Der Akku meines Handys wurde immer schwächer, zum Schluss
musste ich das Handy immer am Ladegerät lassen. Ich bestellte einen bei der
Hilfsmittelfirma, bei welcher ich schon viele Hilfsmittel für Blinde, unter
anderem auch das sprechende Telefon bestellt hatte. Der Chef persönlich war
dran und versprach mir, einen Akku zu besorgen. Nach einer Woche hatte er sich
immer noch nicht gemeldet. So rief ich bei der Firma an, und es stellte sich
heraus, dass der Chef in Urlaub war, und dass er seinen Angestellten nicht
mitgeteilt hatte, dass sie nun für mich nach einem Akku schauen solten. Er
wolle dies nun in die Hand nehmen, meinte der Angestellte. Nach einer Woche
rief ich wieder an, und da hat er erklärt, dass er erst jetzt mit dem Chef
gesprochen hatte, der habe ihm nun gesagt, dass er vergessen habe, die
Information an seine Mitarbeiter weiter zu geben. Der Akku würde also nun
bestellt. Mittlerweile war es mir zu blöd, und ich suchte im Internet und fand
tatsächlich einer Homepage, wo man alle Batterien bestellen kann. Dort
bestellte ich per Vorkasse, die Überweisung wollte ich dann ein paar Tage
später tätigen. Ich überwies also das Geld, und drei Tage später kam eine
Mahnung, ich solle doch nun endlich die Vorkasse erledigen. Ich dachte an
letztes Jahr, wo ich 150 € für meine Spracherkennung an einen Händler überwiesen
hatte, und das Geld monatelang nicht angekommen war. Ich schrieb also an die
Firma mit allen Batterien und erklärte ihnen, dass ich das Geld bereits
überwiesen hätte. Ich wurde beruhigt, es handele sich nur um eine automatisch
erzeugte E-Mail. Das Geld war mittlerweile angekommen, und mein Akku eigentlich
auch schon. Nun hätte ich eigentlich von der anderen Firma keinen Akku mehr
gebraucht. Die Hilfsmittelfirma rief also an und fragte, ob sie den Akku noch
bestellen sollten. Ich meinte, zwei Akkus können eigentlich nicht schaden, denn
wenn der eine unterwegs leer wird, kann man einen geladenen Akku, den man in
Reserve hat, bequem einlegen. Der Akku würde also bald kommen. Mir war das
mittlerweile egal, wie lange es noch dauern würde, denn ich hatte ja jetzt
wieder einen Akku. Als ich dann den Stecker des Ladegerätes aus der Steckdose
zog, blieb einer der Pins in der Steckdose stecken. Ich fasste hin, bekam auch
keinen Schlag, traute mich aber nicht, den Pin herauszuziehen, denn wenn ich wo
angestoßen wäre, hätte dies übel ausgehen können. Meine Taxifahrerin kam, da
ich bereits bei der Hilfsmittelfirma angerufen hatte, um ein neues Ladegerät zu
kaufen, welches sie zufällig auch da hatten. Sie rief ihren Mann an, der ihr riet,
die Sicherung herauszudrehen, und dann mit Gummihandschuhen den Pin
herauszuholen. Dies tat sie auch, und gefahrlos konnte das Corpus Delicti entfernt
werden. Als wir in der Hilfsmittelfirma ankamen, kaufte ich das
Ersatzladegerät, der Akku war aber immer noch nicht da, man wolle ihn mir
zuschicken, und dann könne ich ja die Rechnung für beide Sachen (Ladegerät und
Akku) zusammen begleichen. Eine Woche später war immer noch nichts da. Ich rief
also an und fragte, was denn nun mit dem Akku sei. Erst daraufhin bekam ich den
Rückruf, der Akku sei dar. Wer weiß, wenn ich nicht von mir aus angerufen
hätte, hätte ich noch immer keinen Akku. Ich fuhr also zu der Hilfsmittelfirma,
schlug mich durch, da ich dort fast noch nie zu Fuß hin gegangen war. Ich nahm
den Akku in Empfang und zahlte die 25 € für Ladegerät und Akku. Nun war wieder
alles da, was ich brauchte.
Schon vor einigen Jahren hat mir eine Helferin empfohlen,
auf meinen Trockner, welche auf der Waschmaschine steht, ein Brett zu legen,
damit nicht alles, was ich auf dem Trockner lagerte, nach hinten herunterfallen
würde. Sie habe ein Brett, sie müsse es nur zu schneiden und lackieren, dann
könne ich es haben. Sie kam aber nie dazu, mir dieses Brett zu geben, da sie
nur eine Stellvertreterin für meine sonstigen Helfer war. So dachte ich, als
der Elektriker da war, der mir die Deckenleuchte anmontierte, dass ich ihn
gleich fragen könnte, wie lang und breit das Brett sein müsse, und wo ich das
bekommen würde. Er maß es aus und meinte, die Tiefe sei 75 cm, die Breite 62.
Ich solle lediglich zu einem Baumarkt gehen und dort ein Brett zurecht schneiden
lassen. Die normalen Bretter hätten eine Länge von 60 cm, es gäbe aber auch
längere Bretter. An einem Dienstag, an welchem ich noch bis zur Budgetkonferenz
1 Stunde Zeit hatte, machte ich mich also mit meiner Helferin auf den Weg, um
dieses Brett zu holen. Mir war schon klar, dass ich keine Arbeitsplatte in haargenau
der Farbe finden würde, in der der Rest meiner Küche war. Somit stellte ich
mich darauf ein, eine hellere oder
dunklere Platte zu kaufen, oder eine in
Bordeaux, da diese Farbe auch schön zur restlichen Küche passen würde. Wir
standen also an, um uns ein Brett zu schneiden zu lassen, nachdem wir zwei
Farben ausgesucht hatten. Ein Mann war vor mir, und ich bat ihn, ob er uns
vielleicht vor lassen könne, da wir es eilig hätten, und ich meine Helferin jetzt
nur befristete Zeit zur Verfügung hätte. Er meinte, jeder habe es eilig, er
eben auch. Als wir an der Reihe waren, empfahl man mir, ein Brett zu bestellen.
Wir deuteten auf die Farbe, die ich haben wollte, aber die Bestellung dauerte
so lange, dass wir unverrichteter Dinge nachhause fuhren und auch noch zu spät
zur Budgetkonferenz kamen, wobei die anderen Damen schon vor der Haustür
warteten. Meine Betreuerin hatte mich schon auf dem Handy angerufen, wo wir
denn seien, und das Handy ist mir dann auch noch ausgegangen trotz neuem Akku. Meine
Helferin versprach mir, nach der Budgetkonferenz noch einmal alleine
hinzugehen. Ich erhielt später die E-Mail mit folgender Erklärung von ihr:
„zwei Leute waren nicht in der Lage, den Computer zu bedienen, und der, der es
könne, sei gerade nicht da, ich solle ein anderes Mal wiederkommen. Ich wartete
eine Viertelstunde, dann kann derjenige, und er fand heraus, dass das Brett in
der Farbe, in welcher wir es haben wollten, nicht zu haben sei, und das Brett
in Bordeaux 80 € kostet.“ Sie hatte das Brett natürlich nicht bestellt. Ich
fand es unmöglich, dass ein Brett so viel kostet. Außerdem fand ich, als wir zu
zweit dort waren, die Verkäufer ziemlich unfreundlich, der eine hat sich
ziemlich seltsam verhalten, als ich ihm erklärte, wie breit und wie tief das
Brett sein müsse, wobei er mir nicht abnahm, dass ich Breite und Tiefe
auseinanderhalten könnte. Als ich dann fragte, ob wir vielleicht einfach unterschreiben
könnten, und sie die Bestellung dann alleine weiter ausführen könnten, meinte
der eine auch noch frech: „Ja klar, wenn sie 10.000 € da lassen.“ Ich schrieb
einen Beschwerdebrief an den Baumarkt, indem ich die ganze Misere schilderte.
Ich bekam einen Anruf, dass es eigentlich ungewöhnlich sei, dass niemand den PC
bedienen konnte, schließlich hätten doch alle Mitarbeiter eine Schulung
erhalten. Wir sollten diejenigen
beschreiben, die das Programm bedienen wollten und nicht konnten, er würde
diejenigen noch einmal nach Schulen. Die Äußerungen und das Verhalten der
Mitarbeiter kritisierte er scharf. Er könne aber natürlich nicht zulassen, dass
ich einfach etwas unterschreibe, denn es muss erst ein Ausdruck für genau
dieses Produkt erstellt werden. Daher sei sein Mitarbeiter sachlich natürlich
im Recht gewesen. Dies sei zu meinem Schutz und zum Schutz des Baumarktes. Er
bot mir aber an, mich an ihn zu wenden, wenn ich das Brett doch noch bestellen
wollte. Es kostete übrigens, was er im Handumdrehen herausfand, nur 46 € und keine
80 €. Mit Umleimer würde es jedoch 84 € kosten. Ich glaube, die drei Herren,
die zuerst versuchten, das Brett zu bestellen, hatten den Umleimer bereits mit
einberechnet. Da ich aber mittlerweile vom Tauschring jemanden gefunden habe,
der bei mir englisch machen möchte, und Schreiner ist, lehnte ich zunächst
einmal ab, behielt mir aber vor, falls es mit dem Schreiner auch nicht klappen
würde, noch einmal auf das Angebot des Herren vom Baumarkt zurückzukommen. Er
gab mir seinen Namen und seine Telefonnummer, so dass ich mich im Bedarfsfall
direkt an ihn wenden kann. Bis jetzt habe ich noch kein Brett, ich bin
gespannt, wie viel Arbeit hier noch geschehen muss, damit ich das Brett
bekomme.
Vor einer Woche wollte ich mir eine Frikadelle kaufen. Da
ich jedes Mal Pech habe, wenn ich zum Metzger gehe, und es entweder noch keine
oder keine mehr gibt, rief ich am Morgen an, um eine Frikadelle zu bestellen.
Ja, man würde mir eine machen. Als ich dort hinkam, hieß es, alle Frikadellen
seien verbrannt, ich müsse noch einmal kommen. Auf dem Rückweg, als ich über
die Straße ging, fand ich den Fußweg nicht, und wäre entweder auf der Straße
oder auf dem Grünstreifen gelandet. Nach 1 Stunde, nachdem ich einen Punkt
Schriftbrief an eine Freundin getippt hatte, machte ich mich nochmals auf den
Weg, rief aber zuvor vorsichtshalber noch einmal an, ob nun wirklich eine
Frikadelle für mich da sei. Ja, ich könne nun kommen. Ich ging hin, und auf dem
Rückweg hupte ein Auto, da ich wahrscheinlich wegen meinem rechts Drall aufgrund
von Gleichgewichtsproblemen auf die Straße geraten war. Dann bog ich auch noch
versehentlich eine Straße zu früh ein, und dieses Mal regnete es auch in Strömen.
Ich wunderte mich, wo mein Haus war, und stieß mit meiner Zehe heftig gegen
eine Baustelle. Somit stellte ich fest, dass ich eben eine Straße zu früh
abgebogen war und lief nachhause. Die Zehe tat mir noch tagelang wie. Und dies
alles nur wegen einer einzigen Frikadelle.
Ich habe mir einmal Frikadellen gekauft, die ich in den Gefrierschrank legte. Es ist mir in dieser Beziehung schon zweimal
passiert, dass genau dann der Gefrierschrank versehentlich aufging, ohne dass
ich es bemerkte, und alles abtaute. Daher lagere ich keine Frikadellen mehr in
meinem Gefrierschrank.
Alle Leute, denen ich dies erzähle, behaupten, es ginge
ihnen genauso. Oder sie sagen, sie seien nicht so anspruchsvoll wie ich, daher
würden sie keinen solchen Aufwand betreiben, um an diese Dinge heranzukommen.
Nun bin ich aber fast blind und bin auf helles Licht angewiesen. Ein normaler
Mensch, der eine Frikadelle will, hat meistens Glück und bekommt noch eine. Ein
normaler Mensch, der im Baumarkt ein Brett kauft, hat mich das Pech, dass seine
Farben und seine Länge so schlecht zu bestellen sind. Andere Menschen werden
ernst genommen, und der Chef gibt Ihre Bestellungen an seine Mitarbeiter
weiter, und man bemüht sich stärker, das zu besorgen, was der Kunde will. Und andere
Menschen sind nicht so klein wie ich, da fällt Ihnen auch nicht dauernd alles
hinter den Trockner, wenn sie etwas dort oben ablegen. Ich muss jedes Mal einen
Schemel holen, wenn ich etwas von meinem Waschturm herunter holen möchte, was
etwas weiter hinten liegt. Dabei stoße ich es dann eher hinten hinunter. Bei
einem normalen Menschen würde man sagen: „Mensch, Du hast aber auch ein Pech,
Du musst aber auch ganz schön kämpfen, um die normalen Dinge des Alltags zu
bekommen.“ Nun habe ich schon das extreme Pech, dass mir all diese Dinge
passieren, und dann ist es noch nicht einmal wie bei einem normalen Menschen,
das einem von anderen bestätigt wird, wie schwierig man es hat, die einfachsten
Dinge zu besorgen. Im Gegenteil, es wird mir auch noch dafür die Schuld in die
Schuhe geschoben, dass ich zu anspruchsvoll sei, oder, das es doch anderen auch
so ginge. Schließlich habe man ein Plastikdach des Wohnwagens, welches auch
dauernd zur Reparatur müsste. Niemand auf der Welt versteht, dass es ein
Unterschied ist, ob man die ganz alltäglichen Dinge zum Leben auf so harte und
umständliche Weise erkämpfen muss, oder
ob man Luxusartikel wie Plastikdächer von Wohnwagen ab ändern lassen muss.
Ich würde mir wünschen, dass bitte einmal jemand einen
Kommentar hinterlässt und schreibt, dass es für mich sehr umständlich ist, die
normalen Dinge des Alltags zu verrichten. Falls nun wieder ein böser Kommentar
kommt, man würde mir das Geld hinten hineinschieben, und es sei nur Gejammere,
weiß ich, von wem dieser Kommentar ist.
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