Dienstag, 1. Mai 2012

Kleiner Kerl ganz groß Remix

Nun habe ich meine Eingabemaske auf  ein neues Layout umgestellt,  und somit kann ich jetzt auch Bilder einstellen.  Vor mehr als einem Jahr habe ich eine Geschichte geschrieben,  zu der ich nun auch die passenden Bilder habe.  Ich bin allerdings nicht  fit genug,  um die Tabelle mit den Posts weiter nach unten zu scrollen, sie hört im Juni 2011 einfach auf.  Ich finde keine Stelle, wo man die nächsten  Posts zur Bearbeitung ansehen kann.  Da sich sowieso niemand auf einen Post  vom April oder März 2011  verirrt, habe ich  mir erlaubt, den Post nochmals einzustellen, diesmal mit Photos.
Viel Spaß!

Kleiner Kerl  ganz groß

Dies ist keine wahre Geschichte, aber sie ist mir eingefallen, weil sie passend ist, und ich schreibe sie auf, weil ich sie so süß finde.  Alle Namen sind frei erfunden oder so verändert, daß man sie nicht zuordnen kann.  Dies ist die „verrIGELte“ Version einer Geschichte, die mich an etwas erinnert.



Es war noch eiskalt, aber es mußte frische Luft ins Zimmer, und so öffnete sie die Balkontür und trat etwas in die Kälte hinaus.  Da sah sie etwas auf dem Tisch liegen:  Es war ein Igel.  Er lag auf der Seite, die Füßchen in die Luft gestreckt und schon ganz steif.  Sie ging näher hin.   Er hatte ein graues Stachelkleid, schwarze Fußballen und war mit grauem Fell am Bauch versehen.   Vielleicht lebt er noch, vielleicht aber auch nicht, dachte sie.   Sie beschloß, ihn in die Katzenkiste zu legen. Wenn er erfroren war, könnte sie ihn nach einem Tag nach draußen bringen, wenn nicht, würde er sich wieder aufwärmen.  So stellte sie die Katzentragekiste  neben den Fernseher im Wohnzimmer. 

Am Abend setzte sie sich gemütlich vor den Fernseher und schaute ihre Lieblingssendung.  Sie war  so vertieft, daß sie das Geräusch zuerst gar nicht bemerkte.  Doch als es immer lauter wurde,  näherte sie sich der Katzenkiste.   Zu hören war ein Rumoren, Schnuffeln und Piepsen.   „Ich DREH durch!  Ich dreh DURCH!   Ich DREH DURCH!“  Der Kleine war offenbar in Panik.  Was sollte sie  machen?  Sie drehte den Katzenkorb auf die Seite, aber der Deckel würde so immer wieder zuklappen.  So stellte sie den Katzenkorb so, daß der Deckel auf den Boden aufklappte, holte geschwind einen Napf und füllte ihn mit Wasser, nahm ein Tellerchen aus dem Schrank und füllte etwas Müsli darauf.  „Danke!“  Der Igel futterte und schmatzte und beruhigte sich langsam.  „DANKE!  Mein Atem geht schon viel langsamer.“  --  „Schön. – Wie heißt Du?“ – „Rigel.“   --  „Wie?“ – „Rigel“.  --  „Igel“? – „NEIN, RRRIGEL“.   --  „Rigel wie Schokoriegel?“ – „Nein, Rigel wie Rigel.“ --  „Das ist aber ein lustiger Name.“ – „Wieso?  Mein bester Freund heißt Hagel.“  --  „Habt Ihr alle solche Namen?“ --  „Ja,  es gibt Rigel, Nagel, Hagel, Zigel, Strigel, Mogel, Regel, Segel, Sigel, Tigel, Pegel, Spigel, Wagel, Kegel, Flegel und viele andere.“  -- „Vogel auch?“ – „Nein, das ist doch ein anderes Tier!“ --  „Ist Rigel Dein Vor- oder Nachname?“ --  „Das ist mein Vor-, Nach- und Mittelnahme.“  -- „Naja, bei uns Menschen ist das halt anders.  Ich zum Beispiel heiße Isabel Maria Steinbech.  Mein Vorname ist Isabel, den Mittelnamen Maria hab ich von meiner Patin, und Steinbech ist mein Nachname.  Hast Du das verstanden?“ – „Nö, ich bin blöd.  Du mußt nochmal von vorne anfangen.“  Ironisch konnte das Kerlchen also auch sein.  „Wie bist Du denn auf meinen Balkon gekommen?“  --  „Ich bin aufgewacht, jemand hat die Tür von der Kiste zugeknallt, wo immer die Autos drinstehen.“  --  „Du meinst  eine Garage.“  --  „Ja, genau.  Und dann konnte ich nicht mehr einschlafen, und da hab ich gedacht, ich geh jetzt zu den Menschenhäusern, da ham scho so manche von uns  überwintert, und vielleicht kann ich da auch unterkommen.“  -- „Du hast aber wirklich ein schönes Stachelkleid, und Dein Bauch ist aber ganz weich.“  -- ZACK, der Igel rollte sich blitzschnell zu einer Kugel zusammen.  „Rigel, ich tu Dir  doch nichts.“  --  „Ich kann des net steuern, das ist ein Reflex.“ --  “Brauchst Du irgendwas Bestimmtes, ich hab noch nie einen Igel bei mir zu Gast gehabt.  Schläfst Du dann im Winter bei mir auch, oder bleibst Du so wach wie im Sommer?“  --  „Ich brauch mei Ruh.“  Also suchte sie eine Decke, räumte das unterste Fach eines Schränkchens leer und machte ein behagliches Lager für ihren kleinen Gast.  Der legte sich auf die Decke und schlief friedlch ein.

„Da GEH ich net rein!  Ich GEH da net REIN!“ – „Aber ich muß Dich doch transportieren, wenn die Tierärztin Dich untersuchen soll.“   Rigel zappelte mit seinen vier Füßchen in ihrer Hand und strampelte wie wild.  „Da GEH ich net rein!“ – „Du mußt aber zum Tierarzt, und das geht nur im Transportkorb.“  --  „Ich flipp aus, und dann beiß ich Dich!“ – „Du beißt nicht die Hand, die Dich füttert.“  -- „Soweit denk ich dann net, und dann brennt bei mir amal die Sicherung durch, ich bin da einfach g’strickt.“  --  „Also gut, wenn ich die Ärztin ins Haus kommen lasse, wirst Du Dich dann untersuchen lassen?“  -- „Das kann ich net garantier’n.“  „Ohhh, Mann!“  Die Tierärztin kam, der Igel war nicht auf seiner Decke.  Beide suchten in allen Ecken.  Rigel lag hinter dem Fernseher zusammengerollt.  Die Tierärztin nahm ihn hoch, legte ihn auf den Tisch und probierte, ihn aufzurollen.   „Der ist ganz schön wehrhaft.“  Sie faßte ihn schließlich so, daß sie mit der Hand auf seine weiche Seite kam und ihn abhören konnte.  „Das Kerlchen ist gesund, Parasiten hat er auch keine, alles in Ordnung.“   So legten sie ihn wieder auf seine Decke, wo er fest zusammengerollt liegen blieb.  Eine halbe Stunde, nachdem die Tierärztin gegangen war,  schaute sie nochmal nach ihm.  „Rigel, komm roll Dich wieder auf, die Tierärztin ist weg, es ist vorbei.“  -- „Nein, üs bün jetzt ün meinem  Schutzraum,“ tönte es aus der Stachelkugel.   „Komm, es tut Dir keiner mehr was.“  --  „Nein,  üch wüll net.“ – „Komm, sei doch nicht sauer.“ – „Üch bün net sauer, auch wenn des jetzt so rrrrüberkommt.“   Nach zwei Stunden brachte sie ihm etwas zu Futtern.   „Rigele, komm, es gibt was Gutes.“ – „Nein.“ --   „Wie langewillst Du denn noch so zusammengerollt liegenbleiben.“ – „Weiß üch net.“  Am nächsten Tag brachte sie ihm etwas Brot mit Käse, das sie vom Frühstück übrig hatte.  Er lag wieder ganz aufgerollt und friedlich da, als sei nichts gewesen, auf seiner Decke und nahm dankend und freundlich sein Frühstück entgegen.

„Also paß auf,“  sagte Moriz,  „Du gibst mir was von Deinem Futter ab, und dafür laß ich Dich in Ruhe.“  --  „Und wenn ich net mitspiel?“  --  „Dann mach ich Dir das  Leben zur Hölle.“ – „Des laß ich mir net g’fall’n.“  -- „Dir wird nicht viel anderes übrig bleiben, denn ich kratz Dich, und dann rollst Du Dich ein, und  ich spiel Fußball mit Dir.“ --  „Ohhhuhuhooooh,  immer bin ich so passiv, und des will ich net!  - Also gut, Du korrupter Kater, dann machen wir des so.“

„Du hast einen  guten Appetit, alles, was ich Dir hinstelle, ist immer ganz und gar weggeputzt.  Ich geb‘ Dir ja gerne was ab, aber nicht, daß Du mir zu dick wirst, und dann kannst Du Dich nicht mehr zusammenrollen.“ – „Dann wer‘ ich so dick wie die Moni.“ – „Wer ist denn die Moni.“  -- „Das is mei Frau.“  -- „Oh, Monika heißt die.“ – „NEIN, die heißtMoni, wenn ich sach Moni, dann heißt sie Moni, net mehr und net weniger.“  -- „Hast Du auch Kinder?“ – „Ja, letztes Jahr war’n es Rigel, Moni und Hagel, wie mein Freund.“  -- „Die erstgeborenen Kinder werden zunächst nach den Vornamen ihrer Eltern benannt.“ – „Hey, Du bist ‘ne Kluge.  Dieses Jahr heißen sie Moni, Rigel und Ziwi.“ – „Und der Zivi ist…“ – „DIE Ziwi!“ – „DIE Ziwi ist die Letztgeborene.“  -- „Hey Du bist wirklich ‘ne Kluge, ‘ne richtig Pfiffige.“ --  „Haben die Igelweibchen auch so komische namen?“  --  „Warum, die heißen halt Leni,  Moni, Ziwi, Hiwi, Rudi, Lili, Loni, Andi und Tini und viele andere.“  -- „Kiwi auch?“ – „Nein, das ist doch ein Vogel und eine Frucht!“ --  „Du bist aber auch ein ganz Kluger.“  -- „Na klar, ich hab ja auch studiert.“  -- „So? Was denn?“ --  „Die Igelfamilie. Beispielsweise gehen immer erst die Weibchen und dann die Männchen.  Und manche Alten wollen ihre Kinder net geh’n lassen, oder die wollen net weg,weil’s so schön ist daheim, aber wenn der Frühling kommt, müssen sie weg und suchen sich ihre Frau oder ihren Mann und  gründen ihre eigene Familie.“ – „Du bist ein hübsches Kerlchen.“  -- „Nö, ich hab das Stachelkleid wie mein Vater, und der war nethübsch. Aber die Moni, die ist ganz schwarz, und ganz rund.“ – „Ich finde alle Igel süß.“

Sie saß gerade auf dem Sofa und las, als sie ein Schluchzen aus der Ecke der Igeldecke vernahm.   Sie ging näher, und tatsächlich, Rigel schniefte und schnuffelte und schluchzte.  „Hey, Rigele, was ist denn los?“  -- „Üch vermiss mei Moni.“  --  „Du wirst sie bald wieder sehen.“ – „Aber des is noch so lang, des halt ich net aus.“ – „Die Moni schläft jetzt, die weiß gar nicht, daß Du weg bist.“ --  „Aber ich, und ich vermiss sie so sehr.“ – „Deine Moni träumt ganz sicher von Dir, und wenn es Frühling wird, dann kannst Du wieder zu Deiner Moni.“  --  „Des is noch sooo lang!“  -- „Bald, in ein paar Monaten ist es soweit.“

In der Zwischenzeit wußte Rigel genau, wie man es sich gemütlich machen kann.  Oft krabbelte der Igel aufs Sofa und kuschelte sich dort in eine Ecke.   Da passierte es schonmal, daß sie ihn fast übersah und sich um ein Haar auf ihn setzte.  Doch Rigel wußte sich zu helfen, indem er ein lautes „Ey“ ausrief und sich blitztschnell zusammenrollte, so daß sie beinahe seine Stacheln im Hintern gehabt hätte.  Diese „Igelhupe“ bewahrte ihn auch davor, daß jemand auf ihn trat, wenn er  auf dem  Boden entlangtappste.  Eines Tages lag er friedlich entspannt auf dem Sofa auf der Seite, nicht zusammengerollt, eher wie ein Croissant oder ein Embryo, mit leisem hohen Schnarchen.  Moritz sprang aufs Sofa und zwängte sich zwischen Igel und Sofalehne, so daß beide eng  aneinander gekuschelt dalagen.  Rigel war an Moritz‘ weichen Bauch gedrückt.   „Moni, meine Moni.“  Was  war das, er sprach im Schlaf.  „Meine Moni, meine weiche Moni“, murmelte der Kleine vor sich hin.   Moritz streckte sich und stemmte dabei seine Krallen in den stacheligen Igelrücken.  „Moni, Moni meine Weiche …  Ey, Moni, was stichst Du mich denn?!“  Er öffnete die Augen und schaute Moriz an!  „Du blöder Kater!  Laß mich LOS!“  -- „Geht nicht, meine Krallen haben sich in Deinen Stacheln  verhakt!“  --  „SCHEISSE“, rief Rigel, und beide rangelten, rauften im Bestreben, sich voneinander zu befreien und kullerten schließlich beide vom Sofa.   Es war ein Fauchen, Schnauben, und Schnuffeln zu hören.  Endlich hatten sich beide enthakt, Rigel rannte auf seine Decke, und beide fauchten einander wütend aus ihren entgegengesetzten Ecken an.  So schnell würden sie sich nicht mehr zusammen aufs Sofa legen, das hatte sogar Moritz begriffen.

So lernten alle drei  die Besonderheiten des anderen kennen.  „Rigel, willst Du ein Stück Birne, frißt Du auch Obst?“ – „Ja, am liebsten das süße Obst, das runtergefallen ist, das mit den kleinen Würmchen drin.“ – „Ihhh.“ --  „Warum, die schmecken doch gut, so nussig.“  -- „Ich mag das nicht, und bei mir gibt es auch keine Würmer, tut mir Leid.“ – „Macht ja nix.“  -- „Willst Du auch ein Stück Orange?“ --  „Ihhhh.  Orange ist so für mich wie für Dich Würmer.“

„Stellen Sie sich mal vor“, erzählte mir meine Haushaltshilfe, als wir zusammen zum Einkaufen liefen, um ein paar Besorgungen zu machen,  „als ich heute geputzt habe und den Igel etwas gestreichelt hab, hat er mich angefaucht: ‚Du gehst mir auf die Nerven‘, meinte er.  Und dann kam auch noch: ‚Wenn Du schon hier reindarfst, dann stör wenigstens nicht noch die Mitbewohner!‘“  -- „Er ist eigentlich so ganz friedlich. Aber er kann auch ganz  schön sauer werden.“ --  „Ja, er ist höflich, aber ganz plötzlich kommen die Stacheln raus.“

„Rigel, was hast Du zu meiner Haushaltshilfe gesagt?“ – „Wieso, weiß net, was hab ich denn g’sacht?“  --  „Du hast gesagt, sie soll Dir nicht auf die Nerven gehen, und wenn sie schon hier reindarf, dann soll sie nicht die ‚Mitbewohner‘ stören.“  -- „Ja is doch auch so, wenn des mei G’fühl is.“  --  „Aber sie muß doch saubermachen können, und wer hier reindarf, bestimme immer noch ich.  Und da kann ich genauso gut sagen, Du gehst mir auf die Nerven, wenn Du nachts über das Laminat trippelst, und WENN Du schon hier reindarfst, dann stör DU nicht die anderen Mitbewohner.“ – „Ich glaub, jetzt hab ich meinen Lehrmeister gefunden: Isabel  M.  Steinbech.“  -- „Also, keine Beschimpfungen gegen die Haushaltshilfe oder sonstwen, und kein nächtlicher Lärm mehr, hast Du das kapiert?“ – „JA, er hat’s kapiert!“ Rigel drehte mir sein stacheliges Hinterteil zu.  „Nun sei doch nicht wieder so ironisch!“  --  „Ich muß mich ja auch wehren dürfen, gleiches Recht für alle.“  -- „Wehren tut man sich nur, wenn man  angegriffen wird, aber das hier sind berechtigte Vorhaltungen.“  -- „Ich versteh Dich nur wenig.“  -- „Wenig oder viel, Hauptsache, Du gibst nachts Ruhe.“ – „Is recht“, brummte Rigel gutmütig.

Der Igel lag friedlich auf dem Sofa auf dem stacheligen Rücken, das weiche graue Bäuchlein in die Luft gestreckt, die Vorderfüßchen nach  hinten abgelegt, die Hinterfüßchen in dieLuft gestreckt, das Mäulchen halb geöffnet und leise schnarchend.  So viel Vertrauen hatte er schon gefaßt, daß er sich so schutzlos  hinlegte und „in Entspannung gehen konnte“, wie er sich auszudrücken pflegte.  Igel haben eine seltsame  Ausdrucksweise.   Aber es wurde bereits etwas wärmer, und bald würde es so weit sein, daß er wieder nach draußen gebracht werden konnte und seine Zeit hier um war.  Es war tagsüber schon über Null Grad, und es gab immer seltener Nachtfrost.   Wenn es über vier Grad haben würde, mußte sie ihn nach draußen bringen.  Dieser Tag kam dann  auch.

„Rigel, komm, ich bring Dich in die Freiheit.“ – Keine Reaktion.   „Rigel, komm, ich bring Dich zu Deiner Moni.  --  „Moni….“  -- „Komm auf meine  Hand.“   Langsam und vorsichtig kletterte der kleine Igel auf  ihre Handfläche.  Behutsam hob sie ihn hoch, ging mit ihm nach draußen, doch er klammerte sich noch  ängstlich an ihre Hand, nicht wissend, wo genau sie mit ihm hinging.  Im Garten dann setzte sie ihn vorsichtig ab.  Er schaute sich um.   „Mach’s gut, Kleiner, paß auf Dich auf!“ --  „Mach’s auch gut, Fraule Isabel.“   Rigel nahm ihre Hand zwischen seine beiden Vorderpfoten,  drückte sie fest an sich und flitzte dann davon.  So ein kleiner Kerl, und doch so groß in seiner Welt.

„MONI“ – Rigel schautes ich suchend um.  „MOOOONNNIII!!!!“  Und er rief noch lauter: „MOOONNNNNIIIIII“ – „IGL“ – „MOOONIII???“ – „IGEL“ – „MOOONIIII???!!!“ – „RIIIGEL!“ – „MONI!“ – „RIGEL!“ – „MONI, MONI!“  Und da sahen sie einander, rannten aufeinander zu, umschlangen sich feste mit ihren acht Pfoten und drückten ihre zwei Bäuchlein fest aneinander. „Ich dachte schon, Du kommst nimmer.“ --  „Ich bin aufgewacht, weil ein Garagentor zugefallen ist, und da bin ich zu den Menschenhäusern, und dann weiß ich nix mehr, und dann bin ich aufgewacht, und es war ganz laut und eng, und dann hat die Isabel mich aufgenommen und ihr Essen mit mir geteilt.“ – „Komm schnell, erzähl mir das ein andermal .  Die Kinder gehen.  Die Moni ist schon weg. Ziwi geht gerade.“ – „Ziwi geht? Ich muß ihr schnell noch auf Wiedersehen sagen.“  --  Moni flüsterte ihrer Ziwi noch ein paar gute Worte ins Ohr, Rigel verabschiedete sich schnuffelnd von seiner Kleinen.  Nun sollte auch Rigel Junior dran sein mit Weggehen.  Rigel ging zu ihm und gab ihm noch ein paar  väterliche Ratschläge mit: „Laß Dir nix g’fall’n.  Friß immer die dicksten Würmer.  Und such Dir die rundeste   Igelin aus, die Du findest.“

Sie war gerade dabei, ihren Mülleimer  zu leeren, eine unangenehme Aufgabe, als sie bemerkte, daß sie etwas am Hosenbein zupfte.  Sie sah verwundert nach unten.  „Kennst Du mich noch?“  -- „Rigel!“  -- „Genau, rrrichtich, und des is mei Moni.“   Sie sah etwas weiter weg eine kreisrunde Igelin sitzen, die sie aus blitzenden Äuglein ansah.  „Hallo Moni.“ – „Hallo!  Da sind unsere diesjährigen Kinder:  Rigel, Moni und Mogel.“  Neben ihr saßen drei kleine Igeljungen in noch jugendlichen grauen Stachelkleidern.  Im nächsten Jahr würden auch sie weggehen, und Rigel und Moni würden noch einige Jahre hier leben.  Wenn es immer so einfach wäre, das Zusammenleben,  dann wäre es wunderschön.  Auf jeden Fall, auch wenn es in jeder Hinsicht des Lebens nie so einfach ist,  ist es sicher schön, wenn man einen Igel oder ein anderes Tier  bei sich aufnimmt oder  überwintern läßt.

2 Kommentare:

Hedschie hat gesagt…

Hallo Steinböckle,

das Foto, auf dem Du das kleine Igelchen in den Händen hältst, gefällt mir am besten.
Dann weißt Du ja, wie kuschelig weich Igel sein können.;-)

Liebe Grüße, Hedschie

Hedschie hat gesagt…
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