Bevor ich umgezogen war, hatte ich mir zwei Deckenventilatoren gekauft. Die liegen jetzt gut aufgeräumt im Keller und warten darauf, anmontiert zu
werden. Standventilatoren sind für mich zu schwierig, weil ich dauernd über das
Stativ dieser Dinger
falle, so dass der Ventilator,
den ich zuvor hatte, total krumm
und schief und verbogen war.
Jetzt hätte ich zwar aufgrund des besseren Zuschnitts der Wohnung
auch etwas mehr Raum für Standventilatoren,
aber nun habe ich ja die für die Decke.
Und wenn man sie in die
entgegengesetzte Richtung rotieren
lässt, drücken sie sogar die warme Luft nach unten, wenn es im Winter
wieder so saukalt wird. Das
kostet allerdings zusätzlichen Strom. Aber jetzt bräuchte ich erst einmal jemanden, der sie mir nach oben bringt, sie an der Decke anbringen kann und auch noch anschließt. Damals hatte ich einen Elektriker von
dem Verein, von dem ich die Assistenz beziehe, aber der kommt nicht
mehr. Erst war was in
seiner Familie, dann war er
selbst krank usw. und so fort…. Daher habe ich dann jemanden vom Tauschring
gefragt. Denn ich bekam 20 Stunden von jemandem geschenkt, dem
sie sonst wegen
der Kappungsgrenze nach oben verfallen wären, und ich bin ja immer am
Limit nach unten, da ich nur zu denen
gehöre, die nur Leistungen nehmen können, weil
ich eh nicht viel kann. Der vom
Tauschring hatte mir auch versprochen,
das zu machen, wobei wir sogar
einen Serienschalter am Lichtschalter anbringen wollten, damit ich die Ventilatoren sogar unabhängig vom Licht
benutzen kann. Denn ohne Saft
würden die ja nicht funktionieren, und
in der hellen Wohnung braucht man
am Tag kein Licht. IN der früheren Wohnung war es so
dunkel, dass ich sowieso immer
Licht an hatte, wenn ich mich in einem der Räume aufhielt. Aber bisher
hat er sich noch nicht gemeldet. Wahrscheinlich ist es ihm jetzt auch zu
heiß. Ich habe dann für sechs Euro
ein Vorführmodell eines sehr
kleinen Tischventilators gefunden, der jetzt mal interimsmäßig
wenigstens für etwas Abkühlung sorgen muss. Aber da hab ich
mir dann gleich einen
steifen Nacken eingehandelt, da der Wind dann immer nur aus einer Richtung kommt.
Ich kann nur hoffen, dass mal jemand
Abhilfe schaffen kann.
Dann wollte ich
letztes Jahr schon Fliegengitter,
aber alle rieten mir davon ab und meinten, dass dann die Wohnung zu dunkel
würde, und ich bräuchte doch so etwas nicht. Schließlich würden die Fliegen auch durch die Wohnungstür reinkommen. Wenn eine Fliege
also unbedingt mit aller Gewalt zu
mir in die Wohnung will, findet sie
immer einen Weg, notfalls schleust sie sich dann eben über
eine Lebensmittelpackung ein oder
wartet beharrlich vor
der Haustüre, bis jemand öffnet,
sie dann zu meiner
Wohnungstüre fliegen kann, und dort bleibt sie dann so lange auf der Lauer, bis
ich dann irgendwann mal rauskomme, damit
sie ins gelobte Land
einfliegen kann…. Man kann sich
auch einen Knopf an die Backe
nähen, um Recht zu behalten…. Ich bin ja argumentativ immer unterlegen,
weil ich zur Verliererin geboren bin. Daher
habe ich mich dann auch gegen die
Fliegengitter entschieden, zumal
mir ein Bekannter, der in der Nähe wohnt, versicherte, dass in diesem
Gebiet kaum Fliegen vorkommen. Der wohnt aber auch im ersten Stock und ich im Erdgeschoss. Leider
bin ich daher eben aber eines Besseren
belehrt worden, denn ich bin gleich
mal von einer Biene gestochen worden.
Ich dachte, das sei ein kleiner Stein von meiner Hydrokultur, der am
Boden rumliegt und wollte ihn aufheben. Da hat mich
etwas ganz böse gestochen, und ich bin
total erschrocken. Am Tag zuvor war ein
lauter Brummer herumgeflogen, und ich
befüchtete schon, dass es sich um eine Hummel handelte, aber es war eine Biene,
wie mir dann eine sehende Person erklärte.
Als ich diesen Vorfall einer Taxifahrerin
erzählte, meinte diese dann:
"Armes Ding, wo es doch so wenige davon gibt." Das Arme Ding war also
nicht ich, die Blinden Auges in eine sterbende Biene reinfasst
sondern die Biene. Ich bin zwar auch gegen Glyphosat und
stehe für Naturschutz ein, aber eine
Biene macht das Kraut nun auch
nicht fett, und wenn sie eine
Gefahr für mich wird, dann hört es sich
aber auf. Denn das arme Ding hätte ja auch in meinen Mund fliegen können, wenn ich gerade was esse, und ich es dann nicht sehe. Als wir einmal an der Dialyse ein Eis am Stiel
bekamen, sagte ich zur Schwester, sie solle doch bitte das Fenster schließen, weil ich Angst hätte, dass mich beim Essen eine Biene sticht. DA fragte sie mich, ob ich allergisch sei, und ich sagte, nein, aber ich habe Angst, dass ich die Biene verschlucke, und sie mir in den Hals stechen könnte, und ich dann ersticke. DA meinte die auch
noch: "Jetzt wird sie aber närrisch." Und dann folgte ein langer Vortrag
über das Bienensterben. Man kann
sich eher in die Nöte einer Biene
reinversetzen als in die Sorgen und Ängste einer
fast blinden Person, die zu Recht
befürchtet, etwas Gefährliches zu verschlucken, was ein Sehender mal einfach so wegscheuchen kann. Ich
hätte vielleicht schlagfertiger sein müssen und sagen sollen: "Ich hoffe, dass Sie in Ihrem
Anatomiekurs gut aufgepasst haben
und im Notfall auch eine
Tracheotomie durchführen können.
Dann wäre ich beruhigt." Zwecklos, einer Krankenschwester das
Risiko für Blinde zu erläutern, die es
ja sowieso wissen müsste. Empathie gibt es für alle Geschöpfe dieser Erde, aber nicht
für mich. Ich komme mir immer so unreif , egoistisch und
doppelmoralisch vor, dass ich zwar einerseits für
Tierrechte eintrete, aber wenn es dann an die eigene Person geht, dann hat
der Spaß ein Loch. Vielleicht ist
der Mensch so gestrickt, dass man
abstrakt schon für Umweltschutz ist, aber wenn es einen dann konkret trifft, redet
und handelt man dann doch eher
nach den eigenen Interessen. Aber es
geht wirklich um mein Leben, und da hört der Spass auf. Ich würde ja noch nicht
mal demonstrieren, wenn jemand neben mir einen Bienenstock hätte, solange man sich da abspricht , solange Sicherheitsvorkehrungen
getroffen werden, oder so lange ich die Möglichkeit habe, mich mit
Netzen etc. zu schützen. Auf jeden Fall will ich keine Viecher
in der Wohnung haben, auch wenn ich dafür bin, dass die Natur erhalten
wird, und zwar da, wo sie
hingehört. Früher hatte
ich ja noch Katzen, die das
Ungezifer einfach wegfraßen, aber ich bin nicht
sicher, ob ich nach all dem, was ich mit ihnen
durchgemacht habe, noch einmal
Katzen will. Reizen
würde es mich schon wieder. Daher habe ich dann die Initiative
ergriffen, mir eben Fliegengitter
zu organisieren, oder zumindest mir erst einmal organisieren zu wollen.
Es war höchste Eisenbahn.
Denn mein Haushaltshelfer stellte auch noch Motten fest. Ich hatte früher schon
einmal Motten in zwei vorherigen
Wohnungen, und daher wollte ich gleich Nägel mit Köpfen machen. Früher habe ich es auf die sanfte Tour mit Pheromonen
und Schlupfwespen probiert, aber
das hat damals nichts geholfen. Daher wollte
ich dieses Mal gleich einen Kammerjäger holen. Aber als ich dann erklärte, dass ich aufgrund meiner
Niereninsuffizienz nicht allzu
starke Pestizide nehmen
dürfte, wurde das denen dann immer zu
heiß, und sie meldeten sich nicht
mehr. Daher schlug dann dieser Helfer eben vor, dass ich bei der Stadt
anrufen solle. Ich dachte erst, das ist doch eine verrückte Idee, denn
ich bin ja ein Privathaushalt. Aber
dann erklärte ich denen meine
Situation, da sie mich eben erst nur genau wieder auf private Kammerjäger
verwiesen, und da verband man mich
anstandslos mit dem Gesundheitsamt. Dort wurde ich erst mal gefragt, ob bei mir
Vermüllung vorläge. Als ob das
jemand mal eben so freiwillig zugeben würde, wenn
es denn so wäre. Jaja, bei mir liegen haufenweise
die ausgelöffelten Joghurtbecher
herum, die fliegen , Kakerlaken und Maden feiern
fröhliche Urständ, bei mir laufen
99Katzen herum, wie im
Flohzirkus… Ich protestierte auf
das Entschiedenste und sagte, dass
mein Putzmann das bezeugen
könnte, dass meine Wohnung sauber sei.
Ich sehe zwar fast nichts , und es bleibt
sicher mehr liegen als bei
Sehenden, aber meine frühere Putzfrau sagte mir mal, das
sie bei Sehenden putzt, und das
seien richtige Schweine, und da wäre meine Wohnung sehr sauber
dagegen, obwohl ich blind
sei. Ich wurde dann zu einem Spezialisten durchgestellt, und dem
klagte ich dann mein Leid, erklärte ihm das Dilemma, dass ich zwar die Motten loswerden wollte aber nicht mein
Nierentransplantat. Der meinte dann,
dass sie
in der Stadt mit einem bestimmten Unternehmen zusammenarbeiten
würden, ich solle doch dort mal anrufen. Ich sagte, dass er doch
bitte dort für mich anrufen sollte, da ich schwer mehrfach
behindert bin, dass ich den Kontakt nicht hinkriege, und dass ich
es schon bei mehreren Unternehmen
versucht hatte. Als er dann wieder anfing, mir doch die Nummer des Kammerjägers geben zu wollen, sagte ich
einfach nur noch, ich kann nicht mehr,
und dannsagte ich einfach gar
nichts mehr und ließ ihn auflaufen. DA
meinte er dann, ja, er würde für
mich anrufen, ich würde dann zurück
gerufen. Das geschah auch. Wenn
man bedenkt,was für ein Bohei ich erst
veranstalten musste, nur, um eine
normale Dienstleistung zukriegen…. Mittlerweile
hatte ich nämlich selbst
schon Mottenfallen und
Mottenpapier aus dem Supermarkt
besorgt. Die Assistenz konnte aber
offenbar nichtlesen. Denn die eine Frau sagte mir, dass man das Mottenpapier
durchaus in den Schrank
mit den Lebensmitteln legen könnte, und als ich dann sicherheitshalber
noch eine andere junge Assistenz fragte,
sagte die, dass das schon OK so sei.
Dabei hatte sie die falsche Packung
angeschaut, die auch noch dalag, und da stand natürlich lebensmittelecht drauf. So verließ ich mich auf meine Helfer und
legte das Zeug aus. Dann klebten auf dem Streifen immer mehr
dieser Viecher, und ich dachte,
hoffentlich kommt der bald. Er erschien auch prompt, und er
erklärte mir erst einmal, dass es
ein Fehler war, die Falle direkt am
Fenster aufzuhängen, da durch die Duftlockstoffe die Motten
erst angezogen würden. In meinen Lebensmitteln fand er nichts
mehr. ER sagte, ich hätte wohl
alles entsorgt, und ich hätte jetzt durch die
Fallen erst die Tiere angezogen. Dann
fand er das Papier in den Schränken und sagte, dass
diese Pestizide wasserlöslich
seien, und dass ich dann giftige
Dämpfe hätte. Da hat man schon Assistenz, und dann passiert
so etwas, ganz toll!!! Wir entfernten
dann das Mottenpapier aus den Lebenmsmittelschränken,
und er legte zwei Häuschen in die
Schränke direkt hinein und sagte, dass der Klebstoff innen in den
Häuschen sei, so dass man nicht dauernd
reinfasst. Wenn diese wieder vollwürden, dann solle ich mich wieder melden,
wenn nicht, dann wäre die Sache nach drei Monaten ausgestanden. Aber er habe sowieso nichts gefunden.
Sonst wäre mir das auch ziemlich peinlich, aber es war ja Gott sei Dank nur vorübergehend. Ich hatte
eine Tüte mit Studentenfutter in meinem Brottopf aus Keramik gehabt, die ich in
eine luftdicht verschlossene Dose hätte stecken müssen. Jetzt habe ich ganz tolle Tütenklipps, di sogar mit einem Deckel versehen sind, da wird die Tüte reingeklemmt, und der Klipp
wird dann zugemacht, und dann muss man lediglich noch den Deckel des Klipps öffnen, und
man kann die Sachen rausschütten. Die Rehalehrerin unseres
Blindenverbands hat das im
Internet gefunden und war selbst ganz
Stolz über ihre Entdeckung, die
vorerst nur sie gemacht hatte.
Ich bin also ihre erste Testperson. Zum Glück
hat die ganze Chose mit
Anfahrt, Beratung und Mottenhäuschen "nur" 85 Euro
gekostet. Aber es hätte nicht sein müssen. Da muss ich schon
kämpfen, um überhaupt so jemanden
ins Haus zukriegen, und ich muss bis an
die Stadttelefonieren, damit ich
eine normale private
Dienstleistung erhalte, die jeder andere mal eben so einholen kann. Das Leben ist schon anstrengend. Das läppert
sich…
Da ich so hohe
Fenster habe, muss ich die Fliegengitter jetzt individuell anfertigen lassen und kann sie
nicht vom Baumarkt nehmen. Das würde
mir dann ohnehin wieder keiner
zurechtschneiden. Daher habe ich schon Anfang Juli bei einem spezialisierten Spengler angerufen. Der Handwerker
kommt, nur um sich das Ganze erst
mal anzusehen, erst am 31., in Worten EINUNDDREISSIGSTENAugust.
Bis
dann ein Termin gefunden wird, an dem er dann die Dinger auch noch anmontiert,
ist es schon wieder Weihnachten. Da muss man ja schon im Winter
anfangen, diese Sachen für den Sommer zu organisieren, damit man sie im Sommer dann
nutzen und genießen
und davon profitieren kann….. Wie
dereinst der Trabi , den man schon bei
der Geburt des Babys beantragen musste…
Vor Kurzem wurde
groß angekündigt, dass die Deutsche Rentenversicherung jetzt ihre
Bescheide in barrierefreier Form
versendet, und dass man für
den neuen, festeren und in
Plastik eingeschweißten Rentenausweis eine Ausweishülle mit
dem Punktschriftaufdruck RA
für Rentenausweis erhält, damit man ihn gut von
all seinen anderen Karten und Ausweisen
etc. unterscheiden kann. Ich rief
also bei der angegebenen Hotline
an, erfuhr meine Versicherungsnummer und die Adresse, wohin ich mich zu wenden hätte. Ich schrieb also dorthin, aber der nächste Bescheid kam wieder
in Schwarzschrift. Ich sprach mit meiner Betreurin darüber, und ich bat sie, doch ihrerseits mal nachzufragen.
Das ist wohl bisher nicht geschehen.
Ich kann dann auch selbst direkt
gleich mit der DRV kämpfen,
denn ob ich jetzt mit denen kämpfe, oder ob ich jemanden dazu
bringe, für mich aktiv zu werden, ist
derselbe Kraftaufwand. Es ist zwar
eine Kleinigkeit, und so eine Hülle kann man sich auch selbst basteln, aber es geht mir
auch ums Prinzip. Wenn die schon so groß die Werbetrommel rühren und sich
als fortschrittlich und barrierefrei rühmen, und dann immer noch ihre Bescheide in
Schwarzschrift raussenden, obwohl man
sich drum gekümmert hat, ist das allerhand. Was soll ich
denn noch tun?
Als ich bei meinem
Bekannten im Schwarzwald war, habe ich
bei ihm eine große digitale Wanduhr gesehen mit Ziffern, die selbst ich sogar noch lesen konnte. Daher wollte
ich unbedingt auch so eine Uhr. Somit
ging ich zu einem Elektrofachhandel und fragte nach. Aber da gab
es sie nicht. Dann ging ich zu
einer anderen Kette, aber es
stellte sich heraus, dass die ENA-Nummer, die er mir
vorgelesen hatte, eine Ziffer zu viel aufwies. Daher bat ich meinen Bekannten, der das
mit der genauen Nummer nicht rausfand, doch einfach ein Foto von der Uhr
zu machen und es mir über WhatsApp zu
senden. Das würde ich dann an die eine Assistentin weiterleiten, die immer
alles findet. Die hat es dann auch
sofort gefunden. Ich schickte
den Link an meinen Bekannten mit der Bitte, doch gleich
nachzukontrollieren, ob das die Uhr sei.
Denn ich wollte kein Risiko eingehen. Wenn ich schon mal was sehe, dann
muss es auch genau dieses Produkt sein. Daher bestelle ich meistens nichts im Internet, bevor ich es nicht
selbst ausprobiert habe. Daher musste es genau dieses Modell sein. Er antwortete dann mit
ja, aber als ich die Assistentin wiederum bat, es für mich unter meinem
Account zu bestellen, erhielt
ich dann nur noch einen Autoresponder,
dass sie bis zum 10. September in Urlaub sei. Ich wollte aber das Ding
unbedingt vorher, da ich vielleicht dann
jemanden hätte, der es mir anmontiert.
Denn ich habe jede Menge anderer Dinge, die handwerklich
erledigt werden müssen. DA ich so
schrecklich vergesslich und so furchtbar
schusselig bin, dachte ich am Morgen nie daran,dass ich ja die Kette vorgelegt
hatte und riß die Wohnungstür mit Schmackes auf, wobei sich dann die Schrauben und Dübel aus der Wand
lösten, an der die Kette befestigt war. Wenn ich
das Ding schon rauszerren kann,
dann erst recht ein Einbrecher. Aber ich
habe zuweilen so rohe und unkontrollierte und unheimliche Kräfte, die
ich mir selbst gar nicht
mehr erklären kann. Ich wollte also
jemanden suchen, der mir dann
auch dieses Schloss etwas fester
anmontieren könnte, da die Löcher
für die Dübel schon recht
ausgerissen waren. Denn mit etwas Moltofilll
oder was Ähnlichem würde das dann
gut eingegipst. Das sind Sandsteinwände, da geht das oft nicht anders. Zum Glück hatten wir immerhin mal den einen Handtuchhalter in der
Küche fest bekommen, der erst herumgewackelt hatte, nachdem ich dann
eben dieses Zeugs vorgeschlagen
hatte. Daher war auch das Anbringen von Vorhangstangen etc. jedesmal eine
Zucht, bis alles hielt. Dann
soll ja
auch endlich mal der Wäschetrockner für über die
Badewanne angebracht werden. Das haben
wir alleine nicht geschafft, da der Metalldetektor des
Leitungsfinders laufend
angeschlagen hat. Wenn wir da wo
verkehrt gebohrt hätten, wäre
Holland in Not gewesen…. Daher haben wir das mal lieber gelassen.
Aber jemand, der sich da besser auskennt, wie weit man es dennoch wagen
kann, dort zu bohren, würde
sich vielleicht dranmachen können. Und der Perlator
am Wasserhahn im Spülbecken geht laufend ab, und so weiter… Daher brauche ich dringend handwerkliche
Hilfe.
Da mir das alles jetzt gereicht hat, habe ich mich an unseren Blindenverband
gewandt mit der Bitte um Hilfe und Unterstützung. Immerhin zahlen wir ja Mitgliedsbeitrag. Vielleicht
können die mir jemanden vermitteln. Denn
damals, als ich ganz neu hergezogen
war, hat mir jemand vom Sozialdienst dort auch geholfen, einen Elektriker etwas zu becircen, dass er mir die große
Leiste mit den Deckenstrahlern,
die ich damals für mein Wohnzimmer geschenkt
bekam, etwas günstiger
hin montiert und anschließt.
Jetzt sind beim Blindenverband aber
gerade Ferien. Durch die Sommerferien
und durch die Hitzewelle geht
momentan gerade mal gar nichts. Am
Montag werde ich mehr wissen, denn dann sind
sie wieder da.
Aber einiges hat sich schon
von selbst erledigt. Man muss nur
lange genug Geduld haben und alles nur lange genug aussitzen. Nach längerer
Suche haben wir für meine kleine
Dusche am Waschbecken nun endlich
einen Adapter für das Gewinde
am Wasserhahn gefunden. Nach ewigem und
intensivem Stöbern im Internet hat der
Mann vom Tauschring vor einigen Wochen bei
einer Firma für
Umkehrosmoseanlagen so ein verchromtes Teil gefunden, das zwischen Wasserhahn und Eckventil
des Dusch-Schlauches kommt. Das
kostet gleich 25 Euro, liegt aber sehr schwer und stabil in der Hand. Jetzt
geht das auch schon , und wieder
ist eine Hürde überwunden.
Die Uhr haben wir mittlerweile selbst
bestellt, ich habe meinem Bekannten einfach über WhatsApp
mein Passwort gegeben. Juhu, es
hat geklappt, die Uhr kommt, war dann seine
Nachricht. Jetzt habe ich noch
unter Kampf und Mühen
mit Hilfe des Nachbarn das
Formular im Internet ausgefüllt,
damit meine Sendung bei
Nicht-Antreffen vor die
Wohnungstür gelegt wird. Ich hoffe, dass alles
klappt.
Endlich habe ich auch
vom Schlaflabor Nachricht erhalten,
nachdem ich noch einmal eine Mail an die Ärztin schickte, um nachzufragen, wie
denn nun die Auswertung der Aktigraphie
verlaufen sei. Danach erhielt ich
noch einen Fragebogen, auf dem aber nicht viel abgefragt wurde, wobei die Auswertungsseiten dreimal so lange waren,
da wunderte es mich ,was die da
auswerten wollen, wenn sie nur die
Hälfte fragen. Aber irgendwann, als ich schon aufgegeben hatte, kam dann
ein Anruf der
Ärztin. DA es keinen anderen Grund für meine Schlafstörungen gäbe, und
da sich
anhand der Schlafprotokolle die Schlafphasen
ja schon leicht verschieben,
würde man wohl von non24 ausgehenkönnen. Daher würde sie mir jetzt das neue
Präparat Tasimelteon namens Hetlioz
verordnen. Ich war zuvor bei
meiner Augenärztin, da ja nicht
abschließend geklärt werden konnte, ob mein Sehrest nun gering genug ist, um das
Mittel zu bekommen, oder ob auch "nur"
gesetzlich Blinde überhaupt das Medikament
kriegen oder eben ausschließlich Vollblinde. DA gab es ja recht widersprüchliche Aussagen, unter anderem auch von denselben
Leuten. Die Augenärztin hatte mein Sehvermögen am 12.
Juli getestet, und ich bat sie damals, sobald die Befunde des anderen
Augenarztes, der meinen grauen Star operieren wird, da seien, dann alles zusammen
an die Ärztin vom Schlaflabor zu
senden. Ich erhielt zum Glück auch selbst einen Befund direkt
an mich vom Augenarzt, der den
Star operieren will, so dass ich den in weiser Voraussicht an die Schlaflabor-Ärztin schickte.
Denn ich kenne das Spiel schon, "jaja,
machen wir", und dann geht es da rein und da raus, "lass die doch
reden, die hat uns ja eh nix anzuschaffen". Und dann wird mal eben nichts
geschickt. Der Befund des anderen
Augenarztes war aber ausreichend,
da der ICD-10-Schlüssel für gesetzliche Blindheit angegeben war, und das reichte der
Schlaflabor-Ärztin nun doch aus. DA es
sich um ein Medikament handelt, das das einzige ist,
welches für diese Störung wirkt,
also ein sogenanntes Orphan Drug,
bekommt es jetzt den Status
der Praxisbesonderheit, also
fällt es aus dem Hausarztbudget heraus, und ich kann es überall kriegen. Das ist super, denn das werde ich dann mal mit meinen nephrologischen Medikamenten versuchen,
wegen derer ich ja dauernd zum
Spezialisten rennen muss. DA hatte ich ja auch versucht, bei der Kasse, bei der kassenärztlichen Vereinigung und bei meiner Hausärztin zu
erwirken, dass ich eine Ausnahmeregelung kriege,
und ich mir die recht teuren Immunsuppressiva, die ich ja
sowieso nachgewiesenermaßen benötige, überall
verschreiben lassen kann. Kommentar
meiner Betreuerin zu diesem
Antrag: Da könnte ja jeder
kommen, auch Gehbehinderte haben ja das Problem, zu ihren Ärzten zu gelangen, und wo ist da die Grenze? Ich konterte dann ziemlich erfolglos: Ich
bin aber nicht jeder. Nun ja,das , was
ich habe, haben ja alle, und es geht ja
allen so. Daher war mein Einwand bezüglich der Besonderheit meiner Situation so erfolglos.
Nun werde ich es mit dieser neuen
Information nochmal versuchen, ob ich
nicht auch für diese Medikamente eine
Praxisbesonderheit kriege. Das würde
mein Leben erheblich erleichtern.
Jetzt müssen wir noch entscheiden, ob ich mit
der neuen Niere dieses
Tasimelteon nehmen kann, oder ob es der
Niere schadet bzw. die Wirkung anderer Medikamente verändert, herabsetzt ,
erhöht etc. Auch darf es ja nicht giftig auf die Niere wirken. Ich habe jetzt gelesen, dass es
hauptsächlich von der Leber
verstoffwechselt wird, aber raus geht es natürlich dann in seinen Abbauprodukten zu 80% über die Nieren. Der Nierenarzt weiß das natürlich auch nicht, ob das Präparat der Niere schaden kann, da das ja ein
ganz neuer Wirkstoff ist. Ich habe ja bald einen Termin bei ihm. Wir müssen es halt ganz vorsichtig probieren. Und wenn
es nicht hilft, dann hat es sowieso keinen Zweck. Das merkt man aber erst nach einem halben Jahr. Aber immerhin geht mal was voran. Jetzt sollte ich
vor dem Urlaub der Ärztin
aus dem Schlaflabor noch die Befunde meiner Augenärztin anfordern,
die sie ja schon am 12. Juli
versprochen hatte. Als ich dann
anrief, war die Praxis genau zu der Zeit
geschlossen, bis die andere Ärztin in Urlaub geht. Die Augenärztin
kommt also genau dann wieder aus ihrem Urlaub zurück, wenn die andere schon weg ist. Aber
wir brauchen den Befund ja nicht
unbedingt, sie hat jetzt den Brief auch
ohne den Befund meiner
Augenärztin verfasst, weil der Befund des anderen Augenarztes ausreichend war. Nur halt ärgerlich, dass man allem so
nachlaufen muss.
Auch meine Reise zur
Hochzeit meines Neffen hätte
sich fast als ausichtslos
entwickelt. Denn ich habe nur
sieben Minuten zum Umsteigen, wenn ich
dort hinfahre. Um aber doch die
Umsteigehilfe zu kriegen, die erst ab einer
Umsteigezeit von 10 Minuten hilft, muss ich eine Stunde früher da sein. Das würde bedeuten, dass ich um acht losfahren müsste, damit ich ca.
um 11:15 in
dem winzigen Ort bin, wo die Trauung
stattfindet. Oder ich müsste direkt
bis zu der größeren Stadt nach Hause
fahren, damit ich dort in Ruhe an der Endstation aussteigen könnte. Dann müsste ich auf jeden Fall bis 11:30 da sein, da es dann von dort aus mit den PKWs zur Trauung geht. Mein Bruder, ebenfallsblind, hat längere
Umsteigezeiten, so dass ihm der Mobilitätsservice helfen kann.
Ich traue es mir aber nicht zu,
mit ihm gemeinsam bei einer
Aussteigezeit von zwei Minuten in dem kleinen Kaff
mit dem Bummelzug auszusteigen, wenn
dann gar kein Schaffner in der
Nähe ist, wir die Türe nicht alleine
aufbekommen, oder wenn uns kein
Reisender helfen kann, weil keiner da
ist. Der Sohn meines Bruders fährt mit
dem Reisebus, weil das für sein Studentenbudget eher
machbar ist. Daher fällt der als Begleitperson auch weg. Mit ihm hätte ich die sieben
Minuten Umsteigezeit schon
bewältigen können, und wir
hättten auch in dem Kaff zu dritt mit sehender Hilfe locker
aussteigen können. Ich müsste
auch bei meiner Familie übernachten, weil mich abends
laut meiner Schwester, der Mutter
des Bräutigams, niemand abends zum
Bahnhof fahren kann. Denn alle
wollten was trinken, es gäbe nur
sehr wenige PKWs, und sie
müssten sich um das
Brautpaar kümmern. Bei einer Hochzeit müsse man halt auch damit rechnen, dass sie
bis später in die Nacht geht. Wir haben
viele Neffen und Nichten,
die kommen aber alle mit
dem Zug, dem Bus oder
sind schwanger, haben Prüfungen
oder kommen erst aus
Tanzania, wo sie Urlaub machen etc. Da müsste ich dann am Sonntag
zurückfahren, wobei ich aber am
Montag schon wieder um elf bei der Operation in einer
anderen Stadt aufschlagen müsste und sozusagen dort auf der Matte stehen
bzw. liegen müsste. Das würde
bedeuten: Vorher alles packen, Medikamente schon vorher richten, dann
übernachten, heimfahren, noch einen halben Tag
ausruhen, dann mit dem Zug
in die nächst größere Stadt fahren und dort dann mit dem Taxi zur Augenklinik. Eine Woche zuvor wäre ursprünglich
der OP-Termin gewesen, aber da ich ja nicht wollte, dass ich wegen eventueller
Heilungsverzögerungen dann
nicht an der Hochzeit teilnehmen könnte, habe ich es eben auf den 10. Gelegt, nicht ahnend,
dass meine Fahrt dorthin und zurück sich so kompliziert gestalten würde. Am 17.
Kann ich auch nicht operiert werden, da
ich am 21. Ganz
woanders hinfahren muss, wo dann
der aller erste Patiententag für meine Erkrankung und für andere
Ziliopathien stattfinden wird. Da wollte
ich unbedingt hin. Somit blieb wirklich nur der 10., wenn wir die OP nicht noch einmal ewig
nach weiter hinten verschieben wollten. Daher habe ich jetzt beschlossen, meine Taxikilometer zu verjubeln. Denn wegen der vielen runden Geburtstage und anderer Feiern, bei denen ich auch schon mit dem Zug kam und
aber auch schon Taxikilometer
verjuxt habe, bleiben mir
bis Ende November nur noch 600 Kilometer. Da ich jetzt wieder fitter bin und viel mehr mit
dem ÖPNV erledigen kann, gehe ich
das Risiko ein, die notwendigen 400 Km
für die Hochzeit auszugeben und danach nur noch mit 200 Kilometern bis Ende November auskommen zu
müssen. Als ich also den Taxifahrer bat, mich da hinzufahren, war das schwierig, da es weiter weg
ist als das, wo ich sonst
hinfahren darf. Wir zahlen aber jetzt den Rest drauf, weil es sehr wenig ist. Das war noch ein riesengroßes Kuddelmuddel,
da ich von dem Unternehmen ewig nicht
Bescheid bekam, ob sie mich nun fahren oder nicht. IN der Zwischenzeit bat ich meine Schwester, ob sie denn nicht
jemanden aus dem Ort fände, der
mich von
da abholt, wo ich umsteigen muss.
Da könnte er mich dann auch wieder hinfahren. Denn mein Vater ist schon über 90 und kann
nicht mehr so weit fahren. Auf einmal
rief dann eben dieser bei mir an
und sagte, bevor ich meine
Schwester weiter nerven würde, und dass diese schon total nervös sei, weil ich mich so aufrege, solle ich halt dem Unternehmen vorschlagen, dass wir den Rest
draufzahlen. Als ich meiner
Schwester also sagte, dass wir es
jetzt so machen, sagte sie auf
einmal, man hätte mich doch locker
an die Stelle bringen können, von
der aus ich dann wieder mit dem
Taxi fahren dürfe, da wären doch genug Leute, die
sowieso heimfahren müssen, da
hätte es doch eine Lösung
gegeben. Jetzt auf einmal, nachdem
ich so arg in Bedrängnis
gewesen war und mir tagelang den
Kopf zerbrochen und Panik geschoben hatte. Sie wollte außerdem wissen, warum
es denn für mich so ein Problem
sei, wenn ich nur sieben Minuten Umsteigezeit hätte, dann
halt eine Stunde früher zu fahren.
Dass ich aber einen Gewaltmarsch vor mir
habe mit Reise und anschließender OP, zu
der ich am Montagmorgen dann auch wieder
ewig früh aufbrechen muss, das hat sie dann endlich auch gefressen. Bei der Rückfahrt von meiner Heimat muss man nämlich
auch eine ganze Stunde warten,
bis der Anschlusszug fährt, und das
musste ich bei meinem letzten Besuch
auch tun und kam erst um 22 Uhr zu Hause an.
Wäre ich also bei der Hinfahrt
eine Stunde früher unterwegs und müsste dann bei der Rückfahrt auch wieder eine
Stunde warten, dann wäre ich fast
länger auf der Bahn, als
das Fest überhaupt dauert. Ich würde abe auch keine Lust haben, schon
eine Woche früher zu meinen Eltern
zu fahren, um dann dort mit meinen Freundinnen auch noch unseren alljährlichen Rummel zu besuchen, weil ich bei meinen Eltern auch nicht unbedingt so
lange bleiben will. Das müssen
Sehende erst mal bedenken, wie sehr wir da planen müssen. Der junge
Mann weiß übrigens auch noch nicht, ob er jetzt mit dem Bus kommt,
denn dann hätte ich mich darauf verlassen können, mit
ihm und meinem Bruder zu fahren.
Aber das hat ja alles noch Zeit, freilich! Wie kann man denn auch immer so
unspontan sein wie ich!???
Ich habe auch versucht, bei der Kasse die Fahrt vom Hauptbahnhof
zur Augenklinik zu erhalten, da
ich zwar
die Zugfahrt zahle , weil es ja schließlich mein Problem
ist, wenn ich mich in einer anderen Stadt
operieren lassen will, weil
dort der Arzt vielleicht
etwas besser für mein Krankheitsbild
geeignet ist, aber die Taxifahrt vom
Bahnhof zur Klinik selbst zu bezahlen sehe ich nicht ein, denn wäre ich zu Hause operiert worden,
hätte man mir auch das Taxi von der Wohnung zur OP
gezahlt. Wie soll ich außerdem in einer unbekannten
Gegend wissen, wo ich hinmuss, zumal
die OP auch noch um elf Uhr ist. Da kann ich nicht noch ewig mit dem
ÖPNV herumgondeln und mich verfahren.
Bei dem ersten Auge vor 10 Jahren konnte ich
einen Tag früher anreisen,
da hatte ich genügend Zeit, und am Ende des
Krankenhausaufenthaltes hatte
mich eine Bekannte abgeholt, damit wir
uns dort noch ein paar schöne
Stunden machen und Sachen anschauen und
dann heimfahren. Aber diesmal muss ich
morgens direkt zur OP, und die
Bekannte , zu der ich sowieso kaum noch Kontakt habe, ist schon älter.
Daher brauche ich eben das Taxi
von und zum Hauptbahnhof. Wir
haben das also bei der Kasse beantragt,
und die Augenärztin musste dann ausfüllen, welches die
nächstgelegene Möglichkeit sei. Sie kann
natürlich schlecht sagen, dass ich unbedingt dort operiert werden muss, wenn es bei uns auch was gibt. Aber das soll
sehr fließbandmäßig sein,
und wer mich dann operiert, kann ich mir
auch nicht aussuchen. Der Augenarzt, den
ich mir auf Empfehlung eines Gleichbetroffenen gewählt habe, und der
das andere Auge schon
gemacht hat, hat eben in dieser
Augenklinik seine Belegbetten. Nun haben
wir aber rausgefunden, dass die
Augenklinik nur 1,5 Km vom Bahnhof weg ist, daher kann ich das auch selbst zahlen. DA wäre die Mühe größer als
das Ergebnis. Aber jetzt ist der Antrag schon gestellt,
passiert ist aber bisher noch nichts. Mir ist
das jetzt egal, das Geld ist weniger wichtig als meine Nerven. Ich bin
nur froh, wenn das alles um ist.
Und dann ging auch meine Waschmaschine kaputt. Denn das Gummi in der
Türe hat ein Loch bekommen. Es lief Wasser aus, und ich befürchtete
zunächst, dass ich den Wäscheständer zu
wild herausgezogen hatte und
dabei den Schlauch beschädigt haben könnte. Denn wegen des Klimawandels und all dieser Hitze wollte ich mal was Gutes
tun und den elektrischen Trockner nicht
benutzen. Während meiner
Dialysezeit war ich körperlich zu schwach, alles aufzuhängen, jetzt aber
geht es ja wieder. Daher will ich ja
unbedingt das Ding über die Badewanne
montiert haben, weil das leichter rauszuziehen
ist. Ich rief einen
guten Nachbarn vom
Tauschring an, und der sah aber, dass es vorne
rauslief, weil der Gummi in der Türe kaputt war. So
rief ich sofort bei Miele
an, aber da hätte ich alles in
allem 250 Euro berappt. Daher suchten wir dann im
Internet, ob es das teil nicht günstiger
als noname gibt. Aber niemand vom Tauschring
kann das reinmontieren. Bei der Gelegenheit erkundigte ich mich auch
gleich nochmal bei dem anderen , der mir
die Ventilatoren hochmachen wollte, wann er denn jetzt Zeit hätte und
wurde wieder vertröstet. Aber vom Tauschring hatte mir mal jemand bei uns einen Laden
genannt, der gebrauchte Maschinen verkauft. Der kann auch gut reparieren, daher wandte ich mich an den. Denn meine
Waschmaschine ist schon fast 20 Jahre
alt, und ich dachte, wenn ich da jetzt noch einmal 250 Euro investiere, und dann
macht sie in einem halben Jahr eh
die Biege, habe ich das Geld
umsonst ausgegeben. Daher erkundigte ich
mich nach einer (neuen) Gebrauchten. Der
Mensch von diesem Laden sagte, dass er den Gummi für 120 Euro mit allem Drum und Dran reinmachen kann. Der
nutzt natürlich den noname aus dem
Internet, aber der tut es jetzt schon auch für diese alte Maschine. Ich hatte ja kurzerhand
aber jetzt schon den Miele-Menschen in meiner Panik bestellt. Als ich wieder
einen kühleren Kopf hatte, rief ich bei Miele
an und log denen dieHucke voll, man hätte mir eine Maschine leihweise in Aussicht gestellt,
ich wüsste aber noch nicht, ob es klappt, und
bis wann ich den Termin noch ohne
Kosten stornieren könnte. Er
sagte, dass dies bis um 15
Uhr noch möglich sei. Der Mann aus dem anderen Geschäft rief
dann an, er könne das Teil kriegen, das sei jetzt aber verbindlich. So rief ich bei Miele an und sagte, das ich
eine Maschine von jemandem geliehen kriege und ihre Dienste jetzt nicht
mehr bräuchte. Der Miele-Mensch hat das
sicher gespannt, dass ich ihm
was vorgelogen habe,aber
das kann mir letztendlich auch
egal sein. Damit war der Käse gegessen
oder der Drop gelutscht. Ich war richtig
stholz auf mich, dass ich mal so pragmatisch
vorgehen konnte. Denn das gelingt
mir nur selten, weil ich auch zu dämlich zum Lügen bin, aber wenn halt sonst mal nicht
so viel Stress um mich herum ist, dann ist mein Kopf auch
klarer. Der Mann von diesem
Elektrogeschäft für Gebrauchtgeräte kam und gab mir auch sehr viele
Erläuterungen, wie ich die Maschine
pflegen müsste, und dass diese Entkalker
gar nichts bringen und nur teuer sind, man könne auch Zitronensäure oder Essigessenz einmal
oder zweimal im Jahr reinschütten. Er schob die Maschine mitsamt Trockner auch wieder hinter. Bei der Miele kommt man
auch vorne ran, ohne, dass man den Trockner erst herunterheben muss. Ich fragte ihn, wie lange die Maschine es
denn wohl noch macht, und er sagte, bis sie hin ist. Ich solle mir über eine
neue gar keine Gedanken machen, die würde bei dem Bißchen, was ich wasche, noch lange halten.
Ich mache ja keine Werbung,
aber ich will auf jeden Fall wieder eine Miele. Er sagte, dass er mir dann, wenn es so weit sei, eine gebraucht
für 500 Euro geben könnte. Das ist zwar teuer, dennoch
ist das eine super Maschine, und
ich würde keine andere wollen. Und
der Laden ist wirklich
ganz große Klasse. Ich liebe solche Geschäfte, wo die Leute
wirklich nachhaltig arbeiten, und wo man
wirklich noch ehrlich bedient wird, und es nicht nur auf den schnellen
Gewinn ankommt. Das muss man
unbedingt unterstützen. Ich habe ihm auch
10 Euro Trinkgeld gegeben. Denn immerhin war das noch billiger, als wenn
ich es bei einem
Markenhändler gemacht hätte, und
er hat mir ja auch so viele wertvolle Tipps
gegeben, dass es das
wirklich wert war. Das war
dann auch ganz locker und entspannt überstanden, nachdem eine Nachbarin aus dem Haus und mein
Lieblingstaxifahrer aus der Straße mir
je eine Maschine abgenommen hatten, weil ja jetzt alles dreckig und
sortiert herumstand. Da war ich richtig froh und
auch stolz, dass ich das
so managen konnte.
Der Mann von dem Laden wird
auch mal nach einem neuen Deckel für meinen Herd schauen, und ich
bekomme auch extra Drehknöpfe, weil ich die dann mit kerben markieren kann, denn die gehören ja dann mir.
Die anderen schraube ich dann wieder hin, wenn ich ausziehe. Vielleicht kaufe ich auch gebraucht einen
Herd mit Glaskeramik, der dann
aber Rillen haben muss, damit man als Blinder merkt, ob der Topf richtig
zentriert ist. Denn eine glatte Oberfläche aus Glaskeramik ist
gefährlich, wenn man auf die Glut versehentlich
Utensilien wie zum Beispiel einen
Kochlöffel drauflegt. Daher muss man
vorher ertasten können, wo der Ring mit
den Heizspiralen ist. Und ich will ja
dann auf jeden Fall heißluft und
auch einen mit Knöpfen, die man nur dann komplett versenken kann, wenn auch alle Platten
ausgeschaltet sind. Eine blinde
Bekannte von mir hat so einen Herd und wird mir mal dessen
Seriennummer schicken, und wenn mal so etwas Ähnliches
bei dem Laden reinkommt, dann
nehm ich es. Der war schon etwas erschrocken, als der das Wort
"Blind" hörte, da
er unsicher war, ob er dann so was
Spezielles bekommt. Aber wir brauchen ja
nur einen ganz normalen Herd, der aber bestimmte Eigenschaften erfüllen muss. Die Rehalehrerin und ich werden da mal hinfahren
und ihm das genauer erläutern oder seine Angebote anschauen. Da der
Herd ja geht, den ich habe, hat das ja alle Zeit der Welt. Aber er kann auch mal nach einer Punktschrift-Markierungs-Schablone für die Miele-Waschmaschine schauen, denn
die kann man extra für Blinde bestellen und drankleben. Die Miele,
die schon für Blinde präpariert
ist und das alles schon hat, kostet neu über 1000
Euro. Aber vielleicht tut es ja so eine Schablone auch.
Das sind alles wertvolle Tips.
Die Schablone kann man dann vielleicht auch für eine neue
Gebraucht-Miele wieder verwenden. Aber bisher hat er sich diesbezüglich noch nicht
gemeldet. Mein Bekannter aus
dem Tauschring wollte da auch mal
nach Knöpfen und einem
Deckel für den Herd schauen.
Insgesamt ist zwar
momentan sehr viel Ruhe angesagt, um auch solch
lange Blogeinträge zu verfassen, aber es ist alles auch wiederum sehr
zähgängig. Das ist momentan aber nicht ganz so schlimm wie sonst, da ich die anderen Stressfaktoren wie
Ergotherapie, Physiotherapie, Arztbesuche, Rezeptorganisation etc. nicht mehr ganz so intensiv betreiben muss, weil jetzt weniger ansteht. Und es eilt nicht so, als wenn ich zu Quartalsbeginn sofort wieder den
Transportschein für die Fahrt zur Ergo
und Physio brauche, aber der Arzt noch in Urlaub ist, der
Quartalswechsel gerade auf einen Feiertag
fällt, oder wenn die Ergo oder
der Besuch in der Nierenambulanz schon
unbedingt gleich am ersten Tag
des neuen Quartals sein muss, und
ich tausend Überweisungen und Rezepte
brauche. Daher ist es nicht
ganz so
wüst wie sonst, wenn ich mal
wieder vor der berühmten
Wand stehe, alle mauern, und nichts weitergeht.
Noch genieße ich den Sommer, die Ruhe und die wenigen Pflichten, die ich gerade habe.
Ich hoffee nur, dass die Dinge, die noch ausstehen, kampflos gelöst werden können, und dass die
Augen.Op reibungslos verläuft. Ich hatte
schon geträumt, dass ich vor der Star-OP noch eine andere OP hätte und zwar
unmittelbar davor! Der Traum bedeutete,
dass die Reise zu der Hochzeit, die so stressig werden würde, von mir
schon als eigene OP gewertet wurde, und dass ich das nicht durchhalten würde. Daher habe ich jetzt die Notbremse gezogen und nehme eben jetzt das Taxi.
Ich will ja die Hochzeit auch etwas
genießen können. Die Hitzewelle
oder gar Hitzewand in Kombination mit
der "Wand", die ich
wieder mal mit all dem vor Augen habe, wird bald auch
vorbei sein. Ich hoffe, dass
ich danach , wenn danndie Ferien
und die Sommerzeit um sind, auch
weiterhin manchmal die
Möglichkeit habe, manche
Sachen etwas langsamer angehen zu
können, damit ich nicht mehr so
viel um die Ohren habe und mehr dazu komme, Dinge zu tun, die
mir Spaß machen.
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