Samstag, 19. Juli 2008

Tilo oder Lilo?

Am Donnerstag war es soweit, ich, ein schwarzes Kätzchen mit noch blauen Augen, Geschlecht den Menschen noch unbekannt, wurde von einem gewissen "Fraule" von meiner Mutter und meiner Schwester weggeholt, in eine Kiste gesteckt und im Taxi an einen mir unbekannten Ort geschaukelt. Dies geschah unter lautem Protest. An dem neuen Ort bekam ich ein rotes Halsband mit einem Glöckchen umgehängt, das mir aber noch viel zu weit ist. Ein großer dicker Kater fauchte mich an, sobald ich aus meinem Versteck herauskam und an ihm vorbei lief. Es war nur noch ein Gemisch aus Glöckchen und Miauen zu hören. Ab und an packte mich eine rohe Hand und schleppte mich zum Futternapf oder schob mir ein Leckerli ins Mäulchen, das ich nur widerwillig aufmachte. Was war das für ein Zeugs, in das mich diese Hand reintunkte? Roch nach Fleisch, aber nicht sonderlich gut. Das wollte ich nicht fressen. Am nächsten Tag wagte ich mich schon weiter vor und bekam ein Katzen-Würstchen hingehalten, das besser roch als dieses Dosenfutter. Obwohl mich diese rohe Hand in eine Kiste mit irgendeinem Körnerzeugs reinsetzte, habe ich noch nicht kapiert, wo das Klo ist. Ich gehe auch nicht in die Küche, weil dieser dicke Kater mich sonst anfauchen könnte. Mein Frauchen ist schon verzweifelt, da ich fast nichts fresse und auch fast keine Katzenmilch trinken will. Der dicke Kater ist meistens draußen, guckt böse, macht einen Buckel, faucht und kommt nur kurz mal zum Fressen rein. Ich glaube, der ist stinksauer. Wo ist nur meine Mama?

Anmerkung vom Fraule: Wenn das nicht bald besser wird, muß ich das Kätzchen wieder weggeben. Wieder mal was, wo ich scheitern kann. Warum hat das beim Fridolin so gut geklappt, der sich bei mir auf der Schulter verkroch, sofort in die Küche kam, mühelos aus meiner Hand fraß und Jakob mit lautem Knurren zeigte, daß er auch als Neuling schon was zu sagen hat, wodurch sie sich schnell verstanden haben?

Offenbar soll mir einfach nichts mehr gelingen. ALLE Dinge sind unlösbar geworden.

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