Sonntag, 11. August 2019

Mit LIDAR und LASER auf dem Kopf


Vor einigen Tagen kam wieder eine Anfrage von unserer technischen Hochschule, die einen sehr aufgeschlossenen Professor hat, der sich sehr für die Orientierung und Mobilität Blinder zu interessieren scheint. Außerdem gibt es dort einen Doktoranden, der ziemlich viele Studenten betreut, die ihre Masterarbeit über Umsetzung von Bildern in Töne, Sonifikation, oder Umsetzung von Objekten  oder geometrischen Figuren in virtuelle Realität zum  Ertasten schreiben.

 

Somit fragte ein Student an, ob wir bei einem Experiment mitmachen wollten, bei dem es darum ging, mithilfe eines Zeilenscanners den Abstand zu Hindernissen zu erkennen.

 

Natürlich wollte ich wieder dabei sein, denn das wirft ja auch jedes Mal Berichte für unsere Radiosendung ab. Mittlerweile können wir schon eine ganze Reihe daraus machen, denn ich war in der Tretmühle, und ich hatte einen Datenhandschuh an, über all diese Dinge habe ich hier in diesem Blog auch berichtet.

 

Ich wurde also abgeholt, wobei sich dieses Mal die Fahrt ziemlich umständlich gestaltete, da unsere Straßenbahn im Moment wegen Bauarbeiten auf den Schienen nicht durchfährt. Aber irgendwie bin ich dann doch angekommen, und der Student stand schon da, um mich abzuholen.

 

Als wir dann in dem Büro waren, erklärte er mir den Ablauf des Experiments. Ich würde zwei verschiedene Brillen aufgekommen, bei einer würde sich die Frequenz ändern, das bedeutet, der Ton würde höher, je näher man sich auf ein Hindernis zubewegt. Bei dem anderen Versuch würde der Ton lauter, es würde sich also die Amplitude ändern, je näher man dem Hindernis kam. Man wollte herausfinden, inwieweit die Umsetzung von Bildern in Töne für blinde hilfreich bei der Orientierung sei.

 

Ich bekam die Gegenstände schon einmal aufgesetzt, um mich daran zu gewöhnen. Ich sollte dann in zwei verschiedene Räume gehen, in dem einen Raum sollte ich das eine Gerät ausprobieren, in dem anderen das zweite. Ich würde dann jeweils drei Modelle in die Hand bekommen, die man mit einem 3-D Drucker ausgedruckt hatte, und ich sollte das richtige Modell für  den  jeweiligen Raum identifizieren.

 

Zunächst einmal wurde mir ein Helm aufgesetzt, der fürchterlich vibriert. Auf diesem Helm befand sich ein Laser, der mehr als 1000 mal die Sekunde sich einmal um sich selbst drehte. Die Vibration war am Anfang recht unangenehm, aber ich habe mich dran gewöhnt und mich zusammengerissen. Normalerweise mag ich solche Vibrationen nicht, aber immerhin habe ich auch eine elektrische Zahnbürste. Den Helm konnte ich unten nicht zumachen, aber ich habe genügend Haare auf dem Kopf, sodass er gut hielt. Ich ging also auf die Wand zu, und da ich recht musikalisch bin, konnte ich mir die Tonhöhen auch merken, und somit konnte ich den Raum, in dem wir uns zunächst befanden, um das Experiment zu erklären, schon einmal etwas erkunden.

 

Danach wurde mir eine hollow-Brille aufgesetzt, die für diese Zwecke umgebaut worden war. Sie saß etwas unbequem auf der Nase, und der Ton wurde lauter, je nachdem, wie weit ich von einer Wand entfernt war. Man musste aber darauf achten, dass, sobald man einen Schritt zur Seite tat, das System etwas hinterherhinkte, sodass es eine Weile dauerte, bis man den genauen Abstand über Töne angezeigt bekam. Dies fiel mir aber nicht sonderlich auf, wahrscheinlich war ich nicht sonderlich schnell. Die Brille wurde dann hinten etwas angepasst, um sie auf dem Kopf zu halten. Ich hatte aber nicht bemerkt, dass die Brille nicht mit ihrer Mulde für die Nase auf meinem Nasenrücken saß, sondern ich hatte sie irgendwie schief aufgesetzt, was mir aber erst nach dem Experiment auffiel.

 

Wir gingen dann mit all den Gerätschaften hinüber, wobei der Student noch einen Laptop mitschleppen musste, denn Helm und die Brille. Er erklärte mir, dass die Brille normalerweise das Programm in sich selbst hat, er  es aber irgendwie noch auf den Computer leiten musste, damit alles objektiv und wissenschaftlich auszuwerten war. Bei dem Helm sendete das rotierende Objekt einen Laserstrahl Richtung Wand, und dieser wurde dann mittels Radar wieder reflektiert, um den Abstand zu ermitteln. Dies wurde dann alles an den Computer geschickt, und dort befand sich ein Programm, das so eingerichtet war, dass es Abstände in Tonhöhen wiedergab. Dies wurde dann an einen Lautsprecher geschickt, der die Töne von sich gab. Bei der Brille wurde ein Laser an die Wand geschickt, und das Programm befand sich bereits in der Brille, und von dort wurden auch die Töne generiert  und   auch gleich an die Ohren abgegeben. Um aber alles korrekt auswerten zu können, so hatte ich es irgendwie verstanden, wurde die Information noch einmal auf den Computer geleitet. Ich war dann schon so geistig am Limit, dass ich diese Erklärungen nicht mehr wirklich ganz verstanden hatte. Ich hoffe aber, dass sie halbwegs stimmig sind.

 

Zunächst einmal kamen wir in den ersten Raum, und da ich ja noch einen kleinen Sehrest habe, konnte ich zumindest erkennen, wo die Fenster waren. Dann ging ich los, und ich merkte schon anhand der Akustik, dass in dem Raum die Wände einmal weiter und einmal näher auseinander waren. Anhand der Tonhöhen konnte ich feststellen,  wie weit ich von der Wand weg war, aber auch so merkte ich, wann ich mich der Wand näherte, denn man kann, auch wenn man selbst auf eine durchsichtige Scheibe zuläuft, nicht wirklich dagegen Rennen, da man das vorher schon spürt und automatisch stoppt. Ich durfte auch die Hände und die Füße benutzen, und unten hervorstehende Gegenstände hat  der Student mir dann angezeigt, denn das Gerät kann ja immer nur eine Zeile lesen, und man müsste dann den Kopf nach oben halten, um weiter oben oder weiter unten befindliche Gegenstände auszumachen. Denn es wurde ja immer nur eine Zeile gescannt. Den Raum hatte ich relativ schnell erfasst, dessen Form, dessen Eigenheiten, und wie er gebaut war. Somit konnte ich das Modell relativ schnell aussuchen, besser gesagt ich hatte nur die L-förmige Struktur erkannt, habe aber nicht bemerkt, dass ein Modell an der falschen Seite die Fenster hatte, wohingegen es nur ein Modell gab, welches die Fenster an der korrekten Seite hatte. Denn ich hatte vergessen, auch die Längsseite der L-Modelle einmal sorgfältig ab zu tasten. Danach sollte ich bewerten, wie praktisch das System war. Ich schlug vor, vielleicht eine App zu programmieren, die man auf seinem Smartphone hätte, sodass man nur das Smartphone mitnehmen müsste, und anstatt des Helms mit dem oben rotierenden Propeller könnte man sich um die Brust ein Kästchen hängen, weil dort die Vibration nicht so störend ist wie am Kopf. Dann hätte man auch noch gleichzeitig eine schöne Massage. Dann würde das Ganze etwas kleiner werden. Sonst könnte man es ja gar nicht mitnehmen, denn mit einem Helm auf dem Kopf und einem Gegenstand, der sich darauf dritte, würde man aussehen, als käme man vom Mars.

 

Danach gingen wir in einen anderen Raum, wo ich dann diese Hulu-Brille ausprobieren sollte. Wahrscheinlich hatte meine Konzentration schon nachgelassen, denn ich verfüge über ein extrem schlechtes Arbeitsgedächtnis und auch über sehr geringe Ressourcen. Somit war ich dann schon etwas mehr durcheinander, und der Raum hatte auch wesentlich mehr Türen. Irgendwann hatte ich diesen Raum auch verstanden, und nach etwas längerer Zeit konnte ich dann auch das richtige Modell auswählen. Dann haben wir festgestellt, dass ich die Brille ganz falsch auf der Nase hatte, und sie wäre wesentlich komfortabler zu tragen gewesen, hätte ich sie gleich richtig aufgesetzt. Durch meine zahlreichen Operationen an der Nase war ich dort auch extrem empfindlich. Auch hier machte ich dann einige Vorschläge, man könne zum Beispiel auch Knochenleitkopfhörer benutzen, damit man den Straßenverkehr auch noch hört, und man könnte die Brille wesentlich kleiner machen und sie auch wieder mit einer App auf einem Handy verbinden. Ich schlug auch vor, dass die Probanden nicht immer zuerst in den einen und dann in den anderen Raum geführt würden, denn wenn die Konzentration nachlässt, würde man dann immer mit einem der Hilfsmittel schlechter zurechtkommen, was dann das Ergebnis  verfälscht, weil sich ja die körperlichen  Bedingungen  mittlerweile  geändert hätten. Man sollte also immer mal die Brille in dem einen und den Helm in dem anderen Raum testen, oder man sollte immer mal mit dem einen Raum und mal mit dem anderen beginnen, um die Gegenprobe zu machen. Ich glaube aber, dass er gar nicht mehr so viele Probanden braucht, um das noch berücksichtigen zu können. Wir machten dann noch einige Fotos, die ich bei Facebook eingestellt habe. Ich finde es lustig, solche futuristischen Dinge auf dem Kopf oder an den Händen zu haben, und mich in diese Welten zu begeben, und mich einmal auf so ein spannendes Experiment einzulassen. Es fühlt sich an, als würde man eine Reise in die Zukunft machen. Ganz die Journalistin.

 

Leider ergab sich auch wieder ein Wermutstropfen, denn während des Interviews stellte ich mit Schrecken fest, dass sich etwas an meine Mikrofon gelöst hatte, sodass der Kopf des Mikrofons nur noch an seinem Kabel hing , aber die Aufnahme hat trotzdem noch geklappt. Der Student, der zuvor Tontechniker war, meinte, in Kürze würde das Kabel abreißen, da das schützende Teil, welches vorher darum herum war, wohl abgegangen war. Die Verbindung bestand noch, aber ohne den Schutz würde das Kabel nicht länger halten. Im Moment gehen wieder ziemlich viele Dinge kaputt. Auch meine Regenjacke hatte sich während der starken Regengüsse in den letzten Tagen zersetzt, und meine Schuhe gehen an den Spitzen kaputt, jetzt auch noch das Mikrofon. Materialermüdung, warum ist bei mir das Material immer so besonders müde? Ich werde mir bald ein neues Mikrofon beschaffen müssen, ehe das alte ganz kaputt ist, damit ich nahtlos ein neues Mikrofon habe. Leider gibt es beim Milestone, den ich als Aufnahmegerät benutze, nur drei passende  und geeignete Mikrofone. Ich hoffe, dass ein Händler bei mir in der Nähe dieses Ding auftreiben kann.

Ich bin  gespannt, ob dem Professor noch weitere interessante Dinge einfallen. Eines weiß ich aber sicher, sobald der erste elektronische  Führhund auf den Markt kommt, bin ich eine der ersten, die ihn ausprobiert. Egal, ob ich dazu nach Finnland reisen muss, wo der Prototyp gerade hergestellt wird, oder noch weiter. Dann werde ich auch wieder in unserer Radiosendung berichten. Da ich ja laut meines Mobilitätslehrers und gemäß einer führende Trainerin, die sowohl  Begleithunde für blinde als auch für Autisten ausbildet, nicht für einen Blindenhund geeignet bin , muss ich darauf warten, bis ein elektronisches Modell entwickelt wird. Ich hoffe, dass ich das noch erleben werde.

Ärger rund ums Handy


mit meinem Handy kann ich alles machen, WhatsApp, Facebook,  Einträge in meinem Kalender, Musikhören, Podcasts abonnieren, meine Medikamente und meine Blutdruck- und Gewichtskurve verwalten, E-Mails verschicken, alle Nachrichtendienste nutzen, Geschäfte in meiner Nähe suchen, Öffnungszeiten abfragen, das Wetter erfahren, meine Bankgeschäfte erledigen, sogar Text einscannen und mir vorlesen lassen, herausfinden, wo der nächste Geldautomat ist, der mit meiner Bank in einem Netzwerk zusammengeschlossen ist, den Strichcode von Produkten erkennen und die  Umweltschädlichkeit  von Produkten  erfahren, Hörbücher hören, ich Fahrkarten kaufen, Fahrpläne lesen, waren im Supermarkt bestellen, und vieles mehr.

 

Nur eines kann mein Handy nicht, nämlich Telefonate entgegennehmen, da es eine intelligente Anrufverwaltung hat, die leider nur einen IQ von 30 besitzt. Ich kann zwar hinaus rufen, sowohl mit den Tasten als auch vom Telefonbuch aus, als auch durch ein sprechen der einzelnen Ziffern, aber sobald jemand anruft, bin ich verloren. Zum Glück habe ich eine Flatrate, sonst würde ich mich dumm und dämlich zahlen beim  Zurückrufen. Aber das Hinaus rufen klappt dann auch nicht, denn dann blockiert das Handy. Irgendwie spürt dieses Ding, dass ich unter Stress stehe, und dann  verhakt es sich komplett. Manchmal schaltet es sich dann sogar aus. Ich werde dann fast verrückt, da ich weiß, der Anrufer wartet jetzt und glaubt womöglich, dass ich gar nicht da bin oder ihm nicht sprechen wollte. Dann stehe ich da und rufe: „ich kann nicht abnehmen. „Würde ich jetzt drei Zentner wiegen, würde ich auf der Straße stehen und rufen, dass ich nicht abnehmen könnte, würde man das anders verstehen.  Da  alle Smartphones  nur  über  den  Bildschirm  Telefonate   entgegennehmen lassen, gibt es also  kein Handy, mit dem  man  abnehmen kann….

 

Da mir das mit der Zeit zu viel Stress verursacht hat, habe ich beschlossen, mir ein altmodisches Tastenhandy zu besorgen, aber eine Rückkehr zur Taste würde mir als Kapitulation erscheinen. Denn jeder sagte mir, Du bist doch viel zu jung für ein Tastenhandy. Die anderen Funktionen, die ich oben aufgezählt habe, möchte ich ja weiter nutzen können. Somit habe ich mich erkundigt, es gibt die Möglichkeit, zwei SIM-Karten für die gleiche Nummer zu haben, was man Multisim nennt.

 

Wenn ich am Morgen aufstehe, ist meine Feinmotorik noch wesentlich schlechter, sodass ich dann meine Blutdruckwerte und mein Gewicht, die ich aufgrund meiner Transplantation dokumentieren muss, überhaupt nicht eintragen kann. Das machte mich zuweilen so wütend, dass ich mit der Faust heftig gegen das Handy klopfte. Das hat dem Handy wahrscheinlich auch nicht sehr gut getan. Auch der Fingerabdrucksensor hat nicht mehr richtig funktioniert. All dies machte mich total wütend und hilflos.

 

Wir stellten dann fest, dass wahrscheinlich das Silikon der Handyhülle ausgeleiert   war, und daher warf ich die alte Hülle weg und bestellte eine neue. Auf einmal merkte ich, dass der Deckel von meinem Handy hinten abgegangen war und etwas  Weg stand. Ich dachte, das käme  davon, dass es jetzt keine  schützende  Hülle mehr   hatte, das kann man doch sicher mühelos kleben. Irgendwann hörte ich dann auch die  Meldung, dass die Temperatur des Handys zu hoch war, so nahm ich es vom Netz.

 

Die Batterie meiner Wanduhr war wieder leer, so kam mein technisch versierter bekannter vom Tauschring. Ich bat ihn, das Gehäuse des Handys wieder zusammen zu kleben. Er schaute hinein und meinte, der Akku sei dick geworden, ich müsse unbedingt einen Spezialisten aufsuchen. Somit fragte ich im Handy nach, gab das Modell an, erhielt Auskünfte, welcher Händler in meiner Nähe war, und wann er geöffnet hatte. Das konnte das Handy alles noch leisten. Ich fuhr also sofort mit dem Taxi hin.

 

Als ich dort ankam, erklärte mir der  Spezialist, dass aufgrund von Altersschwäche sich Elektrolyte in dem Lithium Akku bilden, dadurch entstehen Gase, der Akku wird dick, und wenn dann jemand etwas heftig gegen die Handtasche schlägt oder im Gewühl jemand dagegen Haut, könnte es eine Stichflamme geben, die sofort Verbrennungen dritten Grades verursacht. Ich hatte also Glück, hätte ich noch einmal auf das Handy geklopft,  wäre mir wahrscheinlich eine Stichflamme ins Gesicht geschossen. Somit ließ ich das Handy dort, damit er den Akku austauscht, was nur 50 EUR kostete. Beim Ursprungspreis des Handys war das relativ günstig, und es lohnte sich noch, obwohl das Handy „schon „drei Jahre alt ist. Ein neues wäre  mir jetzt zu teuer gewesen, zumal ich mir ziemlich viele neue Dinge angeschafft hatte, und meistens dann wertvolle Sachen kaputtgehen, wenn man all sein Erspartes ausgegeben hat.

 

Ich fragte den Spezialisten, ob es auch eine SIM-Karte gibt, die mit derselben Nummer in zwei Handys einzulegen ist. Er meinte, ja, dass hieße Multisim, und dann würden beide Handys auf einmal klingeln. Somit rief ich also bei meinem mobilen Anbieter an, und man erklärte mir, ich müsse aus meinem Smartphone die SIM-Karte entfernen lassen, ich bekäme dann zwei ganz neue SIM-Karten, eine Haupt-SIM und eine neben-SIM . Die könnte ich dann in das Oma-Handy, wie ich es nannte, einlegen lassen. Ich dachte mir, das ist praktisch, denn wenn ich das Handy abhole, kann er ja gleich die Haupt-SIM einlegen. So bat ich den Mobilfunkbetreiber, mir die Karte bis Dienstag zu schicken, denn dann würde das Handy wieder flott sein, da der Akku dann erneuert worden wäre, und ich hätte gleich jemanden, der  mir die  neue  SIM  einlegt.

 

Am Dienstag rief dann auch der Spezialist an und meinte, das Handy sei fertig, ich könne es jetzt abholen. So schaute ich in meinem Briefkasten, tatsächlich, beide SIM-Karten waren da. Ich jubelte schon innerlich, aber jetzt zwar noch eine Hürde zu nehmen, ich musste beim Mobilfunkbetreiber anrufen, damit ich die Geheimzahlen für die beiden SIM-Karten sowie die PUK erfahren würde. Ich bezweifelte, dass man mir am Telefon diese geheimen Daten mitteilen würde. Aber als ich das Hotline Kennwort angab, erklärte mir der Mann am Ende der Leitung, er müsse das noch über den Computer heraussuchen. Er konnte mir zumindest schon sagen, welches die Hauptkarte und welches die neben Karte sein würde. Als er aber dann versuchte, die Geheimzahl herauszufinden, streikte der Computer bei dem Mobilfunkanbieter. Ich dachte, das kann doch jetzt wirklich nicht sein, jetzt hat alles so gut geklappt, und jetzt muss Luzifer noch mal eingreifen.  Der Call-Center-Mitarbeiter bat mich, in 3 Stunden wieder anzurufen. Das Problem war nur, dass ich dann nicht zu Hause sein würde, und ohne die PIN könnte ich mein Handy, um dort anzurufen, damit ich genau diese PIN erfahren würde, ja gar nicht nutzen, um bei ihm  anzurufen. Und jetzt hätte ich jemanden, der mir  die Karte einlegt, und  macht das jetzt was,  wenn man die Karte ohne  PIN  einlegt? Er meinte, ich könne mir jetzt die SIM-Karte ruhig einlegen lassen, wenn ich nur jetzt die Möglichkeit hätte, und ich könne dann das Handy erst mal ausschalten, und sobald ich es einschaltete, würde ich dann gebeten, die PIN einzugeben. So fuhr ich mit dem Taxi zu dem Handy-Spezialisten, und der legte die neue SIM-Karte ein. Er gab mir die alte Karte in einem kleinen Tütchen mit. Ich klagte, dass ich doch dauernd diese Probleme hätte, und mir immer der Teufel einen Strich durch die Rechnung macht. Da meinte er, ihm ging es ja genauso, er habe eine Rückzahlung über 10.000 EUR an Steuern erwartet und nur 4000 erhalten. Da dachte ich, das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. Mein Taxifahrer meinte, er wäre froh, wenn er überhaupt etwas zurückbekäme. Und ich wäre froh, wenn überhaupt mal irgendwas funktionieren würde.

 

Ich rief dann schon nach 1 Stunde bei dem Mobilfunkanbieter an und meinte, ich müsse dann weg, daher müsste ich jetzt schon die PIN wissen. Der andere Mann konnte dann trotz der Computerprobleme die beiden Geheimzahlen herausfinden, und er gab mir alles sofort. Ich traute mich aber noch nicht, jetzt sofort das Handy einzuschalten, um die PIN einzugeben. Das war auch gut so, denn in der E-Mail, die ich später lesen sollte, hieß es, man solle 1 Stunde warten. Wahrscheinlich dauert es so lange, bis das Handy tatsächlich freigeschaltet ist.

 

An diesem Tag ging ich mit einer Kollegin aus unserer Theatergruppe zu einer mobilen Bürgerversammlung. Dort ging es um das Thema Inklusion, und wir wurden zu verschiedenen Einrichtungen gefahren, wo Behinderte ein Café betreiben, Pflanzen züchten oder den Honig von Stadt im kann schleudern oder von Obstbauern das Obst entgegennehmen, um Saft daraus zu machen. Diese Stelle fanden wir besonders schön, denn es gab einen Laden, den wir leider nicht besuchen konnten, denn der Wagen rollte wieder. Der Wagen war ein Bus unserer Verkehrsgesellschaft, denn eigentlich hatte meine Bekannte mich für die Fahrt mit der Rikscha angemeldet. Da ich aber sehr schnell reisekrank werde, und schon einmal die Erfahrung hatte, mit einer Rikscha über Pflastersteine zu fahren, lehnte ich ab. Es hätte noch Motorräder mit Beiwagen, Tandems  und Fahrräder gegeben. Die Rollstuhlfahrer  fuhren dann bei uns mit dem Bus. Der Bus war riesengroß, es gab aber höchstens 5-7 Passagiere.  Wir wurden zu einer  Stolperfalle für Rollstuhlfahrer  geführt, wo es eine Diskussion  mit  unseren  Stadträten  gab. Denn  es müssen die  Belange von  Rollstuhlfahrern, Blinden, Fußgängern  und Fahrradfahrern  gleichermaßen  im Blick behalten werden.  Danach ging es noch zu einer  Vorzeigehaltestelle, wo wir über den Zustand vieler  anderer  Haltestellen  debattierten. Am Ende wurden wir dann noch zu einer Behindertenwerkstatt gefahren, wo wir dann noch das Theaterstück einer inklusiven Theatergruppe an hörten, und danach endlich gab es ein kaltes Buffet, da mir der Magen schon am Boden hing. Wie wir nach Hause kamen, mussten wir selbst herausfinden, zum Glück habe ich ja die Taxischeine.

 

Zuhause angekommen schaltete ich dann das Handy ein, und ich war so aufgeregt, dass ich mich dauernd vertippte. Irgendwann hat es dann geklappt, und ich war in der Lage, die neue PIN einzugeben. Mein Handy verlangt dann auch noch ein Kennwort, damit ich es entsperren kann, und irgendwann schaffte ich auch das. Somit konnte ich dann erleichtert meiner Kollegin von der Theatergruppe eine WhatsApp schicken, dass alles geklappt hat, das Handy wieder geht, und ich gut zu Hause angekommen war.

 

Am nächsten Tag fiel der Mobilfunk wieder aus, und ich war total erschrocken. Nachdem ich es aber dann wieder  aus- und nochmals angeschaltet hatte, ging auch der Mobilfunk wieder.

 

Am nächsten Tag ging ich zu einem weiteren Experiment, dass im Rahmen der Forschung bezüglich virtueller Realität für blinde an unserer technischen Hochschule gemacht wurde. Mittlerweile war nämlich das Oma-Handy auch schon angekommen. Ich war nicht in der Lage, die SIM-Karte dort einzulegen oder den Akku in das Fach zu stecken, da ich noch nicht mal den Deckel abheben konnte. So dachte ich, der Student, der uns und unsere Reaktionen auf all diese Experimente untersucht, könne das ja für mich machen. Das hat er dann auch getan. Er hat mich dann mal mit seinem Handy angerufen. Leider klingelte erst das Oma-Handy, ich hätte aber kaum Zeit gehabt, abzuheben, bevor das Handy  zu klingeln  aufhörte, und das Smartphone zu klingeln anfing. Als ich dann zu Hause war, rief ich noch mal von meinem Festnetz auf meinem Handy an,  da haben beide parallel geklingelt. Ich hoffe nun, dass das klappt. Der Ton des Oma-Handys ist laut und schrill, wahrscheinlich ist der für Schwerhörige alte Menschen eingestellt. Man kann hören, was man an Zahlen eintippt, aber die Menüs sind nicht mit Sprache unterlegt, sodass ein Sehender mir das alles einstellen muss. Nachdem es sich ja nur um ein Zweithandy handelt, und ich damit nur abheben oder abnehmen will, ist mir das egal, die Hauptsache, der Klingelton ist halbwegs erträglich, ich kann meine Telefonate beantworten, und ich kann dann auch mal das Smartphone zum Laden zu Hause lassen, wenn ich nur ganz kurz unterwegs bin. Heutzutage traut man sich ja gar nicht mehr, ohne Handy aus dem Haus zu gehen, ich frage mich, wie wir das früher ausgehalten haben.

 

Ich hoffe, dass dann, wenn es drauf ankommt, der Einsatz des Tastenhandys funktioniert, und diese Lösung halbwegs brauchbar ist. Gott sei Dank ist der ganze Ärger rund ums Telefon jetzt vorbei. Der Spezialist sagte mir noch, ich solle das Smartphone immer zwischen 20 und 100% laden, denn das Handy würde Strom verbrauchen, nur, um immer wieder nachzufragen, wie voll es wäre. Vielleicht schont das auch langfristig den Akku, und er bläht sich nicht wieder auf, wenn ich das Handy nicht dauernd am Netz habe, wie ich es früher gemacht habe, in der Annahme, dass ich dann nicht dauernd nachladen muss. Die Befürchtung, draußen zu sein und dann kein Handy zu haben, weil der Akku leer war, wird sich ja jetzt sicher zerschlagen, wenn ich zwei Handys habe. Bei dem altmodischen Handy hört man allerdings nicht, ob der Akku voll ist, aber wahrscheinlich muss man es nur einmal die Woche laden, weil es ja ein altmodisches Tastentelefon ist.

 

Jetzt hoffe ich, dass alles funktioniert, und meine theoretischen Überlegungen in der Praxis umsetzbar sind. Und ich hoffe, dass mein Smartphone sich nicht wieder aufbläht, und dass bald die neue Hülle kommt.  Rund um den Versand  gibt es dann sicher auch wieder  eine Menge  an  Dingen zu berichten. Denn das Ding kommt  irgendwo aus China  und braucht  für seine Reise nach Europa  mehrere Wochen.

Samstag, 10. August 2019

Mein schlechtestes Musikfestival aller Zeiten


Bei uns findet alljährlich ein Musikfestival statt, auf das ich mich jedes Jahr riesig freue. Bisher habe ich fast noch nie eines davon verpasst. Es handelte sich ursprünglich um ein Treffen von Liedermachern und auch von Folkbands. Das hat sich aber ziemlich ausgeweitet, sodass auch Popgruppen oder Kabarettisten kommen.

 

Es gibt immer ein Motto, allerdings ist es so, wenn das Motto ein Instrument ist, wird meistens nicht sehr viel draus. Dieses Jahr war das Motto Akkordeon. Mich erinnerte das an diese fürchterlichen Akkordeonspieler in der Fußgängerzone, obwohl es wunderschöne Musik mit Akkordeon gibt.

 

Ich durchforstete also mit meiner Helferin das Programm, das ich dieses Mal wieder in gedruckter Form erworben hatte, da es jedes Mal so umständlich war, auf der Homepage nachzuschauen und dann jedes Mal wieder zu YouTube zu wechseln, sich die Sachen anzuhören, dann wieder auf die HPO  und dort  dann wieder ins Programm zu gehen und wieder umzuschalten usw.

 

Die Textbeschreibungen der Gruppen in diesem Programm sind hanebüchen, ich frage mich jedes Mal, was die geraucht haben, oder was man dienen gegeben hat, ehe sie diese Gruppen beschreiben. Mir reicht eigentlich das Line ab, also die Besetzungen, die Instrumente, der Stil, mit welchen berühmten Leuten und  in welchen Settings sie schon gespielt haben, was sie für Musik machen, und welches berühmte Lied oder Stück sie vielleicht schon gemacht haben, dass einem bekannt vorkommen könnte. Aber diese Beschreibungen sind dermaßen verschwurbelt, zum Beispiel fand ich dieses Jahr eine Formulierung wie „Humor im Schritt“, wobei meiner Helferin meinte, was Du schon wieder denkst, Du alte Sau. Aber das fragt man sich schon manchmal.

 

Wir hörten uns dann alles bei YouTube an, und ich stellte das Programm zusammen. Ich hatte auch alle Helfer organisiert, wann wer mit mir wohin gehen sollte.

 

Außerdem hatten wir, da wir uns  als Welt Kulturhauptstadt  beworben hatten, auch eine ganze Reihe an Veranstaltungspunkten, die den ganzen Juli überliefen. Ich war schon bei verschiedenen  wie Slams, bei einem Konzert, und auch bei einer Hörspielnacht. Ich hatte allerdings jedes Mal Ärger, da ich die Assistenten zu festen Zeiten sozusagen gebucht hatte, um es mal so auszudrücken, da dies der Sache am nächsten kommt. Die Veranstaltungen begannen aber immer zu spät, sodass wir früher gehen mussten, und ich das Ende nicht mehr mitbekam. So habe ich ein Fax an die Veranstalter geschickt und gemeint, sie sollten mal dran denken, dass es Menschen gibt, die auf Assistenz angewiesen sind, die ihren Zug kriegen müssen, und die am nächsten Tag wieder raus müssen, weil vielleicht auch einige Menschen noch arbeiten. Die Hörspielnacht fing dann sage und schreibe auf die Minute an, und ironischerweise waren dann wir es, die zu spät waren. Viel verpasst hatten wir allerdings noch nicht ,  und ich konnte  alles noch in vollen Zügen und sogar  mit Kopfhörern  genießen, da  bei der Aufnahme  Kunstkopfmikrophone  benutzt worden waren, um einen besonders räumlichen  Klang  zu  bewirken.

 

Wir wollten vor  Beginn des  Musikfestivals noch zu einer offenen Bühne der Weltkulturhauptstadtbewerbung, allerdings war es an diesem Tag extrem heiß. Die Leute  für  die Bühne hatten sich nicht angemeldet, sodass niemand wusste, ob überhaupt jemand kommt. Ich bin also mit meinem Assistenten dort hin, danach wollten wir eigentlich dann zu diesem Festival. Aber auf der offenen Bühne war niemand, und man konnte uns nur einen geretteten kalten Kaffee anbieten. So sind wir wieder nach Hause und haben uns entschieden, einige bürokratische Dinge zu Hause zu erledigen. Nachdem wir zu Hause dann einen warmen Kaffee getrunken hatten, der übrigens auch aus fairem Handel stammte, fuhren wir dann noch mal los, in der Hoffnung, dass dieses Mal vielleicht jemand auf der offenen Bühne singen würde. Natürlich haben wir mal wieder die Straßenbahn verpasst. Ich dachte, da kommt ja  sowieso gleich die nächste, daher warten wir. Als aber keine Straßenbahn kam, entschied ich, dass wir jetzt zur U-Bahn laufen würden. Kaum waren wir einige Meter gegangen, kam die Straßenbahn. Wir waren aber schon zu weit weg, um sie noch zu erwischen. Somit fuhren wir zur U-Bahn zu offenen Bühne, aber wieder war niemand da. Wir beschlossen also, nun direkt zu diesem Festival zu fahren. Aber nun kam eine Durchsage in der U-Bahn, wegen eines Rettungseinsatzes fuhr die nächste Stunde keine U-Bahn mehr. Somit beschloss ich, dass wir jetzt aufgeben, denn ich dachte, es bringt doch nichts, dauernd durch die Gegend zu fahren, alles zu verpassen, sämtliche Transportmöglichkeiten nicht zu erwischen, und dann am Ende keine Musik zu haben. Ich war dann schon todmüde, meine Tasche wog gefühlte zwei Zentner, und ich wollte nur noch nach Hause. Meinem Helfer ging es nicht anders.

 

Wir hatten uns verabredet, und ich würde am nächsten Tag um 13:00 Uhr an einer U-Bahnhaltestelle in der Stadt stehen, wo er mich abholen sollte. Ich hatte aber vergessen, dass er nicht zu mir nach Hause kommen würde und wartet auf ihn. Dann läutete mein Telefon, und ich kann ja leider nicht abnehmen und nicht abheben. Beides trifft es nicht richtig, ich kann zumindest das Telefonat nicht entgegennehmen. Die intelligente Anrufverwaltung funktioniert einfach nicht. Somit rief ich ihn dann an und sagte, ich würde bald da sein.  Es gab aber eine Baustelle auf dem Weg zu meiner U-Bahn-Haltestelle, was ich nicht wusste, und so wurde ich vom Weg abgebracht, ohne es zu merken. So  verlief  ich mich  und wunderte mich, dass ich schon seit Tagen dauernd in die falsche Richtung gelaufen war. Ich fürchtete, dass ich in  puncto  Orientierung irgendwie einen Rückfall erlitten hatte, da ich am Anfang, als ich dort einzog, massivste Schwierigkeiten hatte, zur U-Bahn zu finden. Ich hatte schon Angst, dass das jetzt so bleiben würde. Diese Ängste schilderte ich auch meinem Assistenten, der hörte aber nicht sonderlich viel zu.

 

Irgendwann war ich dann sauer, weil ich wollte, dass jemand einmal meine Befürchtungen verstehen könnte, und ich nicht immer alleine mit all diesen Quatsch sein müsste. Immerhin sind das doch angeblich Pädagogen oder gewollte Pädagogen, dann müssen Sie ja auch mal etwas aushalten. Er meinte plötzlich, dass er leider nur bis 17:00 Uhr bleiben könnte, da er eingeladen sei.

Wir hatten eigentlich ausgemacht, dass er mich bis 23:00 Uhr begleitet. Er hatte zwar  zwischendurch einen Termin, da irgend eine Sicherheitsübung für die Assistenten durchgeführt werden würde. Er meinte aber, er könne diese Übung auch noch an einem anderen Datum machen. Er hatte zwar niemanden erreicht, um abzusagen, aber er sagte, das sei ihm jetzt auch egal, er würde mit mir bis 23:00 Uhr dortbleiben. Auf einmal meinte er, er sei privat eingeladen, und ich sagte, wer zuerst kommt, malt zuerst. Hättest Du mir gleich Bescheid gegeben, dass Du nicht bis 23 Uhr  mitkommen kannst, hätte ich mir jemand anderen gesucht. Jetzt muss ich allerdings mit Dir um 17:00 Uhr nach Hause, da ich jetzt auf die Schnelle keine andere Assistenz bekomme, und in dem Gewühl komme ich alleine nicht zurecht. Ich sagte ihm, er könne doch nicht einfach einen Job annehmen und dann sagen, tut mir leid, ich kann doch nur bis 17:00 Uhr. Ich sagte, sie zu, dass Du einen Ersatz für Dich findest, egal wen, ich gehe mit jedem, aber ich brauche jemanden, und eigentlich ist das nicht korrekt, mich dann einfach im Stich zu lassen. Er meinte, ja, das sei sein Fehler. Er rief dann an und fand aber niemanden. Er sagte, er würde mich dann also für die Übung irgendwo lassen, und dann würde er wiederkommen, um mich abzuholen.

 

Wir wurden dann bei der einen Veranstaltung reingelassen, eigentlich sind da sehr viele Sicherheitsleute, die die Leute abzählen, aber wir hatten Glück, dass sie uns einließen,  da einige wieder rausgingen.

 

Danach gingen wir einen Kaffee trinken, und ich war total Happy, dass dieses eine Café, das früher so gut war, und zwischendurch einen so schlechten Besitzer hatte, wieder in guten Händen war. Wir haben dort sehr gut gegessen, und mittlerweile hatte auch ein Freund angerufen, den ich immer nur bei diesem Festival sehe. Wir haben uns  vor  fast 20 Jahren  dort  kennen gelernt, weil wir uns zufällig  laufend über den Weg liefen,  und selbst dann, wenn wir uns geplant an irgendeiner Stelle verabreden, laufen wir uns schon vorher zufällig vorher über den Weg. Er wohnt bei mir in der Nähe, und wir haben uns noch nie in der U-Bahn getroffen, aber genau um die Zeit herum, als das Festival stattfand, haben wir uns letztes Jahr zum ersten Mal an der U-Bahn gesehen, obwohl ich schon seit 2017 dort wohne. Einmal wollte er mich dann zum Essen einladen, und ich sagte zu, und urplötzlich erwischte mich eine Grippe, die binnen 3 Stunden zuschlug. Ich hatte schon befürchtet, dass er sauer wäre und mir nicht glauben würde, wobei mir das so peinlich war, dass ich so blitzschnell eine Grippe bekam. Diese Grippe hat dann auch eine Weile gedauert. Somit hatten wir jedes Mal Pech, wenn wir uns unter dem Jahr verabreden wollten. Er rief also an, und ich sagte ihm, dass wir in diesem Café saßen, und ob er  denn kommen   wollte. Ich sagte zu meinem Assistenten, wenn Du Glück hast, übernimmt er mich, und wir können dann zusammen gehen, und Du bist sozusagen frei.

 

Als der bekannte dann kam, meinte er, er habe ein Antibiotikum genommen, er wüsste noch nicht, ob er die ganze Zeit bleiben könnte. Der Assistent  und er tauschten  Telefonnummern aus, und er würde  den Bekannten  ca. um 19 Uhr anrufen, um  nachzufragen, ob  er mit mir dort bleiben würde, oder ob ich ihn dann  bräuchte. Er ging dann weg, und ich erzählte dem Bekannten, dass ich das unfair finde, dass jemand mir bis 23:00 Uhr zusagt und dann bis 17:00 Uhr bleibt. Sonderlich beeindruckt hat ihn das nicht. Das kenne ich ja schon, dass bei mir selbst krasse Schnitzer oder ziemlich grobe Klopse einfach so locker hingenommen werden, bei denen man bei anderen schon ausflippen würde. Aber ich dachte, immerhin hast Du jetzt jemanden, der mit Dir geht.

 

Wir gingen dann nach dem Kaffeetrinken in ein Konzert, aber das war so schrecklich und so laut, dass ich sofort wieder flüchten wollte.  Während  des Sound-Checks hatten wir eine Bekannte von meinem Bekannten wiederum getroffen, und ich erzählte ihr, dass ich schon öfter an diesem Veranstaltungsort war, dass aber bei bezahlten Konzerten Stühle dort stehen. Wir hatten aber dennoch damals keinen bekommen. Sie meinte, wenn man rechtzeitig kommt, bekommt man auch immer einen Stuhl. Ich erklärte ihr fünfmal, dass wir immer rechtzeitig da waren, aber wie das bei mir immer so ist, sprang sie nicht von ihrer Spur raus, und sie sagte immer nur wieder, dann muss man eben rechtzeitig  da sein. So etwas passiert mir immer, die anderen sind wie eine Schallplatte und können die Spur nicht mehr wechseln. Einem anderen würde man sagen, nun, dann weiß ich auch nicht,  dann hattet  Ihr  einfach Pech. Ich muss immer den Ruf auf mir sitzen lassen, ungeduldig, unpünktlich, unachtsam oder planlos zu sein. Dass ich einfach so Pech habe, kann sich keiner vorstellen.

 

Wir sind dann nun endlich in dieses Restaurant gegangen, in das er mich schon immer einladen wollte. Eigentlich hatte ich zwar keinen Hunger und wollte noch auf ein anderes Konzert. Dann hat mir aber der Salat mit Putenbruststreifen doch geschmeckt. Er hat mich zum Kaffee und auch in dieses Restaurant eingeladen, was ich sehr nett fand.

 

Abends gingen wir dann in verschiedene Konzerte, aber er hat mich wieder abgeholt. Das war das erste schöne Konzert, besser gesagt dass andere, in dem ich als  erstes mit dem Assistenten war, war auch nicht schlecht gewesen. Aber dieses Konzert hier schlug alles, ich wurde förmlich aus dem Sitz hochgerissen, und ich war wieder jung, ich tanzte wieder, es war wieder so, als wäre ich nie krank. Es war wirklich wunderbar. Danach war ich natürlich todmüde, da ich die schwere Tasche die ganze Zeit bei mir hatte, und da ich halt doch nicht mehr jung bin. Aber die Musik macht mich all das vergessen.

 

Ich rief dann meinen Bekannten an, weil ich unbedingt wollte, dass es sich die tolle Musik noch anhört. Ich war gerade schon beim CD stand, aber er meinte, dafür haben wir jetzt keine Zeit mehr, das kriegst Du überall, ich bringe Dich noch nach Hause. Das fand ich total nett.

Auf dem Nachhauseweg stellte sich dann auch heraus, dass der Grund, weshalb ich mich in der letzten Zeit dauernd verlaufen hatte, eine Baustelle war.    Mein Bekannter bestand darauf, dass ich das jetzt alleine übe und ging hinter mir her und lieferte mich dann noch sicher zu Hause ab.

 

Am nächsten Tag hatte ich mich mit einer Assistentin verabredet, die ich schon ein ganzes Jahr nicht mehr gesehen hatte. Sie hatte einen schweren Unfall, und ich freute mich auf sie, dass wir nun wieder was zusammen machen würden. Sie kam also in meine Wohnung, und erst einmal zeigte ich ihr alle Neuerungen, die sich bis dahin ergeben hatten, und dann gingen wir los. Natürlich haben wir mal wieder die U-Bahn verpasst.

 

Als wir dann bei dem Veranstaltungsort waren, waren wieder die Sicherheitsleute dar. Sie sagten, immer nur eine könne rein, aber ich sagte, uns gibt es nur im Doppelpack, wenn einzelne Personen reingelassen werden, müssen sie erst die dran nehmen, und wir warten, bis zwei rein dürfen. Sie meinte, sie sind Begleitperson, o. k., sie können rein. Irgendwann waren wir dann  drin.

Nach dem Konzert gingen wir wieder in das tolle Café, in dem ich am Vortag schon gewesen war. Ich hatte aber einen so großen  Hunger, ich weiß nicht, warum das dieses Mal so extrem war. Wir gingen dann noch in  den Innenhof  eines  Altersstifts, wo klassische Musiker  ein Konzert als Straßenmusiker gaben. Wir hatten am Tag zuvor schon eine ganz tolle Rockband getroffen, das war eines der besten Dinge, die ich dieses Jahr gehört hatte. Wir waren ganz beeindruckt, da zwei ältere Männer sangen, und ich fand das total komisch und lustig. Meine Assistentin filmt immer ganz gerne mal, und sie hat mir dann auch einige der Videos zugesendet.

 

Danach war ich mit der Assistentin verabredet, die mir immer beim Computer hilft. Wir hatten ja zusammen die Konzerte herausgesucht, sie meinte, dieses eine Konzert von  Imarhan, welches auf der großen Bühne stattfindet, möchte sie schon unbedingt gerne hören. Da wir auch andere Konzerte bis 23:00 Uhr ausgesucht hatten, war eigentlich klar, dass sie bis zum Ende bleiben würde. Als sie kam, meinte sie, nein,  das habe sie   nicht gewusst, sie dachte,   der Termin bis  23 Uhr  würde  sich auf  den Vortag beziehen. Sie  habe nicht gewusst, dass  sie  so lange bleiben müsste, sie  habe sich gar nicht an die anderen Gruppen danach  erinnert.  Sie wolle nur dieses Konzert anhören und sonst keines. Sie habe am Vortag zu viel getrunken und ihr Auto bei ihrer Freundin stehen lassen, sie müsse mich sonst irgendwo lassen und das Auto holen und dann wiederkommen. Wieder das gleiche Spiel. Bei mir wiederholt sicher immer alles genau nach demselben Muster. Daher glaube ich, dass alles vorbestimmt ist.

 

Es fing dann aber so stark zu regnen an, und obwohl uns die  Band sehr gut gefiel, entschied ich, dass ich nach Hause wollte. Vor 20 Jahren hätte ich den Regen noch locker ausgehalten und mich durchweichen lassen und hätte   nach dem  Regen so wild getanzt, dass ich  trocken geworden wäre. Aber dieses Mal entschied ich, dass das nicht geht. Es ist  eben doch ein Unterschied, ob man Ende 20 ist, oder ob man Anfang 50 ist, und ob man eine Niere transplantiert bekommen hat oder nicht. Man kann es natürlich nicht replizieren, aber ich glaube, ohne diese vielen Erkrankungen wäre ich zwar auch älter geworden, aber nicht ganz so widerstandsunfähig. Ich wollte aber kein Risiko eingehen. Wir standen noch fast eine Dreiviertelstunde im Regen, und wir mussten dreimal anrufen, ehe dann ein Taxi kam.

 

Zu Hause sprang ich sofort in die heiße Badewanne, sodass ich mich nicht erkältet hatte. Diese Badewanne ist wirklich ein Segen. Danach hörte  es auf  zu regnen, und ich überlegte mir, ob ich noch einmal losziehen würde. Aber meine Assistentin hatte mir gesagt, dass es bis 2:00 Uhr nachts regnen würde, das sei so gemeldet. Somit entschied ich, zu Hause zu bleiben.

 

Als ich dann um Mitternacht  ins  Bett ging, las sich die SMS meines Bekannten, der mir schon um  19 Uhr geschrieben hatte, dass er am Abend erst losgezogen war und während des großen Regens noch gar nicht dort gewesen war. Somit hatte ich gedacht, schade, wenn ich doch noch  einmal gekommen wäre, hätten wir uns noch verabredet und wären gemeinsam in ein  schönes Konzert gegangen. Ich schrieb ihm dann, dass ich diese SMS zu spät gelesen hatte.

 

Am nächsten Tag schickte ich ihm eine SMS und fragte, ob wir mal gemeinsam in diesen russischen Supermarkt gehen würden, der bei uns in der Nähe ist, da wir ja recht nah beisammen wohnen. Da rief er mich an und meinte, er sei gestürzt, er habe einen Sockel eines Baustellenschildes übersehen, da kein Schild mehr drin steckte, und sei der Länge nach aufs Gesicht gefallen und  läge mit einer Gehirnerschütterung oder gar mehr im Krankenhaus. Ich sagte ihm, das war das beschissenste Festival, das wir je miteinander erlebt hatten, und das ich überhaupt je erlebt hatte. Ich dachte, wenn ich mit ihm zusammen gewesen wäre, hätten wir vielleicht einen anderen Weg genommen, weil er dann auf mich hätte achten müssen, oder weil wir dann vielleicht noch etwas angeschaut hätten, und er wäre nicht über  diesen blöden Sockel gefallen. Aber es soll nicht sein, wir beide können unterm Jahr zusammen nicht kommen, es sei denn, wir haben das Musikfestival.

 

Alles in allem kann ich sagen, dass dieses Festival mir überhaupt nicht gefallen hat. Allerdings war das eine Konzert dieser Gruppe total klasse, und auch das Konzert der Liedermacherin  Fee Badenius, die ich am Sonntag mit meiner Assistentin sehen konnte, wo uns dann der Sicherheitsdienst so großzügig reingelassen hatte. Das war die einzige, die ich wirklich unbedingt nicht verpassen wollte. Ich habe auch zwei CDs von ihr gekauft, und sie hat mir eine davon signiert.

 

Ich habe dann später zwei Sachen von der tollen Band  vom Samstagabend namens Bukahara bestellt. Leider war wieder mal der Spruch Gier frisst Hirn am Werke, und meine Assistentin hat mir vorgelesen, dass es für sieben Euro mehr ein Doppelalbum geben würde. Dass da auch Vinyl stand, habe ich vor lauter Gier überhört, denn ich dachte, sieben Euro mehr und gleich doppelt, das muss ich haben. Ich habe dann mit Schrecken bei der Bestellbestätigung erst festgestellt, dass es sich um zwei Schallplatten handelt, ich hatte nicht geglaubt, dass es das wieder oder noch gibt. Ich weiß zwar, dass Vinyl eine Schallplatte ist, doch das hatte ich im Eifer des Gefechts und in der Hitze der Habgier einfach überhört. Ich habe zwar einen Schallplattenspieler, aber ich dachte, sieben Euro mehr für vier mal Aufstehen  und Platte Umdrehen, da will ich doch lieber die CD. Die Schallplatte kam, obwohl ich mehrfach geschrieben hatte, ob sie mir vielleicht nicht doch die CD schicken könnten. Als dann die Schallplatte schon da war, ich sie ausgepackt, die Verpackung vernichtet und die Schallplatte blindengerecht beschriftet hatte, kam die E-Mail, selbst verständlich senden wir Dir eine CD zu, schick die Schallplatte einfach an uns zurück. Ich schrieb denen dann wiederum, dass ich alles jetzt schon ausgepackt und angehört hätte, und dass ich das jetzt so hingenommen und mich damit abgefunden hätte. Diese E-Mail erreichte sie wohl wieder nicht, denn jetzt kam eine eingespeiste CD. Ich werde diese dann zurückschicken und habe denen jetzt mit einer Lesebestätigung eine E-Mail geschickt, dass ich die Schallplatte bereits benutzt hätte, und dass ich nun die CD  wieder originalverpackt an sie zurückschicken würde. Wenn ich schon einmal am organisieren bin, muss ja was schief gehen. Ich habe noch nie eine Bestellung  ohne Pannen  betätigt.

 

Aber die Musik ist wirklich phänomenal, und ich habe im Moment sehr viele CDs bestellt. Ich habe auch eine neue von Synthia  Nikschas, Egoschwein, leider ist aber die von Raul  Midón nicht gekommen, denn die musste irgendwo aus Amerika bestellt werden.  Man schrieb  mir,  dass die Bestellung  noch dauern würde, und ich die  Sache auch  Stornieren könnte. Ich hatte aber gedacht, bist halt mal geduldig, frisst ja kein Brot, wartest einfach, mehr wie nichts passieren kann ja nicht. Aber tatsächlich musste sie dann doch wegen  nicht Lieferbarkeit storniert werden, das Geld habe ich zurückerhalten. Soviel zum Thema, sei nicht immer so ungeduldig.

 

Bisher war es meistens so, dass sich gute und schlechte Festivals abgewechselt haben, nachdem dieses Festival wirklich den Tiefpunkt erreicht hatte, hoffe ich, dass es nächstes Jahr dann wieder umso besser wird.

Sonntag, 4. August 2019

Wieder eine digitale Woche

ich war erstaunt, als ich in einem unserer Newsletter las, dass schon wieder ein digitales Festival stattfinden sollte. Das letzte war mir noch gut in Erinnerung, war es doch erst im letzten Oktober. Ich hatte ziemlich viel Mühe, mir aus dem Programm etwas herauszusuchen, nicht etwa, da die Auswahl für mich zu groß war, ich bin der schließlich nur Anfängerin, und auf diesem Niveau gibt es nicht extrem viele Vorträge, aber dennoch genug.   Das Problem liegt vielmehr immer darin, dass ich nicht verstehe, wie die Seite funktioniert. Die ersten Male wurde ich immer wieder nach oben gehievt, sodass ich jedes Mal wieder von vorne anfangen musste. Bis ich dann kapiert habe, dass die Wochentage jedes Mal mit den gleichen Angeboten beginnen. Ich dachte, ich sei jedes Mal wieder am Anfang des Programms gelandet. Ich brauche immer sehr lange, bis sich das System durchschaue, denn ich kann nur etwas machen, wenn ich exakte Routine  in den Abläufen habe. Jeder Handgriff muss genau gleich und  gut eingespielt sein, weil ich mich nicht so schnell jedes Mal  aufs Neue wieder an ein von anderen  eingerichtetes und vorgegebenes System anpassen kann.
 
Endlich habe ich es dann geschafft, mich durch zu klicken, und ich erhielt auch immer die dementsprechenden Anmeldebestätigungen per E-Mail.
Am Sonntag dem 14. gab es einen Kinofilm. Man hätte schon online bezahlen können, aber ich war zu doof. Immer, wenn ich PayPal angekreuzt hatte, hatte ich dann auf einmal zwei oder gar drei Tickets. Es hat sowieso gedauert, bis ich gemerkt habe, dass man bei dem Bezahlfeld die erste Zahlmöglichkeit sieht und dann über die Eingabetaste mehrere Zahlungsmöglichkeiten hat, bei denen man auswählt, und erst dann weiter gelassen wird. Irgendwann habe ich dann einfach nur das Ticket reserviert, somit konnte ich dann eben auch ohne bezahlen weiter. Allerdings hat er da auch wieder zwei Tickets reserviert. Ich bin einfach zu blöd für so etwas, da nahm ich aber dann Kontakt  zu  der Plattform  auf, die das regelten.
 
Der Film ging um einen YouTuber namens  Adlersson,  der mit seiner  Klicke rechte Inhalte verbreitet, allerdings daraus ein Geschäft gemacht hat. Er selbst sei angeblich nicht rechts. Ein paar Filmemacher haben ihn begleitet,  Die Gruppe  hat  ihnen erlaubt, ziemlich nah an sie heranzukommen, allerdings durften sie keine privaten Aufnahmen machen. Mir kam das vor, als ob man eine rechte Gruppe in ihrem natürlichen Habitat filmen darf, so wie Tierfilmer immer  zu  Beginn  des Filmes sagen, die Tiere haben uns ziemlich nah an sich ran gelassen, allerdings nicht in ihren Bau . Sie waren sehr zutraulich und gar nicht scheu, und wir durften ziemlich nah ihren Alltag beobachten. So kamen mir die Filmemacher vor. Zunächst einmal habe ich bei der Kasse mal wieder gefragt, ob es eine Audiodeskription gibt. Ja, man würde mir die Kopfhörer geben. Zuhause hatte ich die Audiodeskription nicht über die Greta-App  heruntergeladen. Ich wollte das dann im Kino tun, da ich ja 20 Minuten früher da sein musste wegen der Reservierung, und noch eine Saftschorle in der Kneipe nebenan getrunken hatte. Aber natürlich ließ sich die Audiodeskription über die Greta  dann mal wieder nicht herunterladen. An der Kasse sagte man mir, man würde noch Kopfhörer für mich suchen. Dann kam einer der Vorführer in die Kneipe und meinte, es sei überhaupt kein Problem, schließlich hätte ja jeder Film diese Spur. Ich wunderte mich, und ich sagte, eigentlich gibt es auch Filme, die das nicht haben, und bei den Spuren für die Audiodeskription wird ja nicht der Filmton sondern lediglich die Beschreibung wiedergegeben. Den Filmton muss man ja über das Kino hören. Als ich dann in dem Kino saß, hatte ich zuvor auch wieder drauf bestanden, dass unbedingt einer der Techniker neben mir sitzt, bis  es  auch  wirklich klappt.  Das war natürlich  mal wieder nicht geschehen. Auf jeden Fall habe ich dann meine Nachbarn genervt, die dann einen  Vorführer holten, und der stellte dann fest, dass ich die Spur für schwerhörige hatte. Er sagte, er habe nicht gemerkt, dass ich blind sei, er dachte, ich wollte die Spur für schwerhörige. Ich glaube, das war eine Ausrede, denn schließlich hatte ich den Stock, und ich hatte auch erklärt, um was es geht. Aber jedes Mal wird bei mir im Kino die Spur für Schwerhörige eingestellt. Die Leute denken halt, Menschen, die schlecht hören, können ganz normal sprechen, obwohl sie ja eigentlich, wenn sie noch ein bisschen was hören, ziemlich laut und etwas anders reden als normal hörende Menschen. Somit war ich also enttäuscht, denn mal wieder gab es keine Tonspur für mich. Das ist in diesem Kino Gang und gäbe, ich werde dann nie wieder hingehen. Ich hatte schon einschlägige Erfahrungen hier in diesem Blog über dieses Kino berichtet. Den anderen Blinden scheint es nicht so zu ergehen. Es gibt noch ein anderes Kino, wo man sich über WLAN mit einer App von Sennheiser, Cine Connect, einloggen kann, sodass man dann den Film mit  AD empfängt. Aber auch hier stellen Sie mir immer erst einmal die Spur für schwerhörige ein, aber da schaffe ich es fast schon alleine, sie umzustellen.
 
Ohne eine Bildbeschreibung war der Film für mich sehr schwer verständlich.  Der Film hatte englische Untertitel,  und die Menschen hatten  einen ziemlich heftigen Dialekt. Ich konnte die Leute auch nicht ganz auseinanderhalten, da ich Stimmen schlecht unterscheiden kann. Irgendwie bekam ich mit, dass da ziemlich derbe Sprüche liefen, dass einige in der Gruppe sich untereinander ziemlich gegenseitig veräppelten , und das  es auch eine Auseinandersetzung mit dunkelhäutigen Menschen gegeben hatte.  Und  sie waren auch  auf rechten Veranstaltungen und wurden dort  begrüßt und bejubelt.  Am Ende des Films gab es dann eine Diskussion, sodass ich dann zumindest rückblickend einiges von dem Film verstehen konnte. Es gab auch einen Professor für Medienwissenschaften, und der war schon auf dem Standpunkt, dass es sich um eine rechte Gruppierung handelte. Die Filmemacher meinten, die Leute seien nicht rechts, sie würden das nur nutzen, um sich ein Publikum zu schaffen. Es gibt schließlich Werbeeinnahmen auf YouTube, und man konnte auch 0,88 EUR, wohl gemerkt, an diesen Herren spenden. Warum gerade 0,88 EUR, kann man sicher denken. Ich fand die Einstellung der Filmemacher ziemlich unbedarft. Der Medienwissenschaftler hatte, wie er es ausdrückte, den Namen einmal durch die Kanäle gejagt, und da hat er ziemlich viele rechte Verbindungen gefunden. Unter anderem auch zu dem Attentäter von Neuseeland. Wenn es ihm wirklich um Marketingstrategien geht, gibt es sicher breitere Zielgruppen. Das Merkwürdige war, dass in der Gruppe auch ein dunkel heutiger  dabei war, der die derbsten Witze machte. Somit hatten sie sozusagen einen Alibi-schwarzen, und damit konnten sie dann auch sagen, wir sind ja gar nicht rassistisch. Ich fand den Film aber sehr interessant, auch wenn er sehr umstritten ist.
 
Am  Montag ging ich in einen Vortrag über das Einkaufen im Internet. Ich versuchte, mein Problem zu schildern, was ich damit hatte. Denn bei Amazon ist es zum Beispiel möglich, mehrere Lieferadressen einzutragen. Wenn jetzt jemand versehentlich mein Passwort hat, könnte er ja in mein Konto eindringen, mich als Rechnungsadresse und sich selbst als Lieferadresse eintragen. Offenbar hat man mal wieder meine Frage nicht verstanden, denn der Redner meinte, ich solle  doch einfach  same  date angeben, dass ich also die Ware noch am selben Tag haben wollte, dann hätte der Täter keine Zeit, zur Wohnung zu kommen, Um die Ware abzufangen. Oder ich hatte seine Antwort nicht verstanden, und jeder Mensch hat  schon längst kapiert, was ich will, nur ich verstehe wieder mal die Antworten nicht. Aber hinterher dachte ich, man bekommt ja schließlich immer eine E-Mail mit der Bestätigung des Kaufes, sodass man diesen noch rechtzeitig stornieren kann.
 
Ich lernte auch, das es eine Suchmaschine  namens Startpage gibt , die alles  genauso macht wie Google, nur eben halbwegs anonym. Das waren schon mal wertvolle Informationen. Auch verschiedene Zahlungsmodalitäten wurden vorgestellt, und die Tatsache, dass nicht allen Menschen die gleichen Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Händler eine Kreditwürdigkeitsanfrage an verschiedene Institutionen senden, wie zu Beispiel die SCHUFA. Man bekommt auch nicht die gleichen Dinge angeboten. Vielleicht beantwortet  das meine Frage, warum ich Microsoft Office für 250 EUR kaufen musste, wohingegen andere dasselbe für 50 EUR bekamen. Anhand meines Profils müssen die  wohl gemerkt haben,  die ist blöd genug, auch das Fünffache für das Produkt zu bezahlen, da sie wahrscheinlich sehr magere Rechercheaktivitäten durchführt. Zuvor war ja sogar eins für 50 EUR da, aber nachdem wir rausgeworfen wurden, und nachdem wir uns dann wieder eingeloggt hatten, war das Angebot für 50 EUR weg. Das ging aber schnell. Bei meinem Anruf bei Amazon erfuhr ich damals, dass, weil wir ein Tandem gemacht hatten, in dem wir meinen Computer über die Sprachausgabe via das Internet mit dem PC  meines  PC-Mannes verbunden hatten, Amazon glaubte, dass sich jemand in mein Konto versehentlich oder absichtlich eingeloggt hatte. Als wir dann wieder reinkamen, war das Angebot weg.  Wir haben  dann das Programm eben nur noch für das Fünffache des Preises bei  einem  anderen Portal gefunden und es da gekauft. Schade.
 
Am Abend kam ich dann zu einem Vortrag über den Unterschied zwischen menschlicher und maschineller Intelligenz. Ich hatte mir zuvor einmal ein Buch gekauft von Henning Beck mit dem Titel: „Irren ist nützlich.  --   Warum unsere Schwächen unsere Stärken sind“. Das hätte ich zuvor mal lesen sollen. Denn es stützte eigentlich meine Theorie, dass die Computer dafür nützlich sind, uns die Drecksarbeit abzunehmen, wohingegen wir, gerade weil wir eher chaotisch denken oder Dinge miteinander sehr schnell assoziieren, kreativer sein können, uns aber dafür auch häufiger irren oder Fehlleistungen unterliegen.
 
Zunächst einmal wurde definiert, was Intelligenz überhaupt ist, nämlich, dass man in der Lage ist, auf gegebene Situationen angemessen zu reagieren. Das ist jetzt nicht gerade meine Stärke, demnach bin ich also nicht sonderlich intelligent. Es gibt aber sehr viele Definitionen von Intelligenz. Danach wurde das neuronale Netzwerk eines Computers erklärt. Demnach gibt es ein bestimmtes Gewicht, und wenn dies auf ein Neuron trifft, dann reagiert es. Je nachdem, ob es beim Empfang oder beim senden ist, geschieht etwas. Wir lernen nur durch Belohnung, wohingegen der Computer ja nicht belohnt werden kann. Das war meine Frage, und die wurde noch nicht mal als dumm angesehen, denn ich habe sie mit einem gewissen Schmunzeln gestellt. Es gibt wohl für Jahr und für nein bestimmte Muster, die sich der Computer merken kann. Wenn der Computer überwacht lernt, gibt man ihm vor, was er sich zu merken  und zu lernen hat, siehe auch den Blockeintrag über die letzte digitale Woche. Wenn er unüberwacht lernt, ist er sozusagen nicht zugänglich dafür, dass man beobachten könnte, wie und was er lernt. Es ist eher so, als wenn ein Kind spielt, ohne, dass man es anleitet. Man weiß aber dann auch nicht genau, was in seinem Kopf vorgeht. -sie  sagte, dass  der PC eine  weniger  undurchschaubare  Blackbox  ist als das Gehirn  des Menschen. Das ist in  puncto  Beherrschung durch  PCs beruhigend, aber  von   noch undurchschaubareren Menschen  beherrscht zu werden, ist  dann auch nicht gerade die bessere Wahl, siehe Trump, Erdogan, Kim  jong Un oder Bolzonarro.
 
Zu meinem Schrecken musste ich hören, dass der Computer mittlerweile sehr brauchbare Übersetzungen liefert. Vor einigen Jahren hatte ich mal versucht, einige Teekesselchen, also  polyseme  und homonyme  einer Sprache oder eben metaphorische Stilmittel wie Redewendungen oder Sprichwörter einzugeben, und das Übersetzungsprogramm, dass ich benutzte, nämlich das von Google, versagte kläglich. Sie meinte, das sei heute ganz anders. Außerdem könne der Computer heute schon die Merkmale von Künstlern abstrahieren und Bilder machen, die wie ein echter Rembrandt oder wie ein echter van Gogh aussehen. Das fand ich schon erschütternd. Dass der Computer Musik komponieren kann, hatte ich schon mal gehört. Ich wandte ein, dass ja ein Mensch sich irrt, und dass dann eben genau etwas Unerwartetes herauskommt, was vielleicht gar nicht gewollt war, was aber eben genau zur richtigen Lösung führen kann. Sie entgegnete aber, dass man auch evolutionäre Programme einbauen kann, sodass der Computer sich genauso entwickelt wie ein Mensch in seiner Evolution und daher  genauso  kreativ werden kann. Warum braucht man dann überhaupt Computer?
 
Danach wurden dann Beispiele gebracht bezüglich Emotionen. Es gibt zum Beispiel ein Programm namens Replica, mit dem kann man schon reden wie mit einem Menschen, allerdings kann es einen nicht wirklich ganz und gar verstehen. Nun, den Eindruck habe ich bei vielen Menschen eben auch. Das Programm kann Antwort geben, aber es geht manchmal an der Sache vorbei, weil es nicht wirklich versteht, wie man empfindet. Das finde ich aber auch bei Menschen sehr häufig. Sie spielte uns dann ein Telefonat ein, indem eine synthetische Sprache einen Friseurtermin ausmachte. Interessant war, dass eben auch Verstehenslaute  oder  sogenannte Telefonlaute drin vorkamen, wie sie ein Mensch macht, wenn ihm etwas gesagt wird, wie mhm oder aha. Die Friseurin hätte keine Chance gehabt, zu erkennen, dass es sich um eine Sprachsynthese handelt. Das ist schon erschreckend, wenn man bedenkt, dass dann irgendein Computer meinen Friseurtermin absagen kann. Zum Glück ist meine Stimme bei meiner Stammfriseurin bekannt.
 
Das Lustigste, was ich gehört habe, war, dass man einen Roboter einen Turm aus Klötzen bauen ließ, und dann sollten die Leute den Turm umwerfen. Dann  fing aber der Roboter zu weinen an, und die Leute hörten auf, den Turm umzuwerfen. Auch wurden Experimente gemacht, bei denen Computer darum flehten, nicht abgeschaltet zu werden. Auf der einen Seite sagt man ja, Computer hätten keine Gefühle. Das Wichtigste daran ist aber, dass wir eben Gefühle haben und ist dann nicht übers Herz bringen, den PC abzuschalten. Außerdem werden wir vielleicht von unserem hohen Ross irgendwann heruntergeworfen, denn vielleicht sind wir letztendlich auch nichts anderes als neuronale Netzwerke. Wenn ich aber das Buch von Henning Beck lese, dann funktioniert unser Hirn nicht ganz so statisch wie das eines Computers. Das bewirkt zwar, dass wir sehr viele Fehler machen, aber es fördert eben auch die Kreativität und die assoziativen Fähigkeiten. Zum Beispiel können wir falsche Erinnerungen produzieren, die das Gehirn dann nicht mehr von echten Erinnerungen unterscheiden kann. Das ist zwar eine Fehlleistung, doch entsteht diese gerade deshalb, weil wir eben Dinge miteinander assoziieren. Wenn uns eine Wortliste gezeigt wird, die aus dem Wortfeld Auto kommt, dann können wir hinterher nicht mehr wissen, welche Wörter drin vorkamen und welche nicht. Wenn uns dann jemand suggeriert, dass eben auch das Wort Garage drin vorkam, werden wir es glauben. Wenn man Leuten bestimmte Fotos vor die Nase hält und ihnen erklärt, Du warst da dabei, und man würde jemanden hineinretuschieren, würde er das irgendwann glauben. Allerdings würde man bei einer  funktionellen Magnetresonanztomographie dann wahrscheinlich feststellen, dass bei eingeredeten Erinnerungen die Hörareale wesentlich stärker beteiligt waren, wie ich  es gelesen  habe. Ob man das  dann im  fMRI noch sieht, habe ich mich eben gefragt. Wenn man diese Erinnerung wieder abruft, würde  das dann anders aussehen als bei einer echten Erinnerung, wo, wie ich es verstanden  und mir  gemerkt habe, dann  eher die Gefühlsareale  stärker aktiv sind. Wenn aber die Hirnaktivität groß genug ist, so Beck, würde man dann die Erinnerung umso lebhafter und glaubhafter wahrnehmen, egal, ob echt oder falsch. Dem Gehirn ist es dann egal, welche Areale daran beteiligt waren, Hauptsache viele. Solche Dinge sind zwar schlecht, aber wenn wir das nicht könnten, könnten wir eben auch nicht so kreativ sein oder uns nicht an neue Umgebungen so schnell anpassen. Wir würden alles einfach nur abspulen. So komme ich mir manchmal vor.
 
Ich hätte es dann auch noch spannend gefunden, wenn man folgenden Versuchsaufbau einmal mit Leuten gemacht hätte: die Leute werden gebeten, einen Computer abzuschalten, der flehend darum bittet, dass man ihn ja nicht ausmacht. Danach soll man in einen anderen Raum und jemand anderem zusehen, der ebenfalls diesen Versuch machen soll. Was derjenige aber nicht wüßte, wäre dann , dass es der Versuchsleiters selbst ist. Er  denkt, er würde einen anderen Probanden beobachten. Würde er, wenn der vermeintliche Proband den PC abschaltet, dazwischen gehen, oder wäre es ihm egal? Jemand kann vielleicht selbst so etwas nicht tun, würde aber seelenruhig zu sehen, wie es andere machen. Wäre das dann bei einer Maschine anders, oder würde derjenige schneller eingreifen, wenn es sich darum handelte, dass jemand vor seinen Augen ein echtes Lebewesen umbringt? Somit ist ja das Wichtige, dass wir eben fühlen, egal, ob ein Computer jemals wirklich wird fühlen können.  Denn wir  reagieren ja  wie bei  Kindern, wenn ein Roboter  zu plärren  anfängt, wenn  sein Turm  umgeworfen  wird, oder  wir  finden Roboter  mit  Kugelaugen niedlich  und  würden wohl  mit Mitleid reagieren, wenn sie  flehen, dass man sie  doch bitte nicht abstellt.  Denn wir haben ja  Spiegelneuronen, das könnte ja daran liegen. Aber ich war schon überrascht, was mittlerweile alles möglich ist, was ich nie für möglich gehalten hätte.
 
Danach kam noch die Frage auf, ob ein Computer jemals die Weltherrschaft übernehmen könnte. Sie meinte, den Computern sei die Menschheit so egal wie uns  eben ein Ochsenfrosch, danach meldete ich mich und meinte, warum hätte man dann Lust, über einen Ochsenfrosch die Weltherrschaft zu haben? Sie meinte, sie würde niemals glauben, dass Computer etwas derartiges tun könnten, aber sie werden uns immer mehr kontrollieren. Dahinter stecken aber wieder Großkonzerne, die eben unsere Gewohnheiten ausspionieren und uns immer mehr in Filterblasen stecken. Wir bekommen dann nur noch das, für was wir uns interessieren, oder was wir in der letzten Zeit gekauft haben. Somit können wir niemals wieder über unseren Tellerrand hinaus sehen. Wenn ich schon das  Wort „Newsfeed“ höre, kommt mir schon die Galle hoch, denn das hört sich an wie „breastfeed“, und wir werden so zum Baby degradiert, oder irgendwann haben wir einen künstlichen Mutterleib um uns herum geschaffen. Und somit kann man uns dann auch besser kontrollieren. Daher immer schön die öffentlich-rechtlichen anhören und ansehen. Ich glaube, hier ist die Gehirnwäsche  und  die  Einlullung noch nicht so schlimm. Auch wenn immer das Gegenteil behauptet wird.  Und die freien  Radios  sind  sehr  kritisch  und  unabhängig. Da  hört man Vieles, was man  in  anderen Medien nicht   bekommt.
Aber wenn man sich nur noch über Facebook informiert, bekommt man nur noch das geliefert, was man hören will. Das sind eben diese Echokammern. Und die wird es dann immer stärker geben, je intelligenter die Computer werden, wir werden also nicht kontrolliert aber eben entmündigt.
 
Ich fand den Vortrag deswegen so toll, da ich so viele Fragen stellen durfte, und da ich weder seitens der Referentin noch seitens des Publikums den Eindruck hatte, dass man mich für dumm hielt. Bei anderen Vorträgen bekomme ich das durchaus zu spüren, auch wenn ich das nur ganz subtil wahrnehme. Ich hatte das Gefühl, wieder in einem Hörsaal einer Uni zu sitzen, ich habe wieder alles kapiert, zumindest das meiste, was man erzählt hat, ich konnte wirklich auch die passenden Fragen zur rechten Zeit stellen, ich bekam keine dummen oder dämlichen und blöden antworten, wie ich sie sonst bekomme, oder es kam auch nicht zu diesen peinlichen Situationen, wo meine Frage einfach nicht verstanden wurde, oder wo ich die Antwort nicht kapierte und weiter fragte, weil ich nicht gemerkt hatte, dass meine Frage schon hinlänglich beantwortet war. Auf einmal war der Teil, der in mir längst tot geglaubt ist, wieder lebendig. Ich hatte das Gefühl, ich bin wieder in meinem Element. Das tat mal richtig gut.
 
Am nächsten Tag hatte ich tatsächlich auch wieder volles Programm. Es gab einen Vortrag über die Digitalisierung des Radios. Nun mache ich ja selbst Radio,  Daher hätte ich mir diesen Vortrag ja ersparen können. Aber es hat sich wirklich gelohnt, dorthin zu gehen. Der Vortrag fand in den Räumen unseres Funkhauses statt, wo sämtliche privaten Unterhaltungssender vorhanden sind. Wir wurden zunächst einmal in einen Raum geführt, wo uns der Wirtschaftsredakteur einen langen Vortrag hielt. Es kamen immer mehr und mehr Fragen. Was ich so spannend fand war, dass er total aus dem Nähkästchen plauderte. Wie Digitalisierung des Radios läuft, weiß ich ja längst, denn ich benutze sowieso nur MP3 Dateien. Die packe ich dann in die Dropbox, unser Redakteur holt sie  sich raus und spielt sie ab. Ich habe auch schon mal Einweisungen in ein Programm von Playlisten bekommen, habe ich aber wieder vergessen. Ich  habe mal gezeigt bekommen , wie man einen Zugang  zum Livestream vom eigenen PC  aus einschaltet, aber ich habe es selbst noch nie geschafft. Ich habe auch gelernt, dass es Programme gibt, die die Lautstärken der einzelnen Lieder angleichen, und ich arbeite selbst mit einem digitalen Schnittprogramm. Anders könnte ich es mir gar nicht vorstellen. Ich habe also die Mini Disc und den DAT Recorder komplett übersprungen. Aber ich fand es spannend, wie der Mann uns erklärte, nach welchen Kriterien die Musik ausgesucht wird.
 
Zunächst werden einmal Leute eingeladen, die die Lieder bewerten sollen, oder es finden Umfragen und Marktforschung auf der Straße statt. Somit werden immer wieder die neuesten Trends eingefangen. Dann bekommt der Computer bestimmte Kriterien an die Hand, an denen er die Liste erstellt. Jedes zweite Lied muss von einem Mann und jedes zweite von einer Frau gesungen werden. Jedes zweite Lied muss langsam  und jedes  zweite schnell sein. Nach drei Liedern muss es eine Pause geben. Es dürfen keine polarisierenden Lieder dabei sein, bei denen die eine Hälfte sagt, wie schrecklich, und die andere Hälfte  denkt, wie toll. Diese Liste ist heilig, also sakrosankt, sie darf niemals geändert werden. So viele Kriterien auf einmal könnte ein Mensch gar nicht berücksichtigen. Hierfür ist der Computer wieder sehr gut geeignet. Außerdem soll es keine Wunschkonzerte mehr geben, und es gibt keine Abende, in denen nur bestimmte Genres abgespielt werden, denn dann schaltet sich die eine Hälfte aus und kommt nie wieder. Er sagte, dies alles hat sich bewährt, sonst nichts. Außerdem hat sich leider durchgesetzt, dass in den frühen Morgenstunden ein Mann mit einer Frau an seiner Seite oder zwei Männer moderieren sollen, aber keine Frau mit einem Mann an ihrer Seite und keine zwei Frauen. Das gefällt, und genau das wollen die Menschen haben, leider,  da hat sich immer noch nichts geändert. Es gibt ein Notfallprogramm, falls der Moderator sich mal auf der Toilette verläuft, oder falls er zu lange mit seinem Handy beschäftigt ist. Warum man dann nicht einfach die Musik durchspielen lässt,  die eh schon  in der Playlist ist, und warum es dann ein Notfallprogramm gibt, das wieder andere Musik spielt, weiß ich nicht. Hab ich auch nicht verstanden. Die schlimmste „Katastrophe“ geschah einmal, als das Kabel vom Sender zum Funkturm gerissen war. Ich fragte, ob dann die Werbeeinnahmen flach fielen, und er meinte, die würden dann zu anderen Zeiten wieder reingespielt. Die Moderatoren bekommen genau gesagt, was sie sagen dürfen, wann sie was sagen dürfen, was sie nicht sagen sollen, und wie lange sie reden müssen. Selbstverständlich ist man immer für den Fußballverein, der in der Region spielt. Wenn beide Fußballvereine derselben Region, in der man ist, gegeneinander spielen, wird wohl dann neutral berichtet, so habe ich es verstanden. Es darf niemand einen ausländischen Akzent haben, der moderiert, entweder der Akzent muss  ein leichtes Lokalkolorit aufweisen, oder es muss Hochdeutsch gesprochen werden. Es darf auf keinen Fall das Lokalkolorit einer anderen Region sein, und man darf seinen Dialekt nicht zu sehr übertreiben. Das kommt ebenfalls nicht gut bei den Leuten an. Es gibt von der wiege bis zur Ware jeweils den Sender für das passende Alter. Jede Altersgruppe hat sozusagen ihren eigenen Sender, wobei immer eine bestimmte Zielgruppe zwischen soundsoviel und soundsoviel Jahren angesprochen wird. Die Hauptsendezeit ist ungefähr zwischen, soviel ich mich erinnern kann, 6:00 Uhr und 20:00 Uhr. In dieser Zeit müssen viele aktuelle Lieder gespielt werden.  Im Allgemeinen  ist  „Mehrheit“  das Zauberwort.  Nach  dieser Kernzeit geht es dann etwas ruhiger zu. Wir stellten zahlreiche Fragen, von denen ich jetzt schon leider wieder die Hälfte vergessen habe. Meine Sitznachbarin, die mir reingeholfen hat, schimpfte mich, weil ich noch eine Frage stellte. Irgendwann meldete sie sich dann wie ein trotziges Kind und meinte: „ist es jetzt möglich, dass wir irgendwann auch mal in  das Studio reingehen?“ Die meisten anderen stellten ebenfalls sehr viele Fragen. Das Studio selbst interessierte mich überhaupt nicht. Als wir dann dort waren, fand ich es dann  aber  dennoch sehr spannend, dass wir dann still sein mussten, als die Musik aufhörte, denn der Moderator las gerade wichtige Informationen ein.  Die Sekunden bis  zu den Nachrichten werden genau berechnet, und das Lied wird  ausgeblendet, oder die Lieder vorher werden  leicht gekürzt, damit  es zeitlich aufgeht. Die Nachrichten werden tagsüber von jedem Sender selbst produziert, am Abend, wenn nur noch ein oder zwei Sender besetzt sind, werden sie per E-Mail an die anderen Sender geschickt, wo nur noch jeweils ein Moderator sitzt. Am Morgen ist die ganze Nachrichten Redaktion und alle anderen Redaktionen voll. In der Nacht gibt es dann von einer Stelle, in der sich sämtliche privaten Radius vereinigt haben, die Nachrichten für alle privaten Radiosender. Für die Nacht werden Playlisten erstellt. Die Nachrichten sind jedoch immer aktuell, denn sie kommen 10 Minuten vor der vollen Stunde herein, falls also etwas interessantes passiert ist, können Sie noch geändert werden, damit sie noch aktuell verlesen werden können. Bei Telefonaten wird heute nicht mehr live gesprochen, wie ich es noch erlebt habe. Wenn ich einmal einen Radiobeitrag über das Telefon machte, wurde ich zuvor angerufen, man erklärte mir, ich solle mein eigenes Empfangsgerät leise stellen, damit es keine Rückkopplungen gibt, und dann legte man mich noch mal auf die Warteschleife, ich hörte dann den Sender, bis ich dann die Stimme des Moderators hörte, dass ich jetzt sprechen könnte. Das wird heute nicht mehr gemacht, denn wenn zum Beispiel Meldungen über Blitzer  von  Privatpersonen  durchgegeben werden, dann wird lediglich kurz und bündig das zusammengeschnitten, was der Hörer oder die Hörerin gesagt hat. Denn es käme zu häufig vor, dass dank des Mobiltelefons irgendjemand erst gerufen werden müsste, dass man im Haushalt die entsprechende Anruferin oder den Anrufer erst finden müsste, oder dass derjenige erst einmal lange überlegt, wo er denn überhaupt was gesehen hat, was er berichten will. Dann würden die Zuschauer wieder wegschalten. Es darf außerdem nie jemals unter keinen Umständen je eine Sendelücke entstehen. Das wäre ja die größte Katastrophe, wie man erklärt. Ich fragte  den Wirtschaftsredakteur, der uns herum führte, ob er einmal bei uns im Blindenverband sprechen wollte, denn ich fand das extrem interessant. Er meinte, wir könnten ja mal ins Studio kommen. Ich sagte, dass bräuchten wir nicht. Er meinte, sie sehen ja sowieso nichts, woraufhin ich sagte, das ist auch überhaupt nicht nötig, denn die meisten von uns Blinden machen selbst Radio und wissen, wie ein Studio aussieht. Es geht ja nur darum, dass wir diese interessanten wirtschaftlichen Erwägungen, unter denen Radio heute gemacht wird, anhören möchten. Er fragte mich, wo ich  denn Radio machen würde, und ich sagte, dass ich bei einem freien Radio sei. Da meinte er, ihr habt es ja gut, ihr könnt ja senden, was ihr wollt, ihr  lebt ja nicht davon. Ich wäre ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen, denn unser Sender ist nicht so nobel eingerichtet, offenbar sind Werbeeinnahmen eine gute Quelle, und außerdem sind wir jedes Mal am Existenzminimum, da gerade unserer Redaktion stetig die Gelder gekürzt werden. Unsere Landesmedienzentrale findet die Qualität unserer Sendungen schlecht, und man hat sowieso etwas gegen freie Radius, die politisch meistens nicht auf der gewünschten Welle liegen. Allerdings finde ich es schöner, nicht nur Mainstream abzubilden, sondern wirklich das sagen zu können, was wir denken, und nicht nur den Vorgaben folgen zu müssen, die diejenigen diktieren , die die Gelder über ihre Werbung liefern. Über all dies vergaß ich, dass ich noch einen anderen Vortrag hören wollte. Ich bestellte mir aber ein Taxi, das relativ schnell kam.
 
Zuvor  hatte es nämlich einige Pannen mit der Taxizentrale gegeben. Als ich nach dem Vortrag über den Einkauf im Internet aus dem Haus kam, wurde ich zu einem anderen Eingang gebracht, der nicht derselbe war, zu dem ich reingekommen war. Die Frau, die neben mir stand, sagte mir aber genau, wo ich mich befinde. Ich gab dies auch genauso durch. Das Taxi kam aber nicht, und somit rief ich noch mal bei der Zentrale an. Hier wurde ich an geherrscht, ich hätte die falsche Adresse durchgegeben. Meine Beteuerungen, dass das nicht stimmte, wurden missachtet. Wie immer, schuld bin immer ich. Dann kam der Fahrer, und ich erklärte ihm die Situation. Er meinte, er sei beim  Ärztehaus  mit der Apotheke gestanden, wobei ich niemals diese Adresse angegeben hatte, die ich gar nicht kannte. Er meinte, ich solle mich bei der Zentrale beschweren, was ich dann auch tat, allerdings habe ich nie eine Reaktion erhalten.
 
Bei dem anderen Vortrag ging es um Datenschutz, wobei uns erklärt wurde, dass bei WhatsApp und Co. hauptsächlich die Metadaten erfasst würden, über die schon genügend Informationen über uns verfügbar sein. Alles, was einmal im Internet stand, kann man wieder zurückholen. Allerdings scheint das nicht immer zu gehen, denn der Blog eines Bekannten von mir wurde offenbar unwiederbringlich gelöscht. Ich wusste schon, das Internet vergisst nichts, aber das war schon interessant, dass es sogar Suchmaschinen gibt, mit denen man eine Zeitreise durchführen kann, um alte Inhalte zu finden,  die es vor der aktuellen Version mal im Internet gab. Sie sprach auch von einem  Himbeerkuchen , was ich sehr lustig fand, denn ich hatte elendig Hunger . Es stellte sich dann heraus, dass der Himbeerkuchen  der  raspberry  Pi  (griechischer Buchstabe)  ist, ein kleiner Computer, den man bei bestimmten Sachen davor schalten kann. Ein Bekannter von mir erzählte mir, dass er seine elektrischen Rollos damit steuere, indem er dieses Gerät, dass lediglich 20 EUR kostet, als Zeitschaltuhr verwendet. Eine normale Zeitschaltuhr würde wahrscheinlich den Rollos nicht sagen, was sie tun müssen, sondern es würde lediglich der Strom eingeschaltet oder ausgeschaltet. Ich finde diesen Namen sehr lustig,  und es ist eine Himbeere als Logo drauf.
 
Am Mittwoch war ich dann in einem Vortrag zum Thema, wie Digitalisierung in Entwicklungsländern helfen kann. Zunächst einmal wurden bestimmte Begriffe wie Big Data erklärt, wobei hier, wie ich mich erinnern kann, sämtliche Daten gemeint sind, die ausgetauscht werden. Die anderen Begriffe habe ich leider wieder vergessen, da ich so ein extrem schlechtes Gedächtnis habe. Wenn ich sie höre, wird mir die Definition  dazu vielleicht wieder einfallen. Die Rede war dann von einer Applikation, die es Viehhirten möglich macht, das Wetter vorherzusehen oder bestimmte Bedingungen vorherzusagen, um sich daran anzupassen. Ich dachte schon, wie kann denn jemand in einem Entwicklungsland überhaupt eine App benutzen? Danach ging es um eine App, die helfen sollte, gebaute Brunnen zu reparieren, bestimmte Ersatzteile zu bestellen oder Fehler zu finden. Ich meldete mich dann  und fragte, ob denn der Ausbau des Internets in Entwicklungsländern tatsächlich schon so weit vorangeschritten sei, dass man diese Applikationen überhaupt verwenden kann. Da wurde ich aufgeklärt, dass der Ausbau des Internets in Entwicklungsländern wesentlich besser sei als bei uns, da man das Festnetz und das schnurlose Telefon einfach übersprungen hätte. Offenbar wissen dass sehr viele Leute, denn als ich es dann später anderen ganz verwundert erzählte, waren diese eben nicht verwundert. Deswegen lacht man ja bei uns so, dass in ländlichen Regionen das Internet immer noch so schlecht ausgebaut ist, und die Verbesserung des Netzes immer noch auf sich warten lässt.
 
Das Interessanteste für mich war, dass es eine App gibt, mit der man 0,40 EUR am Tag für hungernde Kinder spenden kann. Sie heißt sharethemeal , und es gibt  sie auf Deutsch und auf Englisch. Allerdings ist sie nicht ganz barrierefrei bedienbar, zumindest nicht für mich. Mit PayPal habe ich es überhaupt nicht geschafft, vielleicht ist mein Handy auch nicht mehr mit  PayPal verbunden. Mit der Kreditkarte ging es dann, ich habe zumindest die Kreditkartennummer eingegeben und erfahren, dass zwölf Euro abgebucht würden, ich hatte allerdings für drei Monate gespendet. Vielleicht wird die Kreditkarte also jeden Monat mit zwölf Euro belastet. Ich hoffe, dass das dann nicht kontinuierlich so weitergeht. Ich möchte dann schon wieder selbst entscheiden, ob ich das Ganze noch mal verlängern möchte. Aber ich finde die Idee toll, und ich habe sie auch auf Facebook geteilt. Das Programm ist von den Vereinten Nationen, und es wird aktuell in verschiedenen Ländern eingesetzt , um Essen und Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen.
 
Am Donnerstag war ich dann in einem interessanten Vortrag in unserem Innovationslabor, wobei das Taxi wieder ziemlich große Mühe hatte, mich dorthin zu bringen. Was mich erstaunt hat, war, dass mich ein Taxifahrer meines Unternehmens abholte, obwohl ich über die Zentrale angerufen hatte. Wenn ich bei meinem Unternehmen Nachfrage, heißt es immer, sie seien voll, ich solle doch bitte  die Zentrale anrufen. Wenn ich zu Krankenfahrten gebracht werde, kommt nur noch ein- und derselbe Fahrer. Ich weiß nicht, was los ist. Momentan habe ich angefragt, wer mich zu meinen Eltern fährt, ich habe bisher noch immer keine Antwort. Irgendein Problem muss es geben, weshalb man mich nicht mehr fahren will.  Dem Taxifahrer, der mich abgeholt hatte, war aber nichts bekannt.  Vielleicht  wollen mich  einzelne Fahrer nicht  mehr  nehmen, und daher ist die  Auswahl  begrenzt, so dass sie  keine  Möglichkeiten  für mich haben.  Er meinte,  SO  voll seien sie  nun auch wieder  nicht.  Das Problem war, dass die Hausnummer 3 und nicht 3A lautete, und wir hatten ziemlich große Mühe, alles zu finden. Aber es klappte dann auch.
 
Es ging um das Motto: „ein Stift, der lesen lernt“. Ein Kind soll heutzutage mit einem Stift lernen, wie fest es aufdrücken muss, in welchem Winkel es den Stift halten muss, und gleichzeitig soll die Rechtschreibung geübt werden, indem es das entsprechende Feedback erhält. Es gibt Modelle, bei denen auf ein spezielles Papier geschrieben werden muss, damit der Computer weiß, was dort steht. Bei der Methode, die jetzt vorgestellt wurde, wird alles über Bewegungen registriert, da das Programm mit einem Magnetfeld arbeitet. Auf dem Laptop erscheinen dann die Wörter, die das Kind geschrieben hat. Es muss allerdings 100 Wörter geschrieben haben, damit das Programm erkennt, wer da schreibt, und was  es schreibt, um sich an den Schreibstil anzupassen. Mein Sitznachbar erklärte mir alle Folien, die über PowerPoint eingespielt wurden. Er  erzählte mir, dass er einen Sohn hätte, der in einer Computergruppe ist, in der auch blinde Kinder dabei sind, die ganz toll mit ihren Braille Zeilen arbeiten. Er hatte mir gegenüber überhaupt keine Hemmungen und beschrieb mir freiwillig und spontan alles. Es war wirklich toll. So etwas hat man fast nie, daher weiß ich das sehr zu schätzen. Man sieht doch, wie wichtig Inklusion ist, sodass behinderte und nicht behinderte miteinander in Berührung kommen, und zwar von Kindesbeinen an. Der Computer kann dann auf einen Thesaurus zurückgreifen, um die Rechtschreibung abzugleichen, aber hierzu muss er eben schon mehrere Übungsstunden mit dem Kind gemacht haben. Das läuft ähnlich wie bei Spracherkennung, wobei mir mein Sitznachbar sagte, dass er mit Google schon in Dialekt sprechen könnte, und der würde ihn dann trotzdem gut navigieren. Bei mir reagiert Google noch nicht mal richtig, wenn ich mit ihm deutlich auf Hochdeutsch spreche. Ich habe ihn  eben schlecht erzogen. Ich durfte den Stift hinterher auch anfassen, und er war genauso dick wie meine Kugelschreiber, da ich immer sehr gerne dickere und festere und stabilere Schreibgeräte benutze. Für mich, die ich das Schreiben so gut wie nie wirklich erlernt habe, wäre das eine Hilfe gewesen. Ich habe, ohne es zu merken, Lesen gelernt, wobei ich schon vor meiner Einschulung damit anfing. Ich las alles, was mir in die Finger kam. Aber ich hatte große Mühe damit, das, was ich geschrieben sah, mit den  eigenen Händen aufs Papier zu bringen und die Buchstaben  nachzumalen. Mit der Orthographie hatte ich keine Probleme, da hat es nie gehapert .  Ich kann alles vorwärts und rückwärts buchstabieren. Aber ich konnte die Figuren nicht nach malen, wie ich eben auch Figuren nicht nach tanzen kann oder bestimmte Körperbewegungen nicht nachahmen kann. Ich hielt den Stift komplett verkrampft, ich drückte die Füllfedern nach unten, und ich habe wahrscheinlich mehr Füllfedern verbogen, als jemand anderer in seinem ganzen Leben je verbiegen wird. Leider hat man ja damals nicht erkannt, dass ich motorische Probleme habe, dass ich mehrfach behindert bin, und dass ich wahrscheinlich unter so etwas wie Dysgraphie oder gar  einer leichten Form von Ataxie leide. Hätte es diesen Stift damals schon gegeben, hätte er mir vielleicht geholfen. Denn er wird in Verbindung mit Ergotherapie benutzt, und dann wäre es den Erziehern und anderem Personal wie zum Beispiel auch den Lehrern bewusst geworden, dass ich in meiner Bewegung eingeschränkt bin. Das hätte mir so manches Leid und mein schlechtes Ansehen erspart.
Am Freitag gab es in der Cafeteria eines Kinos eine Multiautorenlesung. Ich war mal wieder zu doof zu kapieren, was das überhaupt ist. Ich dachte, da die Einbindung von Facebook mit vorkam, dass vielleicht mehrere Autoren lesen, und dass man wie bei Fernsehsendungen auch, die Kommentare der Facebook Nutzer mit einspielt, die die Lesung zu Hause am PC oder am Handy mitverfolgen. Ich wurde also in die Cafeteria gebracht, wobei sich die Suche nach diesem Ort ziemlich schwierig gestaltete. Irgendwann waren wir dann auch oben angekommen, und ich hatte dann noch genügend Zeit, einmal meine E-Mails durchzulesen. Danach ging es los, indem erst einMal ein Vortrag von einer jungen Frau kam. Dort wurde  die Geschichte  vom Brief  über  das Telegramm  bis zu den Heutigen Messangerdiensten beschrieben,  und   es  wurde zum Beispiel erklärt, dass  es verschiedene Emoticons , sogenannte  Emojis gibt, die aber in dem Land Japan, aus dem sie kommen, oft ganz andere Bedeutungen haben als bei uns. Solange wir also nur untereinander kommunizieren, wäre das dann egal. Welche das genau waren, habe ich schon wieder vergessen. Aber sie erzählte auch von viralen Beiträgen im Internet, die sich ohne eigenes Zutun verbreiten. So hat sie zum Beispiel Morddrohungen erhalten oder die Todesstrafe an den Hals gewünscht bekommen, da sie einen Satz von Konstantin Wecker verbreitet hat. Soviel ich das verstanden habe, hat sie das selbst gar nicht gemerkt, sie hat auch die Konversation und die bösen Kommentare diesbezüglich gelöscht, aber heute wünschte  sie sich, sie hätte alles aufgehoben. Ich wäre an ihrer Stelle stolz darauf gewesen, selig, die um meinetwillen verfolgt werden. Nicht etwa, dass ich jetzt Konstantin Wecker für den Messias halte. Aber wenn man von den richtigen Leuten gehasst wird, dann darf man auch schon stolz drauf sein.
 
Die Lesung war dann unter dem Motto: „wie stellen wir uns die Schule von morgen vor, lasst uns spinnen“.  Dabei hat der Sprecher lediglich entsprechende Kommentare vorgelesen, die im Netz über Facebook eingespielt wurden. Das war ziemlich langweilig. Ich dachte mir, wenn so die Bildung von morgen aussieht, dann gute Nacht. Schule braucht man nicht mehr, es reicht doch, wenn wir uns über YouTube informieren. Ich finde, wir haben keine Vielfalt im Internet sondern multiplizierte Einfalt. Es gibt vielleicht YouTube-Vorträge von einem Lehrer namens Schmidt, der Mathematik und Physik erklärt. Aber es gibt eben auch sehr viel Schrott, und es wäre schwierig,  es dem Nutzer zu überlassen, wo und wie er sich wirklich informiert. Es sollte doch schon ein gewisses Curriculum oder einen gewissen Syllabus geben. Wie dieser dann vermittelt wird, da gibt es sicher viel zu ändern, das wäre wirklich ausbaufähig und zu modernisieren. Und auf die Inhalte dessen, was man heute lehrt, oder was vielleicht alte Zöpfe sind, mit denen man heute nichts mehr anfangen kann, oder welche klassische Bildung man weiterhin beibehalten sollte, das könnte man  ja dann diskutieren.
 
Es war aber höllisch laut dort, da ich in unmittelbarer Nähe der Espressomaschine saß. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, und den Quatsch, der da vorgelesen wurde, und der sich dann auch noch dauernd wiederholte, wollte ich mir nicht mehr länger anhören. Außerdem hatte ich Hunger und stellte mir vor, mir zu Hause etwas Schönes in die Pfanne zu hauen. Somit stand ich auf und suchte den Ausgang. Jemand half mir nach draußen und brachte mich zur U-Bahn.
 
Am Samstag war dann unsere Theaterpädagogin erkrankt, sodass die letzte Stunde vor der Sommerpause ausfiel. Ich  war nun nicht sonderlich böse drum, denn ich wollte in einen Vortrag gehen, der am Samstag stattfand. Es ging darum, wie ein Roboter Emotionen erklärt. Ich dachte, für Autisten und für blinde Menschen ist das wirklich hervorragend. Als ich dann dort ankam, es war wieder in diesem Innovationslabor, stellte sich doch tatsächlich heraus, dass  es  in der Tat um einen Roboter ging, der im Rahmen einer therapeutischen Sitzung dem Autisten helfen sollte, Gefühle zu erkennen. Autistische Kinder geben sich häufig mehr mit Objekten ab, da sie auch nicht gerne in Gesichter schauen, oder dass sie dann abgelenkt werden, wenn sie etwas formulieren und dabei Blickkontakt halten müssen. Das sage jetzt ich, da ich das schon häufig bemerkt habe, und da ich das auch von anderen  gehört habe. Es ist nicht immer angenehm, die ganze Zeit Blickkontakt zu haben oder andere anzusehen, manchmal ist es irgendwie entspannter, einen Gegenstand zu fixieren. In dem Vortrag ging es halt darum, dass, wie klein Fritzchen sich die Autisten vorstellt, autistische Kinder angeblich keine Beziehung zu ihren Eltern aufbauen, dass man sie dauernd motivieren müsste, dass man sie dauernd hervor locken müsste, dass sie in ihrer eigenen Welt lebten. Das ist genau dasselbe, was man immer über Rollstuhlfahrer hört, die an den Rollstuhl gefesselt sind. Ich weiß nicht, ob ich jemals in einer eigenen Welt geliebt habe, weder wörtlich noch metaphorisch. Man wünsche sich keine Freunde, andere Menschen sein einem egal usw., und was man sich sonst  so gemeinhin  unter einem Autisten vorstellt.  Der Roboter kann auch den Puls via Infrarot messen, sodass er  dem Therapeuten mitteilen kann, wenn das Kind anfängt, sich zu sehr aufzuregen, um über Erregung zu vermeiden. Ich schlug dann noch vor, dass man dieses Gerät auch für blinde einsetzen könnte. Das blinde Kind kann zwar die Mimik des Roboters nicht erkennen, so kann der Roboter ihm nichts vormachen, was er dann nachahmen könnte. Aber er könnte ihm die Mimik erklären, oder er könnte die Mimik des blinden Kindes kommentieren und ihm sagen, jetzt schaust Du aber sehr böse, ich dachte, Du seist  gerade freundlich und lustig und fröhlich. Manche blinde schauen sehr starr und stur vor sich hin, sodass man glaubt, sie seien abweisend, wobei sie einfach nie gelernt haben, ihre Mimik einzusetzen. Das wirkt dann manchmal eher stur, sodass man noch mehr Hemmungen hat, auf sie zuzugehen und sie anzusprechen. Auch ich wurde schon gerügt, ich würde so böse schauen. Meine Beteuerungen, dass ich einfach nur blöde schaue, weil ich nicht sehen kann, wurden aber nicht gelten lassen. Es ging dann noch darum, dass Menschen, die nicht in der Lage sind, ihre Gefühle wirklich gut wahrzunehmen, mithilfe des Roboters lernen, ihre Gefühle zu benennen. Es gibt viele Autisten, die  Alexithymie   haben, was man im Volksmund irgendwie Gefühlsblindheit nennt. Ich finde diesen Begriff ziemlich unglücklich. Es geht ja nur darum, dass man, wie das griechische Wort sagt, nicht in der Lage ist, ein Wort für seine Gefühle zu finden.  Man spürt zwar schon etwas, man ist also  den Gefühlen gegenüber nicht blind, aber man weiß nicht, was genau  es ist. Ich habe aber auch gehört, dass viele Männer dasselbe Problem haben, und dass dies nicht von Krankheitswert sei. Frauen können es natürlich auch haben, Autisten wie Neurotypische Frauen. Aber so ein Roboter kann einem dabei durchaus helfen. Das Problem ist ja, dass viele Autisten Gefühle sich nur auf dem kognitiven Weg  erarbeiten können, sie intuitiv aber nicht verstehen.  Einem Roboter geht es ja ähnlich, daher kann er die Gefühle genau aufschlüsseln und erklären. Ein Mensch würde dann nur sagen, weiß nicht, man fühlt halt soundso, das merkt man doch. Als jemand, die Sprachen unterrichtet hat, weiß ich, dass zum Beispiel Menschen, die eine Sprache als Muttersprache haben, mehr Probleme haben, sie Menschen beizubringen, die sie neu lernen müssen, da sie die Sprache irgendwann mal intuitiv erlernt haben, wohingegen Menschen, die sich die Sprache wirklich erarbeiten mussten, die Grammatik wesentlich besser rüber bringen können, da sie sie ja mal analysieren mussten, um sie zu verstehen. Allerdings werden sie natürlich nie das Niveau eines Muttersprachlers erlangen. Genauso, wie Autisten wahrscheinlich nie emotional   auf  das Niveau  eines  NTs  kommen, sich aber  durch viel Training  Vieles aneignen  können.   Ähnlich wie man die Kultur eines fremden Landes nie wirklich verstehen wird, selbst, wenn man schon lange darin lebt, sich aber durch viel Training und viel Verstand irgendwie in die Materie einarbeiten kann.
Der Roboter fragt  zum Beispiel dann, bist Du wütend, und das Kind kann mit ja oder nein antworten.  Die  Möglichkeit, nur  entweder mit  Ja oder mit  Nein zu antworten, wurde dann von einigen bemängelt, aber ich meinte, dass es gut sei, wenn die Gefühle zunächst erst gespiegelt werden, indem man diese Frage stellt, und das Kind sagt dann einfach ja oder nein. Die Frage ist nur, wie geht es weiter, wenn das Kind nein sagt. Dieser Hinweis wurde dankend aufgenommen. Soviel ich weiß, geht es ja in den ersten Jahren der Bindung auch darum, dass die Eltern die Gefühle des Kindes spiegeln sollen, indem sie sagen, sieh mal, jetzt lacht er, jetzt ist sie traurig, jetzt weint sie, da freust Du Dich aber. Somit lernt man, was man fühlt. Man fühlt sich verstanden und aufgehoben. Und dadurch soll man ja auch lernen, sich selbst zu verstehen und   dann auch zu regulieren. Daher finde ich es besser, mit ja oder nein zu antworten, anstatt zu fragen, wie fühlst Du Dich, und man muss dann ein Gefühl aussuchen. Damit könnte ein autistisches Kind überfordert sein, dass vielleicht emotional noch auf einer geringen Stufe steht. Das ist jetzt nur meine Vermutung.
 
Wir setzten uns dann vor einen Bildschirm, wobei jeder einen Repräsentanten auf dem Bildschirm hatte, der dessen Alter und Gefühlslage angab. Wenn ich die Brille absetzte, war ich jedes Mal 20 Jahre jünger. Ich meinte scherzhaft, ich werde mich bei meiner Optikerin beschweren. Danach sollten wir uns in Gruppen einteilen, die eine Gruppe sollte das autistische Kind sein, und wir sollten erarbeiten, welche Wünsche ein autistisches Kind an einen Roboter haben könnte. Die andere Gruppe sollte beantworten, welche Wünsche ein Elternpaar eines autistischen Kindes haben könnte.
 
Eine der Frauen fragte, ob Autisten auch Gefühle hätten. Zuvor wurde ja gesagt, dass Autisten schnell an die Decke gehen können, wenn sie übererregt sind. Einer der Moderatoren meinte, Autisten würden Gefühle weniger empfinden als Neurotypische Menschen. Daraufhin gab ich mich dann zu erkennen und meinte, ich selbst habe atypischen Autismus, und ich weiß, dass jeder Mensch Gefühle anders empfindet als ein anderer. Es ist genau wie mit Farben, wer kann die Farbe Rot erklären, wo sie doch jeder anders sieht? Und auch die Tatsache, dass Autisten an die Decke gehen können, und dass man ihnen über den Roboter dann beruhigende Dinge einspielt, zeigt ja, dass sie Empfindungen haben. Ich finde diese Klischees wirklich unerträglich und hoffe, dass sie irgendwann einfach verschwinden. Auf jeden Fall legte ich mich dann ordentlich ins  Zeug, als es dann darum ging, die Wünsche eines Autisten an einen Roboter zu formulieren, schließlich hatte ich ja hier aus eigener Erfahrung genügend Wünsche auf der Hand. Ich meinte, so ein Roboter ist geduldig, er kann die Dinge erklären, er ist nicht genervt, er ist nicht nachtragend, er ist nicht falsch und hinten  herum. Er nimmt jemanden an, ohne Ansehen der Person. Eine andere Frau meinte noch, der Roboter hat keine Erwartungen. Das stimmt. Als ich dann das mit der Hierarchie ansprach, dass ein Roboter nicht dominieren will, hat sie dann dauernd widersprochen und gemeint, aber der Therapeut will doch schließlich dem Kind sagen, was es tun muss. Es geht aber darum, dass zwischen zwei Leuten manchmal eine gewisse Dominanz herrscht, wobei manche autistischen Kinder genau diktieren wollen, wie das Spiel zu laufen hat, sonst können sie sich nicht anpassen. Oder sie lassen sich leicht unterdrücken und werden bevormundet, so wie ich als Kind. Man ist entweder ganz oben  oder ganz unten. Und das kann sich je nach Situation ändern, aber dabei ist man eigentlich nie wirklich  nur mitten drin und  dabei. Irgendwann gab die Frau dann auf, die dauernd dazwischen redete, und sie wandte sich irgend einem der Moderatoren zu und unterhielt sich mit ihm. In der Gruppe war auch ein sehr netter Mann, der den Schriftführer machte, da ich ja so schlecht schreiben kann, weil ich sowieso nicht sehe. Mir fiel dann spontan ein, dass  es ja auch Therapietiere gibt, wie zum Beispiel auch Therapiehunde, die ähnlich Robotern den Menschen ohne Ansehen der Person annehmen, bedingungslos, die unmittelbar reagieren, die ehrlich sind, die genau das spiegeln, was gerade passiert. Die zeigen genau, wenn ihnen was nicht gefällt, oder wenn sie was mögen. Sie tricksen einen aber nicht aus. Der Schriftführer, der Programmierer war, meinte, das könne man den Robotern aber auch einprogrammieren. Ich sagte, aber das ist genau das, was man nicht will. Damit gab er sich dann zufrieden. Die Gefahren waren, dass der Roboter vielleicht falsch programmiert ist, und dass der Autist  dann unter Umständen etwas Falsches lernt. Es können Viren eindringen, der Roboter könnte nicht reagieren, und man denkt dann, man habe was falsch gemacht und versucht, das Gefühl nochmals zu übertreiben, weil man denkt, man hätte es nicht richtig gemacht. Dabei war es der Fehler des Roboters. So ging es mir ja mit der Tretmühle, wo ich dauernd dachte, ich habe mich doch schon gedreht, warum zeigt dass dann der virtuelle Blindenstock nicht an, wobei der Versuchsleiter meinte, das Ding arbeitet einfach nicht fehlerfrei, es registriert ihre Schritte einfach nicht. Außerdem kann ein Roboter mal kaputt gehen, oder er könnte eben einfach fehlerhaft funktionieren. Dann trug noch die Gruppe der Eltern ihre Wünsche vor, zum Beispiel, dass das Kind sich besser beruhigen könnte, oder dass es mehr Sozialverhalten und mehr Interesse an anderen zeigen könnte. Somit dient der Roboter als gutes Vehikel zwischen dem Autisten und der Umwelt, indem erst einmal über ein Objekt die Verbindung zu Umwelt hergestellt wird und zu anderen Menschen. Außerdem interessieren sich Autisten häufig für Technik und wollen wissen, wie etwas funktioniert. Die Gefahr, dass ein Autist  das Ding mal auseinandernimmt, besteht meines Erachtens aber nur  bedingt. Ich habe zum Beispiel meine Taschenlampe, auf die ich so stolz war, als ich sie mit fünf Jahren bekam, irgendwann dann mal auseinandergenommen um zu sehen, wie genau das Ding funktioniert. Oder diese Spiele, bei denen man zwei Elektroden auf zwei Punkte halten muss, wenn man die richtige Antwort zur passenden Frage findet, habe ich irgendwann eben auch durchschaut und einfach irgendein Papier draufgelegt oder gar keines, um dann zu sehen, an welchen Punkten das Licht leuchtet, wenn der Stromkreis geschlossen ist.
 
Nach diesem Vortrag wollte ich ganz schnell zu einer anderen Veranstaltung, da sich unsere Stadt als Kulturhauptstadt bewerben will. Hierzu wollte ich mich mit einem der Assistenten treffen. Ich fragte unseren Schriftführer, der sehr nett war, ob er mich vielleicht zur U-Bahn bringen könnte, und er meinte Jahr. Als wir uns unterhielten, stellten wir fest, dass wir einige Themen gemeinsam hatten, denn er meinte, er hätte ähnliche Schwierigkeiten, wollte das aber nicht so laut sagen. Ich hatte normalerweise auch solche Outing-Tendenzen nicht, dachte aber, in diesem Fall würde es meine Kompetenz in diesem Bereich belegen, sodass ich meinen Beitrag auch untermauern könnte. Außerdem ist es ja gut, wenn jemand da ist, der aus dieser Zielgruppe stammt, um die Wünsche und Verbesserungsvorschläge für dieses Gerät vorzutragen.
 
Wir stellten also fest, dass wir gemeinsame Interessen hatten und tauschten daher Telefonnummern aus. Als wir dann an der U-Bahn Haltestelle angekommen waren, an der ich mich mit meinem Assistenten treffen wollte, wich er uns aber nicht von der Seite, was ich etwas komisch fand. Er erzählte mir, dass er im Radio aufgetreten war, da er als Unternehmer eine Langzeitarbeitslose beschäftigt hat. Er hat auch bei dem Projekt der Trainings-Stifte  für  Kinder mitgemacht, aber er ist dann dort ausgestiegen, da es wohl Unstimmigkeiten gegeben hat, daher hat er sich diesbezüglich nicht geäußert. Als wir dann von der U-Bahn Haltestelle mit meinem Assistenten weiter zu dem Veranstaltungsort gekommen waren, traf er dort einen Freund, der entsetzlich gerochen hat. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Obdachlosen handelte. Wir haben uns dann Weg gesetzt, da der Obdachlose dann auch zu schreien anfing, und da er anfing, Stunk zu machen, weil er noch Bier wollte. Die Veranstalter kamen dann auf ihn zu und meinten, er solle bitte gehen. Der Mann kam dann wieder zu uns, und wir erklärten ihm, dass wir uns Weg gesetzt hätten wegen seines zweifelhaften Freundes. Er erklärte uns, dass er ihn bei Veranstaltungen von Obdachlosen kennengelernt hatte,  an denen auch Menschen mit geringem Einkommen teilnehmen können, sozusagen eine Art Volkshochschule für Bedürftige, da die Frau, die er eingestellt hatte, ihm den Tipp gegeben hatte, dass es diese Institution gibt. Der Obdachlose hatte wohl früher mal was mit Informatik zu tun, und sie kamen daher ins Gespräch, und jetzt hat er ihn wiedererkannt. Ich dachte, wer weiß, wenn jemand schon so nett zu mir ist und sich für mich interessiert, dann hat er wahrscheinlich irgend einen Schaden. Daher war ich dann etwas misstrauisch. Mein Assistent meint aber, dass er gut angezogen sei, wie jemand aus einem Büro. Er blieb dann noch eine Weile bei uns und verschwand, da ihm die Musik zu laut war. Ich ärgerte mich, dass wir mitten in der Veranstaltung gehen mussten, da mein Assistent seinen letzten Zug bekommen musste.
 
Es gab einen Poetry-Slam, einen Musik-Slam und ein PowerPoint-Karaoke. Ich wusste nicht, was das ist und dachte, es handele sich um Rudelsingen. Leider hat es sehr lange gedauert, bis PowerPoint aufgestellt war, sodass wir den Rest nicht mitbekamen. Hierbei werden einem bestimmte Inhalte vorgespielt, und man muss dann einen Vortrag improvisieren. Es geht nicht drum, ob alles sachlich richtig ist, sondern darum, wer spontan und lustig ist. Leider hat mein Assistent es nicht für nötig befunden, mir die Balkendiagramme, Tortendiagramme oder ähnliche Dinge und die Fotos zu erklären. So konnte ich nicht mit lachen, wenn dann die die dementsprechenden Bemerkungen kamen. Er meinte immer, das ist unwichtig, das sind nur Kreise; ich sagte ihm, Du musst mir  das schon erklären, damit ich teilhaben kann, aber er war nur genervt und gereizt. Wir mussten dann gehen, ehe feststand, wer diesen Wettbewerb gewonnen hatte. Ich war ziemlich sauer ob dieser  schlechten  Organisation.
 
Am Sonntag ging ich dann eben mit einer Assistentin wieder zu einem Konzert, welches auf dieser Bühne stattfand, und es dauerte 1 Stunde, bis alles eingerichtet war, die Instrumente gestimmt waren, und der Sound   eingerichtet war.  Daher endete das Konzert 1 Stunde später als geplant, aber meine Assistentin meinte, Du hast gesagt  von  6 bis 9:00 Uhr, ich muss dann zu einer Freundin. Ich war stinksauer, zum einen, dass sie sich nicht erweichen ließ, und dass die so schlampig gearbeitet hatten. Daher schrieb ich einen Beschwerdebrief an die Veranstalter, dass sie doch mal dran denken sollten, dass es Menschen gibt, die auf Assistenz angewiesen sind, wenn sie sich schon barrierefrei schimpfen, dass es Leute gibt, die ihren Zug erwischen müssen, und dass es Menschen gibt, die arbeiten und am nächsten Tag wieder raus müssen und nicht ewig bei der Veranstaltung bleiben können, weil diese so sehr nach hinten verschoben wird. Als wir dann später wieder zu einer dieser Veranstaltungen gingen, nämlich zur Hörspielnacht, begann alles exakt pünktlich. Es müssen sich  offenbar mehrere Leute beschwert haben. Die Ironie des Schicksals wollte es, dass wir dann aber genau bei dieser  Veranstaltung dann selbst unpünktlich waren und 5 Minuten zu spät kamen. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es dieses Mal exakt auf die Minute um 9:00 Uhr beginnen würde. Es war aber toll, wir hatten noch nicht viel verpasst.
 
Am Montag ging ich dann zu einem Vortrag über das Verschwinden des Bargeldes. Es stellte sich heraus, dass die Banken daran Interesse haben, dass das Bargeld abgeschafft wird, denn die Leute nehmen bei negativen Zinsen ihr Geld vom Konto und verstecken  es wie früher die alten Leute unter ihrer Matratze. Außerdem hat natürlich der Staat die Kontrollmöglichkeiten, wer schwarz arbeitet, oder wer Steuern hinterzieht. Letzteres wird wahrscheinlich niemals kontrolliert, denn die Menschen bringen ihr Geld in andere Länder und verstecken es dort auf Geheimnummernkontos. Somit erwischt es wieder mal nur diejenigen, die man etwas masochistisch als  den  kleinen Mann bezeichnet, wobei ich mich ungern als kleine Frau und diesbezüglich machtlos ansehen will. Wir sind diejenigen, die halt nicht das Geld haben, um es zu verstecken, aber wir sind diejenigen, die vielleicht auf Transferleistungen angewiesen sind, denen man dann nichts mehr zu stecken kann, oder die vielleicht auch mal jemandem eine Gefälligkeit bezahlen. Kein Obdachloser mehr kann Geld sammeln, es sei denn, er hat einen Kartenleser dabei. Der Opa kann seinem Enkel nichts mehr in die Hand drücken. Bei einem Opferstock gibt es dann einen Kartenleser. Es gibt übrigens ein tolles Lied eines fränkischen Liedermachers namens Wolfgang Buck, es heißt „Spuren“. Hier wird genau dieses Problem erörtert. Die Ideen  für ein solches Szenario habe ich daraus. Aber es gibt ja auch Alternativen wie den Tauschring  oder  Graswurzelbewegungen.
 
Es wurden dann verschiedene Zahlungsmethoden vorgestellt. Es gibt jetzt den kontaktlosen Zahlungsverkehr. Ich hatte damals versucht, diesen abzustellen, aber man erklärte mir, ich bräuchte nur 25 EUR auf meine Karte zu laden, mehr würde dann sowieso nicht abgebucht. Daher war ich etwas erstaunt, dass man bis zu 25 EUR direkt Geld vom Konto abholen kann, wenn man die Karte an ein Gerät hält. Ich versuchte, nachzufragen, aber ich wurde immer wieder abgewimmelt, das könne man jetzt noch nicht erklären, dazu käme man noch. Ich hatte das Gefühl, der Mann wurde leicht aggressiv und genervt, da er vielleicht gar nicht wusste, was ich meinte. Ich glaube, das Laden der Karte ist abgeschafft worden. Wenn man jetzt die Karte verliert, kann jemand rein theoretisch in mehreren Schritten das Konto plündern, indem er jedes Mal kontaktlos 25 EUR abhebt. Er kann in sämtliche Läden gehen und dort jeweils für 25 EUR einkaufen. Wenn man den Verlust der Karte zu spät bemerkt, ist das Konto leergeräumt. Irgendwann war mir auch der Zusammenhang zwischen Aufladen der Karte und den 25 EUR klar, da es  Ersteres  wohl einfach nicht mehr gibt. Somit hatte mir die Frau der Sparkasse was Falsches erzählt. Denn die sagte, wenn sie ihre Karte verlieren, ist es so, als verlören sie 25 EUR, mehr nicht. Es wurde dann noch auf PayPal und andere Zahlungsmethoden eingegangen, da es jetzt schon die Möglichkeit gibt, über Pay direct bei seiner eigenen Bank so etwas einzurichten wie   bei PayPal, was allerdings unnötig ist. Da ist Europa etwas zu langsam gewesen. Es wurden ziemlich viele Filme gezeigt, in denen die verschiedenen Dinge erklärt wurden. Es wurde auch kurz Western Union angesprochen, hier kann man wohl einen Code an eine bestimmte Stelle schicken,  wo dann derjenige ausbezahlt wird, der diesen Code bekommt. Das bräuchte man dann nicht mehr, da es ja Google Pay gibt, was von ausländischen Touristen sehr gerne genutzt wird.  Für uns selbst  ist es allerdings nicht nötig, denn man hat ja seine EC-Karte und manchmal auch eine Kreditkarte.
 
Dann kam noch das Thema Bitcoin aufs Tapet, und ich fragte dann, ob es wahr sei, dass Leute, die Bitcoins herstellen, sich in fremde Computer einloggen über  Schad-Bots,  und dass sie den Strom klauen, um die Bitcoins herzustellen. Er meinte, das führe jetzt zu weit. Ich sagte dann noch, dass ja im Dark Net auch Bitcoins verwendet würden. Da meinte er dann etwas ironisch, ist das denn so schlimm, ich hab mir gestern auch zwei Kalaschnikows gekauft. Ich wusste nicht, was er mir damit sagen wollte. Dass er natürlich keine zwei Maschinengewehre besorgt hat, weiß ich schon, nur, worin seine Aussage mir gegenüber bestand, habe ich nicht kapiert. Ich hatte das Gefühl, der Mann ist mir gegenüber ziemlich unfreundlich und aggressiv. Ich verstehe nicht, warum mir sowas so häufig passiert. Besonders in dieser Veranstaltungsreihe, wenn ich bei diesem Computerclub bin, der genau diese Themen für ältere Menschen und Einsteiger behandelt, sind die Leute merkwürdig zu mir. Nur eine der  Organisatorinnen, die selbst Kurse gibt, war sehr sympathisch und freundlich  und hilfreich. Leider kommt sie nicht ins Haus, um einen  zu unterrichten. Ich hatte mal einen von diesen Leuten, darüber habe ich hier  auch in diesem Blog  berichtet.
 
Danach war ich noch in einem Vortrag über Alexa und Co. Eigentlich war der Vortrag für Fortgeschrittene, aber ich dachte, ich könnte hier zumindest einige Fragen stellen. Ich habe ja hohe Decken und hohe Fenster, und meine Feinmotorik und auch meine Kraft sind sehr gering. Daher wollte ich, dass man meine Rollläden elektronisch und automatisch bewegen kann. Ich möchte nicht, dass sie zu einer bestimmten Zeit hinauf fahren oder hinunter fahren, das möchte ich schon selbst bestimmen. Außerdem vergesse ich immer, das Licht auszuschalten. Tagsüber sehe ich wirklich nicht, wo noch Lampen brennen, aber nachts ist es reine Vergesslichkeit. Daher wäre es toll, wenn man einfach sagen könnte, Licht aus, und alle Lichter sind erloschen. Dann sind auch die aus, die man vielleicht schon stundenlang hat brennen lassen, weil man sie vergessen hat. Dann gibt es am Morgen keine bösen Überraschungen mehr. Später würde ich dann auch noch meine Heizkörper einbinden, die jetzt noch mit elektronischen einzelnen Thermostaten gesteuert werden. Ich fragte, ob man den Google, den man auf dem Handy hat, also den Assistenten, eben dafür auch verwenden könnte. Ja, das ginge. Außerdem habe ich ja laufend Probleme mit Terminen, da ich immer Doppelbelegung habe, weil ich vergesse, dass ich, wenn ich einen Termin ausmachen muss , da bereits einen Termin habe. Leider musste einer der Redner mich hier enttäuschen, denn das gibt es nicht, selbst er würde oft Termine durcheinander bringen oder Termine doppelt belegen. Allerdings kann er ja sehen, daher kann er, wenn eine E-Mail mit einem bestimmten Termin rein kommt, dass sofort mit dem Kalender vergleichen, der automatisch aufgeht, sobald diese E-Mail  mit einem Termin da ist.  Diese Möglichkeit habe ich nicht, denn wenn der Kalender aufgeht, sehe ich das nicht. Es wird auch nicht angesagt. Ich kann mir das auch gar nicht vorstellen, wenn eine Einladung kommt, hiermit lade ich Dich zum Geburtstag ein, zu unserer Betriebsfeier, diese findet am 5. August um 16:00 Uhr statt, das dann automatisch der Kalender vom 15. August aufgeht, und man dann sozusagen in einer Übersicht beides auf einmal sieht und sagen kann, nein, da kann ich nicht. Da müsste ja der Computer die E-Mail mitlesen oder das Handy, und dann muss das Handy automatisch den Kalender öffnen, und das auch noch am richtigen Tag. Vielleicht habe ich da mal wieder was falsch verstanden. Eine der Rednerinnen bot mir an, da sie bei Conrad Elektronik arbeitet, für mich mal wegen einer  Terminverwaltung nachzufragen, weil sie bald wieder einen Termin mit einem Mitarbeiter von Google hat. Ich überließ ihr eine meiner Visitenkarten, ich bin gespannt, ob da mal was kommt.
Ich dachte mir, es wäre doch toll, wenn ich mir Google sozusagen als Assistenten für zu Hause einrichten könnte. Ich sprach also mit einem meiner Computerleute, und er meinte, es sei besser, einen Lautsprecher zu haben. Denn dann muss man nicht jedes Mal das Handy in die Hand nehmen, und man arbeitet ganz anders mit einem Lautsprecher als mit dem Handy. Ich dachte, ich kann erst mal das Handy benutzen und den Lautsprecher dann immer noch einbinden. Als ich dann einmal mit meiner Assistentin da saß, die sehr fit am PC ist, spielte sie zwei Filme ab, einen  mit einer Rezension von Alexa, die ein YouTuber erstellt hatte, indem er sie getestet hat, und derselbe Mann hat dann auch noch Google getestet. Der Vorteil von Alexa ist einfach, dass sie bestimmte Skills von allen möglichen Anbietern einbindet, die sich selbst dort anmelden können,  was auch auf dem Vortrag erklärt wurde. Wenn man den Google Assistenten benutzt, und o. k. Google oder hell Google ruft, springt dann auch das Handy mit an, da Google nicht unterscheiden kann, wer gemeint ist, das Telefon oder der Lautsprecher.  Der Nachteil ist eben  dann auch noch, dass Google nur auf seine eigenen Dienste zurückgreift. Ich mag  Android sonst eigentlich lieber, da  es nicht so exklusiv ist wie Apple, das eben nicht mit jedem redet, wohingegen Google hier demokratischer ist, und man kann eben auch Software von allen möglichen Entwicklern einbinden. Dennoch habe ich mich dann aus den  oben  erwähnten Gründen  bei  meinem Smarthome für Alexa entschieden. Wie das Einrichten  dann vonstatten geht, darüber  wird dann hier wieder  erschöpfend im  wahrsten  Sinne des Wortes berichtet werden, da ich  den Plunder erst mal bestellt habe und  noch jemanden suchen  muss, der   die Hardware  wie  Schalter  und WLAN-Steckdosen  und  nach und nach die Gurtwickler  für die Rolläden einbaut. Die WLAN -Sachen auf der Software-Seite kann dann meine Assistentin  übernehmen. Aber das wird noch   ein Kampf werden!
 
Das Wort  „exklusiv“  oder „Proprietär“ bringt mich schon zu  dem letzten Vortrag, in dem ich war. Hier ging es um freie Software für freie Bürger. Ich dachte erst, es ginge um kostenlose Software, die aber eigentlich Shareware heißt. Diesbezüglich wurde ich dann sofort aufgeklärt, der Zahn, nichts bezahlen zu müssen, wurde mir gleichgezogen. Free speech, not  free  beer.
 
Am Morgen hatte eine meiner Assistentinnen angerufen, die ein ganzes Jahr in Mutterschutz war, und die mir versprochen hatte, sich trotzdem mal mit mir zu treffen. Sie hat aber jedes Treffen abgesagt oder war ohne Absage nicht erschienen. Wir wurden laufend unterbrochen, und ich versuchte, ihr eine SMS zu schicken. Daher landete  diese aber dann bei dem Mann, mit dem ich Nummern ausgetauscht hatte, den ich vorsichtshalber noch nicht in meine Kontakte eingetragen hatte. Denn ich wusste ja nicht, was das für ein Typ war. Der schrieb mir dann zurück und meinte, es sei toll, dass ich versucht hatte, ihn anzurufen. Ich sagte, ich gehe zu dem Vortrag über freie Software, woraufhin er dann meinte, da käme er auch hin, er habe sich dafür auch angemeldet. Ich wurde dann von jemandem dorthin gebracht, da ich die SMS natürlich mal wieder zu spät gelesen hatte, sonst hätten wir uns vorher schon verabreden können, um gemeinsam dorthin zu gehen. Das Haus ist sehr groß und hat zahlreiche Eingänge, sodass mich ein anderer Hörer des Vortrags mitnahm. Auf einmal setzte sich also dieser besagte Mann neben mich. Ich freute mich sehr, dass ich ihn wieder traf. Ich dachte, vielleicht gehen wir hinterher zusammen was trinken, und vielleicht ergibt sich auch eine kleine Freundschaft, oder was auch immer. Ich bin da sehr langsam, lieber Schritt für Schritt. Aber träumen und hoffen darf man ja mal.
 
Während des Vortrags ging es darum, dass es sehr viel proprietäre Software gibt, das bedeutet, dass man zum Beispiel nur den Schraubenzieher für diese Möbel dieses Möbelhauses nehmen kann, dass man für dieses Auto nur dieses Reinigungsmittel nehmen kann, oder dass man für diese Schnitzel nur dieses Besteck haben kann. Genauso ist es mit der Software, die einen sofort an ein bestimmtes System bindet. Man kann auch nicht mit seinen Daten  einfach mal so eben   in ein anderes Programm „umziehen“, wie ich es mal in meiner Sprache nenne, es heißt Interoperabilität. Es gibt auch keine Kompatibilität,  dass man Programme verschiedener Hersteller  einfach miteinander  kombinieren kann.   Das finde ich beschissen, dass meine ich damit, dass  Apple eben nicht mit jedem spricht. Es bedeutet auch, dass man nicht, wie das bei Open Source der Fall ist, einfach mal in den Code rein sehen kann, dass Fremde nichts überprüfen können. Somit prüfen dann Sicherheitsprüfer  der eigenen Fluggesellschaft, ob und warum etwas schief gegangen ist. Es kann also kein anderer in die Karten sehen. Man kann auch an der Software nichts verändern. Bei Open Source würde das gehen. Ich fragte dann gleich nach der Garantie, denn wenn man etwas verändert, erlischt  sie ja normalerweise. Der Redner meinte, man könne dann bestimmte Firmen damit beauftragen, an der Software was zu ändern, und diese würden  einem dann auch die Garantie geben.
 
Es ergab sich dann noch eine hitzige Diskussion darüber, dass der E-Book Reader von Amazon namens Kindle ausgerechnet  Orwells 1984 von allen Nutzern abgezogen hatte, da eine nicht autorisierte Kopie herumging. Einer meldete sich und meinte, das dürfe nicht sein, die Leute hätten schließlich bezahlt. Ein anderer sagte, doch, denn das sei Diebstahl. Jeder kam dann mit seinen juristischen Kenntnissen und lieferte seinen halben Lebenslauf,  wie : „ich habe mal Rechtswissenschaften studiert, ich arbeite in dieser und jener Firma usw.“, um seine Kenntnisse zu untermauern. Ich fand das ziemlich lächerlich. Ich habe bei meiner Zusatzausbildung zur Wirtschaftskorrespondentin von unserem sehr lebensklugen und weltgewandten und bodenständigen Dozenten gehört, dass  es bei Hehlerware einen gutgläubigen Dritten gibt, der nicht belangt werden kann. Das Motto Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, kann hier ja nicht gelten, denn er hat ja nicht unwissentlich eine Straftat begangen, sondern man hat im guten Glauben eine legale Handlung vollzogen und nicht wissen können, dass zuvor eine Straftat begangen worden war , Sprich, dass die Ware nicht legal erworben war, die man gekauft hat. Ich wollte mich aber nicht diesbezüglich äußern, denn ich hatte ja schließlich keine juristischen Fortbildungen vorzuweisen, und ich kann da niemals brillieren oder glänzen, das ist mir nicht gegeben. Ich meldete mich dann wieder und fragte etwas, wobei ich dann bei dem Wort Kompatibilität aufhörte zu sprechen, nicht etwa, weil ich dieses Wort nicht fehlerfrei über die Lippen bekäme, sondern weil sich der ganze Saal miteinander unterhielt, und weil mir keiner mehr zuhörte. Mein Nachbar meinte, ich könne das Wort nicht aussprechen und wollte mir gleich behilflich sein, obwohl ich ihm schon gesagt hatte, dass ich sogar Fremdsprachen studiert hätte. Ich sagte dann ganz laut, ich rede erst weiter, wenn es leise wird, ich habe Ihnen allen auch zugehört, ich möchte, dass auch sie mir zuhören. Das hat aber nicht gewirkt. Als Ausbilderin wäre ich jetzt aufgestanden, hätte mich vor die ganze Klasse hingestellt und wäre so lange still und mit starrem Blick vor der Klasse gestanden, bis sie ruhig werden. Wenn Du es leise willst, sei leise. Das ist meine Devise, und die hat immer gewirkt. Aber ich konnte hier nicht einfach aufstehen und das machen, denn sonst hätte der Moderator einfach jemand anderen dran genommen. Er hat auch nicht für Ruhe gesorgt. Sobald dann ein anderer wieder eine Frage stellte, war es wieder leise. Das macht mich immer extrem traurig und bestürzt, denn das passiert mir häufig, wenn ich in einem Plenum, und sei es nur ein Tisch, etwas sage, fangen alle an, in kleine Grüppchen zu zerfallen und zu reden, sobald dann aber wieder ein anderer das Wort ergreift, hören ihm  dann  wieder alle geschlossen zu. Mein Sitznachbar meinte, wir können ja auch einfach mal reden, damit er weiß, wie das ist. Da sieht man, dass es irgendwie unbewusste Hierarchien gibt, und das es in der sichtbaren Welt Menschen gibt, die studiert haben und eigentlich Akademikerinnen sind, in der eigentlichen Welt es aber wohl eine bestimmte Ordnung gibt, gemäß der ich ganz unten bin. Wo das herkommt, und wie das Feinstoffliche zusammenhängt, weiß ich nicht. Aber es kann nicht an meinem Verhalten gelegen haben, denn die haben mich ja noch überhaupt nie gesehen. Vielleicht daran, dass ich eine Frau bin, oder dass ich irgendwie behindert wirke.
 
Dann ging es um den Aufbau von Computern, vom inneren usw.,   über Linux, Unix, Ubuntu usw. Ich stellte dann immer mehr Fragen an meinen Nachbarn, und ich merkte, dass er immer genervter wurde. Als dann die Sache zu Ende war, verabschiedete er sich gar nicht und ging einfach nach draußen. Ein anderer Mann half mir dann nach draußen, und da stand mein neuer Bekannter zusammen mit dem Mann, der mir am Anfang in den Saal rein geholfen hatte. Ich stellte mich dann dazu, und mein Bekannter fragte, ob  alle was trinken gehen wollten. Dann fragte er ganz demonstrativ mich, wie ist es mit Dir.  Ich hatte das Gefühl, er hoffte, dass ich sagen würde, nein, ich gehe nach Hause. Denn entweder man nennt alle direkt mit Namen, oder man fragt ganz allgemein, wer geht mit. Wenn aber jemand allgemein fragt, wer geht mit, man sich also schon längst angesprochen fühlt, man aber dann noch mal ganz explizit gefragt wird, dann habe ich schon das Gefühl, dass die Leute insgeheim hoffen, man würde absagen. Vielleicht hätte ich auch einfach nur sofort rufen müssen, ja, ich komme mit. Ich sagte dann ganz direkt, wenn ihr mich nicht dabei haben wollt, würde ich gerne noch kurz mitgehen, dann würde ich auf mein Notizgerät einige Fragen über den Computer und sein Inneres beantwortet haben wollen, und dann  dampfe ich ab und fliege nach Hause. Das mit dem fliegen meinte ich jetzt eher metaphorisch. Er meinte, selbst verständlich wollen wir Dich dabei haben. Er fragte mich dann, wie  denn noch die andere Bühne gewesen sei, bei der wir waren, wo er sich uns angeschlossen hatte, und wo wir den Obdachlosen, seinen flüchtigen Bekannten , getroffen haten.  Ich erzählte ihm, dass zu meinem Leidwesen alles zu spät angefangen  hatte, und dass wir jedes Mal vorzeitig nach Hause mussten, da meine Assistenten gehen mussten, und ich nicht in der Lage war, alleine den Platz zu verlassen. Er fragte mich, warum ich das denn nicht könnte. Ich sagte, Du hast doch gesehen, wie viel Zeug darum stand. Er meinte, das kann doch nicht sein, dass Du das nicht schaffst.  Ich sagte, das geht nicht, und er meinte, es gibt doch eine App dafür. Ich sagte, eine App kann mir nicht helfen, und er fuhr mir ziemlich aggressiv in die Parade und meinte, lass mich doch mal ausreden. Es gibt doch auch eine Kompass App. Diese sagen aber nicht genau an, denn wenn man das Handy etwas schief fällt, sagen sie nur die falsche Himmelsrichtung. Dort, wo ich mich auskenne, weiß ich, dass das so ist, da ich das da verifizieren kann. Er meinte, wäre das ein Fahrradparkplatz, dann hätte ich Verständnis dafür, aber ich  traue  Dir  doch durchaus zu, dass Du wieder nach Hause findest. Ich sagte, wenn ich in eine bestimmte Richtung laufe, stehen trotzdem noch eine Menge Hindernisse herum, und ich muss erst um all diese Hindernisse herum und kann nicht einfach gerade gehen. Dann muss ich ja erst vielleicht eine ganze Ecke nach links, um dann  um das Hindernis herum zu kommen, damit ich dann wieder gerade gehen kann, und ich bin sehr schlecht darin, einen Ausweg zu finden. Wenn man mich vor einer Wand aufstellt,  weiß ich selbst  schon da nicht mehr,  wie ich daran vorbeikommen kann. Ein anderer blinder würde dann sofort die Lücke finden, wohingegen ich wahrscheinlich stundenlang hin und her laufen würde, und ich würde wie eine Fliege hilflos an der Wand kleben.  Und selbst wenn ich weiß, dass ich jetzt gen Norden gehen muss, kann die U-Bahn Haltestelle, die nördlich von meinem Ausgangspunkt ist, dennoch noch ein ganzes Stück  seitlich von mir weg sein, und ich müsste dann noch ein ganzes Stück nach links oder rechts, also westlich oder östlich laufen, um darauf zu stoßen. Daher hilft mir eine Kompass-App hier überhaupt nicht.  Aber er ließ einfach nicht locker und meinte, wieso kannst Du das nicht, das gibt es doch nicht. Ich war dann schon wütend, denn einen Tag zuvor war ich  gerade erst wieder wegen einer Baustelle vom Weg abgekommen, da bei mir die allerkleinsten Hindernisse reichen, um mich aus dem Konzept zu bringen. Dann half mir jemand über die Straße, und da wir über eine Wiese laufen mussten, und wir überproportional viele Hunde in der Straße haben, bin ich dann auch noch in Hundedreck reingetreten. Wir waren mittlerweile in der Kneipe angekommen, und ich sagte ihm, weil er dann einfach   das Thema wechselte, lass mich doch das Ganze mal zu Ende führen, und ich wollte ihm die Geschichte mit dem Verlaufen und  dem Hundedreck erzählen.   Da zog er  mich dann auch noch ins Lächerliche und meinte, was heißt hier zu Ende führen, hast Du wohl einen Führhund. Ich sagte dann, dass ich eben sogar bei kleinsten Baustellen schon daneben laufe, und ich könne schließlich nicht beweisen, dass sich dieses Problem hätte, und ich käme mir langsam hilflos vor, ihn zu überzeugen. Da meinte er, ich hab doch nur gefragt. Ich dachte mir, wenn der  so fragt, dann möchte ich nicht wissen, wie das ist, wenn er streitet. Ich sagte, Du hast mich nicht gefragt, sondern Du hast mit mir herum diskutiert. Er fragte dann doch tatsächlich unseren Tischnachbarn, habe ich gefragt oder nicht. Der hielt sich heraus. Ich sagte, ich habe mich schon bekreuzigt, weil ich langsam Angst bekam, warum  er  sich auf einmal so verhält. Ich fand das wirklich komisch, da überhaupt keine Chance mehr zu haben. Statt sich aber zu entschuldigen, dass  ich so in die Ecke von ihm gedrängt wurde, meinte er nur, Ach so, aha. Das war dann alles. Ich machte dann meine Aufnahmen und stellte meine Fragen bezüglich dieser zahlreichen Betriebssysteme, CPUs usw. Das war mir alles zu kompliziert, und dann gibt es auch noch  Kernel  und  sonst etwas.  Ich finde das alles ein ziemliches Durcheinander, ich muss mir das wahrscheinlich mehrfach anhören, um das alles zu verstehen. Dauernd wollte er aber dann private Gespräche mit dem anderen anfangen, wohingegen ich dann sagte, dass könnt Ihr doch später machen, ich nehme jetzt noch auf, ich bin doch dann weg. Tatsächlich habe ich mich dann, als die Aufnahme beendet war, zur Tür gewandt und mich verabschiedet. Ich dachte, den fragt ich nicht noch mal, ob er mir hilft. Dann kamen die beiden hinterher, sie wollten noch in eine andere Kneipe. Da fragte doch mein Bekannter, wer nimmt denn jetzt  die junge Dame, und der andere Mann hat mich dann einhängen lassen. Sie brachten mich zur Straßenbahn, die gerade noch dastand, und ich bin nach Hause gefahren. Zwei Tage später hat er dann angerufen, aber ich  kam  nicht rechtzeitig ans Telefon und wollte dann auch nicht zurückrufen. Ich dachte, wenn  es wichtig ist, wird er noch mal anrufen. Ich war zumindest bedient. Ich habe immer das Gefühl, andere können es nicht stehen lassen, wenn ich etwas sage, anstatt einfach mal zu sagen, gut, wenn Du mir das sagst, dann ist das so. Wenn ein Rollstuhlfahrer oder ein Legastheniker oder ein Schwerhöriger sagen, das kann ich nicht, dann würde man einfach fragen, um es zu verstehen, und man würde das auch zeigen, und es wäre auch spürbar. Wohingegen bei mir die Leute eher  nachbohren.  Sie lassen da nicht locker, und wenn ich mich dann ärgere, dann brechen die das Gespräch ab, indem sie einfach nicht mehr hinhören, und dann bleibe ich drauf hängen und bin ganz verzweifelt, dass ich kein Verständnis bekommen habe. Wenn ich dann darum bettelte, die Sache doch wenigstens ins rechte Licht rücken zu dürfen, meiner eigenen Psychohygiene  und meiner  Ehre zu liebe, werde ich noch ins Lächerliche gezogen. Und dann heißt es, ich hab doch nur gefragt. Erstanreizen und dann stehen lassen, das ärgert mich. Aber  wenn jemand so wenig Verständnis hat, dann ist es auch nicht mein Fall. Ich glaube schon, dass es mit irgendwelchen geheimen Mächten zu tun hat, dass man mit mir kein Mitgefühl haben kann. Bei einem normalen Blinden hätte man gesagt, das ist aber schade, dass Deine Assistenten dann weg mussten. Und ich kann auch nicht Recht haben, das ist irgendwie magisch. Man kann bei mir nicht sagen, ach so, dann geht das nicht, da hast Du natürlich recht, wenn das zu schwierig ist. Man kann bei mir nicht einlenken. Ich glaube, das ist etwas, was verhext ist.
 
Das digitale Festival war dann zu Ende, und es war wieder sehr interessant. Ich möchte nächstes Jahr schon wieder hin, aber mir graut davor, wieder das ganze Programm durch zu Forsten, um mir dann auf zeitraubende  Weise die  Veranstaltungen rauszusuchen. Ich erzählte das einem Taxifahrer, wie umständlich das war. Er meinte, da muss man halt  einfach probieren. Ich sagte ihm, dass  ich nicht einfach  probieren könnte, weil ich  nur  auswendig  lernen kann, weil ich  es  selbst nicht rausfinde.  Da kam dann  wieder, da muss man halt  einfach Geduld haben. Ich versuchte, ihm zu erklären, dass ich sehr häufig sehr viel länger bräuchte, um Dinge herauszufinden, und um mich durch ein Programmdurchzug wählen, und um herauszufinden, wie es läuft. Ich würde dann mehrfach Anläufe nehmen, um es zu schaffen, und ich bräuchte mehrere Stunden dafür, wofür ein anderer ein paar Minuten bräuchte. Er meinte, er würde immer die Sachen raus finden, und er hätte halt die Geduld, er würde sich da durchbeißen. Ich sagte, Geduld habe ich schon, daran fehlt es nicht, aber ich kann einfach nicht raus finden, wo die Sachen sind, die ich brauche. Da meinte er wieder, da muss man halt mutiger sein, man muss halt einfach mal drauf drücken. Ich sagte ihm, ja, das mache ich auch, aber dann verlaufe ich mich und komme da nicht mehr raus. Ich finde einfach nie die richtige Stelle, und ich muss mich dann stundenlang durchbeißen  und durch Menüs  und  Seiten quälen, immer wieder von vorne anfangen, komme dann immer wieder nur einen Punkt weiter, bleibe wieder hängen, fange wieder von vorne an usw. Da meinte er wieder, da muss man hat Geduld haben.  Da darf man halt nicht gleich aufgeben. Ich glaube, das hat wirklich mit dem Teufel zu tun, dass ich niemals höre, Ach so, sie haben   ja  tatsächlich   schon  eine Menge Geduld, dann weiß ich auch nicht, woran es liegt. Ich verstehe nicht, warum die Leute dann wie eine Schallplatte auf ihre Spur bleiben. Und ich versuche, sie  zu überzeugen  und  es ihnen klar zumachen und bleib dann verzweifelt zurück und bleib drauf hängen und ärgere mich, dass ich immer ins Unrecht gesetzt werde, einen schlechten und ungeduldigen Charakter mit geringe Frustrationstoleranz angedichtet bekomme, dass meine Ehre derart beschmutzt wird, ich das aber nie wieder ins rechte Licht rücken kann. Es ist mir eben nicht egal, was andere von mir denken, ich bin ein soziales Wesen. Gäbe es ein paar Leute, die an mich glauben und wissen, wie es ist, und die so etwas nicht sagen, hätte ich einen Schutzwall um mich. Aber so bin ich sozusagen einer feindlichen Welt ausgesetzt, wo ich mich dauernd verteidigen muss, dass ich eben kein ungeduldiger und schwacher Mensch bin, der sofort aufgibt  und das Handy in die Ecke wirft, wenn es nicht beim ersten Versuch klappt. Niemand, nicht mal der liebe Gott, weiß, welche Troubles ich schon gesehen habe. Niemand weiß es, nicht  mal Jesus.  Um mal den Gospel  umzudichten. Nobody knows, the truoubles, I‘ve  seen, nobody knows BUT  Jesus. Bei mir weiß  es eben nicht mal der. Keiner kann sich vorstellen, wie schwer das ist, und wie viel Geduld und wie viel Kampf  und Energie ich dazu benötige. Leider wird das auch nie jemand jemals herausfinden, und niemals wird es jemand einem anderen weitersagen oder für mich in die Bresche springen. Ich selbst kann es nicht tun, somit ist mein Ruf dahin.  Und dann  sagen alle wieder so  oberschlau, was die anderen denken, und wofür sie  Dich halten, ist doch egal.   Die reden sich leicht, die haben  ja  genügend  Leute, die ihre Behinderungen und Krankheiten  anerkennen und würdigen und ihre Bemühungen wertschätzen.  Das ist wie bei dem Reichen, der zu einem  Armen sagt, Geld  ist doch unwichtig.
 
Ich hoffe, nächstes Jahr wird die Seite etwas übersichtlicher, ich schlug  den Veranstaltern über  Mail eine tabellarische Vorgehensweise vor, sodass man eben den Tag und die Veranstaltung und die Uhrzeit und den Ort findet. So ist es ja auch bei dem Profil, wo man seine Events, wie es heißt, einsehen kann. Hier gibt es eine Tabelle, und man kann genau nachlesen, wann man zu welcher Zeit wo ist. Das ist sehr praktisch, denn manchmal habe ich dann die Erinnerungsmails verpasst, oder ich habe Termine sehr spät gefunden, daher war es gut, immer mal wieder in die Tabelle zu sehen. Somit hat man eine Übersicht, und sozusagen gewinnt man dadurch eine Zusammenschau all seiner Termine, und nichts kann sie überschneiden. Damit konnte ich dann auch den Rest meiner übrigen Termine abgleichen, sodass ich nicht wieder zu zwei  Dingen zur gleichen Zeit gehen wollte, denn die Fähigkeit, an mehreren Orten gleichzeitig zu sein, ist uns Menschen nun mal nicht gegeben, selbst  im  Computer-Zeitalter nicht.
 
Das wird bestimmt wieder interessant, ich werde das Einsteigerniveau niemals verlassen, aber hier gibt es auch genügend Vorträge, um als Anwender immer wieder auf dem Laufenden zu sein.