Freitag, 13. Mai 2011

Katze, Uhr und Urlaub

Vor einigen Tagen habe ich mir eine Katze ausgesucht. Mein Kater soll wieder Gesellschaft bekommen. Meine Helferin hat eine Katze, die drei Junge bekommen hat. Damit sie die anderen endlich loswird, bat sie mich, noch vor meinem Urlaub eine Katze auszusuchen. Daher kam ich am Donnerstag zu ihr. Sie hat zwei rote und eine schwarz-weiße Katze, wo bei das Geschlecht noch unklar ist. Wir vermuten aufgrund der Größe, daß die beiden Roten zwei Männchen sind. Außerdem sagte mir mal jemand, ein Tierarzt habe ihm gesagt, daß es keine roten Kätzinnen gäbe, es sei denn, sie hätten einen Gendefekt, und daß nur Kater rot seien. Ich bekam die Kätzchen ab und zu in den Schoß gelegt, aber sie sprangen immer wieder weg. Ich wollte eigentlich eines aussuchen, das auch zutraulich ist und bei mir bleiben will. Es bringt ja nichts, wenn ich mir aufs Biegen und Brechen eine Katze mitnehme, die dann wieder wegläuft, wie es ja schon öfter passiert ist. Die Schwarzweiße ist sofort weggelaufen, der eine Rote hat sich verkrochen, und der andere hat sich immerhin neben mich gesetzt. Ich meinte, daß dies wohl meine Katze sein könnte, wenn der Kater aber später spontan zu einer anderen Person mehr Zutrauen hat, solle meine Helferin ihn lieber demjenigen geben und nicht für mich „reservieren“. Aber vielleicht klappt es ja, und ich kann am 23. Mai nach meinem Urlaub eine Katze abholen. Wir haben Bretter im Baumarkt gekauft und Steine, um die Lücken im Balkon zu schließen, so lange, bis das neue Kätzchen sich an seine neue Umgebung gewöhnt hat und kapiert, daß das nun sein Zuhause ist. Danach wird es Freigänger wie mein anderer Kater. Ich kann nur hoffen, daß es diesmal gut geht.

Am Donnerstag war ich mit meinen Eltern beim Einkaufen. Wir trafen uns in der Mitte sozusagen, da meine Eltern einen Arzttermin wahrnahmen und in eine benachbarte Stadt fuhren. Ich kam ihnen auf halbem Wege entgegen. Da das Gliederarmband meiner Uhr kaputt war, fragten wir im Café jemanden, wo ein gutes Uhrengeschäft sei. Man hat uns an den Kaufhof verwiesen (, was jetzt keine Schleichwerbung sein soll, da es eher an der Frau als an dem Laden lag). Dort schickte man uns zur Reparaturannahme für Uhren. Die nette Frau dort meinte, daß sie ein Glied herausnehmen müsse. Dann suchte sie sogar ein Glied aus ihrem eigenen Bestand heraus und montierte es dran. Die sprechende Uhr für Blinde hat sie wohl sehr fasziniert. Als ich sie fragte, was das Ganze nun kostet, meinte sie, das wäre umsonst. Wir bedankten uns, und mein Vater meinte scherzhaft: „Jetzt sind Sie eine Sprosse weiter zum Himmel.“ Lachend gingen wir davon, auch die Frau mußte lachen. Es gibt also noch solche freundlichen Menschen.

Morgen geht es in den Urlaub nach Südtirol. Leider gibt es einen kleinen Wehrmutstropfen. Die Krankenkasse kommt nicht für die gesamten Kosten meiner Taxifahrten vom Blindenzentrum Bozen nach Lana auf. Sie zahlt nur das, was ich auch daheim für die Taxifahrten zahlen würde. Dies macht genau die Hälfte dessen aus, was es in Italien kostet, da offenbar die Strecke länger ist. Schon vor einem Jahr habe ich in Bozen an der Dialyse angefragt, ob sie mich nehmen. Die vier Dialysen á 5 Stunden mit HDF schreckten sie wohl so ab, daß sie „keinen Platz“ hatten. In Italien kriegt man nur bis zu vier Stunden, und das dreimal die Woche und sonst nichts. Sie verwiesen mich an ein Zentrum in Meran. Auch dort wurde ich abgewiesen, und man gab mir die Adresse einer Feriendialyse in Lana. Dort sagte man mir, daß ab Mai vier Dialysen die Woche möglich sind, da ab Mai mehr Personal da ist. So meldete ich mich dort an. Die Kasse beschied also, daß nur die Kosten in Höhe der Fahrten in der Heimat übernommen würden. Ich widersprach und gab der Kasse die Adressen der beiden Dialysezentren in Bozen und Meran, damit sie sich selbst überzeugen könnten. Aber bisher kam noch kein Bescheid auf meinen Widerspruch. Da im Ausland nicht direkt mit dem Taxiunternehmen abgerechnet werden kann, muß ich sowieso erst mal den gesamten Betrag vorstrecken und kann dann eine Quittung bei der Kasse einreichen. Wenn dann nur der Betrag auf mein Konto überwiesen wird, der der Höhe der Heimatfahrten entspricht, ist dies ja auch eine Art „Bescheid“, und somit kann ich dann nochmals widersprechen oder weitere Schritte einleiten. Die Kassen verlegen sich nämlich zunehmend darauf, keine schriftlichen Bescheide mehr auszugeben, damit man eben nicht widersprechen kann.
Nun bereite ich noch alles für den Urlaub vor, packe und fahre am Sonntag weg. Ich hoffe, daß es wieder so schön wird wie meine anderen Urlaube zuvor.

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