerin beharrt immer noch darauf, dass ich es einfach nur falsch bedient hätte, und dass es unter dem Arm einfach nicht genau sei. Dabei ging es darum, dass es teilweise überhaupt nicht gesprochen hat, auch nicht dann, als die Batterien ausgewechselt wurden. Eigentlich war das Thermometer nicht von der Apotheke, daher verstehe ich nicht, weshalb die Apothekerin so starr auf einem Bedienfehler beharrte. Nun habe ich ja drei Möglichkeiten, da kann im Ernstfall auch nichts mehr schief gehen. Ich hatte ja eine sprechende Uhr mit Funk und Solar gekauft, die mir relativ schnell kaputt ging, da ich mich gestoßen hatte. So sendete ich die Uhr an einem Montag ein, und prompt kam am Freitag eine neue Uhr zu mir zurück, und ich musste keinen Pfennig zahlen, da die Garantie übernommen wurde. Ich war wirklich glücklich, und mein Nachbar ließ es sich nicht nehmen, mit seinem Uhrmacherwerkzeug das Armband hin zu montieren. Als er es bei mir zu Hause probierte, viel eine der kleinen Nadeln mit den Spiralen, die in das Armband geklemmt wird, zu Boden, und nach vergeblicher Suche wollten wir schon aufgeben, als ich vorschlug, doch mal vielleicht etwas tiefer unter dem Sofa zu suchen. Es war tatsächlich dorthin gehüpft. Am Nachmittag, nachdem er alles mitgenommen hatte, rief er dann an und sagte, Du kannst schon mal Kaffee machen, ich komm jetzt vorbei. Er brachte dann noch Kuchen mit, und ich lud ihn dazu ein, denn er hatte mir schon sehr häufig geholfen. Nun war einfach einmal eine Einladung fällig gewesen. Mit meiner Waschmaschine, die nun mittlerweile 18 Jahre alt ist, geht es wahrscheinlich bald dahin. Sie schleudert nicht mehr richtig, manchmal scheppert sie ganz laut, wenn sie in den Schleudergang wechseln will, und dann bleibt sie einfach stehen, und die Wäsche kommt ziemlich nass heraus. Wir haben dann einmal unten das Sieb geöffnet, wobei ein kleines Stückchen von einer Packung zweier Waschmittel-Tabs zum Vorschein kam, was aber eigentlich nicht zu dem Problem hätte beitragen dürfen. Ich hoffe aber dennoch, dass damit das Problem behoben ist. Meine Eltern haben mir aber zugesichert, mir eine neue Waschmaschine zu finanzieren, falls die alte nach langer Jahre Arbeit den Geist aufgibt. Nach 18 Jahren darf selbst eine Maschine einer hochwertigen Firma einmal kaputt gehen, doch sollte sie sich noch etwas Zeit damit lassen und dies nicht ausgerechnet jetzt tun. Bevor ich ins Krankenhaus gehe, werde ich noch einmal einen ganzen Schwungwäsche zu waschen haben, dann werden wir ja sehen, ob sie das durchhält. Inzwischen habe ich vier Maschinen gewaschen, die Maschine hat problemlos ihre Arbeit erledigt. Ich bin also guter Dinge, dass sie noch eine Weile ihren Dienst tun wird. Ich habe bei einer Hilfsmittelfirma einen barrierefreien Eierkocher gefunden. Ich hatte schon immer Interesse an so einem Gerät gehabt, wusste aber nie, wie man den bedient, und hatte immer Angst, mich vielleicht zu verbrühen oder am heißen Dampf zu verletzen. Nun dachte ich, wenn der Kocher barrierefrei ist, gibt es vielleicht bestimmte Sicherheiten dafür. Da ich ja noch ein paar Weihnachtswünsche offen hatte, fragte ich meine Eltern, ob ich dieses Gerät bestellen und die Rechnung an Sie weiter schicken könnte. Außerdem gab es dort auch Einführhilfen für die Steckdosen, das ist besonders dann wichtig , wenn die Löcher im Winkel von 45° versetzt sind. Wie dies genau funktioniert , werde ich dann sehen, wenn das Paket da ist. Ich habe sechs Stück bestellt, denn man kann ja nie genügend solcher Hilfen für sämtliche Steckdosen haben, und ab sechs Stück wurde es etwas günstiger. Es war etwas schwierig, der Firma klarzumachen, dass meine Lieferadresse eine andere ist als die Rechnungsadresse, denn sie wollten mir die Rechnung mit ins Paket legen, was ja eigentlich nutzlos gewesen wäre. Tatsächlich hätte es 2,50 EUR gekostet, wenn sie die Rechnung separat an meine Eltern geschickt hätten. Somit fand ich über mein Smartphone die Mailadresse meiner Eltern heraus, die ich nicht auswendig kann, da ich sonst immer einfach nur den Namen eingebe, und sich die Adresse automatisch einfügt. So konnte ich ganz schnell, ohne den PC extra einschalten zu müssen, der Firma Bescheid geben. Noch am Abend kam dann die E-Mail mit der Rechnung bei meinen Eltern an, und meine Mutter schickte sie weiter an mich, da auch die Gebrauchsanweisung für den Eierkocher beigefügt war. Sie rief dann an und fragte mich, ob alles angekommen sei, und selbst während des Kochens konnte ich schnell auf mein Smartphone schauen und ihr eine E-Mail schreiben, dass alles da ist. Früher hätte ich dazu extra den PC einschalten müssen. In manchen Dingen ist zu ein Smartphone sehr bequem. Mit dem Smartphone geht einiges schon besser, wo es wirklich unschlagbar ist, das ist der Fall, wenn ich irgendwo anrufen möchte, wo ich keine Telefonnummer habe. Selbst dann, wenn der Name nicht in meinen Kontakten ist, und ich den Befehl für das anrufen erteile, wählt das Telefon die richtige Nummer. Das geht aber nur, wenn die Firma dies entsprechend auf ihrer Homepage hinterlegt hat. Aber die meisten Kontakte trage ich jetzt ein, denn wenn ich schon einmal eine Nummer gewählt habe, brauche ich sie einfach nur den Kontakten hinzuzufügen, Name und Adresse und alle anderen Daten einzutragen, und wieder ist ein neuer Datensatz erstellt. Was wirklich etwas nervenaufreibend ist, passiert dann, wenn ich versuche, ein Dokument zu öffnen, welches einer Mail beigefügt ist. Man kann entweder das Dokument selbst Antippen, auf speichern oder auf Download gehen, wobei ich wieder vergessen habe, was dann im Einzelnen passiert. Entweder es wird nur geöffnet, heruntergeladen und geöffnet oder nur heruntergeladen. Dann hat Word ein ziemlich kleines Bearbeitungsfeld, in dem dann die Nachricht oder der Text steht, der in der Datei zu sein hat. Das ist schon verwirrend, wenn der Finger dann außen rum noch eine ganze Menge andere Informationen findet, den eigentlichen Text aber nicht zu lesen bekommt. Es hat also gedauert, bis ein Textbearbeitungsprogramm auf meinem Smartphone installiert war, bis ich in der Lage war, die Dateien zu öffnen, und bis ich es dann auch noch schaffte, sie zu lesen. Nun wollte ich eben auch eine Datei speichern, aber, genauso wie gestern beim Lesen, hieß es, ich solle mich erst einmal bei Microsoft anmelden. Dummerweise hatte ich dort mein Passwort vergessen, was sich auch schon negativ auf mein Skype Konto ausgewirkt hat. Damals, als ich es zurücksetzen wollte, wurden mir eine Menge an Fragen gestellt, um mich als der rechtmäßige Besitzer des Kontos identifizieren, und auch um mich zu Authentifizierung, aber dennoch hat das nicht geklappt. Als ich dann bei der PC Firma anrief, und mein PC-Doktor am Telefon war, ging es dann auf einmal mit dem Öffnen. Heute wollte ich dann ein Dokument, das ich mit Word geöffnet hatte, speichern, aber wieder hieß es, ich solle mich bei Microsoft anmelden. Als ich dies irgendwie übergehen konnte, hieß es, ich solle eine der beiden Speicherkarten, den internen oder den externen Speicher wählen, indem ich im Kontextmenü auf irgend einen Knopf drücke. Ein Kontextmenü fand ich aber nicht. Irgendwann hatte ich dann das Kästchen zur Eingabe des Dateinamens gefunden, wobei aber dann auf einmal noch ein anderer Name dort war, wo ich noch einmal den Dateinamen hätte eingeben müssen. Ich habe überhaupt nichts mehr verstanden, mir muss man immer alles Schritt für Schritt erklären, und dann muss ich einfach die Reihenfolge üben, bis ich beim letzten Schritt angelangt bin, und dann erst kann ich alles von vorne bis hinten durchziehen. Dies ist ziemlich mühsam, wenn ich bedenke, dass jeder andere normale Mensch einfach ganz intuitiv das Gerät in die Hand nimmt und die Schritte durchführt. Genauso wollte ich gestern eine Sendung nach hören, die man mir im Internet beim Deutschlandfunk empfohlen hatte. Somit suchte ich nach dem MP3 Download, aber ich konnte nichts finden. Somit ging ich auf den podcast, und mein podcast-Programm öffnete sich auch brav, aber ich verstand überhaupt nichts mehr. Bei mir muss man wirklich jeden einzelnen Schritt erklären, jede einzelne Taste, und jede einzelne Bewegung. Ich habe absolut überhaupt keine Intuition, und ich bin auch nicht in der Lage, den Transfer zu leisten, wenn ich einmal eine Aufgabe erledigt habe, dieselbe Aufgabe dann bei einem anderen Programm zu machen. Ich finde das furchtbar lästig, ich glaube, an diesem Punkt habe ich wirklich eine Lernbehinderung. Ich kann das nur, indem ich alles auswendig lerne. Etwas stolz war ich dann schon, denn, ganz zu Anfang, als ich das Smartphone ziemlich neu hatte, hatte ich vor einigen Wochen einmal versucht, eine E-Mail als SMS weiterzuleiten. Da hieß es dann dauernd , die SMS können nicht gesendet werden, da der Inhalt zu groß sei. Dieses Mal habe ich tatsächlich wieder eine interessante Mail bekommen, die ich an einen Bekannten weiterleiten wollte, der keine Mailadresse hat. Ich fand auch die Stelle, wo ich die Mail als SMS versenden konnte, konnte auch mühelos den Namen heraussuchen, und tatsächlich ließ sich die SMS senden. Heute Morgen bekam ich dann eine SMS mit einem Dankeschön, und als er mich anrief, erzählte er mir, dass diese SMS in Seitenansicht kam, so etwas habe er noch nicht gesehen. Vielleicht hatte ich damals vergessen, irgendetwas zuzulassen oder zu ermöglichen, oder war diese SMS einfach klein genug. Ich würde es aber nicht schaffen, einen langen Text in mehrere SMS aufzuteilen, denn dann müsste ich bestimmte Absätze markieren und dann in jeweils eine neue SMS verschieben. Das Diktieren einer E-Mail mit dem Smartphone klappt auch nicht gut, denn das Diktierprogramm schaltet sich einfach aus, oder, ohne, dass man es merkt, schreibt es nicht mehr weiter, und das kann ich ja nicht sehen. Normalerweise hört man es, wenn im Dokument einige Zeilen nach unten gescrollt wird, was ja beim Schreiben eines Textes passiert. Wenn diese Töne nicht mehr kommen, werde ich hellhörig und geh mit dem Finger auf das Bearbeitungsfeld, um zu hören, ob dort überhaupt noch der Text steht, den ich gerade erst einngesprochen habe. Wenn der Text sehr alt ist, und ich merke, dass ich dies schon vor Minuten gesagt hatte, werde ich sauer. Manchmal stoppt das Diktat, und dann spricht eine Mickymaus Stimme den Text noch mal, und wenn ich dann alles noch einmal stöhnend von vorne bis hinten diktiere, habe ich eine Endlosschleife. Es ist dann der Text im Text usw. Woher das kommt, weiß niemand. Mein PC-Mann hat dann einmal die Primärsprache auf Deutsch festgelegt, was vorher noch nicht geschehen war, aber das hat auch nicht geholfen. Wenn ich mit dem Headset diktiere, ist das prima, denn dann wird mir sofort das, was ich diktiert habe, noch einmal ins Ohr geflüstert. Ob das dann Einfluss darauf hat, dass sich nicht dauernd die Spracherkennung ausschaltet, habe ich bis jetzt noch nicht ausprobiert. Eine Erklärung, weshalb mein Programm solchen Quatsch macht, kann mir keiner geben. Natürlich kamen dann gleich wieder die mit einem iPhone und meinten, bei uns passiert das nicht. Nun denn, normalerweise passiert das bei Android auch nicht, und hätte ich ein iPhone, würde es mir vielleicht dort genauso passieren. Ich glaube, diese beiden Telefone geben und nehmen sich nichts. Zumindest bin ich insgesamt mit meinem Telefon sehr zufrieden, wenn es auch noch eine ziemliche Plage ist, einige Dinge zu tun. Heute konnte ich zum Beispiel einen neuen Ordner anlegen, dies ist mir schon einmal gelungen, wobei zu Beginn das Telefon jedes Mal gemeckert hat, dass meine externe Speicherkarte schreibgeschützt sei. Das hat dann auch mindestens 1 Stunde gedauert, bis ich dies freischalten konnte. Zunächst bin ich dann einfach auf die interne Speicherkarte gegangen, habe dort den Ordner erstellt und ihn dann mühevoll auf die externe Speicherkarte kopiert. Manchmal muss man einfach Dinge umgehen. Zum Beispiel habe ich heute dann am Ende ganz entnervt aufgegeben, habe das Word Dokument dann einfach in die heruntergeladenen Dateien über den Download Button geschickt, dort habe ich es dann ausgewählt und per Ausschneiden und kopieren in meinen neu erstellten Ordner verfrachtet. Ich hätte es halt gerne, wenn man einfach beim Lesen eines Word Dokumentes eine Sache auch bequem abspeichern kann. Es ist schon schön, wenn man sich das Leben mit solchen Dingen erleichtern kann, aber wenn man alles zusammenzählt, amortisiert sich die Zeit, die man in das Erlernen und das Erarbeiten dieser Dinge hinein investiert, nie, denn kaum profitiert man von den technischen Annehmlichkeiten, stellt sich das System wieder um, und man muss sowieso wieder etwas Neues lernen. Das Christkind soll dieses Mal auch ein neues update der Sprachausgabe Talk-Back meine Smartphones bringen, die soll sich dann kostenlos installieren, dann würde angeblich einiges besser werden. Dann würde auch der Cursor automatisch ans Ende des Feldes springen. Wenn ich jetzt zum Beispiel den Anfang oder das Ende eines Feldes wähle, springt er irgendwo hinein. Sobald ich mit dem Finger suche, wo der Cursor ist, stellt er sich dann wieder genau dorthin, wo der Finger ist. Das dürfte eigentlich nicht sein. Ich hoffe also, dass sich die Annehmlichkeiten noch etwas weiter entwickeln. Neulich haben wir sogar schon das Navi benutzt, da wir meine Betreuerin besuchen wollten. Denn sie sollte eigentlich etwas für das Krankenhaus unterschreiben, wonach sich dann herausstellte, dass das gar nicht notwendig war. Ich sprach die Adresse ein, aber das Gerät war auf Auto gestellt, sodass wir einmal ums Karree herumgeführt wurden, denn wir mussten von hinten in die Straße hinein, da es sich offenbar um eine Einbahnstraße handelte. Aber alles in allem hat es gut geklappt. Ich bin der provokanten Ansicht, dass ein Navi für blinde unsinnig ist, denn wenn man eine Baustelle vor sich hat, kommt man auch nicht geradeaus weiter, und man kann nicht um diese Baustelle herumgelotst werden. Kleinere Hindernisse kann man sich mit dem Stock erarbeiten, aber um eine Baustelle kommt man nicht ohne weiteres herum, es sei denn, das Navi ist sehr genau und hat eine sehr dynamische Route, um einen dann immer zeitnah direkt dorthin zu lotsen, wo man nun den nächsten Schritt hin machen muss. Wenn man aber eine sehende Begleitung dabei hat, die so etwas nicht auf ihrem Smartphone hat, ist dies eine wunderbare Ergänzung. Ich gebe den Text ein, das Navi spricht den Text, und die sehende Person, die sich dort auch nicht auskennt, kann mich an die Stelle hinführen, wo wir hin möchten. Alleine würde ich mir das niemals zutrauen, denn erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Und so steht man dann wieder vor einer Baustelle und kommt auch nicht weiter. Ich habe ja einmal einen Blogeintrag darüber verfasst, dass ich probeweise ein Navi angeschafft hatte, und wie desaströs dies geendet hat, wobei es mich dann durch den halben Norden unserer Stadt geführt hat, bis ich endlich zu Hause war. Da ich immer ziemlich große Probleme habe, einen Ampelmasten zu finden, wollte ich mir auch ein Ultraschallgerät zulegen. Den Ampelmasten muss man leider direkt auffinden, da die meisten Ampeln keine Töne von sich geben, sondern sich dort ein Kästchen befindet, an dessen Unterseite ein Pfeil angebracht ist, der vibriert, sobald es grün wird. Man muss also unbedingt direkt an diesen Ampelmasten heran. Leider beschweren sich die meisten Deutschen, wenn es zu laut wird, und daher sind angeblich diese Ampeln mit Geräusch eine Lärmbelästigung. Daher müssen wir leider mit diesen Ampeln vorlieb nehmen, wobei die neueren Ampeln mittlerweile auch Töne von sich geben. Es wäre aber zumindest sinnvoll, quer über den Gehsteig einen Markierungsstreifen zu legen, sodass man zumindest direkt zu dem Ampelmasten hingeführt wird. Die meisten Blinden haben aber einen gut ausgeprägten Fernsinn, da sie besser wahrnehmen und besser hören als ich. Ich kann zum Beispiel nicht hören, ob etwas von vorne oder von hinten kommt, das schaffe ich nur, indem ich meinen Kopf um 90° drehe, kommt es von rechts, dann hat jemand von vorne gerufen, kommt es von links, dann war jemand hinter mir. Früher hatte ich ein gutes Richtungshören, aber durch irgendwelche Ohrinfekte muss das verloren gegangen sein. Außerdem habe ich sowieso Probleme mit der Wahrnehmung, meine Freundin zum Beispiel kann Querstraßen hören, ohne, dass ein Auto vorbeirast, und ich würde noch über den Gehsteig stolpern, obwohl ich den Stock vor mir habe. Ich habe schon so manche Querstraße einfach überlaufen und gar nicht gemerkt, dass ich darüber gegangen bin, damit ist das Zählen von Straßen für mich ziemlich unsinnig. So kann ich eben auch keine Ampelmasten finden. Der Fernsinn bedeutet, dass man irgendwie spürt, dass dort ein Hindernis ist. Man kann dies ausprobieren, indem man einfach die Augen schließt und gegen eine Wand läuft. Man würde unmittelbar vor dieser Wand stehen bleiben. Wenn ich zum Beispiel gegen eine Glaswand laufe, bleibe ich automatisch davor stehen, da ich sie vorher schon spüre. Dies geht aber besser, wenn man sich mit jemandem unterhält, da dann der Schall zurückkommt. Es gibt heute ja bestimmte Techniken, wo man mit der Zunge schnalzt, und dann das Echo zurück erhält und dadurch in der Lage ist, die Dinge zu orten. Da braucht man aber ein sehr gutes Gehör, und man sollte möglichst früh damit beginnen. Ersatzweise kann man dies aber auch mithilfe eines Ultraschallgeräts erzielen. Die Idee dahinter ist, dass ein Hindernis dadurch angezeigt wird, in dem das Gerät vibriert, und man so mitbekommt, dass etwas vor einem ist. Da aber dauernd Gegenstände links und rechts und vor der Nase sind, vibriert das Gerät andauernd. Manche Menschen profitieren sehr davon, zum Beispiel ein Bekannter von mir, der um den Hals immer den sogenannten Bodyguard trägt. Eigentlich sind diese Geräte dafür konzipiert, dass man eben auch dort geschützt ist, wo der Stock die Hindernisse nicht mehr anzeigen kann. Es kann durchaus passieren, dass man mit dem Stock ein Hindernis unterläuft, mit dem Kopf dann aber genau dagegen rennt. Wenn zum Beispiel ein Laster seine Ladefläche ausgeklappt hat, kann man sich böse wehtun. Es gibt auch Straßenschilder, die so niedrig hängen, dass größere Menschen mit dem Kopf dagegen stoßen. Ich ramme mir regelmäßig die Griffe von Fahrradlenkern in den Leib, da die Fahrräder schräg an der Wand stehen, und ich mit dem Stock das Rad nicht spüren kann, weil es zu nah an der Wand ist, wobei aber der Lenker heraus steht. Dafür wäre ja eigentlich auch der Einsatz eines Blindenführhundes gedacht, der bei mir ja nicht geklappt hat, was ich in mehreren Blogeinträgen hier geschildert habe. Einige dieser Ultraschallgeräte werden daher von der Kasse bezahlt, da man damit argumentieren kann, dass sie einen zusätzlichen Oberkörperschutz bieten. Zum Auffinden von Ampelmasten werden sie eigentlich nicht finanziert, aber so genau kann man das sowieso nicht abgrenzen. Mein Mobilitätslehrer und ich haben also einen Termin ausgemacht, wann er einmal mit einigen Modellen vorbeikommt, damit ich sie testen kann. An einem Mittwoch kam ich also ins Beratungszentrum unseres blinden Verbandes, wo wir mit mehreren Geräten loszogen. Zuerst einmal lief ich in den Innenräumen und dem Treppenhaus herum, ich stellte aber schnell fest, dass die Geräte alle ziemlich oft vibrierten. Es gab auch einen Stock mit Laser, der komplett von der Kasse übernommen würde, der dann an der Hand Vibrationen verursacht, sobald man gegen ein Hindernis läuft. Wenn man also einen Ampelmast suchen würde, müsste man den Stock senkrecht stellen und in mehrere Richtungen drehen, da der Laserstrahl direkt am Griff angebracht ist. Dieser Stock ist aber ziemlich schwer, auf die Dauer würde ich mit meinen recht zarten und etwas angeschlagenen Gelenken Probleme bekommen. Daher schied dieses Hilfsmittel für mich schon einmal aus. Dann gab es noch ein Gerät, welches nicht größer ist als eine Zigarre oder eine Taschenlampe. Ohne die Gebrauchsanweisung gelesen zu haben fand ich ziemlich schnell heraus, wie man das Gerät einstellt. Das Manko war aber, dass das Gerät immer eine gewisse Vibration von sich gab, die sich lediglich verstärkte, sobald man an ein Hindernis kam. Der Unterschied war dann nicht mehr so deutlich. Mittlerweile haben wir aber gehört, dass es eine Möglichkeit gibt, dieses Basis-Vibrieren abzustellen. Dieses Gerät ist sehr günstig, es wird aber nicht von der Kasse übernommen. Dann wurde mir noch der Bodyguard vorgeführt, den man sich um den Hals hängt. Allerdings war der Akku etwas beschädigt, sodass wir ihn nach laden mussten. Man kann den Sender drehen, sodass er entweder nach oben, nach vorne oder Richtung Straße schallt. Es gibt eine Einstellung für eine lange und eine kurze Distanz. Dieses Gerät durfte ich zur Probe einen Tag mitnehmen. Glücklicherweise hatte ich genau an diesem Tag Ergotherapie, sodass wir nach draußen gingen, um es auszuprobieren. Das Problem war, wenn wir das Gerät auf lange Distanz einstellten, vibrierte es so gut wie nicht, da der Akku schwach war, und wenn wir das Gerät auf kurze Distanz einstellten, vibrierte es die ganze Zeit, so das eine Differenzierung überhaupt nicht möglich war. Außerdem zeigte es nur die Hindernisse an, die sehr breit waren, wie zum Beispiel Hinweistafeln in der Eingangshalle des Krankenhauses. Somit hätte ich einen schmalen Ampelmasten sowieso nicht auffinden können. Besonders begeistert war ich also nicht von dem Gerät. Abends hatten wir dann noch Treffen unserer Redaktion, wo der bekannte mit seinem Bodyguard war. Auch er stellte fest, dass wahrscheinlich mit dem Akku dieses Vorführgerätes etwas nicht stimmte. Somit gab ich es wieder zurück, aber besonders glücklich würde ich wahrscheinlich ohnehin nicht damit werden. Mein Wunsch, unmittelbar und vorwiegend Ampelmasten zu finden, kann sich leider nicht erfüllen, und man braucht extrem viel Übung und Geschick, um diese schmalen Stangen aufzufinden. Ich habe festgestellt, wenn ich gut drauf bin, und wenn das Wetter schön und klar ist, ist mein Fernsinn gut genug, sodass ich sogar die Ampelmasten aus einer recht guten Distanz finden kann und darauf zugehen, und durch das schöne Wetter dann auch das gelbe Kästchen am Ampelmast finden kann. Wenn das Wetter oder meine Stimmung trüb ist, kann ich überhaupt nichts finden. Dann laufe ich sogar direkt am Ampelmast vorbei, obwohl er 3 cm hinter mir ist. Obwohl ich ziemlich breit auspendele mit dem Stock, habe ich absolut keine Berührung mit dem Masten . So drehe ich mich um die Stange herum, laufe auf dem Aufmerksamkeitsfeld, wo der Bordstein zu der Ampelüberquerung hin abgesenkt ist, hin und her, aber ich finde keinen Mast. Auch stehen häufig Leute davor, sodass man nicht hinkommt. Das bedeutet, wenn ich fit genug bin, den Ampelmast zu finden, kann ich es auch so, und wenn die Bedingungen ungünstig sind, finde ich ihn auf keinen Fall, wahrscheinlich auch nicht mit einem Ultraschallgerät. Wenn ich noch einmal einen Bodyguard mit funktionierendem Akku bekomme, dann werden wir ihn noch einmal ausprobieren, und auch das kleine Gerät, das aussieht wie eine Zigarre, werden wir noch einmal testen, nachdem wir jetzt wissen, wie man die Vibrationen so einstellt, dass es tatsächlich nur dann vibriert, wenn der Schall von einem Hindernis reflektiert wird. Das wäre zu schön, wenn mir auch so ein Gerät das Leben etwas leichter machen würde, und dadurch meine Mobilität gesteigert werden könnte. Als frischgebackene und stolze Besitzerin eines Smartphones nehme ich jetzt auch bei der Testung einer barrierefreien App für die Bahn teil, die sogar ansagen soll, wo sich die nächste Türe befindet, und die einem behilflich sein soll, seinen Platz im Zug zu finden. Bisher bin ich immer auf eine Mobilitätshilfe angewiesen, aber vielleicht würde ich es dann auch schaffen, alleine wieder zurechtzukommen. Die App soll auch den Inhalt der Anzeigetafeln auf dem Bahnsteig wiedergeben, aber ob mir das dann etwas nützt, wenn es heißt, der Zug fährt heute anstatt auf Gleis drei auf Gleis vier, und ich dann Gleis vier wieder finden muss, ist fraglich. Nicht in allen Bahnhöfen gibt es eine Umsteigehilfe, und so wäre ich dann wieder etwas flexibler, wenn die App ihren Zweck erfüllt. Am 6. Januar bin ich zum 50. Geburtstag einer Freundin eingeladen und muss in eine andere Stadt fahren. Dort soll ich mir dann ein Taxi nehmen, um in irgend ein kleines Dorf mit Ober oder Unter so und so zu fahren, damit mich dort eine Arbeitskollegin von ihr mitnimmt. Ich hoffe, dass das alles klappt, und da könnte ich dann schon einmal diese App ausprobieren. Vielleicht sagt sie mir auch an, wo die nächste Treppe nach unten ist, wenn ich aus dem zugaussteige und auf dem Bahnsteig stehe. Um meine Bankgeschäfte von zu Hause aus tätigen zu können, habe ich mich vor Jahren für das HBCI-Verfahren entschieden. Mir scheint dies das sicherste Verfahren überhaupt zu sein. Denn man macht seine Bankgeschäfte offline mit einem Programm, steckt eine Karte, die man halt niemals frei zugänglich herumliegen lassen darf, in einen Kartenleser, und wenn die Daten des Bankauftrags komplett in den PC eingetippt sind, gibt man auf dem Tastenfeld des Kartenlesers eine Geheimzahl ein , um den Auftrag freizuschalten. Somit unterhält sich nur das Kästchen mit dem Computer, es merkt nur, ob die Karte und die Geheimzahl übereinstimmen und teilt dann dem Computer mit, dass er jetzt den Auftrag senden darf. Niemand kann bei der Überweisung mitlesen, kein Trojaner würde hier etwas nützen, es sei denn, er wäre in das Bankprogramm eingeschleust worden, keiner kann die Geheimzahl mitlesen, es sei denn, man nutzt einen Kartenleser der Klasse eins, wo man die Zahlen auf der Computertastatur ein gibt. Ich hatte nun jahrelang einen Kartenleser der Klasse zwei, das bedeutet ohne Display. Auf einmal hieß es immer, ich hätte keine Chipkarte eingelegt. Ich zog mehrfach den USB Stecker aus dem USB-Hub , da ich dachte, vielleicht ist mit dem Stecker etwas nicht in Ordnung. Dann hat es komischerweise meistens wieder funktioniert. Aber das passierte erst dann, wenn ich jemanden anrief, der mir zu Hilfe eilte. Als es dann gar nicht mehr ging, erkundigten wir uns bei der Bank, und mit viel Mühe und Not überredeten wir den Bankangestellten, dass er mein Problem an die Techniker für diese Kartenleser weitergibt. Diese Techniker der Bank erklärten mir dann, dass es jetzt ein neues Sicherheitssystem namens Secoder 2 gibt, wobei die Kartenleser ein Display haben, auf welchem man dann die O. K.-Taste drücken muss, da auf dem Display noch einmal alle Daten angezeigt werden, bevor man den Auftrag abschicken kann. Dies wäre sehr problematisch für mich gewesen, denn es gibt keine sprechenden Kartenleser. Es gibt einen sprechenden TAN- Generator, den man an den Bildschirm halten muss, auf dem ein Muster abgezeichnet ist. Dies ist aber selbst für Sehende schwierig, wie mir unser Hilfsmittelreferent mitteilte. Ich sprach dann mit meiner Computerfirma, die mir erklärten, die mobileTAN oder diePush-TAN wären genauso sicher. Von der mobilenTAN hatte ich aber bereits negative Dinge gehört, so hatte eine Frau eine solcheTAN per SMS angefordert, die von Gaunern abgefangen wurde, und die Versicherung zahlte nichts, da man der Frau fahrlässiges Verhalten vorwarf. Man muss immer aufpassen, den sogenannten Medienbruch durchzuführen, indem man für den Empfang derTAN ein anderes Gerät benutzt als für deren Eingabe. Wie die Frau dieseTAN weiterverwendet hat, weiß ich natürlich nicht, aber sie wurde ja schon zuvor abgefangen, ehe sie überhaupt bei ihr ankam. Bei derPush-TAN liegt das Problem darin, dass man bei dieser App erst einmal die Geheimzahl eingeben muss, ehe man dieTAN lesen kann, und wenn man als Blinder mit dem Finger auf dem Touch-Display diese Zahlen abtastet, damit sie von der Sprachausgabe ausgelesen werden, kann es passieren, dass man die Zahlen verändert. Dies schien mir also auch nicht das richtige Verfahren für mich. Somit ging ich in einen Laden mit Elektronikartikeln und fand einen ziemlich kompetenten Mitarbeiter, der mir erklärte, dass ich durchaus einfach einen Kartenleser der Klasse drei, also mit Display, kaufen könnte, der würde dann sowohl für meine jetzige Karte mit unbegrenzter Laufzeit als auch für die neueren Karten gelten, die bereits Kontakt los verwendet werden können. Der neue Kartenleser ist in der Lage, auch ohne Berührung die Karte aus zu lesen. Dies brauche ich aber sowieso nicht. Er suchte mir einen mitSecoder 2 , wobei meine Computerfirma behauptete, dass diese Sicherheitsstufe auch schon ziemlich veraltet sei. So sagte mir jeder etwas anderes. Ich konnte den Kartenleser für 60 Euro mitnehmen unter der Prämisse, dass ich ihn vier Wochen ausprobieren durfte, und in dieser Zeit konnte ich ihn wieder zurückbringen, falls er nicht funktioniert hätte. Der Mann sagte mir lediglich, ich sollte die neuen Treiber herunterladen und das Gerät bei der Bank authentifizieren . Als ich das Gerät in den USB-Schlitz hinein steckte, erledigte es all dies von selbst. Zunächst tätigte ich einige Überweisungen mit Assistenz, falls wieder etwas schief ging. Der Grund, warum das Herausziehen und wieder Hineinstecken des USB Steckers mit meinem alten Gerät eine gewisse Zeit lang doch noch funktioniert hatte, lag nur daran, dass dann jedes Mal die Treiber neu geladen wurden. Dies war jetzt wohl nicht mehr nötig, das neue Gerät arbeitete nun einwandfrei. So konnte ich dann auch irgendwann angstfrei alleine ohne Assistenz wieder meine Geschäfte tätigen, ohne jedes Mal fürchten zu müssen, dass wieder etwas schief geht. Aber oh nein, als ich heute wieder eine Überweisung tätigen wollte und keine Angst mehr hatte, dass es schief geht, trat das alte Problem wieder auf. Ich war am Boden zerstört. Ich zog den USB Stecker mehrfach , steckte ihn mal in meinen USB-Hub und dann wieder in einen USB-Schlitz am PC. Es rührte sich aber nichts. Irgendwann schimpfte ich so laut, dass sogar meine Nachbarin an die Wand pochte. Und genau in dem Moment funktionierte alles wieder. Manchmal denke ich, dass es nur deshalb funktioniert, weil ich so laut schimpfe. Wie das genau bewirkt wird, verstehe ich nicht, aber es klappt jedes Mal. Leider sehe ich daher keine Veranlassung, dieses angeblich so unproduktive Verhalten fallen zu lassen, denn es ist jedes Mal erfolgreich. Ich wünschte auch, es würde einmal ohne zu schimpfen klappen. Aber nichts ist zu erfolgreich wie der Erfolg, und solange es so funktioniert, werde ich wahrscheinlich nicht davon ablassen. Nun haben wir es wieder zurückgesteckt an den USB-Hub und hoffen, dass dieses Problem nicht noch mal auftritt. Man sagte mir nämlich, früher oder später würde ich das Display benötigen, denn dann würde das Verfahren wieder auf den neuesten Stand gebracht, und es würde sich wieder einiges ändern. Daher hatte man mir ja auch so dringend geraten, mir möglichst schnell ein neues Kartenlesegerät anzuschaffen. Da hat man mal ein Problem gelöst, und schon tritt es wieder auf. Ich kann nur hoffen, dass es jetzt endlich Ruhe gibt, und das Gerät weiterhin anstandslos funktioniert. Nun habe ich aber wieder Angst und bin wieder aufgeregt, dass es wieder schief geht. Es wäre halt zu schön, an die Technik einmal angstfrei heranzugehen, aber kaum ist man beruhigt und denkt, jetzt hat es schon öfter geklappt, nun wird es funktionieren, bekommt man wieder den nächsten Dämpfer und hat bei der nächsten Gelegenheit wieder Angst und ist aufgeregt. Es darf einem halt nicht gut gehen. Man muss halt immer in Angst und Aufregung und unter Spannung gehalten werden. Keine Aussicht auf Entwarnung !!! So gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich (theoretisch) das Leben zu erleichtern oder zu versauen. Denn die Schwierigkeiten, die dann wieder darin bestehen, diese Dinge zu lernen, gleichen aber meistens den Nutzen wieder aus. Dennoch sollte man mit der Zeit gehen, denn irgendwann gibt es die altmodischen Dinge nicht mehr, und dann wird man abgehängt. Das war auch meine Befürchtung und der Grund, weshalb ich mich dann auch letztendlich für ein Smartphone entschieden habe. Diese Technik bietet natürlich auch Potenzial zur Barrierefreiheit, zumindest theoretisch. Irgendwann werden wir einmal damit unsere Waschmaschinen oder die Spülmaschine bedienen können, denn es wird über kurz oder lang keine Geräte mehr mit Tasten sondern nur noch mit Touch-Screen geben. Vielleicht kehrt man aber auch zur guten alten Taste zurück, oder es gibt einen Mittelweg. Auf jeden Fall bleibt man dabei geistigfit. Und es ist auch immer wieder schön, wenn man mal eine Herausforderung besteht.

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