Dienstag, 27. Oktober 2009

Wie man sich bettet....

Als ich in meine erste eigene Wohnung zog, baute mir mein Vater einst ein Bett aus vier Brettern aus Naturholz, befestigte einen Sprungrahmen drauf, und fertig war das Bett. Damit nichts schimmelt, wurden noch ein paar Löcher ins Holz gebort. Das Bett sah sehr schön aus, es war helles Holz, und es konnte nichts drunter rollen. 17 Jahre und zwei Matratzen später stellte Lutz fest, daß eben diese letzte Matratze und auch der Sprungramen mittlerweile so durchgelegen war, daß sich eine Kuhle in der Mitte gebildet hatte, und das Bett somit sehr schmal wurde. Da er Hobbytrödler ist und alte Wohnungen ausräumt, fand er ein schönes Bett aus dem fast gleichen Holz wie mein altes Bett. Der Lattenrost des neuen Bettes konnte nicht herausgenommen werden, und so nahmen wir gleich das ganze Bett. Ich wünschte mir, daß das alte Bett zum Bettkasten umfunktioniert würde, damit a) nichts unters Bett rollen kann, weil da ja dann der Kasten ist, und b) ich endlich einen Stauraum für mein Gästebett und andere Inlets haben würde. Es dauerte eine Weile, bis der Bettkasten zugesägt war, und dann war da noch das Problem, wie ich den Bettkasten hervorziehen konnte, denn die Löcher waren zu klein zum Greifen und zu aufgerauht. Da Lutz eines der Löcher ausgebrochen war, drehte er den Kasten einfach um, und, findig wie er halt nummal ist, nahm er den alten Sprungrahmen auseinander und verwendete die Ketten als Henkel. Er montierte sie an den Bettkasten dran, und ich kann sie nun greifen und den Kasten so hervorziehen. Die Bretter des Bettkastens wurden nicht mit Winkeln aneinander befestigt sondern mit Ketten aus dem Sprungrahmen. Erst waren mir diese Ideen alles andere als geheuer, aber es paßt eigentlich ganz gut so. Damit der Kasten auch leicht rutscht, haben wir noch Filze unten dran geklebt. Als Boden des Bettkastens dient ein alter Lattenrost, denn durch dessen Schlitze kann das Gästebett immer gut auslüften. Ideen muß man haben.

Nun ergab sich aber das Problem, daß das neue Bett anstatt 90x 1,90 nun 90 mal 2 m lang und breit war. Also mußte eine neue Matratze her, da die alte ohnehin völlig durchgelegen war. Bei ALDI gab es grade günstige Matratzen. Meine Eltern meinten, ich solle auf den Härtegrad achten, und wenn ich keine finde, bekomme ich eine zu Weihnachten. Lutz schleppte also die Matratze mit seinem Fahrradhänger nach Hause, die noch zusammengerollt war. Sie richtete sich langsam auf und härtete aus. Als ich sie auf dem Balkon ausgelüftet und dann in der Wohnung wiederum aufgewärmt hatte, sollte sie ausprobiert werden. Als ich mich zur Nacht hinlegte, merkte ich schon, daß sie STEINHART war. Eine Gefängnispritsche ist eine Luxusstatt dagegen. Ich hatte die ganze Nacht Schmerzen, Kopfweh, Schwindel, Rückenschmerzen, und jede Drehung weckte mich auf. So schaffte Lutz das Horrorteil wieder zum ALDI zurück, und wir bekamen auch das Geld wieder.

Im Tauschring bot ebenfalls jemand eine passende Matratze an. Aber leider kam ich zu spät, und jemand anderer hatte sie bereits erworben.

Nun wollte ich eigentlich mit dem Caritas-Mann zum Matratzenkaufen fahren. Aber im Gespräch stellte sich raus, daß er eine Matratze übrig hat. Die wollten mal eine Krisenwohnung einrichten, falls jemand es zu Hause nicht mehr aushält und dort eine Übernachtung braucht. Der Bezirk hat das abgelehnt, und so stand die Matraze nun zwei Jahre im trockenen Keller.

Ich ließ mich heute mit dem Fahrdienst zur Caritas fahren, allerdings war der Mann selbst nicht da, er mußte zu einem Notfall. Die Sekretärin hatte die Matratze im Büro hingelegt, und ich durfte Probe liegen, während sie das Auto zum Transport nach Hause organisierte. Sie hielt vorne, ich hielt hinten, und so ging es die Treppen hinunter, ins Auto, und dann in meine Wohnung. Da steht sie nun, und Lutz wird sie bald reinlegen, und dann hoffen wir, daß es diesmal paßt.

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