Montag, 17. August 2020

Gerätekampf, Rezeptekamp, Technikkampf

Dies ist jetzt bereits der 4. Schlüsselfinder, den ich mir angeschafft habe. Ich habe ein Notizgerät, den Milestone, den ich laufend verlege, da ich ihn immer überall brauche, und es scheint so, als ob er sich selbst ständig macht. Bei meinem Schlüssel habe ich weniger Probleme, der hängt entweder an der Kette im Flur oder an der Kette in meiner Handtasche. Es gibt nur diese beiden Plätze, an denen er einschlägig zu finden ist. Ich habe also erst einmal ein Gerät gekauft, welches piept, wenn man einen Ton abgibt. Da aber in diesem Diktiergerät alles akustisch läuft, kann ich nichts mehr verstehen, weil dann der Schlüsselfinder jedes Mal dazwischen geht. Denn er hört ja immer einen Ton und gibt daher seinerseits wieder einen Ton ab. Ich habe dann einen anderen Objektfinder gekauft. Den hat meine Assistentin für mich bestellt, sie hat für sich ebenfalls einen geholt. Der hat 4 Knöpfe an einer Fernbedienung. Man hängt 4 Sender an die Objekte, die man finden möchte. Jeder Sender hat eine andere Farbe, entsprechend der Farbe auf der Taste an der Fernbedienung. Die Farben sehe ich nicht richtig, aber bei 4 Knöpfen ist es selbst für mich nicht schwer, sich die Reihenfolge zu merken. Ich habe auch jeweils einen Sender an einen Waschkorb gehängt, da ich diese jedes Mal irgendwohin stelle, wenn ich Wäsche wasche, dann versuche ich, sie zu finden und renne in der ganzen Wohnung herum. Den 4. habe ich dann an einen Ersatzschlüssel angebracht, der bei mir an einem Magnetbrett hängt. Denn meine Assistenten nehmen manchmal diesen Schlüssel, wenn sie irgendetwas holen, während ich etwas anderes mache oder weg gehe. Daher ist es ganz gut, wenn die hinterher wissen, wo sie das Ding abgelegt haben, um es dann wieder an das Magnetbrett zu hängen. Auf einmal habe ich aber dann mein Notizgerät nicht mehr finden können. Das ist sozusagen meine Hirnanhangdrüse. Die darf ich nicht verlieren. Ich dachte schon, der Milestone sei mir irgendwo rausgefallen. Daher rannte ich verzweifelt durch die Wohnung. Denn zuvor wollte ich mein Handy finden, aber der Skill war irgendwie gelöscht worden, mit dem ich es immer über die Alexa finden konnte. Daher wollte ich ja das Passwort dafür in meinem Notizgerät suchen, welches ich aber dann auch nicht fand. Es stellte sich aber heraus, dass der Milestone seelenruhig irgendwo gelegen hatte, der Schlüsselfinder aber nicht angeschlagen hatte. Ich probierte es mit den anderen Sendern, aber es ging ebenfalls nicht. Ich habe einen Batterietester für blinde. Ich nahm die Batterien aus der Fernbedienung heraus. Wenn man die flache Seite der Batterie auf einen Knubbel aufsetzt, kann man dann ein Kabel mit einem Metallende auf das andere Ende der Batterie halten, die ja dort dann ihrerseits eine runde Erhöhung hat. Wenn in der Batterie noch Strom fließt, gibt es einen Signalton. Wenn sie leer ist, hört man entweder nichts oder nur einen Ton, wenn sie zur Hälfte voll ist, hört man 2 Töne, wenn sie ganz voll ist, ertönt ein relativ verstimmter Dreiklang. Das war bei der Fernbedienung des Objektfinders der Fall. In den Sendern befinden sicher ebenfalls Batterien. Eine meiner Assistentinnen konnte eine der Knopfzellbatterien herausnehmen, die hat auch noch funktioniert. Es wäre also nun nicht nötig gewesen, alle 4 Sender zu öffnen, die Batterie herauszunehmen und sie zu testen. Meine Assistentin erzählte mir, dass es ihr ähnlich gegangen sei. Sie hätte auf einmal den Signalton ihres Schlüssels nicht mehr gehört und gedacht, sie hätte ihn draußen verloren. Dabei ging lediglich der Schlüsselfinder nicht mehr. Unsere Schlüsselfinder gingen zeitgleich kaputt. Ich habe mir also im Internet noch einen weiteren bestellt. Dieser sollte sogar Aufladbare Batterien haben. Als ich ihn installierte, hat er ebenfalls nicht funktioniert. Die andere Assistentin hat dann im Internet nachgelesen, dass dieses Teil ziemlich schlechte Bewertungen hat. Daher haben wir es wieder zurückgeschickt. Jetzt kam Schlüsselfinder Nummer 4 ins Spiel. Ich bin mit der anderen Assistentin wiederum zum Konrad, dort hat mir ein Mann dann zwar keinen Schlüsselfinder verkaufen können, aber er hat mir einen Chip empfohlen, bei dem funktioniert die Suche wechselseitig. Wenn man auf den Chip drückt, meldet sich das Handy, und wenn man im Handy in einer Erb auf das Objekt klickt, meldet sich der Chip an dem Objekt, an dem man den Chip befestigt hat. Ich dachte, das ist eine tolle Sache. Ich habe also das Ding bestellt, es ist ein Dreierset. Es gibt 2 Chips und eine Karte mit einem darin eingearbeiteten Chip. Die Karte kann man in den Geldbeutel legen. Mein Bekannter vom Tauschring hat alles zusammen mit mir installiert. Man kann sich auch benachrichtigen lassen, wenn man ein Objekt zurückgelassen hat. Allerdings meldet sich das Handy erst dann, wenn man bereits im Taxi sitzt und weiter weg ist, oder wenn ich bereits an der Straßenbahnhaltestelle bin, und die Straßenbahn in 2 Minuten kommt. Außerdem hat sich das Handy auch schon gemeldet, obwohl ich den Milestone dabei hatte. Nach einigen Tagen hat das Handy dann behauptet, der Milestones sei seit Tagen vermisst. Er lag aber genau daneben. Ich drückte mehrfach auf den Chip am Milestone. Es tat sich aber nichts. Es ließ sich nichts mehr verbinden. Ich startete das Handy mehrfach neu, meldete mich bei der App ab und wieder an, und dann kontaktierte ich den Service in Amerika. Dort wurde mir erst einmal erklärt, dass es Android Geräte gebe, die, um den Aku zu schonen, nicht zulassen, dass Programme im Hintergrund laufen. Das müsse man erst umstellen. Das hatte ich aber längst getan, da mein Therapieprogramm für Medikamente, Blutdruck und Gewicht auch nur dann an Medikamente oder Blutdruckmessung erinnert, wenn es im Hintergrund mitlaufen kann. Der Akku war außerdem voll. Ich habe denen also mehrfach geschrieben, bis ich dann wirklich darauf gedrängt habe, dass sie mir einfach einen neuen Chip zusenden. Das tun sie auch jetzt, sie haben auch nicht gesagt, ich müsse den alten zurücksenden. Ich hoffe nur, dass der Chip bald kommt. Ich befürchte, dass der Chip in der Handtasche zu sehr gedrückt wird. Allerdings muss er das aushalten, denn an einem Schlüssel, der in der Tasche liegt, würde er ja auch zusammen gequetscht. Es ist also jetzt der 4. Schlüsselfinder, der bei mir nichts taugt. Ich erzählte das meine Assistentin, und die meinte, sie hätte jetzt aufgegeben, sie hätte auch schon den 3. Schlüsselfinder, und sie würde jetzt ihre Schlüssel wieder selbst suchen. Ich habe ihr aber klargemacht, dass ich nichts sehen kann, dass ich meine Schlüssel immer am gleichen Platz habe, und dass ich meinen Milestone nicht finde, wenn er seelenruhig irgendwo herumliegt. Bei mir ist das noch was anderes. Sehende können sich immer noch an gewöhnen, ihren Schlüssel an einen festen Ort hin zu hängen. Denn Milestone kann ich aber nirgendwohin hängen. Und den Schlüssel braucht man nur, wenn man rausgeht, und hängt ihn dann irgendwohin, wenn man Heim kommt. Ich hingegen brauche den Milestone mal am Schreibtisch, mal im Wohnzimmer, mal in der Küche usw. Daher wandert er überall herum. Eigentlich könnte man diese Chips sogar über die Alexa finden. Aber in Deutschland geht das noch nicht. Dann bräuchte ich nicht mal das Handy zur Hand nehmen, sondern ich könnte einfach sagen, Alexa, suche mein Handy, Suche meinen Milestone, Suche meinen Schlüssel, Suche mein Portmonee. Ich versuche schon, so gut wie möglich Ordnung zu halten. Meine Wohnung ist relativ gut aufgeräumt, aber mir kommt halt doch manchmal das eine oder das andere aus. Dann renne ich wie ein vergifteter Affe durch die Wohnung und suche alles, das verbraucht ziemlich viel Zeit. Diese könnte ich für andere, sinnvollere Dinge nutzen. Dann ist natürlich noch etwas kaputt gegangen, nämlich mein Echo Connect. Dieses Gerät, welches man zwischen Echogeräte und Telefon schaltet, sagt einem, wer anruft. Außerdem kann man damit auch Anrufe tätigen, ohne jedes Mal irgendwo nachschauen zu müssen. Die Qualität dieser Boxen ist so schlecht, dass ich den Boxen befehle, diesen oder jenen anzurufen, sobald ich aber das Freizeichen höre, nehme ich den Telefonhörer meines Telefons und gebe das Kommando für das Auflegen. Dann habe ich denjenigen am Hörer. Wenn ich den Milestone finde, kann ich die Nummer natürlich auch dort raus suchen. Oder ich rufe mit dem Mobiltelefon an, aber die Wähltastatur ist auf dem Festnetztelefon einfacher zu bedienen, wenn man sich durch bestimmte Menüs durchquälen muss. Und ich sitze lieber am Schreibtisch und habe mein schnurgebundenes Telefon für solche offiziellen Dinge wie Arzttermine, Anrufe bei Hotlines o. ä.. Nun geht dieses Gerät aber auf einmal nicht mehr. Als ich eines schönen Tages noch im Bett lag, erhielt ich am Morgen einen Telefonanruf, wusste aber nicht, von wem er war. Ich wunderte mich, warum mein Echoconnect nicht anschlug. Als ich das Kästchen betrachtete, blinkte nur noch ein Licht, 2 Lichter waren aus, ein 4. leuchtete kontinuierlich. Es war mein bekannter vom Tauschring, der dann später sich auch um den Echo Connect kümmerte. Wir riefen also bei Amazon an, aber niemand wusste so recht, was los war. Als wir in der Warteschleife waren, versuchten wir, auf einen anderen Apparat in meiner Wohnung zu wechseln und wurden dabei rausgeworfen. Wir versuchten dann noch mal, mit Amazon Verbindung aufzunehmen, währenddessen klingelte aber das andere Telefon, da die Dame uns noch mal zurückrief. Als mein Bekannter dorthin gerannt war, war es natürlich weg. So drehte sich das Ganze mehrfach im Kreise herum. Am Ende hatte er einen Mitarbeiter am Festnetz und ich einen am Handy. Beide versprachen jedem von uns unabhängig, mir einen neuen Echo Connect zu senden. Zum Glück kam nur einer. Aber der hat auch nicht funktioniert. Wir wissen nicht, woran es liegt. Wir haben dann auch die neuen Adapter mit ausgetauscht, die mit der neuen Sendung mitgeliefert worden waren. Das hatte meine Assistentin zuvor vergessen. Aber auch das half nichts. Die andere Assistentin ist IT-Fachfrau und meinte, dass vielleicht die FRITZ!Box nicht ausreicht. Denn ich habe ja noch das Smart Home dranhängen. Da ich ja jetzt sowieso auf eine höhere Bitrate wechsele, habe ich eine neue FRITZ!Box beantragt. Das kostet mich noch mal 50 €. Ich weiß noch nicht mal, ob es überhaupt was hilft. Das sind immer so Schüsse ins Blaue, bei denen am Ende doch nichts herauskommt als nur das Hornberger Schießen. Aber ich habe dann immerhin ein schnelleres Internet, welches ich für mein Smart Home und für den Amazon Feier Stick brauche. Ich glaube, der Kasten für das Smart Home verträgt sich nicht mit dem Echo Connect. Da der Kasten ja seine Informationen aus dem Internet nimmt, dann aber über Funk mit den Endgeräten kommuniziert, könnte es hier Interferenzen mit dem WLAN geben. Wenn ich meinen Echogeräten einen Befehl gebe, was Heizung oder Rollos betrifft, trifft sich diese Software ja zusammen mit der Software dieser Smart Home Box im Internet über eine IP-Adresse, und dann weiß die Smart Home-Box, was sie den Rollos und den Heizungen sagen soll. Sie übersetzt also alles vom Chinesischen ins Russische. Denn die Rollowickler und die Heizkörper Thermostate sind nicht mit dem WLAN verbunden. Das würde zu viel Strom verbrauchen, zumal die Heizkörper Thermostate ja auch nur mit Batterie laufen. Die Rollowickler sind an der Steckdose. Die Lichtschalter sind ja im normalen Stromnetz, daher sind sie mit dem WLAN verbunden. Auch die WLAN Steckdosen funktionieren ja so, da sie direkt am Stromnetz hängen. Vielleicht wäre der Funkverkehr auch zu intensiv, wenn die Endgeräte wie Rollowickler und Heizkörper Thermostate permanent mit der Smart Home Box in Verbindung stünden. Daher reicht es, wenn ein Funkspruch bei Bedarf zu ihnen geschickt wird. Diese Funkwellen sind aber vielleicht nicht mit den Funkwellen vom WLAN verträglich. Der Echo Connect ist ja nur am WLAN und hat keinen Funk. Er selbst ist über WLAN im Netz und kommuniziert mit den Echoboxen über WLAN, ist aber auch noch über Kabel mit der FRITZ!Box verbunden, an deren Adapter dann wieder das Kabel zum Telefon hängt. Zumindest ist die FRITZ!Box offenbar dann in die Knie gegangen, als die Smart Home Box noch dazu kam. Ein paar Tage lief es noch, danach hat sie wohl aufgegeben. Am 27. August ist jetzt die Umstellung, die FRITZ!Box soll vorher noch geliefert werden. Ich hoffe, das funktioniert. Meine Assistentin will das dann einrichten und die Telefone zuweisen. Ich hab mich auch gleich abgesichert, dass das Fax extra geht. Das scheint zu funktionieren wie zuvor. Dann gab es noch Probleme mit Rezepten. Da die Schilddrüsenwerte zu hoch waren, sollte ich ein neues Rezept erhalten. Mein Nephrologe hatte zuvor die Sache abgehakt und gemeint, das ginge so, bevor er dann in Urlaub ging. Aber ich hatte starken Haarausfall, Albträume, innere Unruhe und Gewichtsverlust. Da ich noch andere Rezepte brauchte, und meine Hausärztin in Urlaub war, hab ich also die nephrologische Ambulanz angerufen. Nach Rücksprache mit dem Oberarzt, dem ich auch wegen der Anerkennung von Dragon und den Problemen mit dem Dialyseshunt in Zusammenhang mit dem Tippen und einem Attest diesbezüglich eine Mail geschrieben hatte, hieß es dann, ich solle die Medikamente ein weiteres Mal reduzieren. Denn zuvor sind wir schon von L-Thyroxin 112 auf L -Thyroxin 100 gegangen, nach 2 Wochen sollte ich noch mal Blut abnehmen lassen, aber dann hörte ich nichts mehr. Jetzt eben, nachdem ich die Beschwerden geäußert hatte, sollten wir dann noch auf el Thyroxin 88 gehen. Und hierfür brauchte ich das Rezept. Hinterher fiel mir noch ein weiteres Medikament ein, wofür ich ein Rezept brauchte. Somit wurde alles geschickt. Ich dachte, alle 3 Medikamente seien auch mit Fax vorab an die Apotheke gesendet worden. Aber nur das mit der Schilddrüse wurde gefaxt. Denn über die anderen Medikamente hatten wir ein paar Stunden zuvor und ein paar Stunden danach gesprochen. Somit dachten die, ich wollte nur das Rezept über L-Thyroxin 88 an die Apotheke gefaxt und die anderen nur geschickt haben. Leider war natürlich die Stärke, in der ich es brauchte, von meiner Firma nicht lieferbar. Bei Schilddrüsenmedikamenten soll man aber normalerweise bei einer Marke bleiben. Nun musste ich eine andere Marke nehmen. Es handelt sich hier um Mikrogramm, und da variieren die Toleranzen von Firma zu Firma wohl ziemlich. Daher kann man jemanden dann nicht einstellen, wenn er immer wieder ein Medikament einer anderen Firma nimmt. Ich hatte eine Firma, die normalerweise alle Stärken hat. Es gibt Firmen, die nur einige Stärken haben. Nun musste ich also wechseln. Die anderen Rezepte gingen dann auch direkt an die Apotheke raus, aber das letzte, welches ich noch erbeten hatte, kam nicht an. Ich hab dann in meiner Mail Korrespondenz mit dem Oberarzt noch mal darauf hingewiesen. Daraufhin rief mich eine Sprechstundenhilfe an, es hätte bei anderen Patienten ebenfalls Probleme gegeben, da sie nicht angekommen sein. Ich solle bei der Apotheke nachfragen, wenn es bis Mittwoch nicht da sei, sollte ich mich noch mal melden. Ich gab das einfach so an die Apotheke weiter und dachte, die können sich dann auch gleich selbst rum kümmern, dass das Rezept zu ihnen geschickt wird. Ich hatte mein Medikament, da sie mir das manchmal auch schon vorab geben, und alles andere war mir dann auch mal egal, ich habe genug Stress. Dann brauchte ich wieder das Medikament gegen non24.jedes Mal brauchte das Medikament fast 10 Tage, bis ich es bekam. Daraufhin habe ich bei der Hotline reklamiert, da wir ja noch in der Anwenderbeobachtung sind. Die meinten, sie hätten bei der Firma nachgefragt, und das Rezept sei erst vor 2 Tagen dort eingegangen. Die Apotheke behauptet aber steif und fest, sie hätten es sofort losgeschickt, nachdem ich es dort abgegeben hatte. Wir haben es dann so geregelt, dass ich jedes Mal, wenn ich das Rezept bei der Apotheke abgebe, bei der Hotline Anrufe, damit die wissen, wann das Rezept eingegangen ist. Beim 1. Mal hat das super geklappt, nach 2 Tagen hatte ich das Medikament. Ich sage auch der Apotheke immer, dass ich der Hotline Bescheid gebe. Dieses Mal rief ich wieder an, allerdings hatte ich es am selben Tag vergessen und rief am Folgetag erst an. Es hieß, der für mich zuständige Mann sei in Urlaub. Man würde es ihm aber ausrichten. Danach fiel mir ein, dass das wenig Sinn macht, denn wenn der erst in 3 Wochen wieder kommt, müsste ich dann 3 Wochen auf das Medikament warten. Somit schrieb ich der Dame noch mal eine Mail und meinte, ob sie sich nicht dieses Mal selbst drum kümmern könnte. Sie schrieb mir weiterhin, sie würde meine Mail an ihren Kollegen weiterleiten. Ich habe ihr dann noch mal geschrieben und gesagt, sie hätte mich offenbar falsch verstanden, da es ja keinen Sinn macht, ihm die E-Mail weiterzuleiten, wenn er gar nicht da ist. Ich rief dann auch noch mal an, und eine der Kolleginnen sagte mir dort, dass der Außendienst, der sich normalerweise drum kümmert, schon im Wochenende sei. Aber am Montag käme der Kollege wieder zurück, der normalerweise für mich zuständig ist. Währenddessen schrieb mir dann die andere zurück, sie würde es jetzt nicht an den Kollegen weiterleiten, schließlich hätte ich ja gesagt, dass es sowieso keinen Sinn macht, und es täte ihr leid, dass sie mich falsch verstanden hätte. Zum Glück war dann am Dienstag das Medikament da. Ich habe ihm noch mal geschrieben und gefragt, wie das nun geregelt würde, wenn er in Urlaub ist. Ich weiß nicht, ob das beim nächsten Mal wieder so durcheinander geht. Dann brauchte ich mein aktives Vitamin D, da ich ja keine neben Schilddrüsen mehr habe, sondern es ist nur noch eine halbe neben Schilddrüse von 4 ganzen neben Schilddrüsen da. Aus dem aktiven Vitamin D wird ja dann Parathormon gebildet. Drum brauche ich das eben auch. Außerdem ist das aktive Vitamin D ja dazu da, das Calcium aus der Nahrung herauszuziehen. Die Niere wandelt ja normalerweise Vitamin D in aktives Vitamin D um. Aber man braucht als transplantierter und jemand ohne neben Schilddrüsen eben auch aktives Vitamin D. So rief ich also bei der Hausärztin an, die mittlerweile wieder da war. In der Praxis buchstabierte ich dann genau dieses Medikament, denn sie hatten es wohl nicht in der Akte. Als ich das Rezept abholte, und ich kann es ja schließlich visuell nicht kontrollieren, und es bei der Apotheke abgab, stellte sich heraus, dass sie mir ein Rezept für Calcium, also Calcimagon, mitgegeben hatten. Ich bat also die Apotheke, noch mal dort anzurufen. Ich hatte keine Lust, noch mal dorthin zu rennen, um ein neues Rezept zu holen. Das Wort Calcitriol und Calcimagon ist zwar akustisch schwer zu unterscheiden, aber ich habe es ja genau buchstabiert. Ich bat dann meine Assistentin am nächsten Tag, bei der Apotheke mal nachzufragen, ob das Rezept nun ausgestellt worden war. Die Apotheke meinte, sie hätten ein Privatrezept bekommen. Ich rief also bei der Ärztin an und erklärte, dass ich bei meiner Indikation das aktive Vitamin D auf Rezept bekäme. Die Sprechstundenhilfe meinte, die Ärztin würde das grundsätzlich nur auf einem Privatrezept ausstellen, sie könne daran nichts ändern. Wenn ich wollte, könnte ich am Donnerstag mit der Ärztin sprechen. Ich dachte, mit der neuen Ärztin will ich nicht gleich wieder Streit beginnen. Somit dachte ich, leckt mich doch mal, und daher fuhr ich mit meiner anderen Assistentin am Donnerstag vormittags zur nephrologischen Ambulanz, um es dort zu holen. Ich brachte es zu Apotheke, und das Privatrezept wurde vernichtet. Sprechen Ich hatte also mein Medikament, Hurra! Am nächsten Tag rief dann die Sprechstundenhilfe von der Hausarztpraxis an und sagte, die andere Ärztin habe nun das Medikament auf ein Kassenrezept geschrieben, ich könne es mir abholen, wenn ich wollte. Ich sagte, dass ich mittlerweile beim Nephrologen gewesen war. Ich hätte natürlich auch beim Nephrologen einfach nur anrufen können, um mir das Rezept schicken zu lassen, aber dann wäre es womöglich wiederum verloren gegangen. Die Sprechstundenhilfe war dann etwas frustriert, als ich ihr sagte, ätsch, ich hab es schon von woanders her. Das Ätsch dachte ich mir nur dazu. Aber sie meinte, ach Mensch, aber ich sagte, was hätte ich denn tun sollen. Jetzt weiß ich, dass es beim nächsten Mal klappt, und das reicht mir schon. Beim nächsten Mal rufe ich dort an und lass es mir von der anderen Ärztin verschreiben. Und dann muss ich mir wieder von sämtlichen Leuten anhören, es ginge ihnen genauso. Ich fühle mich immer so, als hätte ich einfach nur keine Frustrationstoleranz, und als würden die anderen all das im Handumdrehen meistern. Dadurch, dass niemand würdigt, dass ich besondere Herausforderungen zu meistern habe, und alle davon ausgehen, dass ich auch nicht mehr habe als sie, denken die natürlich alle, ich sei einfach nur ein Schwächling. Die stellen sich ganz groß da und schwingen sich über mich und sagen, sie mal, mir geht es doch genauso. Und ich komme mir blöd vor, dass die Leute alle Arbeiten gehen und ihr Leben so toll meistern, und dann erklären Sie mir noch, dass sie ähnliche Probleme haben, aber dabei wirken sie sehr gelassen. Dann stehe ich wiederum als diejenige dar, die sich über jede Kleinigkeit aufregt. Die anderen haben ja so viel Ahnung und wissen, dass das eben nun mal im Leben so ist. Und ich bin wieder das trotzige Kind, welches das alles nicht hinnimmt, was eigentlich nur der normale Alltag ist. Kommentar meines Putzmannes: Anführungsstriche warum soll es ihnen besser gehen als uns?" ich kann jetzt leider nicht rational begründen, warum mir das jedes Mal einen Stich ins Herz gibt. Es hört sich immer an wie: „Willkommen in der Realität!" Ich fühle mich dann immer, als sei ich auf der Brennsuppe daher geschwommen. Als sei ich ein verwöhntes, verzärteltes Kind, das jetzt zum 1. Mal merkt, dass die Realität eben auch hart sein kann, weil die Mami nicht mehr da ist, die ihm sonst immer hilft. Und alle anderen haben das schon längst begriffen, dass das Leben nun mal hart ist. Ich weigere mich zu glauben, dass das der Standard ist. Ich habe eigentlich immer den Wahn, dass ich mich wesentlich mehr anstrengen muss als andere, und daher so verzweifelt bin. Ich sehe immer, dass Sehende so schnell an mir vorbeirennen, dass die alles so schnell am Boden wiederfinden, was ihnen runter gefallen ist, dass die handwerklich so viel Geschick haben und zu viel selbst machen können, dass die Auto fahren können, dass die nicht mit dem Stock rumlaufen müssen, und dass die beruflich ein besseres Fortkommen haben als ich. Ich werde auch häufig aufgrund meiner Behinderung, meines Geschlechts und meiner Größe nicht so ganz für voll genommen. Wenn ich aber dann sage, bei mir reagieren die Leute nicht und lassen mich einfach nur plappern, heißt es, du sprichst zu schnell, drum versteht man dich nicht. Ich werde also nicht mal in der Hinsicht für voll genommen, dass mir die Menschen glauben würden, dass man mich nicht für voll nimmt. Die meisten Fehler passieren, weil andere mir nicht zuhören. Und dadurch bin ich schon so verzweifelt, dass ich dann alles allen doppelt und dreifach sage. Vor lauter Angst, dass es wieder ein Chaos gibt, bringe ich da noch mehr durcheinander. Die Belastungen führen wieder zu Mehrbelastungen, da ich dann so abgelenkt bin, dass ich noch mehr Fehler mache. Und dann heißt es wieder, du musst halt ruhiger werden. Die anderen wissen immer einen Rat, weil sie ja in der gleichen Situation so gelassen und so klug und lebenserfahren sind. Die haben alles schon hinter sich, die schreckt nichts mehr, die werden mit allem fertig. Bei denen geht immer alles nur da rein und da wieder raus, die schütteln alles ab. Sagen sie zumindest. So wird es zumindest gesehen, und dann fängt man sich den Ruf eines Sensibelchens ein. Ich würde so gerne mal mit jemandem tauschen, damit der mal sieht, wie das wirklich ist, oder vielleicht denke ich dann, bei anderen ist es auch nicht besser. Ich glaube aber schon, dass es Abstufungen gibt, und nicht alle Päckchen gleichgroß sind. Ich glaube, manche Menschen tun sich deswegen leichter, weil sie es auch objektiv nicht ganz so schwer haben wie andere. Von außen sieht es zumindest so aus, und die Diskrepanz zwischen meiner Wahrnehmung, also dem, was ich an Erschwernissen bei mir und an Vorteilen bei anderen sehe, und der Wahrnehmung der anderen, also dem, was andere genauso mitmachen wie ich, ist so groß, dass ich schon an meinem Verstand zweifele. Ich glaube, die meisten denken, die kriegt doch Blindengeld, die hat doch Assistenz, und die muss nicht mal arbeiten. Das gleicht doch alles andere aus. Wenn sie es dann immer noch nicht schafft, ist sie einfach nur dämlich. Und wenn sie dann immer noch überfordert ist, ist sie wohl ein Schwächling. Und mit diesem Ruf muss ich leben. Ich kann nur hoffen, dass das mit der Küche endlich klappt. Meine Assistentin hat mir übrigens gesteckt, dass sie früher mal Innenausstatterin gelernt hat. Da habe ich wirklich einen guten Griff getan. Jetzt hängen wir erst mal die Vorhänge auf, die mir jemand von der Theatergruppe geschenkt hat, da sie sie nicht mehr gebraucht hat, und da wir über Vorhänge gesprochen haben. Die in der Küche haben wir jetzt gewaschen, und im Bad kommen die von ihr dann hin. Das ist natürlich purer Luxus. Jetzt steht immer noch der Werkzeugkasten da, meine Wohnung mutiert langsam zur ewigen Baustelle. Ich frage mich, was früher fertig wird, der Berliner Flughafen oder meine Wohnungseinrichtung. Ich hoffe nur, wenn dann der Balkon im nächsten Jahr da ist, dass dies ohne Zirkus abgeht, und dann endlich mal Ruhe ist. Da sich ja jetzt der Mietspiegel erhöht hat, könnte es mir immer passieren, dass ich aus der Wohnung raus muss. Das wäre natürlich dann fatal. Ich möchte mal, dass ein Problem einfach gelöst wird. Dass das mit der FRITZ!Box jetzt wirklich die Lösung für den nicht funktionierenden Echoconnect ist, und dass ich endlich einen Objektfinder auftun kann, der meinen Wünschen entspricht, und dass mir Dragon genehmigt wird. Wenn dann wieder jemand so blöd daher redet und sagt, mach halt einfach langsam, hab halt einfach mehr Geduld, mit mehr Übung würde das schon besser gehen, dann kann ich sagen: „hey, wenn mir die Kasse schon ein Programm finanziert, weil ich nachgewiesenermaßen motorische Probleme habe, dann ist das mit ein bisschen Üben nicht getan.“ Einem Rollstuhlfahrer oder einem schwerhörigen würde man ja auch nicht sagen, du musst dich nur etwas anstrengen, dann kannst du auch wieder laufen, und du musst halt einfach etwas besser zuhören und dich etwas besser konzentrieren, dann geht das schon. Ich wohne jetzt über 25 Jahre alleine, bin früher viel gereist und muss ziemlich viele Dinge alleine machen. Wenn ich da nicht geübt habe, dann weiß ich auch nicht. Offenbar denken die Leute, ich hätte bisher nur bei meinen Eltern gelebt, die mir alles abgenommen hätten, und ich hätte lauter Bedienstete um mich, die alles für mich tun. Und es läge nur daran, jetzt endlich mal alles alleine zu machen und mehr zu üben. Wer mit 6 Jahren ins Internat muss, lernt sehr früh, viele Dinge selbst machen zu müssen, die andere Kinder in diesem Alter noch nicht alleine zu machen brauchen. Auch wenn wir extrem über behütet wurden, habe ich mir das doch erkämpft, alleine rausgehen zu dürfen oder Dinge allein zu tun. Wäre ich nur faul gewesen, hätte ich das nicht getan. Ich wäre bestimmt nirgendwo hingekommen, wenn ich komplett unselbstständig geblieben wäre, und wenn ich nicht mit aller Beharrlichkeit versucht hätte, meine Grenzen immer wieder noch etwas zu erweitern. Hierzu zählt auch der Navi-Gürtel, den ich von der Kasse bekommen habe, und mit dem ich jetzt ziemlich hart üben muss, damit er mir die Dienste leistet, für die er gedacht ist. Das erzähle ich dann in einem anderen Blogeintrag.

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