Mittwoch, 6. Januar 2021

2021 -- Ein turbulentes Jahr

Begonnen hatte das Jahr 2020 für mich eigentlich relativ normal. Im November war ich krank, im Januar war ich auch schon wieder krank. An Silvester waren wir in einem Restaurant zusammen gesessen, einige hatten schon die „Rüssel-Seuche“, das nahmen wir nicht so ganz ernst. Dann fiel mir auf, dass in meiner Umgebung ziemlich viele mit einem ziemlich schlimmen Husten krank waren. Auch meine Eltern hatte es ganz schön erwischt, mein Vater war sogar wegen Blutdruckschwankungen aufgrund seines schlimmen Hustens im Krankenhaus. Im Januar hatte ich einen so schlimmen Husten, dass ich nur noch bei Licht schlafen konnte, mich nicht mehr flach hinlegen konnte sondern sitzen musste, und die Schlafzimmertür nicht mehr zumachen konnte, da ich auf einmal nicht mehr in einem geschlossenen Raum schlafen konnte. In einem meiner Blogeinträge habe ich das alles geschildert. Es war damals sehr schwer, ärztliche Hilfe zu bekommen, und ich wurde dann mit dem Arbeitstitel „schlimmer Husten“ in die Transplantationsabteilung geschickt, denn es bestand der Verdacht, dass dies ein Pilz in der Luftröhre oder in der Speiseröhre sein könnte. Wir steckten in den Endproben für unser Theaterstück, und unsere Theaterpädagogin bearbeitete mich am Telefon so lange, bis ich dann einwilligte, mitzumachen, auch mit der Zusage, nicht noch in den Fundus rennen zu müssen, um mir ein Kostüm auszusuchen, sondern dass ich mich zu Hause umziehen und dann mit meinen aus meinem eigenen Kleiderschrank ausgesuchten Klamotten spielen könnte. Das erleichterte die Sache wesentlich. Das Theaterstück machte auch riesengroßen Spaß, am nächsten Tag war ich noch fit genug im Gegensatz zum Jahr davor, dass ich sogar zu dem Geburtstag meiner Freundin fahren konnte. Bei dem Geburtstag meiner Freundin hat man schon von diesem chinesischen Virus gesprochen, und wie schnell doch die Chinesen ein Krankenhaus hochziehen konnten. Dass das einmal zu uns kommen würde, daran hatte niemand gedacht. Ich war noch zu sehr beschäftigt mit meinen zu niedrigen Leukozyten. Nach einer Virusinfektion ist das bei mir immer die Folge. Das mit Corona habe ich noch nicht wirklich ernst genommen. Am 2. März rief dann mein Hausarzt an, ich solle unbedingt zu Hause bleiben, meine Leukozyten seien so niedrig, dass ich das Haus nicht mehr verlassen und niemanden mehr reinlassen dürfte, und jetzt gebe es doch auch dieses Corona. Ich dachte, was macht er für eine Welle, aber ich hielt mich weitestgehend an seine Anweisungen. Als wir dann einmal wieder zum Arzt gingen, meinte meiner Assistentin, morgen müssen wir alle drin bleiben, da beginnt die Ausgangssperre, gehen wir jetzt lieber noch mal einen Kaffee trinken. Danach kam der harte Lockdown. Zeitweise war niemand bei mir, ich musste mich mit meiner ganzen Elektronik und Technik zu Hause selbstständig herumschlagen, was mir mehr oder weniger gut gelang. Kommentar eines unserer Redaktionsmitglieder: „du wächst über dich hinaus“. Das klang wie die Kopfnote in einem Zwischenzeugnis. Lisa wächst über sich hinaus. Aber ich nahm es mit Gelassenheit. Die Zeit ohne viele Kontakte nutzte ich sinnvoll, indem ich massenhaft Bücher las. Irgendwann kam ich aber doch in Bedrängnis, denn normalerweise gehe ich aufgrund meiner Behinderung zur Fußpflege und auch zur Kosmetik, da ich all diese Sachen nicht alleine bewerkstelligen kann. Unter vielen Mühen und auch mit dem Gefühl, dass das nicht ganz ungefährlich ist, machte ich mich dann selbst ans Werk. Das brachte mir einen meiner ab und zu auftretenden nächtlichen Anfälle von Unruhe, pelzigem Gesicht und Verwirrtheit und außerdem noch eine dicke Hornhaut unter der rechten großen Zehe ein, die jetzt leider nicht mehr ganz weg geht. Da hatte ich mit der Feile zu grob hin gefasst. Ich hatte vergeblich versucht, hier Hilfe zu bekommen, aber mir kam es noch nicht in den Sinn, dass die eine Fußpflege, bei der ich einmal in einem Friseurgeschäft war, ja auch zu den Leuten ins Haus kommt. Ich dachte, in diesen Zeiten macht sie das sicher auch nicht. Später erfuhr ich dann, dass sie in einem Zentrum für Podologie arbeitet, das immer auf haben muss, da ja auch Menschen mit Diabetes immer dringend dorthin müssen. Die nehmen auch alle anderen Kundinnen. Zunächst kam ich ganz gut mit der Isolation zurecht. Wir hatten dann auch unsere Theatergruppe über Skype, und ich hatte ziemlich viel Kontakt über WhatsApp. Wir wurden auch reichlich mit Videos zu Corona oder auch zu diversen Verschwörungstheorien versorgt. Außerdem war es ganz schön, mal eine Zeit lang alleine zu sein, und niemand wollte was von einem . Ich konnte in Ruhe all die Dinge tun, zu denen ich sonst nicht kam. Das einzige Problem war eben die fehlende Assistenz, aber mit dem Gefühl, dass dies nicht für ewig dauern würde, ließ es sich doch gut aushalten. Manchmal habe ich gerade zum Trotz mein allerbestes Parfüm aufgelegt, dass ich nur zu besonderen Anlässen wie Theaterbesuche oder kulturelle Veranstaltungen verwende, nur, damit ich mal wieder etwas Schönes riechen könnte. Wenn ich wochenlang krank bin, mache ich das auch manchmal. Einfach zum Genuss. Das hebt die Moral ungemein. Daher habe ich das Geschrei zu Beginn nicht verstanden, welches die Leute erhoben, nachdem eine Woche vorbei war. Ich war schon seit dem 2. März nach drinnen verbannt. Als aber dann Ende April wieder grünes Licht kam, dass man sich mit einer Person aus einem anderen Haushalt treffen konnte, da wollte ich natürlich auch mal wieder vor die Tür. Aber es fand sich niemand, der mit mir gehen wollte, da die Assistenten angehalten wurden, sich nicht mit mir nach draußen zu begeben, da ich den Abstand von 1,50 m nicht einhalten konnte, wenn ich geführt werden musste. Dagegen habe ich heftig protestiert, ich habe mich auch an unseren Verband gewendet, dort erntete ich aber nur Achselzucken. Den anderen würde das auch nichts ausmachen, ich sei die 1., die sich beschwert. Und das sei jetzt eben mal so, das müsse man halt aushalten, sagte mir eine sehende Werktätige Person, die wahrscheinlich auch in einer Partnerschaft lebt und erst zum Zeitpunkt wie alle anderen auch Ausgangsbeschränkungen erfahren hatte. Ich fühlte mich ziemlich in meiner Ehre gekränkt, als könne ich nichts aushalten, aber meine Bedingungen waren ja um ein Vielfaches härter. Eine aus unsere Theatergruppe erbarmte sich dann, mit mir und ihrem Hund Gassi zu gehen, und so unternahmen wir viele längere Spaziergänge oder kehrten einmal dort ein, wo es möglich war. Die Theatergruppe hat sich dann leider zerschlagen, da es aufgrund von Corona immer schwerer wurde, einen gemeinsamen Ort und einen gemeinsamen Termin zu finden, als es wieder möglich war. Es gab daher, auch während der Zeit, als wir nur über Skype miteinander kommunizierten, ziemlich viele Missverständnisse, Querelen und Ärger zwischen einigen Mitgliedern und unserer Leitung, und so verließen einige im Zorn unsere Gruppe, und das wurde dann zum Anlass genommen, darüber nachzudenken, ob wir überhaupt noch Theater spielen oder uns nur noch in organisatorischen Streitigkeiten verstricken. Daraufhin kam es dann zum Zerwürfnis mit unserer Theaterpädagogin, die das, was ihr zugetragen wurde, sehr als Kritik und als Stimmungsmache gegen sich aufgefasst hat. Die Gruppe trifft sich ab und zu noch sporadisch, aber da ich mehr Interesse an vereinzelten Personen habe, nehme ich nicht so gern an den Gruppentreffen teil. Bisher hat sich noch keine Theaterpädagogin gefunden, und die Leute haben sich in andere Gruppen eingetragen. Ich hoffe aber, dass ich mit einigen Mitgliedern noch in Kontakt bleiben kann. So ganz habe ich mich zur Gruppe nie wirklich zugehörig gefühlt. Da gab es so einen harten Kern, bei denen ich den Eindruck hatte, dass sie das Wort führen, und es war immer schwierig, wirklich dazuzugehören. Darum hatte ich dann auch kein so großes Interesse mehr und wollte schon öfter wieder raus, bin aber immer wieder von einzelnen überredet worden, drin zu bleiben. Nun hat sich das sowieso erledigt. Anfang des Jahres hatten wir auch geplant, dass ich automatisierte Rollos und von mir selbst steuerbare Heizkörper Thermostate bekommen sollte. Auch eine neue Küche war im Gespräch, denn ich hatte alles einzeln, und ich wollte eine durchgehende Arbeitsplatte, damit nicht zu viel Schmutz zwischen den einzelnen Schränken nach unten fällt. Vor Corona hatten wir dies noch alles geplant. Allerdings hatten wir einige Dinge anders vorgehabt, da ich eigentlich nicht die gesamte Küche austauschen wollte. Als es sich aber als zu schwer herausstellte, in eine bereits bestehende Küche Teile einzupassen, habe ich mich dann dafür entschieden, lieber etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, alles aus einer Hand zu bestellen und dann von einer einzigen Firma einbauen zu lassen. Hierüber habe ich auch ausführlich in mehreren der Blogeinträge berichtet. Corona hat dem Ganzen erst einmal einen Riegel vorgeschoben. Danach ging es weiter, trotz und mit Corona. Auch kam schon ein Architekt vorbei, der mir erklärte, was bei dem neuen Balkon, der im Jahr 2021 kommen sollte, in meiner Küche verändert würde, sodass ich die Planung meiner Küche dementsprechend anpassen konnte. Zum Glück stellte sich heraus, dass ich nicht sehr viel anpassen musste. Auch hierüber habe ich berichtet. Es kam schon ein Brief von der Genossenschaft Anfang dieses Jahres, den werde ich mir noch vorlesen lassen, und darin steht wahrscheinlich, wie der Ablauf der Arbeiten für die Balkone dieses Jahr stattfinden wird. Ich freue mich schon sehr auf den Balkon. Im Sommer war dann alles wieder fast wie normal. Ich freute mich, dass ich unter Einhaltung der Mastenpflicht alles mögliche an kulturellen Unternehmungen tätigen konnte. Ich fand es sogar toll, und finde es nach wie vor sehr praktisch, dass die Menschen eine Maske tragen, denn ich bin dieses Jahr noch nicht krank geworden. Normalerweise stecke ich mich bei jedem an, der irgendetwas hat. Im Winter sollten wir dies alle auch nach Corona weiter beibehalten. Meine Mobilität war dadurch sogar zeitweise erhöht, denn es gab schon Momente, in denen die Ärzte mir sagten, ich dürfe nur mit Mundschutz vor die Tür. Da mir das peinlich war, blieb ich dann immer zu Hause. Jetzt brauchte mir das nicht länger peinlich zu sein, denn ich war nicht mehr die einzige, jawohl, juhu!! Die Leukozyten waren nämlich nach meiner Infektion im Januar so niedrig, dass sie auch mit Spritzen nicht mehr hochgingen. Daher haben wir eines meiner Immunsuppressiva reduziert. Ich war damit überhaupt nicht einverstanden und kämpfte mit aller Kraft dagegen. Ich hatte schon einmal die Immunsuppression reduzieren müssen, und danach hat dann die Niere etwas gestrichelt. Das war während meines Umzugs im Jahr 2017, über den ich hier auch hinlänglich berichtet habe. Schließlich musste ich mich aber den Anordnungen des Arztes beugen und die Immunsuppressiva reduzieren. Die Niere reagierte prompt, aber zunächst tat niemand etwas. Daher habe ich dann einen Brandbrief an meine Nephrologen geschrieben, der mich dann zur Punktion auf die Transplantationsstation geschickt hat. Es war im Gespräch, die Immunsuppressiva umzustellen. Bei der Punktion kam aber nichts Wesentliches heraus. Wie ich auch in einem der Blogeinträge schon berichtet hatte, wurde dann wieder mal alles auf die Psyche geschoben, meine Erwartungshaltung, dass die Niere schwächer würde, hätte das beeinflusst. Das ist ja schon ein Meisterstück der Selbsthypnose. Ich bin doch so eine richtige Zauberkünstlerin. Damit könnte ich im Fernsehen auftreten. Ich war hinterher so niedergeschlagen, dass ich am liebsten alles hingeschmissen hätte. Aber nach und nach erholte sich die Niere wieder, die kleine Kampfsau, und sie lief besser denn je. Mittlerweile war der Spiegel auch von dem anderen Medikament zu hoch, den wir jetzt auch reduzieren konnten. Auch andere Tabletten konnte ich inzwischen weglassen, die nichts mit der Niere zu tun haben. Die Schilddrüsenmedikamente konnte man auch reduzieren, obwohl die Schilddrüse komplett draußen ist, brauche ich ziemlich wenig im Moment. Zuvor hatte ich für alle Dinge immer ziemlich hohe Dosen benötigt. Das ist natürlich eine erfreuliche Entwicklung. Im Januar werde ich dann noch ein Wochenende ein 48 Stunden-EEG bekommen, denn beim medizinischen Zentrum für Erwachsene mit Behinderung haben wir überlegt, ob es sich bei den oben erwähnten Zuständen um eine Form von Epilepsie handeln könnte, da ja mein Bruder im Rahmen seiner Grunderkrankung auch Epilepsie hat. Und er hat ja die gleiche Grunderkrankung wie ich. Hierauf hatte ich bei anderen Ärzten zuvor immer vergeblich hingewiesen. Daher wurden diese Symptome bei mir immer als Panikattacken abgetan. Ich hoffe, dass man etwas findet, was man gut beheben kann. Wenn man nichts findet, macht es auch nicht viel, da ich das nur ein paarmal im Jahr nach größerer Anstrengung bekomme. Da lohnt es sich auch nicht, das ganze Jahr über starke Medikamente zu nehmen. Es wäre natürlich schön, wenn man auch etwas finden würde, was im Zusammenhang mit diesem quälenden Augenflimmern steht. Der Arzt meint sogar, man könne beide Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich hatte aber gegen diese Symptomatik schon einiges ausprobiert, unter anderem eben auch Antikonvulsiva, die ja auch gegen Epilepsie wirken. Wir werden sehen. Die Rollos und die Heizkörper Thermostate kamen mit all den Schwierigkeiten, über die ich berichtet hatte. Aber weitestgehend funktioniert jetzt alles, bei den Heizkörpern müssen wir noch einiges nachfragen und regulieren. Da ist es noch sehr schwer. Im Herbst ging es dann in die Vollen mit der Küche. Ich habe dann schon geplant, wann jemand kommen sollte, der die alte Küche mitnimmt und die andere Seite noch streicht. Der finanzielle Rahmen war gesetzt, und der konnte auch eingehalten werden. Und ich habe mir eine geistige Liste von Dingen gemacht, die ich mir nach und nach anschaffen würde, wenn wieder neues Geld gespart war. Mit Verwandtenbesuchen war es dieses Jahr sehr eingeschränkt, bis gegen Null gehend. Eigentlich wollte ich meine Familie im Sommer besuchen, aber mein Vater wollte niemanden da haben wegen Corona. Ich habe mich dann alleine mit einer Freundin in meiner alten Gegend getroffen. Die andere wollte oder konnte leider nicht mit. Mein Bekannter aus dem Schwarzwald kam dann auch im Herbst wieder. Er war dieses Jahr noch gar nicht da gewesen, denn während meines Geburtstags war ich ja ziemlich krank mit diesem schrecklichen Husten. Spontan fiel es dann Anfang September meiner Mutter ein, dass sie am 20.. Nun doch ihren 85. Geburtstag feiern wollte. Ich sagte ihr, da sie jetzt so knapp dran war, und da sie im Sommer keine Zeit hatten, zu der ursprünglich mein Bekannter und ich zu Ihnen fahren wollten, und er jetzt aber kommt, hätte er natürlich den Vortritt, aber glücklicherweise löste sich das Problem, denn er hatte sich für später angesagt. Dem Geburtstag meiner Mutter stand also nichts im Wege. Theoretisch, aber dann rief meine Schwester an, dass sie krank geworden sei. Es stünde nun in meiner eigenen Entscheidung, ob ich dennoch kommen wollte oder nicht. Ich dachte mir, es ist der Geburtstag meiner Mutter und nicht der meiner Schwester, also wäre ich schon gekommen. Aber dann rief mein Vater an und blies alles ab, zur Sicherheit, man wisse ja nicht, und man wolle ja keinen Ärger haben. Am 14. November wollte dann mein Neffe heiraten. Dies konnte natürlich nur im kleinsten Kreis stattfinden, es durften nur maximal 15 Leute ins Standesamt. Und dann kam der nächste Lockdown, dieses Mal in angeblich leichter Form. Für mich war es noch erträglich. Aber dennoch war es schade, dass mein Neffe nicht seine Hochzeit feiern konnte. Ich dachte, er würde sich zumindest eintragen, die Feier könnte man ja nachholen, aber nun findet die gesamte Hochzeit später statt. Ein anderer Neffe von mir ist Vater geworden, nun bin ich zum 3. Mal Großtante. Der 1. Großneffe kam 2018, ein Jahr darauf kam von meinem anderen Neffen die 1. Großnichte, und nun kam im Sommer 2020 der 3. Großneffe. Ob diese Kinder jemals erleben werden, dass man ohne Maske herumlaufen kann, oder ob sie staunend zuhören, wenn die alten Leute ihnen erzählen, dass man früher ganz anders gelebt hat, das frage ich mich. Vielleicht können die sich gar nicht mehr vorstellen, dass wir alle mal ohne Maske rausgegangen sind, dass wir ziemlich viel offline gemacht haben, dass es große Konzerte gab, dass sich Menschen in größeren Gruppen versammeln konnten, und dass man das ganze ja überall herumlaufen, verreisen und sich überall hin bewegen konnte. Ob das je wieder so selbstverständlich wird, wie es vor Corona war? Ob wir das noch erleben? Es wird zumindest anders als vor Corona, aber diese Kinder werden es nie anders gekannt haben, als es künftig sein wird. Klingt banal, ist aber in dieser Situation von größerer Tragweite. Hilfsmitteltechnisch hat sich auch einiges getan. Der Wartungsvertrag, der immer 5 Jahre lang dauert, wurde für mein Lesegerät wieder verlängert. 5 Jahre zuvor hatte man es vergessen, und auf einmal riefen sie an und wollten, dass ich einen Antrag auf Verlängerung des Wartungsvertrag bei der Kasse stelle. Zum Glück war die Sachbearbeiterin der Hilfsmittelabteilung gerade im Urlaub, und die Vertretung war sehr friedlich und handzahm und hat sofort alles genehmigt. Die Hilfsmittelfirma hätte es tatsächlich fertig gebracht, dass Lesegerät, welches ich 2006 schon erhalten hatte, wieder mitzunehmen und mir dann privat ein neues (gebrauchtes) zu verkaufen. Was hätten die denn mit meinem 15 Jahre alten Lesegerät noch machen wollen? Mir leistet es noch gute Dienste. Dann hatte ich ja eine Erweiterung für Dragon beantragt, mit der man unter Einsatz der anderen blinden technischen Hilfsmittel gut diktieren kann, denn Dragon ohne diese Erweiterungen verheddert sich permanent mit dem Vergrößerungsprogramm und der Sprachausgabe. Ich habe die Skripte bereits ausprobiert, es geht wunderbar. Aber die Krankenkasse weigert sich, es zu bezahlen. Zunächst wurden medizinische Gründe angeführt, ein Gutachten vom medizinischen Dienst besagte, dass ich ja geistig fit sei, dass ich nicht mehr an der Dialyse sei, und dass ich ja auch telefonieren könnte, und es gäbe ja auch Radio und Fernsehen. Dies wurde zunächst von meinem Nephrologen widerlegt, denn er schrieb, ich müsse ja auch meine Selbstständigkeit erhalten, ich müsse in der Lage sein zu tippen, und aufgrund des noch bestehenden Dialyseshunts und der zusätzlichen motorischen Schwierigkeiten aufgrund meines Gendefekts sei ich eben auf dieses Programm angewiesen. Lange hörte man dann nichts mehr von der Krankenkasse. Ich war ja dann noch beim medizinischen Zentrum für Erwachsene mit Behinderung, und dort hat dann der Neurologe ebenfalls sehr offen reagiert und mir ein weiteres Attest ausgestellt. Alle anderen Versuche, von Spezialisten für meine seltene Erkrankung etwas zu erhalten, scheiterten. Die hatten mir damals zwar bestätigt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass all meine Beschwerden von meinem Gendefekt herrühren, aber sie wollten dafür nicht den Kopf hinhalten. Die Sache ging dann das 2. Mal zu medizinischen Dienst, und nun heißt es auf einmal, ich hätte auch Dragon von der Krankenkasse bezahlt bekommen müssen, und da ich mir Dragon selbst gekauft hätte, könne man mir die Erweiterungen nicht von der Kasse finanzieren. Das wäre so, als wenn jemand keine Sprachausgabe und keine Vergrößerung bekäme, weil er den Computer selbst gekauft hätte. Oder es wäre so, als wenn jemand eine bestimmte App, die er für seine medizinischen Belange braucht, nicht von der Kasse bekommt, da er das Handy selbst gekauft hatte und auch für private Zwecke nutzt. Das läd ja dazu ein, sich das nächste Mal auch gleich Dragon von der Kasse finanzieren zu lassen. Die sollen doch froh sein, wenn man das Grundprogramm, welches sich auch Sehende besorgen können, selbst besorgt. Ich habe Dragon seit 2013, aber es beißt sich laufend mit meinen anderen Hilfsmitteln, und das Diktieren macht damit dann keinen Spaß, denn nach einigen Monaten steigt das Programm dann vollständig aus. Mit diesen Skripten läuft es aber, da sie speziell für blinde programmiert sind. Wäre es kategorisch juristisch im Grundsatz nicht möglich, dieses Hilfsmittel zu finanzieren, hätten sie meinen Antrag nicht zweimal durch den medizinischen Dienst geschleust. Da sie aber medizinisch nicht gegen die Verordnung argumentieren konnten, da diese von 2 ärztlichen Attesten gestützt wird, wird es nun halt auf die juristische Art probiert. So ziehen sie dann ein Register nach dem anderen, bis man als kranker und behinderter Mensch mit seinen Ressourcen am Ende ist. Ich hoffe, dass der Verein RBM, Rechte für behinderte Menschen, der unserem Verband angeschlossen ist, mir hier weiterhelfen kann. Die werden wohl entscheiden können, inwieweit die Sache Aussicht bei einer Klage hat. Ich habe aber noch von einem anderen Bekannten gehört, dass er zum Beispiel ein System wollte, bei dem er seinen Blutzucker nicht mehr durch Stechen in den Finger messen muss, sondern ein Chip in den Arm gedrückt wird, der dort 2 Wochen verbleibt, um den Blutzucker zu messen und vor Unterzuckerung zu warnen, und dies wurde ihm auch bisher nicht bezahlt. Mittlerweile gibt es hierzu ein Gerichtsurteil, welches ich ihm auf Anraten eines Arztes zugeschickt hatte, aber dennoch ist die Sache ebenfalls schon zweimal beim medizinischen Dienst gelandet. Ich glaube, in diesem Jahr 2020 wollten sie wegen Corona nicht viel an Hilfsmitteln finanzieren. Aber Fusion habe ich bekommen. Fusion besteht ja aus der Vergrößerung und der Sprachausgabe. Man muss jedes Jahr ein Update nehmen, denn wenn man einmal keines nimmt, und sich dann bei Programmen für Sehende etwas ändert, könnte es sein, dass man das Programm nicht mehr bedienen kann. Wenn man dann wieder ein Update möchte, muss man die Updates dazwischen sowieso kaufen. Nach 5 Jahren sind die Updates dann insgesamt so teuer wie das ganze Programm selbst. 2019 habe ich das letzte Update bekommen. Daher habe ich hier das update für 2020 und 2021 für die Sprachausgabe und das Vergrößerungsprogramm aufs Rezept schreiben lassen. Zuvor hatte man mir immer nur die Sprachausgabe bezahlt, da man der Ansicht ist, dass ein Lesegerät ja auch schon vergrößert, und eine Vergrößerung am Bildschirm sei damit eine Doppelversorgung. Mittlerweile sind aber die Sprachausgabe und die Vergrößerung in ein System verschmolzen, und man kann ja nicht das gesamte Internet ausdrucken und unter das Lesegerät legen, weil man keine Vergrößerung hat. Dies ging problemlos durch, aber im selben Bescheid wurde eben erwähnt, dass Dragon aus oben genannten Gründen nicht finanziert werden kann. Ich bin gespannt, ob ich da dieses Jahr doch noch Glück habe. Auch online hat sich eine Menge getan. Zum einen habe ich einige Kommunikationssysteme kennengelernt, mit denen man über Video oder auch nur über Ton an Seminaren teilnehmen kann. Mit mehr oder weniger großen Schwierigkeiten habe ich es dann geschafft, das Mikrofon einzuschalten oder wieder stumm zu schalten, etwas in den Chat zu schreiben oder bei einer Gruppe mitzumachen, zu der ich spontan zugeteilt wurde. Manchmal klappt es besser, manchmal auch gar nicht. Bei einem Vortrag über ein anderes System, das ich zuvor noch nicht benutzt hatte, war ich besonders wagemutig und wollte etwas in den Chat schreiben und flog aus dem System und kam nicht wieder rein. Viele andere Teilnehmer seien laut Administrator zu selben Zeit rausgeflogen. Ich hatte schon Angst, dass ich hier durch mein Herum spielen etwas zerstört hatte, aber er meinte, dass sei absolut unmöglich. Es gibt aber jetzt auch ein ganz einfaches System für blinde und Sehbehinderte, welches aus einer bereits bestehenden Plattform hervorgegangen ist. Dort kann man über eine speziell für blinde konzipierte App in verschiedenen virtuellen Räumen mit ziemlich originellen Namen zu unterschiedlichen Zeiten Vorträge hören, an Seminaren oder Workshops teilnehmen oder ein Konzert genießen. Ich habe einige Vorträge über die Heimatländer einiger Teilnehmer angehört, ich habe auch ein wunderschönes Adventskonzert mitbekommen, und ich habe zum Beispiel auch wieder mal Esperanto gesprochen, da es einen Kurs für Anfänger gab, an dem ich, so glaubte ich zumindest, unterstützend teilnahm, damit die Anfänger einmal hören konnten, wie das so klingt. Man kann hier auch selbst Angebote einstellen, man kann auch Dateien dort streamen , damit die anderen sie hören können, und unsere Radiosendung wird nun auch regelmäßig dort in einen der längeren Podcasts eingestellt. Die Idee war schon vor Corona geboren, aber zunächst stießen sie offenbar nicht auf großes Interesse, und als dann Corona wütete, und man sich nicht mehr treffen konnte, zeigten sich die Vorteile dieser Erfindung. Wir haben einen ziemlich genialen und chaotischen und kreativen Kopf in unseren Reihen, der sich solche Dinge sehr schnell ausdenkt und sie auch in die Tat umsetzen kann. Den habe ich dann auch in einem unserer Radiobeiträge interviewt. Es geht um Blindzeln, in dieser Plattform gibt es Mailinglisten, WhatsApp Gruppen und auch Treffen in dem oben erwähnten online Veranstaltungszentrum. Ich bin dort auch einer Gruppe beigetreten, die sich mit Android Telefonen befasst, und dort habe ich schon manch nützlichen Tipp erhalten. Und als Finale in dem ohnehin schon turbulenten 2020 bekam ich ja dann noch meine neue Küche. Sie ist wunderbar geworden, nach all den Kämpfen und den Mühen, die ich auch in mehreren Blogeinträgen geschildert hatte, und jetzt hoffe ich, dass die Arbeitsplatte noch korrigiert wird. Als Krönung kam dann auch noch ein Kaffeevollautomaten hinzu. Von dem habe ich auch schon berichtet, mittlerweile habe ich schon festgestellt, dass ich am Anfang alles falsch gemacht habe, was man nur falsch machen kann. Nachdem ich diese Kardinalfehler nun behoben habe, funktioniert das Gerät einwandfrei. Milchschaum muss ich halt weiterhin mit meinem bisherigen Milchschäumer machen, denn ich habe jetzt nach einigen Recherchen über Videos und Wikipediaeinträge herausgefunden, dass es 2 Arten von Möglichkeiten gibt, dass an einem Kaffeeautomaten Milch aufgeschäumt wird. Entweder mit einem Cappuccnertore, bei dem die Milch aus einem Gefäß über eine Art Strohhalm angesaugt und dann als Schaum ausgegeben wird, oder mit einem Pannarello, aus dem nur Dampf herauskommt, und unter welches man dann einen Becher mit Milch halten muss, sodass die Dampfdüse in die Milch eintaucht, dort muss sie dann minutenlang verbleiben, währenddessen muss man dann auch noch den Becher drehen, und dann bekommt man Schaum. So etwas habe ich. Sonst wäre das Gerät wahrscheinlich wesentlich teurer geworden. Aber ich habe ja sowieso schon ein schönes Gerät, um Milchschaum zu machen. Den Schaum kippe ich dann einfach vorher in die Tasse und halte diese unter die Ausgabe für den Kaffee. Das Gerät lässt sich auch gut reinigen. Wie der Filter für die Wasserenthärtung reingeht, wissen wir immer noch nicht. Aber ich habe mehrfach die Gebrauchsanweisung gelesen, es gibt davon auch eine Ausgabe im Internet. Da steht dann, was ich alles hätte machen müssen, und was ich alles falsch gemacht habe. Ich hoffe, wenn meine Assistentin im neuen Jahr, also morgen wieder kommt, dass wir das noch hinkriegen. Einstweilen geht es aber ganz gut damit. Kommunikationstechnisch hat sich auch einiges getan. Ende 2019 oder Anfang 2020 bekam ich ja ein Kästchen, welches mir sagen sollte, wer anruft. Denn es rufen ja häufig mal irgendwelche Werbefirmen an oder Betrüger, die sich als Mitarbeiter von Microsoft ausgeben. Zu Beginn hat dieses Gerät auch gut funktioniert. Es ist mit meinen Smartboxen über WLAN gekoppelt. Als dann aber die Smart Home Box kam, kamen sich offenbar beide Geräte ins Gehege. Dies glaubt mir zwar niemand, aber Geräte haben wahrscheinlich auch ihre Vorlieben, mit wem sie sich vertragen oder nicht. Wir haben jetzt mal den 13. Kanal gesperrt, da Geräte aus USA und China damit nichts anfangen können, damit die FRITZ!Box sich nicht diesen Kanal aussucht. Viel hat das aber noch nicht gebracht. Es hätte dann noch die Möglichkeit gegeben, sich eine Smart Box von Gigaset mit gleicher Funktion zu besorgen, aber die hat leider dieselbe Technik integriert, wobei dieses Kästchen alleine als solches schon nicht mehr vertrieben wird. Das wird wohl seine Gründe haben. Wenn also dieses Kästchen bei mir nicht geht, der Echo Connect, dann geht eben auch der Smartspieker von Gigaset nicht. Bei mehreren Telefonkonferenzen über Hilfsmittel habe ich dann herausgefunden, dass es eine Liste mit sprechenden Telefonen gibt, die ich anfordern konnte. Dort war auch von einem sprechenden Telefon die Rede, von einer Firma, die schon einmal ein schnurloses Telefon mit Sprachausgabe verkauft hatte. Davon habe ich noch eines aus dem Jahr 2000, welches man aber direkt an seine Basis anschließen muss, damit es die Nummern ansagt, und die Basis muss dann mit der FRITZ!Box über Kabel verbunden werden. Die neue Variante kann man direkt mit dem schnurlosen Telefon über DECT mit der FRITZ!Box verbinden, und trotzdem sagt sie noch die Nummern an. Dies haben wir nun auch nach 1 Stunde Herumprobieren geschafft. Ich dachte schon, dass geht auch nicht, denn eine Basis hatte ich mir gar nicht mitschicken lassen, denn die musste man nicht mit bestellen. Es gab eine Variante mit und eine Variante ohne Basis mit unterschiedlichen Gerätebezeichnungen. Ich war dann froh, dass wir es zumindest hinbekommen haben, dass jetzt die Nummer angesagt wird. Man könnte auch einen Eintrag im Adressbuch machen, sodass es den dort bestehenden Namen mit ansagt, aber soweit sind wir noch nicht gekommen. Das macht dann hoffentlich meine andere Assistentin, die sehr fit am PC ist. Im Moment funktioniert sogar der Echoconnect, sodass jetzt alles spricht. Ich hoffe nicht, dass dann immer auch alles zur gleichen Zeit ausfällt. Eine gewisse Nachrangigkeit wäre hier schön. Wir werden morgen noch mal wegen der Heizungen telefonieren, denn der Hersteller hat angeboten, wenn wir es nicht schaffen, könnte ich die Heizkörper Thermostate umtauschen. Aber es soll ein neues Update der Smart Home Box geben, und darauf setzen wir noch. Momentan lasse ich die Einstellungen noch über Routinen mit der Alexa laufen und nicht über die für blinde unzugängliche App vom Hersteller. Vielleicht nützt das auch schon etwas, aber das Ding ist ziemlich launisch, wie eben alle elektronischen Geräte. Und auch unser Radioprojekt ging weiter. Wir durften ja nicht mehr ins Studio, und anfangs sah es so aus, als ob ich die technischen Hürden nicht überwinden könnte. Mit den neuen Videoplattformen kam ich nicht so gut zurecht, dass ich damit hätte aufnehmen können. Einige davon lassen es nur am Computer zu, Mitschnitte zu machen. Ich habe einmal jemanden interviewt und hinterher erst festgestellt, dass zwar ein Haken bei der Aufnahme gesetzt war, dies aber über die App am Smartphone nicht funktioniert hat, und somit die Aufnahme nicht abgespeichert wurde. Am PC war es sehr mühsam, dieses Programm zu bedienen. Mittlerweile habe ich aber gehört, dass es ein Verzeichnis mit Tastenkombinationen für dieses Programm gibt, die blinde benutzen können. Die müsste ich mir dann mal zu Gemüte führen und auswendig lernen. Aber im Moment gibt es noch Alternativen. Die Telefonkonferenz ist das einfachste Mittel, denn telefonieren kann jeder. Ich habe eine Plattform gefunden, auf die man einen gewissen Betrag monatlich einzahlen muss, dann aber bei der Premium Version auch Mitschnitte machen kann. Wenn man eine gewisse Tastenkombination am Telefon drückt, und zwar nur als Host, da man hier eine spezielle PIN hat, kann man mit schneiden und den Mitschnitt hinterher von deren Homepage herunterladen. Zum Glück ist er in einem MP3 Format, sodass ich ihn bequem mit meinem Schnittprogramm bearbeiten kann. Über mein Headset kann ich dann auch Aufnahmen ein sprechen, um einen Beitrag noch mit eigenen Kommentaren aufzupeppen. Und auf meinem Handy sind ja auch Möglichkeiten gegeben, etwas auf zu sprechen und dann über die Dropbox auf meinem Handy an unsere Redaktion zu schicken. Ich war so glücklich, dass ich weiter mitmachen konnte. Eines unserer Mitglieder war zu Beginn der Pandemie im Krankenhaus, und es war fraglich, ob er noch mitmachen würde können. Die Tonqualität hat natürlich gelitten, da das Meist über Telefon stattfindet, aber im Sommer haben wir uns öfter mal in einem Restaurant getroffen und dort unsere Aufnahmen gemacht, das war natürlich super, die Atmosphäre dann auch noch mit zu liefern. Die Hintergrundgeräusche waren aber leise genug, sodass man uns noch gut verstehen konnte. Biergarten, Italiener, all das hat unsere Aufnahmen sogar noch aufgewertet. Wir haben uns tapfer geschlagen. Ich habe sogar eine Übersetzung für eine Freundin machen können, denn sie hat einen Lehrgang zu einem Programm gefunden, welche aber nur in englischer Sprache verbreitet wird, und sie muss ein neues Schnittprogramm haben, da ihr PC ein Update erhielt, sodass ihr altes Programm nicht mehr läuft. Ich habe die Beiträge über mein Diktiergerät abgehört und dann Satz für Satz über mein Headset in mein eigenes Schnittprogramm ein gesprochen, dort bearbeitet und dann Kapitel für Kapitel an Sie geschickt. Zeitweise war das sehr schwer, aber insgesamt hat es viel Spaß gemacht. Sie darf es natürlich nur für sich selbst nutzen, das ist klar. Meine Übersetzungen, die ich regelmäßig für ein Stadtmagazin mache, sind zum Glück auch weitergelaufen, denn wegen Corona stand dies schon auf dem Spiel. Zu anfangs waren diese Übersetzungen extrem langweilig, schwierig, speziell und aufwendig. Mittlerweile habe ich mich aber gut eingearbeitet. Es macht auch inzwischen richtig Spaß. Trotz der Einschränkungen im letzten Jahr hat sich bei mir doch eine Menge getan. Ich konnte eine Menge an Dingen realisieren, die ich vorhatte. Viele technische Neuerungen und teilweise auch Verbesserungen haben bei mir Einzug gehalten. Teilweise fühlte ich mich sehr eingeschränkt, da Assistenten und Assistentinnen nicht im vollen Umfange kommen konnten, und da man als Mensch mit Behinderung nicht so gut improvisieren kann, wenn es nicht so läuft wie sonst, wenn Begleitung fehlt, oder wenn die bekannten Orte, die man auf den bekannten Wegen sonst erreichen kann, geschlossen sind. Aber ich habe noch nie so viele Bücher gelesen wie in diesem Jahr. Ich habe mich auch wieder erneut bei unserer Blinden-Hörbücherrei angemeldet, denn ich war rausgeflogen, da ich länger nichts bestellt hatte. Ich nutze auch online die Zeitschriftenangebote und Ausleihemöglichkeiten, ich bekomme ziemlich viel in Blindenschrift, dieses Jahr hat zum Beispiel die Evangelische Blinden- und Sehbehindertenseelsorge ihre Bücher ausgemistet, und ich habe einiges aus ihrem Bestand erhalten, nachdem wir es erst unter einander ausgeliehen hatten. Denn bei der Räumung hatten sich natürlich mehrere Personen auf ein- und dasselbe Angebot gemeldet. In diesem Zusammenhang hatte ich eben auch die Mitarbeiterin kennengelernt, die mir dann später den heißen Tipp mit der Möbelfirma für meine Küche gab. Treffen fanden ja nicht viele statt, aber durch Onlinekonzerte, Theaterstücke und Radioangebote konnte man sich doch kulturell gut über Wasser halten. Deswegen habe ich mir dann auch noch einen sprechenden Stick angeschafft, um mir Filme online auszuleihen, wenn ich nicht ins Kino gehen konnte. Denn mit meiner App, die mir Filme ansagt, ist das nicht immer ganz einfach. Daher bleibt auch nach Corona, falls es dies einmal geben wird, diese Möglichkeit bestehen, zu Hause bequem Filme anzusehen, ohne den Stress zu haben, den ich sonst im Kino jedes Mal erleben muss. Im Zuge der Barrierefreiheit ist die von der großen Firma für den Fernseher besagte Firma nun auch gezwungen, bei der Ausleihe sofort eine Tonspur mit Audiodeskription mit zu liefern. Das macht alles natürlich noch einfacher. So habe ich mich auch technisch immer weiterentwickelt. Bisher nahm man ja immer an, dass Corona eine vorübergehende Sache ist. Nachdem jetzt aber 2 neue Varianten aufgetreten sind, habe ich schon die Befürchtung, dass wir der Sache trotz der Entwicklung der neuen Impfstoffe hinterherhinken. Bis ist mal so wird wie bei der normalen Influenza, wird es noch länger dauern. Dann muss man sich halt jedes Jahr auch gegen Corona impfen lassen. Im Moment bin ich ziemlich sauer, dass die Impfungen so schleppend anlaufen, und dass dies alles so schlecht organisiert ist. Ich hoffe, dass ich bald dran bin, und das bis aller spätestens im Frühsommer die Zahlen sinken. Ein weiteres Jahr in diesem Zustand fände ich schon unangenehm. Bisher hat man sich ja gut über Wasser halten können, aber die Vorstellung, sich vielleicht dauerhaft an diese Situation anpassen zu müssen, ist schon schräg. Auch habe ich etwas Bauchschmerzen, was unser Land angeht, denn diejenigen, die Corona leugnen, werden womöglich immer mehr werden. Verschwörungstheorien und diese Querfront gab es ja vorher schon, sie wurden aber durch Corona noch befeuert. Wie weit dies unser Land spalten wird, bleibt ungewiss. Manchmal habe ich mehr Angst vor dem, was die Pandemie mit den Menschen macht, als vor dem Virus selbst. Ich hoffe nur, dass es nicht einmal dazu kommen wird, dass Mediziner in das Dilemma geraten, was man Triage nennt. Ich hoffe, dass die Leute vernünftiger werden und sich nicht überall da tummeln, wo sie das Virus verbreiten, und dass man halt auch mal auf seinen Urlaub verzichtet. Mir fällt es auch zusehends schwer, so eingeschränkt zu leben, aber nur so bekommen wir das Virus in den Griff. Ich hoffe nur, dass dadurch die ganzen politischen Veränderungen und Verwirrungen, die zeitweise auftreten, nicht noch schlimmer werden. Es häufen sich ja die ganzen Anschläge oder Angriffe gegen Moslems oder Flüchtlinge oder jüdische Einrichtungen, und es gibt auch öfter mal Scharmützel zwischen denen, die Corona leugnen und den Gegendemonstranten. Wie lange werden wir das noch ohne größere Unruhen aushalten? Neulich habe ich online einen Vortrag über die Lage der Flüchtlinge auf Lesbos gehört. Die Journalistin hat sehr plastisch über die Menschen dort berichtet, sodass die Leute dort ein Gesicht bekamen. Während der Quarantäne, unter die das gesamte Lager gestellt wurde, gab es unter anderem einen herzkranken Mann, der nicht nach draußen durfte, um behandelt zu werden. Sonst hatte er immer diese Möglichkeit. Die Polizisten unterstellten ihm einfach, dass er lediglich einkaufen wollte. Nur mit viel Bitten und Flehen haben es die Leute dort geschafft, dass er raus konnte. Während dann der Krankenwagen kam, um ihn, dem es zusehends schlechter ging, ins Krankenhaus zu bringen, starb er unterwegs. Eine Krankenschwester aus Äthiopien berichtete dies der Journalistin und meinte, er habe sie laufend angefleht, ihr zu helfen, aber sie konnte ja selbst nichts tun. Ihr Fazit geht mir noch heute nah: „Wenn ich auf die Frau zurückblicke, die vor 2 Jahren aus Äthiopien gekommen ist, bin ich stärker geworden. Aber mein Herz ist gebrochen, und ich habe einen schärferen Blick auf die Welt.“ Es ist eine Schande für das aufgeklärte Europa, für die Demokratie, und für die Humanität, was dort passiert ist und immer noch passiert. Es wäre schön, wenn dieses Jahr das Ende der Pandemie wäre, und dass Corona irgendwann in die Geschichte eingeht, aber ich vermute, wir werden mit dem Virus für immer leben müssen, auf die eine oder die andere Art. Ich hoffe, dass ich in persönlicher Hinsicht noch einige Schritte nach vorne tun kann. Ich möchte, dass das Augenflimmern und die anderen Dinge abgeklärt werden, und ich möchte noch einmal der Sache auf den Grund gehen, warum ich so begriffsstutzig bin. Ich vermute eine Lernschwäche dahinter, denn in vielen Situationen fällt dies sehr stark auf. Es belastet meinen Alltag zunehmend. Darüber habe ich auch im medizinischen Zentrum für Erwachsene mit Behinderung gesprochen. Und ich möchte einiges an der Beziehung zwischen mir und den Assistenten ändern, sodass ich mehr die Rolle einer Arbeitgeberin und nicht so sehr die Rolle einer zu erziehenden Person habe. Dies stört mich nämlich manchmal sehr. Wir haben hier jemanden gefunden, der eventuell in diesem Gesichtspunkt weiterhelfen kann und einiges zu erarbeiten versucht. Ich möchte mir für 2021 vornehmen, nicht so viel anzuschaffen, und ich würde gerne einmal so eine Art Konsumfasten veranstalten. Zuvor brauche ich aber noch eine neue Matratze, und ich möchte gerne noch ein Tablet, da mein Handy keine Speicherkarte hat, damit ich meine MP3-Musik abspielen kann, und um das Tablet dann auch mal ins Krankenhaus oder vielleicht mal auf Reisen mitnehmen zu können. Dann hoffe ich doch, dass mir dann nichts mehr fehlt zu meinem materiellen Glück. Die große Herausforderung dieses Jahr wird der Anbau eines Balkons sein, mit viel Dreck, Ärger, Verzögerungen, Veränderungen, Provisorien, Chaos und Sucherei. Ich hoffe doch, dass dann meine Wohnung endlich mal soweit fertig eingerichtet ist. Ich möchte da nicht wieder von vorne beginnen. Es steht ja auch noch die Arbeitsplatte der Küche aus, die hoffentlich auch bald kommt. In Sachen Kultur möchte ich auch wieder viel unternehmen, mit und ohne Corona, auf die eine oder die andere Art, ob online oder offline. Und wenn vielleicht doch wieder mal ein Haustier meinen Weg kreuzen würde, wäre ich bereit. Ich habe immer mehr und häufiger geträumt, dass ich eine Katze hätte, was nach dem Tod meines treuen Freundes lange anders aussah. Da habe ich immer geträumt, dass eine Katze gekommen wäre, und ich weder Lust noch Futter noch Katzenklo hatte, um das Tier aufzunehmen. Diese Träume haben sich nach und nach geändert. Menschliche Beziehungen werden hoffentlich auch wieder eine positive Rolle in meinem Leben spielen. Und in Sachen Gesundheit hoffe ich, dass meine Niere weiterhin hält. Am 12. April wird sie die 5-Jahres-Marke erreicht haben. Ich hoffe, dass dies so wird, denn dann habe ich die Halbzeit meiner 10 Jahre Dialyse erreicht. Jedes weitere Jahr ist dann ein Geschenk. Ich werde sicher wieder einige Familienfeste erleben, denn die Hochzeit meines Neffen steht noch aus, und ich hoffe, dass ich bald meine Großneffen und Großnichten in natura kennenlernen werde. Somit wird sicher auch das Jahr 2021 wieder ein ereignisreiches Jahr.

Freitag, 1. Januar 2021

Ein technischer Pflegefall in meinem Gerätezoo

Schon seit Jahren, seit meinem Besuch in Venedig bei einer Freundin, die ich damals als Zimmergenossin in Amerika hatte, trinke ich gerne Espresso. Damals hatten diese Leute eine Kanne, in die man unten das Wasser gibt, dann kommt ein rundes Sieb, in welches das Pulver kommt, der untere Teil des Siebs taucht in den Wasserbehälter ein. Obendrauf wird dann noch eine Kanne geschraubt, in die ein Steigrohr mit einer Düse eingearbeitet ist, sodass das Wasser, sobald es kocht, durch das Sieb mit dem Espresso aufsteigt, durch den Boden der Kanne in das Steigrohr gerät, sodass dann in der Düse der Espresso in die Kanne sprudelt. Es hat Stunden gedauert, bis ich diesen Mechanismus verstanden hatte. In Venedig in der Familie dort wurde die Kanne auf den Herd gestellt. An dem gurgelnden Geräusch konnte ich mich orientieren, ob das Wasser schon nach oben stieg. Man hob dann den Deckel ab und schaute, obschon alles in die Kanne getropft war, und wie voll sie war. Anfangs schien mir das etwas gefährlich, aber ich habe es dann zu Hause ausprobiert, nachdem ich mir aus Italien als Andenken eine solche Kanne mitgenommen hatte. Diese habe ich jahrelang benutzt, bis sie dann irgendwann unansehnlich wurde. Sie steht heute noch auf meinem Regal in der Küche, da sie mittlerweile sauber ist, aber benutzen würde ich sie nicht mehr. Danach hatte ich eine elektrische Mokkakanne. Man stellt wie bei einem Wasserkocher das Kännchen mitsamt Wasser und Espressopulver auf eine Basis, und die Kontakte von Basis und Wasserbehälter verbinden sich. Sobald der Espresso fertig ist, und sich kein Wasser mehr im unteren Behälter befindet, schaltet sich das Gerät automatisch ab. Es gibt hier verschiedene Varianten, ich hatte zunächst eine mit einem Gummisockel, und sobald der Espresso fertig war, ertönte ein Piepton. Diese Maschine ging aber nur dann, wenn sie im Geschäft war, aber sobald ich zu Hause war, ging sie wiederum nicht, das haben wir mehrfach durchexerziert. Dieser Vorführeffekt brachte mich dann dazu, das Ding zu entsorgen. Ich hatte dann eine etwas einfachere Variante, sodass sich der Schalter durch einen Druckmechanismus einfach nach oben bewegte, sobald der ganze Espresso durchgelaufen war. Das Problem bei dieser Art von Kanne war aber, dass man den unteren Behälter nach jeder Benutzung reinigen musste, da, zumindest bei mir, jedes Mal das ganze Gewinde voll mit Espressopulver war, welches so fest klebte, dass man das Teil unter Wasser halten musste. Dies ging natürlich auf Kosten der Elektrik, die dann zwangsläufig auch mit Wasser in Berührung kommen musste. Dies war für mich zumindest nicht vermeidbar. In der alten Wohnung waren die Sicherungen wahrscheinlich nicht ganz so empfindlich. Hier passierte es mir bereits mehrfach, dass die Sicherung rausflog. Mein alter Espressokocher hatte jahrelang gehalten. Auf einmal, während ich meinen Kaffee zubereitete, hörte ich plötzlich aus meinen Lautsprecherboxen nichts mehr, das Licht war aus, und im Flur ging auch kein Licht mehr. Es hatte die Sicherung der gesamten Wohnung getroffen, und ich habe mich nicht mehr getraut, sie alleine wieder rein zu machen, da sie irgendwie Widerstand leistete. Im Haus war niemand, und ich wusste ja nicht, was los war. Daher rief ich einfach mal bei der Feuerwehr an, denn die sind ja schließlich auch zur Verhütung von Bränden dar. Als sie nicht kamen, rief ich noch mal an, und es hieß, sie seien schon da und dort, und sie würden bald kommen. Ich sei aber nicht auf der Liste gestanden, aber einer der Männer neben dem Telefon, der gerade mit hörte, rief hinein, dass sie schon unterwegs seien und bald da wären. Ich vermute, dass die gedacht haben, jemand wollte sie auf den Arm nehmen, und daher haben sie das gar nicht ernst genommen und sind erst nach meinem 2. Anruf wirklich aktiv geworden. Endlich waren sie da, einer der beiden stellte sich vor, schaute kurz in die Wohnung, drehte die Hauptsicherung wieder rein und fragte mich, was ich denn als Letztes gemacht hätte. Ich sagte, ich hätte gerade Espresso gemacht. Er sagte, ich solle das Gerät wieder einschalten, ich drückte den Schalter der Mehrfachsteckdose, und die Sicherung war wieder draußen. Er schaute sich den Espressokocher an und meinte, den dürfen sie nicht wiederverwenden, das war es dann, was schuld war. Schon waren sie wieder weg, und als meine Assistentin kam, probierten wir noch mal, den Espressokocher an einer anderen Steckdose anzustecken, und wir erzielten den gleichen Effekt. Dann steckten wir etwas anderes in die Steckdose, in der er zuvor drin gewesen war, und alles hat funktioniert. Demnach konnte es also nicht an der Steckdose liegen, es war in der Tat der Espressokocher. Daher kauften wir dann einen neuen. Dasselbe Spiel ging aber bereits nach wenigen Wochen wieder los, die Sicherung flog raus. Mir war das zu blöd, ich wischte das Gerät einfach unten ab und fuhr fort. Nach einigen Wochen flog die Sicherung wieder raus, und das war es dann. Ein oder 2 Wochen zuvor bekam ich ein Angebot einer Hilfsmittelfirma, die Küchengeräte raus sucht, die für blinde einfach zu bedienen sind, und sie dementsprechend mit Markierungen beklebt. Sie warben für einen Kaffeevollautomaten mit Markierungen für blinde. Der könne Espresso, Cappuccino, Kaffee, Latte macchiato und ähnliche italienische Spezialitäten zubereiten. Zunächst dachte ich, so etwas brauche ich nicht. Ich habe ja meinen Espressokocher. Ich habe auch früher immer über die Leute gelacht, die per Knopfdruck einen Kaffee machen. Ich habe sogar einen speziellen Löffel für Espresso mit einer flachen Scheibe unten, damit man das Pulver noch im Filter glatt streichen kann. Ich finde, normalerweise ist die Zubereitung von Kaffee schon irgendwie ein Ritual. Daher lachte ich immer über die Knopfdrücker und deren Knopfdrückerkaffee. Ich habe ja außerdem noch einen Milchschäumer von einer ziemlich teuren Schweizer Firma. Der funktioniert mit Induktion. Die ganze Elektrik oder Elektronik ist im Sockel verbaut. Die Kanne hat einen kleinen Dorn, auf den man ein kleines Rädchen steckt, welches auf der unteren Seite magnetisch ist. Es gibt 2 verschiedene Rädchen, eines für heiße Milch und eines für Schaum. Sobald man Milch eingefüllt und alles mit dem Rädchen auf den Sockel stellt, oben den Deckel schließt und dann den Knopf drückt, rattert die Maschine los. Wenn man einmal drückt, gibt es kalten Schaum, bei 2-maligem Drücken wird der Schaum auch heiß gemacht. Man kann das Kännchen vollständig abwaschen, man kann es in die Spülmaschine geben, und es hat eine Banderole aus Gummi, an der man es anfassen kann, ohne sich die Finger zu verbrennen. So etwas wünschte ich mir für meinen Espresso koche auch. Also zog ich los und fragte, ob es einen induktiven Espressokocher gebe. Davon hatte aber noch niemand gehört. Ich glaube aber, dass es leichter ist, Wasser über Induktion zu erhitzen, als ein kleines Rädchen zum Laufen zu bringen. Daher wundert es mich, dass da noch niemand auf diese Idee gekommen ist. Es gibt Espressokocher für eine Platte mit Induktion, aber ich wollte ja nichts mehr für den Herd, da das immer so spritzt, und da ich sowieso keinen Induktionsherd habe. Eigentlich wollte ich mir die teure Knopfdrückermaschine mit Markierungen für blinde dann zum Geburtstag schenken. Aber der Espressokocher hatte zu schnell seinen Geist aufgegeben, und so wäre ich die ganze Zeit ohne Espresso dagestanden. Ich dachte, ich könnte ja mal nach so einem Vollautomaten suchen. Mein Putzmann, ein 70-jähriger älterer Herr, hat eine Maschine, die die Bohnen malt und dann Espresso und auch wahlweise Cappuccino ausgibt. Er empfahl mir ein bestimmtes Geschäft, wo sie genau seine Maschine einmal im Angebot hatten. Vielleicht hätte ich ja wieder Glück. Er erklärte mir auch die Knöpfe, das Gerät hat auch 2 Hähne. Man konnte demnach auch 2 Tassen gleichzeitig machen. Da die Knöpfe offenbar gut tastbar waren, dachte ich, das wäre eine Alternative zu dieser teuren Maschine von der Hilfsmittel Firma. Bei Tchibo hätten sie auch eine gehabt, die wurde von der Stiftung Warentest hochgelobt. Meine Assistentinnen waren bereits nicht mehr erreichbar wegen der Feiertage, ich hatte aber noch einige andere dringende Dinge zu erledigen, sodass ich bei unserem Verein noch mal nachfragte, ob sie mir eine Vertretung schicken könnten. Die Vertretung kam dann auch, sie schaute ins Internet, und Tchibo hatte zu. Die Maschine von Tchibo hätte 250 € gekostet. Daher fuhren wir nur zu dem Geschäft, welches uns mein Haushaltshelfer empfohlen hatte. Dort fanden wir auch den Nachfolger seiner Maschine, allerdings deutlich teurer. Er hatte damals unter 200 € bezahlt, diese hier sollte 300 € kosten. Wir suchten dann einen Verkäufer, der uns noch eine andere Maschine zeigte. Die war genauso teuer und hatte aber ziemlich einfach zu bedienende Knöpfe in einer Reihe, allerdings gab es auch 3 Tasten, die nur berührt werden konnten, sodass ich keine Kontrolle gehabt hätte, ob sie tatsächlich von mir betätigt wurden. Für blinde war sie also nicht geeignet. Daher schied diese Maschine schon mal aus. Der Verkäufer, den ich nach dem Sonderangebot gefragt hatte, meinte, das sei Jahre her gewesen. Ich nahm also den teureren Nachfolger der empfohlenen Maschine mit zur Kasse. Dort hieß es dann auf einmal, die Maschine kostet 340 €. Ich dachte mir, laut Rechtskundeunterricht habe ich mal gelernt, dass ein Vertrag eine beiderseitige Willenserklärung ist, und das Preisschild eine Willenserklärung darstellt. Da sich dieses nun geändert hatte, weigerte ich mich, die Maschine zu nehmen und ging wieder zurück zu dem Verkäufer. Er meinte, es gebe noch andere Geräte. Er zeigte mir eines, welches auch neben einem Preisschild von 300 € stand. Er meinte aber, es kostet 360 €, die Sonderangebote sind schon weg, es sei ein Versehen aufgetreten, sodass die teureren Maschinen bei den günstigeren Preis schildern zu stehen kamen. Ich sagte, dann nehme ich gar keine Maschine. Da machte er mir ein Angebot, welches aber erst am nächsten Tag gelten sollte. Ich sagte ihm, dass ich nur heute Assistenz hätte, aber meine Assistentin fragte nach, wie denn das Angebot lauten würde. Er meinte, am nächsten Tag gelte der Mitarbeiter Rabatt von 19 %, und ich könne eine Maschine um 60-70 € günstiger bekommen. Ich sagte, dann möchte ich aber die Maschine für 360 € auch einmal anschauen. Und ich fand, dass sie gut zu bedienen war. Sie hatte sogar ein Fach für Pulverkaffee, und ich habe ja noch jede Menge gemahlenen Espresso da, und Bohnen müsste ich ja erst kaufen. Ich finde das sehr schön, wenn man wählen kann, welche Art von Kaffee man ein füllt. Demnach würde ich für die Maschine nur 290 € bezahlen müssen. Ich fand, dass die Maschine einfach zu bedienende Tasten hatte, und daher ließen wir sie zurücklegen. Meine Assistenz bot sich also an, am nächsten Tag, nachdem sie von ihrer Arbeit bei einer anderen Familie in einem anderen Ort zurückkommen würde, die Maschine in dem Geschäft abzuholen. Wir gingen zum Geldautomaten, und ich händigte ihr 300 € aus mit der Bemerkung, werde bloß nicht krank. Sie meinte, notfalls würde ihr Bruder die Maschine abholen, da die ganze Familie ziemlich nah beisammen wohnt, und ihre Mutter auch als Assistentin arbeitet. Ich trug ihr dann noch auf, eine abschaltbare Dreiersteckdose, Reinigungstabletten und Knopfbatterien für meine LED Teelichte zu besorgen. Am nächsten Tag fieberte ich schon dem Moment entgegen, und ich hatte schon Angst, dass es womöglich nicht klappt. Aber tatsächlich kam sie, ihre Mutter saß im Auto, daher mussten wir uns beeilen. Das Lustige war, dass sie die Dreiersteckdose und alle anderen Dinge auch für 19 % weniger bekommen hatte, da der Gesamtbetrag auf dem Mitarbeiterrabatt gelaufen war. Somit zahlte ich für alles zusammen nur 300 €. Sie musste dann auch ganz schnell wieder weg, nachdem sie mir die Maschine ausgepackt und hingestellt hatte. So sah sich also damit denn Gebrauchsanweisungen, wobei ich noch nicht mal wusste, nach welcher Bezeichnung ich im Internet suchen musste, um mir die Gebrauchsanweisung der dementsprechenden Maschine mit meiner Sprachausgabe des Handys vorlesen zu lassen. Das brauchte ich gar nicht, denn zum Glück habe ich mittlerweile eine sehr gute App, die mir geschriebenes vorlesen kann. Ich bin in einer Whatsappgruppe für blinde mit einem Android Telefon, und da hat man mir Look Out empfohlen, die kostet nichts, und damit kann man Lebensmittel erkennen, Texte 1 kennen und abspeichern und teilen, sich Texte vorlesen lassen und Objekte erkennen. Ich hatte einmal von KN FB aus Amerika eine App, die für 200 € dasselbe leistete. Es war aber extrem schwer, den gesamten Text vor die Kamera zu kriegen. Bei dieser App Look Out geht das so schnell wie der Wind. Man bekommt einige Richtungsanweisungen, und ehe man sich's versieht, sagt das Ding, ruhig halten, Schuss, und der Text ist im Kasten. Den kann man sich dann gemütlich vorlesen lassen, so oft man will. So blätterte ich Seite um Seite um und führte mir die gesamte Gebrauchsanweisung zu Gemüte. Die Einzelteile der Maschine konnte ich natürlich nicht zuordnen, denn hier gibt es eine Liste mit Nummern, die zu den einzelnen Teilen zeigen. Als ich noch besser sehen konnte, habe ich das noch bewerkstelligen können. Aber es reichte schon mal zu wissen, was man genau tun muss. Es waren einige merkwürdige Teile mit in der Schachtel, die ich nicht identifizieren oder zuordnen konnte. Ich bekam dann mit, dass eines davon wohl ein Wasserfilter sein müsste, den man relativ umständlich einsetzen muss. Man muss dann den entsprechenden Monat anwählen, damit einem die Maschine anzeigt, dass der Filter nach 2 Monaten abgelaufen ist. Dann muss man einen neuen Filter einsetzen, das wird ein teurer Spaß. Angeblich sei noch ein Teststreifen mitgeliefert worden, auf dem man den Härtegrad des Wassers ablesen konnte, um ihn dann an der Maschine dementsprechend einzustellen. Die Voreinstellung des Härtegrad zwar wohl bei 4.ich fand aber diesen Teststreifen gar nicht. Ich weiß gar nicht, wie hart unser Wasser hier ist. Außerdem muss man alle Teile immer wieder abziehen und reinigen. Für den Behälter mit dem Trester, den Wassertank, für die Klappe für den gemahlenen Kaffee und den Bohnenbehälter sowie für die Auffangschale für das Wasser hatte ich das bereits im Geschäft ausprobiert. Ich dachte auch, dass man die verschiedenen Behälter in der Spülmaschine sauber bekommen würde. Man darf sie aber laut Gebrauchsanweisung unter keinen Umständen in die Spülmaschine geben. Außerdem muss man einstellen, oder kann es zumindest, wie groß die Menge einer Tasse sein sollte. Es war aber schon eine gewisse Wassermenge voreingestellt. Es gab dann noch einen Ökosparmodus, den man einstellen sollte, und wie man nun genau alles spült und reinigt, oder wie man den Dampf für Cappuccino erzeugt, blieb mir irgendwie noch unverständlich. Außerdem sollte man eine gewisse Brühgruppe reinigen, dazu müsste man, nachdem man den Wassertank entfernt und eine Klappe an der Seite geöffnet hatte, 2 Klammern lösen und die Brühgruppe herausnehmen. Dass die Maschine auch ein Display hat, ist mir im Laden gar nicht aufgefallen. Wie wichtig dieses Display sein würde, konnte ich daher nicht einschätzen. Dieses Licht würde für jenes stehen, dieses Licht würde jenes anzeigen, dass andere Licht wiederum würde noch etwas anderes anzeigen, ob der Behälter für den Trester gereinigt werden müsste, ob die auffangschale für Wasser voll war, ob genug Pulver da war, um die Einstellung für die Stärke des Kaffees beizubehalten, ob die Maschine entkalkt werden müsste, usw. und sofort. Die Düsen, aus denen der Kaffee rauskommt, müssten regelmäßig gereinigt werden, und man müsste darauf achten., dass der Schacht für den Pulverkaffee nicht verstopft. Man müsste mit einem spitzen Gegenstand durch die Öffnung gehen, um Verstopfungen im Bereich für die Pulverzufuhr zu lösen. Man könne auch immer nur für eine Tasse Pulver einfüllen. Das hat mich sehr enttäuscht, da ich der Meinung war, dann kann ich ja mal ein halbes Pfund Espresso rein kippen und habe nicht jeden Tag die Sauerei mit dem Kaffeepulver, die ich im Moment habe. All dies hat mich total abgeschreckt. Ich hätte die Maschine am liebsten gleich wieder eingepackt und zurückgegeben. Dies war kein Küchengerät, dies war ein technischer Pflegefall. Ich dachte, das Ding pack ich morgen wieder ein, bestelle mir ein Taxi und tausche es wieder um. Das wäre mir aber dann doch peinlich gewesen, nachdem ich wegen der falschen Auszeichnung so ein Theater gemacht hatte. Aber unser Dozent für Wirtschaftskommunikation sagte immer, wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Dennoch wollte ich so ein nettes Angebot für einen Mitarbeiterrabatt nicht so strafen. Die Überlegung war nun, mir nun doch das Gerät von der Hilfsmittel Firma zu kaufen, denn nicht umsonst hatten die lange gesucht, um das passende Gerät für blinde zu finden und zu markieren, und dementsprechend hoch war auch der Preis. Vielleicht sollte ich ihn dann doch lieber zahlen? Also beschloss ich, mir einmal die Maschine anzuschauen, die für Blinde markiert worden war, denn beide Modelle waren von der gleichen Firma, sowohl meines als auch das von der Hilfsmittelfirma. Ich schaute also nach, welche Bezeichnung das Gerät von der Hilfsmittelfirma hatte, und dann suchte ich nach einer Gebrauchsanleitung dafür im Internet. Ich fand einige Videos, die die Handhabung der Maschine erklärten. Einige Jungs hatten sich mit der Bedienung verschiedener Kaffeevollautomaten wohl befasst, um sie dann in einem Vergleich einem Publikum über Video zu präsentieren. Es gab dazu mehrere Videos verschiedener Leute. Demnach war es nicht sehr schwer, das Gerät zu bedienen. Sie betonten auch, dass die Brühgruppe besonders einfach zu entfernen sei, demnach vermute ich, dass dies bei anderen Maschine noch wesentlich schwerer ist. Sie erklärten auch, wie man den Dampf für Cappuccino erzeugt, indem man wohl auf eine Cappuccino Taste drückt und dann den Hebel über der Dampfdüse betätigt. Bei mir geht er nur nach links, im Urzustand steht er nach oben. Wenn man den Hebel betätigt, ohne zuvor die Cappuccinotaste gedrückt zu haben, kommt Wasser für die Zubereitung von Tee. So habe ich es zumindest verstanden. Von dem Filter haben sie nichts gesagt. Ich stellte fest, dass die Maschine sich nicht sonderlich von meiner Maschine unterschied. Ich hatte nur eine Taste mehr, aber die war erst einmal noch nicht wichtig. Als ich dann diese Videos gesehen hatte, besser gesagt selbst als sehender Mensch hätte man nichts erkennen können, da das Bild überhaupt nicht zugänglich war sondern nur der Ton, war ich dann auch mit den Geräuschen vertraut, die die Maschine nun von sich geben würde. Ich dachte, ich fülle einfach etwas Pulver ein, ein paar Bohnen waren ja noch von der Herstellerfirma drin, die offenbar alle Maschinen vor der Auslieferung testet, und dann befülle ich einfach mal den Wassertank. Am Tag zuvor hatte ich den in der Gebrauchsanleitung beschriebenen Kippschalter einmal betätigt und die Maschine eingeschaltet, und das Licht leuchtet rot. Daher war ich auch deshalb ziemlich abgeschreckt. Nachdem ich aber den Wassertank vollgemacht hatte, und als ich dann den Netzschalter wieder betätigte, leuchtete das Licht in hellem Grün. Ich konnte also die Lichter gut erkennen ob das jeden Tag zu sein würde, wusste ich natürlich noch nicht. Denn mein Sehen variiert sehr stark. Ich hörte auch schon die Geräusche des Spülvorgangs, den die Maschine nach jedem Einschalten von selbst durchführt. Ohne die Videos wäre ich wahrscheinlich in Panik geraten, da die abgehackten Geräusche eher an den Betrieb eines Magnetresonanztomografen erinnern. Dann stellte ich eine Tasse drunter und wählte erst einmal die kleinste Einheit, einen Espresso. Die wichtigsten Tasten hatte man mir ja bereits im Geschäft erklärt, und man konnte sie sich gut merken, da sie recht logisch angeordnet waren. Das Ding rumpelte los, und ich sprang erst einmal einen Schritt zurück, da ich befürchtete, jeden Moment mit heißem Wasser verbrüht zu werden. Aber der Espresso tropfte seelenruhig in die darunter gestellte Tasse. In der Gebrauchsanleitung stand, man solle erst einmal 4-5 Tassen durchlaufen lassen, bevor man wirklich einen guten Espresso bekommen würde. Ich habe ihn aber trotzdem schon mal probiert und bin noch am Leben. Ich dachte, wenn die das Gerät schon ausprobiert haben, dürften eigentlich keine Rückstände von Chemical Jan aus der Herstellung mehr drin sein. Tatsächlich schmeckte das Gebräu auch recht annehmbar. So drückte ich dann auf den doppelten Espresso, denn ich wollte ja eine große Tasse Cappuccino haben. Das wären dann 3 Espresso, das tat ich aber erst dann, nachdem ich den Milchschaum in dem anderen Gerät am Laufen hatte. Den Milchschaum gab ich dann über den mittlerweile fertigen Espresso, der aber nicht mehr ganz so warm war. Das Timing muss hier noch erarbeitet werden. Danach drückte ich noch mal auf Spülen und stellte, wie mir meine Assistentin angeraten hatte, eine Tasse darunter, damit die "Sabberschublade", also das Fach für das ablaufende Wasser, nicht so schnell voll würde. Außerdem konnte ich dann auf diese Art gleich meine gebrauchte Tasse etwas ausspülen. Als ich dann aber die Maschine abschaltete, führte sie noch mal einen Spülgang durch, sodass ich dies nicht selbst aktiv herbeiführen muss. Danach habe ich sofort den Kaffeesatz aus der Maschine geholt, die Schublade ist recht einfach zu bedienen, aber ziemlich viel von dem Satz war dann in dem Fach verstreut. Vielleicht war das aber noch von dem vorherigen Test. Ich dachte mir, das nächste Mal warte ich, bis die Anzeige für das Aus leeren des Kaffeesatzes kommt, vielleicht fällt dann nicht mehr so viel daneben, oder es lohnt sich dann wenigstens, anstatt, dass man das jeden Tag macht und dann jeden Tag den verstreuten Satz aus dem Fach wischen muss. Am Tag darauf habe ich dann mal einen Kaffee Lungo gemacht, um zu sehen, ob meine Tassen dafür ausreichen. Das Geräusch nahm und nahm kein Ende, sodass ich schon ganz verzweifelt dastand und glaubte, jetzt läuft die Tasse über, und ich schnappe über. Aber genau an der richtigen Stelle hielt die Maschine an, und es war noch genügend Platz, um Milch dazu zu geben. Mit einer Assistenz zusammen könnte ich dann noch die Wassermenge einstellen, die ich für Espresso, doppelten Espresso oder für Kaffee Lungo haben wollte. Auch würde ich dann mal mit einer Assistenz zusammen die Dampfdüse für Milchschaum ausprobieren. Die beiden Jungs in dem Video haben bemängelt, dass es keinen Behälter für Milchschaum gibt. Man solle einen tiefen Edelstahlbehälter benutzen. Ich vermute aber mal, am besten wäre es aber wahrscheinlich, die Milch in die Tasse zu gießen, sie unter die Dampfdüse zu stellen, den Schaum in der Tasse entstehen zu lassen und dann alles ein paar Zentimeter weiter unter die Kaffeedüsen zu stellen und den Knopf zu drücken. Aber ich glaube, für mich alleine ist das mit dem Dampf zu gefährlich. Die meisten Teile kann ich auch alleine reinigen, aber diese sogenannte Brühgruppe werde ich wahrscheinlich nicht ohne Hilfe raus- und wieder reinbekommen. In dem Video hieß es, diese Kaffeemaschine sei ein Einsteigermodell und relativ intuitiv zu bedienen, es wurde aber bemängelt, dass die Voreinstellungen sehr schwierig sind. Auch die beiden erfahrenen Tester haben wohl nicht auf Anhieb rausbekommen, wie man die Kaffeemenge einstellen kann. Das macht man aber sowieso nur einmal. Sobald dann das Pulver verbraucht ist, werde ich mir Kaffeebohnen besorgen. Das ist wahrscheinlich das einfachste, da man ja immer nur eine Tasse zubereiten kann, wenn man Pulver nimmt. Die Filtermaschine verwende ich noch am Morgen, denn während der Kaffee durchläuft, kann ich gemütlich meine Spülmaschine ausräumen oder den Tisch decken. Außerdem schmeckt ein normaler Kaffee am allerbesten aus einer Filtermaschine. Diese steht jetzt dort, wo früher der Espressokoch erstand. Dort, wo früher die Filtermaschine war, steht jetzt dieser Protz Glotz von Kaffeevollautomaten, der nach vorne hin relativ viel Platz einnimmt. Nach oben und zur Seite hin ist er nicht ganz so wuchtig. Man könnte aber auf seiner Oberfläche noch einige Tassen abstellen, wurde in dem Video beschrieben. Momentan liegen da sämtliche Gebrauchsanleitungen, Wasserfilter und Plastiklöffel zum dosieren drauf. Die Mikrowelle geht jetzt natürlich zur Seite hin nicht mehr richtig gut auf, daher ist es umso dringender, dass die Arbeitsplatte endlich zu meiner Zufriedenheit zugeschnitten wird, damit ich die Mikrowelle wieder auf die linke Seite neben der Spüle stellen kann. Dann hat der Protz Glotz genügend Platz, ich kann ihn dann an den Platz der Mikrowelle stellen und habe selbst noch genügend Arbeitsfläche, um dort noch weiter mein Gemüse zu schneiden. Gestern hat sich der ominöse Vollautomat bereits bewährt, denn es kam unsere Radiosendung, die ich beinahe vergessen hätte. So sprang ich auf, schaltete den PC aus, stellte eine Tasse unter das Gerät, drückte die entsprechenden Knöpfe und erhielt einen brauchbaren Kaffee Lungo. Hätte ich es auf die altbewährte Tradition und nach bewährtem Ritual durchgeführt, hätte ich wahrscheinlich von der Radiosendung wesentlich weniger mitbekommen, da ich für die Zubereitung von Kaffee mit Milchschaum immer ziemlich viel Konzentration gebraucht habe. Wahrscheinlich mache ich es demnächst so, dass ich den Milchschaum mit der alten Kanne mache, ihn dann in eine Tasse kippe und diese dann unter den Vollautomaten Stelle, ich hoffe, dass der Schaum gemäß den Gesetzen der Physik dann trotzdem immer noch nach oben geht. Aber Theorie und Praxis klaffen ja häufig auseinander. Zumindest steht fest, die Zubereitung von gutem Kaffee, Espresso und Cappuccino ist eine Wissenschaft für sich.