Donnerstag, 30. Juni 2016

Was soll denn nur mit mir geschehen?

Nun sind schon wieder neue Dinge passiert, die mich nun dazu veranlasst haben, mich um ein Behindertenheim um zu tun. Wenn ich rausgehe, verlaufe ich mich, ich bin so verwirrt, dass ich die Orientierung verliere. Beim Rückweg von der Apotheke, wo ich eigentlich nicht alleine hin wollte, meine eine Helferin mich aber versetzt hatte, bin ich über die Straße gegangen, stellt aber fest, dass ich noch einmal die andere Seite der Kreuzung hätte überqueren müssen. Als ich das tat, landete ich irgendwo, wusste aber nicht, wie ich dorthin gekommen war. Ich musste erst wieder jemanden fragen, damit er mir die Richtung zeigt. Neulich wollte ich mit meiner anderen Helferin, die sehr engagiert ist, zur Kosmetikerin laufen, sie kannte den Weg noch nicht. Ich verlor die Orientierung und ging mit ihr in die falsche Richtung und war völlig verwirrt. Wir mussten ein ganzes Stück zurückgehen, damit ich wieder wusste, wo wir waren. Entgegen der Meinung der Gedächtnisambulanz bin ich ganz fest der Ansicht, dass ich Demenz habe. Ich hatte am Montag eine Überweisung für Mimpara bestellt, da ich diese Woche nicht zur Ambulanz musste, und mir das Medikament bis zum nächsten Termin ausgegangen wäre. Bis heute ist das Rezept nicht angekommen. Ich rief also bei meiner Transplantationsambulanz an und bat sie, ist der Apotheke zu faxen. Die Frau am Telefon meinte, ich solle doch meine Medikamente nicht zu knapp bestellen. Ich erwiderte, dass ich am Montag bereits bestellt hätte, und dass ich ja nicht Wochen vorher schon bestellen kann. Ich gehe doch eigentlich davon aus, dass die Post nicht länger als einen Tag dauert. Die Frau am Telefon meinte, sie würden die Rezepte mit in ihre Heimatorte nehmen und von dort aus in ihrer Freizeit dann abschicken. Auch hier handelt es sich nicht um andere Länder, wo diese Leute am Feierabend hinfahren, sondern um Orte in der Umgebung. Meine Helferin sollte eigentlich mit mir um 13:00 Uhr einige Dinge erledigen. Sie hat mich schon häufiger versetzt, aber heute hat sie noch nicht einmal angerufen, um abzusagen. Als ich sie letzte Woche an fragte, ob sie denn diese Woche Zeit hätte, meinte sie, am Mittwoch und am Donnerstag. Als ich dann nochmals anrief, sagte sie, der Donnerstag sei jetzt der einzige Termin, der noch frei sei, der Mittwoch sei schon weg. Wir schickten SMS hin und her, wobei sie dann meinte, sie könne nur bis 15:00 Uhr, obwohl ich ihr sagte, ich hätte sie gerne bis 16:00 Uhr, da ich um 16:15 Uhr danach gleich in die Musikschule mit dem Taxi fahren wollte. Sie schrieb mir zurück, sie könne kurz vor eins kommen und bis 15:00 Uhr für mich da sein. In dieser Zeit wollte ich zur Drogerie, einige Briefe in Kuverts stecken und adressieren und diese Dinge sowie ein Punktschriftbuch zur Post bringen. Ich hatte vergessen, dass sie mir geschrieben hatte, dass sie kurz vor 13:00 Uhr da sein würde. So saß ich bis 13:00 Uhr noch auf dem Balkon und telefonierte. Wäre sie in dieser Zeit gekommen und hätte geklingelt, und hätte ich dies nicht gehört, hätte sie zumindest einmal um das Haus herum gehen müssen, denn wenn ein Kunde nicht aufmacht, kann es ja durchaus sein, dass er hilflos oder bewusstlos in der Wohnung herum liegt. Außerdem hätte sie mich auf dem Handy oder auf dem Festnetz anrufen können, denn ich habe ja die Funktion des Anklopfens. Als ich sie auf dem Handy anrufen wollte, ging nur ihre Mailbox hin. Auch auf meine SMS reagierte sie nicht. Ich rief also meine andere Assistentin an, die ebenfalls bei ihr probierte, sie aber auch weder per SMS noch per Telefon erreichen konnte. Ich schaffte mit Mühe und Not den Weg zur Apotheke und zum Metzger, wobei ich mich, wie schon erwähnt, auch noch verlief. Um 16:00 Uhr wartete ich dann, dass um 16:15 Uhr mein Taxifahrer kommen möge, um mich zur Musikschule zu fahren. Als er um 16:30 Uhr noch nicht da war, gab ich auf. Dann klingelte es direkt an der Wohnungstüre, und er stand davor. Er erzählte, dass ein Lastwagen quer über der Kreuzung gestanden hätte, und er daher nicht pünktlich hätte kommen können. Das Problem ist, dass wir es nie pünktlich zur Musikschule schaffen, da dies die Hauptverkehrszeit ist. Dieser Termin wird aber wahrscheinlich nicht geändert, da er schon seit Jahren zu dieser Zeit ist. So komme ich immer zu spät und muss, während alle schon spielen, erst einmal meine Gitarre und die Querflöte auspacken. Endlich, Gott sei Dank, hat die Ärztin angerufen, die mir helfen wollte, einen guten Traumatherapeuten zu finden. Sie sprach auf den Anrufbeantworter, gab mir für den 12. Juli um 9:00 Uhr einen Termin und bat um Bestätigung. Als ich sie anrufen wollte, war besetzt. Nach mehrmaligem Probieren versuchte ich, eine andere Nummer zu wählen, aber auch hier war besetzt. Dies ist mir schon öfter passiert, es vergeht kaum ein Monat, in dem mein Telefon nicht kaputt ist. Ich wollte versuchen, die Service-Hotline anzurufen, wählte beide Nummern, aber es kam nur ein schnelles Tuten, das nach drei Mal aufhörte. Ich war verzweifelt und dachte, ich schaffe noch nicht einmal, mit dem Handy die Hotline anzurufen. Ich hörte einige Nachbarn, als ich auf dem Balkon stand, da man von meiner Wohnung aus keinen guten Empfang hat. Ich rief um Hilfe, ich bat darum, dass doch jemand her hören möge, um mir behilflich zu sein. Diese Leute mussten mich gehört haben, aber keiner reagierte. Da steht man als blinde Frau hilflos auf dem Balkon, da das Telefon nicht funktioniert, um mit dem Handy die Hotline anzurufen, aber nicht einmal das gelingt, und keiner hilft. So rief ich meinen Nachbarn vom Tauschring an, der eine Straße weiter wohnt. Da ich ja über das Festnetz nicht anrufen konnte, rief ich ihn auf dem Handy an. Er war zur Zeit im Tauschring-Büro, und ich gab ihm meine Telefonnummern und die Kundennummer durch. Nach einer Weile rief er mich an und meinte, auch er käme nicht zur Hotline durch, und er habe jemanden dar, der ebenfalls dieselbe Telefongesellschaft nutze, und er ließ mir ausrichten, dass wieder einmal etwas dort kaputt sei. Zum Glück wusste ich jetzt zumindest, dass ich nicht zu blöd war, mit dem Handy die Hotline anzurufen, sondern dass es an denen lag, da er ja auch nicht durchgekommen war. Es gibt mittlerweile kaum noch etwas, wo ich keine Hilfe brauche. Ich bin stark auf meine Helfer angewiesen, und obwohl ich sehr viele Stunden habe, können diese Helfer meinen Bedarf nicht abdecken, nicht etwa, weil die Stunden nicht ausreichen, sondern weil sie nicht genügend Zeit haben. Es gibt nur eine einzige wirklich engagierte Frau, die andere kommt nur alle zwei Wochen an einem festen Tag, da sie ansonsten belegt ist, der andere Helfer hat zu viele Überstunden und muss diese jetzt abbauen und daher bei mir kürzertreten, und die andere Frau lässt mich dauernd hängen. Meine Schwester arbeitet bei der Lebenshilfe, so das ich sie jetzt gebeten habe, mir ein geeignetes Heim herauszusuchen. Ich bemühe mich redlich, aber mit meinem körperlichen Befinden, dem psychischen Stress und den Problemen, die ich bei allem und jedem habe, bin ich damit überfordert, weiterhin alleine zu leben. Ich habe das Gefühl, dass irgend ein Widersacher mir dauernd Steine in den Weg legt. Egal, wie gut ich die Sache vorbereite, wen ich mit ins Boot hole, es geht einfach schief. Ich bin so verzweifelt, dass ich am liebsten nicht mehr leben will. Eigentlich müsste ich mich selbst wegräumen, nun bin ich aber einmal am Leben, ich kann mich ja nicht selbst wegwerfen, oder ich müsste jemanden anderen bitten, mich weg zu schmeißen. Ich weiß einfach nicht mehr, wohin ich noch soll. Wenn mir doch nur einer helfen könnte!!!

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