Montag, 23. September 2013

Im Schwarzwald war es schön aber kalt!

Am Dienstag den 10. September war es endlich soweit, nachdem es wegen MRT und Zahn-OP zunächst dauernd verschoben werden mußte. Ich hatte alles beim Mobilservice der Bahn bestellt und ging mit meiner neuen Thermoskanne auf die Reise. Ich wurde plangemäß in den Zug gesetzt bei sauwetterartigem Regen und Kälte. Die Frau, die am Fenster sitzen sollte, machte zunächst ein großes Theater. Ich stellte meine Brotzeit und die besagte Kanne auf den Tisch vor meinen Sitz. Gleichzeitig sinnierte der Begleiter der Bahnhofsmission darüber, ob er mir den Koffer nun hochhieven oder unten stehen lassen sollte, da am Zielort niemand da sein würde, ihn mir wieder herunter zu holen. Gleichzeitig wies mich die andere Begleiterin drauf hin, daß meine Kanne ausgelaufen sei, und ich inspizierte den Schaden. Die mitreisende Frau wollte zu ihrem Fensterplatz und meckerte ungeduldig, daß ich gefälligst Platz machen soll. Ich meckerte zurüc, daß ich blind bin und nicht so schnell kann. Statt aber zum Fenster durchzurutschen bleib sie vorne stehen, und als dann wiederum die Bahnhofsmissionsleute siebaten, doch endlich reinzurutsczen, meinte sie, sie müsse auf ihren Mann warten. Ich wurde auf den Gangplatz gegenüber hinplaziert und dachte schon, ich hätte einfach zuvor den falschen Sitz gehabt. Nun kam ihr Mann, und es stellte sich heraus, daß die beiden nebeneinander in Fahrtrichtung sitzen wollten anstatt wie vorbestellt eniander gegenüber. So saß sie auf meinem Platz, der Mann saß am Fenster, wir könnten ja wechseln, sobald jemand den Platz, auf dem ich nun provisorisch saß, jemand beanspruchen würde. Ich war schon total nervös, und ich wäre am liebsten mit den beidne Begleitern wieder ausgestiegen, und er meinte, daß der GANZE Waggon frei sei, sich nun alles nur aufdiesen einen Tisch konzentrieren würde. Super! Ich wartete dann mit dem Essen, bis der Schaffner kam, damit er mich nicht beim Essen stört. Als auch nach mehreren Haltestellen niemand kam, beschloß ich, mit dem Esse anzufangen. Kaum hatte ich die Kanne berührt, wurde kontrolliert. So ist es häufig, ich werde oft genau beim Essen um meine Fahrkarte gebeten, egal, wie lange ich damit warte. Die Frau war dann doch sehr nett und half mir beim Einschenken. Wie (nicht) erwartet war der Kaffee lauwarm. Ich kann die Kanne selbst nicht alleine zudrehen und die Klappe vom Eingießer so zumachen, daßü es hält, so muß ich mir das künftig von einem Nicht-Behinderten machen lassen. Nach drei Stunden kam ich dann in Pforzheim an, wo mein Bekannter mich abholte. Es war saukalt und regnerisch. Wir gingen in ein Café, um dort auf den Anschluß zu seiner Stadt zu warten. Alles klappte wunderbar. Wir kauften dann dort noch ein: Obst, Brot, Käse… Da er nie frühstückt und wenig frische Sachen ißt, hab ich meine Wünsche direkt angemeldet, die dann so umgesetzt wurden. AmAbend aßen wir dann Nudeln mit Tomatensauce, und ich hatte die ganze Fahrt über zwei große Kaffeestückchen gegessen und hatte riesigen Durst, und ich darf ja nichtviel trinkenwegen der Dialyse. Dann kam er auch noch mit Schokonüssen, bei denen ich nichtaufhören kann, wenn sie mal dastehen. Das weiß der ganz genau. "g" Di Dialyse hatte mich zuvor noch angerufen, ob ich auch nachmittags kommenwürde. Da ich dies ja eh gewollt hatte, war ichfroh, daß sie in der Mittagsschicht einen Platz frei hatten. Früher bin ich immer morgens zur Dialyse und habe dann nachmittags was unternommen. Dies wird aber mit den Jahren immer anstrengender nach sieben J ahren Dialyse. Ich rief also abends beim Taxi an und bestellte es für 11 Uhr, damit wir am Dialyseort noch etwas herumlaufen konnten. Ich hatte nur meine Jeansjacke dabei, und ich fror entsetztlich. Ich erfuhr, daß Calw die Hermann-Hesse-Stadt ist, und so erkundigten wir uns, wann das Hesse-Museum geöffnet hat. Anschleßend gingen wir in einen Schuhladen, um uns aufzuwürmen, wo ich ein paar schöne Socken fand. Dann gingen wir noch ins Café. Der Aufstieg zur Dialyse war ziemlich hart, da es sehr steil bergauf geht. Wir gingen sehr langsam, aber wir kamen rechtzeitig an. Dort erkannten mi ch einige der Pfleger wieder und umgekehrt. Wir hatten uns bei einer Conditorei jeder ein Kaffeestückchen mitgenommen, da es bei der Dialyse nur belegte Brötchen gibt. Der Pfleger war super-korrekt und wollte NUR mir Brötchen geben. Als ich zwei halbe wollte, gab er noch eines dazu, damit wir zusammen drei hatten, er hat es sehr genau genommen. Aber einen Kaffee hat der Bekannte doch noch gekriegt, immerhin! Abens ließen wir uns dann von der sehr freundlichen Taxifahrerin nach Hause fahren, um unsere Miracoli fertig zu essen. Am Tag zuvor hatten wir auf Dreisat einen super Film gesehen, der eine Fortsetzung hatte, es ging um zwei Freunde vor dem Hintergrund des 11. Sep tember 2001. Leider sagten sie nicht an, wann der Film weitergeht, und wir vermuteten, daß die Fortsetzung am 11. Sein würde. Leider fanden wir aber nichts mehr, wir waren beide sauer, weil wir lange brauchten, um in die Handlung reinzukommen, und es ein sehr guter Fi lm war. Er hieß: "Für immer und einen Tag". Die sollten ihre Ankündigungen mit dem Zwei-Sinne-Prinzip ausstatten, also hinschreiben und ansagen, so daß jeder, sowohl Hör- als auch Sehbehinderte es erfahren können. Am Donnerstag fuhren wir in Richtung Stuttgart, stiegen aber schon in Ludwigsburg aus, um uns das Schloß anzusehen. Es fing gerade eine Führung an. Der Mann war sehr engagiert und zeigte uns von 400 Zimmern 64. Wir erfuhren viel über die Gepflogenheiten, über das strenge Hofprotokoll und über die Gemächer von König und Königin sowie über die Behandlung der Diener und deren spärliche Behausungen. Einer der Könige hat dann mehr für sein Volk ausgegeben und weniger für sein Schloß und wird daher heute noch hoch gelobt, da er viel Soziales für das Land eingeführt hat. Da ich sehr gerne das Nachtcafé im SWR anschaue, wollte ich unbedingt das Schloß Favorite sehen, wo diese Sendung produziert wird. So gingen wir noch einige Meter weiter in dieses Jagdschloß, wo wir auch eine Führung haben wollten. Genau an diesem Tag wurde dort wieder eine Folge vom N achtcafé gedreht, und wir konnten in den besagten Saal nilcht rein. Die Beleuchter un dTontechniker erzählten uns aber, daß heute Abend jemand auf einem Pferd hereinreiten würde, und daß üdies eine besondere Herausforderung für die Tontechnik sei. Ich fragte, ob Dr. Wieland Backes, der Talkmaster, auch da sei, und ob wir ihn sehen dürften. Nein, der bereite sich gerade vor und wolle n icht gestört werden. Die Schriftzüge waren bereits angebracht und leuchteten in Blau und Orange. Ich bestand darauf, unbedingt vor diesem Schriftzug photographiert zu werden und drückte meinem Bekannten mein Handy in die Hand. Aber das Photo wurde nicht ausgelöst, und in dem Moment kam auch schon wieder einer der Filmleute und wollte uns rausschicklen, weil es zu gefährlich sei, wenn wir im Weg stünden. Ich stand nur in der Türe und war gar nicht im Saal und wollte daher UNBEDINGT ein Photo machen und war so sauer, daß es nur um Haaresbreite geklappt hätte, daß ich ein fürchterliches Gesicht zog. Mein Bekannter machte dann ein Bild mit seinem Smartphone und noch eines zur Sicherheit. Später mußte ich furchtbar lachen, als ich mein Gesicht auf einem der Bilder erkennen konnte. Aber wir hatten das Photo. Die Führung ging dann auch sehr schnell. Da wir nur zu zweit waren, wollte der Guide noch wrten, bis um halb vier genug Leute da waren. Aber ich sagte ihm, daß ich nicht so lange warten würde und dann lieber einen Kaffee trinken würde und nur jetzt um drei gehen wolle, dann solle er halt die Führung ganz schnell machen, wenn wir nur zu zweit seien. Da meinte er, er würde uns kostenlos durchführen. Er sprach sehr schnell und zeigte uns die Räume wie Jagdzimmer mit Jagdmotiven oder andere Zimmer, wo die Herrschaften lustwandlen konnten. Zum Schlafen wurden sie dann mit der Kutsche wieder ins Hauptschloß gefahren. Der Urlaubsort Favorite war dazud a, daß sie mal frei und ohne Protokoll leben konnten. Der Name kam vom Lieblingswald, wo gejagt wurde und vom Favorite-Park. Danach gingen wir ins Café, weil ich schon total ausgehungert war. Ich wollte etwas Herzhaftes und ein Stück Kuchen. Aber es gab kein Croissant, keine Breze, kein Brötchen, nur Kuchen. Ich suchte also eines mit Heidelbeeren aus, und es schmeckte grauenvoll. Die Heidelberen, ansonsten ja auch schon von sich aus süß, waren total sauer, der Teig war ebenfalls ungesüßt und schmeckte ölig. Der Kaffee war viel zu dünn. Dann liefen wir noch etwas in der Innenstadt herum, wo ich zum Geldautomaten mußte und unbedingt noch etwas Herzhaftes brauchte. Wir fanden dann ENDLICH eine Bäckerei, wo wir ein Schinkenhörnchen aßen. Ich fragte meinen Bekannten, ob wir uns die Biopizza dann zum Abendessen mitnehmen könnten. Er meinte, er wolle lieber Essen gehen. Ich versuchte ihm klarzumachen, daß wir aber noch für den n ächsten Tag einkaufen mußten, und es dann mit dem Essengehen zu spät würde. Er verstand gar nicht, was wir denn einkaufen müßten, und er habe ja gar keinen Hunger. Ich verklickerte ihm, daßü ich aber irgendwann doch mal wieder Hunger kriegen würde, und daß wir für den nächsten Morgen ja Brötchen brauchten. Wir fuhren also ohne Ökopizza nach Stuttgart weiter, wo er mireinen amerikanischen Laden zeigen wollte. Die Klamotten dort waren wirklich der Inbegriff von Geschmacklosigkeit, was mih sehr amüsierte. Wir wollten es wieder probieren, mit dem Paternoster im Rathaus zu fahren, und auch diesmal hatten wir kein Glück, da der alte Aufzug schon ab 17 Uhr den Betrieb einstellt. Wir fuhren nun also mit dem Zug nach Hause, und als ich ihn fragte, ob er nun Essen gehen wolle wie gewünscht, meinte er, er habe keinen Hunger. Ich fand, daß ich nicht ohne Abendessen ins Bett wolle, und so nahmen wir beim Einkaufen eine Tiefkühlpizza mit. Da hätten wir auch besser die vegetarische Pizza mitgenommen. Ich denke halt immer weiter voraus. Brötchen gab es auch keine mehr, so nahm er Toast und auf meine Bitte auch Vollkornbrot mit. Er habe daheim noch Toast, u nd ichdachte, dann könnten wir ja Toast Hawaii machen. Das fand ich eine gute Verwettung von angebrochenem Toastbrot. Am Freitag gingen wir also dann ins Hesse-Museum. Der Audioguide ließ SEHR viel zu wünschen übrig. Es hieß nur: "Hier in diesem Raum können Sie erfahren, wie Hesse aufgewachsen ist." Für Blinde ist das ungefähr so eine Information wie: "Hier hängt ein Bild." Es gab aber noch einen Fernsehfilm, den wir ansahen, wobei aber dann zwei Frauen hereinkamen, sehr laut redeten, sehr laut auftraten beim Gehen und sich dann auch noch vor meine Nase setzten. Dennoch war der Fiolm sehr informativ. Wir fanden dann noch eine Museumsangestellte, die uns noch einiges erzählte, unter andrem auch, daß Hesse auch Maler war. Ich bin eine der Wenigen, die das nicht wußte. Da meine Schwester in ihrer Jugend viel Hese las, habe ich ihr ein kleines Büchlein mit Bildern und Texten von Hesse gekauft. Nach unserem Museumsausflug gingen wir noch in ein Café, welches sogar Biosachen anbot. Der Espresso kam mit einem Glas Wasser und einem Vollkornkeks. Das muß ich mir merken, es hieß: Montagnola, oder so ähnlich. Der Aufstieg zur Dialyse war diesmal schon einfacher, da wir schon bewußt langsamer gingen, und so kamen wir oben ganz entspannt an. Während der Dialyse hörten wir "Die Säulen der Erde" und "Die Tore der Welt" von Ken Follett als Hörspiel. Wir konnten uns einen Kopfhörer teilen, jeder bekam ein Ende des Kopfhörers mit einem Ohrhörer. So wurde uns nie langweilig. Abends machten wir dann Toast Hawaii. Der Bekannte hatte nun doch den alten Toast einfach weggeworfen und den neuen aufgemacht, obwohl der alte sicher auch noch gut war. Wir belegte 10, in Worten ZEHN Scheiben Toast und verbrauchten alle Zutaten, da wir abgepackten Schinken hatten. Ich fragte mich schon, wer denn um Himmels Willen all diese Toasts essen sollte. Zudem wollte ich den Käse nur einfach drauflegen und nicht die ganze Scheibe für einen Toast nehmen und doppelt falten, da das sonst zuviel würde. Aber er wollte unbedingt eine ganze Scheibe pro Toast, also doppelt gefaltet haben. Da er schon bei der Dialyse diesmal von einem weniger bürokratischen Pfleger als beim ersten Mal vier Brötchenhälften bekommen hatte, (vier bestellte und zwei übrig gebliebene vom Nachbarn, von denen ich zwei aß), hatte er keinen Hunger mehr und nahm nur zwei, ich drei Toasts. So mußten wir dann n och welche zum Frühstück verzehren. Am Abend suchten wir also das Nachtcafé im SWR, und ich sagte ihm genau, wann und wo es lief. Er fand aber nichts. Er meinte, naja, wir wissen es ja beide nicht, wo es läuft. Da wurde ich sauer, denn ich wußte es ja. Es kommt mir immer so vor, als wenn ich mit jemandem einen mir bekannten Weg gehe, der andere aber nicht weiß, wo es hingeht, mir aber nichtglaubt und alles selbst recherchieren will, weil "wir ja bedie nichtwissen, wo es ist." Einfach mal mir glauben, das können andere nicht. Es stellte sich dann heraus, daß es eine halbe Stund espäter erst gebracht wurde, und die Videotextseite war da genau zu Ende, und es hieß: "Abendschau aktuell bis 22 Uhr 30". So dachte er, das Programm sei da zu Ende, anstatt einach mal eine Seite weiter zu blättern. Wir mußten aber am nächsten Tag früh raus, weil ich am Samstag in die Vormittagsschicht der Dialyse mußte, weil sie da keine Mittagsschicht anbieten. Ein bißchen sahen wir aber noch, wo wir am Tg zuvor gestanden waren, wo er mich photographiert hatte usw. Ich habe die Sendung aber daheim sowieso aufgenommen. So knnte ich mir in Ruhe nochmal alles ansehen und nachvollziehen. Am Samstag holte uns die Tochter der Taxifahrerin, die ebenso nett war. Sie erzählte u ns von einem Scheich, den sie mit seinem Kind in die berühmte Kinderklinik gefahren hätte, und diese Leute werfen alles weg, egal, ob es noch brauchbar ist oder nicht, gehen alle zwei Tage zum Friseur und benehmen sich auch sonst wie die Herren der Welt. Das war mal sehr interessant. An der Dialyse habe ich dann notgedrungen einen der übrig gebliebenen Hawaii-Toasts gegessen, weil das Frühstück wieder ewig auf sich warten ließ, und mir dann an der Dialyse schlecht wird, wenn ich nichts zu Essen bekomme. Nach der Dialyse sind wir dann nach Karlsruhe und haben dort erst mal das Café aufgesucht, in dem wir letztes Jahr schon einmal waren. Letztes Jahr hatte ich eine Maroni-Mousse-Torte, die mir garn icht geschmeckt hat, und dafür war der Marmorkuchen am allerbesten. Ich ließ mir erst mal alle Kuchen ansagehn, aber als die beiden, die ichwollte, nicht mehr zu haben waren, nahm ich wieder den altbewährten Marmorkuchen, und er war so gut wie im letzten Jahr. Danach gingen wir wieder zum Schluß, wollten aber diesmal reingehen. Diesmal war es auch geöffnet, und als wir an der Kasse nachfragten, wurde uns gesagt, daß gerade eine Führung für Blinde angefangen hätte. Wir konnten noch dazustoßen und rannten die zwei Stockwerke hoch. Dort fand eine Sonderführung zum Thema Orient statt. Die Frau gab uns mehrere Gegenstände in die Hand, von denen wir sagen sollten, welcher typisch deutsch sei: Orange, Joghurt, Kasperlfigur und Kartoffel. Ich hätte zumindest die Kasperlfigur als etwas typisch Deutsches angesehen. Ich wurde also aufgeklärt, daß die Apfelsine aus China kommt, was ich mal wieder als einzige nicht twußte, da Sina -> China im Wort Apfelsine steckt. Die anderen Dinge wie Joghurt und Kartoffel und auch die Tomate konnten wir alle zuordnen. Bei der Kasperlfigur waren wir alle überrascht. Zur Römerzeit gab es wohl ein Volk, die Frygier, die Müthen mit der Spitze nach vorne trugen, und alles, was heidnisch wr, wurde dann mit dieser Mütze dargestellt, nachdem Rom christianisiert war. Auch der "typisch deutsche Gartenzwerg" hat so eine Zipfelmütze auf. Im Orient wurden wohl irgendwelche Dreikönigsspiele aufgeführt, wobei in der Bibel erst nur von drei Magas die Rede war, daher auch das Wort "Magier", und das mit den Königen dann erst nachträglich dazugedichtet wurde wegen dieser Königsspiele. So hängen der Name Caspar des Mohrs und der Kasper wirklich näher zusammen als mir bekannt war. Dann wurden auch Gegenstände gezeigt, die der Orient von uns hat, wie z.B. die Teegläser ohne Henkel, die man in der türkei in jedem Café bekommt, die aber ursprünglich aus Böhmen stammen, oder der Tee selbst samt Samowar, den die Perser aus Rußland hatten. Auch Stühle waren ja im Orient nicht bekannt und kamen erst später aus Europa. So lernten wir, daß Vieles eben doch einen "Migrationshintergrund" hat, von dem wir es nicht vermutet hätten. Dann ging es wieder in den Regen hinaus. Wir liefen noch etwas herum und fuhren dann mit dem Zug nach Hause. Zuvor waren wir von Pforzheim aus mit der Straßenbahn gekommen. Das dauerte eine Stunde, und es wurde immerstickiger, bis ich es dann nichtmehr aushielt. Daher war mir die Zugfahrt später lieber. Zum Abendessen ging es dann mal wieder in ein Restaurant in C alw, das wir das letzte Mal schon sehr toll fanden, wo der Koch selbst herumläuft und die Leute fragt, wie es geschmeckt hat. Das fand ich damals so schön, wie persönlich das gemacht wurde, und wie stolz der Koch noch war, daß er selbst die Maultaschen gemacht hatte. Da die Portion das letzte mal so mächtig war, nahm ich nur die Hälfte der Käsepsätzle, und diesmal war es dann zu wenig. Aber geschmeckt hat es doch, nur die Zwiebeln haben gefehlt. Am Sonntag wollten wir nun endlich meine Studienfreundin treffen. Sie hatte vor ungefähr eineinhalb Jahren mit ihrem Mann ein Kind aus Rußland adoptiert. Sie spricht selbst Russisch, und der Zufall wollte es, daß es bei einer russischen Oranisation dann auch geklappt hat. Der Junge hat aber innerhalb kürzester Zeit Deutsch gelernt und spricht gar kein Russisch mehr, auch wenn sie i hn in eine russische Schule einmal die Woche gibt, damit er es nicht vergißt. Er versteht es wohl noch und schaut sich russische Kinderfilme an. Ein Jahr zuvor war ich ja im November in dieser Gegend u n dhatte ihr mehrere Vorschläge gemacht, wann und wo wir uns treffen könnten. Keiner der Vorschläge hatte ihr gefallen. So einigen wir uns, daß üwir uns in Herrenberg treffen, das von derDialyse aus nicht weit entfernt war, und wir wollten uns ursprünglich also an einem Samstagnachmittag dort treffen. Damals fing es aber an zu schneien, und da sie ziemlich weit oben wohnen, hat sie sich nicht mit dem Auto herunterfahren getraut. Als ich ihr aber dann erzählte, daß wir einen Tag zuvor in Tübingen waren, meinte sie, DAS hätte ich ihr ja sgen können, daß wir nach Tübingen gehen, das hätten wir ja machen können. Sie beharrte darauf, daß ich ihr TÜBINGEN nicht vorgeschlagen hätte, aber sie hätte ja auch drauf kommen können, wenn sie gewollt hätte. So sagte sie also damals ab, und ich war schon etwas sauer. Aber da ich dieses Jahr ja wieder kam, wollten wir es nochmals versuchen. Sie hatte den Sontag schon mal zugesagt, und bevor ich in den Schwarzwald abfuhr, versicherte ich mich nochmals, ob es dann auch wirklich klappt. Wir hatten den Ort nicht verändert, und so blieb es bei Herrenberg. Sie kamen mit dem Auto, wir hingegn mußten 3 Stunden mit dem ÖPNV fahren. Sie schlug uns den Treffpunkt bei einer "dicken, fetten Kirche, Stiftskirche, ode so ähnlich", vor. Ich sagte ihrn, daß wir um 12: 15 ungefähr eda sind, wer zuerst da ist, solle halt auf den anderen warten. Nein, meinte sie, sie könne mit dem Kind nicht so lange warten, wir sollten von vorneherein erst um 12:45 da sein. Wir fuhren über Calw, Stuttgart und Böblingen, mit Bussen und S-Bahn. Der Busfahrer fuhr wieeine Gesenkte, und Herrenberg war nur 15 Kilometer entfernt, aber wir mußten mit der Kirch' ums Dorf fahren. Als wir ankamen, suchten wir nach der Kirche, aber keiner wußte, wo sie war, und so orientierten wir uns nach den Hinweisschildern und stiegen die Treppen und den steilen Hant hinauf. Oben angekommen warteten wir auf meine Freundin. Sie kam dann auch relativ pünktlich, steckte uns aber gleich, daß sie zu früh da gewesen seien und daher in ein Cafè gegangen seien. Das fand ich allerhand, zumal sie ja wußte, daßwir früher als 12:45 schon angekommen wren. Der Vater war mit dem Jungen auf den Glockenturm gestiegen, wo der Kleine unbedingt hinwollte. Das hätten sie in der Zeit statt des Cafébesuches ja machen können. Nun mußten wir wieder warten, aber ich war so durchgefroren und ausgehungert, daß ich unbedingt schon ins Restaurant wollte. So gingen wir vor zu einer Pizzeria, wo wir auf die Familie warteten. Der Kleine war wirklich sehr quirlig, aber ich fand das sehr niedlich. Sie meinte, er verdirbt sich so schnell den Magen, und als ich ihr vorschlug, einige Kekse von der Schale auf dem Tisch zu nehmen, meinte sie, nein, das stünde ja schon so lange dort, das würden sie nicht mehr esse wollen. Dann bestellten a lle, aber der Junge bekam zunächst nichts, bis ich fragte, was sie denn für ihn bestellen würde. Er bekam also einen Kinderteller mit Pommes, Schnitzel und Ketchup. Bei jeder seiner Bewegungen hatte sie was zu meckern. Er solle sie nicht aufs Bein hauen, er so le die Pommes nicht mit den ungewaschenen Fingern anfassen usw. Mein Gemüse kam dann auch, und es war so schwer zu essen, weil der Spinat so fußplappig war, und die Blätter so groß, daß ich dem nicht beikam. Das erinnerte mich an den Italiener in Freiburg, offenbar essen die Italiener Spinat nicht rahmig sondern fußlappig. Ich kämpfte mit dem Gemüse, was der Kleine total lustig fand und er laut loslachte. Da schämte ich mich, daß ich so schlecht essen konnte, daß sogar Kinder das lustig finden. Sie ermahnte ihn dann auch gleich, daß ich ja nicht sehen könne. In dem Falle war ich erleichtert, da es mir selbst furchtbar peinlich war. Der Kleine aßü ganz wenig, da er im zuvor schon im Café Ziwebelkuchen bekommen hatte. "Naja, er hatte halt Hunger." Da mußman natürlich sofort was dagegen tun…, egal, ob man später eh zu Mittag ißt….!!! Wir wurden von meiner Freundin eingeladen, was ich ganz schönf and. Danach gingen wir also etwas Spazieren, um un sdie Beine zu vertreten. Der Junge war sehr bewegungsfreudig und sprang wie ein kleiner Wirbelwind herum. Sie schimpfte natürlich die ganze Zeit, er solle nicht hüpfen, er solle normal gehen, er könne das doch schon usw. Dann schimpfte sie, weil er meinen Stock nahm. Ich nahm ihn fest bei der H and, damit er mir nicht auskam, denn auch in einer Fußgängerzone weiß man nie, wann die nächste Straße mit Autos ko mmen würde, und ich hatte Angst, daß ihm was passiert. Er legte sich absichtlich vor mich, weil er mal gucken wollte, ob ich ihn sehe, so sind halt Kinder. Dann stieß er laufend beim Gehen gegen meine Seite, boing, boing, boing, aber mir machte das nichtsaus, da Kinder halt so sind. ER war wie ein kleiner Flummi! Irgendwann entwand er sich dann m einem Griff und rannte zu seiner Mutter, die ich schnellstens warnte, damit er nicht vor ein Auto lief, trotz Fußgängerzone, aber ich wäre meines L ebens nicht mehr froh gewesen, wäre dem Kind was passiert, und ich kann so etwas nicht einschätzen. Meine Freundin unterhielt sich zu meinem Ärger N UR mit meinem Bekannten, sie fragte mich so gut wie gar nichts, knüpfte an gar nichts an, was sie wußte, und wo sie noch mehr erfahren wollte, wie z.B: die Sache mit meinem Zahn ausgegangen war usw. Ich war ziemlich enttäuscht. Auch h at sie die Angweowozhnheit, einem ständig ins Wort zuf allen, bzw. Wenn SIE sprach, sich unter KEINEN Umständen jemals unterbrechen zu lassen, auch wenn man zu dem Thema, über das sie gerade was erzählte, eine Zwischenfrage hatte. Irgendwann beklagte ich mich dann, daß ich nie zu Wort käme, und sie meinte, sie habe erst ihrem KIND antworten mßssen, dabei hat sie da gerade nicht mit ihm gesprochen sondern mit meinem Bekannten, aber Kinder sind halt immer eine gute Entschuldigung. Ich sagte gerade zu meinem Beklannten, daß das nicht stimmte, daß sie mit dem Kind gesprochen hatte, und sie hörte nur den letzten Satz und meinte: "WAS stimmt mit meinem Kind nicht?!!" Ich sagte, mit IHM stimme alles, und sie meinte, "aber mit UNS nicht!" Das kommentierte ich nicht weiter, da ich fand, daß es zeitweise so war. Ich kam mir vor wie in meiner Familie, wo ich auch wie ein Kind behandelt werde und nicht zu Wort komme, wenn die anderen sich unterhalten, und alles z ehnmal sagen oder nachfragen muß, bis ich mal gehört werde. AB 3 Leuten ist für mich die Beteiligung an einem Gespräch sinnlos! Wir gingen dann in ein Eiscafé, u nd ich fand die Stimmung ziemlich gereizt. Dann wunderte ich mich, daß sie mich zumindest fragte, wie es meinen Katzen geht. Der Kleine bekam schon wieder was, eine Eisschokolade, und dann wurde ihm schlecht, kein Wunder! Aber er hat ja soooooo einen empfindlichen Magen! Ich sagte ihr geradeheraus, daß bei dem Durcheinander, den er gegessen hatte, dies kein Wunder sei, wenn es ihm schlecht wird. Ich wollte diesmal zahlen, aber das wollten sie nicht, und so lud ich nur meinen Bekannten ein, und jeder zahlte für sich. Sehr abrupt standen sie dann auf, dem Kleinen sei schlecht, sie müßten nach Hause. Draußen schüttelte sie mir dann die Hand, natürlich bekam ich wie immer die Hand als Letzter, sowohl von ihm als auch von ihr. Mein Bekannter meinte, daß sie daher mit mir gesprochen hatte, da diesmal ihr Mann mit ihm gesprochen hatte, und somit niemand anderes zur Verfügung stand, daher war ich dann doch mal gut genug. Als ich dann auch noch hörte, daß sie in der Nähe des Ortes, wo mein Bekannter wohnt, immer vorbeikomkmen, und wir dennoch mit dem Zug so umständlich herfahren mußten, war ich wirklichbedient. So schnell treffe ich mich mit der nichtmehr. Mein Bekannter meinte, er kenne mich, das würde ich nur JETZT sagen, aber nach drei Tagen sähe es schon wieder andersaus. Sie lädt immer ihren ganzen Mistbei mir ab, redet ohne Punkt und Komma, wenn sie mich anruft, und sie bestimmt alle Themen und das Gesprächsende, und ich komme kaum zu dem, was ich sagen will. Da bin ich dann auch nicht mehr Willens, diese Funktion zu übernehmen und werde beim nächsten Telefonat sehr schnell versuchen, zum Ende zu kommen, FALLS mir das gelingt. Da wir noch viel Zeit hatten, und der Nachmittag erst angebrochen war, fuhren wir beide nach Stuttgart und wollten auf den Fernsehturm. Auf der Fahrt mit der U-Bahn dorthin klärte uns eine Frau auf, daß Fritz Kuhn als erste seiner Amtshandlungen den Fernsehturm wegen mangelndem Brandschutz geschlossen habe. So hat er sich gleich bei der Bevölkerung unbeliebt gemacht. Wir üäberlegten, wo wir stattdessen hinfahren könnten. Er schlug die Zahnradbahn vor, aber die war mir nicht geheuer. Eine Frau mischte sich ein und meinte, dann könnten wir auch gleich noch die andere Gondelbahn wieder runter fahren. Dann erzählte er ihr, daß wir auch Paternoster fahren wo llten, und sie verriet ihm noch einige Orte, wo es noch andere dieser Aufzüge gab. Ich meinte scherzhaft-vorweurfsvoll: "JAJA, nennen Sie ihm RUHIG noch mehr Orte, wo wir noch s olche Abenteuer unternehmen können…" Die andere Frau, die zugehört hatte, lachte, und wir hatten unseren Spaß, da ich ziemlich Schiß vor all diesen Sachen hatte und spaßeshalber schimpfte, daß sie ihm auch noch weitere Ideen in den Kopf setzte. Ich zog es vor, lieber nach Kantstadt zu gehen, wo mein Bekannter aufgewachsen war. Leider war der Wasen noch nicht eröffnet, aber das Gelände konnten wir uns schon mal anschauen. Wir kamen dann auch an einigen Mineralbrunnen vorbei, derer es in Stuttgart und Kantstadt sehr viele gibt. Ich fand das Wasser sehr eklig und salzig, aber es war schon von Natur aus mit Kohlensäure versetzt. Wir gingen dann noch in die Stadt in eine Eisdiele für einen Capuccino. Da wir Zwiebelkuchen mitgenommen hatten, brauchten wir daheim nichts zu kochen sondern aßen später den Kuchen. Die Heimfahrt war recht anstrengend. Es gab einen IC um 20:15 und einen RE um 20:20. Ich schlaug vor, mich lieber zu erklundigen, wie wir schneller heimkämen, ob mit dem IC oder RE, da es vielleicht gar nicht viel kostet, und wir vielleicht wesentlich schneller daheim waren. Er wollte lieber aufs Geratewohl heimfahren und sagte, möglicherweise kommen wir dann mit dem IC sehr früh in Calw an und müssen dann ewig auf eine Heimfahrt warten. Ich meinte, daß wir das nur rauskriegen, wenn wir fragen. Tatsächlich waren wir natürlich mit dem IC schneller und h atten dann sofort einen Anschlußzug in Calw und waren eine Stunde früher daheim. Die Fahrt kostete nur 7 Euro, da wir keine Rückfahrt brauchten, und ich eine BahnCard hatte, und er nicht zahlen mußte. Im Zug von Calw aus war es so stickig, daß ich fast keine Luft mehr bekam. Ich stellte mich also mit ihm zusammen neben die Türe, um immer einen Schnapperer zumachen, sobald sie aufging. Ich hatte solche Atemnot und sagte dauernd, daß ich am Ersticken bin, so daß die Leute um uns h erum schon dachten, ich sei irgendwie gestört. Aber ich konnte nicht anders. Die Luft war so verbraucht, es stank so dermaßen nach Mensch, und ich rang so arg nach Luft, daß ich schon Panilk hatte. Seit der Dialysezeit merke ich Sauerstoffmangel sehr extrem, wobei andere dann eher müde werden, ich aber dann wirklich Luftnot kriege. Wir haben bei uns im Zentrum eine Patientin, die nicht in geschlossenen Räumen sein kann, da sie dann Atemnot hat, ich fand das immerk omisch, da ich immer im Luftzug liegen muß wegen ihr, aber nun kann ich das etwas nachvollziehen. Auch in dem Kinosaal meeines Stammkinos kann ich nicht biszum Ende ohne Luftnot sitzen, daher gehe ich nur noch in Filme, die imgroßen Saal sind. Leider konnte uns das Taxi nicht abholen, und wir hatten zu seinem Ortsteil einen rieigen Aufstieg. So waren wir gezuungen, das örtliche Taxi anzurufen, obwohl wir das beim letzten Besuch als Dialysetaxi hatten, und wir nicht zufrieden waren. Ichh offte nur, daß er mich nicht erkennt und nicht nachfragt, wer mich diesmal fährt. Mit dem jetzigen Taxi waren wir so sehr zufrieden, daß wir es auch für Ausflüge außerhalb der Dialysefahrten anriefen. Da sie sich so darüber freute, gab sie uns Ferrero-Rocher als kleine Anerkennung. Das hat man auch selten. Siemachte auch immer einen Sonderpreis, wohingegen das andere Taxi sehr teuer war. Wir kamen dennoch gut oben an und aßen unseren Zwiebelkuchen zu Abend. Am Montag gingen wir nach Unterreichenbach ins Honig-Eck. Die Taxifahrerin hatte die Ö ffnungszeiten für uns herausgefunden. Dort kann man an einer Honigbar insgesamt um die 26 Honige probieren. Wir kamen an, und die Frau im weißen Kittel gab mir immer auf einem frischen Plastiköffel verschiedene Hongsorten zum Probieren. Da war der Eukalyptushonig, der mir furchgbar schlechtschmeckte, sehr gesund und medizinisch! Dann gab es einen, der war wir Marzipan und schmeckte auch so. Es gab noch einige aus dem Ausland, von sehr weit her. Ich entschied mich für einen pfälzer Kastanienhonig und nahm ein kleines Glas mit. Für mich und meine Katzenbetreuerin kaufte ich noch ein Duschgel mit Honig und Honig-Caramel-Bonons, sowie für die Katzenbetreuerin eine Seife, die sehr intensiv nach Honig roch. Die Frau ließ mich noch an verschiedenen Kosmetika schnuppern, zeigte mir einen Lippenpflegestift und einen speziellen Honiglöffel zum Einhängen ins Glas, erklärte mir die Verwendung und Anwendung von Gelee Royal und zeigte mir noch andere Produkte außer Honig, die sie zum Kauf anhoten. Wir blieben bei den gekauften gekauften Sachen, bedankten uns für die eingehende Beratung und gingen aus dem Laden. Ich hatte so um die acht verschiedene Honige versucht, und ich war pappsatt! Ich hätte am liebsten alle durchprobiert, aber das schafft wohl keiner! Das unterschätzt man zu Anfang sehr. Wir gingen noch einen Espresso trinken und nahmen uns was für die Dialyse zum Naschen mit. Danach liefen wir noch etwas Spazieren und kehrten dann bei einem Italiener ein, wo wir uns eine Calzone teilten. DA man an der Dialyse vor 14:30 nichts zu Essen kriegt, wollte ich einmal vorher einkehren, um nicht jedesmal so ausgehungert zu sein, bis Brötchen kamen. Ich verzichtete daher diesmal auf selbige und aß nur den mitgebrachten Amerikaner. Leider hatte die richtige Bäckere montags zu, und so mußten wir in meine "heiß und innig" geliebten Bäckersketten, wo wir eben auch den Espresso tranken. Während der Dialyse kaufte mein Bekannter die Sachen ein, die wir für die Crèpes brauchten, welche wir abends machen wollten. Er wollte eine Verkäluferin fragen, was man dafür braucht. Dann h atte er den Apfelmus vergessen und mußte nochmal los. Am Abend also waren wir die Crèpe -Pfanne an. Ich fand, daß die ersten nach Papier schmeckten und schlug ihm vor, sie doch der Kirche nebenan als Hostien zu spenden. Ich bat ihn, noch ein Ei und etwas Mineralwasser dazu zugeben. So wurden die Crèpes ganz eßbar. Er hatte zwei Gläser Apfelmus gekauft, eines zusätzlich mit Mango. Ich riet ihm, erst einmal nur EINES aufzumachen und dann erst das andere, FALLS wir es noch braudhen, aber er schraubte gleichbeide auf. Mir ist so etwas immer ein Rätsel, zumal ich nur das einkaufe und esse, was ich auch brauche, damit ich nichts wegwerfen muß. Alles andere kaufe ich so ein, daß es eine Weile hält. Aber es hat uns dennoch gut geschmeckt. Am nächsten Morgen, dem Tag meiner Heimfahrt, frühstückten wir erst einnmal. Es war nur noch eine Scheibe Käse da, da er so großzügig mit den Toasts Hawaii umgegangen war, wobei wir den Käse auf den weggeworfenen Hawaii-Toasts nun gut hätten brauchen können, damit ich mir für die Fahrt was zurechtmachen konknte. Die Eier, die wir übrig hatten vom Crèpe, aßen wir dann morgens, wobei ich ihm erkälrte, daß er keine DREI Eier zu machen brauchte, sondern ein Ei für sich aufheben sollte. Er dachte, daß sich das nicht hielte, machte aber dann doch nur zwei Eier. Manchmal braucht es eine Weile, bis meine Vorschläge durchkommen. Ich sagte ich m z.B.., er solle die Eier abschrecken, und er meinte, seine mutter habe ihm gesagt, das brauchte man nicht. Er tat es aber dann doch, wahrscheinlich wußte er es einfach selbst nicht und wollte sich keine Blöße geben. Die Käsescheibe landete dann auf meinem Reiseproviant. Da ich die Thermoskanne vielleicht wieder nicht selbst zuschrauben können würde, und da mir der Pad-Kaffee sowieso nicht schmeckte, schlug ich vor, mir am Bahnhof die Kanne füllen zu lassen. Auch mein Beklannter meinte, daß die Thermoskanne wohl undicht sei, und ich mir daher lieber dafür eine ohne Ausgießer geben l a ssen sollte. Ich dachte, mit Ausgeißer sei es leichter, aber dessen Klappe ist nicht ganz dicht, bzw. ich tue mir schwer, sie richtig zuzzumachen. Ich bat meinen Bekannten noch, daß er nachschauen sollte, ob nichts von mir mehr daliegt, und er meinte, alles sei drin. Wir fuhren also los, wie imme rbei Regen, und in Pforzheim gingen wir wieder in das Café in dem Einkaufszentrum, wo wir auch bei der Ankunft auf den Anschlußzug gewartet hatten. Auch hier gab es zum Espresso ein Wasser und ein Schokokügelchen, so, wie es sein soll. "g" Wir gingen dann zum Bäcker, kaufgen mir noch ein Marzipanhörnchen für die Fahrt und ließen die Kanne füllen, was der Verkäufer auch anstandslos tat. Und diesmal , siehe da, blieb der Kaffee sehr heiß, zu meiner gorßen Freude und Verwunderung. Mein Bekannter setzte mich in den Zug, wir verabschiedeten uns und hatten angedacht, uns einmal in Dresden zu treffen und dort einiges anzuschauen, da wir in seiner Gegend nun schon sehr viel gesehen hatten, und weil mir, ehrlich gesagt, seine Wohnung überhaupt nicht gefällt, zumal wir dann auch noch ewig fahren müssen, um dort hin- oder wegzukommen. Ich schlug ihm mehfach vor, doch zmzuziehen und sich in Calw was zu suchen. Aber seine Wohnung ist sehr günstig. Vielleicht hat er bis zum nächsten Mal ein Auto. Schon meinte er, daß wir in Dresden dann lieber in ein Hotel außerhalb gehen sollten, was ich aber sofort ablehnte, weil man dann zwar billig wohnt, aberdoch wieder ein Taxi braucht, bzw. die nächste Haltestelle auch wieder sehr weit ist, und man abends dann auch wieder keine Lust hat, noch so weit in der Dunkelheit zu laufen. Es muß ja nicht im Stadtkern sein, aber wenigstens zentral. Diesmal hatte ich während der Fahrt eine Frau mit Kind neben mir sitzen, und die Mutter erzählte mir, daß sie mit ihm auf Kur war, und es dort bereits zu schneien begonnen hatte. Während der Fahrt redete eine Frau SEHR laut in ihr Handy, so daß sie darauf aufmerksam gemacht wurde. Ich habe mal wesentlich leiser telefoniert, da hat schon jemand gemeckert. Als ich mit der Mutter drei-vier Sätze wechselte, motzte schon ihr Jugne: "RUHE, ich will schlafen!" Dann quasselte er selber mit ihr. Meine Stimme ist wohl so durchdringend, daß sie sofort stört, auch wenn ich objektiv nachweisbar wesentlich weniger und wesentlich leiser gesprochen habe. Daheim angekommen nahm ich ein Taxi und fuhr nach Hause. Die Katzen waren wohlauf, wobei mir aber die Katzenbetreuerin später am Telefon sagte, daß sie stinksauer auf meine Putzfrau war, da diese die Balkontüre aufgemacht hatte, und Isidor abgehauen sei. Ich hatte vergessen, der Putzfrau zu sagen, daß sie die Türe zulassen sollte, wobei sie ja auch auf die Katzen ihrer Tochter aufpaßte und wußte, daß man bei Abwesenheit des Besitzers die Türe lieber zu lassen sollte, aber so weit hat sie wohl nicht gedacht. Ich hatte aber auch versäumt, meiner Katzenbetreuerin zu sagen, daß die Putzfrau am Montagmorgen da ist, u nd sie da nicht zu kommen braucht. Daß da solche Folgen draus entstehen, habe ich nicht bedacht. Aber Isidor ist es gewohnt, mal vor verschlossener Türe zu stehen und kommt dann eben später wieder. So tat er es auch diesmal und stand auf der Klingelmatte, als die Katzenbetreuerin am Dienstagmorgen zum Füttern kam. Ich erklärte ihr, daß er sich dann in der Nähe aufhält und wartet, bis er innen Licht sieht und dann kommt. Es ist zwar nicht schön, wenn er abhaut, und für sie ist das unangenehm, aber bei Isidor braucht man sich da nicht allzluviele Gedanken machen. Mittlerweile weiß er, wo er daheim ist. Insgesamt habe ich trotz des schlechten Wetters die Urlaubstage sehr genossen und hoffe, daß sich der alltag nicht allzu brutal wieder einschleicht. Die Bahn hat noch immer keine Entschädigung für die zweistündige Verspätung geschickt, meine Einlagen sind noch immer nicht fertig, die Taxirechnungen wurde wieder an mich statt direkt an die Kasse geschickt. Gewählt habe ichnun auch schon, gebracht hat es nicht viel. Ich hoffe, daß sich alles noch regelt. Die Urlaubszeiten sind nun vorbei, es müßte jetzt alles etwas schneller gehen. Für meine sechsmonatige Begleitung habe ich nun auch jemanden für zwei Stunden die Woche , denjenigen, den ich ursprünglich auch wollte. Einiges vom Geld, das der Bezirk mir aufs Budgetkonto für Juli und August überweisen wollte, ist auch da. Der Rest wird dann erledigt, wenn die Betreuerin aus dem Urlaub zurück ist. Morgen wird mir eine neue H elferin vorgestellt, da ich ja nun ZWEI 23-Euro-Kräfte statt einer 23- und einer 39-Euro-Kraft bekommen soll, und diejenige, die ich wollte, dauernd krank ist. Bin gespannt, wie es weiter geht. Mitt Oktober wird dann das Implantat eingesetzt. Ich hoffe, daß alles gut geht.

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