Samstag, 6. Februar 2021

Midas oder Medusa

König Midas soll ja jemand gewesen sein, bei dem alles zu Gold wurde, was er anfasste. Am Ende war das aber eher ein Nachteil, denn er ist vor dem vollen Teller verhungert, da sein Schnitzel zu Gold wurde, und das kann man wahrscheinlich nicht so gut beißen. Medusa ist ja irgendwie eine Göttin. Auf jeden Fall spricht man immer vom Schrecken der Medusa. Das ist mir noch erinnerlich. Es gab mal einen Film, bei dem jemand immer wieder Katastrophen heraufbeschwor, wenn er nur an eine bestimmte Sache dachte. Er ging damit zu einer Ärztin, und erzählte ihr, was er bis jetzt schon alles bewirkt hatte. Am Ende hat sie ihn umgebracht, aber die Katastrophen gingen weiter. Als ich neulich zur Tür rausging, um die Post zu holen, habe ich natürlich selbst verständlich den Schlüssel mitgenommen, sonst hätte ich ja auch den Briefkasten nicht aufschließen können. Als ich aber wieder zurück kam, um die Wohnungstür auszusperren, kam ich nicht mehr in die Wohnung. Da ich bloß einige Minuten draußen war, konnte das sicher nicht damit zu tun haben, dass irgendjemand das Schloss ausgewechselt hatte, denn ich habe auch keinen wütenden Partner zu Hause sitzen. Vor einigen Wochen ist es mir schon einmal passiert, dass ich, nichts Böses ahnend, vom Einkaufen zurück kam, und ich kam nicht mehr zur Haustür rein. Ich war dann völlig verwirrt und dachte, ich hätte mich womöglich in der Tür geirrt, denn unsere Türen sehen alle gleich aus. Da wir eine hohe Stufe am Eingang haben, überlaufe ich mit dem Blindenstock häufig meine Tür, denn so hoch kann ich gar nicht pendeln, damit ich mit dem Stock in die Lücke der Mauer komme. Daher muss ich immer erst so laufen, dass ich die 1. Tür erwische, dann zähle ich 20 Schritte, dann bin ich an meiner Haustür, und dann kann ich an meinem Klingelschild die Blindenschrift lesen, dann weiß ich, dass ich zu Hause bin. Ich fasste also mehrfach an mein Klingelschild, aber das war meines, ohne Zweifel. Der Schlüssel ging aber nicht mehr ins Schloss. Ich war total erschrocken und klingelte bei meinem Nachbarn. Bis der dann herauskam, da er offenbar noch geschlafen hatte, hatte ich es irgendwie doch noch geschafft, den Schlüssel ins Schloss zu bekommen. Er meinte, wahrscheinlich klemmt das Schloss, weil es kalt ist. Ich rief dann bei unserer Genossenschaft an, und danach kam ich wieder mühelos zur Haustüre rein. Am letzten Wochenende war das anders, somit rannte ich in meiner Panik erst mal durchs ganze Haus, um Hilfe zu finden. Eine Nachbarin aus dem 2. Stock versuchte dann, meine Tür aufzuschließen, aber sie hatte genauso wenig Erfolg wie ich. Sie rief dann den Schlüsseldienst an, der mit der Genossenschaft unter Vertrag war. Es wurden 70 € ausgemacht, das war noch ein moderater Preis, aber dafür, dass sich gar nicht schuld war, hat es mich trotzdem gewurmt. Irgendwann kam dann der Schlüsseldienst, während ich mit meinen sehr warmen Lammfellhausschuhen im Hausflur wartete. Die Nachbarin wollte auch einmal sehen, wie so etwas geöffnet wird, daher blieb sie bis zum Schluss dabei. Der Mann versuchte es mit 3 verschiedenen Werkzeugen, und ich zitterte schon, dass es nicht klappen würde. Meine Nachbarin hatte sich dann mental schon mit ihm verbündet und meinte, auf ihnen lastet jetzt ein großer Druck, und ich hatte etwas den Eindruck, dass sie meine Panik gar nicht verstand. Irgendwann öffnete sich dann die Tür, und er meinte, das Schloss sei hinüber. Ich sollte mir ein neues zu 35 € einbauen lassen. Ich hatte zuvor ein Not- und Gefahren Schloss, bei dem man den Schlüssel innen stecken lassen kann, und trotzdem kann noch jemand von außen reinkommen. Das hatte damals 65 € gekostet. Dieses Mal hat er mir dann auch ein solches für 35 € verkauft. Warum das bei dem anderen so teuer war, weiß ich gar nicht. Der Mann war dann noch so nett, und machte mir 2 der Schlüssel auf die entsprechenden Schlüsselbunde, und er markierte noch meinen eigenen Schlüssel mit der roten Kappe. Mein Bekannter aus dem Schwarzwald hatte mir mal erzählt, dass es elektronische Schlösser gäbe, die sich, nachdem man einen Finger auf ein Feld für den Fingerabdruck gehalten oder einen Code eingegeben hat, von selbst öffnen. Damals dachte ich noch, so etwas brauche ich nicht, das ist Luxus. Jetzt dachte ich mir aber, eigentlich wäre das doch eine gute Sache. Ich erkundigte mich also gleich bei diesem Mann, ob er mir so etwas empfehlen und auch einbauen könnte. Er meinte, er würde mir eine E-Mail zusenden mit einem Angebot. Ich hatte bei ihm und meiner Nachbarin immer das Gefühl, als ob er und sie sich über meine Eilfertigkeit und mein kindliches Auftreten etwas amüsieren würden, als sei ich ein altkluges Kind. Denn ich sagte ihm, dass es ganz gut sei, dass der Zylinder, den er mir eingebaut hatte, nach innen etwas weiter heraus steht, denn dann kann ich einmal einen Schlüsselbund stecken lassen, ohne, dass das Türblatt zerkratzt wird. Er grinste und meinte, das werde ich mir merken. Ich rannte dann nach innen, um das Geld zu holen, und ich hörte, dass die beiden dies irgendwie kommentierten. Es muss wohl ziemlich kindlich naiv gewirkt haben. Ich sehe zwar nichts, aber ich merke, wenn 2 Erwachsene sich zu grinsen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich etwas auf den Arm genommen werde. Auf jeden Fall hat er sich nicht mehr mit einem Angebot für ein elektronisches Schloss gemeldet. Mit meiner Assistentin zusammen suchte ich dann eines aus dem Internet. Das hatte eine Tastatur, einen Motor und eine Fernbedienung. Man konnte mehrere Codes eintragen, man würde dann einen Schlüssel stecken lassen, und mit der Fernbedienung könnte man auch von innen einmal kurz die Türe öffnen, wenn man nicht schnell genug zur Tür käme. Die Tür würde auch etwas aufspringen, damit man mit Einkaufstaschen oder auf andere Art beladen schnell in die Wohnung kommen würde. Das haben wir dann bestellt. Zunächst dachte ich, mit 104 € ist das Schloss recht billig. Aber dann kam eben immer mehr und mehr dazu. Das war wie bei einem Glas Whisky, das man im Flugzeug bekommt, das Glas kostet extra. Erst einmal kostete der Motor nur 104 €, aber ohne die Tastatur und ohne eine Fernbedienung wäre er nichts wert. Somit kam man dann auf 244 €. Einem Inhaber einer gewissen Fluggesellschaft soll man mal einen Whisky auf den Tresen gekippt haben mit dem Hinweis, dass Glas kostet noch mal 3 € extra. Aber wir haben trotzdem alles bestellt. Denn Whisky ohne Glas bringt auch nicht viel. Da ich nun mein Hilfsmittel genehmigt bekommen hatte, und noch etwas gut hatte, sollte meine Schwester mir dann die Rechnung für das Schloss bezahlen. Daher schrieb ich ihr, aber ich bekam erst mal keine Antwort. Ich hab ihr dann noch mal eine Nachricht geschickt, dass sie doch mal antworten möge, und da war sie offenbar so verärgert, dass sie dann schimpfte, ich solle doch erst mal warten, bis das Geld überhaupt bei ihr sei. Ich dachte, eigentlich könnte sie es mir auch vorstrecken. Es hatte nämlich auch nicht geklappt, dass ich die Lieferadresse unter meinem Namen und die Rechnungsadresse unter ihrem Namen angebe. Außerdem hatte sie dann noch jemanden an der Hand, der ihr sagen konnte, ob man ohne Fachkenntnisse so ein Schloss selbst einbauen könnte, oder welcher Spezialist das dann machen müsste, falls notwendig. Sie schrieb mir dann und meinte, es sei zu schwierig, das Schloss selbst einzubauen. Ich habe dann herum gefragt und auch wirklich niemanden gefunden. Da ich die Rechnungsadresse sowieso nicht mehr ändern konnte, dachte ich mir, pfeif doch drauf, dann suche ich mir jetzt einen anderen Schlüsseldienst, der mir ein Angebot macht, und dann bestelle ich alles dort und bekomme alles aus einer Hand. Ich sagte nämlich zu meiner Schwester, dass der Typ vom Schlüsseldienst sich so bitten lässt, und dass ich den Eindruck hatte, er nimmt mich gar nicht für voll, weil ich ihn auch noch zum Jagen tragen muss, weil er offenbar kein Geld verdienen will. Sie erklärte mir dann lang und breit, dass solche Leute nicht immer jemanden im Büro sitzen haben, der solche Angebote rausschickt, und dass man einen Handwerker schon bitten und notfalls auch auf einen Kaffee einladen muss, und ihm am besten noch schön tut, damit er etwas für einen macht. Das ginge jedem so. Ich dachte mir, so ganz kann ich das nicht glauben. Ich habe dann einfach mal herumtelefoniert, und eine Firma hat sogar sofort zurückgerufen, da er nicht schnell genug am Hörer war, und ich bereits aufgelegt hatte. Er wollte sofort einen Termin mit mir ausmachen, aber ich bat ihn, noch eine Weile zu warten, ich würde erst einmal Rücksprache mit einigen besonders klugen Leuten halten, die hinterher wieder alles besser wissen, wenn ich die falsche Entscheidung getroffen hätte. Daher schickte ich dann an unsere Familie die Website dieser Firma und erzählte von deren Bereitschaft, mir ein solches Schloss einzubauen. Ja, mach das doch. So habe ich ihn sofort zurückgerufen, und ein paar Tage später war er schon da. Tatsächlich kam er dann auch, und ich musste ihn noch nicht mal zum Kaffee einladen, ihn bitten oder ihm schön tun. Aber die anderen wissen ja immer alles besser, und deren Erfahrungen sind immer repräsentativ für alles im Leben. Auf jeden Fall hat er mir dann einige Varianten vorgeschlagen. Es gäbe zum Beispiel Schlüssel mit einem Transponder, wenn man den an ein Schloss hält, dreht sich der Schlüssel um. Der Nachteil ist aber, dass jeder, der rein will, so einen Transponder haben muss. Ich kenne das von der Katzenklappe, die Katze bekommt einen Chip, und die Katzenklappe öffnet sich nur dann, wenn die richtige Katze davor steht. Dann bekommt man keinen ungebetenen Besuch, zumindest nicht von Katzen. Es gibt ja so viele Menschen, die Angst haben, dass man mit der Impfung gegen Corona auch noch einen Chip eingeschleust bekommt. Das wäre dann keine gute Idee, wenn die dann alle in meine Wohnung kämen. Nein, Spaß beiseite. Mein Ansinnen war ja auch, dass mir, falls ich mal ins Krankenhaus muss, jemand etwas aus der Wohnung holen kann, ohne dass er sich erst umständlich einen Schlüssel oder einen Transponder besorgen muss. Ich könnte dann meinen Kot an einen Assistenten oder an die Vertretung eines Assistenten geben, der könnte dann rein, und hinterher ändere ich einfach wieder den Code. Es gebe auch noch die Möglichkeit, dass ihm Knauf ein Ring mit Zahlen ist, den man immer zu der richtigen Zahl dreht und danach den Knauf kurz eindrückt. Allerdings muss man dazu die Zahlen sehen können. Es war etwas schwierig, einem sehenden die Frage zu stellen, ob sich nun der Ring oder der Zeiger dreht. Denn wenn sich der Zeiger dreht, kann man vielleicht ertasten, auf welcher Zahl der Zeiger steht. Wenn es ein Ring ist, wären die Zahlen zu eng beieinander, um sie mit Blindenschrift zu beschriften. Wenn sich aber nur der Zeiger dreht, könnte man einfach nur für jede Zahl einen Punkt anbringen, und ich könnte die Punkte dann abzählen. Ich zeigte ihm dies bei meiner Mikrowelle und bei meinem Herd. Bei meinem Herd dreht sich der äußere Ring, aber die Symbole sind unterschiedlich. Der Pfeil ist ganz oben und deutlich zu ertasten. Bei meiner Mikrowelle dreht sich der Knebel, und der Zeiger deutet auf eine bestimmte Zahl. Da ich die Z. 30 oder die Z. 20 nicht dorthin kleben kann, haben wir ab der 15 nur noch eine 5 für 25 und 35, und wir haben eine 2 und eine 3 für 20 und 30. Die Position macht ja schließlich deutlich, dass es sich hier nicht um die 2 oder 3 handelt. Dieser Knauf würde also wegfallen, da der Pfeil außerdem nicht zu tasten wäre, der oben auf der Position fix bleibt, und ich könnte dann nicht genau feststellen, welche Zahl nun genau unter dem Pfeil ist. Es gibt auch noch die Möglichkeit, dass in dem Knauf ein Tastenfeld eingearbeitet ist. Dieses ist aber dann recht klein, außerdem müsste ich bei beiden Varianten den Knauf auswechseln. Er schaute dann eine Weile im Internet, und was fand er da? Er fand genau dieselbe Lösung, die ich bereits selbst einmal bestellt und wieder storniert hatte. Ich konnte ihm sogar noch den Preis nennen. Ich habe nun 4 Fernbedienungen bestellt, die wie Autoschlüssel funktionieren. Dann können die Leute entweder auf Knopfdruck oder nach Eingabe einer PIN in die Wohnung kommen. Er meinte, er müsse aber jetzt etwas aufschlagen, denn er wolle ja auch noch was dran verdienen. Ich sagte, er würde ja an dem Service verdienen, aber er hat auch etwas mehr für die Gerätschaften verlangt. Ich fragte mich hinterher, ob es klüger gewesen wäre, alles vorher zu bestellen und dann jemanden zu suchen, der es einbaut. Aber eine Schlüsselfirma hätte wahrscheinlich nur ihr eigenes Zeug verwendet. Auch wenn sie nichts anderes nehmen als das, was man auch selbst im Internet findet, würden sie dann behaupten, das sei wegen der Gewährleistung nicht möglich. Ich dachte zunächst, dass die Untervertrag mit bestimmten Firmen sind, die ihnen solche Schlösser dann günstiger verkaufen, da sie alles ja beim Großhandel bestellen können. Insgesamt habe ich 3 normale Schlüssel, einen muss er noch zurechtschleifen, damit er in das elektronische Schloss passt, um dann immer automatisch umgedreht zu werden. Ich kann mein altes Schloss weiterverwenden, falls einmal der Strom ausfällt, oder falls die Batterie leer ist. Ich möchte mir dann aber noch 2 normale Schlüssel nachmachen lassen, damit ich alle Varianten habe. Dann kann ich dementsprechend an einen Nachbarn, an meine Assistenten und eine Betreuerin einen Schlüssel vergeben, einer hängt dann noch bei mir, wenn der Haushaltshelfer mal raus muss, und ich gerade weg bin. Dann kann er diesen zwischenzeitlich nehmen, um wieder ins Haus zu kommen. Denn er weigert sich, einen Schlüssel fest zu haben, da er mal früher des Diebstahls verdächtigt worden war. Der Vorteil ist auch, wenn er jetzt die Türe zumacht, und ich bin schon weg, könnte er vielleicht auf Knopfdruck an der Tastatur die Türe verschließen. Ich weiß aber nicht, ob man dann auch die PIN eingeben muss, oder ob man nur auf "Verriegeln" drücken muss. Die PIN wird er sicher auch wieder nicht annehmen, denn das wäre ja dasselbe wie ein Schlüssel. Auf jeden Fall war meine Assistentin schon begeistert, denn sie meinte, sie müsse dann nicht extra zu mir fahren, wenn sie keinen Schlüssel hätte, falls ich mal ins Krankenhaus müsste. Denn nicht jede Assistentin hat ja einen eigenen Schlüssel, er wäre dann lediglich bei der Organisation irgendwo deponiert. Also habe ich mich für dieses Angebot entschieden, und insgesamt zahle ich jetzt knapp 500 €. Dafür habe ich aber jetzt auch alles beisammen. Ich habe ihm also alles unterschrieben, und nun wird er alles bestellen. Ich muss nur darauf schauen, dass mich niemand beobachtet, während ich die PIN eingebe. Als Blinde ist das vielleicht etwas schwierig, daher muss man die Tastatur so anbringen, dass niemand sieht, wie man die Hände bewegt. Außerdem muss man sie irgendwo festkleben, da sie nur über Funk mit dem Motor verbunden ist. Ich dachte, sie hätte vielleicht einen Ring, den man um den Knauf hinten am dünneren Teil wickeln und dann anschrauben könnte. Aber diese Konstruktion konnte ich dem Schlüsseldienst nicht verklickern. So etwas scheint es nicht zu geben. Vielleicht könnte ich ja einfach abschloss um den Knauf machen und die Tastatur dort irgendwie verschrauben lassen. Auf jeden Fall habe ich jetzt wieder eine Sache mehr, die man nicht mit den Händen anfassen muss. Alles, was ich nicht anfasse, wird zwar nicht zu Gold, aber es geht zumindest nicht kaputt. Ich hoffe, dass ich dann reibungslos in die Wohnung komme. Der Witz war der, dass ich schon mehrfach Angebote für bestimmte Geräte bekam, und hinterher dann genau dieses Gerät kaputt gegangen war. Einmal hatte ich einen Artikel über Mikrowellen in der Stiftung Warentest vorgelesen bekommen, die wir als Hörzeitschrift bekommen. Ich dachte noch, deine Mikrowelle geht ja noch, aber 3 Tage später war sie hinüber. Mit dem Kaffeeautomaten war es ähnlich, kaum hatte ich das Angebot, ging 3 Tage später mein Espressokocher kaputt. Darüber hatte ich ja hier in diesem Blog bereits geschrieben. Neulich hatte ich in unserem Heft einen Beitrag über Staubsauger. 3 Tage später, klar: wie sollte es anders sein. Es ist auch noch ein guter alter Vorwerk, warum hat er nicht einfach die Zeit bis nach dem Lockdown noch abgewartet, um kaputt zu gehen!? Wir haben jetzt einen Interim-Staubsauger für 60 € bestellt. Der wird ja hoffentlich durchhalten, bis die Sache mit Corona irgendwann mal in diesem Leben überstanden ist. Ich hatte schon Angst, dass ich bald einen Artikel über Waschmaschinen erhalten würde. Und 3 Tage später öffnete ich mein WhatsApp, und was schickte mir da eine Freundin? Miele, barrierefreie Waschmaschine mit taktiler und akustischer Bedienhilfe! Ich hoffe, meine Waschmaschine hält dieses Angebot aus, aber auf jeden Fall wird es diese werden, wenn meine das Zeitliche gesegnet hat, denn sie ist auch schon seit 1998 in Dienst. Der Staubsauger war aus dem Jahre 2008, ich hatte ihn 2011 bei einem freien Händler gekauft, der Staubsauger aufkauft und diese dann mit einem Jahr Garantie weiterverkauft. Von 2002-2008 wurde das Modell EB 135 hergestellt. Ab dem Modell 400 hätte ich es bei Vorwerk einschicken können. Die Niederlassungen sind im Moment geschlossen, auch die freien Werkstätten sind nicht zu erreichen. In der heutigen Zeit werden ältere Modelle leider nicht mehr repariert. Ich glaube aber nicht, dass hier ein Bericht über einen Saugroboter eingestellt werden wird, denn meine Altbauwohnung hat viel zu viele Schwellen. Es stehen viel zu viele Dinge mit Beinen wie Tische, Stühle, Schränke, Sofas oder ein Sitzwürfel herum. Das Gerät würde wahrscheinlich ohne Hundeleine oder Blindenstock nicht weit kommen. Das wäre auch nur eine Möglichkeit, zwischen den Besuchen meines Putzmannes mal sauber zu machen, damit nicht so viel Dreck anfällt, bis er kommt. Mein Bekannter aus dem Schwarzwald hat so ein Ding, aber er hat eine ganz andere Wohnung, er wohnt im Dachgeschoss und hat schräge Wände, das stört aber den Saugroboter wenig. Denn durch die schrägen Wände hat er mehr Wohnfläche, da ab einer gewissen Deckenhöhe die Fläche nicht mehr oder nur noch zur Hälfte zählt. Das Ding fuhr durch die Wohnung und knabberte sogar an meinen Sandalen und an meinen Zehen herum. Es fuhr sogar von selbst in seine Ladestation, wenn es leer wurde, oder wenn man es mit einer Fernbedienung dorthin beorderte. Ich habe sogar gehört, es gebe Staubsauger, die über eine App zu bedienen sind, und wenn sie irgendwo fest hängen, schicken Sie eine Meldung: „ich stehe jetzt vor einer Stufe, was soll ich machen?" Ich fand das äußerst witzig, vielleicht bekäme ich dann eine Nachricht von meinem Staubsauger: "ich stehe jetzt vor einer Ampel, was soll ich machen?" Mit so einem Bericht käme ich wahrscheinlich in die Bild-Zeitung. Dann würde mein Blog auch noch berühmt. Aber Kishons Bericht über seine wandernde Waschmaschine wird wohl so schnell nichts übertreffen. Ich glaube aber, dass Staubsaugen überlasse ich lieber noch der menschlichen Hand. Alles kann man eben doch noch nicht durch Elektronik ersetzen.

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