ich bekomme schon Entzugserscheinungen. Ich habe versucht,
einige Interviews zu führen. Hier scheitert es aber an der Technik, die ich zu
Hause habe.
Ich wollte über Zoom ein Interview führen, hatte aber noch
keinen Computer, sondern arbeitete mit dem Handy. Ich wollte das Interview
aufzeichnen, aber es zeichnet nur auf einem lokalen großen PC auf. Wir haben
das Interview noch mal wiederholt, und mein Interviewpartner hat das Interview
auf seinem PC aufgezeichnet. Danach hat er es mir in die Dropbox. Eingestellt.
Die Qualität war mäßig bis saumäßig. Dafür kann natürlich keiner was. Die
Spuren wurden separat aufgezeichnet. Dies kann natürlich ein Vorteil sein. Ich
hoffe, dass sie danach wieder deckungsgleich zusammengeführt werden können. In
Anbetracht der gleichen Aufnahmezeit, Software, Technik und aller anderen
Gegebenheiten hoffe ich das stark. Ich habe vorsichtshalber auch noch mit
meinem Notizgerät, dem Milestone, mitgeschnitten. Technisch ist dieses Gerät
mein bester Freund. Es hat mir so manches Mal aus der Patsche geholfen. Da es
nicht so technisch hochgerüstet ist, funktioniert es auch dann noch, wenn alle
anderen, wesentlich komfortableren Dinge schon versagen.
Dieser Milestone hat mir auch bei einem anderen Interview,
dass ich zuvor in der Coronazeit geführt hatte, gute Dienste geleistet. Ich
habe nämlich eine Plattform entdeckt, bei der man Telefonkonferenzen führen
kann. Diese können dann auch in einer Premium Version mitgeschnitten werden.
Die Premium Version hat man für einen Monat umsonst. Aber es ging nicht, so
musste ich das Notizgerät an den Lautsprecher des Telefons halten, um alles
mitzuschneiden. Die Qualität ließ sich sogar hören. Ich hoffe zumindest, dass
das Interview so angenommen wird.
Ich habe mit meiner Assistentin sehr lange geübt, wie ich
bei Zoom Gesprächspartner eintreten lassen kann. Zum einen musste sie alle
Tastaturkürzel erst herausfinden, denn es ist einfacher, mal eben mit der Maus
auf einen Schalter zu klicken. Außerdem musste ich mir die Reihenfolge dann
auch merken, was wir alles zusammen Schritt für Schritt erarbeiteten. Wieder
habe ich mir alles auf meinem Milestone festgehalten. Ich habe hierfür einen
extra Ordner, wo ich solche komplizierten Manöver, die ich selten durchführe, und
die sehr lang und schwierig sind, auf spreche.
Nun haben aber sehr viele Leute weder die Lust, noch den
Mut, noch die Fähigkeiten, sich Zoom auf dem Computer zu installieren oder auf
dem Handy. Daher kann man dort auf dem Computer auch einfach einen Link
anklicken, der einem in einer Einladung zugeschickt wurde. Aber auch das trauen
sich manche Menschen nicht zu. Und man
kann sich sogar Auch telefonisch einwählen. Während einiger Konferenzen, denen
ich beigewohnt habe, habe ich diese Funktion auch einmal genutzt. Denn ich
wusste nicht, wie ich die Stummschaltung aufheben kann, und daher war ich dann
sowohl über die App als auch über das Telefon mit den anderen Konferenzteilnehmern
verbunden. Mittlerweile kann ich sogar bei einem Webinare Fragen stellen, mich
an einem Chat beteiligen, mich selbst stumm schalten oder die Stummschaltung
aufheben, und einiges mehr.
Wir haben also eben auch versucht, dass die anderen sich bei
Zoom nun über Telefon bei mir einwählen können. Denn wir wollten Musik machen.
Das wäre natürlich mit einem Mobiltelefon, welches ja einen eingebauten
Lautsprecher und ein eingebautes Mikrofon hat, besser möglich als mit dem
Headset. Ich hätte aber dann kurz das Headset abmontiert und einen
Funkkopfhörer und ein Mikrofon angeschlossen. Bevor der Computer jetzt zur
Überholung weg war, hatte ich ja das kugelige Raummikrofon, um mit Dragon zu
diktieren. Mir wurde ja gesagt, dass dies ungeeignet sei. Aber zum Musizieren
über Skype oder Zoom hätte es sich geeignet. Aber wir wollten ja auch mit
schneiden, und das geht ja nur am Computer. Doch schaffte es mein Musikpartner
nicht, sich über Zoom einzuwählen. Er wollte mit seinem Kumpel einmal zu mir zu
Besuch kommen, aber da kam uns Corona dazwischen. Jetzt wollten wir eben
versuchen, aus der Ferne zu musizieren. Wir hatten es schon mit den
Lautsprechern des Telefons versucht. Meine Boxen, die ich für mein Smart Home
benutze, können ja auch telefonieren, aber da brach laufend der Stream ab,
sodass wir nicht im Takt spielen konnten. Dasselbe passierte uns bei einer
Telefonkonferenz, wo es bei 2 verschiedenen Plattformen zu unglaublich schrecklichen
Rückkopplungen kam. Nun haben wir beschlossen, am 26. einer Art bunten Morgen
über eine Telefonkonferenz zu machen, wo immer nur einer spielt, da man sonst
die anderen nicht hört, wenn ein anderer etwas spricht oder sonst welche
Geräusche von sich gibt. Ich hoffe, dass dies technisch klappen wird. Ich hatte
nämlich unseren Versuch, über Telefon Musik zu machen, mit dem Milestone
mitgeschnitten und wollte dann das Ergebnis in die Dropbox stellen. Ich war
aber zu faul, noch mal den Milestone am Computer anzuschließen und extra dafür noch mal den PC einzuschalten,
und habe deshalb versucht, den Milestone über einen OTG-Adapter über meine US
PC Schnittstelle am Telefon anzuschließen. Der Milestone wurde sogar mit seinem
Firmennamen erkannt, aber es hieß, man müsse in formatieren, damit er
angenommen würde. Ich dachte mir nichts Böses und habe zugestimmt. Dann war
natürlich der gesamte Milestone platt, inklusive der Aufnahmen, die ich zuvor
natürlich nicht auf der Speicherkarte sondern mit dem internen Speicher
getätigt hatte. Das war der einzige Fehler. Denn ich habe eine Kopie des
Milestone immer auf dem Rechner, sodass ich dieses Back-up wieder auf den
Milestone zurückspielen konnte. Es fehlten halt einige Tage, da ich dieses
Back-up das letzte Mal gemacht hatte, ehe ich den Rechner in andere Hände
gegeben hatte. Aber die wichtigsten Dinge waren natürlich noch da, drum habe
ich mich auch nicht Aufgeregt. Aber natürlich waren die schönen Aufnahmen weg.
Der Preis der Faulheit.
Meine Assistentin hat es jedoch geschafft, über ihr
Mobiltelefon sich bei mir in einer Zoomkonferenz einzuwählen. Ich wollte mich
dann mit dem Festnetztelefon in meiner eigenen Zoomkonferenz einwählen und
versuchen, mich dann selbst am Computer einzulassen. Aber am Telefon wurde mir
nach Eingabe der Konferenz-ID gesagt, dass diese Konferenz keine Telefonate
zuließe. Warum es bei ihr klappte und bei mir nicht, und auch bei meinem
Bekannten nicht, wissen wir nicht. Als sie es bei ihrem nächsten Besuch
nochmals mit ihrem Handy probierte, ging es auch nicht mehr.
Meine Nachbarin, mit der ich mich über dieses Problem
unterhalten hatte, erzählte mir, dass die Universität ihr eine teurere Variante
der Software von Zoom zur Verfügung gestellt hätte. Und sie könne sich bei sich
problemlos einwählen. Ich wusste aber nicht, wo ich ein Upgrade für Zoom finden
würde. Das hätte ich dann mit meiner Assistentin bei ihrem nächsten Besuch raus
finden können.
Aber nun hatte ich bei der Plattform für Telefonkonferenzen noch
einmal nachgelesen. Meine Assistentin hatte mich nämlich, ohne mir dies zu
sagen, bei der professionellen Version dieser Telefonplattform angemeldet. Oder
sie hatte die Premium Variante ausgesucht, und die haben mir einen Monat die
professionelle Version zur Verfügung gestellt, damit ich sie ausprobieren und
dann wechseln könnte. In meiner Panik habe ich sofort versucht, bei dieser
Plattform anzurufen. Die eingegebene Telefonnummer leitete mich aber nur zur
Eingabe einer Konferenz ID. Somit habe ich versucht, ein Fax dorthin zu
schicken. Dies hätte ich auch bezahlen müssen, und das Fax ging nicht raus.
Wahrscheinlich bin ich hierfür nicht freigeschaltet. Ich war schon verzweifelt,
und erntete gleich wieder den Satz, es geht halt nicht immer alles beim 1. Mal.
Meine Nachbarin schlug mir dann vor, das Fax per Mail zusenden. Dies habe ich
dann getan und sogar eine Antwort erhalten. Damit hätte ich jetzt nicht
gerechnet.
Mittlerweile hatte ich den Account mit der professionellen
Version gelöscht. Ich war noch ganz stolz, da ich dann auch noch die Stelle
gefunden hatte, wo man Premium auswählen kann. Und dann fiel es mir siedend
heiß wieder ein, warum es mit dem Mitschnitt nicht geklappt hatte. Ich hatte
mich mit der normalen Teilnehmer Pin ein gewählt, hätte aber meine eigene
persönliche PIN nehmen müssen. Das probierte ich dann aus, und siehe da, ich
konnte wieder mit schneiden.
Ich war dann so glücklich, dass ich den ganzen Nachmittag
nur noch vor Erleichterung geseufzt habe. Sofort habe ich meine
Interviewpartnerin, angeschrieben, und diese Mail auch in Kopie an den
Teilnehmer unserer Radio Redaktion geschickt, der sich gemeldet hatte, dass er
auch gerne an dem Interview teilnehmen würde. Denn es ist interessanter und
lebendiger, wenn mehrere Leute ein Interview führen, zumal bei so einem
interessanten Thema, und wenn dann auch noch ihr Tauchleiter und Tauchlehrer
dabei ist.
Aber schon am Abend erhielt ich eine Mail von dem Betreiber
der Telefonplattform, in der stand, dass ich mein ganzes Account gelöscht
hätte, als ich die professionelle Version gekündigt hatte. Sie boten mir aber
an, alles wunschgemäß für mich zu regeln. Ich habe jetzt also einen Premium
Account. Ich hatte jetzt noch nachgefragt, wie das mit der Bezahlung läuft,
habe aber noch keine Nachricht erhalten. Ich bin versucht, immer wieder mal
einen Mitschnitt mit mir selbst durchzuführen, um nach zu kontrollieren, ob es
noch geht. Denn ich weiß nicht, ob meine Konferenzraumnummer geblieben ist, oder
ob ich hier eine neue bekommen habe. Und ich weiß auch nicht, ob meine
Geheimzahlen noch gültig sind., Sowohl meine individuelle als auch die für die
Teilnehmer. Denn nur der Gastgeber der Konferenz ist befugt, diese auch
aufzuzeichnen. Drum hatte es ja zuvor nicht geklappt, da ich die PIN für
normale Teilnehmer und Teilnehmerinnen gewählt hatte.
Nun rief mich meine Interviewpartnerin an und meinte, der
Tauchleiter hätte jetzt überhaupt keine Zeit mehr, da er sich um sämtliche
Änderungen wegen Corona kümmern muss und selbst gesundheitlich angeschlagen
ist. Daher schlug ich ihr vor, dass er auch eine Aufsprache machen könnte, die
wir dann einspielen könnten. Falls er doch noch am Interview teilnehmen kann,
bekommen wir Bescheid, und er kommt dann spontan hinzu.
Aber auch unsere Krankheiten zwingen uns und unser
Radioprojekt in die Knie. Einer unserer Urgesteine des Radioprojekts ist schon
sehr alt und hat jetzt neben seinem Diabetes, der vor einigen Jahren,
aufgetreten war, auch noch eine Herzschwäche hinzubekommen. Er musste mit
Wasser in Bauch und Beinen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wegen Corona
wurde die Erweiterung der Herzkranzgefäße verschoben und findet gerade heute
statt. Er möchte sich daher aus der Arbeit im Sender zurückziehen. Nachwuchs
ist schwer zu finden, da entweder die Leute keine Zeit oder keine Lust haben.
Und nun hat es auch mich wieder mal erwischt. Ich war ja im
November und im Januar ziemlich krank, wodurch die Leukozyten stark nach unten
gegangen sind. Sie wollten und wollten nicht mehr ansteigen. Spritzen halfen
nur sehr kurzfristig. Der Arzt meinte, es sei unsinnig, einerseits das
Immunsystem zu stärken, und andererseits dann das Immunsystem wieder wegen
meiner transplantierten Niere zu unterdrücken. Das sei wie Gas und Bremse
gleichzeitig. Daher wurde die Immunsuppression heruntergefahren. Der Preis dafür
war, dass das Kreatinin immer weiter stieg. Nun ist 1,4 kein alarmierender Wert
für sich genommen, aber in Anbetracht dessen, dass dieser Wert seit meiner
Transplantation kaum bis gar nicht mehr erreicht wurde, ist dies schon ein
alarmierendes Ergebnis. Die Werte wurden alle ein bis 2 Wochen gemessen. Bisher
hat man etwas die Füße still gehalten. Ich hatte auch nachgefragt, ob es andere
Immunsuppressiva geben würde, die als Nebenwirkung nicht die Leukozyten
verringern. Aber es hieß nur, alle Immunsuppressiva würden dies tun. Als ich
dann heute las, dass die Werte, die man mir gefaxt hatte, nicht sehr gut
aussahen, rief ich sofort in der Ambulanz an. Dort wurde mir unfreundlich
erklärt, ich solle warten, bis der Doktor die Werte gelesen hätte, und er würde sich,
sollte sich etwas ändern, bei mir melden. Ich legte also auf und schrieb einen
Brandbrief.
Ich sendete eine E-Mail an meinen Nephrologen, in welchem
ich ihm mitteilte, sollte ich vor Ablauf von 5 Jahren an die Dialyse müssen,
wollte ich nicht leben. Ich sagte ihm, dass ich schon mehrere dunkle Zeiten in
meinem Leben durchgestanden hatte, und dass nach 10 Jahren Dialyse mir von
Rechts wegen schon 5 Jahre ohne Dialyse mit Transplantat zustünden. Außerdem
geht man ja im Moment sowieso wenig vor die Türe, und da wäre es mir egal, ob
die Leukozyten niedrig sind. Meine Niere ist mein ein und alles, ich werde sie
unter keinen Umständen hergeben.
Mag es sein, dass er die Mail gelesen hat, oder, dass ihn
die Werte aufgeschreckt haben, auf jeden Fall erhielt ich am Nachmittag, als
ich bei einem Freund zu Besuch war, einen Anruf, in dem er mir mitteilte, dass
er nach Rücksprache mit dem Professor beschlossen hätte, dass man meine Niere
einmal punktieren sollte. Man wolle die Medikation nun ändern, es waren auch
Medikamente im Gespräch, die ich schon einmal namentlich erwähnt gehört hatte.
Sie gehören zur Gruppe der sogenannten M-Tor-Inhibitoren. Dazu gehört zum Beispiel
Rappamune (Sirolimus), und auch Certikan (Eferolimus), ich bin also gespannt,
was auf mich zukommt.
Auf jeden Fall scheint es so zu sein, dass irgendetwas
verhindern will, dass wir weitermachen. Da oben oder unten scheint es jemanden
zu geben, der offenbar beschlossen hat, 10 Jahre sind genug für eine Sendung,
die ganz wenige nur hören.
Es war die einzige Aufgabe, die ich hatte. Ich bin noch beim
Theater, aber Ohrenblicke war mir immer das allerliebste. Da bin ich in meinem
Metier, das ist das, was mir gefällt, da blühe ich auf. Es wäre furchtbar, wenn
mir dies genommen würde.
Ich hatte schon überlegt, ob es Möglichkeiten gibt, alles
mit meinem Milestone mit zuschneiden und dann für ein schriftliches Medium zu
transkribieren. Aber wer würde das denn drucken? Zu welcher Zeitschrift könnte
ich gehen? In welchem Buch sollte das erscheinen? Welche Themen würden wen
interessieren? Schreiben oder formulieren kann ich gut. Wo aber Hindemith?
Ich kann nur hoffen, dass diese Macht noch mal ein Einsehen
hat und uns noch mal ins Studio lässt. Im Zuge der Lockerungen dürfen jetzt
auch wieder eine begrenzte Anzahl von Personen ins Studio. Die Fenster sind
klein, der Raum ist eng, die Wände sind gepolstert, der Raum kann schlecht
gelüftet werden. T rotzdem wäre ich froh, bald wieder diese Studienluft schnuppern
zu dürfen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen