Sonntag, 4. August 2019

Wieder eine digitale Woche

ich war erstaunt, als ich in einem unserer Newsletter las, dass schon wieder ein digitales Festival stattfinden sollte. Das letzte war mir noch gut in Erinnerung, war es doch erst im letzten Oktober. Ich hatte ziemlich viel Mühe, mir aus dem Programm etwas herauszusuchen, nicht etwa, da die Auswahl für mich zu groß war, ich bin der schließlich nur Anfängerin, und auf diesem Niveau gibt es nicht extrem viele Vorträge, aber dennoch genug.   Das Problem liegt vielmehr immer darin, dass ich nicht verstehe, wie die Seite funktioniert. Die ersten Male wurde ich immer wieder nach oben gehievt, sodass ich jedes Mal wieder von vorne anfangen musste. Bis ich dann kapiert habe, dass die Wochentage jedes Mal mit den gleichen Angeboten beginnen. Ich dachte, ich sei jedes Mal wieder am Anfang des Programms gelandet. Ich brauche immer sehr lange, bis sich das System durchschaue, denn ich kann nur etwas machen, wenn ich exakte Routine  in den Abläufen habe. Jeder Handgriff muss genau gleich und  gut eingespielt sein, weil ich mich nicht so schnell jedes Mal  aufs Neue wieder an ein von anderen  eingerichtetes und vorgegebenes System anpassen kann.
 
Endlich habe ich es dann geschafft, mich durch zu klicken, und ich erhielt auch immer die dementsprechenden Anmeldebestätigungen per E-Mail.
Am Sonntag dem 14. gab es einen Kinofilm. Man hätte schon online bezahlen können, aber ich war zu doof. Immer, wenn ich PayPal angekreuzt hatte, hatte ich dann auf einmal zwei oder gar drei Tickets. Es hat sowieso gedauert, bis ich gemerkt habe, dass man bei dem Bezahlfeld die erste Zahlmöglichkeit sieht und dann über die Eingabetaste mehrere Zahlungsmöglichkeiten hat, bei denen man auswählt, und erst dann weiter gelassen wird. Irgendwann habe ich dann einfach nur das Ticket reserviert, somit konnte ich dann eben auch ohne bezahlen weiter. Allerdings hat er da auch wieder zwei Tickets reserviert. Ich bin einfach zu blöd für so etwas, da nahm ich aber dann Kontakt  zu  der Plattform  auf, die das regelten.
 
Der Film ging um einen YouTuber namens  Adlersson,  der mit seiner  Klicke rechte Inhalte verbreitet, allerdings daraus ein Geschäft gemacht hat. Er selbst sei angeblich nicht rechts. Ein paar Filmemacher haben ihn begleitet,  Die Gruppe  hat  ihnen erlaubt, ziemlich nah an sie heranzukommen, allerdings durften sie keine privaten Aufnahmen machen. Mir kam das vor, als ob man eine rechte Gruppe in ihrem natürlichen Habitat filmen darf, so wie Tierfilmer immer  zu  Beginn  des Filmes sagen, die Tiere haben uns ziemlich nah an sich ran gelassen, allerdings nicht in ihren Bau . Sie waren sehr zutraulich und gar nicht scheu, und wir durften ziemlich nah ihren Alltag beobachten. So kamen mir die Filmemacher vor. Zunächst einmal habe ich bei der Kasse mal wieder gefragt, ob es eine Audiodeskription gibt. Ja, man würde mir die Kopfhörer geben. Zuhause hatte ich die Audiodeskription nicht über die Greta-App  heruntergeladen. Ich wollte das dann im Kino tun, da ich ja 20 Minuten früher da sein musste wegen der Reservierung, und noch eine Saftschorle in der Kneipe nebenan getrunken hatte. Aber natürlich ließ sich die Audiodeskription über die Greta  dann mal wieder nicht herunterladen. An der Kasse sagte man mir, man würde noch Kopfhörer für mich suchen. Dann kam einer der Vorführer in die Kneipe und meinte, es sei überhaupt kein Problem, schließlich hätte ja jeder Film diese Spur. Ich wunderte mich, und ich sagte, eigentlich gibt es auch Filme, die das nicht haben, und bei den Spuren für die Audiodeskription wird ja nicht der Filmton sondern lediglich die Beschreibung wiedergegeben. Den Filmton muss man ja über das Kino hören. Als ich dann in dem Kino saß, hatte ich zuvor auch wieder drauf bestanden, dass unbedingt einer der Techniker neben mir sitzt, bis  es  auch  wirklich klappt.  Das war natürlich  mal wieder nicht geschehen. Auf jeden Fall habe ich dann meine Nachbarn genervt, die dann einen  Vorführer holten, und der stellte dann fest, dass ich die Spur für schwerhörige hatte. Er sagte, er habe nicht gemerkt, dass ich blind sei, er dachte, ich wollte die Spur für schwerhörige. Ich glaube, das war eine Ausrede, denn schließlich hatte ich den Stock, und ich hatte auch erklärt, um was es geht. Aber jedes Mal wird bei mir im Kino die Spur für Schwerhörige eingestellt. Die Leute denken halt, Menschen, die schlecht hören, können ganz normal sprechen, obwohl sie ja eigentlich, wenn sie noch ein bisschen was hören, ziemlich laut und etwas anders reden als normal hörende Menschen. Somit war ich also enttäuscht, denn mal wieder gab es keine Tonspur für mich. Das ist in diesem Kino Gang und gäbe, ich werde dann nie wieder hingehen. Ich hatte schon einschlägige Erfahrungen hier in diesem Blog über dieses Kino berichtet. Den anderen Blinden scheint es nicht so zu ergehen. Es gibt noch ein anderes Kino, wo man sich über WLAN mit einer App von Sennheiser, Cine Connect, einloggen kann, sodass man dann den Film mit  AD empfängt. Aber auch hier stellen Sie mir immer erst einmal die Spur für schwerhörige ein, aber da schaffe ich es fast schon alleine, sie umzustellen.
 
Ohne eine Bildbeschreibung war der Film für mich sehr schwer verständlich.  Der Film hatte englische Untertitel,  und die Menschen hatten  einen ziemlich heftigen Dialekt. Ich konnte die Leute auch nicht ganz auseinanderhalten, da ich Stimmen schlecht unterscheiden kann. Irgendwie bekam ich mit, dass da ziemlich derbe Sprüche liefen, dass einige in der Gruppe sich untereinander ziemlich gegenseitig veräppelten , und das  es auch eine Auseinandersetzung mit dunkelhäutigen Menschen gegeben hatte.  Und  sie waren auch  auf rechten Veranstaltungen und wurden dort  begrüßt und bejubelt.  Am Ende des Films gab es dann eine Diskussion, sodass ich dann zumindest rückblickend einiges von dem Film verstehen konnte. Es gab auch einen Professor für Medienwissenschaften, und der war schon auf dem Standpunkt, dass es sich um eine rechte Gruppierung handelte. Die Filmemacher meinten, die Leute seien nicht rechts, sie würden das nur nutzen, um sich ein Publikum zu schaffen. Es gibt schließlich Werbeeinnahmen auf YouTube, und man konnte auch 0,88 EUR, wohl gemerkt, an diesen Herren spenden. Warum gerade 0,88 EUR, kann man sicher denken. Ich fand die Einstellung der Filmemacher ziemlich unbedarft. Der Medienwissenschaftler hatte, wie er es ausdrückte, den Namen einmal durch die Kanäle gejagt, und da hat er ziemlich viele rechte Verbindungen gefunden. Unter anderem auch zu dem Attentäter von Neuseeland. Wenn es ihm wirklich um Marketingstrategien geht, gibt es sicher breitere Zielgruppen. Das Merkwürdige war, dass in der Gruppe auch ein dunkel heutiger  dabei war, der die derbsten Witze machte. Somit hatten sie sozusagen einen Alibi-schwarzen, und damit konnten sie dann auch sagen, wir sind ja gar nicht rassistisch. Ich fand den Film aber sehr interessant, auch wenn er sehr umstritten ist.
 
Am  Montag ging ich in einen Vortrag über das Einkaufen im Internet. Ich versuchte, mein Problem zu schildern, was ich damit hatte. Denn bei Amazon ist es zum Beispiel möglich, mehrere Lieferadressen einzutragen. Wenn jetzt jemand versehentlich mein Passwort hat, könnte er ja in mein Konto eindringen, mich als Rechnungsadresse und sich selbst als Lieferadresse eintragen. Offenbar hat man mal wieder meine Frage nicht verstanden, denn der Redner meinte, ich solle  doch einfach  same  date angeben, dass ich also die Ware noch am selben Tag haben wollte, dann hätte der Täter keine Zeit, zur Wohnung zu kommen, Um die Ware abzufangen. Oder ich hatte seine Antwort nicht verstanden, und jeder Mensch hat  schon längst kapiert, was ich will, nur ich verstehe wieder mal die Antworten nicht. Aber hinterher dachte ich, man bekommt ja schließlich immer eine E-Mail mit der Bestätigung des Kaufes, sodass man diesen noch rechtzeitig stornieren kann.
 
Ich lernte auch, das es eine Suchmaschine  namens Startpage gibt , die alles  genauso macht wie Google, nur eben halbwegs anonym. Das waren schon mal wertvolle Informationen. Auch verschiedene Zahlungsmodalitäten wurden vorgestellt, und die Tatsache, dass nicht allen Menschen die gleichen Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Händler eine Kreditwürdigkeitsanfrage an verschiedene Institutionen senden, wie zu Beispiel die SCHUFA. Man bekommt auch nicht die gleichen Dinge angeboten. Vielleicht beantwortet  das meine Frage, warum ich Microsoft Office für 250 EUR kaufen musste, wohingegen andere dasselbe für 50 EUR bekamen. Anhand meines Profils müssen die  wohl gemerkt haben,  die ist blöd genug, auch das Fünffache für das Produkt zu bezahlen, da sie wahrscheinlich sehr magere Rechercheaktivitäten durchführt. Zuvor war ja sogar eins für 50 EUR da, aber nachdem wir rausgeworfen wurden, und nachdem wir uns dann wieder eingeloggt hatten, war das Angebot für 50 EUR weg. Das ging aber schnell. Bei meinem Anruf bei Amazon erfuhr ich damals, dass, weil wir ein Tandem gemacht hatten, in dem wir meinen Computer über die Sprachausgabe via das Internet mit dem PC  meines  PC-Mannes verbunden hatten, Amazon glaubte, dass sich jemand in mein Konto versehentlich oder absichtlich eingeloggt hatte. Als wir dann wieder reinkamen, war das Angebot weg.  Wir haben  dann das Programm eben nur noch für das Fünffache des Preises bei  einem  anderen Portal gefunden und es da gekauft. Schade.
 
Am Abend kam ich dann zu einem Vortrag über den Unterschied zwischen menschlicher und maschineller Intelligenz. Ich hatte mir zuvor einmal ein Buch gekauft von Henning Beck mit dem Titel: „Irren ist nützlich.  --   Warum unsere Schwächen unsere Stärken sind“. Das hätte ich zuvor mal lesen sollen. Denn es stützte eigentlich meine Theorie, dass die Computer dafür nützlich sind, uns die Drecksarbeit abzunehmen, wohingegen wir, gerade weil wir eher chaotisch denken oder Dinge miteinander sehr schnell assoziieren, kreativer sein können, uns aber dafür auch häufiger irren oder Fehlleistungen unterliegen.
 
Zunächst einmal wurde definiert, was Intelligenz überhaupt ist, nämlich, dass man in der Lage ist, auf gegebene Situationen angemessen zu reagieren. Das ist jetzt nicht gerade meine Stärke, demnach bin ich also nicht sonderlich intelligent. Es gibt aber sehr viele Definitionen von Intelligenz. Danach wurde das neuronale Netzwerk eines Computers erklärt. Demnach gibt es ein bestimmtes Gewicht, und wenn dies auf ein Neuron trifft, dann reagiert es. Je nachdem, ob es beim Empfang oder beim senden ist, geschieht etwas. Wir lernen nur durch Belohnung, wohingegen der Computer ja nicht belohnt werden kann. Das war meine Frage, und die wurde noch nicht mal als dumm angesehen, denn ich habe sie mit einem gewissen Schmunzeln gestellt. Es gibt wohl für Jahr und für nein bestimmte Muster, die sich der Computer merken kann. Wenn der Computer überwacht lernt, gibt man ihm vor, was er sich zu merken  und zu lernen hat, siehe auch den Blockeintrag über die letzte digitale Woche. Wenn er unüberwacht lernt, ist er sozusagen nicht zugänglich dafür, dass man beobachten könnte, wie und was er lernt. Es ist eher so, als wenn ein Kind spielt, ohne, dass man es anleitet. Man weiß aber dann auch nicht genau, was in seinem Kopf vorgeht. -sie  sagte, dass  der PC eine  weniger  undurchschaubare  Blackbox  ist als das Gehirn  des Menschen. Das ist in  puncto  Beherrschung durch  PCs beruhigend, aber  von   noch undurchschaubareren Menschen  beherrscht zu werden, ist  dann auch nicht gerade die bessere Wahl, siehe Trump, Erdogan, Kim  jong Un oder Bolzonarro.
 
Zu meinem Schrecken musste ich hören, dass der Computer mittlerweile sehr brauchbare Übersetzungen liefert. Vor einigen Jahren hatte ich mal versucht, einige Teekesselchen, also  polyseme  und homonyme  einer Sprache oder eben metaphorische Stilmittel wie Redewendungen oder Sprichwörter einzugeben, und das Übersetzungsprogramm, dass ich benutzte, nämlich das von Google, versagte kläglich. Sie meinte, das sei heute ganz anders. Außerdem könne der Computer heute schon die Merkmale von Künstlern abstrahieren und Bilder machen, die wie ein echter Rembrandt oder wie ein echter van Gogh aussehen. Das fand ich schon erschütternd. Dass der Computer Musik komponieren kann, hatte ich schon mal gehört. Ich wandte ein, dass ja ein Mensch sich irrt, und dass dann eben genau etwas Unerwartetes herauskommt, was vielleicht gar nicht gewollt war, was aber eben genau zur richtigen Lösung führen kann. Sie entgegnete aber, dass man auch evolutionäre Programme einbauen kann, sodass der Computer sich genauso entwickelt wie ein Mensch in seiner Evolution und daher  genauso  kreativ werden kann. Warum braucht man dann überhaupt Computer?
 
Danach wurden dann Beispiele gebracht bezüglich Emotionen. Es gibt zum Beispiel ein Programm namens Replica, mit dem kann man schon reden wie mit einem Menschen, allerdings kann es einen nicht wirklich ganz und gar verstehen. Nun, den Eindruck habe ich bei vielen Menschen eben auch. Das Programm kann Antwort geben, aber es geht manchmal an der Sache vorbei, weil es nicht wirklich versteht, wie man empfindet. Das finde ich aber auch bei Menschen sehr häufig. Sie spielte uns dann ein Telefonat ein, indem eine synthetische Sprache einen Friseurtermin ausmachte. Interessant war, dass eben auch Verstehenslaute  oder  sogenannte Telefonlaute drin vorkamen, wie sie ein Mensch macht, wenn ihm etwas gesagt wird, wie mhm oder aha. Die Friseurin hätte keine Chance gehabt, zu erkennen, dass es sich um eine Sprachsynthese handelt. Das ist schon erschreckend, wenn man bedenkt, dass dann irgendein Computer meinen Friseurtermin absagen kann. Zum Glück ist meine Stimme bei meiner Stammfriseurin bekannt.
 
Das Lustigste, was ich gehört habe, war, dass man einen Roboter einen Turm aus Klötzen bauen ließ, und dann sollten die Leute den Turm umwerfen. Dann  fing aber der Roboter zu weinen an, und die Leute hörten auf, den Turm umzuwerfen. Auch wurden Experimente gemacht, bei denen Computer darum flehten, nicht abgeschaltet zu werden. Auf der einen Seite sagt man ja, Computer hätten keine Gefühle. Das Wichtigste daran ist aber, dass wir eben Gefühle haben und ist dann nicht übers Herz bringen, den PC abzuschalten. Außerdem werden wir vielleicht von unserem hohen Ross irgendwann heruntergeworfen, denn vielleicht sind wir letztendlich auch nichts anderes als neuronale Netzwerke. Wenn ich aber das Buch von Henning Beck lese, dann funktioniert unser Hirn nicht ganz so statisch wie das eines Computers. Das bewirkt zwar, dass wir sehr viele Fehler machen, aber es fördert eben auch die Kreativität und die assoziativen Fähigkeiten. Zum Beispiel können wir falsche Erinnerungen produzieren, die das Gehirn dann nicht mehr von echten Erinnerungen unterscheiden kann. Das ist zwar eine Fehlleistung, doch entsteht diese gerade deshalb, weil wir eben Dinge miteinander assoziieren. Wenn uns eine Wortliste gezeigt wird, die aus dem Wortfeld Auto kommt, dann können wir hinterher nicht mehr wissen, welche Wörter drin vorkamen und welche nicht. Wenn uns dann jemand suggeriert, dass eben auch das Wort Garage drin vorkam, werden wir es glauben. Wenn man Leuten bestimmte Fotos vor die Nase hält und ihnen erklärt, Du warst da dabei, und man würde jemanden hineinretuschieren, würde er das irgendwann glauben. Allerdings würde man bei einer  funktionellen Magnetresonanztomographie dann wahrscheinlich feststellen, dass bei eingeredeten Erinnerungen die Hörareale wesentlich stärker beteiligt waren, wie ich  es gelesen  habe. Ob man das  dann im  fMRI noch sieht, habe ich mich eben gefragt. Wenn man diese Erinnerung wieder abruft, würde  das dann anders aussehen als bei einer echten Erinnerung, wo, wie ich es verstanden  und mir  gemerkt habe, dann  eher die Gefühlsareale  stärker aktiv sind. Wenn aber die Hirnaktivität groß genug ist, so Beck, würde man dann die Erinnerung umso lebhafter und glaubhafter wahrnehmen, egal, ob echt oder falsch. Dem Gehirn ist es dann egal, welche Areale daran beteiligt waren, Hauptsache viele. Solche Dinge sind zwar schlecht, aber wenn wir das nicht könnten, könnten wir eben auch nicht so kreativ sein oder uns nicht an neue Umgebungen so schnell anpassen. Wir würden alles einfach nur abspulen. So komme ich mir manchmal vor.
 
Ich hätte es dann auch noch spannend gefunden, wenn man folgenden Versuchsaufbau einmal mit Leuten gemacht hätte: die Leute werden gebeten, einen Computer abzuschalten, der flehend darum bittet, dass man ihn ja nicht ausmacht. Danach soll man in einen anderen Raum und jemand anderem zusehen, der ebenfalls diesen Versuch machen soll. Was derjenige aber nicht wüßte, wäre dann , dass es der Versuchsleiters selbst ist. Er  denkt, er würde einen anderen Probanden beobachten. Würde er, wenn der vermeintliche Proband den PC abschaltet, dazwischen gehen, oder wäre es ihm egal? Jemand kann vielleicht selbst so etwas nicht tun, würde aber seelenruhig zu sehen, wie es andere machen. Wäre das dann bei einer Maschine anders, oder würde derjenige schneller eingreifen, wenn es sich darum handelte, dass jemand vor seinen Augen ein echtes Lebewesen umbringt? Somit ist ja das Wichtige, dass wir eben fühlen, egal, ob ein Computer jemals wirklich wird fühlen können.  Denn wir  reagieren ja  wie bei  Kindern, wenn ein Roboter  zu plärren  anfängt, wenn  sein Turm  umgeworfen  wird, oder  wir  finden Roboter  mit  Kugelaugen niedlich  und  würden wohl  mit Mitleid reagieren, wenn sie  flehen, dass man sie  doch bitte nicht abstellt.  Denn wir haben ja  Spiegelneuronen, das könnte ja daran liegen. Aber ich war schon überrascht, was mittlerweile alles möglich ist, was ich nie für möglich gehalten hätte.
 
Danach kam noch die Frage auf, ob ein Computer jemals die Weltherrschaft übernehmen könnte. Sie meinte, den Computern sei die Menschheit so egal wie uns  eben ein Ochsenfrosch, danach meldete ich mich und meinte, warum hätte man dann Lust, über einen Ochsenfrosch die Weltherrschaft zu haben? Sie meinte, sie würde niemals glauben, dass Computer etwas derartiges tun könnten, aber sie werden uns immer mehr kontrollieren. Dahinter stecken aber wieder Großkonzerne, die eben unsere Gewohnheiten ausspionieren und uns immer mehr in Filterblasen stecken. Wir bekommen dann nur noch das, für was wir uns interessieren, oder was wir in der letzten Zeit gekauft haben. Somit können wir niemals wieder über unseren Tellerrand hinaus sehen. Wenn ich schon das  Wort „Newsfeed“ höre, kommt mir schon die Galle hoch, denn das hört sich an wie „breastfeed“, und wir werden so zum Baby degradiert, oder irgendwann haben wir einen künstlichen Mutterleib um uns herum geschaffen. Und somit kann man uns dann auch besser kontrollieren. Daher immer schön die öffentlich-rechtlichen anhören und ansehen. Ich glaube, hier ist die Gehirnwäsche  und  die  Einlullung noch nicht so schlimm. Auch wenn immer das Gegenteil behauptet wird.  Und die freien  Radios  sind  sehr  kritisch  und  unabhängig. Da  hört man Vieles, was man  in  anderen Medien nicht   bekommt.
Aber wenn man sich nur noch über Facebook informiert, bekommt man nur noch das geliefert, was man hören will. Das sind eben diese Echokammern. Und die wird es dann immer stärker geben, je intelligenter die Computer werden, wir werden also nicht kontrolliert aber eben entmündigt.
 
Ich fand den Vortrag deswegen so toll, da ich so viele Fragen stellen durfte, und da ich weder seitens der Referentin noch seitens des Publikums den Eindruck hatte, dass man mich für dumm hielt. Bei anderen Vorträgen bekomme ich das durchaus zu spüren, auch wenn ich das nur ganz subtil wahrnehme. Ich hatte das Gefühl, wieder in einem Hörsaal einer Uni zu sitzen, ich habe wieder alles kapiert, zumindest das meiste, was man erzählt hat, ich konnte wirklich auch die passenden Fragen zur rechten Zeit stellen, ich bekam keine dummen oder dämlichen und blöden antworten, wie ich sie sonst bekomme, oder es kam auch nicht zu diesen peinlichen Situationen, wo meine Frage einfach nicht verstanden wurde, oder wo ich die Antwort nicht kapierte und weiter fragte, weil ich nicht gemerkt hatte, dass meine Frage schon hinlänglich beantwortet war. Auf einmal war der Teil, der in mir längst tot geglaubt ist, wieder lebendig. Ich hatte das Gefühl, ich bin wieder in meinem Element. Das tat mal richtig gut.
 
Am nächsten Tag hatte ich tatsächlich auch wieder volles Programm. Es gab einen Vortrag über die Digitalisierung des Radios. Nun mache ich ja selbst Radio,  Daher hätte ich mir diesen Vortrag ja ersparen können. Aber es hat sich wirklich gelohnt, dorthin zu gehen. Der Vortrag fand in den Räumen unseres Funkhauses statt, wo sämtliche privaten Unterhaltungssender vorhanden sind. Wir wurden zunächst einmal in einen Raum geführt, wo uns der Wirtschaftsredakteur einen langen Vortrag hielt. Es kamen immer mehr und mehr Fragen. Was ich so spannend fand war, dass er total aus dem Nähkästchen plauderte. Wie Digitalisierung des Radios läuft, weiß ich ja längst, denn ich benutze sowieso nur MP3 Dateien. Die packe ich dann in die Dropbox, unser Redakteur holt sie  sich raus und spielt sie ab. Ich habe auch schon mal Einweisungen in ein Programm von Playlisten bekommen, habe ich aber wieder vergessen. Ich  habe mal gezeigt bekommen , wie man einen Zugang  zum Livestream vom eigenen PC  aus einschaltet, aber ich habe es selbst noch nie geschafft. Ich habe auch gelernt, dass es Programme gibt, die die Lautstärken der einzelnen Lieder angleichen, und ich arbeite selbst mit einem digitalen Schnittprogramm. Anders könnte ich es mir gar nicht vorstellen. Ich habe also die Mini Disc und den DAT Recorder komplett übersprungen. Aber ich fand es spannend, wie der Mann uns erklärte, nach welchen Kriterien die Musik ausgesucht wird.
 
Zunächst werden einmal Leute eingeladen, die die Lieder bewerten sollen, oder es finden Umfragen und Marktforschung auf der Straße statt. Somit werden immer wieder die neuesten Trends eingefangen. Dann bekommt der Computer bestimmte Kriterien an die Hand, an denen er die Liste erstellt. Jedes zweite Lied muss von einem Mann und jedes zweite von einer Frau gesungen werden. Jedes zweite Lied muss langsam  und jedes  zweite schnell sein. Nach drei Liedern muss es eine Pause geben. Es dürfen keine polarisierenden Lieder dabei sein, bei denen die eine Hälfte sagt, wie schrecklich, und die andere Hälfte  denkt, wie toll. Diese Liste ist heilig, also sakrosankt, sie darf niemals geändert werden. So viele Kriterien auf einmal könnte ein Mensch gar nicht berücksichtigen. Hierfür ist der Computer wieder sehr gut geeignet. Außerdem soll es keine Wunschkonzerte mehr geben, und es gibt keine Abende, in denen nur bestimmte Genres abgespielt werden, denn dann schaltet sich die eine Hälfte aus und kommt nie wieder. Er sagte, dies alles hat sich bewährt, sonst nichts. Außerdem hat sich leider durchgesetzt, dass in den frühen Morgenstunden ein Mann mit einer Frau an seiner Seite oder zwei Männer moderieren sollen, aber keine Frau mit einem Mann an ihrer Seite und keine zwei Frauen. Das gefällt, und genau das wollen die Menschen haben, leider,  da hat sich immer noch nichts geändert. Es gibt ein Notfallprogramm, falls der Moderator sich mal auf der Toilette verläuft, oder falls er zu lange mit seinem Handy beschäftigt ist. Warum man dann nicht einfach die Musik durchspielen lässt,  die eh schon  in der Playlist ist, und warum es dann ein Notfallprogramm gibt, das wieder andere Musik spielt, weiß ich nicht. Hab ich auch nicht verstanden. Die schlimmste „Katastrophe“ geschah einmal, als das Kabel vom Sender zum Funkturm gerissen war. Ich fragte, ob dann die Werbeeinnahmen flach fielen, und er meinte, die würden dann zu anderen Zeiten wieder reingespielt. Die Moderatoren bekommen genau gesagt, was sie sagen dürfen, wann sie was sagen dürfen, was sie nicht sagen sollen, und wie lange sie reden müssen. Selbstverständlich ist man immer für den Fußballverein, der in der Region spielt. Wenn beide Fußballvereine derselben Region, in der man ist, gegeneinander spielen, wird wohl dann neutral berichtet, so habe ich es verstanden. Es darf niemand einen ausländischen Akzent haben, der moderiert, entweder der Akzent muss  ein leichtes Lokalkolorit aufweisen, oder es muss Hochdeutsch gesprochen werden. Es darf auf keinen Fall das Lokalkolorit einer anderen Region sein, und man darf seinen Dialekt nicht zu sehr übertreiben. Das kommt ebenfalls nicht gut bei den Leuten an. Es gibt von der wiege bis zur Ware jeweils den Sender für das passende Alter. Jede Altersgruppe hat sozusagen ihren eigenen Sender, wobei immer eine bestimmte Zielgruppe zwischen soundsoviel und soundsoviel Jahren angesprochen wird. Die Hauptsendezeit ist ungefähr zwischen, soviel ich mich erinnern kann, 6:00 Uhr und 20:00 Uhr. In dieser Zeit müssen viele aktuelle Lieder gespielt werden.  Im Allgemeinen  ist  „Mehrheit“  das Zauberwort.  Nach  dieser Kernzeit geht es dann etwas ruhiger zu. Wir stellten zahlreiche Fragen, von denen ich jetzt schon leider wieder die Hälfte vergessen habe. Meine Sitznachbarin, die mir reingeholfen hat, schimpfte mich, weil ich noch eine Frage stellte. Irgendwann meldete sie sich dann wie ein trotziges Kind und meinte: „ist es jetzt möglich, dass wir irgendwann auch mal in  das Studio reingehen?“ Die meisten anderen stellten ebenfalls sehr viele Fragen. Das Studio selbst interessierte mich überhaupt nicht. Als wir dann dort waren, fand ich es dann  aber  dennoch sehr spannend, dass wir dann still sein mussten, als die Musik aufhörte, denn der Moderator las gerade wichtige Informationen ein.  Die Sekunden bis  zu den Nachrichten werden genau berechnet, und das Lied wird  ausgeblendet, oder die Lieder vorher werden  leicht gekürzt, damit  es zeitlich aufgeht. Die Nachrichten werden tagsüber von jedem Sender selbst produziert, am Abend, wenn nur noch ein oder zwei Sender besetzt sind, werden sie per E-Mail an die anderen Sender geschickt, wo nur noch jeweils ein Moderator sitzt. Am Morgen ist die ganze Nachrichten Redaktion und alle anderen Redaktionen voll. In der Nacht gibt es dann von einer Stelle, in der sich sämtliche privaten Radius vereinigt haben, die Nachrichten für alle privaten Radiosender. Für die Nacht werden Playlisten erstellt. Die Nachrichten sind jedoch immer aktuell, denn sie kommen 10 Minuten vor der vollen Stunde herein, falls also etwas interessantes passiert ist, können Sie noch geändert werden, damit sie noch aktuell verlesen werden können. Bei Telefonaten wird heute nicht mehr live gesprochen, wie ich es noch erlebt habe. Wenn ich einmal einen Radiobeitrag über das Telefon machte, wurde ich zuvor angerufen, man erklärte mir, ich solle mein eigenes Empfangsgerät leise stellen, damit es keine Rückkopplungen gibt, und dann legte man mich noch mal auf die Warteschleife, ich hörte dann den Sender, bis ich dann die Stimme des Moderators hörte, dass ich jetzt sprechen könnte. Das wird heute nicht mehr gemacht, denn wenn zum Beispiel Meldungen über Blitzer  von  Privatpersonen  durchgegeben werden, dann wird lediglich kurz und bündig das zusammengeschnitten, was der Hörer oder die Hörerin gesagt hat. Denn es käme zu häufig vor, dass dank des Mobiltelefons irgendjemand erst gerufen werden müsste, dass man im Haushalt die entsprechende Anruferin oder den Anrufer erst finden müsste, oder dass derjenige erst einmal lange überlegt, wo er denn überhaupt was gesehen hat, was er berichten will. Dann würden die Zuschauer wieder wegschalten. Es darf außerdem nie jemals unter keinen Umständen je eine Sendelücke entstehen. Das wäre ja die größte Katastrophe, wie man erklärt. Ich fragte  den Wirtschaftsredakteur, der uns herum führte, ob er einmal bei uns im Blindenverband sprechen wollte, denn ich fand das extrem interessant. Er meinte, wir könnten ja mal ins Studio kommen. Ich sagte, dass bräuchten wir nicht. Er meinte, sie sehen ja sowieso nichts, woraufhin ich sagte, das ist auch überhaupt nicht nötig, denn die meisten von uns Blinden machen selbst Radio und wissen, wie ein Studio aussieht. Es geht ja nur darum, dass wir diese interessanten wirtschaftlichen Erwägungen, unter denen Radio heute gemacht wird, anhören möchten. Er fragte mich, wo ich  denn Radio machen würde, und ich sagte, dass ich bei einem freien Radio sei. Da meinte er, ihr habt es ja gut, ihr könnt ja senden, was ihr wollt, ihr  lebt ja nicht davon. Ich wäre ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen, denn unser Sender ist nicht so nobel eingerichtet, offenbar sind Werbeeinnahmen eine gute Quelle, und außerdem sind wir jedes Mal am Existenzminimum, da gerade unserer Redaktion stetig die Gelder gekürzt werden. Unsere Landesmedienzentrale findet die Qualität unserer Sendungen schlecht, und man hat sowieso etwas gegen freie Radius, die politisch meistens nicht auf der gewünschten Welle liegen. Allerdings finde ich es schöner, nicht nur Mainstream abzubilden, sondern wirklich das sagen zu können, was wir denken, und nicht nur den Vorgaben folgen zu müssen, die diejenigen diktieren , die die Gelder über ihre Werbung liefern. Über all dies vergaß ich, dass ich noch einen anderen Vortrag hören wollte. Ich bestellte mir aber ein Taxi, das relativ schnell kam.
 
Zuvor  hatte es nämlich einige Pannen mit der Taxizentrale gegeben. Als ich nach dem Vortrag über den Einkauf im Internet aus dem Haus kam, wurde ich zu einem anderen Eingang gebracht, der nicht derselbe war, zu dem ich reingekommen war. Die Frau, die neben mir stand, sagte mir aber genau, wo ich mich befinde. Ich gab dies auch genauso durch. Das Taxi kam aber nicht, und somit rief ich noch mal bei der Zentrale an. Hier wurde ich an geherrscht, ich hätte die falsche Adresse durchgegeben. Meine Beteuerungen, dass das nicht stimmte, wurden missachtet. Wie immer, schuld bin immer ich. Dann kam der Fahrer, und ich erklärte ihm die Situation. Er meinte, er sei beim  Ärztehaus  mit der Apotheke gestanden, wobei ich niemals diese Adresse angegeben hatte, die ich gar nicht kannte. Er meinte, ich solle mich bei der Zentrale beschweren, was ich dann auch tat, allerdings habe ich nie eine Reaktion erhalten.
 
Bei dem anderen Vortrag ging es um Datenschutz, wobei uns erklärt wurde, dass bei WhatsApp und Co. hauptsächlich die Metadaten erfasst würden, über die schon genügend Informationen über uns verfügbar sein. Alles, was einmal im Internet stand, kann man wieder zurückholen. Allerdings scheint das nicht immer zu gehen, denn der Blog eines Bekannten von mir wurde offenbar unwiederbringlich gelöscht. Ich wusste schon, das Internet vergisst nichts, aber das war schon interessant, dass es sogar Suchmaschinen gibt, mit denen man eine Zeitreise durchführen kann, um alte Inhalte zu finden,  die es vor der aktuellen Version mal im Internet gab. Sie sprach auch von einem  Himbeerkuchen , was ich sehr lustig fand, denn ich hatte elendig Hunger . Es stellte sich dann heraus, dass der Himbeerkuchen  der  raspberry  Pi  (griechischer Buchstabe)  ist, ein kleiner Computer, den man bei bestimmten Sachen davor schalten kann. Ein Bekannter von mir erzählte mir, dass er seine elektrischen Rollos damit steuere, indem er dieses Gerät, dass lediglich 20 EUR kostet, als Zeitschaltuhr verwendet. Eine normale Zeitschaltuhr würde wahrscheinlich den Rollos nicht sagen, was sie tun müssen, sondern es würde lediglich der Strom eingeschaltet oder ausgeschaltet. Ich finde diesen Namen sehr lustig,  und es ist eine Himbeere als Logo drauf.
 
Am Mittwoch war ich dann in einem Vortrag zum Thema, wie Digitalisierung in Entwicklungsländern helfen kann. Zunächst einmal wurden bestimmte Begriffe wie Big Data erklärt, wobei hier, wie ich mich erinnern kann, sämtliche Daten gemeint sind, die ausgetauscht werden. Die anderen Begriffe habe ich leider wieder vergessen, da ich so ein extrem schlechtes Gedächtnis habe. Wenn ich sie höre, wird mir die Definition  dazu vielleicht wieder einfallen. Die Rede war dann von einer Applikation, die es Viehhirten möglich macht, das Wetter vorherzusehen oder bestimmte Bedingungen vorherzusagen, um sich daran anzupassen. Ich dachte schon, wie kann denn jemand in einem Entwicklungsland überhaupt eine App benutzen? Danach ging es um eine App, die helfen sollte, gebaute Brunnen zu reparieren, bestimmte Ersatzteile zu bestellen oder Fehler zu finden. Ich meldete mich dann  und fragte, ob denn der Ausbau des Internets in Entwicklungsländern tatsächlich schon so weit vorangeschritten sei, dass man diese Applikationen überhaupt verwenden kann. Da wurde ich aufgeklärt, dass der Ausbau des Internets in Entwicklungsländern wesentlich besser sei als bei uns, da man das Festnetz und das schnurlose Telefon einfach übersprungen hätte. Offenbar wissen dass sehr viele Leute, denn als ich es dann später anderen ganz verwundert erzählte, waren diese eben nicht verwundert. Deswegen lacht man ja bei uns so, dass in ländlichen Regionen das Internet immer noch so schlecht ausgebaut ist, und die Verbesserung des Netzes immer noch auf sich warten lässt.
 
Das Interessanteste für mich war, dass es eine App gibt, mit der man 0,40 EUR am Tag für hungernde Kinder spenden kann. Sie heißt sharethemeal , und es gibt  sie auf Deutsch und auf Englisch. Allerdings ist sie nicht ganz barrierefrei bedienbar, zumindest nicht für mich. Mit PayPal habe ich es überhaupt nicht geschafft, vielleicht ist mein Handy auch nicht mehr mit  PayPal verbunden. Mit der Kreditkarte ging es dann, ich habe zumindest die Kreditkartennummer eingegeben und erfahren, dass zwölf Euro abgebucht würden, ich hatte allerdings für drei Monate gespendet. Vielleicht wird die Kreditkarte also jeden Monat mit zwölf Euro belastet. Ich hoffe, dass das dann nicht kontinuierlich so weitergeht. Ich möchte dann schon wieder selbst entscheiden, ob ich das Ganze noch mal verlängern möchte. Aber ich finde die Idee toll, und ich habe sie auch auf Facebook geteilt. Das Programm ist von den Vereinten Nationen, und es wird aktuell in verschiedenen Ländern eingesetzt , um Essen und Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen.
 
Am Donnerstag war ich dann in einem interessanten Vortrag in unserem Innovationslabor, wobei das Taxi wieder ziemlich große Mühe hatte, mich dorthin zu bringen. Was mich erstaunt hat, war, dass mich ein Taxifahrer meines Unternehmens abholte, obwohl ich über die Zentrale angerufen hatte. Wenn ich bei meinem Unternehmen Nachfrage, heißt es immer, sie seien voll, ich solle doch bitte  die Zentrale anrufen. Wenn ich zu Krankenfahrten gebracht werde, kommt nur noch ein- und derselbe Fahrer. Ich weiß nicht, was los ist. Momentan habe ich angefragt, wer mich zu meinen Eltern fährt, ich habe bisher noch immer keine Antwort. Irgendein Problem muss es geben, weshalb man mich nicht mehr fahren will.  Dem Taxifahrer, der mich abgeholt hatte, war aber nichts bekannt.  Vielleicht  wollen mich  einzelne Fahrer nicht  mehr  nehmen, und daher ist die  Auswahl  begrenzt, so dass sie  keine  Möglichkeiten  für mich haben.  Er meinte,  SO  voll seien sie  nun auch wieder  nicht.  Das Problem war, dass die Hausnummer 3 und nicht 3A lautete, und wir hatten ziemlich große Mühe, alles zu finden. Aber es klappte dann auch.
 
Es ging um das Motto: „ein Stift, der lesen lernt“. Ein Kind soll heutzutage mit einem Stift lernen, wie fest es aufdrücken muss, in welchem Winkel es den Stift halten muss, und gleichzeitig soll die Rechtschreibung geübt werden, indem es das entsprechende Feedback erhält. Es gibt Modelle, bei denen auf ein spezielles Papier geschrieben werden muss, damit der Computer weiß, was dort steht. Bei der Methode, die jetzt vorgestellt wurde, wird alles über Bewegungen registriert, da das Programm mit einem Magnetfeld arbeitet. Auf dem Laptop erscheinen dann die Wörter, die das Kind geschrieben hat. Es muss allerdings 100 Wörter geschrieben haben, damit das Programm erkennt, wer da schreibt, und was  es schreibt, um sich an den Schreibstil anzupassen. Mein Sitznachbar erklärte mir alle Folien, die über PowerPoint eingespielt wurden. Er  erzählte mir, dass er einen Sohn hätte, der in einer Computergruppe ist, in der auch blinde Kinder dabei sind, die ganz toll mit ihren Braille Zeilen arbeiten. Er hatte mir gegenüber überhaupt keine Hemmungen und beschrieb mir freiwillig und spontan alles. Es war wirklich toll. So etwas hat man fast nie, daher weiß ich das sehr zu schätzen. Man sieht doch, wie wichtig Inklusion ist, sodass behinderte und nicht behinderte miteinander in Berührung kommen, und zwar von Kindesbeinen an. Der Computer kann dann auf einen Thesaurus zurückgreifen, um die Rechtschreibung abzugleichen, aber hierzu muss er eben schon mehrere Übungsstunden mit dem Kind gemacht haben. Das läuft ähnlich wie bei Spracherkennung, wobei mir mein Sitznachbar sagte, dass er mit Google schon in Dialekt sprechen könnte, und der würde ihn dann trotzdem gut navigieren. Bei mir reagiert Google noch nicht mal richtig, wenn ich mit ihm deutlich auf Hochdeutsch spreche. Ich habe ihn  eben schlecht erzogen. Ich durfte den Stift hinterher auch anfassen, und er war genauso dick wie meine Kugelschreiber, da ich immer sehr gerne dickere und festere und stabilere Schreibgeräte benutze. Für mich, die ich das Schreiben so gut wie nie wirklich erlernt habe, wäre das eine Hilfe gewesen. Ich habe, ohne es zu merken, Lesen gelernt, wobei ich schon vor meiner Einschulung damit anfing. Ich las alles, was mir in die Finger kam. Aber ich hatte große Mühe damit, das, was ich geschrieben sah, mit den  eigenen Händen aufs Papier zu bringen und die Buchstaben  nachzumalen. Mit der Orthographie hatte ich keine Probleme, da hat es nie gehapert .  Ich kann alles vorwärts und rückwärts buchstabieren. Aber ich konnte die Figuren nicht nach malen, wie ich eben auch Figuren nicht nach tanzen kann oder bestimmte Körperbewegungen nicht nachahmen kann. Ich hielt den Stift komplett verkrampft, ich drückte die Füllfedern nach unten, und ich habe wahrscheinlich mehr Füllfedern verbogen, als jemand anderer in seinem ganzen Leben je verbiegen wird. Leider hat man ja damals nicht erkannt, dass ich motorische Probleme habe, dass ich mehrfach behindert bin, und dass ich wahrscheinlich unter so etwas wie Dysgraphie oder gar  einer leichten Form von Ataxie leide. Hätte es diesen Stift damals schon gegeben, hätte er mir vielleicht geholfen. Denn er wird in Verbindung mit Ergotherapie benutzt, und dann wäre es den Erziehern und anderem Personal wie zum Beispiel auch den Lehrern bewusst geworden, dass ich in meiner Bewegung eingeschränkt bin. Das hätte mir so manches Leid und mein schlechtes Ansehen erspart.
Am Freitag gab es in der Cafeteria eines Kinos eine Multiautorenlesung. Ich war mal wieder zu doof zu kapieren, was das überhaupt ist. Ich dachte, da die Einbindung von Facebook mit vorkam, dass vielleicht mehrere Autoren lesen, und dass man wie bei Fernsehsendungen auch, die Kommentare der Facebook Nutzer mit einspielt, die die Lesung zu Hause am PC oder am Handy mitverfolgen. Ich wurde also in die Cafeteria gebracht, wobei sich die Suche nach diesem Ort ziemlich schwierig gestaltete. Irgendwann waren wir dann auch oben angekommen, und ich hatte dann noch genügend Zeit, einmal meine E-Mails durchzulesen. Danach ging es los, indem erst einMal ein Vortrag von einer jungen Frau kam. Dort wurde  die Geschichte  vom Brief  über  das Telegramm  bis zu den Heutigen Messangerdiensten beschrieben,  und   es  wurde zum Beispiel erklärt, dass  es verschiedene Emoticons , sogenannte  Emojis gibt, die aber in dem Land Japan, aus dem sie kommen, oft ganz andere Bedeutungen haben als bei uns. Solange wir also nur untereinander kommunizieren, wäre das dann egal. Welche das genau waren, habe ich schon wieder vergessen. Aber sie erzählte auch von viralen Beiträgen im Internet, die sich ohne eigenes Zutun verbreiten. So hat sie zum Beispiel Morddrohungen erhalten oder die Todesstrafe an den Hals gewünscht bekommen, da sie einen Satz von Konstantin Wecker verbreitet hat. Soviel ich das verstanden habe, hat sie das selbst gar nicht gemerkt, sie hat auch die Konversation und die bösen Kommentare diesbezüglich gelöscht, aber heute wünschte  sie sich, sie hätte alles aufgehoben. Ich wäre an ihrer Stelle stolz darauf gewesen, selig, die um meinetwillen verfolgt werden. Nicht etwa, dass ich jetzt Konstantin Wecker für den Messias halte. Aber wenn man von den richtigen Leuten gehasst wird, dann darf man auch schon stolz drauf sein.
 
Die Lesung war dann unter dem Motto: „wie stellen wir uns die Schule von morgen vor, lasst uns spinnen“.  Dabei hat der Sprecher lediglich entsprechende Kommentare vorgelesen, die im Netz über Facebook eingespielt wurden. Das war ziemlich langweilig. Ich dachte mir, wenn so die Bildung von morgen aussieht, dann gute Nacht. Schule braucht man nicht mehr, es reicht doch, wenn wir uns über YouTube informieren. Ich finde, wir haben keine Vielfalt im Internet sondern multiplizierte Einfalt. Es gibt vielleicht YouTube-Vorträge von einem Lehrer namens Schmidt, der Mathematik und Physik erklärt. Aber es gibt eben auch sehr viel Schrott, und es wäre schwierig,  es dem Nutzer zu überlassen, wo und wie er sich wirklich informiert. Es sollte doch schon ein gewisses Curriculum oder einen gewissen Syllabus geben. Wie dieser dann vermittelt wird, da gibt es sicher viel zu ändern, das wäre wirklich ausbaufähig und zu modernisieren. Und auf die Inhalte dessen, was man heute lehrt, oder was vielleicht alte Zöpfe sind, mit denen man heute nichts mehr anfangen kann, oder welche klassische Bildung man weiterhin beibehalten sollte, das könnte man  ja dann diskutieren.
 
Es war aber höllisch laut dort, da ich in unmittelbarer Nähe der Espressomaschine saß. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, und den Quatsch, der da vorgelesen wurde, und der sich dann auch noch dauernd wiederholte, wollte ich mir nicht mehr länger anhören. Außerdem hatte ich Hunger und stellte mir vor, mir zu Hause etwas Schönes in die Pfanne zu hauen. Somit stand ich auf und suchte den Ausgang. Jemand half mir nach draußen und brachte mich zur U-Bahn.
 
Am Samstag war dann unsere Theaterpädagogin erkrankt, sodass die letzte Stunde vor der Sommerpause ausfiel. Ich  war nun nicht sonderlich böse drum, denn ich wollte in einen Vortrag gehen, der am Samstag stattfand. Es ging darum, wie ein Roboter Emotionen erklärt. Ich dachte, für Autisten und für blinde Menschen ist das wirklich hervorragend. Als ich dann dort ankam, es war wieder in diesem Innovationslabor, stellte sich doch tatsächlich heraus, dass  es  in der Tat um einen Roboter ging, der im Rahmen einer therapeutischen Sitzung dem Autisten helfen sollte, Gefühle zu erkennen. Autistische Kinder geben sich häufig mehr mit Objekten ab, da sie auch nicht gerne in Gesichter schauen, oder dass sie dann abgelenkt werden, wenn sie etwas formulieren und dabei Blickkontakt halten müssen. Das sage jetzt ich, da ich das schon häufig bemerkt habe, und da ich das auch von anderen  gehört habe. Es ist nicht immer angenehm, die ganze Zeit Blickkontakt zu haben oder andere anzusehen, manchmal ist es irgendwie entspannter, einen Gegenstand zu fixieren. In dem Vortrag ging es halt darum, dass, wie klein Fritzchen sich die Autisten vorstellt, autistische Kinder angeblich keine Beziehung zu ihren Eltern aufbauen, dass man sie dauernd motivieren müsste, dass man sie dauernd hervor locken müsste, dass sie in ihrer eigenen Welt lebten. Das ist genau dasselbe, was man immer über Rollstuhlfahrer hört, die an den Rollstuhl gefesselt sind. Ich weiß nicht, ob ich jemals in einer eigenen Welt geliebt habe, weder wörtlich noch metaphorisch. Man wünsche sich keine Freunde, andere Menschen sein einem egal usw., und was man sich sonst  so gemeinhin  unter einem Autisten vorstellt.  Der Roboter kann auch den Puls via Infrarot messen, sodass er  dem Therapeuten mitteilen kann, wenn das Kind anfängt, sich zu sehr aufzuregen, um über Erregung zu vermeiden. Ich schlug dann noch vor, dass man dieses Gerät auch für blinde einsetzen könnte. Das blinde Kind kann zwar die Mimik des Roboters nicht erkennen, so kann der Roboter ihm nichts vormachen, was er dann nachahmen könnte. Aber er könnte ihm die Mimik erklären, oder er könnte die Mimik des blinden Kindes kommentieren und ihm sagen, jetzt schaust Du aber sehr böse, ich dachte, Du seist  gerade freundlich und lustig und fröhlich. Manche blinde schauen sehr starr und stur vor sich hin, sodass man glaubt, sie seien abweisend, wobei sie einfach nie gelernt haben, ihre Mimik einzusetzen. Das wirkt dann manchmal eher stur, sodass man noch mehr Hemmungen hat, auf sie zuzugehen und sie anzusprechen. Auch ich wurde schon gerügt, ich würde so böse schauen. Meine Beteuerungen, dass ich einfach nur blöde schaue, weil ich nicht sehen kann, wurden aber nicht gelten lassen. Es ging dann noch darum, dass Menschen, die nicht in der Lage sind, ihre Gefühle wirklich gut wahrzunehmen, mithilfe des Roboters lernen, ihre Gefühle zu benennen. Es gibt viele Autisten, die  Alexithymie   haben, was man im Volksmund irgendwie Gefühlsblindheit nennt. Ich finde diesen Begriff ziemlich unglücklich. Es geht ja nur darum, dass man, wie das griechische Wort sagt, nicht in der Lage ist, ein Wort für seine Gefühle zu finden.  Man spürt zwar schon etwas, man ist also  den Gefühlen gegenüber nicht blind, aber man weiß nicht, was genau  es ist. Ich habe aber auch gehört, dass viele Männer dasselbe Problem haben, und dass dies nicht von Krankheitswert sei. Frauen können es natürlich auch haben, Autisten wie Neurotypische Frauen. Aber so ein Roboter kann einem dabei durchaus helfen. Das Problem ist ja, dass viele Autisten Gefühle sich nur auf dem kognitiven Weg  erarbeiten können, sie intuitiv aber nicht verstehen.  Einem Roboter geht es ja ähnlich, daher kann er die Gefühle genau aufschlüsseln und erklären. Ein Mensch würde dann nur sagen, weiß nicht, man fühlt halt soundso, das merkt man doch. Als jemand, die Sprachen unterrichtet hat, weiß ich, dass zum Beispiel Menschen, die eine Sprache als Muttersprache haben, mehr Probleme haben, sie Menschen beizubringen, die sie neu lernen müssen, da sie die Sprache irgendwann mal intuitiv erlernt haben, wohingegen Menschen, die sich die Sprache wirklich erarbeiten mussten, die Grammatik wesentlich besser rüber bringen können, da sie sie ja mal analysieren mussten, um sie zu verstehen. Allerdings werden sie natürlich nie das Niveau eines Muttersprachlers erlangen. Genauso, wie Autisten wahrscheinlich nie emotional   auf  das Niveau  eines  NTs  kommen, sich aber  durch viel Training  Vieles aneignen  können.   Ähnlich wie man die Kultur eines fremden Landes nie wirklich verstehen wird, selbst, wenn man schon lange darin lebt, sich aber durch viel Training und viel Verstand irgendwie in die Materie einarbeiten kann.
Der Roboter fragt  zum Beispiel dann, bist Du wütend, und das Kind kann mit ja oder nein antworten.  Die  Möglichkeit, nur  entweder mit  Ja oder mit  Nein zu antworten, wurde dann von einigen bemängelt, aber ich meinte, dass es gut sei, wenn die Gefühle zunächst erst gespiegelt werden, indem man diese Frage stellt, und das Kind sagt dann einfach ja oder nein. Die Frage ist nur, wie geht es weiter, wenn das Kind nein sagt. Dieser Hinweis wurde dankend aufgenommen. Soviel ich weiß, geht es ja in den ersten Jahren der Bindung auch darum, dass die Eltern die Gefühle des Kindes spiegeln sollen, indem sie sagen, sieh mal, jetzt lacht er, jetzt ist sie traurig, jetzt weint sie, da freust Du Dich aber. Somit lernt man, was man fühlt. Man fühlt sich verstanden und aufgehoben. Und dadurch soll man ja auch lernen, sich selbst zu verstehen und   dann auch zu regulieren. Daher finde ich es besser, mit ja oder nein zu antworten, anstatt zu fragen, wie fühlst Du Dich, und man muss dann ein Gefühl aussuchen. Damit könnte ein autistisches Kind überfordert sein, dass vielleicht emotional noch auf einer geringen Stufe steht. Das ist jetzt nur meine Vermutung.
 
Wir setzten uns dann vor einen Bildschirm, wobei jeder einen Repräsentanten auf dem Bildschirm hatte, der dessen Alter und Gefühlslage angab. Wenn ich die Brille absetzte, war ich jedes Mal 20 Jahre jünger. Ich meinte scherzhaft, ich werde mich bei meiner Optikerin beschweren. Danach sollten wir uns in Gruppen einteilen, die eine Gruppe sollte das autistische Kind sein, und wir sollten erarbeiten, welche Wünsche ein autistisches Kind an einen Roboter haben könnte. Die andere Gruppe sollte beantworten, welche Wünsche ein Elternpaar eines autistischen Kindes haben könnte.
 
Eine der Frauen fragte, ob Autisten auch Gefühle hätten. Zuvor wurde ja gesagt, dass Autisten schnell an die Decke gehen können, wenn sie übererregt sind. Einer der Moderatoren meinte, Autisten würden Gefühle weniger empfinden als Neurotypische Menschen. Daraufhin gab ich mich dann zu erkennen und meinte, ich selbst habe atypischen Autismus, und ich weiß, dass jeder Mensch Gefühle anders empfindet als ein anderer. Es ist genau wie mit Farben, wer kann die Farbe Rot erklären, wo sie doch jeder anders sieht? Und auch die Tatsache, dass Autisten an die Decke gehen können, und dass man ihnen über den Roboter dann beruhigende Dinge einspielt, zeigt ja, dass sie Empfindungen haben. Ich finde diese Klischees wirklich unerträglich und hoffe, dass sie irgendwann einfach verschwinden. Auf jeden Fall legte ich mich dann ordentlich ins  Zeug, als es dann darum ging, die Wünsche eines Autisten an einen Roboter zu formulieren, schließlich hatte ich ja hier aus eigener Erfahrung genügend Wünsche auf der Hand. Ich meinte, so ein Roboter ist geduldig, er kann die Dinge erklären, er ist nicht genervt, er ist nicht nachtragend, er ist nicht falsch und hinten  herum. Er nimmt jemanden an, ohne Ansehen der Person. Eine andere Frau meinte noch, der Roboter hat keine Erwartungen. Das stimmt. Als ich dann das mit der Hierarchie ansprach, dass ein Roboter nicht dominieren will, hat sie dann dauernd widersprochen und gemeint, aber der Therapeut will doch schließlich dem Kind sagen, was es tun muss. Es geht aber darum, dass zwischen zwei Leuten manchmal eine gewisse Dominanz herrscht, wobei manche autistischen Kinder genau diktieren wollen, wie das Spiel zu laufen hat, sonst können sie sich nicht anpassen. Oder sie lassen sich leicht unterdrücken und werden bevormundet, so wie ich als Kind. Man ist entweder ganz oben  oder ganz unten. Und das kann sich je nach Situation ändern, aber dabei ist man eigentlich nie wirklich  nur mitten drin und  dabei. Irgendwann gab die Frau dann auf, die dauernd dazwischen redete, und sie wandte sich irgend einem der Moderatoren zu und unterhielt sich mit ihm. In der Gruppe war auch ein sehr netter Mann, der den Schriftführer machte, da ich ja so schlecht schreiben kann, weil ich sowieso nicht sehe. Mir fiel dann spontan ein, dass  es ja auch Therapietiere gibt, wie zum Beispiel auch Therapiehunde, die ähnlich Robotern den Menschen ohne Ansehen der Person annehmen, bedingungslos, die unmittelbar reagieren, die ehrlich sind, die genau das spiegeln, was gerade passiert. Die zeigen genau, wenn ihnen was nicht gefällt, oder wenn sie was mögen. Sie tricksen einen aber nicht aus. Der Schriftführer, der Programmierer war, meinte, das könne man den Robotern aber auch einprogrammieren. Ich sagte, aber das ist genau das, was man nicht will. Damit gab er sich dann zufrieden. Die Gefahren waren, dass der Roboter vielleicht falsch programmiert ist, und dass der Autist  dann unter Umständen etwas Falsches lernt. Es können Viren eindringen, der Roboter könnte nicht reagieren, und man denkt dann, man habe was falsch gemacht und versucht, das Gefühl nochmals zu übertreiben, weil man denkt, man hätte es nicht richtig gemacht. Dabei war es der Fehler des Roboters. So ging es mir ja mit der Tretmühle, wo ich dauernd dachte, ich habe mich doch schon gedreht, warum zeigt dass dann der virtuelle Blindenstock nicht an, wobei der Versuchsleiter meinte, das Ding arbeitet einfach nicht fehlerfrei, es registriert ihre Schritte einfach nicht. Außerdem kann ein Roboter mal kaputt gehen, oder er könnte eben einfach fehlerhaft funktionieren. Dann trug noch die Gruppe der Eltern ihre Wünsche vor, zum Beispiel, dass das Kind sich besser beruhigen könnte, oder dass es mehr Sozialverhalten und mehr Interesse an anderen zeigen könnte. Somit dient der Roboter als gutes Vehikel zwischen dem Autisten und der Umwelt, indem erst einmal über ein Objekt die Verbindung zu Umwelt hergestellt wird und zu anderen Menschen. Außerdem interessieren sich Autisten häufig für Technik und wollen wissen, wie etwas funktioniert. Die Gefahr, dass ein Autist  das Ding mal auseinandernimmt, besteht meines Erachtens aber nur  bedingt. Ich habe zum Beispiel meine Taschenlampe, auf die ich so stolz war, als ich sie mit fünf Jahren bekam, irgendwann dann mal auseinandergenommen um zu sehen, wie genau das Ding funktioniert. Oder diese Spiele, bei denen man zwei Elektroden auf zwei Punkte halten muss, wenn man die richtige Antwort zur passenden Frage findet, habe ich irgendwann eben auch durchschaut und einfach irgendein Papier draufgelegt oder gar keines, um dann zu sehen, an welchen Punkten das Licht leuchtet, wenn der Stromkreis geschlossen ist.
 
Nach diesem Vortrag wollte ich ganz schnell zu einer anderen Veranstaltung, da sich unsere Stadt als Kulturhauptstadt bewerben will. Hierzu wollte ich mich mit einem der Assistenten treffen. Ich fragte unseren Schriftführer, der sehr nett war, ob er mich vielleicht zur U-Bahn bringen könnte, und er meinte Jahr. Als wir uns unterhielten, stellten wir fest, dass wir einige Themen gemeinsam hatten, denn er meinte, er hätte ähnliche Schwierigkeiten, wollte das aber nicht so laut sagen. Ich hatte normalerweise auch solche Outing-Tendenzen nicht, dachte aber, in diesem Fall würde es meine Kompetenz in diesem Bereich belegen, sodass ich meinen Beitrag auch untermauern könnte. Außerdem ist es ja gut, wenn jemand da ist, der aus dieser Zielgruppe stammt, um die Wünsche und Verbesserungsvorschläge für dieses Gerät vorzutragen.
 
Wir stellten also fest, dass wir gemeinsame Interessen hatten und tauschten daher Telefonnummern aus. Als wir dann an der U-Bahn Haltestelle angekommen waren, an der ich mich mit meinem Assistenten treffen wollte, wich er uns aber nicht von der Seite, was ich etwas komisch fand. Er erzählte mir, dass er im Radio aufgetreten war, da er als Unternehmer eine Langzeitarbeitslose beschäftigt hat. Er hat auch bei dem Projekt der Trainings-Stifte  für  Kinder mitgemacht, aber er ist dann dort ausgestiegen, da es wohl Unstimmigkeiten gegeben hat, daher hat er sich diesbezüglich nicht geäußert. Als wir dann von der U-Bahn Haltestelle mit meinem Assistenten weiter zu dem Veranstaltungsort gekommen waren, traf er dort einen Freund, der entsetzlich gerochen hat. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Obdachlosen handelte. Wir haben uns dann Weg gesetzt, da der Obdachlose dann auch zu schreien anfing, und da er anfing, Stunk zu machen, weil er noch Bier wollte. Die Veranstalter kamen dann auf ihn zu und meinten, er solle bitte gehen. Der Mann kam dann wieder zu uns, und wir erklärten ihm, dass wir uns Weg gesetzt hätten wegen seines zweifelhaften Freundes. Er erklärte uns, dass er ihn bei Veranstaltungen von Obdachlosen kennengelernt hatte,  an denen auch Menschen mit geringem Einkommen teilnehmen können, sozusagen eine Art Volkshochschule für Bedürftige, da die Frau, die er eingestellt hatte, ihm den Tipp gegeben hatte, dass es diese Institution gibt. Der Obdachlose hatte wohl früher mal was mit Informatik zu tun, und sie kamen daher ins Gespräch, und jetzt hat er ihn wiedererkannt. Ich dachte, wer weiß, wenn jemand schon so nett zu mir ist und sich für mich interessiert, dann hat er wahrscheinlich irgend einen Schaden. Daher war ich dann etwas misstrauisch. Mein Assistent meint aber, dass er gut angezogen sei, wie jemand aus einem Büro. Er blieb dann noch eine Weile bei uns und verschwand, da ihm die Musik zu laut war. Ich ärgerte mich, dass wir mitten in der Veranstaltung gehen mussten, da mein Assistent seinen letzten Zug bekommen musste.
 
Es gab einen Poetry-Slam, einen Musik-Slam und ein PowerPoint-Karaoke. Ich wusste nicht, was das ist und dachte, es handele sich um Rudelsingen. Leider hat es sehr lange gedauert, bis PowerPoint aufgestellt war, sodass wir den Rest nicht mitbekamen. Hierbei werden einem bestimmte Inhalte vorgespielt, und man muss dann einen Vortrag improvisieren. Es geht nicht drum, ob alles sachlich richtig ist, sondern darum, wer spontan und lustig ist. Leider hat mein Assistent es nicht für nötig befunden, mir die Balkendiagramme, Tortendiagramme oder ähnliche Dinge und die Fotos zu erklären. So konnte ich nicht mit lachen, wenn dann die die dementsprechenden Bemerkungen kamen. Er meinte immer, das ist unwichtig, das sind nur Kreise; ich sagte ihm, Du musst mir  das schon erklären, damit ich teilhaben kann, aber er war nur genervt und gereizt. Wir mussten dann gehen, ehe feststand, wer diesen Wettbewerb gewonnen hatte. Ich war ziemlich sauer ob dieser  schlechten  Organisation.
 
Am Sonntag ging ich dann eben mit einer Assistentin wieder zu einem Konzert, welches auf dieser Bühne stattfand, und es dauerte 1 Stunde, bis alles eingerichtet war, die Instrumente gestimmt waren, und der Sound   eingerichtet war.  Daher endete das Konzert 1 Stunde später als geplant, aber meine Assistentin meinte, Du hast gesagt  von  6 bis 9:00 Uhr, ich muss dann zu einer Freundin. Ich war stinksauer, zum einen, dass sie sich nicht erweichen ließ, und dass die so schlampig gearbeitet hatten. Daher schrieb ich einen Beschwerdebrief an die Veranstalter, dass sie doch mal dran denken sollten, dass es Menschen gibt, die auf Assistenz angewiesen sind, wenn sie sich schon barrierefrei schimpfen, dass es Leute gibt, die ihren Zug erwischen müssen, und dass es Menschen gibt, die arbeiten und am nächsten Tag wieder raus müssen und nicht ewig bei der Veranstaltung bleiben können, weil diese so sehr nach hinten verschoben wird. Als wir dann später wieder zu einer dieser Veranstaltungen gingen, nämlich zur Hörspielnacht, begann alles exakt pünktlich. Es müssen sich  offenbar mehrere Leute beschwert haben. Die Ironie des Schicksals wollte es, dass wir dann aber genau bei dieser  Veranstaltung dann selbst unpünktlich waren und 5 Minuten zu spät kamen. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es dieses Mal exakt auf die Minute um 9:00 Uhr beginnen würde. Es war aber toll, wir hatten noch nicht viel verpasst.
 
Am Montag ging ich dann zu einem Vortrag über das Verschwinden des Bargeldes. Es stellte sich heraus, dass die Banken daran Interesse haben, dass das Bargeld abgeschafft wird, denn die Leute nehmen bei negativen Zinsen ihr Geld vom Konto und verstecken  es wie früher die alten Leute unter ihrer Matratze. Außerdem hat natürlich der Staat die Kontrollmöglichkeiten, wer schwarz arbeitet, oder wer Steuern hinterzieht. Letzteres wird wahrscheinlich niemals kontrolliert, denn die Menschen bringen ihr Geld in andere Länder und verstecken es dort auf Geheimnummernkontos. Somit erwischt es wieder mal nur diejenigen, die man etwas masochistisch als  den  kleinen Mann bezeichnet, wobei ich mich ungern als kleine Frau und diesbezüglich machtlos ansehen will. Wir sind diejenigen, die halt nicht das Geld haben, um es zu verstecken, aber wir sind diejenigen, die vielleicht auf Transferleistungen angewiesen sind, denen man dann nichts mehr zu stecken kann, oder die vielleicht auch mal jemandem eine Gefälligkeit bezahlen. Kein Obdachloser mehr kann Geld sammeln, es sei denn, er hat einen Kartenleser dabei. Der Opa kann seinem Enkel nichts mehr in die Hand drücken. Bei einem Opferstock gibt es dann einen Kartenleser. Es gibt übrigens ein tolles Lied eines fränkischen Liedermachers namens Wolfgang Buck, es heißt „Spuren“. Hier wird genau dieses Problem erörtert. Die Ideen  für ein solches Szenario habe ich daraus. Aber es gibt ja auch Alternativen wie den Tauschring  oder  Graswurzelbewegungen.
 
Es wurden dann verschiedene Zahlungsmethoden vorgestellt. Es gibt jetzt den kontaktlosen Zahlungsverkehr. Ich hatte damals versucht, diesen abzustellen, aber man erklärte mir, ich bräuchte nur 25 EUR auf meine Karte zu laden, mehr würde dann sowieso nicht abgebucht. Daher war ich etwas erstaunt, dass man bis zu 25 EUR direkt Geld vom Konto abholen kann, wenn man die Karte an ein Gerät hält. Ich versuchte, nachzufragen, aber ich wurde immer wieder abgewimmelt, das könne man jetzt noch nicht erklären, dazu käme man noch. Ich hatte das Gefühl, der Mann wurde leicht aggressiv und genervt, da er vielleicht gar nicht wusste, was ich meinte. Ich glaube, das Laden der Karte ist abgeschafft worden. Wenn man jetzt die Karte verliert, kann jemand rein theoretisch in mehreren Schritten das Konto plündern, indem er jedes Mal kontaktlos 25 EUR abhebt. Er kann in sämtliche Läden gehen und dort jeweils für 25 EUR einkaufen. Wenn man den Verlust der Karte zu spät bemerkt, ist das Konto leergeräumt. Irgendwann war mir auch der Zusammenhang zwischen Aufladen der Karte und den 25 EUR klar, da es  Ersteres  wohl einfach nicht mehr gibt. Somit hatte mir die Frau der Sparkasse was Falsches erzählt. Denn die sagte, wenn sie ihre Karte verlieren, ist es so, als verlören sie 25 EUR, mehr nicht. Es wurde dann noch auf PayPal und andere Zahlungsmethoden eingegangen, da es jetzt schon die Möglichkeit gibt, über Pay direct bei seiner eigenen Bank so etwas einzurichten wie   bei PayPal, was allerdings unnötig ist. Da ist Europa etwas zu langsam gewesen. Es wurden ziemlich viele Filme gezeigt, in denen die verschiedenen Dinge erklärt wurden. Es wurde auch kurz Western Union angesprochen, hier kann man wohl einen Code an eine bestimmte Stelle schicken,  wo dann derjenige ausbezahlt wird, der diesen Code bekommt. Das bräuchte man dann nicht mehr, da es ja Google Pay gibt, was von ausländischen Touristen sehr gerne genutzt wird.  Für uns selbst  ist es allerdings nicht nötig, denn man hat ja seine EC-Karte und manchmal auch eine Kreditkarte.
 
Dann kam noch das Thema Bitcoin aufs Tapet, und ich fragte dann, ob es wahr sei, dass Leute, die Bitcoins herstellen, sich in fremde Computer einloggen über  Schad-Bots,  und dass sie den Strom klauen, um die Bitcoins herzustellen. Er meinte, das führe jetzt zu weit. Ich sagte dann noch, dass ja im Dark Net auch Bitcoins verwendet würden. Da meinte er dann etwas ironisch, ist das denn so schlimm, ich hab mir gestern auch zwei Kalaschnikows gekauft. Ich wusste nicht, was er mir damit sagen wollte. Dass er natürlich keine zwei Maschinengewehre besorgt hat, weiß ich schon, nur, worin seine Aussage mir gegenüber bestand, habe ich nicht kapiert. Ich hatte das Gefühl, der Mann ist mir gegenüber ziemlich unfreundlich und aggressiv. Ich verstehe nicht, warum mir sowas so häufig passiert. Besonders in dieser Veranstaltungsreihe, wenn ich bei diesem Computerclub bin, der genau diese Themen für ältere Menschen und Einsteiger behandelt, sind die Leute merkwürdig zu mir. Nur eine der  Organisatorinnen, die selbst Kurse gibt, war sehr sympathisch und freundlich  und hilfreich. Leider kommt sie nicht ins Haus, um einen  zu unterrichten. Ich hatte mal einen von diesen Leuten, darüber habe ich hier  auch in diesem Blog  berichtet.
 
Danach war ich noch in einem Vortrag über Alexa und Co. Eigentlich war der Vortrag für Fortgeschrittene, aber ich dachte, ich könnte hier zumindest einige Fragen stellen. Ich habe ja hohe Decken und hohe Fenster, und meine Feinmotorik und auch meine Kraft sind sehr gering. Daher wollte ich, dass man meine Rollläden elektronisch und automatisch bewegen kann. Ich möchte nicht, dass sie zu einer bestimmten Zeit hinauf fahren oder hinunter fahren, das möchte ich schon selbst bestimmen. Außerdem vergesse ich immer, das Licht auszuschalten. Tagsüber sehe ich wirklich nicht, wo noch Lampen brennen, aber nachts ist es reine Vergesslichkeit. Daher wäre es toll, wenn man einfach sagen könnte, Licht aus, und alle Lichter sind erloschen. Dann sind auch die aus, die man vielleicht schon stundenlang hat brennen lassen, weil man sie vergessen hat. Dann gibt es am Morgen keine bösen Überraschungen mehr. Später würde ich dann auch noch meine Heizkörper einbinden, die jetzt noch mit elektronischen einzelnen Thermostaten gesteuert werden. Ich fragte, ob man den Google, den man auf dem Handy hat, also den Assistenten, eben dafür auch verwenden könnte. Ja, das ginge. Außerdem habe ich ja laufend Probleme mit Terminen, da ich immer Doppelbelegung habe, weil ich vergesse, dass ich, wenn ich einen Termin ausmachen muss , da bereits einen Termin habe. Leider musste einer der Redner mich hier enttäuschen, denn das gibt es nicht, selbst er würde oft Termine durcheinander bringen oder Termine doppelt belegen. Allerdings kann er ja sehen, daher kann er, wenn eine E-Mail mit einem bestimmten Termin rein kommt, dass sofort mit dem Kalender vergleichen, der automatisch aufgeht, sobald diese E-Mail  mit einem Termin da ist.  Diese Möglichkeit habe ich nicht, denn wenn der Kalender aufgeht, sehe ich das nicht. Es wird auch nicht angesagt. Ich kann mir das auch gar nicht vorstellen, wenn eine Einladung kommt, hiermit lade ich Dich zum Geburtstag ein, zu unserer Betriebsfeier, diese findet am 5. August um 16:00 Uhr statt, das dann automatisch der Kalender vom 15. August aufgeht, und man dann sozusagen in einer Übersicht beides auf einmal sieht und sagen kann, nein, da kann ich nicht. Da müsste ja der Computer die E-Mail mitlesen oder das Handy, und dann muss das Handy automatisch den Kalender öffnen, und das auch noch am richtigen Tag. Vielleicht habe ich da mal wieder was falsch verstanden. Eine der Rednerinnen bot mir an, da sie bei Conrad Elektronik arbeitet, für mich mal wegen einer  Terminverwaltung nachzufragen, weil sie bald wieder einen Termin mit einem Mitarbeiter von Google hat. Ich überließ ihr eine meiner Visitenkarten, ich bin gespannt, ob da mal was kommt.
Ich dachte mir, es wäre doch toll, wenn ich mir Google sozusagen als Assistenten für zu Hause einrichten könnte. Ich sprach also mit einem meiner Computerleute, und er meinte, es sei besser, einen Lautsprecher zu haben. Denn dann muss man nicht jedes Mal das Handy in die Hand nehmen, und man arbeitet ganz anders mit einem Lautsprecher als mit dem Handy. Ich dachte, ich kann erst mal das Handy benutzen und den Lautsprecher dann immer noch einbinden. Als ich dann einmal mit meiner Assistentin da saß, die sehr fit am PC ist, spielte sie zwei Filme ab, einen  mit einer Rezension von Alexa, die ein YouTuber erstellt hatte, indem er sie getestet hat, und derselbe Mann hat dann auch noch Google getestet. Der Vorteil von Alexa ist einfach, dass sie bestimmte Skills von allen möglichen Anbietern einbindet, die sich selbst dort anmelden können,  was auch auf dem Vortrag erklärt wurde. Wenn man den Google Assistenten benutzt, und o. k. Google oder hell Google ruft, springt dann auch das Handy mit an, da Google nicht unterscheiden kann, wer gemeint ist, das Telefon oder der Lautsprecher.  Der Nachteil ist eben  dann auch noch, dass Google nur auf seine eigenen Dienste zurückgreift. Ich mag  Android sonst eigentlich lieber, da  es nicht so exklusiv ist wie Apple, das eben nicht mit jedem redet, wohingegen Google hier demokratischer ist, und man kann eben auch Software von allen möglichen Entwicklern einbinden. Dennoch habe ich mich dann aus den  oben  erwähnten Gründen  bei  meinem Smarthome für Alexa entschieden. Wie das Einrichten  dann vonstatten geht, darüber  wird dann hier wieder  erschöpfend im  wahrsten  Sinne des Wortes berichtet werden, da ich  den Plunder erst mal bestellt habe und  noch jemanden suchen  muss, der   die Hardware  wie  Schalter  und WLAN-Steckdosen  und  nach und nach die Gurtwickler  für die Rolläden einbaut. Die WLAN -Sachen auf der Software-Seite kann dann meine Assistentin  übernehmen. Aber das wird noch   ein Kampf werden!
 
Das Wort  „exklusiv“  oder „Proprietär“ bringt mich schon zu  dem letzten Vortrag, in dem ich war. Hier ging es um freie Software für freie Bürger. Ich dachte erst, es ginge um kostenlose Software, die aber eigentlich Shareware heißt. Diesbezüglich wurde ich dann sofort aufgeklärt, der Zahn, nichts bezahlen zu müssen, wurde mir gleichgezogen. Free speech, not  free  beer.
 
Am Morgen hatte eine meiner Assistentinnen angerufen, die ein ganzes Jahr in Mutterschutz war, und die mir versprochen hatte, sich trotzdem mal mit mir zu treffen. Sie hat aber jedes Treffen abgesagt oder war ohne Absage nicht erschienen. Wir wurden laufend unterbrochen, und ich versuchte, ihr eine SMS zu schicken. Daher landete  diese aber dann bei dem Mann, mit dem ich Nummern ausgetauscht hatte, den ich vorsichtshalber noch nicht in meine Kontakte eingetragen hatte. Denn ich wusste ja nicht, was das für ein Typ war. Der schrieb mir dann zurück und meinte, es sei toll, dass ich versucht hatte, ihn anzurufen. Ich sagte, ich gehe zu dem Vortrag über freie Software, woraufhin er dann meinte, da käme er auch hin, er habe sich dafür auch angemeldet. Ich wurde dann von jemandem dorthin gebracht, da ich die SMS natürlich mal wieder zu spät gelesen hatte, sonst hätten wir uns vorher schon verabreden können, um gemeinsam dorthin zu gehen. Das Haus ist sehr groß und hat zahlreiche Eingänge, sodass mich ein anderer Hörer des Vortrags mitnahm. Auf einmal setzte sich also dieser besagte Mann neben mich. Ich freute mich sehr, dass ich ihn wieder traf. Ich dachte, vielleicht gehen wir hinterher zusammen was trinken, und vielleicht ergibt sich auch eine kleine Freundschaft, oder was auch immer. Ich bin da sehr langsam, lieber Schritt für Schritt. Aber träumen und hoffen darf man ja mal.
 
Während des Vortrags ging es darum, dass es sehr viel proprietäre Software gibt, das bedeutet, dass man zum Beispiel nur den Schraubenzieher für diese Möbel dieses Möbelhauses nehmen kann, dass man für dieses Auto nur dieses Reinigungsmittel nehmen kann, oder dass man für diese Schnitzel nur dieses Besteck haben kann. Genauso ist es mit der Software, die einen sofort an ein bestimmtes System bindet. Man kann auch nicht mit seinen Daten  einfach mal so eben   in ein anderes Programm „umziehen“, wie ich es mal in meiner Sprache nenne, es heißt Interoperabilität. Es gibt auch keine Kompatibilität,  dass man Programme verschiedener Hersteller  einfach miteinander  kombinieren kann.   Das finde ich beschissen, dass meine ich damit, dass  Apple eben nicht mit jedem spricht. Es bedeutet auch, dass man nicht, wie das bei Open Source der Fall ist, einfach mal in den Code rein sehen kann, dass Fremde nichts überprüfen können. Somit prüfen dann Sicherheitsprüfer  der eigenen Fluggesellschaft, ob und warum etwas schief gegangen ist. Es kann also kein anderer in die Karten sehen. Man kann auch an der Software nichts verändern. Bei Open Source würde das gehen. Ich fragte dann gleich nach der Garantie, denn wenn man etwas verändert, erlischt  sie ja normalerweise. Der Redner meinte, man könne dann bestimmte Firmen damit beauftragen, an der Software was zu ändern, und diese würden  einem dann auch die Garantie geben.
 
Es ergab sich dann noch eine hitzige Diskussion darüber, dass der E-Book Reader von Amazon namens Kindle ausgerechnet  Orwells 1984 von allen Nutzern abgezogen hatte, da eine nicht autorisierte Kopie herumging. Einer meldete sich und meinte, das dürfe nicht sein, die Leute hätten schließlich bezahlt. Ein anderer sagte, doch, denn das sei Diebstahl. Jeder kam dann mit seinen juristischen Kenntnissen und lieferte seinen halben Lebenslauf,  wie : „ich habe mal Rechtswissenschaften studiert, ich arbeite in dieser und jener Firma usw.“, um seine Kenntnisse zu untermauern. Ich fand das ziemlich lächerlich. Ich habe bei meiner Zusatzausbildung zur Wirtschaftskorrespondentin von unserem sehr lebensklugen und weltgewandten und bodenständigen Dozenten gehört, dass  es bei Hehlerware einen gutgläubigen Dritten gibt, der nicht belangt werden kann. Das Motto Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, kann hier ja nicht gelten, denn er hat ja nicht unwissentlich eine Straftat begangen, sondern man hat im guten Glauben eine legale Handlung vollzogen und nicht wissen können, dass zuvor eine Straftat begangen worden war , Sprich, dass die Ware nicht legal erworben war, die man gekauft hat. Ich wollte mich aber nicht diesbezüglich äußern, denn ich hatte ja schließlich keine juristischen Fortbildungen vorzuweisen, und ich kann da niemals brillieren oder glänzen, das ist mir nicht gegeben. Ich meldete mich dann wieder und fragte etwas, wobei ich dann bei dem Wort Kompatibilität aufhörte zu sprechen, nicht etwa, weil ich dieses Wort nicht fehlerfrei über die Lippen bekäme, sondern weil sich der ganze Saal miteinander unterhielt, und weil mir keiner mehr zuhörte. Mein Nachbar meinte, ich könne das Wort nicht aussprechen und wollte mir gleich behilflich sein, obwohl ich ihm schon gesagt hatte, dass ich sogar Fremdsprachen studiert hätte. Ich sagte dann ganz laut, ich rede erst weiter, wenn es leise wird, ich habe Ihnen allen auch zugehört, ich möchte, dass auch sie mir zuhören. Das hat aber nicht gewirkt. Als Ausbilderin wäre ich jetzt aufgestanden, hätte mich vor die ganze Klasse hingestellt und wäre so lange still und mit starrem Blick vor der Klasse gestanden, bis sie ruhig werden. Wenn Du es leise willst, sei leise. Das ist meine Devise, und die hat immer gewirkt. Aber ich konnte hier nicht einfach aufstehen und das machen, denn sonst hätte der Moderator einfach jemand anderen dran genommen. Er hat auch nicht für Ruhe gesorgt. Sobald dann ein anderer wieder eine Frage stellte, war es wieder leise. Das macht mich immer extrem traurig und bestürzt, denn das passiert mir häufig, wenn ich in einem Plenum, und sei es nur ein Tisch, etwas sage, fangen alle an, in kleine Grüppchen zu zerfallen und zu reden, sobald dann aber wieder ein anderer das Wort ergreift, hören ihm  dann  wieder alle geschlossen zu. Mein Sitznachbar meinte, wir können ja auch einfach mal reden, damit er weiß, wie das ist. Da sieht man, dass es irgendwie unbewusste Hierarchien gibt, und das es in der sichtbaren Welt Menschen gibt, die studiert haben und eigentlich Akademikerinnen sind, in der eigentlichen Welt es aber wohl eine bestimmte Ordnung gibt, gemäß der ich ganz unten bin. Wo das herkommt, und wie das Feinstoffliche zusammenhängt, weiß ich nicht. Aber es kann nicht an meinem Verhalten gelegen haben, denn die haben mich ja noch überhaupt nie gesehen. Vielleicht daran, dass ich eine Frau bin, oder dass ich irgendwie behindert wirke.
 
Dann ging es um den Aufbau von Computern, vom inneren usw.,   über Linux, Unix, Ubuntu usw. Ich stellte dann immer mehr Fragen an meinen Nachbarn, und ich merkte, dass er immer genervter wurde. Als dann die Sache zu Ende war, verabschiedete er sich gar nicht und ging einfach nach draußen. Ein anderer Mann half mir dann nach draußen, und da stand mein neuer Bekannter zusammen mit dem Mann, der mir am Anfang in den Saal rein geholfen hatte. Ich stellte mich dann dazu, und mein Bekannter fragte, ob  alle was trinken gehen wollten. Dann fragte er ganz demonstrativ mich, wie ist es mit Dir.  Ich hatte das Gefühl, er hoffte, dass ich sagen würde, nein, ich gehe nach Hause. Denn entweder man nennt alle direkt mit Namen, oder man fragt ganz allgemein, wer geht mit. Wenn aber jemand allgemein fragt, wer geht mit, man sich also schon längst angesprochen fühlt, man aber dann noch mal ganz explizit gefragt wird, dann habe ich schon das Gefühl, dass die Leute insgeheim hoffen, man würde absagen. Vielleicht hätte ich auch einfach nur sofort rufen müssen, ja, ich komme mit. Ich sagte dann ganz direkt, wenn ihr mich nicht dabei haben wollt, würde ich gerne noch kurz mitgehen, dann würde ich auf mein Notizgerät einige Fragen über den Computer und sein Inneres beantwortet haben wollen, und dann  dampfe ich ab und fliege nach Hause. Das mit dem fliegen meinte ich jetzt eher metaphorisch. Er meinte, selbst verständlich wollen wir Dich dabei haben. Er fragte mich dann, wie  denn noch die andere Bühne gewesen sei, bei der wir waren, wo er sich uns angeschlossen hatte, und wo wir den Obdachlosen, seinen flüchtigen Bekannten , getroffen haten.  Ich erzählte ihm, dass zu meinem Leidwesen alles zu spät angefangen  hatte, und dass wir jedes Mal vorzeitig nach Hause mussten, da meine Assistenten gehen mussten, und ich nicht in der Lage war, alleine den Platz zu verlassen. Er fragte mich, warum ich das denn nicht könnte. Ich sagte, Du hast doch gesehen, wie viel Zeug darum stand. Er meinte, das kann doch nicht sein, dass Du das nicht schaffst.  Ich sagte, das geht nicht, und er meinte, es gibt doch eine App dafür. Ich sagte, eine App kann mir nicht helfen, und er fuhr mir ziemlich aggressiv in die Parade und meinte, lass mich doch mal ausreden. Es gibt doch auch eine Kompass App. Diese sagen aber nicht genau an, denn wenn man das Handy etwas schief fällt, sagen sie nur die falsche Himmelsrichtung. Dort, wo ich mich auskenne, weiß ich, dass das so ist, da ich das da verifizieren kann. Er meinte, wäre das ein Fahrradparkplatz, dann hätte ich Verständnis dafür, aber ich  traue  Dir  doch durchaus zu, dass Du wieder nach Hause findest. Ich sagte, wenn ich in eine bestimmte Richtung laufe, stehen trotzdem noch eine Menge Hindernisse herum, und ich muss erst um all diese Hindernisse herum und kann nicht einfach gerade gehen. Dann muss ich ja erst vielleicht eine ganze Ecke nach links, um dann  um das Hindernis herum zu kommen, damit ich dann wieder gerade gehen kann, und ich bin sehr schlecht darin, einen Ausweg zu finden. Wenn man mich vor einer Wand aufstellt,  weiß ich selbst  schon da nicht mehr,  wie ich daran vorbeikommen kann. Ein anderer blinder würde dann sofort die Lücke finden, wohingegen ich wahrscheinlich stundenlang hin und her laufen würde, und ich würde wie eine Fliege hilflos an der Wand kleben.  Und selbst wenn ich weiß, dass ich jetzt gen Norden gehen muss, kann die U-Bahn Haltestelle, die nördlich von meinem Ausgangspunkt ist, dennoch noch ein ganzes Stück  seitlich von mir weg sein, und ich müsste dann noch ein ganzes Stück nach links oder rechts, also westlich oder östlich laufen, um darauf zu stoßen. Daher hilft mir eine Kompass-App hier überhaupt nicht.  Aber er ließ einfach nicht locker und meinte, wieso kannst Du das nicht, das gibt es doch nicht. Ich war dann schon wütend, denn einen Tag zuvor war ich  gerade erst wieder wegen einer Baustelle vom Weg abgekommen, da bei mir die allerkleinsten Hindernisse reichen, um mich aus dem Konzept zu bringen. Dann half mir jemand über die Straße, und da wir über eine Wiese laufen mussten, und wir überproportional viele Hunde in der Straße haben, bin ich dann auch noch in Hundedreck reingetreten. Wir waren mittlerweile in der Kneipe angekommen, und ich sagte ihm, weil er dann einfach   das Thema wechselte, lass mich doch das Ganze mal zu Ende führen, und ich wollte ihm die Geschichte mit dem Verlaufen und  dem Hundedreck erzählen.   Da zog er  mich dann auch noch ins Lächerliche und meinte, was heißt hier zu Ende führen, hast Du wohl einen Führhund. Ich sagte dann, dass ich eben sogar bei kleinsten Baustellen schon daneben laufe, und ich könne schließlich nicht beweisen, dass sich dieses Problem hätte, und ich käme mir langsam hilflos vor, ihn zu überzeugen. Da meinte er, ich hab doch nur gefragt. Ich dachte mir, wenn der  so fragt, dann möchte ich nicht wissen, wie das ist, wenn er streitet. Ich sagte, Du hast mich nicht gefragt, sondern Du hast mit mir herum diskutiert. Er fragte dann doch tatsächlich unseren Tischnachbarn, habe ich gefragt oder nicht. Der hielt sich heraus. Ich sagte, ich habe mich schon bekreuzigt, weil ich langsam Angst bekam, warum  er  sich auf einmal so verhält. Ich fand das wirklich komisch, da überhaupt keine Chance mehr zu haben. Statt sich aber zu entschuldigen, dass  ich so in die Ecke von ihm gedrängt wurde, meinte er nur, Ach so, aha. Das war dann alles. Ich machte dann meine Aufnahmen und stellte meine Fragen bezüglich dieser zahlreichen Betriebssysteme, CPUs usw. Das war mir alles zu kompliziert, und dann gibt es auch noch  Kernel  und  sonst etwas.  Ich finde das alles ein ziemliches Durcheinander, ich muss mir das wahrscheinlich mehrfach anhören, um das alles zu verstehen. Dauernd wollte er aber dann private Gespräche mit dem anderen anfangen, wohingegen ich dann sagte, dass könnt Ihr doch später machen, ich nehme jetzt noch auf, ich bin doch dann weg. Tatsächlich habe ich mich dann, als die Aufnahme beendet war, zur Tür gewandt und mich verabschiedet. Ich dachte, den fragt ich nicht noch mal, ob er mir hilft. Dann kamen die beiden hinterher, sie wollten noch in eine andere Kneipe. Da fragte doch mein Bekannter, wer nimmt denn jetzt  die junge Dame, und der andere Mann hat mich dann einhängen lassen. Sie brachten mich zur Straßenbahn, die gerade noch dastand, und ich bin nach Hause gefahren. Zwei Tage später hat er dann angerufen, aber ich  kam  nicht rechtzeitig ans Telefon und wollte dann auch nicht zurückrufen. Ich dachte, wenn  es wichtig ist, wird er noch mal anrufen. Ich war zumindest bedient. Ich habe immer das Gefühl, andere können es nicht stehen lassen, wenn ich etwas sage, anstatt einfach mal zu sagen, gut, wenn Du mir das sagst, dann ist das so. Wenn ein Rollstuhlfahrer oder ein Legastheniker oder ein Schwerhöriger sagen, das kann ich nicht, dann würde man einfach fragen, um es zu verstehen, und man würde das auch zeigen, und es wäre auch spürbar. Wohingegen bei mir die Leute eher  nachbohren.  Sie lassen da nicht locker, und wenn ich mich dann ärgere, dann brechen die das Gespräch ab, indem sie einfach nicht mehr hinhören, und dann bleibe ich drauf hängen und bin ganz verzweifelt, dass ich kein Verständnis bekommen habe. Wenn ich dann darum bettelte, die Sache doch wenigstens ins rechte Licht rücken zu dürfen, meiner eigenen Psychohygiene  und meiner  Ehre zu liebe, werde ich noch ins Lächerliche gezogen. Und dann heißt es, ich hab doch nur gefragt. Erstanreizen und dann stehen lassen, das ärgert mich. Aber  wenn jemand so wenig Verständnis hat, dann ist es auch nicht mein Fall. Ich glaube schon, dass es mit irgendwelchen geheimen Mächten zu tun hat, dass man mit mir kein Mitgefühl haben kann. Bei einem normalen Blinden hätte man gesagt, das ist aber schade, dass Deine Assistenten dann weg mussten. Und ich kann auch nicht Recht haben, das ist irgendwie magisch. Man kann bei mir nicht sagen, ach so, dann geht das nicht, da hast Du natürlich recht, wenn das zu schwierig ist. Man kann bei mir nicht einlenken. Ich glaube, das ist etwas, was verhext ist.
 
Das digitale Festival war dann zu Ende, und es war wieder sehr interessant. Ich möchte nächstes Jahr schon wieder hin, aber mir graut davor, wieder das ganze Programm durch zu Forsten, um mir dann auf zeitraubende  Weise die  Veranstaltungen rauszusuchen. Ich erzählte das einem Taxifahrer, wie umständlich das war. Er meinte, da muss man halt  einfach probieren. Ich sagte ihm, dass  ich nicht einfach  probieren könnte, weil ich  nur  auswendig  lernen kann, weil ich  es  selbst nicht rausfinde.  Da kam dann  wieder, da muss man halt  einfach Geduld haben. Ich versuchte, ihm zu erklären, dass ich sehr häufig sehr viel länger bräuchte, um Dinge herauszufinden, und um mich durch ein Programmdurchzug wählen, und um herauszufinden, wie es läuft. Ich würde dann mehrfach Anläufe nehmen, um es zu schaffen, und ich bräuchte mehrere Stunden dafür, wofür ein anderer ein paar Minuten bräuchte. Er meinte, er würde immer die Sachen raus finden, und er hätte halt die Geduld, er würde sich da durchbeißen. Ich sagte, Geduld habe ich schon, daran fehlt es nicht, aber ich kann einfach nicht raus finden, wo die Sachen sind, die ich brauche. Da meinte er wieder, da muss man halt mutiger sein, man muss halt einfach mal drauf drücken. Ich sagte ihm, ja, das mache ich auch, aber dann verlaufe ich mich und komme da nicht mehr raus. Ich finde einfach nie die richtige Stelle, und ich muss mich dann stundenlang durchbeißen  und durch Menüs  und  Seiten quälen, immer wieder von vorne anfangen, komme dann immer wieder nur einen Punkt weiter, bleibe wieder hängen, fange wieder von vorne an usw. Da meinte er wieder, da muss man hat Geduld haben.  Da darf man halt nicht gleich aufgeben. Ich glaube, das hat wirklich mit dem Teufel zu tun, dass ich niemals höre, Ach so, sie haben   ja  tatsächlich   schon  eine Menge Geduld, dann weiß ich auch nicht, woran es liegt. Ich verstehe nicht, warum die Leute dann wie eine Schallplatte auf ihre Spur bleiben. Und ich versuche, sie  zu überzeugen  und  es ihnen klar zumachen und bleib dann verzweifelt zurück und bleib drauf hängen und ärgere mich, dass ich immer ins Unrecht gesetzt werde, einen schlechten und ungeduldigen Charakter mit geringe Frustrationstoleranz angedichtet bekomme, dass meine Ehre derart beschmutzt wird, ich das aber nie wieder ins rechte Licht rücken kann. Es ist mir eben nicht egal, was andere von mir denken, ich bin ein soziales Wesen. Gäbe es ein paar Leute, die an mich glauben und wissen, wie es ist, und die so etwas nicht sagen, hätte ich einen Schutzwall um mich. Aber so bin ich sozusagen einer feindlichen Welt ausgesetzt, wo ich mich dauernd verteidigen muss, dass ich eben kein ungeduldiger und schwacher Mensch bin, der sofort aufgibt  und das Handy in die Ecke wirft, wenn es nicht beim ersten Versuch klappt. Niemand, nicht mal der liebe Gott, weiß, welche Troubles ich schon gesehen habe. Niemand weiß es, nicht  mal Jesus.  Um mal den Gospel  umzudichten. Nobody knows, the truoubles, I‘ve  seen, nobody knows BUT  Jesus. Bei mir weiß  es eben nicht mal der. Keiner kann sich vorstellen, wie schwer das ist, und wie viel Geduld und wie viel Kampf  und Energie ich dazu benötige. Leider wird das auch nie jemand jemals herausfinden, und niemals wird es jemand einem anderen weitersagen oder für mich in die Bresche springen. Ich selbst kann es nicht tun, somit ist mein Ruf dahin.  Und dann  sagen alle wieder so  oberschlau, was die anderen denken, und wofür sie  Dich halten, ist doch egal.   Die reden sich leicht, die haben  ja  genügend  Leute, die ihre Behinderungen und Krankheiten  anerkennen und würdigen und ihre Bemühungen wertschätzen.  Das ist wie bei dem Reichen, der zu einem  Armen sagt, Geld  ist doch unwichtig.
 
Ich hoffe, nächstes Jahr wird die Seite etwas übersichtlicher, ich schlug  den Veranstaltern über  Mail eine tabellarische Vorgehensweise vor, sodass man eben den Tag und die Veranstaltung und die Uhrzeit und den Ort findet. So ist es ja auch bei dem Profil, wo man seine Events, wie es heißt, einsehen kann. Hier gibt es eine Tabelle, und man kann genau nachlesen, wann man zu welcher Zeit wo ist. Das ist sehr praktisch, denn manchmal habe ich dann die Erinnerungsmails verpasst, oder ich habe Termine sehr spät gefunden, daher war es gut, immer mal wieder in die Tabelle zu sehen. Somit hat man eine Übersicht, und sozusagen gewinnt man dadurch eine Zusammenschau all seiner Termine, und nichts kann sie überschneiden. Damit konnte ich dann auch den Rest meiner übrigen Termine abgleichen, sodass ich nicht wieder zu zwei  Dingen zur gleichen Zeit gehen wollte, denn die Fähigkeit, an mehreren Orten gleichzeitig zu sein, ist uns Menschen nun mal nicht gegeben, selbst  im  Computer-Zeitalter nicht.
 
Das wird bestimmt wieder interessant, ich werde das Einsteigerniveau niemals verlassen, aber hier gibt es auch genügend Vorträge, um als Anwender immer wieder auf dem Laufenden zu sein.

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