Sonntag, 13. Dezember 2009

Wie es mit Stoffel weiterging

Nun ist der kleine rot-getigerte Kater Stoffel bereits fünf Wochen bei mir. Er frißt ordentlich, macht aber dementsprechend viel ins Katzenklo. Da eine Entwurmung nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, haben wir ihn nun auf Giardien untersuchen lassen, wir, das ist die Dame, die ihn mir gebracht hat und ich. Die Frau kam jeden Tag zu mir und entnahm Kotproben über drei Tage lang. Die brachte ich gestern zum Tierarzt, es war allerdings negativ. Dies ist zwar gut, denn Giardien, ehemals Lammlien genannt, sind kleine amöbenartige einzellige Geißeltierchen. Bei dem Namen bin ich schon erschrocken, denn aus meiner Führhundeausbildung weiß ich noch, daß die Ausbilderin ein HOrrorszenario darüber an die Wand gemalt hatte. Aber die Tierärztin beruhigte mich, es spiele sich hauptsächlich im Darm ab. Da er aber nun nichts hat, kann man auch wenig behandeln. Er bekommt nun eine Paste zur Beruhigung des Darmes, die in einer Spritze ist. Ich muß den Dosierring immer zwei Zacken weiter drehen und dann bei jeder Mahlzeit bis zum ANschlag spritzen. Dies gestaltet sich schwierig, da die Kater so ungeduldig maunzen, und ich kaum Zeit zum Vermischen habe. Somit ist das Zeugs obenauf oder unten drunter, und Stoffel frißt es wahrscheinlich gar nicht. Wenn er den Napf ausleckt, läßt er genau die Paste übrig. Die sind schonschlau, diese Katzen. Ich hoffe, damit läßt sich aber doch etwas die Sch...erei beheben, da ich immer tütenweise Katzenabfälle nach draußen bringen muß, und es sehr unangenehm riecht.

So eine Grundbehandlung einer Katze ist ja immer sehr teuer. Er bekam nun erst mal eine Katzenschnupfen-Seuche-Grundimmunisierung. Nach drei Wochen müssen wir dies wiederholen, da es seine erste Impfung ist. Dann müssen wir zwei Wochen warten, und er wird kastriert, weil er schon 1,5 Jahre alt ist. Während der OP soll eine Blutabnahme zu Tage fördern, ob er bereits Leukose hat, dann wird behandelt, oder ob er negativ ist, dann wird zwei Wochen nach der OP das erste Mal geimpft. Drei Wochen nach der ersten Leukoseimpfung kommt dann die zweite Impfung. Dann ist erst mal Ruhe und der Geldbeutel leer. Ich erwäge eine Katzenkrankenversicherung, da ja Fridolins Behandlung damals ziemlich kostenintensiv war. Aber die deckt die Routinebehandlungen wie Impfungen etc. gar nicht ab.

Stoffel war ja zu Beginn sehr scheu. Meistens kam er zu anderen, nur nicht zu mir. Mittlerweile traut er sich schon etwas zu mir hin. Er stößt mir immer seinen Kopf in die Hand und drückt ihn so, daß ich seinen Hinterkopf zu fassen bekomme, weil er da gekrault werden will. Manchmal kommt er schon aufs Sofa, aber er hält immer noch den gebührenden Abstand zu mir. Wenn ich ihn hole und auf meinen Schoß setze, bleibt er aber schon eine Weile dort. Er geht auch zu Jakob und leckt ihm die Ohren und den KOpf. Meinen Freund mag er besonders gern, da traut er sich besonders nahe hin.

Ich lasse die beiden nun wieder raus, da Jakob lang genug auf seinen Ausgang verzichten mußte. Stoffel geht nur raus, wenn die Türe lange offen ist. Da er mir immer vor die Füße läuft und dann wegen meines schlechten Sehens versehentlich getreten wird, ist er besonders scheu, wenn ich herumlaufe. Daher hat er erst mal Angst, zur offenen Tür zu gehen und tut es erst dann, wenn ich nicht mehr in der Nähe der Türe bin. Er kommt aber sofort wieder herein. Neulich gingen beide raus und kamen dann auch gleichzeitig wieder herein. Jakob geht aber dann wieder aus und macht seine lange Runde. Er kommt erst pünktlich vor Mitternacht zurück und scheint eine Uhr zu haben, weil er sehr genau zur richtigen Zeit kommt.

Ich kann nur hoffen, daß Stoffel sich weiterhin gut einlebt. Er ist recht schlank und rennt viel herum. So denke ich, er wird immer etwas scheuer und sensibler bleiben als der dicke Jakob, den man so richtig durchknuddeln kann. Nun hat er ein warmes Zuhause und geht auch kaum raus, weil er kapiert, daß er hier sein Futter bekommt und es warm hat. Das ist schon viel.

Nun muß ich noch berichten, daß die Führhündin meines Bruders eine Zehe amputiert bekam, da sie eine Geschwulst hatte. Man weiß noch nicht, ob es gutartig ist, oder ob der eventuell bösartige Tumor vielleicht schon gestreut hat. Wenn alles gut geht, kann sie bald wieder führen. Drücken wir ihr ganz feste alle Daumen und Zehen, die wir haben!

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