Sonntag, 2. Februar 2020

Geimpft und erkrankt


Erst jetzt komme ich wieder dazu, Blogeinträge zu verfassen, da ich jetzt mehrfach krank war. Am 10. Oktober wollte ich mir mal wieder etwas Gutes tun und habe mich daher wie jedes Jahr gegen die Influenza impfen lassen. Am Samstag war ich dann bei einem Waldspaziergang mit einem Förster im Rahmen des Tages der offenen Tür. Wir hatten überhaupt nichts davon, denn wir waren ganz hinten, der Förster sprach sehr leise, und die größten und dicksten  Männer haben sich natürlich wieder nach vorne gestellt. Dann sind wir noch zu anderen Veranstaltungen gehetzt, die an diesem Tag angeboten wurden, unter anderem eine Vorführung der Suchhunde beim Zoll. Das war zwar sehr interessant, doch ein paar Tage später lag ich darnieder.

 

Wahrscheinlich hatte ich mir zu viel zugemutet. Ich dachte, jetzt lässt Du Dich extra impfen, und dann wirst Du auch noch krank. Die Ärztin meinte, sowas kann nicht von der Grippeimpfung kommen, das sei doch ein toter Impfstoff. Schließlich wüsste ich das doch. Aber da ich ja immunsupprimiert bin, sagten mir mehrere Leute, wie kannst Du Dich da impfen lassen? Das ist natürlich auch wiederum nicht ganz richtig, denn gerade mit einem unterdrückten Immunsystem sollte man sich impfen lassen, andererseits antwortet der Körper natürlich auch nicht richtig und bildet daher keine genügenden Abwehrstoffe. Daher ist es ja immer umstritten, ob sich ältere Leute überhaupt noch impfen lassen sollen oder nicht, da sie zwar an einer Grippe sterben können, aber ihr Körper wahrscheinlich auch nicht mehr genügend Abwehrstoffe wie Antikörper usw. dagegen bilden kann. Schlimmstenfalls war es dann halt lediglich umsonst.

 

In meinem Fall war es wahrscheinlich so, dass das Immunsystem so sehr geschwächt war, da ich geimpft wurde , und der Körper dadurch beschäftigt war, und ich mich durch die vielen Unternehmungen übernommen hatte, und dann eben ein anderer Infekt dann leichtes Spiel hatte und ungehindert  reinkam. Mein  Nierenarzt meinte, er  glaube schon, dass manchmal solche  Impfreaktionen kommen, da er mal gegen Gelbfieber  geimpft wurde, und es ihm richtig  dreckig  gegangen sei. Wenn die  Ärzte selbst  das haben,  dann glauben sie einem  auch.  Aber ich habe auch von zahlreichen anderen gehört, die  dieses Jahr auch so heftig reagiert haben. Er meinte, einmal ist keinmal, versuchen Sie es nächstes Jahr noch mal, wenn es dann wieder so heftig ausfällt, dann hat es keinen Sinn.  Denn ich meinte, da lasse ich mich doch nicht mehr  impfen.  Eine Chance gebe ich noch.  2018 war ich auch geimpft und trotzdem so krank, aber es waren ja  immer  andere Viren.

 

Es fing mit laufender Nase an, dann kam ein Husten dazu, und Halsschmerzen. Als ich 2018 Wochen mit einer solchen Erkältung im Bett lag, hatte ich damals Angst, nicht mehr hoch zu kommen. Und ich wusste ja jetzt,  dass  ich wieder auf die Beine komme  und es halt länger dauert, somit fürchtete ich dieses Mal nichts Schlimmeres. Die Ärztin kam und machte einen Hausbesuch und verordnete mir Antibiotikum. Schleimlöser sollte ich nicht nehmen, da ich sowieso schon genügend Medikamente einnehmen würde. Die Symptome wechselten und verstärkten sich oder klangen ab, somit hatte ich genügend Vertrauen zu wissen, dass das auch wieder weg geht, und die  Sache sich  verändert und in Bewegung ist.  Den Schleimlöser habe ich dann trotzdem genommen, denn ich bekam keine Luft mehr, und der half wirklich gut, sodass der Husten bald abklären. Auch alles andere verschwand nach und nach.

Leider habe ich dabei auch einige meiner Assistenten angesteckt, die ja kommen mussten, um Einkäufe zu erledigen oder eben auch die Wohnung sauber zu machen. Wir hatten extra die Sache um eine Woche verschoben, weil ich vermutete, dass ich dann vielleicht nicht mehr ansteckend bin. Leider war das nicht so, und eine meiner Assistentinnen hat einen Opa, der Chemotherapie macht, und daher keine Erkältung haben darf. Das war natürlich dann ziemlich blöd.

Nach vier Wochen erholte ich mich wieder, und ich musste sofort wieder voll einsteigen. Das Hamsterrad drehte sich gnadenlos weiter. Kaum war ich wieder genesen, musste ich meine ganze Wäsche durch waschen, denn obwohl ich im Bett lag, ist doch einiges angefallen. Am selben Tag brachte ich einen zuvor im Internet bestellten Großeinkauf nach Hause. Denn ich bestelle bei einer Supermarktkette online, suche mir zu Hause auf dem Sofa alles aus, das wird mir dann zusammengestellt, und dann kann ich es mit dem Taxifahrer abholen. All das musste ich natürlich einräumen. Nach vier Maschinenwäsche und dem Einräumen hatte ich dann fürchterliche Schmerzen. Für einen anderen Menschen ist das eine Kleinigkeit. Ich kann auch nicht erklären, warum ich in dieser Hinsicht wesentlich weniger belastbar bin.

 

Alles ging wieder von vorne los, ich musste wieder voll alles mitmachen, rannte zur Theatergruppe, ging zu verschiedenen kulturellen Veranstaltungen, die mir über unser Kulturticket, sozusagen unsere Tafel angeboten wurden, nahm an verschiedenen Dingen teil, und ich fühlte mich wieder voll im Stress. Insgeheim dachte ich, ach wenn ich doch wieder krank wäre, dann könnte ich mich wieder ins Bett legen.

 

Das war wahrscheinlich schon ein Warnsignal des Körpers. Ich hatte in dieser Zeit Unmengen an Hörbüchern  verschlungen und zahlreiche Hörspiele gehört. Es gab auch zu der Zeit die Premiere des Stücks Nora von Ipsen, die ich natürlich leider nicht besuchen konnte. Wir hätten nämlich bei der Generalprobe teilnehmen dürfen, da wir ja ein Theater Club am Staatstheater sind. Jetzt hatte ich eine Karte für den 29., Januar leider war ich da auch wieder krank, daher habe ich jetzt aufgegeben, das soll nicht sein. Irgendeiner will es nicht.

 

Diese vier Wochen waren dennoch sehr erholsam. Ich war wirklich froh, so viel schöne Dinge  lesen  und  so viel  lernen zu können, und es war schrecklich, wieder in den Alltag und in den Kampf zurück zu müssen.

 

Die Quittung hatte ich dann ein paar Wochen später.

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