Mittwoch, 9. November 2011

Ein kleiner Traum wird wahr

Hoher Besuch stellte sich bei mir ein. Schon immer mal wollte ich einen Igel anfassen, da ich in natura noch nie einen gesehen habe. Die sind zu schnell, und deren Tarnfarben machen es mir unmöglich , sie erkennen zu können. Im Filmhabe ich mal einen Igel gesehen, besonders, wenn ich das Bild angehalten habe, um das Tier in Ruhe zu betrachten. Ich hatte sogar bei der Wildtierstation in meiner Gegend angerufen, ob ich mal einen Igel anfassen dürfe. Aber mir wurde abgesagt, da die Igel möglichst ungestört und streßfrei gehaltn werden müssen, damit man sie später wieder in die Natur entlassen kann. Das mußte ich dann leider respektieren.


Als ich einmal wieder meine Helferin da hatte, meinte sie: „Wir haben Zuwachsbekommen, einen 170-Gramm-Igel.“ Igel! DA war ich sofort Feuer und Flamme. Ich bat sie, ihn doch mal mitzubringen. So brachte sie den Igel in einer Kiste mit Sägespänen im Auto mit. Er hatte ein kleines Holzhäuschen, in das er sich zurückziehen konnte. Er war zweimal in einen Schacht gefallen, wo er wohl fürchterlich geschrien haben mußte. Offenbar war er etwas traumatisiert. Er schnuffelte und hechelte und ließ sich gar nicht anfassen. Ich hab ihn gefüttert, und das Schmatzen und Schnuffeln habe ich mit meinem neuen Mikrophon aufgenommen. Es gab mehrere MP3-Tracks. Einen davon habe ich in Verbindung mit einem Tierrätsel für u nser Radioprojekt hergenommen. Hierbei habe ich als Igel gesprochen und erklärt: „Ich wiege 180 Gramm, und wenn ich 500 Gramm wiege, darf ich wieder raus. Ich war 35 Tage bei der Mama im Bauch, und nach 6 Wochen hat sie mich und meine Geschwister dann weggeschickt. Mein Gebiet kann bis zu 1000 Quadratmeter betragen. Wenn ich zwei Jahre alt bin, bekomme ich eine Frau, dann drehen wir uns im Kreis, und dann läßt sie mich aufsitzen, und es gibt neue von uns. Wenn ich groß bin, kann ich bis zu 1200 Gramm wiegen. Ich werde sieben-acht Jahre alt. So, wer bin ich?“ Bin mal gespannt, wieviele das Rätsel geknackt haben, denn es gab ja dann noch die Geräuschkostprobe des Schmatzens und Schnuffelns.

Eine kleine Photosession gab es auch. Ich durfte die Stachelkugel auf dem Schoß halten, wobei er sein Schnäuzchen etwas auf mein Hosenbein legte, und die Helferin machte ein paar Photos

Nach ein paar Wochen erzählte mir die Helferin, daß ihre Tochter noch einen Igel gefunden habe. Der sei sehr zahm und sehr neugierig. Er sei schon mal über sein Häuschen in die Sägemehlkiste des anderen Igels gekrabbelt, und dann hätten sie sich gekloppt. Ich bat sie, ihn mir doch auch mitzubringen. So brachte sie auch diesen Igel. Auch er wurde mit Futter bewirtet, und da er sehr friedlich war, konnte ich mit dem Mikro sehr nahe an ihn rankommen. Danach ließ er sich auf die Hand nehmen, und ich konnte den weichen Bauch abtasten, die Füßchen und das sehr weiche Stachelkleid. Er stupste meine Hand mit seinem feuchten Näschen, das sich wie eine Miniaturhundeschnauze anfühlte. Ich war begeistert. Auch er wurde in sämtlichen Posen photographiert, auf der Hand, auf dem Schoß usw.

Die beiden werden bei der Helferin überwintern, und im Frühjahr geht es wieder nach draußen.

Ich bin richtig glücklich darüber, daß ich so ein Erlebnis haben durfte, und daß ich endlich auch mal einen Igel anfassen und soweit es ging, ansehen konnte. Die Aufnahmen habe ich noch und behalte sie als Erinnerung.

1 Kommentar:

Hedschie hat gesagt…

Hallo Steinböckle,

es sind schöne Fotos und ein schönes Erlebnis! Ich freu mich für Dich mit!
Igel sind ganz besondere Wesen!

Liebe Grüße, Hedschie