Sonntag, 14. Oktober 2007

Kampf um fünf Dialysen pro Woche

Da ich wenig Hoffnung habe, daß mein Shunt so gerichtet werden kann, daß es mir besser geht, bzw. daß eine Shuntrevision mein Befinden tatsächlich nachhaltig bessern kann, habe ich mich parallel zu meinen Bemühungen um Shunt-Revision schon länger um fünf wöchentliche Dialysen à drei Stunden anstatt drei à fünf Stunden bemüht.

Hier ist nun ein Brief an die Krankenkasse, der ich allerdings schon mehrfach geschrieben habe. Eigentlich sind sie sehr großzpgig, aber diesmal sind meine Wünsche wohl doch zu groß.

Antrag auf Genehmigung von 5 Dialysen / Woche

14.10.07

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor ca. vier Wochen habe ich bei Ihnen zur Weitergabe an den MdK eine Stellungnahme aus Heidelberg wegen der von mir beantragten fünf wöchentlichen Dialysen eingereicht. Mein Dialysearzt hat ebenfalls eine Stellungnahme an Sie geschickt. Leider habe ich bis heute noch keinen Bescheid. Ich werte dies aufgrund der verstrichenen Zeit von vier Wochen als Ablehnung meines Antrages und reiche demnach hiermit Widerspruch gegen die Ablehnung meiner fünf Dialysen ein.

Eine Aufdehnung einer Engstelle an meinem Shunt blieb erfolglos. Einerseits hat sich mein Befinden hierdurch nicht gebessert, andererseits deuten erneute Ultraschalluntersuchungen darauf hin, daß sich die Engstelle möglicherweise wieder gebildet hat. Dies wird nun in Neckargemünd abgeklärt und wenn möglich behoben.

Ich werde nun am 30.10. einen Termin in Neckargemünd bei Dr. Metzler wahrnehmen, damit dieser Spezialist sich den Shunt nochmals ansieht und ihn gegebenenfalls so revidiert, daß die Dialyse besser wird, und ich danach mit drei Dialysen problemlos auskomme.

Falls dies nicht möglich ist, ist mein Zustand so nicht mehr erträglich. Nach heutigem Standard dient die Dialyse nicht mehr nur zum bloßen Überleben sondern sollte nach den gängigen Kriterien auch eine gewisse Lebensqualität gewährleisten, die mit meiner Symptomatik wie Schlappheit, Augenflimmern, Übelkeit und dauernder Müdigkeit nicht mehr gegeben ist. Ich bin nicht mehr in der Lage, meinen Alltag zu meistern, da mich diese Symptome zu sehr beeinträchtigen. Ich bitte Sie daher, den Stellungnahmen meiner Ärzte zu glauben und mir fünf Dialysen wöchentlich zu genehmigen. Sie können an meinen mehrfachen Bemühungen um mehrmalige Shunt-Revisionen sehen, daß ich alles dazu beitrage, daß die Erhöhung der Dialysefrequenz nicht erforderlich wird, denn ich dialysiere nicht fünfmal wöchentlich zu meinem Vergnügen, doch ich sehe ohne eine Erhöhung der Dialysehäufigkeit wenig Chancen auf eine Verbesserung meines jetzigen Zustandes. Ich bin aufgrund meiner Augen und meiner Grunderkrankung ein Sonderfall. Außerdem bitte ich zu bedenken, daß das Augenflimmern auch zu gefährlichen Unfällen im Straßenverkehr führen kann. Da ich mich alleine versorge, kann ich bei Augenflimmern nicht einfach zu Hause bleiben, wenn wichtige Besorgungen anstehen. Ich komme eben mit drei Dialysen nicht aus. Mein Schicksal ist auch so schon schwer genug. Ich bitte Sie daher, meinen Antrag zu genehmigen. Eine erneute Stellungnahme meines Dialysearztes wird Ihnen bald vorliegen.

Mit freundlichen Grüßen


Keine Kommentare: