Samstag, 26. Juli 2014

Ich habe gezahnt!

Endlich ist es soweit! Es fehlen noch zwei Wochen, dann jährt sich der Tag, an dem mir mein ERSTER  Zahn aus meinem Erwachsenengebiss gezogen wurde.  Am 25. Juli erhielt ich nun endlich die Krone.

 

Vor zwei Wochen hatte ich die ersten Abdrücke. Ich hatte furchtbar Angst, da ich dachte, der ganze Mund würde mit Masse voll gestopft. Es war aber nur ein Löffel, der die Form eines Hufeisens hatte, so dass er nur an das Gebiss gedrückt wurde. Am Zäpfchen hat man überhaupt nichts gespürt. Der Arzt hat extra einen sehr kleinen Löffel genommen. Das Zeug ist aus Algen hergestellt, und so schmeckt es auch. Es ist ziemlich kalt, damit es nicht sofort hart wird. Das hat etwas an den Zahn helfen geschmerzt, aber es war wirklich gut auszuhalten. Dasselbe Spiel wurde oben und unten gemacht. Eine Woche drauf erhielt ich dann einen Abdruck mit Silikon. Zunächst wurde einmal das so genannte Gingiwa, ein Zahnfleisch-Form, der die ganze Zeit in meinem Mund war, herausgeschraubt. Das dauerte ein bisschen, der Arzt musste zwei verschiedene Schlüssel nehmen, bis es klappt. Dann steckte er einen langen Spieß in dieser Schraube hinein. Danach förderte er den Löffel mit dem Silikon so ein, dass der Spieß durch den Abdruck hindurchging. Offenbar muss das Labor wissen, wo das Loch der Schraube ist, die im Implantat steckt. Es dauerte etwas länger als bei der Algen-Masse, bis das Silikon halb wurde. Dann kam ein Moment der Panik, als er das Silikon fast nicht mehr von meinen Zähnen weg bekam. Ich dachte schon, er würde mir meine Zähne herausreißen. Da fing ich fast an zu weinen, da ich dachte, was passiert, wenn er wirklich das Silikon nicht mehr abbekommen? Den Spieß hatte er zuvor schon wieder rausgezogen, somit war ein Loch in dem Silikon-Abdruck an der Stelle, wo dann die Schraube hin musste. Nun bestellte er die Krone. Er konnte mir zunächst nicht einmal sagen, wann diese fertig sei. Dann rief er an, und bereits am Freitag den 25. sollte die Krone geliefert werden.

 

Gestern kam ich also in die Praxis, und das Ganze verlief reibungslos. Es wurde ziemlich viel geschraubt, geöffnet, gedreht und wieder hineingeschraubt. Zu meiner Verwunderung drückte er dann einen Wattebausch dazwischen, und setzte dann erst die Krone auf. Er erklärte mir, dass man ansonsten nie wieder an die Schraube käme, da diese sonst mit Zement gefüllt würde, und man sie dann nicht mehr ab bekäme. Falls einmal die Krone erneuert werden müsste, was wir natürlich nicht offen, muss dieser Wattebausch drin bleiben, um zu verhindern, dass die Schraube mit Zement gefüllt wird. Der Wattebausch wird dann luftdicht eingeschlossen. Dann drückte er die Krone auf, und ich musste zu beißen, bis der Zement hart war. Nun kam der einzige schmerzhafte Moment, als er mir den Zement von der Krone ab kratzte, der an den Seiten etwas herausgekommen war. Das zwickte ziemlich stark im Zahnfleisch und in den Zwischenräumen zu den Nachbarzähnen. Dann war auch dies überstanden. Nun sollte ich auf ein Blaupapier beißen, welches er immer ein Stück weiter schob. Dies zeigte an, dass die Krone richtig saß. Beim vor-und zurückgehen mit dem Unterkiefer war es noch etwas ungewohnt, und ich hatte das Gefühl, der Zahn bleibt überall hängen. Aber über Nacht ist dieses Gefühl verschwunden. Der Zahn ist richtig schön, als sei es mein echter. Nun habe ich ein ganzes Jahr weniger zwei Wochen gebraucht, um einen neuen Zahn zu bekommen. Ich Eis nicht, wie lange ein Baby braucht, um seine ersten Zähne zu erhalten, aber die Prozedur war ähnlich schmerzhaft.

 

Beim Kauen knackt mein Kiefer immer noch etwas an der rechten Seite. Ich hoffe, dass dies auch noch auffällt, und sich das Ganze noch ein pendelt.

 

Ich hoffe, dass dies nun erst einmal der letzte Zahn war, der aufgebaut werden musste. Aber nun weiß ich ja, wie es läuft, und dass es irgendwann auch mal zu Ende ist. Jetzt kenne ich die Schritte, und ich weiß, dass sie eigentlich nicht schlimm sind. Die Angst davor und das ewige warten war eigentlich am schlimmsten nun habe ich also zum dritten Mal gezahnt.

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