Dienstag, 21. Juli 2020

Eigener Herd ...

Als ich in meiner Wohnung eingezogen bin, habe ich die Spüle und den Herd von der Genossenschaft bekommen. Das sollte aber nur für den Übergang sein, denn irgendwann wollte ich dann einen eigenen Herd und eine eigene Spüle in eine Arbeitsplatte versenkt. Denn bei dem Herd, der ja der Genossenschaft gehört, kann ich nicht einfach irgend welche Markierungen vornehmen. Die Knöpfe sind so, dass man nicht ohne weiteres ertasten kann, ob der Herd an oder aus ist. Ich wollte jetzt nicht unbedingt mit einer Feile die Schalter so präparieren, dass ich das fühlen könnte. Wir haben im Internet gesucht, ob es die gleichen Schalter noch mal gibt, die ich dann nach meinem Auszug dort wieder einsetzen könnte. Aber leider wurden wir nicht fündig, da der Herd sehr alt ist. Aber er funktioniert noch sehr gut. Für blinde ist er aber nicht gut geeignet. Wir haben versucht, ihn mit Aufklebern zu markieren, die aber immer wieder abfallen, da Brad fett drauf kommt, und sich dadurch die Klebefläche ablöst. So dachte ich mir, ich suche mir einen Herd, außerdem einen mit Umluft, und eventuell auch einen mit Ceranfeld besser gesagt Glaskeramik. Für blinde ist das aber denkbar schwierig. Denn man braucht ein Kochfeld mit tastbaren Ringen. Sonst kann man die Töpfe nicht aufsetzen. Mit einer Kraft für lebenspraktische Fähigkeiten (LPF) bin ich daher einmal in ein größeres Geschäft mit Haushaltsgeräten gegangen. Außerdem wollte ich unbedingt einen Herd, bei dem man die Knöpfe eindrücken kann. Und das sollte erst dann möglich sein, wenn der Herd wirklich ausgeschaltet ist. Denn ich bin einmal direkt beim Aufstehen an einen Knopf gekommen und habe ihn versehentlich eingeschaltet. Als es dann etwas komisch gerochen hat, dachte ich, jemand anderer kocht gerade. Bis ich dann merkte, dass es hinter mir recht warm wurde. Zum Glück war der Deckel herunter geklappt, sodass sich nur ein brauner Fleck gebildet hat und sonst nichts. Das war kurz vor meinem Urlaub. Nicht auszudenken, wenn ich das nicht bemerkt hätte und in Urlaub gefahren wäre. Ich hab dann so schnell wie möglich sicherheitshalber auch noch die Sicherungen des Herdes raus gedreht. Das sind ja 3 Sicherungen, wir haben alle 3 markiert, sodass ich schnell die richtigen finde. Ich hatte zuvor fast noch nie einen eigenen Herd besessen, denn ich war immer in kleineren Wohnungen, in die fast nur Kochplatten rein passten. Daher hatte ich am Anfang große Angst, mich diesem Gerät zu nähern. Am Anfang habe ich ganz schön gezittert, aber irgendwann habe ich es dann geschafft. Daher bin ich hier sehr vorsichtig. Mir wäre daher lieber, wenn man die Schalter so hereindrücken kann, dass der Herd tatsächlich auch aus ist. Aber es gibt viele Herde, bei denen sich die Knöpfe auch noch dann reindrücken lassen, wenn er noch eingeschaltet ist. Da sie nicht zur Sicherheit sondern nur zum besseren Putzen dienen, hat man auf diese Zusatzfunktionen offenbar keinen Wert gelegt. Eine Freundin von mir hat eine Küche für 1000 € bekommen, mit Herd, und man hat sie ihr sogar noch eingebaut. Der Herd hat weiße Ringe, sodass man diese sehen und ertasten kann. Nun gibt es auch für blinde eine Firma, die Herde umgerüstet, bei denen man die Elemente ertasten kann. Zum einen gibt es universelle Aufkleber, die man überall drauf kleben kann, dann gibt es die Möglichkeit, dass die Firma mit einem 3-D Drucker die Griffe ausdruckt, die genau dieser Herd hat, und zwar versehen mit Braillebuchstaben, und neuerdings gibt es sogar Herde, deren Griffe sprechen können. So habe ich mich an diese Firma gewandt, und in einem längeren Gespräch fanden wir heraus, was ich brauche. Er riet mir zu einem Induktionsherd mit weißen Ringen, die man abtasten und auch sehen kann. Der ist noch gar nicht mal so teuer mit seinen 550 €. Ich würde dazu dann nur die einfachen Aufkleber nehmen. Das Problem ist aber, dass ich ja alles in eine Arbeitsplatte einbinden möchte. Und außerdem ist mein alter freistehende Herd nur 50 cm breit. Dementsprechend habe ich meine Küche eingerichtet. Ein neuer Herd misst fast immer 60 cm. Daher müsste ich die ganze Küche neu kaufen. Die Spülmaschine passt noch rein, man müsste aber statt einem Schrank von 100 cm nur noch einen für 90 oder 80 cm finden. Man könnte natürlich auch die 80 cm breite Spüle gegen eine 60 cm Breite austauschen, aber dann passen die Mülleimer nicht mehr drunter, und die stehen mir dann im Wege herum. Zunächst hatten wir 2 Schränke gefunden, einen Spülunterschrank mit 70 cm und einen Schrank für den Herd mit 60 cm. Dann meinte aber meine Helferin, der Unterschrank für die Spüle würde nun doch 80 cm breit sein. Ich müsste außerdem 3 verschiedene Arbeitsgruppen haben: einer bringt den Herd, der andere schließt ihn an, die anderen bauen die schränke auf, der nächste macht die Arbeitsplatte. Das könnte ich nicht koordinieren. Somit dachte ich mir, eine ganze Küche käme dann vielleicht sogar eventuell billiger. Als ich in einem Baumarkt nachfragte, hieß es, bei einzelnen Schränken müsse man mehr zahlen, bei einer ganzen Zeile hätte man einen Block Vorteil. Ich solle halt einfach mal einen Termin mit dem Berater ausmachen, dann könne man eine Küche planen, aber unter 2000 € käme ich nicht weg. Als ich die Küche meiner Freundin erwähnte, meinte er, das sei eine aus dem Internet, da stünden 2 Modelle, ich könne mir ja eines aussuchen, im Internet gäbe es über 1000 Modelle. Schon war ich abgefertigt, der Mann aus dem Laden, der mich zur Küchenabteilung begleitet hatte, zeigte mir noch die beiden Küchen, die als Modelle aus dem Internet aufgebaut waren. Besonders beeindruckend fand ich die jetzt nicht. Meine Assistentin meinte auch, die Küche, die meine Freundin hätte, sei wesentlich schmäler, ich bräuchte ja eine wesentlich längere Zeile, daher käme sie auch teurer. Wir fingen also an, in verschiedene Möbelgeschäfte zu gehen. Der Ingenieur, der die Umrüstung für Herde entwirft, riet mir, erst einmal bei Ikea zu schauen, denn dort seien die Preise recht fest, dann könne man sich von den Kosten her schon mal einen Überblick verschaffen. Dort fand ich dann eine sehr schöne Küche mit Kassettentüren, und wir suchten am Computer erst einmal alle Teile zusammen. Es wurde teurer und teurer. Die hatten natürlich auch sämtliche Geräte und die indirekte Beleuchtung mit eingebaut, sodass wir virtuell erst einmal alle unnötigen Dinge entfernten. Aber immer noch war die Küche recht teuer. Wir machten dann einen telefonischen Termin mit Ikea aus. Bei einem anderen Fachgeschäft schauten wir ebenfalls nach einer Küche, aber dort wurde uns erklärt, dass unter 16.000 € keine Küche zu haben sei. Somit ergriffen wir dort ganz schnell mal eben die Flucht. Alsdann das Telefonat mit Ikea geführt wurde, hieß es, die Arbeitsplatte würden sie nicht ausschneiden, die müssten wir dann selbst ausschneiden. Da meinte meine Helferin, die Arbeitsplatte könnten wir dann genauso gut auch von einem Baumarkt holen, sie uns ausschneiden und liefern lassen. Dann hätte ich aber wieder genau die selbe Dreierkombi: einer liefert den Herd, einer schließt ihn dann an, ein paar kümmern sich um die schränke, die Arbeitsplatte muss separat angefertigt und geliefert werden. Und das würde mich dann doppelt so teuer kommen, als wenn ich nur die beiden schränke für Herd und Spüle austauschen würde. Ich komme also um die Arbeitsplatte nicht herum. Zwischendurch hatten wir ein Treffen mit unserer Theatergruppe, die sich aber zwischenzeitlich personell etwas verkleinert hat. Ich möchte nicht mehr mitmachen, aber zu dem letzten Treffen wollte ich noch kommen. Denn eine aus der Gruppe hatte zahlreiche flüssige Seifen für mich, die die Lebenshilfe verkauft. In diesem Zusammenhang klagte ich mein Leid über die Küche. Die Frau erklärte mir, dass sie gerade ja Küche los würde, und sie könne mir den Herd und auch die restliche Küche überlassen. Ansehen könne ich es mir aber nicht mehr, sie würde mir lediglich ein Foto über WhatsApp schicken, meine Assistentin könne ja dann beurteilen, ob sie was für mich sei. Einer aus der Theatergruppe erklärte sich bereit, die Küche zu mir zu bringen. Aber die Küche hatte einen gelben Farbton. Das passt bei mir überhaupt nicht rein. Die Arbeitsplatte wäre dunkelbraun gemasert. Für sich genommen sieht sie sicher gut aus, aber bei mir würde sie nicht reinpassen, weder von der Farbe noch von den Maßen her. Denn man müsste die Eckküche auf eine gerade Zeile umstellen. Das würde ziemlich viel Stückwerk erfordern. Ich habe mit meiner Schwester telefoniert, und die meinte, warum ich die der nicht nehmen würde, es sei doch egal, ob sie farblich passt, wenn ich sie geschenkt bekäme. Dass sie von den Maßen her nicht passt, hat sie dann überzeugt. Wegen der Farbe wäre das ja für sie kein Kriterium gewesen. Was nützt es mir, wenn ich dann etwas in der Küche habe, was nicht reinpasst, und mit dem ich dann in 5 Jahren unzufrieden bin, und dass ich da nicht mehr sehen kann. Da hätte ich doch wirklich noch was zu verlieren, nämlich müsste ich dann den Abtransport organisieren. Ich möchte lieber eine Küche, die mir auch gefällt, und die ich dann 20 Jahre hätte. Dafür hatte sie aber wenig Verständnis. Ich hatte den Eindruck, für eine blinde taugt ja auch etwas, das optisch nichts hermacht, ich könne doch auch damit zufrieden sein. Ich sagte ihr, sie selbst würde niemals etwas in ihre Wohnung stellen, was ihr nicht gefällt. Für sich nimmt sie das ohne weiteres in Anspruch. Sie meinte, ich könne doch einen Schreiner engagieren, der mir die Arbeitsplatte ausschneidet. Ich kenne einen, der pensioniert ist und das auch günstig machen kann. Aber der verhält sich teilweise unmöglich. Der schaut ziemlich auf das Geld. Ich hatte einmal nur noch wenig an Bargeld zu Hause, und ich musste noch abends weg, und ich kann als blinde schlecht zum Geldautomaten. Ich hatte ihn deshalb darum gebeten, dass wir alles am Ende abrechnen, und ich ihm dann alles auf einmal überweise, da ich ihm ja nicht weg laufe, und wir schon zuvor Geschäfte gemacht hatten. Aber er bestand darauf, dass er jetzt schon die 1. beiden Stunden bezahlt bekommt. Ich konnte dann am Abend zu sehen, wie ich mein Essen bezahle, da ich mich mit Freunden getroffen hatte, mit denen ich mich schon länger verabredet hatte. Denn ausgerechnet in diesem Laden hat man keine Kreditkarte angenommen. Oder, wenn ich im Trinkgeld gebe, sagt er hinterher noch, das war ja auch gerechtfertigt. Eigentlich bedankt man sich und gut. Meine Schwester hatte dafür gar kein Verständnis und meinte, warum, man gibt doch auch Trinkgeld. Darum ging es nicht, es ging drum, dass sie mir ruhig mal hätte beipflichten können, dass so ein Spruch, dass dies doch auch gerechtfertigt und angemessen sei, einfach unangebracht ist. Aber ich habe noch nie viel Rückendeckung von meiner Familie erfahren. Meine Assistentin schüttelte den Kopf und meinte, nein, die nehmen wir nicht. Sie schlug vor, beim Baumarkt eben eine Arbeitsplatte anfertigen und liefern zu lassen. Nun sagte mir der, der die Herde für blinde umrüstet,, Ikea hätte andere Normen, daher könnte man die Platte nur bei Ikea machen lassen. Und da liegt wieder der Hase im Pfeffer, denn der Aufbau, den Ikea machen müsste, kostet pro Meter 270 €. So schlug mir der Ingenieur mit den tastbaren Herden vor, einen Küchenmonteur zu engagieren, der lediglich die Arbeitsplatte drauf montiert, wenn er vielleicht für Ikea Möbel spezialisiert ist. Aber Ikea sei sehr schwer zu montieren, da gibt es zu viele Einzelteile. Er schlug mir vor, einfach nur die Arbeitsplatte von einem Küchenmonteur machen zu lassen und fertig. Dann werden es immer mehr Leute, denen ich einen Auftrag erteilen muss: der Elektriker muss dann genau bei Fuß stehen, wenn der Küchenmonteur kommt, um den Herd anzuschließen. Und irgendjemand muss ja auch die Möbel für die Küche aufbauen. Das würde meine Assistentin mit anderen Leuten übernehmen. Aber all das zeitlich zu koordinieren, wäre zu schwierig. Ich weiß nicht, wie andere Leute das machen. Egal, wie viel ich zusammen spare, jedes Mal wird es noch teurer. Und am Ende bräuchte ich einen Haufen Geld, damit ich einen festen Betrag einem Lieferanten in die Hand drücken kann, der dann alles aufbaut. Ich hab so etwas noch nie gekonnt. Ich bin bei solchen Dingen schlichtweg überfordert. Es wäre wahrscheinlich das Beste, einfach die Aufkleber zu bestellen, den alten Herd damit zu bekleben, und eben einfach damit zu leben. Wahrscheinlich gibt es keine andere Möglichkeit. Es wäre sowieso nicht möglich, einer 2,80 m lange Arbeitsplatte in meine Wohnung zu bringen. Der eine sagt, man darf sie nicht Hochkant stellen, der nächste sagt, man darf sie nicht durch das Fenster heben, der nächste sagt wieder etwas ganz anderes. Ich habe schlichtweg keine Lösung. Wie andere das machen, weiß ich nicht. Aber da merkt man eben, dass ich schon ziemlich schwerbehindert bin. Selbst mit Assistenz ist es fast nicht möglich, mir hier zu helfen. Einige hatten mir angeboten, mir etwas zu leihen, aber wenn man vorher nicht sparen kann, kann man auch nicht rückwärts sparen. Ich glaube, der Traum von einem eigenen Herd wird wahrscheinlich nicht erfüllt werden. Dafür stelle ich mich offenbar zu blöd an. Oder ich müsste eine Arbeitsstelle haben und ordentlich Geld verdienen. Aber das fällt ja flach. Und ob ich die 360 € für die falsch bestellten Rollowickler bekomme, ist erst sicher, wenn das Geld auf meinem Konto ist. Zumindest haben wir gestern einen Rückschein erhalten, offenbar hat es etwas genützt, dass meine Assistentin sich bei ihm beschwert und die Ware reklamiert hat.

Montag, 20. Juli 2020

Alexa, mach mal Afrika!

Schon vor einigen Monaten, schon vor Corona, hatten wir begonnen, bei mir ein Smart Home einzurichten. Die Lichtschalter habe ich ja schon vernetzen lassen. Das klappt sehr gut. Da ich sehr hohe Fenster habe, die Rollogurte sehr rau sind, und meine Hände wegen Neurodermitis häufig offen sind, ist es ziemlich hart, die Gurte anzuziehen. Daher habe ich beschlossen, an den vorderen Fenstern elektrische Rollowickler einbauen zu lassen, die ebenfalls über die Alexa steuerbar sind. Nach hinten hinaus sind die Rollos nicht so schwer, die kann man leicht hoch und runterlassen. Schon seit Jahren habe ich auch elektronische Thermostate. Denn zum einen ist es schwierig, bei den normalen Thermostaten die Nummern zu sehen, auf wie viel Grad sie eingestellt sind, andererseits ist es auch eine hohe Verschwendung an Energie, wenn man sie austritt, dann friert, dann wieder einschaltet, dann wieder abdreht und wartet, bis es wieder kühler wird usw. Bei elektronischen Thermostaten hat man eine geringere Schwankung an Temperaturen und spart damit eine Menge Energie. Man kann es so einrichten, dass sie nachts automatisch die Temperatur absinken lassen. Es war aber immer sehr schwierig, diese Dinger ohne sehende Hilfe einzustellen. Denn das Display kann ja nicht sprechen, es hat leider keine Sprachausgabe. Wenn man also die Batterien wechseln will, muss man die Thermostate aufschrauben, die Batterien wechseln und dann die Thermostaten wieder richtig einstellen und alles wieder an Schrauben. Alleine der Wechsel der Batterien ist schwierig, da die Batterien hintereinander eingelegt werden, und man dadurch mit der Hand nicht ertasten kann, wo der Pluspol und wo der Minuspol ist. Selbst diejenigen, die ein Ingenieurstudium haben, müssen sich jedes Mal wieder neu einlesen. Es gab nur einen einzigen, der ganz intuitiv und mit nur 2 Handgriffen die Geräte im Griff hatte, aber der kam dann nicht mehr, da wir uns zu unseren Gesprächen außerhalb trafen. Und er hat dann den Beruf und die Sparte gewechselt, daher habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm. Einmal haben wir versucht, ein Gerät zu besorgen, welches man an die FRITZ!Box anschließt, und mit dessen Hilfe man dann über eine App die Thermostaten steuern kann. Aber leider war die App nicht barrierefrei. Zumindest wäre ich nicht damit klar gekommen. Ich vermute, fitere blinde, die mehr vom PC verstehen und von Elektronik, hätten es geschafft. So haben wir die Teile wieder abgeschafft und zurückgebracht. Da ich ja jetzt sowieso schon alles über Smart Home steuere, habe ich mir dann eben elektronische Thermostaten mitbestellt. Wir haben versucht, Schnäppchen zu bekommen. Ich brauche insgesamt 5 Thermostaten, aber nur 4 bekamen wir günstiger. Das 5. haben wir bei einer anderen Firma zum normalen Preis bestellt. Als die Thermostate ankamen, stellte ich fest, dass das normal teure geklappert hat hat. Ich habe es wieder zurückgesendet mit der Bitte um Rückzahlung. Stattdessen habe ich dann nicht das Geld rückerstattet bekommen, sondern man hat mir einfach wieder ein neues, ebenfalls kaputtes Thermostat geschickt. Ich habe es erneut zurückgesendet und ein Formular ausgefüllt und beigelegt, dass das Thermostat defekt sei. Wieder kam das Thermostat zurück oder besser gesagt ein weiteres, das ebenfalls kaputt war. Somit habe ich mich direkt über den Marktplatz an den Händler gewandt. Der rief mich dann an und versicherte mir sehr freundlich, ich bekäme das Geld zurück. Aber stattdessen kam wieder ein Päckchen. Hier verweigerte ich nun die Annahme und schrieb dem Händler, dass ich ausdrücklich die Annahme verweigert hätte, und dass ich notfalls einen Anwalt einschalten würde, sollte er mir innerhalb der nächsten Tage nicht das Geld zurückerstatten, und sollte ein weiteres Päckchen bei mir ankommen. Meine Assistentin meinte, Fehler könnten doch mal passieren, wer arbeitet, macht eben Fehler. Ich dachte mir, das sieht mir nicht nach Fehler aus. Die schicken einem ein kaputtes Teil nach dem anderen und hoffen, dass man irgendwann mürbe wird und aufgibt. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Auch wenn ich nicht arbeite, bin ich nicht gnadenlos und gestehe anderen durchaus ihre Fehler zu. Und so viel weiß ich schon von der Berufswelt, dass ich zwischen Irrtum und Vorsatz unterscheiden kann. Da aber keine Reaktion vom Händler kam, wendete ich mich direkt an die große Firma mit dem großen A. Die haben dann erklärt, dass ich so oder so eine Garantie hätte, mein Geld wieder zu bekommen. Sie würden sich mit dem Händler in Verbindung setzen. Daher erhielt ich dann auch mein Geld wieder, und wir konnten das Thermostat bei einer anderen Firma bestellen. Da kam dann auch ein Thermostat, das nicht geklappert hat. Eigentlich wollten wir schon im Frühjahr den Monteur bestellen, aber ich durfte ja wegen meiner niedrigen Leukozyten niemanden mehr reinlassen. Und dann kam Corona. Somit mussten wir das alles aufschieben, die Kartons stapelten sich bei mir auf der Kommode, ich war nur noch froh, diese blöden Kisten endlich loszuwerden. Am 9. Juli war es dann soweit. Vorher hatte noch der Monteur bei mir angerufen und nachgefragt, was ich genau haben wollte. Er befürchtete schon, dass ich wahrscheinlich die falschen Rollowickler gekauft hatte. Da aber die Nummern stimmten, schickte ich die Bestellung so, wie sie war, an die Firma. Ich schrieb ihm, dass er nicht zu kommen brauchte. Er hätte mir eine 0 Fahrt angeboten, nur, um zu sehen, ob die richtigen Teile da seien. Das hätte ich mal annehmen sollen. Als er dann am 9. Juli kam, stellte sich heraus, dass ich tatsächlich die falschen Rollowickler gekauft hatte. Er hatte in weiser Voraussicht einen mitgebracht. Eigentlich wäre damit seine Mission beendet gewesen, und wir hätten erst wieder 2 neue bestellen müssen, dann hätte ich noch mal die Anfahrt bezahlt. Ich meinte, was blüht mir denn dann alles an Geld, wenn ich jetzt noch mal eine 2. Anfahrt zahlen muss? Er fasste das etwas als Vorwurf auf und meinte, das sei ja nicht seine Schuld gewesen, er hätte ja kommen wollen. Ich versicherte ihm, dass wir die richtigen Nummern bestellt hatten, aber er meinte, was ihr gemacht habt, interessiert mich nicht. Außerdem war er ziemlich ungehobelt und schob mich an den Schultern zur Tür hinaus und meinte, du gehst jetzt mal raus, weil er wohl den Platz brauchte. Ich erklärte ihm, dass ich zwar behindert sei, aber dass er mich bitte mit sie ansprechen sollte. Meine Assistentin meinte, das hätte ihn noch vollends wütend gemacht. Ich schlug dann vor, dass wir zum Baumarkt fahren, um die 2 fehlenden Wickler noch zu holen. Zum Glück war sein Assistent Distributor und hat diese Dinger an die Baumärkte verteilt und wusste daher, welcher Baumarkt das haben könnte. Er rief also an und bestellte telefonisch 2 Wickler vor und ließ sie für uns zurücklegen. Meine Assistentin rannte dann hin und kam ganz außer Atem wieder bei uns zu Hause an. Bis dahin war dann der 1. Rollo fertig, und die Thermostate waren an die Heizkörper angebracht. Dann stellten wir auch noch fest, dass wir nur einen 5 Kanal Handsender gebraucht hätten. Wir wurden hier falsch beraten, denn man hatte uns bei der Firma gesagt, dass auch die Thermostate über den Handsender gesteuert werden könnten. Denn ich habe eine Box, die direkt mit dem Internet und somit mit meinen Alexen verbunden ist, und ich dachte, da müsse dann auch noch ein Handsender für die Thermostate dazwischengeschaltet werden. So hatten wir es verstanden. Man erklärte uns aber, dass nur die Rollos mit der Fernbedienung steuerbar seien. Wir konnten also einen der 5 Kanal Handsender wieder einpacken. Er montierte uns dann einen direkt an die Wand, somit kann ich jetzt die Rollos entweder direkt am Wickler, über die Fernbedienung oder über Sprache bedienen. Das ist schon ganz schön komfortabel. Wir hatten dann eine ziemliche Zucht, bis wir die smarte Box im Internet angemeldet hatten. Er meinte, ich solle einfach meine E-Mail-Adresse und ein Passwort eingeben. Ich sagte ihm, aber ich habe doch dort noch gar kein Konto und somit auch noch kein Passwort. Das sei egal, ich könne mir eines aussuchen. Natürlich hat das dann alles versaut. Er musste dann alles noch mal aus- und wieder einstecken. Irgendwann merkte er, dass er sich erst dort anmelden müsste. Wir haben uns dann angemeldet, aber dann musste noch der Skill bei Alexa eingerichtet werden. Das ging mit meinem Handy nicht, da die Einstellung für blinde das nicht unterstützt. Denn wir konnten den Haken nicht setzen und auch den Code nicht eingeben. Irgendwann hat er den Code dann einfach markiert und noch mal eingefügt, dann ging es. Endlich. Wir haben dann mal geprüft, ob die Thermostate die Temperatur einstellen. Einstellen tun sie es schon, allein die Heizung macht nicht warm. Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt die Kraft, es einzustellen. So könnte das Thermostat sagen. Irgendwie wird das nicht auf die Heizung umgesetzt, oder sie geht im Moment einfach nicht, weil Sommer ist. Ich habe nur Angst, im Herbst dann erbärmlich zu frieren. Ich dachte, ich sag dann einfach, Alexa, mach mal Afrika, und dann wird es schön kuschelig warm im Badezimmer. Eigentlich wollte ich es wieder so haben, dass die Heizung ab 7:00 Uhr im Badezimmer 25° warm macht, und ich dann in ein schön gemütliches und warmes Badezimmer komme. Wenn ich dann mal vor 7:00 Uhr aufstehe, kann ich über die Sprache schon die Wärme einstellen, sodass ich es dann auch schon früher warm habe. Wenn ich relativ früh schon angezogen bin, kann ich auch vor 10:00 Uhr schon wieder die Temperatur von 25 auf 20° zurückstellen. Ich habe nämlich immer 3 Stunden warm , weil das die Spanne ist, in der ich in Bad sein könnte. Und ich bin ziemlich verfroren. Ansonsten habe ich überall 20° und nachts 16° eingestellt, und da muss ja ein Thermostat zu dieser Jahreszeit nicht anspringen. Daher irritiert mich das jetzt nicht so sehr. Nun musste ich aber 540 € zahlen, da die Thermostate 180 € das Stück kosten. Wir hatten sie für 120 € das Stück bekommen. Das waren aber eben die falschen. Schuld war der Händler, bei dem wir sie gekauft hatten. Er hatte das falsche Produkt bei der richtigen Nummer einsortiert. Hätte ich den Monteur bei mir reinschauen lassen, dann hätten wir das noch rechtzeitig festgestellt und die richtigen Rollowickler reklamieren können. Aber dazu war es jetzt zu spät. Die Montage kostete ja wie geplant 300 €. Ihm mussten wir 180 € zahlen, da er ja einen Rollowickler bereits dabei hatte, und wir die anderen beiden für insgesamt 360 € im Baumarkt besorgt hatten. Nun ging es noch darum, die 3 falschen wieder loszuwerden. Meine Assistentin hat festgestellt, dass der Händler tatsächlich die Produkte falsch einsortiert hatte. Zuerst einmal mussten wir überhaupt die E-Mail mit der Bestellung wiederfinden. Ich hab's ja leider alleine nicht gefunden, aber die andere Assistenz ist da wesentlich geschickter als ich. Wir haben das dann an die weitergeleitet, die damals die Produkte bestellt hatte. Die hat sich dann mit dem Händler auseinandergesetzt. Zum Glück hat sie die Website fotografiert, sodass sie nachweisen konnte, dass die Produkte tatsächlich falsch eingeordnet waren, ehe er die Website hätte umstellen können, und wir dann keinen Beweis mehr gehabt hätten. Heute habe ich einen Rückschein von DHL bei mir im E-Mail Postfach gefunden. Ich vermute mal, dass der von dem Händler kam, da der Name des Händlers drauf stand. Zuerst hatten wir den ewig nicht erreicht, ich hatte schon Angst, auf den Wicklern sitzen zu bleiben. Meine Betreuerin riet mir, die Wickler doch selbst zu verkaufen, aber ich sagte, während eines laufenden Verfahrens kann ich das nicht machen, denn ehe wir nicht wissen, dass ich das Geld zurückerstattet bekomme, kann ich die Dinger nicht verkümmeln. Und ich bin im Verkaufen so ungeschickt, dass ich noch nicht mal in der Wüste einen Kühlschrank verkaufen könnte. Manche Menschen können einem Eskimo noch einen Eisschrank verkaufen. Ich kann nur hoffen, dass wir jetzt das Geld für das sogenannte Schnäppchen wiederbekommen. Aber ich bin von Schnäppchen kuriert. Wegen des überflüssigen 5 Kanal Handsenders hatte sich meine Assistentin direkt an den Hersteller gewendet. Sie fürchtete, dass wir bei der großen Versandfirma nämlich das Geld nicht mehr zurückbekämen, da es zu lange her war. Die hatten sich auch etwas angestellt, da sie meinten, dass trotz Corona ja die Monteure dennoch unterwegs gewesen wären, und somit haben sie erst einmal unsere Begründung nicht verstanden, warum wir erst jetzt reklamieren. Außerdem sitzt derjenige, mit dem sie immer Kontakt hatte, nicht direkt dort, wo die Firma ihren Hauptsitz hat. Ich dachte mir, probieren kann ja nicht schaden, zuviel rief ich direkt bei der Firma an, wo wir es bestellt hatten, und erklärte denen, dass wir von der Herstellerfirma falsch beraten worden sein, dass wir am 27 Februar alles bestellt hätten, das aber wegen Corona der Monteur erst am 9. Juli kommen konnte, und wir erst dann erfuhren, dass wir ein Gerät zu viel bestellt hatten, welches wir nun zurückschicken möchten. Anstandslos erhielt ich per E-Mail eine portofreie Rücksendung. Die haben wir dann einfach auf den Karton geklebt und ihn abgeschickt. Das Geld müsste jetzt schon auf dem Konto sein, hab noch nicht nachgesehen. Leider ist die App , mit der ich die Heizungen steuern kann, nicht barrierefrei. Der Plan war, dass ich sie selbst steuern kann, das aber im Notfall auch mal aus der Ferne eine Assistentin drauf schauen und etwas ändern kann. Und ich wollte eigentlich auch selbst die Thermostate abschrauben oder in angeschraubtem Zustand die Batterien wechseln können. Auch das kann ich mir leider abschminken. Daher habe ich mich entschieden, dass ich nur den Gastzugang kriege, und meine Assistentin die Administratorenrechte hat. Darin können sich dann die beiden Assistentinnen abwechseln. Das kann man auch aus der Ferne machen, wenn sie mal keine Zeit haben zu kommen. Ich hoffe, dass das dann auch klappt. Ich habe jetzt auch das Öffnen und Schließen der Rollos in Routinen eingebaut. Wenn ich also bestimmte Wörter sage, wie zum Beispiel Schlafenszeit, gehen alle Lichter oder angeschlossenen Geräte in der Wohnung aus (natürlich nur die, die ausgehen dürfen), und das Rollo im Schlafzimmer geht hinunter. Wenn ich sage, mache hell, gehen bestimmte Lichter an, und das Rollo im Schlafzimmer geht hinauf. Das ist schon mal eine schöne Erleichterung. Außerdem finde ich es immer spannend, zuzusehen, wie es hinauf oder hinunter geht. Ein bisschen ein Spielzeug ist es halt auch schon. Ich kann auch abfragen, auf wie viel Grad die Heizung in einem bestimmten Raum eingestellt ist, und ich kann auch per Sprache eine bestimmte Heizung auf eine bestimmte Grad Zahl stellen. Ob dann auch die Heizung darauf reagiert, das bleibt noch abzuwarten. Auf Alexa,mach mal Afrika reagiert die A-Dame jedenfalls nicht.