Sonntag, 14. März 2021

Die Hölle aus Dosen -- Astra ad acta

Nachdem am Freitag den 5. März alles so toll gelaufen war, und ich ganz begeistert von der logistischen Höchstleistung unseres Impfzentrums geschwärmt hatte, muss ich natürlich auch von den schlimmen Nebenwirkungen berichten, die ich dann zu erleiden hatte. Schon beim Warten auf das Taxi bemerkte ich, dass rechts unten an der Unterlippe alles taub und pelzig wurde und zu kribbeln begann. Das ging aber schnell wieder weg. Dann stellten sich immer stärkere Kopfschmerzen ein. Ich hatte nur einmal im Leben wirklich starke Kopfschmerzen, das war mit einem Blutdruck von 240 mm Quecksilbersäule. Diese Kopfschmerzen, die ich aber jetzt hatte, überstiegen alles. Nach einer Weile stellten sich starke Gliederschmerzen ein, und auch meine Brust tat mir total weh. Bis zum Nachmittag war alles noch recht erträglich. Ich konnte noch einiges erledigen, zum Beispiel meinen Blogeintrag verfassen oder Kaffee trinken. Danach wurde ich aber immer müder. Ich stellte fest, dass ich zu frösteln begann, aber mein Kopf glühte. Normalerweise bekomme ich nie Fieber, und am Anfang hatte ich auch nur gering erhöhte Temperatur. Ich schaute mir noch den Nockerberg im Fernsehen an, aber dabei merkte ich, dass sich immer mehr Übelkeit einstellte. Ich hatte schon gar keinen Appetit mehr und keine Kraft, um mir noch etwas für das Abendessen herzurichten. So habe ich lediglich ein Stück Hefezopf und einen sehr heißen Yogi Tee zu mir genommen. Danach legte ich mich in eine Decke gewickelt auf das Sofa. Bevor ich zu Bett ging, habe ich noch mal Fieber gemessen, da ich mittlerweile glühend heiß war. Die Kopf- und Gliederschmerzen waren auf ein unerträgliches Maß angestiegen. Die Temperatur lag bei 37,9°, was für einen normalen Menschen nicht viel ist, aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich nie Fieber bekomme, ist das eine ziemlich hohe Temperatur. Wenn ich schon mal annähernd in Richtung Fieber komme, will das schon was heißen. Ich bekomme nicht einmal bei der stärksten Grippe Fieber. Ich hatte aber leider kein Paracetamol im Haus. Man hatte mir gesagt, man solle sich vorsorglich schon mal welches besorgen, denn man würde ziemlich starke Gliederschmerzen kriegen. Ich dachte mir noch, das hält man doch einfach aus und wartet, bis es wieder vorbei ist. Ich hatte schon häufiger Gelenkschmerzen oder auch Gliederschmerzen, vor allem, wenn ich einen Infekt hatte. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass Gliederschmerzen so schlimm werden könnten. Das Problem war auch, dass ich nichts trinken konnte, zum einen hatte ich gar nicht die Kraft, um aufzustehen, damit ich mir etwas hätte holen können, und zum anderen hätte ich alles wieder erbrochen. Dann hätte ich auch meine Medikamente wieder ausgespuckt, die ich für die Immunsuppression brauche, damit meine Spenderniere nicht abgestoßen wird. Andererseits brauche ich aber viel Flüssigkeit, denn als Nierenpatient muss man viel trinken. Denn die Niere darf nicht ausgetrocknet werden, was bei erhöhter Temperatur schnell der Fall ist. Hätte ich aber getrunken, hätte ich mich erbrochen. Mir war so übel, dass ich nicht mehr wusste, was ich noch tun sollte. Den Krankenwagen konnte ich nicht rufen, denn die wären nur in einem akuten Notfall gekommen. Bei der Nummer 1 16117 bin ich schon in früheren Fällen abgewimmelt worden, daher wollte ich da auf keinen Fall anrufen. Und was hätten die schon tun können? Ich hätte auch ein Taxi nehmen und ins Krankenhaus fahren können, denn in der Transplantationsstation hätten sie mich nicht abweisen dürfen. Wenn man nämlich die Medikamente erbricht, und wenn man nichts trinken kann, müssen die Medikamente und Kochsalzlösung notfalls über die Vene infundiert werden. Aber ich hatte nicht einmal mehr die Kraft, um mich anzuziehen und im Taxi zu sitzen. Und die Stationen sind voll mit Patienten mit Corona. Da hätte ich im Krankenhaus eine weitaus schlimmere Situation vorgefunden, als die, die ich gebraucht hätte. Daher entschied ich mich, zu Hause auszuharren. In der Nacht wachte ich mehrfach auf und weinte vor Kopfschmerzen. Irgendwann stellte ich dann das Kopfteil von meinem Lattenrost etwas schräg, denn hauptsächlich kamen die Kopfschmerzen vermutlich von den Nebenhöhlen und von Spannungen, die man ja bei Gliederschmerzen auch immer hat. Nach einer Weile konnte ich dann für einige Stunden schlafen. Am Morgen war ich aber völlig erledigt und blieb den Rest des Tages im Bett. Zum Glück kam dann der Appetit etwas wieder zurück und auch die Kraft, um zumindest Wasser ohne Kohlensäure trinken zu können, welches ich nicht gleich wieder ausgespuckt habe. Daher konnte ich meine Medikamente nehmen und der Niere wieder genügend Flüssigkeit bieten. Das Fieber war mittlerweile auch wieder gesunken, sodass ich mir keine weiteren Sorgen mehr machen musste. Ich brauche also jetzt keine ärztliche Versorgung mehr. Ich rief dann in der Apotheke an und bat darum, dass sie mir eine Packung Paracetamol vorbeibringen möchten, dass konnte erst gegen Mittag geschehen, denn sie hatten ja Betrieb. Und ich war froh, dass sie überhaupt zu nett waren, dass für mich zu tun. Bis dahin waren dann die Beschwerden schon relativ gut wieder abgeklungen, aber ich nahm trotzdem noch eine Tablette, um den Rest auch noch in den Griff zu bekommen. Am Sonntag ging es mir schon wieder wesentlich besser, ich konnte schon wieder aufstehen und mich anziehen. Am Montag schaffte ich es dann auch zum Hautarzt, denn mein jährliches Hautkrebsscreening stand an. Ich erschrak allerdings nicht schlecht, als der Hautarzt, der mich allerdings noch nie zuvor gesehen hatte, da es der Nachfolger meines alten Hautarztes war, mir erklärte, dass ich eine leichte gelbe Färbung der Haut und somit einen leichten Ikterus hätte. Daraufhin machte ich umgehend einen Termin zur Blutabnahme mit meiner Hausarztpraxis aus. Die Nierenwerte sind super, sie haben sich sogar im Vergleich zum letzten Mal gebessert. Die Sprechstundenhilfe meinte, ich sehe etwas gelblich aus, aber nicht so schlimm wie früher an der Dialyse, als ich total grau-gelb war. Aber es sei schlimmer als die Wochen zuvor. Die Wochen zuvor hatte ich auch bemerkt, dass mein Blutdruck und mein Gewicht gestiegen waren, und dass ich Wasser eingelagert hatte. Das wurde natürlich nicht gerade besser durch die Impfung mit all ihren Folgen. Aber all das hat sich mittlerweile gebessert, und die Wassertabletten konnte ich mittlerweile auch schon wieder absetzen. Die Leberwerte haben wir auch gleich mit untersucht. Da war auch alles in Ordnung. Meine Mutter meinte, du warst doch schon immer etwas gelb. Das Foto, welches ich über WhatsApp herum geschickt hatte, war offenbar auch nicht sehr auffällig. Wahrscheinlich lag es wirklich nur daran, dass der Hautarzt mich nicht kannte. Am Mittwoch rief ich dann bei unserem Impfzentrum an, nachdem die Hausärztin all meine Symptome dokumentiert hatte. Bei der Hotline sagte man mir, ich soll ein ärztliches Attest mitbringen, dass ich nicht mit AstraZeneca geimpft werden dürfte. Aber das bringt nicht viel, wenn ich es am Tag der 2. Impfung mitbringe, denn dann ist der Impfstoff ja bereits für mich aufgetaut und vorbereitet. Ich fragte also, ob es möglich wäre, dass ich zuvor schon Kontakt mit den Ärzten im Impfzentrum aufnehmen könnte, aber man meinte, ich würde dann sowieso wieder nur hier bei der Hotline landen. Ich finde das ungeheuerlich, wie die sich abschotten. Ich schrieb also an das Robert-Koch-Institut ein Fax und bat sie darin, dieses Zeug abzusetzen, denn selbst wenn die Vorfälle mit den Thrombosen nichts mit dem Impfstoff zu tun haben, kann es doch nicht angehen, dass jedes Jahr, wenn die Impfung stattfindet, dann reihenweise selbst Kern gesunde Menschen für einige Tage oder gar Wochen flach liegen. Ich schilderte denen meine gesundheitliche Situation und bat sie, mir zu helfen, dass ich nicht wieder diesen Impfstoff bekäme. Ich habe dann auch noch ein Einschreiben mit Rückschein an unser Gesundheitsamt gesendet und hoffe, dass sie reagieren und mir helfen. Meine Hausärztin ist natürlich nicht sicher, ob man über AstraZeneca einen anderen Impfstoff drauf impfen kann, aber nachdem sich hier die Angaben und Anweisungen permanent ändern, und morgen das möglich ist, was gestern noch unmöglich schien, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es in ein paar Wochen heißt, dass man jeden Impfstoff auf jeden anderen drüber impfen kann, und dass man den Impfstoff auch bei Zimmertemperatur lagern könne, da hier offenbar die Nachfrage und der Mangel die Handhabung diktiert. Prinzipiell bin ich überhaupt nicht dagegen, sich impfen zu lassen. Aber es ist eben nicht jeder Impfstoff für jeden geeignet und nicht in jeder Situation. Ich kenne einige Nierenkranke, denen hat man, obwohl sie auch noch nicht über 65 sind, Pfizer gegeben, aber mich hält man offenbar nicht für so krank, dass es bei mir nötig wäre. Irgendwie rutsche ich bei solchen Dingen immer durch die Maschen. Ich glaube, als mehrfach behinderte Frau, die sich obendrein schlecht durchsetzen kann, hat man hier schlechte Karten. Ich finde generell, dass dieses Zeug in die Runde Ablage gehört. Daher mein Fazit: ceterum censeo astram esse iactam ad acta. Übrigens bin ich der Meinung, dass Astra zu den Akten geworfen gehört. Was rund heißt, hab ich vergessen. Aber ist ja auch egal, Hauptsache weg mit dem Zeug. Wenn ich das wieder kriege, lass ich mich nicht noch einmal impfen, denn beim 2. Mal soll es noch schlimmer sein, und das werde ich oder zumindest meine Niere nicht überleben.

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