Auf ein Neues
Das letzte Jahr habe
ich ziemlich viel Zeit darauf verwendet, die passende Diagnose zu finden und
bestimmte Dinge anerkennen zu lassen. Hier bin ich leider so gut wie keinen
Schritt weitergekommen. Nun habe ich im Internet herausbekommen, dass in einer
Stadt bei mir in der Nähe ein Zentrum für seltene Erkrankungen ist. Nachdem ich
mich nach Münster gewandt hatte, und dort wie immer keine Antwort bekam, wie
auch in Freiburg, als ich wegen meiner seltenen Erkrankungen bei den
Spezialisten dort anfragte, habe ich nun in diesem Zentrum Glück gehabt. Es ist
an die Kinderklinik angesiedelt, aber ich dachte, vielleicht schreiben sie mir
trotzdem zurück und sagen mir, wo ich mich hinwenden kann. Stattdessen rief
mich sofort die Sekretärin an und meinte, ein Pulmologe und eine Neurologin
könnten meine Fragen beantworten. Außerdem würde gerade ein Film über dieses
Zentrum gedreht, ob ich nicht Lust hätte, bei diesem Film mitzumachen. Ich
sagte, dass ich beim ersten Gespräch noch niemanden dabei haben möchte, aber
bei den Untersuchungen und den Folgegesprächen wäre das kein Problem. Ich mache
mir mal lieber wenig Hoffnungen, dass sie mir über meine Fragen und Probleme
mehr sagen können, ich vermute, dass sie einfach einen Komparsen für ihren Film
brauchen, und sich daher so schnell gemeldet haben. Bereits am 8. Januar habe
ich dort einen Termin. Hierfür muss ich dann sämtliche Befunde meiner
Hausärztin und der Nephrologen dorthin schicken. Ich hoffe, dass nicht wieder
alles nur auf die Psyche geschoben wird. Insbesondere die Probleme mit der
Koordination oder mit sozialen Dingen hoffe ich, dass mir dort beantwortet
werden. Aber ich vermute, dass außer meinen Augen und meine Nieren nichts mit
meiner Grunderkrankung zu tun hat, auch nicht die Probleme mit den Gelenken.
Ich hoffe also, dass die Hausärztin mehr die körperlichen Befunde hinschickt,
damit sie nicht wieder alles auf die Psyche schieben können.
Nun habe ich ja seit einiger Zeit eine Ergotherapie. Dort
mache ich auch schon Fortschritte. Zum Beispiel hat man mir gezeigt, wie man
Verpackungen oder Verschlüsse auf bekommt, oder wie man Plätzchen aussticht.
Außerdem zeigte er mir, wie man mit der kräftigeren Hand etwas aufschraubt, wie
man das Schlüsselloch findet, oder wie man etwas gerade hält. Er hat mir auch
von vielen Hilfsmitteln erzählt, und dies werden wir dann in der nächsten Runde
angehen. Denn es sind schon wieder 10 Stunden vorbei. Zu Anfang hatte ich
leichte Aufgaben, zum Beispiel in einer Kiste voller Bohnen Dinge
herauszusuchen. Das steigerte sich dann, sodass ich verschiedene Verschlüsse
aufbekommen musste, oder einen Stock gerade durch zwei Löcher stecken musste,
oder eine Schnur auffädlen sollte. Neben Tast-Domino oder Tast-Memory, wo mein
Tastsinn trainiert wurde, übten wir auch, dass ich höre, wann eine Thermoskanne
voll wird, oder wann eine Tasse voll ist. Dies sind alles banale Dinge, doch
für mich sind diese Sachen häufig eine Herausforderung. Am Ende haben wir dann
Plätzchen gebacken. Dabei habe ich gleich meine neu erworbenen Fertigkeiten
anwenden können. Im nächsten Jahr wollen wir dann zu einem sanitäts-Geschäft
gehen, um nach Hilfsmitteln für mich zu schauen. Ich werde also entweder zum
Neurologen oder zu meiner Hausärztin gehen, um wieder ein neues Rezept zu
erhalten. Ich hoffe, dass der Neurologe wieder zustimmt.
Wie ich bereits berichtet habe, habe ich nun endlich die
Erlaubnis, ein Katzennetz anzubringen. Leider habe ich auch bis jetzt noch kein
Kätzchen gefunden. Wir haben versucht, im Internet auf Anzeigen zu antworten,
doch irgendwie hat es nie funktioniert. Auf eine Anzeige, die mir ein Bekannter
eingestellt hat, hat sich nur eine Tierhilfe-Organisation gemeldet. Dort kann
man auf deren Internetseite nachschauen, ob man etwas findet. Eine große Hilfe
ist mir dies nicht.
Nächstes Jahr werde ich es noch einmal angehen, meine Nase
operieren zu lassen. Mein Kieferchirurg, der auch Gesichtschirurg ist, hat mir
angeboten, dies zu übernehmen. Hierfür muss ich am 22. Januar ins Krankenhaus und
werde noch am selben Tag operiert. Normalerweise kann man das in seiner Praxis
machen lassen, doch aufgrund meiner Erkrankungen und aufgrund der Sicherheit
ist es besser, dies im Krankenhaus stationär durchführen zu lassen, wo dann
auch Schwestern sind, die einem helfen. Mein Freund aus dem Schwarzwald hat
sich angeboten, in der Zwischenzeit auf meine Wohnung und auf meinen Kater aufzupassen.
Der Arzt hat sechs Fotos aus verschiedenen Perspektiven gemacht und am Computer
vorgeführt, wie die Nase am Ende aussehen könnte. Allerdings kann es auch sein,
dass es nicht den Vorstellungen entspricht, die man sich davon macht. Man muss
also immer damit rechnen, wieder enttäuscht zu werden. Aber selbst wenn es nur
ein kleines bisschen besser wird, hat es sich vielleicht gelohnt.
Da mir meine Studienzeit sehr gut gefallen hatte, und ich
nicht bis zum Ende meines Lebens nur nutzlos herum sitzen wollte, habe ich
versucht, einen Studienplatz im Fachdisability studies zu bekommen. Analog zu
den Gender studies geht es darum, die Wechselwirkung zwischen Behinderungen,
Behinderten und der Gesellschaft zu erforschen, inwieweit zum Beispiel
gesellschaftliche Gegebenheiten den einzelnen mit seiner Beeinträchtigung
beeinflussen, behindern oder fördern. Hier wird Behinderung in einem sozialen
Modell gesehen, das bedeutet, dass Behinderung von außen konstruiert ist.
Leider gibt es in Deutschland noch keinen einzelnen Studiengang für dieses
Fach, sondern, wie ich es verstanden habe, nur in Kombination mit anderen
Studienfächern. Ich habe mich hierfür in eine Mailingliste eintragen lassen,
bestehend aus Behinderten (auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern), die
für die Etablierung eines solchen Studienganges eintreten. In England, genauer
gesagt in Leeds, gibt es einen Studiengang für Disability studies, doch geht
dies ja nur im Fernstudium, und ich müsste, da in England Studiengebühren
erhoben werden, ziemlich viel Geld hinlegen. Ich habe mehrere Stiftungen
angeschrieben, doch sind bisher nur negative Antworten gekommen. Außerdem
brauchte ich dazu mein Diplomzeugnis in Englisch, welches ich mittlerweile nach
mehreren hartnäckigen E-Mails an meine ehemalige Uni, dann doch endlich
bekommen habe. Meine Arbeitszeugnisse müssten ebenfalls übersetzt werden, da
ich zwei verschiedene Referenzen und Empfehlungen für dieses Studium brauche.
Dies habe ich noch nicht getan, da ich zu der Zeit wenig Geld hatte, und selbst
als Übersetzerin gerne diese Aufgabe übernommen hätte, und dann nur noch
jemanden gebraucht hätte, der mir diese Übersetzungen beglaubigt. Dies können
nur vereidigte Übersetzer, die es nicht überall gibt. Diese Übersetzer wollen
natürlich selbstverständlich nicht etwas beglaubigen, was sie nicht selbst
übersetzt haben, und woran sie nichts vorher verdient haben. Da es ziemlich
umständlich war, all diese Dokumente zu bekommen, und da ich bisher sowieso
keine Stiftung gefunden habe, die mir diesen Studiengang bezahlt hätte, habe
ich diese Unternehmung nun auf das nächste Jahr verschoben. Ich habe auch eine
Stiftung gefunden, bzw. mein Nephrologe hat mir nach mehrmaligem Bitten die
Adresse gegeben, wobei diese Stiftung Menschen mit Nierenerkrankungen
unterstützt. Ich hoffe, dass ich dort Glück habe. Bisher habe ich noch nicht
dorthin geschrieben, da ich die ganze Sache ja sowieso erst einmal auf nächstes
Jahr verschoben habe. Der Studienbeginn ist im September, daher habe ich jetzt
genügend Zeit, alles vorzubereiten. Parallel dazu möchte ich, dass die Fernuni
Hagen einen Studiengang in Disability Studies einrichtet. Aus der Mailingliste,
in der viele Professorinnen sind, hat niemand so richtig mitgezogen. Man hat
dort die Befürchtung, dass dann wieder Nichtbehinderte das Ruder übernehmen und
bestimmen, was in diesem Studiengang vorkommt oder nicht. Dabei braucht man ja
nur selbst die Initiative zu ergreifen und Vorschläge zu machen. Ein einziger
hat sich aber bereit erklärt, einmal nach Hagen zu fahren, da er dort in der
Nähe wohnt, um das Konzept der Disability studies vorzustellen. Zumindest hat
man dort Interesse gezeigt, ob aber so ein Studiengang dort implementiert werden
kann, ist noch nicht sicher. Aber ich habe Hoffnung. Denn so ein Fernstudium
bietet sicher gerade für Behinderte an, die aufgrund ihrer Erkrankungen kein
Präsenz-Studium machen können. Ansonsten ist der Kontakt in der Liste nicht
ganz einfach. Hier sind ziemlich viele Leute mit ideologischen Standpunkten,
die manchmal sehr radikal sind, manchmal aber auch wieder genau das Gegenteil
ausdrücken. Zum Beispiel gab es jetzt eine Kampagne vom Rundfunk und von der
Zeitung, dass Behinderte in der Woche der Toleranz aufschreiben sollten, was
sie an Nichtbehinderten stört. Ich habe diesen Aufruf auch in die Liste
gestellt, und dann kam gleich die Reaktion: solange sich die herrschenden Verhältnisse
in der Gesellschaft nicht ändern, können wir sowieso nicht mit den
Nichtbehinderten auf Augenhöhe diskutieren, daher macht es eh keinen Sinn. Oder
es hieß: nun müssen nur wieder wir tolerant sein, und am Ende läuft es wieder nur darauf hinaus. Ich habe dem einen,
der dies schrieb, meinen Brief an den Rundfunk gezeigt. Er meinte, ich hätte
ruhig noch mutiger sein können, und ich solle dies alles einmal in die Liste
stellen, ich würde dort sicher sehr viele gleich gesinnte finden, denen ich aus
dem Herzen spreche. Ich schrieb solche Dinge wie: dass Behinderte einfach
geduzt werden, dass man einfach angefasst wird, dass Leute während des
Gespräches einfach weg gehen, dass man für Dinge bewundert wird, die eigentlich
gar nichts mit der Behinderung sondern nur mit Geist und Grips zu tun haben
usw. Außerdem betonte ichin der Liste, dass es auch auf das Individuum ankommt,
und dem Individuum geholfen werden muss, und nicht immer nur die ganze
Gesellschaft abstrakt im Blick gehalten werden sollte. Immerhin geht es ja um
den einzelnen Menschen, der wichtig ist, und nicht immer um eine abstrakte
Gesellschaft. Statt aber nun, wie mir angekündigt wurde, Zustimmung zu
erhalten, wendete sich das Blatt, und einer meinte, wir Behinderten müssten
toleranter gegenüber den Nichtbehinderten sein, das sei ja schließlich auch
eine Form der Toleranz. Ich versuchte ihm klarzumachen, dass es nichts mit
Intoleranz zu tun hat, wenn ich es mir nicht gefallen lasse, wie ein kleines
Kind behandelt zu werden. Hinterher hieß es dann, dies wäre nur bei mir so, den
anderen ging es nicht so, und ich solle doch einmal eine Therapie machen, um
mich besser wehren zu können, und um toleranter gegenüber der
Nichtbehindertengesellschaft zu werden. Am Ende war wieder ich diejenige, mit
der etwas nicht stimmt, und man sagte mir, eine Veränderung der Gesellschaft
würde an meinen Problemen nichts ändern. Von denen, die zuerst sagten, ich
solle doch mutiger sein, und die mir persönlich schrieben, sie fänden es eine
Unverschämtheit, dass nun wieder der Behinderte gegenüber den Nichtbehinderten
tolerant sein müsse, kam zu meiner Unterstützung in der Liste kein
Sterbenswörtchen mehr. So stand ich alleine und als diejenige dar, von der es
doch „mutig und ehrlich“ war, solche Probleme in der Liste zu erörtern, und
dies auch noch auf eine ach so unwissenschaftliche Weise. Ich hoffe, dass ich
nächstes Jahr Disability studies beginnen kann, oder dass ich zumindest so
viele Texte habe, dass ich mich selber weiterbilden kann. Ich hatte auch
gehofft, wozu mich auch einer der „Mut-Macher“ angestiftet hat, dass es dort
Leute geben müsse, die mich mit Texten versorgen und ein gewisses Mentoring und
Empowerment bei mir durchführen, um mich politisch zu stärken, mehr für meine
Rechte einzutreten, und mir mehr Rückendeckung zu geben, dass meine Wünsche und
Bedürfnisse berechtigt sind. Stattdessen wurde ich darauf verwiesen, dass es
schließlich Peer-Beratung gäbe, und ich solle mir doch in der Nachbarschaft
jemanden suchen, der mir hier helfen könne, die Liste sei hierfür nicht
zuständig. Es wäre schön gewesen, hier mehr Bestätigung und Bestärkung zu
erfahren. Vielleicht gehe ich auch nächstes Jahr wieder aus der Liste heraus,
wobei ich mit denen Kontakt halte, die sich vielleicht für ein Studium an der
Fernuni Hagen in diesem Bereich einsetzen.
Im Moment habe ich den Abstand zu meiner Familie etwas vergrößert
und den Kontakt etwas eingeschränkt, da mir viele Aspekte nicht gefallen und
auf die Nerven gehen. Dies soll kein totaler Abbruch sein, aber eine Zeit lang
möchte ich den Kontakt so kurz wie möglich halten, und irgendwann, wenn ich
will, den Kontakt wieder aufnehmen.
Ich habe ja auch, wie in einem anderen Beitrag beschrieben, die Dialyse gewechselt, und bin in der
Spätschicht sehr zufrieden. Bis jetzt sind die Schwestern noch sehr nett,
geduldig und hilfsbereit. Ich hoffe, dass dies auch in Zukunft weiterhin so
bleibt. Leider gibt es dort kein warmes Essen, sondern nur Brötchen, sodass ich
mir immer vor der Dialyse eine warme Mahlzeit organisieren muss. Da ich die
schöne Zeit, die ich durch die Spätschicht gewonnen habe, nicht mit Kochen
vergeuden möchte, gehe ich oft zum Metzger in der Nähe. Allerdings ist der
Speiseplan dort nicht sehr abwechslungsreich, sodass ich auch viel von Bofrost
auftauen muss. Vor der Dialyse möchte ich immer gerne einen Espresso trinken,
etwas Süßes haben und einen schönen Film anschauen. Dies gestaltet sich
manchmal etwas umständlich, da häufig vor lauter Stress etwas daneben geht.
Diese 2 Stunden sind mir wichtig, um vorher noch etwas Ruhe zu haben und noch
etwas die Zeit genießen zu können. Ich hoffe, dass dies sich auch noch bessert
und besser einspielt.
Mit dem sprechenden Fernseher klappt das schon ganz gut, und
ich schaue mir die Sendungen an, in dem ich den Ton über Bluetooth auf meine
Stereoanlage streame. Dies klappt manchmal besser und manchmal schlechter. Zu meinem Geburtstag möchte ich mir dann noch
WLAN-Lautsprecher kaufen, damit ich nicht immer die ganze Stereoanlage
einschalten und Bluetooth am Fernseher einstellen muss, was nur sehend möglich
ist. Für die Dialyse möchte ich dann auch Bluetooth-Kopfhörer, damit ich nicht
immer dieses Kabel-Gewehre habe, wenn ich die Kopfhörer aufräumen muss, um sie
wieder mit nach Hause zu nehmen.
Ich habe jetzt zum Kabel auch mit dem PC gewechselt. Es war
ziemlich umständlich, da ich vier bis fünfmal anrufen musste, damit der mir im
Erstgespräch zugesagte Techniker auch wirklich kommt. Als er dann da war,
stellte sich obendrein heraus, dass die ISDN-Anlage, die ich habe, nur mit
einer FRITZ!Box zu betreiben sei, die dann wieder statt 3,00 € 5,00 Euro
kostet. Nur eines meiner Telefone ist WLAN-fähig, sodass wir von der FRITZ!Box
zur Kabeldose ein langes Kabel ziehen mussten, damit die FRITZ!Box in der Nähe
der Telefone ist, um die ISDN-Anlage daran anschließen zu können. Dies wird
erst dann alles umgesteckt, wenn am 2. Januar zwischen acht und 18:00 Uhr das
Telefon umgestellt wird. Ich hoffe, dass dies etwas reibungsloser vonstatten
geht. Da der Computer in der Nähe der FRITZ!Box ist, erschien es mir nicht
notwendig, ihn über WLAN laufen zu lassen, sondern wir schlossen wieder das
alte WLAN-Kabel an. Daher kann ich das teure Sicherheitspaket abbestellen. Nun
muss ich aber dennoch drei Euro mehr als geplant bezahlen, da die FRITZ!Box
teurer ist, und man das WLAN nicht abbestellen sondern nur abschalten kann. Da
ich sowieso jeden Monat diese zwei Euro bezahle, habe ich die Gelegenheit
genutzt, und bei meinem WLAN-fähigen
Fernseher das WLAN einrichten zu lassen. Eigentlich sei der Techniker hierfür
nicht zuständig, aber er hat es ausnahmsweise gemacht, und den WLAN-Schlüssel
eingegeben. Den hat er mir nun auch diktiert, so das ich ihn jedem geben kann,
der bei mir im Internet auf seinem Gerät etwas nachschauen möchte. Dies ist
auch praktisch für die Helferinnen, die ab und zu mit ihrem iPhone oder ihrem
Smartphone etwas für mich im Internet recherchieren wollen, und wir dann nicht
jedes Mal den PC einschalten müssen. Dies spart dann auch Kosten für die
Helferinnen, die ja dann über mein WLAN kostenlos im Internet surfen können.
Der Schreck war dann groß, als ich am nächsten Tag E-Mails senden wollte, aber
jede E-Mail als unzustellbar wieder zurück kam. Ich rief zunächst meinen
PC-Menschen an, der war aber nicht zu Hause, so das nur der Anrufbeantworter
der Firma lief. Dann rief ich bei der Kabel-Firma an, die seien aber nicht
zuständig, man verwies mich an die FRITZ!Box-Firma, wobei diese meinten, das
habe nichts mit ihnen zu tun, ich solle bei meiner jetzigen Telefongesellschaft
anrufen. Diese wollten dann aus der Ferne auf meinen PC zugreifen, aber dann
hat die Sprachausgabe nicht mehr funktioniert, sodass ich die Verbindung nicht
herstellen konnte. Mittlerweile hat mir die neue Kabel-Firma die Telefonnummer
eines kostenpflichtigen PC-Dienstes gegeben. Ich war ziemlich sauer, denn
schließlich hatte es ja mit dem neu-Anschluss zu tun, und da sah ich eigentlich
nicht ein, dass ich dafür obendrein noch zahlen muss. Die versprachen mir dann,
zurückzurufen. Mittlerweile rief mich mein PC-Mann an, der meinen Hilferuf auf
dem Anrufbeantworter abgehört hatte. Nach etwas längerem Nachdenken versuchten
wir dann, eine Tandem-Sitzung mit unserem Sprachausgabe-Programm zu machen, und
dafür eine Verbindung herzustellen. Beim ersten Mal klappte es nicht, aber
wenige Minuten später, als wir es noch mal versuchten, hat es dann endlich
funktioniert. Was er herausfand, war, dass die Sicherheitseinstellungen meiner
E-Mails gar nicht gestimmt haben, und es sowieso ein Wunder war, dass ich
bisher Mails verschicken konnte. Der alte Telefonanbieter war nicht zu streng,
daher hat es da noch funktioniert. Mit der FRITZ!Box und deren Firewall hat das dann wohl nicht mehr
geklappt. Indirekt hatte es also sehr wohl mit dem Wechsel zu tun, was aber die
anderen Gesellschaften alle abstritten. Nun habe ich aber wenigstens einmal die
richtigen Sicherheitseinstellungen. Die Folge war, dass ich die E-Mail, in der
ich ankündigen wollte, dass meine Radiosendung nun fertig ist, nicht
rechtzeitig versenden konnte, und die beiden in Urlaub fuhren, die sie
hochladen wollten.
Ich möchte jetzt etwas weniger bei Radio Ohrenblicke mitmachen,
da ich häufig den Eindruck hatte, dass meine Arbeit gar nicht wirklich
gewürdigt wird. Ich hatte häufig das Gefühl, der Medienpädagoge, der uns
anleitet, kann mich nicht so wirklich leiden, und nimmt meine Vorschläge nicht
sehr gerne an. Als er dann auch noch sagte, dass das andere Mitglied, welches
genau so viel arbeitet wie ich, bzw. ich genauso viel wie er, so ein extremer
Radiomacher sei, von der 1. Stunde an, und auf meinen Hinweis, dass ich
schließlich auch schon von Anfang an dabei sei, nicht reagierte, beschloss ich,
mich nun etwas zurück zu ziehen, damit sie auch merken, was sie an mir haben.
Wenn wir beiden nicht wären, könnten die anderen überhaupt kein Radio machen,
da wir die einzigen sind, die in der Lage sind, selbstständig und spontan
Interviewpartner anzusprechen und die Interviews auch durchzuführen, und
hinterher die Sendungen auch weitestgehend selbst zu bearbeiten. Außerdem habe
ich mich ziemlich geärgert, dass wir auf der einen Seite Lokalitäten für unsere
Feier vorschlagen sollten, als ich aber dann mit einem Vorschlag kam, den ich
extra recherchiert hatte, dieser mit den Worten abgelehnt wurde, er wolle
lieber in das Lokal gehen, das bereits vorgeschlagen wurde. Mein Vorschlag war
noch nicht einmal erwähnt worden, als wir abstimmten, wo wir hin wollen. Das
sind zwar alles Kleinigkeiten, doch auf die Dauer ist es ärgerlich, so wenig
Wertschätzung zu erfahren. Außerdem werden unsere Sendungen sowieso kaum
gehört. Es gibt nun einen inklusiven Radiosender, bei dem man Sendungen machen
kann, die ich bisher immer in die Dropbox gegeben habe. Nun soll ich lernen,
Sendungen Live zu machen, wobei ich dann auch selbst am Mikrofon sprechen muss,
die Musik ein- und ausschalte, das Mikrofon ein- und ausschalte, und die Lieder
selbst bearbeite. Das bedeutet, dass ich die tags wegmachen muss, wo das Lied
her ist, und dass ich pflichtgemäß den Interpreten und den Titel eintragen
muss, damit er bei den Leuten im Internet Radio erscheint. Außerdem muss ich
die Lautstärke aller Lieder angleichen. All diese Dinge werde ich ab dem 15.
Januar von einem (hoffentlich) geduldigen blinden Mitglied dieses Vereins und
dieses Radiosenders erlernen. Bisher produziere ich meine Sendungen vor,
recherchierte alles im Internet, schreibe alles auf und lese es dann mithilfe
der Sprachausgabe ab, in dem die Sprachausgabe in mein Ohr flüstert, und ich
dies dann ins Mikrofon wiederhole. Dabei muss ich natürlich mit den Tasten auf
und ab gehen, und dieses Klicken muss ich dann später wieder herausschneiden,
damit man es nicht im Radio hört. Die Lieder füge ich dann dazwischen ein, denn
wenn ich die Lieder einzeln in die Liste stelle, kommt zu viel durcheinander.
So habe ich eine Sendung über Weihnachtslieder und Lieder über Geburt gemacht.
Ich dachte, diese beiden Themen passen gut zusammen, denn bei Weihnachten geht
es ja auch um eine Geburt. Ich hoffe, dass ich all diese Dinge lerne, und dass
ich nicht zu aufgeregt bin, wenn ich dann alles direkt und Live machen muss.
Man sagte mir schon, dass es einen Auto-DJ gibt, sobald man nicht mehr weiter
weiß. Da es sich um einen inklusiven Sender handelt, passiert dies auch
anderen, die aufgrund ihrer Behinderung Schwierigkeiten haben. Daher bin ich
mit diesem Problem nicht alleine. Außerdem gibt es einen Übungs-Stream, auf dem
ich dann erst einmal mit diesem blinden Mann üben kann. Dann soll ich einmal am
Vormittag senden, wo noch nicht so viele Leute zuhören, und wenn ich es dann
kann, darf ich auch in den Abend. Es hören immer so 15-30 Leute zu. Das hört
sich nicht viel an, aber in Anbetracht der großen Menge an
Internet-Radio-Sendern, die es mittlerweile gibt, freut es mich, zumindest zu
wissen, wie viele Menschen sich intensiv und bewusst diese Sendungen anhören.
Ich habe dann also vor, immer Sendungen über bestimmte Musik aus bestimmten
Ländern oder zu bestimmten Themen zu machen, oder einfach gute Weltmusik und
guten Folk und tolle Liedermacher einzuspielen. Ob ich dann jedes Mal die Zeit
habe, so viel zu recherchieren, wobei ich dies dann entweder auswendig lernen
oder von einem Papier mit Punktschrift ablesen muss, weiß ich nicht. Vielleicht
spiele ich dann die Lieder ein und sage immer etwas zu den Gruppen oder zu den
Ländern, aber dies wird dann nicht so ausführlich werden. So steht mir also im
neuen Jahr eine große Aufgabe bevor, all diese technischen Dinge zu lernen und
zu bewältigen.
Mein Kater ist nun bereits 15 Jahre alt, und dieses Jahr war
er häufiger einmal krank. Aber es war nicht so schlimm wie letztes Jahr, wo er
mir fast gestorben wäre. Er bricht ziemlich viel, wobei wir mit der
Katzenpsychologin herausgefunden haben, dass es an Trockenfutter liegt, indem
zu viel Getreide ist. Wenn ich ihm dies nicht gebe, kotzt er nicht. Allerdings
muss ich ihm immer wieder einmal Trockenfutter geben, damit seine Zähne nicht ausfallen,
wenn sie nicht mehr beansprucht werden. Dafür gibt es dann aber besondere
Leckerchen, die extra gut für die Zähne sind, und die dann wahrscheinlich auch
nicht dazu führen, dass er sich erbricht, weil es nicht zu viel ist wie eine
ganze Hand voll Trockenfutter.
Das Jahr 2014 war ein besseres Jahr für mich als 2013, in
dem sehr viel Pech passiert ist. Es hat sich doch in diesem Jahr einiges getan,
zum Beispiel schöne neue Lampen in der Wohnung, ein neuer Fernseher, das
Katzennetz und weitere Radiosender, für die ich Sendungen abliefern durfte. Im
nächsten Jahr hoffe ich, dass ich in punkto Diagnostik noch etwas weiter komme,
und dass ich endlich ein Kätzchen finde. Es wäre auch schön, wenn endlich
einmal eine neue Niere für mich gefunden würde. Ich hoffe, dass es an der neuen
Dialyse gut weitergeht. Und ich wünsche mir, dass es mit meiner Nase Erfolg
geben wird. Auch in der Ergotherapie möchte ich noch einiges erreichen, zum
Beispiel, was das Gleichgewicht angeht, oder die Fertigkeit, Dinge gerade halten
zu können.
Ich wünsche allen, die dies lesen, ein gutes und
erfolgreiches Jahr 2015
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen