Sonntag, 13. Juli 2008

Blind vor Augenflimmern im Straßenverkehr

Sehr geehrter Herr Dr. XY, bitte sprechen Sie nochmals mit mir wegen
der Nebenwirkungen der Dialyseintervalle. Am Dienstag bin ich total quer
und falsch über die Kreuzung gelaufen, weil ich vor Augenflimmern nichts
mehr sehe, und wußte nicht mehr , wo ich war, weil ich dann auch immer etwas
benebelt bin. Ich bekomme einen halben Tag nach der Dialyse Augenflimmern,
Kopfsurren, Kribbeln, leichte Benommenheit (so wie bei einem Promille)
Ich sehe bis zur nächsten Dialyse teilweise gerade noch meine Hand vor
Augen. Dies müssen zwar andere Blinde auch aushalten, aber die sind daran
gewöhnt und haben nicht diese Schwankungen und sind auch sonst nicht
benommen oder geschwächt. Auch das häufig gehörte Argument, dann besser
daheim zu bleiben, greift nicht, da ich ja alleine lebe, und keiner für mich
einkaufen oder andere Besorgungen machen kann.

Ich halte diese Situation für gefährlich und beängstigend und empfinde es
als bedrohlich, so herumzulaufen. Ich bin daher sehr beunruhigt.

Ich bitte Sie, sich doch nochmals Gedanken zu machen, was wir tun können.
Ich habe Angst und bin besorgt und hoffe, ich konnte etwas davon auch auf
Sie übertragen. Ich bitte Sie, sich der Sache anzunehmen und mich davor zu
bewahren, überfahren zu werden.
Mit freundlichen Grüßen


PS: Ich schicke diese E-Mail auch an meinen Mobilitätslehrer, mit dem ich
nun Training unter der Augenbinde durchführen werde, um mich in diesen
Situationen besser zurecht finden zu können, und ich sende sie zusätzlich
noch an einen guten Bekannten, der oft mit mir telefoniert und das ganze
Drama schon länger verfolgt und mir ebenfalls riet, mich an Sie als meinen
Arzt zu wenden.

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