Viel Spaß!
Kleiner Kerl ganz
groß
Dies ist keine wahre Geschichte, aber sie ist mir
eingefallen, weil sie passend ist, und ich schreibe sie auf, weil ich sie so
süß finde. Alle Namen sind frei erfunden
oder so verändert, daß man sie nicht zuordnen kann. Dies ist die „verrIGELte“ Version einer
Geschichte, die mich an etwas erinnert.
Es war noch eiskalt, aber es mußte frische Luft ins Zimmer,
und so öffnete sie die Balkontür und trat etwas in die Kälte hinaus. Da sah sie etwas auf dem Tisch liegen: Es war ein Igel. Er lag auf der Seite, die Füßchen in die Luft
gestreckt und schon ganz steif. Sie ging
näher hin. Er hatte ein graues
Stachelkleid, schwarze Fußballen und war mit grauem Fell am Bauch
versehen. Vielleicht lebt er noch,
vielleicht aber auch nicht, dachte sie.
Sie beschloß, ihn in die Katzenkiste zu legen. Wenn er erfroren war,
könnte sie ihn nach einem Tag nach draußen bringen, wenn nicht, würde er sich
wieder aufwärmen. So stellte sie die
Katzentragekiste neben den Fernseher im
Wohnzimmer.
Am Abend setzte sie sich gemütlich vor den Fernseher und
schaute ihre Lieblingssendung. Sie
war so vertieft, daß sie das Geräusch zuerst
gar nicht bemerkte. Doch als es immer
lauter wurde, näherte sie sich der Katzenkiste. Zu hören war ein Rumoren, Schnuffeln und
Piepsen. „Ich DREH durch! Ich dreh DURCH! Ich DREH DURCH!“ Der Kleine war offenbar in Panik. Was sollte sie machen?
Sie drehte den Katzenkorb auf die Seite, aber der Deckel würde so immer
wieder zuklappen. So stellte sie den
Katzenkorb so, daß der Deckel auf den Boden aufklappte, holte geschwind einen
Napf und füllte ihn mit Wasser, nahm ein Tellerchen aus dem Schrank und füllte
etwas Müsli darauf. „Danke!“ Der Igel futterte und schmatzte und beruhigte
sich langsam. „DANKE! Mein Atem geht schon viel langsamer.“ --
„Schön. – Wie heißt Du?“ – „Rigel.“
-- „Wie?“ – „Rigel“. -- „Igel“?
– „NEIN, RRRIGEL“. -- „Rigel wie Schokoriegel?“ – „Nein, Rigel wie Rigel.“
-- „Das ist aber ein lustiger Name.“ –
„Wieso? Mein bester Freund heißt Hagel.“ --
„Habt Ihr alle solche Namen?“ --
„Ja, es gibt Rigel, Nagel, Hagel,
Zigel, Strigel, Mogel, Regel, Segel, Sigel, Tigel, Pegel, Spigel, Wagel, Kegel,
Flegel und viele andere.“ -- „Vogel
auch?“ – „Nein, das ist doch ein anderes Tier!“ -- „Ist Rigel Dein Vor- oder Nachname?“ -- „Das ist mein Vor-, Nach- und
Mittelnahme.“ -- „Naja, bei uns Menschen
ist das halt anders. Ich zum Beispiel
heiße Isabel Maria Steinbech. Mein
Vorname ist Isabel, den Mittelnamen Maria hab ich von meiner Patin, und
Steinbech ist mein Nachname. Hast Du das
verstanden?“ – „Nö, ich bin blöd. Du
mußt nochmal von vorne anfangen.“
Ironisch konnte das Kerlchen also auch sein. „Wie bist Du denn auf meinen Balkon
gekommen?“ -- „Ich bin aufgewacht, jemand hat die Tür von
der Kiste zugeknallt, wo immer die Autos drinstehen.“ -- „Du
meinst eine Garage.“ --
„Ja, genau. Und dann konnte ich
nicht mehr einschlafen, und da hab ich gedacht, ich geh jetzt zu den
Menschenhäusern, da ham scho so manche von uns
überwintert, und vielleicht kann ich da auch unterkommen.“ -- „Du hast aber wirklich ein schönes
Stachelkleid, und Dein Bauch ist aber ganz weich.“ -- ZACK, der Igel rollte sich blitzschnell zu
einer Kugel zusammen. „Rigel, ich tu
Dir doch nichts.“ --
„Ich kann des net steuern, das ist ein Reflex.“ -- “Brauchst Du irgendwas Bestimmtes, ich hab
noch nie einen Igel bei mir zu Gast gehabt.
Schläfst Du dann im Winter bei mir auch, oder bleibst Du so wach wie im
Sommer?“ -- „Ich brauch mei Ruh.“ Also suchte sie eine Decke, räumte das
unterste Fach eines Schränkchens leer und machte ein behagliches Lager für
ihren kleinen Gast. Der legte sich auf
die Decke und schlief friedlch ein.
„Da GEH ich net rein!
Ich GEH da net REIN!“ – „Aber ich muß Dich doch transportieren, wenn die
Tierärztin Dich untersuchen soll.“ Rigel zappelte mit seinen vier Füßchen in
ihrer Hand und strampelte wie wild. „Da
GEH ich net rein!“ – „Du mußt aber zum Tierarzt, und das geht nur im
Transportkorb.“ -- „Ich flipp aus, und dann beiß ich Dich!“ –
„Du beißt nicht die Hand, die Dich füttert.“
-- „Soweit denk ich dann net, und dann brennt bei mir amal die Sicherung
durch, ich bin da einfach g’strickt.“
-- „Also gut, wenn ich die Ärztin
ins Haus kommen lasse, wirst Du Dich dann untersuchen lassen?“ -- „Das kann ich net garantier’n.“ „Ohhh, Mann!“
Die Tierärztin kam, der Igel war nicht auf seiner Decke. Beide suchten in allen Ecken. Rigel lag hinter dem Fernseher
zusammengerollt. Die Tierärztin nahm ihn
hoch, legte ihn auf den Tisch und probierte, ihn aufzurollen. „Der ist ganz schön wehrhaft.“ Sie faßte ihn schließlich so, daß sie mit der
Hand auf seine weiche Seite kam und ihn abhören konnte. „Das Kerlchen ist gesund, Parasiten hat er
auch keine, alles in Ordnung.“ So
legten sie ihn wieder auf seine Decke, wo er fest zusammengerollt liegen
blieb. Eine halbe Stunde, nachdem die
Tierärztin gegangen war, schaute sie
nochmal nach ihm. „Rigel, komm roll Dich
wieder auf, die Tierärztin ist weg, es ist vorbei.“ -- „Nein, üs bün jetzt ün meinem Schutzraum,“ tönte es aus der
Stachelkugel. „Komm, es tut Dir keiner
mehr was.“ -- „Nein,
üch wüll net.“ – „Komm, sei doch nicht sauer.“ – „Üch bün net sauer,
auch wenn des jetzt so rrrrüberkommt.“
Nach zwei Stunden brachte sie ihm etwas zu Futtern. „Rigele, komm, es gibt was Gutes.“ – „Nein.“
-- „Wie langewillst Du denn noch so
zusammengerollt liegenbleiben.“ – „Weiß üch net.“ Am nächsten Tag brachte sie ihm etwas Brot
mit Käse, das sie vom Frühstück übrig hatte.
Er lag wieder ganz aufgerollt und friedlich da, als sei nichts gewesen,
auf seiner Decke und nahm dankend und freundlich sein Frühstück entgegen.
„Also paß auf,“ sagte
Moriz, „Du gibst mir was von Deinem
Futter ab, und dafür laß ich Dich in Ruhe.“
-- „Und wenn ich net
mitspiel?“ -- „Dann mach ich Dir das Leben zur Hölle.“ – „Des laß ich mir net
g’fall’n.“ -- „Dir wird nicht viel
anderes übrig bleiben, denn ich kratz Dich, und dann rollst Du Dich ein,
und ich spiel Fußball mit Dir.“ -- „Ohhhuhuhooooh, immer bin ich so passiv, und des will ich
net! - Also gut, Du korrupter Kater,
dann machen wir des so.“
„Du hast einen guten
Appetit, alles, was ich Dir hinstelle, ist immer ganz und gar weggeputzt. Ich geb‘ Dir ja gerne was ab, aber nicht, daß
Du mir zu dick wirst, und dann kannst Du Dich nicht mehr zusammenrollen.“ –
„Dann wer‘ ich so dick wie die Moni.“ – „Wer ist denn die Moni.“ -- „Das is mei Frau.“ -- „Oh, Monika heißt die.“ – „NEIN, die
heißtMoni, wenn ich sach Moni, dann heißt sie Moni, net mehr und net
weniger.“ -- „Hast Du auch Kinder?“ –
„Ja, letztes Jahr war’n es Rigel, Moni und Hagel, wie mein Freund.“ -- „Die erstgeborenen Kinder werden zunächst
nach den Vornamen ihrer Eltern benannt.“ – „Hey, Du bist ‘ne Kluge. Dieses Jahr heißen sie Moni, Rigel und Ziwi.“
– „Und der Zivi ist…“ – „DIE Ziwi!“ – „DIE Ziwi ist die Letztgeborene.“ -- „Hey Du bist wirklich ‘ne Kluge, ‘ne
richtig Pfiffige.“ -- „Haben die
Igelweibchen auch so komische namen?“ -- „Warum, die heißen halt Leni, Moni, Ziwi, Hiwi, Rudi, Lili, Loni, Andi und
Tini und viele andere.“ -- „Kiwi auch?“
– „Nein, das ist doch ein Vogel und eine Frucht!“ -- „Du bist aber auch ein ganz Kluger.“ -- „Na klar, ich hab ja auch studiert.“ -- „So? Was denn?“ -- „Die Igelfamilie. Beispielsweise gehen immer
erst die Weibchen und dann die Männchen.
Und manche Alten wollen ihre Kinder net geh’n lassen, oder die wollen
net weg,weil’s so schön ist daheim, aber wenn der Frühling kommt, müssen sie
weg und suchen sich ihre Frau oder ihren Mann und gründen ihre eigene Familie.“ – „Du bist ein
hübsches Kerlchen.“ -- „Nö, ich hab das
Stachelkleid wie mein Vater, und der war nethübsch. Aber die Moni, die ist ganz
schwarz, und ganz rund.“ – „Ich finde alle Igel süß.“
Sie saß gerade auf dem Sofa und las, als sie ein Schluchzen
aus der Ecke der Igeldecke vernahm. Sie
ging näher, und tatsächlich, Rigel schniefte und schnuffelte und
schluchzte. „Hey, Rigele, was ist denn
los?“ -- „Üch vermiss mei Moni.“ -- „Du
wirst sie bald wieder sehen.“ – „Aber des is noch so lang, des halt ich net
aus.“ – „Die Moni schläft jetzt, die weiß gar nicht, daß Du weg bist.“ -- „Aber ich, und ich vermiss sie so sehr.“ –
„Deine Moni träumt ganz sicher von Dir, und wenn es Frühling wird, dann kannst
Du wieder zu Deiner Moni.“ -- „Des is noch sooo lang!“ -- „Bald, in ein paar Monaten ist es soweit.“
In der Zwischenzeit wußte Rigel genau, wie man es sich
gemütlich machen kann. Oft krabbelte der
Igel aufs Sofa und kuschelte sich dort in eine Ecke. Da passierte es schonmal, daß sie ihn fast
übersah und sich um ein Haar auf ihn setzte.
Doch Rigel wußte sich zu helfen, indem er ein lautes „Ey“ ausrief und
sich blitztschnell zusammenrollte, so daß sie beinahe seine Stacheln im Hintern
gehabt hätte. Diese „Igelhupe“ bewahrte
ihn auch davor, daß jemand auf ihn trat, wenn er auf dem
Boden entlangtappste. Eines Tages
lag er friedlich entspannt auf dem Sofa auf der Seite, nicht zusammengerollt,
eher wie ein Croissant oder ein Embryo, mit leisem hohen Schnarchen. Moritz sprang aufs Sofa und zwängte sich
zwischen Igel und Sofalehne, so daß beide eng
aneinander gekuschelt dalagen. Rigel
war an Moritz‘ weichen Bauch gedrückt.
„Moni, meine Moni.“ Was war das, er sprach im Schlaf. „Meine Moni, meine weiche Moni“, murmelte der
Kleine vor sich hin. Moritz streckte
sich und stemmte dabei seine Krallen in den stacheligen Igelrücken. „Moni, Moni meine Weiche … Ey, Moni, was stichst Du mich denn?!“ Er öffnete die Augen und schaute Moriz
an! „Du blöder Kater! Laß mich LOS!“ -- „Geht nicht, meine Krallen haben sich in
Deinen Stacheln verhakt!“ --
„SCHEISSE“, rief Rigel, und beide rangelten, rauften im Bestreben, sich
voneinander zu befreien und kullerten schließlich beide vom Sofa. Es war ein Fauchen, Schnauben, und
Schnuffeln zu hören. Endlich hatten sich
beide enthakt, Rigel rannte auf seine Decke, und beide fauchten einander wütend
aus ihren entgegengesetzten Ecken an. So
schnell würden sie sich nicht mehr zusammen aufs Sofa legen, das hatte sogar
Moritz begriffen.
So lernten alle drei
die Besonderheiten des anderen kennen.
„Rigel, willst Du ein Stück Birne, frißt Du auch Obst?“ – „Ja, am
liebsten das süße Obst, das runtergefallen ist, das mit den kleinen Würmchen
drin.“ – „Ihhh.“ -- „Warum, die
schmecken doch gut, so nussig.“ -- „Ich
mag das nicht, und bei mir gibt es auch keine Würmer, tut mir Leid.“ – „Macht
ja nix.“ -- „Willst Du auch ein Stück
Orange?“ -- „Ihhhh. Orange ist so für mich wie für Dich Würmer.“
„Stellen Sie sich mal vor“, erzählte mir meine
Haushaltshilfe, als wir zusammen zum Einkaufen liefen, um ein paar Besorgungen
zu machen, „als ich heute geputzt habe
und den Igel etwas gestreichelt hab, hat er mich angefaucht: ‚Du gehst mir auf
die Nerven‘, meinte er. Und dann kam
auch noch: ‚Wenn Du schon hier reindarfst, dann stör wenigstens nicht noch die
Mitbewohner!‘“ -- „Er ist eigentlich so
ganz friedlich. Aber er kann auch ganz
schön sauer werden.“ -- „Ja, er
ist höflich, aber ganz plötzlich kommen die Stacheln raus.“
„Rigel, was hast Du zu meiner Haushaltshilfe gesagt?“ –
„Wieso, weiß net, was hab ich denn g’sacht?“
-- „Du hast gesagt, sie soll Dir
nicht auf die Nerven gehen, und wenn sie schon hier reindarf, dann soll sie
nicht die ‚Mitbewohner‘ stören.“ -- „Ja is
doch auch so, wenn des mei G’fühl is.“
-- „Aber sie muß doch
saubermachen können, und wer hier reindarf, bestimme immer noch ich. Und da kann ich genauso gut sagen, Du gehst
mir auf die Nerven, wenn Du nachts über das Laminat trippelst, und WENN Du schon
hier reindarfst, dann stör DU nicht die anderen Mitbewohner.“ – „Ich glaub,
jetzt hab ich meinen Lehrmeister gefunden: Isabel M.
Steinbech.“ -- „Also, keine
Beschimpfungen gegen die Haushaltshilfe oder sonstwen, und kein nächtlicher
Lärm mehr, hast Du das kapiert?“ – „JA, er hat’s kapiert!“ Rigel drehte mir
sein stacheliges Hinterteil zu. „Nun sei
doch nicht wieder so ironisch!“ -- „Ich muß mich ja auch wehren dürfen, gleiches
Recht für alle.“ -- „Wehren tut man sich
nur, wenn man angegriffen wird, aber das
hier sind berechtigte Vorhaltungen.“ --
„Ich versteh Dich nur wenig.“ -- „Wenig
oder viel, Hauptsache, Du gibst nachts Ruhe.“ – „Is recht“, brummte Rigel
gutmütig.
Der Igel lag friedlich auf dem Sofa auf dem stacheligen
Rücken, das weiche graue Bäuchlein in die Luft gestreckt, die Vorderfüßchen
nach hinten abgelegt, die Hinterfüßchen
in dieLuft gestreckt, das Mäulchen halb geöffnet und leise schnarchend. So viel Vertrauen hatte er schon gefaßt, daß
er sich so schutzlos hinlegte und „in Entspannung
gehen konnte“, wie er sich auszudrücken pflegte. Igel haben eine seltsame Ausdrucksweise. Aber es wurde bereits etwas wärmer, und bald
würde es so weit sein, daß er wieder nach draußen gebracht werden konnte und
seine Zeit hier um war. Es war tagsüber
schon über Null Grad, und es gab immer seltener Nachtfrost. Wenn es über vier Grad haben würde, mußte
sie ihn nach draußen bringen. Dieser Tag
kam dann auch.
„Rigel, komm, ich bring Dich in die Freiheit.“ – Keine
Reaktion. „Rigel, komm, ich bring Dich
zu Deiner Moni. -- „Moni….“
-- „Komm auf meine Hand.“ Langsam und vorsichtig kletterte der kleine
Igel auf ihre Handfläche. Behutsam hob sie ihn hoch, ging mit ihm nach
draußen, doch er klammerte sich noch
ängstlich an ihre Hand, nicht wissend, wo genau sie mit ihm
hinging. Im Garten dann setzte sie ihn
vorsichtig ab. Er schaute sich um. „Mach’s gut, Kleiner, paß auf Dich auf!“
-- „Mach’s auch gut, Fraule
Isabel.“ Rigel nahm ihre Hand zwischen
seine beiden Vorderpfoten, drückte sie
fest an sich und flitzte dann davon. So
ein kleiner Kerl, und doch so groß in seiner Welt.
„MONI“ – Rigel schautes ich suchend um. „MOOOONNNIII!!!!“ Und er rief noch lauter: „MOOONNNNNIIIIII“ –
„IGL“ – „MOOONIII???“ – „IGEL“ – „MOOONIIII???!!!“ – „RIIIGEL!“ – „MONI!“ – „RIGEL!“
– „MONI, MONI!“ Und da sahen sie
einander, rannten aufeinander zu, umschlangen sich feste mit ihren acht Pfoten
und drückten ihre zwei Bäuchlein fest aneinander. „Ich dachte schon, Du kommst
nimmer.“ -- „Ich bin aufgewacht, weil
ein Garagentor zugefallen ist, und da bin ich zu den Menschenhäusern, und dann
weiß ich nix mehr, und dann bin ich aufgewacht, und es war ganz laut und eng,
und dann hat die Isabel mich aufgenommen und ihr Essen mit mir geteilt.“ –
„Komm schnell, erzähl mir das ein andermal .
Die Kinder gehen. Die Moni ist
schon weg. Ziwi geht gerade.“ – „Ziwi geht? Ich muß ihr schnell noch auf
Wiedersehen sagen.“ -- Moni flüsterte ihrer Ziwi noch ein paar gute
Worte ins Ohr, Rigel verabschiedete sich schnuffelnd von seiner Kleinen. Nun sollte auch Rigel Junior dran sein mit
Weggehen. Rigel ging zu ihm und gab ihm
noch ein paar väterliche Ratschläge mit:
„Laß Dir nix g’fall’n. Friß immer die
dicksten Würmer. Und such Dir die
rundeste Igelin aus, die Du findest.“
Sie war gerade dabei, ihren Mülleimer zu leeren, eine unangenehme Aufgabe, als sie
bemerkte, daß sie etwas am Hosenbein zupfte.
Sie sah verwundert nach unten.
„Kennst Du mich noch?“ -- „Rigel!“ -- „Genau, rrrichtich, und des is mei
Moni.“ Sie sah etwas weiter weg eine
kreisrunde Igelin sitzen, die sie aus blitzenden Äuglein ansah. „Hallo Moni.“ – „Hallo! Da sind unsere diesjährigen Kinder: Rigel, Moni und Mogel.“ Neben ihr saßen drei kleine Igeljungen in
noch jugendlichen grauen Stachelkleidern.
Im nächsten Jahr würden auch sie weggehen, und Rigel und Moni würden
noch einige Jahre hier leben. Wenn es
immer so einfach wäre, das Zusammenleben,
dann wäre es wunderschön. Auf
jeden Fall, auch wenn es in jeder Hinsicht des Lebens nie so einfach ist, ist es sicher schön, wenn man einen Igel oder
ein anderes Tier bei sich aufnimmt oder überwintern läßt.
2 Kommentare:
Hallo Steinböckle,
das Foto, auf dem Du das kleine Igelchen in den Händen hältst, gefällt mir am besten.
Dann weißt Du ja, wie kuschelig weich Igel sein können.;-)
Liebe Grüße, Hedschie
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