Sonntag, 6. Januar 2008

Geburtstagsvorbereitungen mit Gedicht

Der Vierzigste naht, und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Da ich sehr selten eine richtig ordentliche Feier machen konnte, hatte ich erst gar nicht vor zu feiern. Aber da meine Eltern mich besuchen, wurde der Kreis doch immer größer, und nun ist auch schon ein Tisch in einem urigen Lokal bestellt, Kaffee und Kuchen sind organisiert, und ich hoffe, die Fahrkarten der Gäste sind auch schon bestellt. So Herr Schell von der DLG uns nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht und die Lokführer streiken, und niemand krank wird, feiern wir am Sonntag den 20. Januar mit Mittagessen und Kaffeetrinken.

Da mich diese Fragen alle sehr beschäftigt haben, hat mich, wie sehr selten aber bei solchen Anlässen typisch für mich, die Muse geküßt. Ich wollte eine originelle EInladung und hatte zudem noch keinen Weihnachtswunsch an meine Patenkinder. Da diese wie auch meine Schwester handwerklich begabt sind, habe ich sie sogleich mit der Gestaltung meiner Einladungen beauftragt. Mir ist dann spontan, ohne große Überlegung, ein Gedicht eingefallen, was treffend meine Zweifel, Ängste und Hoffnungen auf eine richtig schöne Geburtstagsfeier ausdrückt. Das habe ich dann an die beiden gemailt, und da alle Gäste nun dieses Werk eh schon in Händen halten, kann und will ich es hier veröffentlichen.

Versuch einer Einladung

Jedes Jahr dasselbe Thema,

und es läuft im selben Schema.

Ich sage mir, ich feier nicht,

und nun probier ich’s mit Gedicht.

Erst denk ich mir, feier doch allein,

ach den lad ich dann doch noch ein.

Aber wenn ich den und den lad ein,

soll der und der aber auch da sein.

Und größer wird die kleine Liste,

doch dann kommt wieder dieser Miste:

Das Telefon es läut gar wild.

Deine Einladung uns zwar gilt,

doch können wir heut leider nicht,

es schneit, es regnet, fürchterlich.

Der XY hat heut auch sein Fest,

man den doch nicht im Stiche lässt.

Die große Liste wird immer kleiner,

am Ende kommt dann doch fast keiner.

Ich feier nie mehr diesen Tag,

weil ja eh keiner kann oder mag.

Da hab ich mich nicht mehr getraut,

und die Mauer um mich aufgebaut.

Auch, man kann es ja kaum fassen,

wollt ich den Vierzigsten auslassen.

Doch Eltern, G’schwister kommen heut,

warum dann nicht auch andre Leut?

Doch bracht ich’s fast nicht übers Herz,

zu groß wäre der Absageschmerz.

Da dacht ich mir mach’s doch richtig schlau,

engagier Dir eine Einladefrau.

Nun raff ich mich erneut hier auf,

und laß dem Ganzen seinen Lauf,

lad Euch alle zum Geburtstag ein,

und hoff, es wird ein schöner sein.

Als kleine arme Kirchenmaus,

lad ich Euch in ein schönes Haus.

Geschenke will ich keine haben,

dafür sollt Ihr Euch selber laben,

Das Trinken und den Kuchen nun,

da dürft Ihr Euch dann gütlich tun.

Auch die Anfahrt kommt Euch teuer,

aber es ist halt mein Vierzigster heuer!

Daß Ihr auf diese Weise an mich denkt,

ist, was Ihr mir heuer schenkt!

Daß wir schön zusammenhocken,

kann ich Euch da nach Nürnberg locken?

Bitte sagt mir bald wie’s ist,

der 31. Dezember ist die Frist.

Ich hoff, daß ich auf Euch kann zählen,

und muß mich nicht mit Zweifeln quälen,

kommen die jetzt oder kommt was dazwischen?

Wird uns der Schnee noch eins auswischen?

Das frag ich Euch mit ’nem Gedicht?

Kommt Ihr nun, oder kommt Ihr nicht!???

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