Vor zwei Wochen hatte ich die ersten Abdrücke. Ich hatte
furchtbar Angst, da ich dachte, der ganze Mund würde mit Masse voll gestopft.
Es war aber nur ein Löffel, der die Form eines Hufeisens hatte, so dass er nur
an das Gebiss gedrückt wurde. Am Zäpfchen hat man überhaupt nichts gespürt. Der
Arzt hat extra einen sehr kleinen Löffel genommen. Das Zeug ist aus Algen
hergestellt, und so schmeckt es auch. Es ist ziemlich kalt, damit es nicht
sofort hart wird. Das hat etwas an den Zahn helfen geschmerzt, aber es war
wirklich gut auszuhalten. Dasselbe Spiel wurde oben und unten gemacht. Eine
Woche drauf erhielt ich dann einen Abdruck mit Silikon. Zunächst wurde einmal
das so genannte Gingiwa, ein Zahnfleisch-Form, der die ganze Zeit in meinem
Mund war, herausgeschraubt. Das dauerte ein bisschen, der Arzt musste zwei
verschiedene Schlüssel nehmen, bis es klappt. Dann steckte er einen langen
Spieß in dieser Schraube hinein. Danach förderte er den Löffel mit dem Silikon
so ein, dass der Spieß durch den Abdruck hindurchging. Offenbar muss das Labor
wissen, wo das Loch der Schraube ist, die im Implantat steckt. Es dauerte etwas
länger als bei der Algen-Masse, bis das Silikon halb wurde. Dann kam ein Moment
der Panik, als er das Silikon fast nicht mehr von meinen Zähnen weg bekam. Ich
dachte schon, er würde mir meine Zähne herausreißen. Da fing ich fast an zu
weinen, da ich dachte, was passiert, wenn er wirklich das Silikon nicht mehr
abbekommen? Den Spieß hatte er zuvor schon wieder rausgezogen, somit war ein
Loch in dem Silikon-Abdruck an der Stelle, wo dann die Schraube hin musste. Nun
bestellte er die Krone. Er konnte mir zunächst nicht einmal sagen, wann diese
fertig sei. Dann rief er an, und bereits am Freitag den 25. sollte die Krone
geliefert werden.
Gestern kam ich also in die Praxis, und das Ganze verlief
reibungslos. Es wurde ziemlich viel geschraubt, geöffnet, gedreht und wieder
hineingeschraubt. Zu meiner Verwunderung drückte er dann einen Wattebausch
dazwischen, und setzte dann erst die Krone auf. Er erklärte mir, dass man
ansonsten nie wieder an die Schraube käme, da diese sonst mit Zement gefüllt
würde, und man sie dann nicht mehr ab bekäme. Falls einmal die Krone erneuert
werden müsste, was wir natürlich nicht offen, muss dieser Wattebausch drin
bleiben, um zu verhindern, dass die Schraube mit Zement gefüllt wird. Der
Wattebausch wird dann luftdicht eingeschlossen. Dann drückte er die Krone auf,
und ich musste zu beißen, bis der Zement hart war. Nun kam der einzige
schmerzhafte Moment, als er mir den Zement von der Krone ab kratzte, der an den
Seiten etwas herausgekommen war. Das zwickte ziemlich stark im Zahnfleisch und
in den Zwischenräumen zu den Nachbarzähnen. Dann war auch dies überstanden. Nun
sollte ich auf ein Blaupapier beißen, welches er immer ein Stück weiter schob.
Dies zeigte an, dass die Krone richtig saß. Beim vor-und zurückgehen mit dem
Unterkiefer war es noch etwas ungewohnt, und ich hatte das Gefühl, der Zahn
bleibt überall hängen. Aber über Nacht ist dieses Gefühl verschwunden. Der Zahn
ist richtig schön, als sei es mein echter. Nun habe ich ein ganzes Jahr weniger
zwei Wochen gebraucht, um einen neuen Zahn zu bekommen. Ich Eis nicht, wie
lange ein Baby braucht, um seine ersten Zähne zu erhalten, aber die Prozedur
war ähnlich schmerzhaft.
Beim Kauen knackt mein Kiefer immer noch etwas an der
rechten Seite. Ich hoffe, dass dies auch noch auffällt, und sich das Ganze noch
ein pendelt.
Ich hoffe, dass dies nun erst einmal der letzte Zahn war,
der aufgebaut werden musste. Aber nun weiß ich ja, wie es läuft, und dass es
irgendwann auch mal zu Ende ist. Jetzt kenne ich die Schritte, und ich weiß,
dass sie eigentlich nicht schlimm sind. Die Angst davor und das ewige warten
war eigentlich am schlimmsten nun habe ich also zum dritten Mal gezahnt.
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