Dienstag, 29. Juni 2021

Jetzt hau' ich hier aber mal so richtig auf die Kacke!

Am 5. März bin ich gegen Corona mit AstraZeneca geimpft worden. Ich habe über die extremen Nebenwirkungen hier auch in meinem Blog in dem Beitrag "Die Hölle aus Dosen" berichtet. Damals habe ich zu meinen Ärzten gesagt, dass es mir danach so schlecht ging. Die Ärzte haben auffällig abwehrend reagiert. Man habe ja selbst auch bei mRNA Impfstoff beim zweiten Mal Schüttelfrost gehabt, und ich könne ja froh sein, so einer meiner Fachärzte, dass ich nicht jung sei und ein geschwächtes Immunsystem hätte, denn im Gegensatz zu jungen Menschen mit einem funktionierenden Immunsystem hätte ich ja noch Glück, dass ich nicht so starke Nebenwirkungen hätte wie die. Ich hätte damals am liebsten gesagt, dann sollen die sich doch auch die Nieren rausnehmen lassen, um sich dann eine Niere transplantieren zu lassen, Immunsuppressiva schlucken und dann die Vorteile davon genießen. Da mehrere Ärzte auffällig abwehrend reagiert hatten, und das war noch vor der Zeit, als man AstraZeneca nur an Menschen über 60 verabreicht hatte, kam mir das komisch vor. Ich spürte, dass hier etwas faul war. Und damit meine ich jetzt keine Verschwörung, sondern das Gefühl, dass die schon damals den Eindruck hatten, dass dieser Impfstoff für mich nicht geeignet sei, mir aber einfach aus aktuellen Gründen nicht recht geben wollten. Als ich danach, als AstraZeneca nur für Menschen über 60 zugelassen war, zu meinem heimatlichen Neurologen gegangen war, sagte dieser mir ja, sie dürften eigentlich kein AstraZeneca bekommen, da sie unter 60 sind uns so negative Erfahrungen der mitgemacht hatten. Da wurde ein ganz anderes Lied gesungen. Heute kam ich wieder einmal in das Zentrum, wo ich aufgrund meiner Behinderung regelmäßig aufkreuze, um bestimmte Tests zu machen oder bestimmte Verläufe zu kontrollieren. Wir kamen wieder auf den Impfstoff zu sprechen. Da sagte mir mein Arzt folgendes: jetzt könne er es mir ja sagen, er habe bereits im Februar mit dem Professor der Nephrologie an unserer universitären Klinik gesprochen, einer meiner Lieblingsprofessoren, und der habe ihm gesagt, dass Menschen mit einer Nierentransplantation AstraZeneca nicht bekommen sollten. Ich finde das eine Frechheit, dass ich das trotzdem bekommen habe. Ich hatte damals schon das Gespür, dass ich eigentlich einen anderen Impfstoff gebraucht hätte, und dass es mir nicht umsonst so dreckig gegangen war. Aber er erklärte mir dann wieder, dass es doch ein gutes Zeichen gewesen sei, dass ich so heftig darauf reagiert hätte, denn das bedeutet, dass der Wirkstoff angeschlagen hätte. Ich finde das nachgerade zynisch. Wenn ich daran denke, dass einige Leute, die gute Beziehungen haben, den mRNA-Impfstoff bekommen haben, obwohl bei Ihnen damals auch AstraZeneca indiziert gewesen wäre, und dass sehr viele, wesentlich jüngere und wesentlich fittere und gesündere Menschen ebenfalls den besseren Impfstoff gekriegt haben, dann sehe ich, dass sich dies mit meinen restlichen Erfahrungen deckt. Früher, als ich noch jünger war, habe ich eine relativ gute und zuvorkommende Behandlung erhalten, da ich zwar noch nicht schwer krank, aber immerhin schon nierengeschwächt und sehgeschädigt war. Man wusste, dass ich irgendwann mal mehr oder weniger erblinden würde, und dass ich an die Dialyse käme. Ich hatte immer das Gespür, dass man mit mir besonders vorsichtig umging, dass man mich zwar nicht bevorzugte aber zuvorkommend behandelte, sodass ich merkte, dass die Leute schon wussten, und es ihnen schon klar war, dass ich krank bin, und dass die Ärzte etwas auf mich schauten. Nach einer Narkose wurde ich beispielsweise länger im Aufwachraum gelassen, man schaute, dass ich ein besonders verträgliches Narkosemittel bekam, man betonte mir gegenüber auch, dass ich ja schon einiges mitgemacht hätte, wobei da noch alles vor mir lag, haha. Ich bin nach der Impfung gegen Corona freiwillig anstatt 15 Minuten ganze 30 Minuten geblieben, wobei ich das aus mir selbst heraus so machte, es aber mir niemand ans Herz legte. Zumindest war ich froh, dass ich immerhin priorisiert worden war, aber hätte ich gegen AstraZeneca protestiert, dann hätte ich vielleicht warten müssen. Ich hatte damals extra noch in der Nierenambulanz angerufen und nachgefragt, da hieß es, wir raten zu, AstraZeneca ist besser als nichts. Damals dachte ich schon, jetzt kriege ich einen Besser-als-Nix- Impfstoff. Und das bei einer schweren Erkrankung. Hätte ich abgelehnt und wäre an Corona erkrankt, hätte es geheißen, siehst du, hättest du zugesagt. Daher war ich natürlich auch unter Druck. Hatte man denn nicht Kontakt mit diesem Professor gehabt, der bereits im Februar von AstraZeneca für Menschen mit einer Nierentransplantation abgeraten hatte? Oder haben die einfach sich selbst ständig eine Meinung gebildet? Oder gab es halt einfach nichts anderes in dem Moment? So musste man nehmen, was da war. Ich dachte, die längeren Wartezeiten, dass Mauern, die Kämpfe um Untersuchungen, die mangelnden Antworten, die passive Haltung, die ich manchmal spüre, kämen daher, dass gespart werden müsste. Mein Bruder ist etwas schwerer krank als ich, und bei ihm schaut man auf alles. Ist auch richtig so, aber ich spüre eben die Diskrepanz zwischen mir und ihm. Ich finde, das, was ich habe, ist auch schon genug. Ich glaube, man mag mich einfach nicht, das deckt sich auch mit den anderen Erfahrungen, dass ich allem hinterherlaufen muss. Normalerweise müsste ja ein Arzt auf den Tisch hauen und sagen, die Frau hier ist schwer krank, wir haben eine Direktive, dass diese Leute kein AstraZeneca kriegen sollten, und da wird etwas drauf geachtet. Ich falle aber überall irgendwie hinten runter und durch die Maschen. Ich finde es schon bitter, ich wollte immer Ärztin werden, das wäre mein Traumberuf gewesen, und aufgrund meines Studiums zur medizinischen Fachübersetzerin und durch meine eigenen langjährigen Erfahrungen als Patientin habe ich mit Sicherheit die Hälfte des Wissens eines Hausarztes. Und ich, wenn ich Ärztin hätte werden dürfen, hätte niemandem mit meiner Erkrankung AstraZeneca gegeben, und wenn ich auch Nephrologin hätte werden können, hätte ich in dem Bereich, wo ich was zu melden gehabt hätte, kein AstraZeneca eingesetzt. Ich habe in einem ernst zu nehmenden Newsletter eines Fernsehsenders aus den regionalen Dritten gelesen, dass AstraZeneca als Vektorimpfstoff ja so gestaltet ist, dass harmlose Schnupfenviren gebrütet werden, damit sie dann als Taxi die Information über Corona in die Zelle bringen. Es gäbe aber Menschen, die ein altes Programm hätten, dass sie, wenn sie in Berührung mit anderen fremden menschlichen Zellen kommen, darauf mit Unverträglichkeit reagieren. Allergisch kann man es ja wohl nicht nennen, denn Allergien laufen, egal welcher Stoff es ist, immer nach dem gleichen Prinzip ab. Es werden ja Embryonen benutzt, um den Wirkstoff zu brüten, wobei dies für mich ethisch kein Problem ist, denn soviel ich das verstanden habe, sind die Embryonen, die irgendwann mal abgetrieben wurden, von Frauen, die wahrscheinlich, wenn sie nicht bereits tot sind, längst nicht mehr im gebärfähigen Alter sind. Da ich sowieso für die Wahlfreiheit der Frau bin, macht mir das nichts aus. Aber es sind ja nicht meine Embryonen, und wenn man die Dinge, die einem fremd sind, schlecht verträgt, brauche ich mich nicht zu wundern, dass ich so reagiert habe. Dann liegt die tolle wundersame heftige Reaktion von meinem Körper nicht daran, dass ich etwa besonders toll auf den Impfstoff reagiert hätte, sondern einfach daran, dass sich offenbar eine Menschen Allergie habe. Oder, pardon, eine Menschenunverträglichkeit. Ich glaube, diese habe ich auch im übertragenen Sinne. Man sollte wirklich zu einem Misanthropen werden, wenn man das erfährt. Meine Niere vertrage ich aber wunderbar. Gott sei Dank. Eigentlich müsste ich dann auch diese Impfstoffe gut vertragen. Aber vielleicht sind das wieder andere Dinge, die da drin sind, die eine solche Reaktion auslösen. Die Schnupfenviren können es ja nicht sein. Aber irgendetwas ist drumherum, was ich nicht gut vertragen kann. Meine Schwester erzählte mir, dass sie einer Frau aus einem Heil- und Hilfsberuf kennt, welche nur über Vitamin-B an den mRNA-Impfstoff kam, da sie mit einer der Krankenkassen gute Beziehungen hätte. Und da muss ich mich noch von Leuten belehren lassen, dass doch in den Beipackzetteln ziemlich viel Zeug drinsteht, was es an Risiken und Nebenwirkungen gibt, und man doch darauf nichts zu geben bräuchte. Aber ich hatte ja Nebenwirkungen, und wahrscheinlich waren auch einige Risiken dabei. Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute kleine vorübergehende Thrombosen hatten, die sich aber vielleicht schnell aufgelöst hatten, und die wegen ihrer Kopfschmerzen nicht zum Arzt gingen. Verifizieren kann man das im Nachhinein natürlich nicht mehr. Der Facharzt meinte, machen sie einen Haken dran. Ich finde es immer sehr spannend, welche Empfehlungen mir andere geben, wie ich persönlich mit Dingen, die mir widerfahren, umzugehen habe. Ich hätte am besten sagen sollen, ja, wenn es ihnen hilft. Denn eigentlich geht es nur darum, mir immer zu widersprechen, immer dagegen zu reden und keine Empathie zu haben, sondern möglichst schnell die Sache vom Tisch zu wischen, um sich nicht mit mir auseinanderzusetzen. Ich hätte gute Lust, einfach mal ganz unschuldig an diesen Professor zu schreiben und nachzufragen, warum das passieren konnte, wo doch die Empfehlung lautete, dass Menschen mit einer Nierentransplantation kein AstraZeneca kriegen sollten, ich das aber trotzdem erhalten habe. Eigentlich bin ich damit nicht lege artis behandelt worden, und ich erachte das als Diskriminierung. Mein Bruder hat natürlich den Impfstoff gut vertragen, da er den anderen hatte, und meine Mutter betonte immer wieder, aber dein Bruder hat es doch gut vertragen. Ich sagte mehrfach, aber er hat auch was anderes bekommen. Als ich ihr das schließlich darlegte, flüchtete sie sich in Ausreden und meinte, sie sei doch eine alte Frau und können nicht wissen, was das für Medikamente sind. Dafür war sie aber zunächst ziemlich überzeugt gewesen. Statt mal zu sagen, du hast recht, da habe ich dir Unrecht getan. Aber es muss halt wieder mal so sein, dass ich die Wehleidige in der Familie bin. Und dass der Mensch, der wesentlich kränker und ärmer dran ist als ich, natürlich auch der tapferere von uns beiden ist und kein so ein Theater macht. Kurz um, das deckt sich alles damit, dass ich auch in meinem sonstigen Leben allem nachrennen muss, überall erst einmal an Grenzen stoße, um alles erst einmal kämpfen muss, und dann ewig auf Antwort warten muss, am Ende denkt man dann, die ist ein einziger Querulant. Ein Teufelskreis, den man offenbar nicht mehr aufbrechen kann. Ich möchte einfach nur etwas zuvorkommender und 8 Samer behandelt werden. Dies hat nichts mit Bevorzugung zu tun. Und ich kann da keinen Haken dran machen, wenn ich wiederum befürchten muss, die schlechteren Medikamente zu kriegen, mehr darum kämpfen zu müssen, etwas zu erhalten, oder bei Krankheit verstärkt um einen Arztbesuch bei mir zu Hause und um Hilfe vom Notdienst der KV ringen zu müssen, oder weniger an Entgegenkommen von allen möglichen Dienstleistern zu erhalten. Das deckt sich auch mit allen anderen Dingen, die ich so erlebe. Da wird in meinem Alltag von Dienstleistern einfach mal kurzfristig abgesagt, dann wird nicht zurückgerufen, dann wird niemand für mich gefunden, irgendwie habe ich das Gefühl, als sei ich einfach von der Gesellschaft auf die schwarze Liste gesetzt worden. Ich hoffe, dass ich beim nächsten Mal dann wieder einen mRNA-Impfstoff erhalte. Der einzige Vorteil ist, dass die Kombination dieser beiden Wirkstoffe sich optimal ergänzt, denn schließlich setzen die Impfstoffe an unterschiedlichen Stellen an, und der Wirkstoff ist ja jeweils draußen, wenn der andere kommt, und der Schutz soll besonders gut sein. Ich bin prinzipiell ein richtiger Impf-Junkie. Was gemacht werden kann, lasse ich auch machen, und ich bin froh, wenn es Möglichkeiten gibt, sich zu schützen. Nur möchte ich nicht das Gefühl haben, dass ich ein Außenseiter der Gesellschaft bin, für den niemand den Arsch in der Hose hat, sich auch mal einzusetzen. Und wenn man dann kämpft, heißt es, die ist schwierig. Wenn man nicht kämpft, fällt man hinten runter.

Ha-Ha-Ha-Hauptsache, Du selbst weißt, was Du wert bist....

Es heißt zwar immer, Hauptsache, man selbst ist sich was wert, aber stellt man sich mal folgendes vor: es gäbe eine alte Kommode, die hat 3 Beine, sie sieht sehr alt und wurmstichig aus. Alles ist schon abgeblättert. Morgen kommt jemand, und schmeißt sie auf den Sperrmüll. Doch dann geschieht ein Wunder: ein Restaurator kommt und sieht, dass es sich um eine Kommode aus dem vorherigen Jahrhundert handelt, dass sie in einem reichen Haushalt gestanden war, und dass sie zu einem Möbelensemble gehört, und somit eine Rarität und eine Antiquität darstellt. Daher wird sie abgebeizt, das fehlende Bein wird ersetzt, und die Kommode wird gesäubert. Sie wird nicht weggeworfen. Sie kommt in die Ausstellung mit den anderen Möbeln des Ensembles und liefert für Besucher wertvolle Informationen aus der entsprechenden Zeit. Einer Kommode kann das natürlich egal sein, was mit ihr passiert, oder ob man sie überhaupt sieht und sie wertschätzt. Einem Menschen ist es aber nicht egal. Es gibt ja im Internet so nette kleine Vorträge darüber, dass ein 50 € Schein zerrissen, zertreten, zerknüllt, verschluckt, verbrannt etc. werden könne, er bliebe immer noch 50 € wert. Auf Gold muss aber immer Licht fallen, ohne Licht glänzt Gold nicht. Manche Menschen scheinen wohl von innen heraus zu leuchten, mir gelingt das offenbar nicht so sehr. Ich finde schon, dass man auch von außen definiert wird, und dass der soziale Wert, nicht der menschliche Wert an sich schon von der Gesellschaft mit definiert wird. Was nützt es mir, wenn ich selbst weiß, was und wer ich bin, wenn es sonst keiner weiß? Das soll jetzt nicht narzisstisch klingen, auch wenn man es wahrscheinlich nicht äußerlich von Nazismus unterscheiden kann, wenn ich sage, ich werde unterschätzt. Oft wird meine Behinderung unterschätzt, meine Möglichkeiten werden überschätzt, und mein Können wird unterschätzt. Es gibt jetzt zum Beispiel bei uns die Möglichkeit, zusammen mit behinderten und nicht behinderten eine Stadtführung zu machen, ich bot auch an, auf Englisch Stadtführungen zu machen, da ich ein Jahr in England und ein Jahr in Amerika gelebt habe. Es stellte sich dann raus, dass die Dame, die all das koordiniert, sogar als Dolmetscherin schon gearbeitet hat und auf der gleichen Universität war wie ich. Sie meinte dann, ja, das kriegt auch ein Übersetzer hin. Ich finde aber auch, dass das wenig mit Übersetzen zu tun hat, wenn ich einen Text selbst hervorbringe und mich dann hinsichtlich der Terminologie zuvor in Ruhe vorbereiten kann. Selbst jemand mit einem englischsprachigen Elternteil, der nicht Übersetzer oder Dolmetscher ist kann das. Außerdem habe ich einmal eine Quereinsteigerrin erlebt, die gedolmetscht hat, was für mich wirklich zum Niederknien war. Das hätte ich im Leben nie so hingekriegt, und ich schwärme heute noch davon. Es läge mir aber fern, ihr zu sagen, das haben sie aber gut gemacht, denn in dieser Position bin ich nicht. Dennoch habe ich ihr gegenüber meine Begeisterung ausgedrückt. Lob finde ich immer ziemlich gönnerhaft. Mir sagte mal einer, als ich über meine technischen Probleme erzählte, und wie ich sie dann überwunden habe, „du bist über Dich hinausgewachsen“, was für mich wie die Kopfnote auf einem Halbjahreszeugnis klang. Es ist noch nicht klar, ob ich damit machen kann, da viele bereits als Tandem gekommen sind, und nun komme ich in die 2. Ausbildungsgruppe. Aber ich hoffe, dass es klappt. Sinnesbehinderte sind ja bereits in der Arbeitswelt schon eine Herausforderung für die Umwelt, und wahrscheinlich auch in der Freizeitgestaltung. Ich wurde nochmals angerufen, um mir Bescheid zu geben, dass ich noch im Rennen für die zweite Runde bin, und dass man dran ist. Einige Tests wurden jetzt angeboten, zum Beispiel von einer Supermarktkette, die Probanden suchte, die die Barrierefreiheit ihrer Homepage testen. Man musste ein Casting durchlaufen, indem man kurz erklärt, warum man dort mitmachen wollte. Ich sagte, dass ich so ziemlich die unterste Grenze bin, wenn ich es schaffe, diese Homepage zu bedienen, dann schafft es jeder. Ich erhielt erst einmal wochenlang keine Antwort, und danach bekam ich eine E-Mail, das Los habe entschieden, und ich sei leider nicht dabei. Warum die dann aber ein Casting machen, verstehe ich nicht, und warum ich mich dann hinsetze und das Ganze aufnehme, was ja für mich auch einen gewissen Aufwand bedeutet. Zum Glück war das nicht so umständlich, aber dennoch hätte dann auch eine kurze Bewerbung per E-Mail gereicht. Dann wurde noch die Ästhetik von Blinden getestet, denn man wollte Tastenfelder und Bedienelemente haptisch anders gestalten, oder zum Beispiel mehr Kontrast verwenden. Auch hier war alles schon voll, kein Platz mehr. Nun habe ich mich noch für eine Studie beworben, die ausgeschrieben wurde, wo es um die Entwicklung eines offline-Sprachsystems ging. Ich fragte auch gleich nach, ob ich für unseren Radiosender ein Interview machen könnte. Man wolle den Professor fragen, ob das geht. Ich bin gespannt, ob ich da noch mal was höre. Ich finde das schon irgendwie traurig, früher habe ich mich immer auf Arbeitsstellen beworben und bin abgelehnt worden, jetzt suchen diese Leute schon Probanden und Probandinnen , und eigentlich bin ich doch jetzt diejenige, die etwas anbietet, nämlich mich selbst, meine Erfahrungen und meine Bedürfnisse, damit die etwas dementsprechendes entwickeln können, und trotzdem muss ich klinken putzen. So langsam habe ich keine Lust mehr. Auch finde ich im Moment kaum eine Assistenz. Meine Assistenz ist ja leider nicht mehr im Einsatz, da sie sich noch mal den Fuß gezerrt hat. Die andere hatte ich nicht mehr haben wollen, da die Zusammenarbeit mit ihr nicht mehr so gut war. Eine habe ich noch, die kann aber aufgrund ihrer Weiterbildung oft nicht kommen. Nun kam wieder einer, der bereits einmal bei mir war, der sich aber jetzt weitergebildet hatte. Aber der ist weder geimpft noch getestet, und er möchte keine Maske tragen, er hätte damit Probleme. Ich kann also mit ihm kaum wohin. Und das sagte er mir, nachdem bereits alle Termine mit den Geschäften klargemacht waren. Eine andere Assistenz sollte ich dann kriegen, aber die ist jetzt auch schon voll, obwohl sie neu ist. Ich frage mich, ob da vielleicht frühere Assistenten schon ihren Erfahrungsaustausch über die Kunden mit den neuen machen. Eigentlich heißt es immer, der Kunde soll König, aber ich bleibe immer der die Bettlerin. Außerdem habe ich eine Heilerziehungspflegerin, mit der ich abgesprochen hatte, dass sie nur bei Bedarf zu mir kommt. Es bringt mir nichts, wenn jemand regelmäßig bei mir aufschlägt, wenn ich in der Zeit Besseres zu tun habe, denn meine Probleme kommen nicht nach Stundenplan. Es kann sein, dass ich relativ spontan jemanden brauche, da ich ins Krankenhaus muss, dort vielleicht Unterstützung bräuchte, oder da etwas besorgt werden muss. Das kann sie allerdings nicht leisten, sie hat nur einige kleine Zeitfenster. Ich hatte aber schon erwartet, dass sie ab und zu einfach mal nachfragt, wie es mir geht. Es kam über ein Jahr fast nichts, und wenn ich etwas von ihr wollte, dann hatte sie keine Zeit, und diesbezüglich gab sie mir auch erst kurz vor dem Termin nach Aufforderung Bescheid. Da jetzt wieder die Frage anstand, ob mein persönliches Budget so weiter fortgesetzt wird, bat ich meine Betreuerin, ihr doch mal zu schreiben und zu fragen, ob sie denn noch Lust hätte, mit mir zu arbeiten. Daraufhin kam dann eine relativ förmliche E-Mail, ich hätte nur vor einem Jahr etwas von ihr gewollt, ich hätte ja mit ihr abgesprochen, dass sie sich nur bei Bedarf meldet, und sie habe nur 2 kleine Zeitfenster dann und dann und könne nicht spontan zu mir kommen. Ich schrieb ihr daraufhin persönlich und meinte, ob sie denn nicht Lust hätte, ab und zu mal nach mir zu fragen, wie es mir geht, damit wir vielleicht kurz besprechen, was in der Zwischenzeit passiert war, um sie auf dem Laufenden zu halten, denn ich dachte eigentlich, bei ihr läge ein intrinsisches Interesse an mir vor. Denn die Präsenztermine lassen sich doch auch besser gestalten, wenn man weiß, wie es dem anderen in der Zwischenzeit ergangen ist. Meine Betreuerin meinte, das könne sie doch nicht abrechnen. Natürlich kann sie das, denn sie kann ja 10 Minuten jeweils zusammenzählen, sodass es dann 1 Stunde gibt. Außerdem hat sie mir auf einige Anfragen, auf die sie mir keine hilfreichen Antworten gegeben hat, nicht weiter reagiert, nachdem ich ihr rückgemeldet hatte, dass mir das bisher nichts geholfen hat. Da hätte sie ja normalerweise weiter dranbleiben müssen. Die Betreuerin nahm sie aber mehr oder weniger in Schutz, der Brief sei doch freundlich gewesen, und sie habe vielleicht auch geglaubt, der Vertrag sei beendet. Aber ein Vertrag endet ja nicht einfach so, wenn ich ihn nicht aktiv storniere. Und normalerweise fragt man daher noch mal nach, wenn man den Eindruck hat, die Zusammenarbeit sei nicht mehr erwünscht. Die Nachfrage ging aber jetzt von mir aus. Die Heilerziehungspflegerin meldete sich noch mal bei mir und meinte, ich könne ja von dann bis dann kurz mit ihr telefonieren. Ich bekam also mehr oder weniger eine halbe Stunde, um ihr im Schweinsgalopp ein Update darüber zu liefern, was innerhalb der letzten eineinhalb Jahre passiert ist. Wir könnten das jetzt alle Monate so machen, wenn ich das wollte. Mir reichen auch alle 2-3 Monate, aber dies wäre eigentlich die Grundlage für Präsenztermine. Daher fragte ich sie, ob sie denn auch mal mit mir Schuhe kaufen wollte, da ich gerade neue Sandalen bräuchte. Da meinte sie sofort, das wird aber dann bestimmt länger dauern als die 2 Stunden, die sie jeweils als Zeitfenster zur Verfügung hätte. Sie hat also den Fall der Fälle bereits vorweggenommen, ohne einfach mal zu sagen, klar, machen wir, vorausgesetzt, es dauert nicht länger als 2 Stunden. Sie weiß ja gar nicht, wie lange ich zum Kauf von Schuhen brauche. Ich hatte somit den Eindruck, dass sie gar kein sonderliches Bestreben hat, dass wir auch mal sowas mit einander machen. Vielleicht müsste ich sie dann regelmäßig nehmen, und dann würde sie 2 Stunden hier sitzen und sich mit mir unterhalten. Keine Ahnung, ich kann den Leuten nur vor die Stirn schauen. Ich bräuchte aber jemanden, der mit einem gewissen Vorlauf auch mal spontan etwas für mich tun kann, mit dem ich auch kurz mal telefonieren kann, wenn was ist, ich glaube aber, das würde sie dann schon machen. Ich habe nur das Gefühl, ich muss alles aus der Nase ziehen. Selbst meine Friseurin hat zwischendurch mal nachgefragt, wie es ihren Kunden geht, und das kann sie auch nicht abrechnen, ich fühle mich bei dieser Dame daher mehr wie bei einem Nagelstudio, wo man nur hingeht, wenn man zu lange Nägel hat. Das ist aber eine andere Art der Zusammenarbeit. Seit 20 Jahren gehe ich zur selben Kosmetikerin. Die arbeitet mit Wachs für die Haarentfernung, sie macht mir die Füße, wir haben Freud und Leid geteilt, ich bin immer in dieses Geschäft gegangen, es gab dort mehrere Beschäftigte, Eigentümerinnen und Mitarbeiterinnen. Ich hatte also dort einen Termin für die Fußpflege, und die war ja auch nun in Zeiten von Corona wieder erlaubt. Als ich hinkam, war die Türe zu, man hatte mir den Termin nicht abgesagt. Mittlerweile habe ich jemand anderen, die in der Zwischenzeit eingesprungen ist, und die macht jetzt eigentlich das Meiste. Zufällig war ich mal wieder in dieser Gegend, und meine Taxifahrerin sah, dass an dem Laden ein Schild hing, zu verkaufen. Ich sagte, du irrst dich, das ist ein alteingesessener Laden, das kann nicht sein. Ich wählte also deren Nummer, dort ging dann auch die Juniorchefin hin. Sie erklärte mir, sie seien umgezogen, sie wären jetzt in einem Ort in der Nähe, aber der käme ich ja sowieso nicht hin. Ihre Mutter und sie würden das jetzt alleine weitermachen, die Angestellte sei nicht mehr da. Es wurde also auch wieder bereits vorweggenommen, dass ich da sowieso nicht hinkomme. Ich hätte schon erwartet, dass man zumindest ein Kärtchen allen Stammkundinnen in den Briefkasten wirft und sagt, wir sind umgezogen. Es müsste ja dann der Kundin überlassen sein, ob sie dorthin will und den Weg auf sich nehmen möchte, um sich dort behandeln zu lassen. Ich wurde auch nicht angerufen, ich erhielt keinerlei Nachricht. Rein zufällig bin ich dort vorbeigekommen, und meine Taxifahrerin musste mir sagen, dass der Laden weg ist. Und nur nach einem Anruf dort hat man mir erklärt, dass man nicht mehr dort ist. Und das nach über 20 Jahren. Das bin ich als Kundin wert. Man könnte jetzt spekulieren, dass ich denen sowieso zu viel war, sie mussten mir helfen, sie mussten mich führen, sie mussten sich meine Erzählungen anhören, vielleicht war mein Trinkgeld auch nicht groß genug. Es gebe auch noch andere Spekulationen, warum das jetzt nur noch zu zweit gemacht wird, ich weiß ja nicht, wo die beiden privat wohnen. Ich habe jetzt versucht, mir meine traumatische Zeit im Internat anerkennen zu lassen. Es kam also eine Frau, die mit solchen Leuten spricht. Allerdings falle ich nicht in den genannten Zeitraum, indirekt ist ja auch meine frühere Sehbehindertenschule mit verantwortlich , was danach an heftigem Mobbing in der Regelschule und im dortigen Internat passiert ist, denn sie hätten ja erkennen müssen, dass ich mehrfach behindert bin, und dann hätte man mich auch auf ein Gymnasium für Blinde und nicht in ein Gymnasium für Sehende schicken können. Damals gab es dieses Pilotprojekt, in dem ich extrem unglücklich war, wovon ich auch hier in diesem Blog berichtet habe. In der Sehbehindertenschule haben sie zunächst einmal lange mein eingeschränktes Gesichtsfeld nicht erkannt. Sie haben auch nicht mitbekommen, dass ich Probleme mit der Motorik, der Koordination und im Gleichgewicht hatte, und dass ich einen atypischen Autismus und eine ADHS habe. Viele dieser Diagnosen gab es damals einfach noch nicht, aber es gab eine Frühförderung, und es gab die Möglichkeit, motorische Entwicklungsverzögerungen zu erkennen. Und man hätte auch eine Frühförderung einleiten können. Dafür hat man mich 3 Stunden jeden Freitag und 3 Stunden jeden Sonntag mit dem Bus durch die Gegend gekarrt, um alle behinderten einzusammeln und sie in die entsprechenden Heime zu verfrachten. Unser Heimweh wurde nicht sonderlich beachtet, wenn man wegen vieler Dinge geweint hat, wurde man noch geschimpft, mir wurde verboten, mit den Händen zu tasten, ich solle bitte schauen und nicht fühlen. Emotional wurden wir ziemlich auf uns selbst zurückgeworfen, die Erzieher durften uns auch nicht in den Arm nehmen, und außerdem hatten wir ziemlich viele dieser psychologischen Maßnahmen. Wir hatten ein Punktesystem, wer sich gut verhalten hat, bekam ein Kärtchen, und wer bestimmte an Gewohnheiten, die zuvor in einer Liste an einer Pinnwand festgelegt wurden, nicht abstellte, bekam. Punktabzug und kein Kärtchen und durfte dann somit nicht mit zu den Gruppenaktivitäten. Ich finde es nicht schlimm, Konsequenzen einzuleiten, aber Ausschluss von Gruppenaktivitäten sollten niemals stattfinden. Es gibt auch andere Möglichkeiten, negative Konsequenzen folgen zu lassen. Außerdem war alles immer ziemlich förmlich, jegliche Nestwärme hat gefehlt, wir wurden häufig mal in irgend so einem Stuhlkreis mit der Kamera aufgenommen, was dann auch, ohne uns zu fragen, weitergegeben wurde, das hat mich dann auch während der Integration, wo wir uns zu bestimmten Wochenenden in der sehbehinderten Schule trafen, ziemlich geärgert. Ich sagte damals, ich bin doch auch eine Persönlichkeit und möchte nicht, dass ungefragt irgendwelche Filme von mir weitergegeben werden. Den Status eines Kindes verliert man hier wohl nie, das wurde dann auch belächelt. Wir mussten uns selbst oder andere spielen, um bestimmte negative Eigenschaften an uns zu zeigen oder an anderen, es gab diese merkwürdigen heißen Stühle, die in den siebziger Jahren total modern waren. Ich fand diese psychologischen Spielchen im Nachhinein fürchterlich. Sie haben nur meinen Selbsthass gefördert, denn ich habe mich immer als jemanden gespielt, die überall anstößt, und eigentlich hätte das Betroffenheit bei den Erziehern auslösen müssen. Wenn ein Kind sich so sieht, dann ist das eigentlich schlimm. Denn ich wurde noch immer als Träumerin hingestellt, wenn ich überall dagegen lief, wenn ich Dinge über Saar oder Leute umrannte. Außerdem hat man mich immer verdächtigt, das zu sehen, was ich sehen will, oder dass ich einfach nur faul bin. Dafür hätte man mich nicht in eine Sehbehindertenschule stecken müssen. Daher lautete eben mein Vorwurf, hätte man damals bemerkt, dass ich nicht nur einfach sehbehindert, sondern fast blind und mehrfach behindert bin, hätte man mich ganz anders behandelt, hätte ein ganz anderes Verständnis für mich gehabt, und man hätte mich auch nicht auf diese schreckliche weiterführende Schule geschickt. Die Frau meinte dann, es täte ihr leid, dass mir das alles passiert sei. Ich freute mich, endlich erkennt das mal jemand an. Dann aber schwenkte sie wieder um, wie ferngesteuert und meinte, es täte ihr leid, dass ich das subjektiv so empfunden hätte, für andere sei das vielleicht gar nicht schlimm gewesen, für andere sei wieder etwas anderes schlimm gewesen, und es sei aber nicht ihre Aufgabe, das zu beurteilen. Ich finde, das ist schon ihre Aufgabe, denn hätte ich ihr lauter Blödsinn erzählt von wegen, ich durfte nicht so lange Fernsehen, wie ich wollte, oder ich habe nicht genügend Süßigkeiten gekriegt, oder ich durfte kein Kaninchen im Zimmer halten, dann wäre das zwar vielleicht subjektiv für einige Menschen auch schlimm gewesen, aber es geht ja nicht darum, dass ich anerkannt werde, weil für mich etwas schlimm war, sondern Anerkennung bedeutet ja, dass andere sehen und erkennen, dass es wirklich schlimm war. Es gibt ja schon ein gewisses Maß, welches objektiv anzulegen ist. Wenn ich zum Beispiel nicht genügend zu essen bekommen hätte, oder wenn ich nicht genügend Schlaf gehabt hätte, gibt es ja da auch ein objektives Maß und ein subjektives Bedürfnis. Ich finde schon, dass man das unterscheiden muss. Und ich finde, es gibt auch ein objektives Maß an emotionaler Zuwendung und Förderung, und es gibt Menschen, die subjektiv den Eindruck haben, man habe ihnen nicht genügend gegeben, obwohl es schon im Bereich des Normalen war. Aber ich finde, wir hatten auch objektiv sehr wenig an emotionaler Unterstützung, die man gerade als schwer mehrfach behindertes Kind braucht. Sonst hätte ich auch zu Hause bleiben können. Es gibt natürlich auch Schlimmeres, Kinder, die geschlagen wurden, oder die ihr Erbrochenes aufessen mussten, oder die sogar sexuell missbraucht wurden, aber ich sagte ihr, es ärgert mich, wenn man nur dann anerkannt wird, wenn man geschlagen wurde, oder wenn sexueller Missbrauch im Spiel war. Sie sagte, dass, was mir passiert sei, sei emotionale Verwahrlosung. Aber dann kam natürlich gleich wieder das obligatorische Gerede: manche Kinder hätten sich das woanders holen können, manche Kinder hätten auch nicht so viel gebraucht. Das ist aber doch nicht deren Verdienst. Da hatten die einfach Glück. Außerdem suggeriert sie mir ja damit, ich sei einfach nur besonders sensibel und besonders bedürftig. Und man kriegt keine Anerkennung dafür, dass man einfach nur eben besonders sensibel und besonders bedürftig ist, sondern, dass objektiv Dinge gefehlt haben. Damit gibt sie mir ja eine Teilschuld und befreit mich nicht davon, es einfach nur falsch empfunden zu haben. Früher sagte man mir, du bildest dir das alles nur ein, heute sagt man, es war eben für dich so. Das ist aber das gleiche, als wenn man mir sagen würde, es war nur in deinem Kopf. Das wäre so, als würde ich zu einem Schreiner gehen und ihm ein Brett mit 4 Kugeln hinhalten und sagen, das ist doch kein Tisch. Und er sagt dann, wenn das für Sie kein Tisch ist, dann ist das für Sie kein Tisch. Vielleicht möchte ich aber sein objektives Urteil darüber, ob es wirklich ein Tisch ist, da man mir das Ding für einen Tisch verkauft hat, und ich jetzt wissen möchte, ob ich das wirklich zahlen muss, oder ob ich Nachbesserung verlangen kann. Dann hilft mir die Aussage, für sie ist das eben kein Tisch, herzlich wenig. D. h. ja geradezu, eigentlich hattest du genug, aber du bist eben nicht zufriedenzustellen. Ich habe ihr dann noch mal das Gutachten geschickt, dass ich wegen meiner Diagnostik hinsichtlich eines Traumas habe machen lassen, und sie schrieb mir dann, es täte ihr leid, dass bei mir der Eindruck entstanden sei, dass sie mir nicht geglaubt hätte. Ich schrieb ihr, natürlich habe ich bemerkt, dass sie mir glaubt, nur habe sie das Ganze eben so eingeschätzt, dass es für mich subjektiv schlimm sei, und dafür sei eine Anerkennung ja nutzlos, denn es ging mir um die ideelle Anerkennung dessen, was mir passiert war. Wenn es nur mein Eindruck gewesen wäre, dass sie es nicht anerkennt, müsste ich mich eigentlich bei ihr entschuldigen. Das sage ich jetzt immer, wenn ich solche Entschuldigungen 2. Klasse kriege. Politiker sagen auch immer, es tut mir leid, wenn sie sich auf den Schlips getreten fühlen. Das wäre ja so, als wenn ich jemanden schlagen würde und dann sage, es tut mir leid, dass der Schlag ihnen so wehgetan hat, andere empfinden das nicht so. Man stelle sich mal vor, ein Kardinal würde sich hinstellen und zu den Missbrauchsopfern sagen, es tut mir leid, dass sie sich missbraucht gefühlt haben. Warum tun ihm die Gefühle des anderen Leid? Das ist wie ein Freispruch 2. Klasse. Eigentlich kann einem doch nur das leid tun, was man getan hat und nicht das, was der andere wegen einer vermeintlich harmlosen Geste fühlt. Damit wird der Geschädigte mit ins Boot der Verantwortung genommen. Mir ging es nur darum, dass mir einfach mal jemand sagt, das war objektiv schlimm, nicht nur, weil du irgendwie besonders komisch bist, und es tut uns leid, dass dir das passiert ist. Das wäre eine Erlösung für mich gewesen davon, dass ich einfach nur selbst schuld war, oder dass ich mir alles nur eingebildet habe. Es hätte meine Wahrnehmung bestätigt. Das Gefühl zu haben, heute würde man das nicht mehr so machen, das war tatsächlich falsch. Irgendwie bin ich in der alten Zeitschleife hängen geblieben, bei anderen heißt es immer, man müsse deren herausfordernde Verhaltensweisen als einen Versuch werten, mit den Dingen klarzukommen. Das hätte ich mir damals gewünscht, als ich im Internat war und dort dann, da mich niemand hörte, ziemlich viele dieser Art von Verhaltensweisen an den Tag gelegt hatte. Heute heißt es überall, man müsse solche Verhaltensweisen deuten, meistens sei es ein Problem der Umwelt. Wenn ich aber komme, heißt es, du musst dich anpassen, die Welt ist nun mal böse, mit unsichtbaren Behinderungen kann man eben nicht umgehen, und du möchtest doch integriert werden, also musst du dich behandeln lassen, um dich zu verändern. Bei anderen heißt es, es ist normal, verschieden zu sein, Mobbing ist immer falsch, es ist nie das Opfer schuld, und jeder darf so sein, wie er ist, und wenn er sich merkwürdig verhält, dann liegt das vielleicht an den Umständen um ihn herum, mit denen er nicht mehr klarkommt. Man achtet immer mehr darauf, dass die Umwelt weiß, was ein behinderter Mensch braucht. Ich würde mir auch wünschen, dass man dies bei mir tun würde, aber da heißt es, sie müssen sich anpassen. Damals hieß es auch immer, wenn du integriert werden möchtest, musst du dich ändern, die anderen kannst du nicht ändern. Bei einem Rollstuhlfahrer würde niemand sagen, du musst eben laufen lernen, wir machen die Stufen nicht weg. Wenn ich mir aber wünsche, dass sich die Umwelt auf meine Behinderungen einstellt, wird dies als mein Freibrief gewertet, dass ich mich schlecht verhalten möchte, um meine Behinderung als Entschuldigung herzunehmen, bequem zu sein. Dabei habe ich mich nie besonders extrem schlecht verhalten, ich habe niemandem geschadet, ich bin nicht besser oder schlechter als andere. Es geht mir nur darum, dass meine Behinderungen nicht als ein schlechter Charakter, als Faulheit, als Ungeduld, Egoismus und anderes angesehen werden, sondern dass man all dies im Licht meiner Behinderungen sieht. Ich bemühe mich redlich, und ich finde es menschenverachtend und eine böswillige Unterstellung, wenn man immer gleich die schwarze Pädagogik anwendet, der Mensch müsse sich anpassen, sonst würde er ja seine Behinderung als Entschuldigung hernehmen, um sich schlimm zu verhalten, oder um sich bedienen zu lassen. Als ob ich jetzt den Paragraf 51 oder einen „Jagdschein“ beantragen wollte, um munter drauf los Leute umzubringen, um das dann auf meine Behinderung zu schieben. Andere Menschen in anderen Kontexten, zum Beispiel die Umpolung von Linkshänder auf Rechtshänderin, oder von homosexuell auf heterosexuell wird ja heutzutage auch nicht mehr praktiziert, man würde sich bei diesen Leuten heute entschuldigen und sagen, es tut uns leid, dass sie so ein Leid erfahren haben. DA würde ja auch keiner hergehen und sagen, bei dir machen wir eine Ausnahme, du musst weiterhin um trainiert werden. Aber sobald ich komme, wird mir erklärt, dass die Welt nun mal böse ist, und dass die Menschen halt so sind, und dass ich mich bitteschön damit abfinden soll. Ich soll bitteschön in Reparatur gehen, so wie man es früher während meiner Zeit im Internat auch mit mir gemacht hat, du musst halt lernen, mit den Dingen klarzukommen. Denn bei mir sei es ja angeblich der Charakter, keine Behinderung, die mein nahes Umfeld verstehen und sich dementsprechend anpassen könnte. Es wäre eine Dreistigkeit, so hat mir das mal eine Ergotherapeutin gesagt, dass zu erwarten. Selbst von meinem engsten Umfeld könne ich das nicht verlangen. Da müsse ich schon eine Therapie machen, den Leuten klarzumachen, was ich brauche. Da müsse ich schon selbst auf den Tisch hauen, und sie belehrte mich eben, dass die Welt nun einmal ganz, ganz böse sei. Das hat man mir schon in den achtziger Jahren gesagt. Kinder sind eben grausam, das ist eben so. Für mich hat sich also nichts geändert, während es heute sehr viele Aktionen gegen Mobbing gibt, bei denen ganz klipp und klar gesagt wird, so etwas geht nicht, egal, wie man ist. Es gibt reihenweise Vorträge von Autismusexperten, wie man mit Autisten umgeht, und dass man sie und ihr Verhalten besser versteht. Und wenn sie sich irgendwie anders verhalten, dann müsse man das als Versuch verstehen, die Situation zu bewältigen. Daher fühle ich mich selbst sozial so Unwert, denn ich habe immer eher das Gefühl, die Leute sind noch oft genauso genervt, passiv aggressiv, abwehrend und ablehnend mir gegenüber, wie sie es damals waren, als ich im Internat so verzweifelt war und mit allen Mitteln um Hilfe gerufen habe. Und das einzige an Anerkennung und Würdigung, wohlwollender Betrachtung und Verständnis, was ich kriege, ist dann, es tut mir leid, wenn das für Sie so schlimm war. Solange die Außenwelt nicht anerkennt, dass es nicht an mir gelegen hat, sondern dass die Bedingungen gerade in diesem Internat und auch heute manchmal für mich zu schwer sind, und dass ich nicht nur einfach faul oder bequem, ungeduldig, unreif, verwöhnt oder naiv bin, oder keine Frustrationstoleranz hätte, und dass auch die Außenwelt hier mehr tun müsste, um diese sozialen Barrieren für mich abzubauen, wird sich daran auch nicht viel ändern. Wenn mal jemand sehen würde, dass ich mir viel Mühe gebe, dass ich vieles aushalte, und dass ich mich sehr anstrenge, würde mir das auch mal guttun. Ich nehme wirklich die Dinge in die Hand, bin wirklich kreativ und aktiv, aber es stellt sich viel in den Weg, statt das dann mal einer sagt, Mensch, du machst wirklich viel und gibst dir Mühe, ergreifst die Initiative, aber es ist wirklich schwer, komme ich mir noch vor, als sei ich einfach nur jemand, die er rummeckert, wenn nicht alles gleich auf Anhieb klappt. Aber die Dinge summieren sich eben auch. Und das sieht keiner. Und dann kommen so Sätze wie, das Leben verläuft eben nicht immer gerade, das Leben ist nun mal ein Kampf, das Leben ist nun mal kein Ponyhof, es kann ja nicht immer alles glatt gehen, das wäre ja langweilig. Ich habe dann mal zu einer Assistentin gesagt, wenn ihnen ihr Leben zu langweilig ist, können wir gerne tauschen. Solange alle gnädig etwas für mich tun, und ich nicht als Kundin die Königin bin, sondern auch noch dankbar sein darf, dass man sich mit mir abgibt, obwohl ich auch Geld bringe, werde ich weiterhin in der Rolle der dankbaren oder undankbaren Bettlerin bleiben und als jemand gesehen werden, die einfach nur zu anspruchsvoll ist. Du weißt halt auch, was du willst. Das kann man zwar als Lob auffassen, aber in gewissen Kontexten klingt das mehr, als sei man einfach nur besonders fordernd und anspruchsvoll. Und das sogar dann, wenn es sich um ganz selbst verständliche Dinge handelt, für die man ja auch bezahlt hat, und die man ja dann auch schön haben will. Ich kann schon zwischen Schikane und einer berechtigten Forderung eines Kunden unterscheiden. Nur wurde ich halt nie darin bestärkt, selbst dann nicht, wenn es berechtigt gewesen wäre. Wer zahlt, schafft an, und wer zahlt, bestimmt die Musik. Das sollte zumindest so weit gelten, dass man nicht noch auf Knien rutschen muss, damit einem jemand hilft. Dafür hat man doch als behinderter jetzt diese vielen Möglichkeiten. Aber offenbar hat sich da noch nicht wirklich viel geändert.

Sonntag, 27. Juni 2021

Die Rolle der Ökologie und andere Kämpfe

Seit mehreren Wochen versuche ich, um der Umwelt etwas Gutes zu tun, eine Dämmfolie hinter meine Heizungen zu bekommen. Es ist zwar jetzt Sommer, aber wir alle wissen, der Sommer ist auch irgendwann mal wieder vorbei. Die Platten hätten zwar nur 8 € das Stück gekostet, aber wenn man sie mit dem großen weltweiten Versandhandel hätte schicken lassen, hätte die Sendung von 5 Platten 40 € Porto gekostet. Daher habe ich mich dann für eine Rolle mit Folie aus dem Baumarkt entschieden, die ich mir schicken lassen wollte, um nicht extra dorthin fahren zu müssen. Ich habe also die Rolle am 1. Juni bestellt. Die Rolle kam nicht. Zuvor hatte ich auch noch ein Medikament bestellt, welches mir über eine Internetapotheke zugeschickt werden sollte, da es privat bezahlt werden muss, dort wurde ich vergessen. Ich habe angerufen, und man hat schnell behauptet, die Versandbestätigung sei gerade rausgegangen, sie kam aber erst 3 Stunden später bei mir an. Offenbar war hier etwas untergegangen, was man ganz schnell nachgeholt hat. Das kenne ich ja. Gezahlt war es schon, denn ich hatte über PayPal per Vorkasse den Betrag bereits entrichtet. Die Rolle kam nicht. Eine Assistentin von mir rief also bei dem Baumarkt an. Man würde sich darum kümmern. Es geschah nichts. Die Assistentin ist mittlerweile wieder auf Reha, denn sie hat noch mal einen Unfall gehabt. Schade, denn sie hat ziemlich viel draufgehabt, sie hat mir sogar meinen Klodeckel angeschraubt, wofür jemand anderes beim vorherigen Deckel Stunden gebraucht hat. Ich dachte, jetzt habe ich wieder jemanden, der was kann. Aber wie gewonnen so zerronnen. Nachdem das Versprechen vom Baumarkt leer geblieben war, habe ich noch mal dort angerufen. Es kam dann heraus, dass die Rolle irgendwo am Hafen hängen geblieben war, da sie mit einem anderen Versand Anbieter außer Hermes und DHL versandt wurde. Ich rief also dort an, wurde nach mehrmaligem Warten dann endlich mal zu jemandem durchgestellt, dann stellte sich raus, dass meine Tracking-ID falsch war, ich habe also noch mal nachgeschaut. Ich hätte einfach nur in der Versandbestätigung auf diese ID draufklicken müssen. Das wusste ich auch nicht. Dort hieß es dann, in irgendeinem dieser Klitschen ist das Paket abgegeben worden. Nur in welcher? Ich rief also bei einer dieser Kl… An, aber dort wurde ich wieder zur Zentrale dieses BUMS- Versandanbieters weitergeleitet. Keine Chance. Ich wäre jetzt aufs Geratewohl zu dieser Kl… Hingelaufen, aber zum Glück hat mich dann der Baumarkt noch mal verständigt, wo die Rolle abgeblieben war, und sie gaben mir direkt die Adresse von genau dieser Punkt.. In der Nähe. Mit meinem tollen Navigürtel bin ich dann dorthin geflogen, über Gras, Stock und Stein, und die Frau hat dann auch irgendwann die Rolle, die in einem flachen Paket verpackt war, gefunden. Sie hat sogar einen Henkel aus Tesafilm geformt, damit ich das Ding nach Hause tragen konnte. Bei Stiftung Warentest hieß es, man könne seine Fenster jetzt mit Folie bekleben, damit die Folien dann die Hitze reflektieren, um diese draußen zu halten. Die größte Hitzewelle ist ja jetzt sowieso schon vorbei. Es wurde eine dieser großen Folienhersteller genannt, tatsächlich fand meine Assistenz einen. Aber schön und wahr sind 2 Gegensätze, die sich nicht vereinen lassen. Daher habe ich also dorthin geschrieben, und man schrieb mir zurück, dass man diese Folien nicht führt. Obwohl eigentlich dieser Hersteller genau dafür da sein soll. Ich habe denen also geschrieben und gesagt, dass ich das von Stiftung Warentest gehört hätte, dass ich schwer mehrfach behindert bin, und dass ich niemanden sonst finde. Man hat mir dann zur Beruhigung einfach mal irgendeine Adresse zugeschickt, um mir das Maul zu stopfen. Ich habe natürlich erst mal gedacht, wie nett, dass er sich noch mal Mühe gibt und mir eine andere Adresse zusendet. Ich habe dann bei einer Selbsthilfefirma angerufen, die mir schon mal mit meinen Fliegengittern geholfen hatte. Die Fliegengitter waren das Einzige, was bisher ohne Kampf geklappt hatte. Dazu habe ich auch hier etwas geschrieben in meinem Blog. Sie meinten, sie könnten mir zwar die Folie hinter die Heizung machen, aber sie könnten mir nicht die Folien auf die Fensterscheiben auftragen. Ich sagte dann, wenn Sie mir jetzt jemanden besorgen, der mir die Folien auf die Fenster aufträgt, bekommen Sie den Auftrag für hinter die Heizung. Tatsächlich rief sie mich dann sofort an und gab mir die Nummer einer Dienstleistungsfirma, die das macht. Sie hatten sogar schon mit ihr gesprochen, die Frau dort war sehr nett. Ich rief also an, und die dachten, sie müssten das auch mit der Heizungsfolie erledigen. Wir machten aber zunächst mal einen Termin für die Fenster aus, denn die Heizungsfolie sollte ja dann diese Selbsthilfefirma anbringen. Meine Assistenz war ja mittlerweile schon wieder im Krankenstand, so sollte also ein anderer kommen. Zuvor war aber noch der Termin mit der Selbsthilfefirma für die Folien hinter der Heizung. Der Mann war denkbar unfreundlich, er erklärte mir, man müsse dann die Heizkörper abschrauben, und er könne das nicht tun, und er könnte mir auch niemanden organisieren, der das macht. Ich sagte, sie sind doch eine Firma für Behinderte, nein, wir sind ein Dienstleistungsunternehmen. Warum die dann unter dem Dach eines sozialen Trägers laufen, ist mir schleierhaft. Ich hatte diese Selbsthilfefirma auch gefragt, ob sie mir die Trennwand an der Stirnseite meiner Badewanne montieren könnten, denn zwischen Badewanne und Waschmaschine gibt es jedes Mal eine Überschwemmung, die ich nicht aufwischen kann, weil ich nicht hinkomme. Es ist selbst für meinen Arm einfach schon zu eng. Nein, das könnten sie nicht. Ich fragte ihn, ob er vielleicht eine Rigipsplatte dort montieren könnte, er könne ja dann zur Stabilität auch quer über dem Waschturm noch ein Brett montieren, all dies könnte man mit Silikon gut fixieren, dann hätte ich auch ein neues Brett über dem Trockner, das sähe außerdem noch elegant und sauber aus. Nein, das seien Dinge für den Trockenbau, das könne er nicht, weg war er. Mit der Montage einer Glaswand hatte ich schon vorher Pech. Mein Haushaltshelfer meinte, dies gäbe etwas Größeres, das könne er nicht. Er ist ja eigentlich von Beruf Werkzeugmacher und hat mir schon oft erzählt, was er alles Schönes macht, Bänke, Arbeitsplatten etc. Selbst bei meiner von einem Schreiner gezimmerten Bank hat er noch gemeint, das hätte er besser hinbekommen. Aber das mit der Glaswand an der Stirnseite einer Badewanne, nein, das ginge nicht. Ich hatte einen Handwerker, den mir jemand empfohlen hatte, die ich einmal von der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge traf, und die mir auch den Tipp mit der Küchenfirma gegeben hatte. Der hat mir zweimal bei etwas geholfen, danach hat er jedes Mal einen Grund gehabt, nicht mehr zu kommen. Er meinte, dass mit der Wand traut er sich nicht zu, er kenne aber einen Kollegen, der macht Bäder, der mache dies professionell, und der würde kommen. Der Kollege kam, er wollte mir sogar eine Eckwand mit Tür einbauen, aber ich sagte, dass ich dies nicht bräuchte. Ich bräuchte nur diese eine Glaswand an der Stirnseite. Ja, er würde das machen, und er würde mir ein Angebot schicken. Ich habe ihm daraufhin dann einen Handtuchhalter mit Saugnäpfen gezeigt über WhatsApp, und ich habe ihn gefragt, ob ich den schon mal bestellen sollte, da mein alter Handtuchhalter, den man ja anschrauben müsse, nicht mehr praktikabel wäre. Seither hat er nicht mehr geantwortet. Ich habe danach gefragt, denn meine Taxifahrerin hat mir einen Bekannten von sich empfohlen, mit dem sie sehr gut befreundet war. Der kam dann mal und der andere hat sich nicht mehr gemeldet. Der Freund meiner Taxifahrerin streckte mir trotz Corona ziemlich energisch und selbstbewusst die Hand hin und forderte mich auf, ihm die Hand zu geben. Er erklärte mir, dass er mir für 100 € den Klodeckel, die Glaswand und die Versetzung eines Klorollenhalters erledigen würde, das Material ginge dann auf Rechnung. Mittlerweile hatten wir ja den Klodeckel bereits befestigt, aber er ging trotzdem mit dem Preis von 100 € nicht runter, obwohl er jetzt ein Trumm weniger zu machen gehabt hätte. Dann rief er mich an, er habe 3 Stunden in Baumärkten zugebracht, um die passende Wand zu finden, aber entweder man müsse sie individuell anfertigen lassen oder eine andere Wand zuschneiden lassen, das koste sehr viel Zeit, er müsse sehr viel fahren, er müsse zum Glaser usw. und sofort. Ich sagte, auf Deutsch gesagt, dann kommt es auf 300 € raus, egal, für welche der beiden Varianten ich mich entscheide. Ja, das sei wohl so. Ich schlug ihm also vor, dass er sich das mal mit einer MDF-Platte oder mit einer Rigipsplatte überlegen sollte, vielleicht wäre das die beste Lösung. Dann erwähnte ich noch Onlinemöglichkeiten, so ein Glas individuell anfertigen zu lassen. Nein, das ginge nicht, man müsse ja auch Löcher ins Glas machen, und man bräuchte ja auch eine Schiene. Das waren allerdings alles bat Hersteller, daher ging ich mal davon aus, dass die das nötige Zubehör schon mitliefern, oder dass er weiß, was er noch dazu anfordern muss. Ich bat ihn, sich doch dort mal umzuschauen, und sich mal von mir vor Ort zeigen zu lassen, was ich mir vorgestellt hätte, wenn das mit dem Glas nicht geht. Er würde also noch mal mit seinem Fachmann vorbeikommen, erklärte er mir, was er aber nicht getan hat, er hat aber auch nicht abgesagt. Daraufhin habe ich dann noch 2 weitere professionelle Badtechnikfirmen angerufen, mit einer hatte ich dann einen Termin, es war dann noch jemand dabei, denn ich dachte, dann nimmt er mich mehr für voll und kann mich nicht betrügen. Bei meinem Elektronischen Schloss hat das auch geklappt, da kam jemand, schaute sich das an, und da war noch nicht mal jemand anderer dabei. Trotzdem hat er es bestellt und mir dann ziemlich teuer eingebaut, aber es hat dann auch alles gepasst. Teu-Teu-Teu. Daher dachte ich, das wird jetzt sicher genauso gehen. Der Mann bot mir also an, mir 2 Angebote zu schicken. Mittlerweile hatte dann der Freund meiner Taxifahrerin auf einmal wieder angerufen. Er hätte nur ein Glas mit einem Mindestpreis von 166 € im Internet gefunden. Er habe sich jetzt doch einmal bei diesen Onlinefirmen erkundigt, ich sagte ihm, dass ich jetzt mittlerweile 2 Angebote von einem anderen Anbieter bekommen würde. Da sagte er dann, er habe jetzt schon alles bestellt. Ich erklärte ihm, nachdem er behauptet hätte, dass dies nicht möglich wäre, mich obendrein auch noch versetzt hätte, und noch nicht mal nachgefragt hätte, ob er nun für mich das Glas bestellen sollte, sei das nun sein Problem, ich nehme das nicht mehr. Er legte natürlich beleidigt auf. Mittlerweile habe ich 2 Angebote von dem professionellen Sanitärtechniker erhalten, über WhatsApp habe ich mich mit meiner ehemaligen Assistentin ausgetauscht, er hat mir dann sogar über E-Mail noch mal dieses Angebot zugeschickt, das Glas kostet 109 €, das billigere hätte sogar nur 100 € gekostet. Die Montage kostet 139 €. Was will man mehr. Ich habe jetzt so gesagt und hoffe, dass es klappt. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Bestimmt kriegt er das Glas nicht her. Mittlerweile habe ich dann ja die Rolle für die Heizungen bekommen. Außerdem sollte ja jetzt dieser andere Assistent kommen, da am 21. um 8:00 Uhr die Firma mit den Fensterfolien anrücken wollte, um einige Proben vorzuführen. Wer nicht kam, war der Assistent, über WhatsApp teilte er mir mit, sein Zug hätte Verspätung. Eine halbe Stunde später war er da, aber die Firma war dann schon längst wieder weg. Ich dachte mir, sowas kann ja mal vorkommen. Die Firma hat gemeint, ich solle die besten Folien nehmen, die seien mittlerweile aus Keramik, die seien zwar am teuersten, aber sie würden im Verhältnis zur Hitzerückhaltung das meiste Licht durchlassen. Er würde mir ein Angebot zusenden. Es kam dann auch ein Angebot, aber nicht mit der Keramik, denn wegen Corona würde dieser Kunststoff, der offenbar wie Keramik war, nicht hergestellt. Ich fragte ihn dann über E-Mail, ob es dann überhaupt noch lohnenswert wäre für diesen Sommer, die 1. Hitzewelle sei schon vorbei, und er könne ja jetzt auch nicht morgen kommen, um die günstigere Variante an zu kleben. Dann würde es sich doch lohnen, einfach bis nächstes Jahr zu warten. Er meinte, es würde zwar momentan alles teurer, aber ich solle mich dann halt einfach im Februar noch mal melden. Ich habe dann einfach noch mal bei der anderen Firma angerufen, die mir, um mich abzuwimmeln, von dem Hersteller genannt wurde, der von der Stiftung Warentest so gelobt wurde. Tatsächlich war das lediglich eine Firma, die Werbefolien auf Fensterscheiben klebt. Das war es dann. Ich habe ihm noch mal eine ziemlich böse E-Mail geschrieben, dass ich das Dummchen bin, für welches er mich verkauft hat, denn ich habe tatsächlich dort angerufen und bin natürlich abgespeist worden, denn er hatte ja einfach nur, damit ich Ruhe gebe, eine Adresse geschickt, die wieder mal ins Leere gelaufen ist, wie mir das immer passiert. Der Assistent sollte mit mir auch zum Schuhkauf gehen. Denn alle beiden Paare Sandalen waren jetzt abgetragen und konnten vom Schuster auch nicht mehr repariert werden. Sie waren meine Lieblingssandalen, ich hatte sie 2006 und 2007 gekauft. Ich habe sie leider zu Grabe tragen müssen mit großer Trauer, denn ich hätte nie wieder andere gewollt. Das kann man auch verstehen, wenn man bedenkt, wie viel Kampf im Gegensatz zu normalen Menschen für mich ein Einkauf bedeutet. Denn der Assistent sagte, er wolle sich weder impfen noch testen lassen. Ich solle mal nachfragen, ob er auch so rein kann. Ich rief also 2 Schuhgeschäfte an, bei dem einen hatte ich letztes Jahr ein schönes Paar Lack-Lederschuhe gekauft, und da wollte ich wieder hin. Es ging niemand dran, aber nach einer Weile rief die Dame zurück, um mir zu erklären, dass sie umgezogen seien, und dass dasselbe Sortiment bei einem anderen Schuhladen an meinem Ort zu haben wäre. Ich kündigte also mein Kommen an, und ich hatte noch ein anderes Schuhgeschäft klargemacht. Ich schrieb meinem Assistenten, dass wir in 2 Schuhgeschäfte gehen können, und er hatte sogar Zeit, obwohl er erst meinte, dass er an diesem Tag eine Vertretung anderswo hätte. Ich freute mich also schon. Am nächsten Morgen habe ich dann eine WhatsApp von ihm gelesen, die um 0:00 Uhr abgeschickt worden war, er habe Klaustrophobie und könne keine Maske tragen. Er könne nicht mit mir Einkaufen gehen. Ich habe ihm zurückgeschrieben, dass er doch das eigentlich mit der Klaustrophobie bereits gewusst haben musste, und dann hätte er doch gar nicht zusagen dürfen. Er wollte sich ein Attest von der Ärztin beschaffen, sie konnte ihm aber keines geben, und ich sagte ihm, dass ein Attest völlig nutzlos ist, denn schließlich hat der Ladenbesitzer oder die Ladenbesitzerin das Hausrecht, wenn sie nicht will, dass jemand ohne Maske reingeht, dann darf er nicht rein. Das Attest dient nur dazu, keine Bußgelder zahlen zu müssen. Aber es ist Privatsache des Eigentümers eines Anwesens, denn er oder sie entscheidet, dass jemand nicht reinkommt. Auch Menschen mit einem Blindenführhund dürfen wegen des Hausrechts nicht hinein, so sehr die Hygiene des Hundes auch bestätigt wurde, und so sehr es auf der Hand liegt, dass die Person auf den Hund angewiesen ist. Das muss meiner Meinung nach allerdings geändert werden. Meiner Ansicht nach ist es nämlich mit der Pflicht, eine Maske zu tragen, etwas anders, denn schließlich gefährdet man ja damit die Umwelt. Denn niemand hat vom Arzt ein Attest, das in seinem Mund keine Coronaviren sind. Nun saß ich wieder enttäuscht zu Hause. Nun habe ich bei dem Architekten, der die Balkone in unsere Wohnblocks einbaut, eine E-Mail geschrieben und angefragt, ob ich ebenfalls eine Fliegengittertür einsetzen könnte, ob es möglich wäre, hier etwas Platz zu lassen, und ob er das beim Einbau meiner Balkontür mitberücksichtigen könnte. Es kam erst mal keine Antwort. Nach einigen Tagen habe ich ihm dann noch mal eine E-Mail mit einer Lesebestätigung zugeschickt. Die Lesebestätigung wurde angeklickt, die Antwort kam nicht. Das irritierte mich. Denn das kenne ich, wenn jemand eine Lesebestätigung schickt, kommt danach meist keine Antwort. Wenn jemand, dem ich eine Mail mit Lesebestätigung schicke, wirklich antworten will, klickt er bei der Lesebestätigung auf Nein und schreibt mir dann direkt zurück. Ich mache beides, ich klicke auf Jahr bei der Lesebestätigung und antworte dann. Ich habe jetzt einfach im Internet das Architekturbüro rausgesucht und dort direkt angerufen. Es war der Chef dran, ich habe ihm den Sachverhalt erklärt, er wolle dem Architekten das ausrichten, aber da kam erst mal nichts. Ich habe dann noch mal hingeschrieben, dass ich das als mangelnde Wertschätzung aufweise, wenn ich keine Antwort kriege. Allerdings hat er mich dann umgehend zurückgerufen. Er musste nämlich erst noch den Schreiner fragen, wie wir es machen können. Das wusste ich natürlich nicht. Aber ich war dann froh, er hat sich dann viel Zeit genommen. Es gebe 3 Möglichkeiten, die eine wäre, ein Fliegengitter als Vorhang, aber wenn ich eine Katze will, könnte sie es dann zerstören. Die 2. Möglichkeit wäre einen Rollladen, aber da hätte man die Tür anders gestalten müssen, damit alles zwischen den normalen Rollladen und die Tür passt. Die 3. Möglichkeit ist eine normale Türe, aber dann darf auf dem Balkon nicht viel stehen, denn die Tür möchte man ja auch öffnen. Es gebe aber auch die Möglichkeit, 2 Türflügel zu haben, dann ragt die Tür nicht so weit in den Balkon hinein. Sie könnte ja dann, wenn die Balkontür offen ist, in beide Richtungen schwingen. Er meinte, dass man oben noch den Rollokasten hinter einer Schabracke verbergen müsste, also man wolle jetzt nicht eine alte Frau dorthin hängen, sondern wegen des Denkmalschutzes müsse man eben den Rollokasten verdecken. Das Wort Schabracke fand ich total lustig. Oben ist der Fensterausschnitt rund, oder zumindest die 1. Hälfte, die zwar wahrscheinlich nicht ausgebrochen wird, die aber oben für die Befestigung des Fliegengitter nicht ganz gerade ist. Man könnte also den 1., den oberen Teil, unbeweglich machen, und ab ungefähr 2 m oder 1,90 m kommen dann die Türen. Ich muss das allerdings noch mit der Firma für die Fliegengitter besprechen. Das wird ziemlich aufwendig, aber ich möchte hier in dieser Wohnung auch länger bleiben. Da fange ich schon gleich an, wenn im Oktober der Balkon abgenommen wird, mit dieser Firma dann gleich einen Termin zu machen. Den Winter über können Sie ja dann planen, und im Frühjahr können sie mir dann die Tür einsetzen. Im Frühjahr muss ich mich ja auch wegen der Fensterfolien bei der anderen Firma melden. Ich glaube, der Berliner Flughafen war leichter zu planen. Ansonsten wird alles wohl planmäßig verlaufen mit dem Einbau des Balkons. Es soll wohl auch eine Zwangslüftung eingebaut werden, eine Art Bimetall, das sich dann bei Hitze ausdehnt, dann kommt Luft rein, und bei Kälte zieht es sich zusammen, und das Fenster geht ganz zu. Ich hoffe, dass das dann auch klappt. Und ich hoffe auch, dass das Bimetall sich nicht erst bei Minusgraden zusammenzieht sondern schon dann, wenn es mir zu kalt wird. Ich habe einige Bücher gekauft, die ich leider nicht lesen kann, und die man normalerweise dann einscannen muss. Es gibt aber auch einen Dienst, der diese Bücher aufliest. Ich habe die Bücher direkt an diesen Dienst schicken lassen, was zuvor abgesprochen war. Für die Bücher habe ich insgesamt 105 € bezahlt, allerdings war da auch eine Box mit CDs dabei. Es kam keine Antwort mehr, daher fragte ich danach, wobei es dann irgendwann hieß, man bitte mich um Geduld, man habe noch keinen gefunden, der die Bücher auflesen möchte. Das hätte man mir ja auch mal sagen können, denn ich dachte schon, die Bücher seien verloren gegangen. Das ist schon wieder ein paar Monate her, bisher hat sich offenbar noch keiner gefunden, der bereit ist, gegen Geld die Bücher auf zu lesen. Das Geld für die Bücher habe ich jetzt umsonst ausgegeben. Wir reichen Blinden müssen ja die Bücher kaufen und dann auch noch für teures Geld aufsprechen lassen, denn wir sind ja hier die Edelbehinderten. Wir lesen nicht selbst. Und wir haben Blindengeld. Ich finde es schon schlimm, wie ich zuweilen von einigen Leuten behandelt werde. Ich habe das Gefühl, ich bin sozialer Bodensatz, ich werde einfach ausgesondert, und ich werde einfach an den Rand gedrängt. Egal, wie sehr ich mich ins Leben einmische, ich werde ausgestoßen. Es gibt für mich nichts mehr anderes als Medienkonsum oder Essen und Trinken. So könnte ich dann weiterleben, bis der Herr mich ruft, also bis ich im Grab liege, und dann könnte ich mir noch den Sarg mit einem USB-Anschluss, Internetanschluss und Streaming Diensten ausstatten lassen und hätte bis zum jüngsten Gericht Unterhaltung. So sieht es bei all denen aus, die aufgegeben haben. Wenn man nicht aufgibt und die Klappe aufmacht, dann gilt man als schwierig. Dafür habe ich studiert, dafür habe ich diesen steinigen Weg auf mich genommen. Aber es ist gewollt, dass so jemand wie ich zu Hause sitzt, frisst, säuft und Privatfernsehen schaut. Ich bin nur noch ein Konsument, der Geld in die Kassen der großen Streamingdienste spült. Das ist meine Aufgabe hienieden. Es ärgert mich, wie schwer man es einem macht, auch ökologisch was zu tun. Denn alle Hausbauer kriegen Förderung, wenn sie Energie sparen, nur ich nicht. Man macht es einem kleinen Haushalt ja geradezu schwer bis unmöglich, man lässt einen ja gar nicht ökologisch handeln. Und man lässt einen ja auch nicht gute Bücher lesen, wenn dann niemand mir die Sachen aufliest. Ich habe mal ein Buch dort bestellt mit dem Titel "Geborgenheit", und da kamen "Durchreichungen eines Sektengurus". Das alles war total verquast und verschwurbelt. Es war irgendein Heiliger, der seinen Anhängern Durchreichungen gab. Gegen religiöse Texte an sich habe ich nichts, aber das war sehr zweifelhaft. Ich habe denen daraufhin gesagt, dass sie mal besser aufpassen, was sie da als "Buch des Monats" anbieten. Ich habe es nicht zahlen müssen. Aber seither bin ich dort wohl als Querulantin abgelegt und werde offenbar nicht mehr bedient. Auch habe ich mich beklagt, dass sie ein Buch von Baghdi feilgeboten haben, einem umstrittenen Virologen. Aus Gründen der Rechtslage soll sich jeder undjede lieber selbst ein Bild machen, sonst kriege ich noch Ärger . Aber seither lesen die wohl meine Aufträge nicht mehr auf. So schaut es zumindest aus. Vielleicht kommt ja noch was. Ich hatte dort mal ein Buch hingeschickt, das recht merkwürdig war, das ich aber nichtmehr hier erwähnen darf, und das war selbst mir als Auftraggeberin schon wieder peinlich, vielleicht denken die, dass das wieder so etwas ist. Aber es ist was über den NSU-Prozess, das sieht man schon am Titel. Insgesamt ist es ein Kampf, den man nicht mehr ertragen kann. Es raubt mir die Kraft, und es bremst mich völlig aus. In all meinen Lebensäußerungen und in meiner ganzen Bewegungsmöglichkeit.